Was kostet CO2-Neutralität?

Ralph Aichinger wrote:
Denn für Fußgänger und insbesondere Kinder werden die immer schwereren
Autos immer gefährlicher,

Da bin ich nicht einmal sicher. Der Unterschied zwischen 500 und 1500 kg
macht nicht wirklich viel aus, aber bei den Riesenboliden ist Platz für
ausgeklügelte Knautschbereiche, auch und gerade für Fußgänger. Nicht daß
ich sie deshalb befürworten würde.

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Heinz Schmitz wrote:
> Die meiste Energie wird beim Beschleunigen verbraucht.

Nein, ganz im Gegenteil beim Bremsen. Beim Beschleuigen arbeitet der
Motor sogar in wesentlich besserem Wirkungsgrad als bei Konstantfahrt in
der unteren Teillast. Die sparsamste Art mit im Mittel konstanter
Geschwindigkeit zu fahren ist Beschleunigen mit Vollgas im höchsten Gang
abwechselnd mit Rollen bei abgeschaltetem Motor. Weiterlaufenlassen des
Motors im Leerlauf in der Rollphase verringert die Ersparnis auf
zwischen Zweidrittel und der Hälfte des vorigen Wertes. Ausnutzen der
Schubabschaltung macht sie wegen des Bremsens durch den angetriebenen
Motor praktisch ganz zunichte.

Das ist doch gerade der Vorteil des Individualverkehrs, dass man sich
nicht mit Anderen abstimmen muss. Schon bei einem Mitfahrer könnteste
auch den Bus nehmen.

Das weiß meine Tochter aber besser. Allein im Auto erfordert
Parkplatzsuche. Zu zweit mit Fahrer "ich hab' die Bahn verpaßt und will
nicht zu spät kommen" ist der wahre Vorteil.

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On 8/19/19 2:28 PM, Ralph Aichinger wrote:
Bernd Laengerich <Bernd.Laengerich@web.de> wrote:
Wo willst Du da etwas senken? Ich bezahle an Steuern derzeit irgendwas um
€20,- pro Jahr (900ccm, Euro6).

Auch bei den Steuern beim Kauf (bei uns NOVA, "Normverbrauchsabgabe")
beim Parken etc. Wenn man Parken, Autobahnpickerl und ähnliche
Nebenkosten miteinrechnet, dann ist ein Kleinwagen oft nicht
signifikant billiger als ein größerer. Zumindest in der
Wahrnehmung. Ich hab noch nie jemanden sagen hĂśren: Ich kann mir
kein großes Auto leisten. Die Leute können oder wollen sich entweder
gar kein Auto leisten oder sie kaufen sich irgendwas. Die die wenig
Geld haben oft eine alte RiesenschĂźssel.

.... und wundern sich dann, daß das Teil so teuer im Unterhalt ist. Damit
ist sichergestellt, daß es bei 'wenig Geld haben' bleibt.



Gerrit
 
Gerrit Heitsch wrote:
Der optimale Punkt liegt also nicht in den beiden Extremen sondern
irgendwo dazwischen.

Ja natürlich. Der optimale Punkt ist genau das - ein Punkt. Wenn Du
einen gewissen Bereich abgegebener Leistungen abfahren willst und für
jede Wunschleistung den besten Punkt suchst, dann findest Du eine Kurve
auf oder sehr nahe an der Vollastlinie und *sehr* weit weg von der
tiefen Teillast, in der sich Fahrer normalerweise bewegen. Als Korollar
folgt daraus wegen der Mindestdrehzahl auch, daß der Wirkungsgrad für
alle Leistungen kleiner als rund ein Viertel der Nennleistung schlecht
sein muß. Konstant 90 km/h bedeutet für die meisten Autos um 10 kW,
konstant 120 km/h um die 20 kW, konstant 50 km/h unter 4 kW.

Anders ist es beim Zweitakter. Der fühlt sich in der Teillast am
wohlsten, ist da aber nicht besser als der Viertakter im selben
Betriebspunkt.

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Gerrit Heitsch wrote:
auf der
RĂźckfahrt noch den Wocheneinkauf machen weil der Supermarkt auf dem Weg
liegt und ich wirklich ungerne im Supermarkt anstehe. Kannst du nicht
mit dem ÖPNV machen. Ebenso nach der Arbeit dreimal die Woche zum Sport
(was so ca. auf dem Weg liegt).

Doch geht durchaus. Ich mußte (und muß) deutlich umlernen. Vorher galt,
wenn ich schon extra fahre, dann soll es auch eine Weile reichen. Jetzt
gilt, alles im Wagen muß in den Rucksack oder die eine zusätzliche
mitgeführte Stofftasche passen. Dafür geht das dann jeden Tag und immer
frisch. Aussteigen, Runde durch die Regale, zehn Minuten später nächste
Bahn, ist zu schaffen und wenn ich lieber bummele sind es halt zwanzig
Minuten. Der Buchändler ist ein Bogen, nach dem ich zwei Stationen
später wieder einsteige. Tut mir fühlbar gut und erspart die Sportbude.
Im übrigen ginge die, wenn ich es denn wollte, genauso.

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On 8/19/19 3:58 PM, Axel Berger wrote:
Gerrit Heitsch wrote:
auf der
Rßckfahrt noch den Wocheneinkauf machen weil der Supermarkt auf dem Weg
liegt und ich wirklich ungerne im Supermarkt anstehe. Kannst du nicht
mit dem ÖPNV machen. Ebenso nach der Arbeit dreimal die Woche zum Sport
(was so ca. auf dem Weg liegt).

Doch geht durchaus. Ich mußte (und muß) deutlich umlernen. Vorher galt,
wenn ich schon extra fahre, dann soll es auch eine Weile reichen.

Ich fahre ja nicht extra. Ich setze auf der RĂźckfahrt nur den Blinker
und biege in den Parkplatz des Supermarktes ab. Ergibt vielleicht 200m
Umweg.


Jetzt
gilt, alles im Wagen muß in den Rucksack oder die eine zusätzliche
mitgefĂźhrte Stofftasche passen. DafĂźr geht das dann jeden Tag und immer
frisch.

Ja, und jeden Tag an der Kasse anstellen. Das ist der Teil beim
Einkaufen den ich hasse. Da geht gerne mehr Zeit drauf als fĂźr das
Einsammeln dessen was ich kaufen will. Deshalb mache ich das einmal die
Woche und nicht täglich.

Gerrit
 
Gerrit Heitsch wrote:
Ja, und jeden Tag an der Kasse anstellen. Das ist der Teil beim
Einkaufen den ich hasse. Da geht gerne mehr Zeit drauf als fĂźr das
Einsammeln dessen was ich kaufen will.

Dann ist das entweder ein schlecht geführter Supermarkt oder Du bist
sehr viel ungeduldiger als ich. Wie gesagt, rein raus und nächste
Straßebahn im 10-Minuten-Takt ist realistisch und da sind auch die 2 *
100 m Fußweg drin.

> Deshalb mache ich das einmal die Woche und nicht täglich.

Täglich auch nicht. Erstens im Semester Viertagewoche, zweitens nicht
immer Lust und drittens mal der und mal der Laden, nicht nur
Lebensmittel. Aber wieviel braucht man denn? Nach Ansicht der Ärzte rund
halb so viel wie ich wirklich esse.

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On Thu, 15 Aug 2019 19:54:49 +0200, "h.-d.winzler"
<horst.d.winzler@web.de> wrote:

Am 15.08.19 um 17:59 schrieb Peter B?sche:
Hi,

Von den 3.600TWh an Primärenergiebedarf in Deutschland liefert der
Wind 3% und die Sonne1%.

Wir bräuchten also erstmal 33mal soviel Wind- und 100mal soviel
Sonnenstrom wie wir derzeit haben und müssten diese Energie zudem für
Dunkelflauten mindestens für eine Woche speichern können...

Überschlägig komme ich so auf ca. 100€/kWh - oder hab ich mich vertan?
Immerhin: Dann brauchen wir weder Benzin noch Heizöl!

Neuberechnung:
www.peter-boesche.de/ernErg.xls

Kommentare, Verrisse...

Peter
 
On Mon, 19 Aug 2019 15:20:15 +0200, Axel Berger wrote:
Ralph Aichinger wrote:
Denn für Fuߟgänger und insbesondere Kinder werden die immer schwereren
Autos immer gefä¤hrlicher
Da bin ich nicht einmal sicher. Der Unterschied zwischen 500 und 1500 kg
macht nicht wirklich viel aus

Und der Unterschied zwischen 20kg und 85kg auch nicht. Ab 50-100g bei
unfalltypischen Einwirkungsdauern heißt es sehr häufig "Game Over, Player
1". Wobei ein wenig mehr Knautschzone der heutzutage üblichen
"fußgängerfreundlichen" Fahrzeuge die eine oder andere Marginalie helfen
könnte.

aber bei den Riesenboliden ist Platz für ausgeklügelte Knautschbereiche,
auch und gerade für Fußgänger. Nicht daß ich sie deshalb befürworten
würde.

Es ist halt einfach ein Kreuz mit dem v^2. Und natürlich mit dem
Mischverkehr.

Volker
 
Axel Berger <Spam@berger-odenthal.de> wrote:
Da bin ich nicht einmal sicher. Der Unterschied zwischen 500 und 1500 kg
macht nicht wirklich viel aus, aber bei den Riesenboliden ist Platz fĂźr
ausgeklügelte Knautschbereiche, auch und gerade für Fußgänger. Nicht daß
ich sie deshalb befĂźrworten wĂźrde.

Der Unterschied zwischen 500 und 1500kg ist sicher unerheblich,
wenn ein Kind drunter gerät. Aber wenn ein Kind bei einem SUV
fĂźr den Fahrer vor der Motorhaube noch nicht mal sichtbar ist,
so macht das einen Unterschied gegenĂźber einem Kleinwagen,
bei dem der Kopf hervorschaut, weil die ganze Schnauze 50 oder
70cm tiefer liegt.

z.B.:

https://twitter.com/hurtado_alvardo/status/1162791402402660352

/ralph
--
-----------------------------------------------------------------------------
https://aisg.at
ausserirdische sind gesund
 
Am 18.08.2019 um 11:42 schrieb Martin Gerdes:
Thomas Heger <ttt_heg@web.de> schrieb:

'Erneuerbare Energie'* ist ein noch fieseres WortungetĂźm als
'Klimawandel' oder 'CO2-Neutralität'.

Deswegen sagt das ja auch keiner. Es heißt "Erneuerbare Energien" (sic!
Plural!), nicht etwa "Erneuerbare Energie". Und weil das ein Namen ist,
wird das Adjektiv natürlich großgeschrieben, ganz Wikipedia.

Ach ja?

Nun, eigentlich dachte ich, daß 'Energie' der Name einer physikalischen
Größe ist und deshalb nur in der Einzahl existiert.

Wattsekunden oder kWh kann man zählen und daher gibt es die auch im Plural.

Aber andere Dinge wie Wasser, das All oder das Nichts sind unzählbar und
daher sollte man dafĂźr nicht die Mehrzahl verwenden.

Daß 'Erneuerbare Energie' ein Name wäre, das war mir bisher auch noch
unbekannt.

Jetzt könnte ich zwar fragen, wer oder was denn so heißt, aber das wäre
mir dann doch zu platt.

Also geht alles noch schlimmer als es ohnehin schon ist und die SchĂśpfer
dieses Namens haben sich fĂźr den Plural noch ein paar Backpfeifen extra
verdient.

Energie wird schon mal Ăźberhaupt nicht erneuert (und auch nicht
verbraucht oder erzeugt).

Es geht hier um Ideologie! Da wirst Du doch wohl hoffentlich nicht mit
Fakten daherkommen wollen.

Nun ja, eigentlich hatte ich das vor.

Aber seis drum: die 'fossile Energie' (gemeint ist primär ErdÜl)

... und Kohle und Erdgas ...
Hauptsächlich geht es aber um das ErdÜl, denn das besteht ja aus
ausgestorbenen Tieren.

Die Kohle soll wohl mal Wald gewesen sein und woraus das Erdgas
entstanden ist, das habe ich gerade vergessen (fossiler Dino-Dung?)
>

TH
 
Am 19.08.2019 um 10:15 schrieb Chr. Maercker:
Am 15.08.2019 um 22:35 schrieb Martin Gerdes:
Ich habe mich gerade mit einem begeisterten Solarbauern in ger.ct
gezofft, der fest der Überzeugung ist, daß sich unser Lebensstil
langfristig (was auch immer das heißt) komplett mit "Erneuerbaren
Energien" versorgen läßt. Ich bin ja skeptisch und Deine obige Rechnung
macht mich schmunzeln :)

Wie lange es noch mit fossilem Zeugs geht, ist recht überschaubar.
Klassische AKWs sind auch nicht wirklich wirtschaftlich und bescheren
uns alle paar Jahrzehnte ein paar km˛ unbewohnbare Flächen. Fusion muss
erst mal laufen, dann wird sich auch bei ihr zeigen, welche Nachteile
sie hat. Einer wurde schon genannt: die Anlagen sollen auf Grund der
hohen thermischen Belastung radioaktiv werden.

'Erneuerbare Energie'* ist ein noch fieseres Wortungetüm als
'Klimawandel' oder 'CO2-Neutralität'.

Energie wird schon mal überhaupt nicht erneuert (und auch nicht
verbraucht oder erzeugt).

Gemeint ist: der Energieträger, den man bei der Energieumwandlung
benutzt, der ist nicht nur einmal vorhanden und dann für immer verloren,
sondern der regeneriert sich irgendwie und kann dann mehrfach genutzt
werden.

Wer in Physik halbwegs aufgepasst hat weiß das. Gibt es denn einen
besseren Begriff dafür?

Gegen den Begriff 'Energieträger' hätte ich auch nichts gehabt.

Daher wäre die Frage dann die nach der Erneuerbarkeit der Energieträger.

(Diese würden dann ggf. 'Erneuerbare Energieträger' genannt.)


TH
 
Ralph Aichinger wrote:
so macht das einen Unterschied gegenĂźber einem Kleinwagen,
bei dem der Kopf hervorschaut, weil die ganze Schnauze 50 oder
70cm tiefer liegt.

Zugegeben. Ich bestreite allerdings, daß das wirklich viel ausmacht. Auf
Supermarktparkplätzen, wo wirklich oft kleine Kinder rumlaufen, fährt
jeder rückwärts aus der Lücke und wenn ein Beifahrer*In dabei ist,
bleibt der *nie* zum Absichern draußen stehen. Ich bin schon sechs Mal
angefahren worden und ich bin nicht nur länger sondern auch sehr viel
breiter als ein kleines Kind. Wenn die Fahrer*Innen mich übersehen, dann
hat ein Kind gar keine Chance.

N.B: Wenn ich merke, daß der Fahrer*In ohne mich zu sehen losfährt
bleibe ich stehen, bis ich merke, ich bin gesehen worden und mache dann
sofort und schnell Platz. Wenn nicht warte ich bis kurz vor dem Berühren
und schlage dann mit der flachen Hand auf's Dach. Noch kein Fahrer*In
hatte den Anstand, sich für die Unaufmerksamkeit zu entschuldigen.
Zweimal bin ich allerdings übel beschimmpft worden.

Bei mehreren Bekannten habe ich schon deren eigenes Kind gebeten, sich
hinter deren Auto zu stellen und darauf hingewisen, daß der Kopf nicht
oder fast nicht über die Unterkante der Heckscheibe hinausragt.
Lerneffekt? Keiner natürlich.

Rückwärts Einparken ist schwer. Rückwärts aus der Lücke in den aus drei
Richtungen fließenden Verkehr? Kein Problem, kann jeder jeder.

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On 8/19/19 8:58 PM, Axel Berger wrote:
Bei mehreren Bekannten habe ich schon deren eigenes Kind gebeten, sich
hinter deren Auto zu stellen und darauf hingewisen, daß der Kopf nicht
oder fast nicht Ăźber die Unterkante der Heckscheibe hinausragt.
Lerneffekt? Keiner natĂźrlich.

Bei einem Auto mit rßckwärtigen Parksensoren wird das Kind allerdings
gemeldet, auch wenn du es nicht sehen kannst.


Rßckwärts Einparken ist schwer. Rßckwärts aus der Lßcke in den aus drei
Richtungen fließenden Verkehr? Kein Problem, kann jeder jeder.

Ja, deshalb parke ich auch meist rßckwärts ein. Ist noch von der
Bundeswehr Ăźbrig. Beim Einparken hat man Zeit, beim Ausparken vielleicht
nicht mehr...

Gerrit
 
Gerrit Heitsch schrieb:
On 8/19/19 8:58 PM, Axel Berger wrote:

Bei mehreren Bekannten habe ich schon deren eigenes Kind gebeten, sich
hinter deren Auto zu stellen und darauf hingewisen, daß der Kopf nicht
oder fast nicht Ăźber die Unterkante der Heckscheibe hinausragt.
Lerneffekt? Keiner natĂźrlich.

Bei einem Auto mit rßckwärtigen Parksensoren wird das Kind allerdings
gemeldet, auch wenn du es nicht sehen kannst.

Und viele Kisten haben heutzutage schon eine RĂźckfahrkamera.

Guido
 
Volker Bartheld <news2019@bartheld.net> schrieb:

Ein Großteil der Autos fährt immer mit einer Person rum.

Loremo, Mute, Sono und ihre Brüder und Schwestern haben leider nicht so
recht gezündet.

Klar. Niemand ist darauf angespungen, auch die Politik nicht.

Mei, man muß sich halt vergegenwärtigen, wer woran verdient und wo die
Arbeitsplätze, Interessensgemeinschaften und Wähler positioniert sind.

Ach!

Mehr gibts zu dem einigermaßen müßigen, weil immer gleichen Thema eh nicht
zu sagen außer vielleicht, daß ich mich schon gelegentlich frage, wie man
sich auf das schmale Brett versteigen kann, durch Einführung
emissionsärmerer Energieerzeugung (ich vermeide bewußt den
Schwachsinnsbegriff "Erneuerbare Energien") und elektrisch betriebener
Individualmobilität könnten wir weitermachen, wie bisher. Nur mit
reinweißer Umweltweste.

Die fromme Lüge war schon immer schöner angezogen als die Wahrheit in
ihrem schäbigen Gewand.

Niemand freut sich über Einschränkungen, also lügt man sich lieber eins
in die Tasche. Das alte Dilemma der Politik ...

Schon verquer, daß jeder von uns Erstweltler einen energetischen Fußabdruck
hat, wie 100(?) Entwicklungsländler.

Das schon, aber der Sommerurlaub auf den Mallediven (sic!) ist halt ein
Menschenrecht. Du hast doch hoffentlich nichts gegen Menschenrechte,
oder?

In Japan ist das anders: Bei uns sind 25% der Neuzulassungen
Stadtpanzer, in Japan etwa ein Drittel der Neuzulassungen "Kei cars"

Jup. Aber halt auch nicht, weil der japanischen Bevölkerung die Umwelt mehr
am Herzen liegt. Sondern weil die Regierung bestimmt, daß Stadtpanzer
unerschwinglich teuer oder gar verboten sind. Ich möchte hierzumünchens
das Lamento hören, wenn man laut über eine Citymaut nach dem Vorbild von
London [1] oder gar eine Sperrung des Mittlere-Ring-Inneren für jeglichen
motorisierten Individualverkehr ohne Sondergenehmigung nachdenkt. Dabei
finde ich 28¤/Tag gar nicht mal so utopisch. Innerstädtisches Autofahren
darf im Jahr durchaus soviel kosten wie eine Gesamtnetzjahreskarte der
Verkehrsbetriebe.

Grundsätzlich bin ich in vielem Deiner Ansicht.

Wir können schon mittelfristig nicht so weitermachen wie bisher. Wir
müssen weniger Energie verbrauchen, dazu muß sie teurer werden. Das ist
ohne Einschnitte nicht zu machen, da hilft alles nichts.

Eine Citimaut müßte graduell eingeführt werden, sonst gibt es Chaos.
Wenn von einem Tag auf den anderen alle Citypendler Öffi fahren wollten,
bricht das System zusammen.

Ja, es kommen sícher welche, die mutmaßen einen ÖPNV-Infarkt. Dazu wäre zu
bemerken, daß man mit 5¤ je Liter Superbenzin oder 1000¤ Citymaut je
Fahrzeug durchaus zweckgebunden für die Öffis einiges tun könnte. Aktuell
versickert ja der Größteil der Mineralölsteuern irgendwo, nur nicht in der
Schaffung von Mobilitätsalternativen.

Der Fiskus war schon immer ein einnehmendes Wesen. Ich will nicht
ablenken, schreibe daher nur die drei Sätze zu diesem Subthema: Der
Solidarpakt 2 bestimmt, daß ein stetig sinkender Teil des
"Solidaritätszuschlags" den ostdeutschen Bundesländern zugute kommt.
Sein Aufkommen ist aktuell etwa 20 Milliarden/Jahr, die Ostländer
bekommen davon noch etwa 2 Milliarden/Jahr. Der Blinde mit dem
Krückstock sieht, daß angesichts dessen der Bund auf den Solz niemals
verzichten kann.

Fazit: Autofahren ist zu billig. Viel zu billig. Ihr dürft mich jetzt gerne
kreuzigen.

Nein, warum auch? Ich bin ja vollstens auf Deiner Seite.

>[1] https://www.welt.de/wirtschaft/article191490449/London-City-Maut-fuer-alte-Diesel-und-Benziner-steigt-auf-28-Euro-am-Tag.html
 
Heinz Schmitz <kma@kma.org> schrieb:

Ich bin der Meinung, daß Autos im Sinne von weniger Benzinverbrauch
wieder kleiner werden müssen und die Motoren schwächer.

Der Benzinverbrauch hängt wesentlich mehr vom Gas-Fuss und dem
Gewicht ab als vom Hubraum. Ein 185 PS-Auto von heute verbraucht
genauso viel oder wenig wie ein 115 PS-Auto von 2005, und weniger
als ein Renault 4 von 1973.

Ja. Irgendwo muß sich die Entwicklung ja auch niederschlagen. Und doch
kann der Gasfuß in einem Fahrzeug mit 60 PS nicht soviel anrichte wie in
einem mit 300 PS. D'accord?

Vom 3-l-Auto redet aber keiner mehr, der Mann auf der Straße (und vor
allem der Dienstwagenfahrer) will den gewohnten SUV oder den
dicken BMW/Benz -- >und das bringt uns dem Ziel halt nicht näher.

Im Falle eines Unfalles bist Du in einem 3-l-Auto vermutlich gleich
platt, während Du in einem dickeren Typen viel mehr Schutz hast.

Einen Stadtpanzer zu fahren, ist genau aus diesem Grund asozial.

Wenn alle langsamer fahren, sinkt die Wucht.
Wenn Autos leichter werden, sinkt die Wucht auch (und damit die
Unfallschwere). Das sollte allen gleichermaßen zugute kommen.

Entscheidend ist die Organisation des Verkehrs. Die meiste Energie
wird beim Beschleunigen verbraucht. Sollte deshalb eine Tonne PkW
für einen 70 kg Fussgänger oder einen 100 kg Radfahrer anhalten
müssen?

:)

Ich kenne Strecken, wo auf 10 km alle paar Meter eine Ampel steht, und
jede ist rot. Wenn die Ampeln so geschaltet wären, dass man mit einer
bekanntgemachten Geschwindigkeit zügig durchfahren könnte, würde
viel Sprit gespart.

Wenn alle Stehzeugsteher in einem großen Fahrzeug fahren würden (etwa
einem Bus oder einer Straßenbahn) würde noch mehr Sprit gespart.

Ein Großteil der Autos fährt immer mit einer Person rum.

Das ist doch gerade der Vorteil des Individualverkehrs, dass man sich
nicht mit anderen abstimmen muss. Schon bei einem Mitfahrer könnteste
auch den Bus nehmen.

Wozu sollte ich das? Ich fahre mit meinem Fahrrad individuell,
verbrauche weniger Sprit als ein Sparmobil -- und bin hier in der Stadt
normalerweise trotzdem schneller.
 
Axel Berger <Spam@Berger-Odenthal.De> schrieb:

Denn für Fußgänger und insbesondere Kinder werden die immer schwereren
Autos immer gefährlicher,

Da bin ich nicht einmal sicher. Der Unterschied zwischen 500 und 1500 kg
macht nicht wirklich viel aus,

Wie war nochmal die Formel für die kinetische Energie?

aber bei den Riesenboliden ist Platz für ausgeklügelte Knautschbereiche,
auch und gerade für Fußgänger.

Das ist eine erstaunliche Ansicht: Stadtungeeignete Vehikel (SUV)
sollten für Fußgänger weniger gefährlich sein als z.B. Kleinwagen? Hast
Du irgendeine Quelle, die diese Deine verblüffende Ansicht stützt?
 
Gerrit Heitsch wrote:
Beim Einparken hat man Zeit, beim Ausparken vielleicht
nicht mehr...

Das Feuerwehr-Argument. Für mich zählen vor allem zwei andere:

Wenn ich einparke, dann blinke und bremse ich vorher. Der Verkehr auf
der Straße hinter mir kann sich vorausschauend darauf einstellen. Wenn
ich rückwärts ausparke, schiebe ich ohne jede vorwarnung fast zwei Meter
Heck quer in den Verkehr hinaus, bevor meine Kopfstütze auf einer Linie
mit den Hecks der neben mir stehenden kommt und ich das erste Mal auf
den Verkehr achten könnte. Wenn dann einer auf dem Moped ankommt und
links von ihm strömen die Überholer, hat er ein echtes Problem.

Eine Lücke hat links und rechts ein anders auto und hinten oft eine
Hecke oder Wand. Wenn da sichtbar kein Kind drin ist, dann kann während
ich dort einparke auch nicht so ohne weiteres eins reinlaufen. Beim
Ausparken können sie von drei Seiten gelaufen kommen und nur zwei davon
kann ich rückwärts gleichzeitig im Blick haben.

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Martin Gerdes wrote:
Stadtungeeignete Vehikel (SUV)
sollten für Fußgänger weniger gefährlich sein als z.B. Kleinwagen?

So mit massivem, hartem Kuhfänger vorne dran? Natürlich nicht! Ich
sprach auch nicht von Suffs sondern generell von großen und schweren
Autos, und bei etlichen wird da schon einiges getan, wofür beim
Kleinwagen der Platz fehlt. Das heißt nicht, daß sie jetzt völlig
harmlos würden. Das Argument war ausschleißlich, daß es nicht pauschal
schlimmer für einen Fußgänger sein muß, von einem großen schweren Auto
angefahren zu werden als von einem kleinen leichteren.

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