Wann faengt bleifrei wirklich an?

In article <cfsjhvU1g9L1@news.in-ulm.de>,
Steffen Koepf <Taxman-usenet@opaya.de> writes:

|> > manche Mitbürger speziell mit sozialistischer Vorkenntnis das
|> > ganz toll finden, muss ich sagen, dass es mir hier ganz langsam
|> > aber sicher reicht.
|>
|> Nicht drohen. Nicht jammern. Handeln.

Und das ist genau der Punkt... Die Situation ist inzwischen im Deadlock, es gibt
keine echten Handlungsspielräume mehr, sowohl für die Verantwortlichen als
auch das gemeine Volk. Alle radikalen Reformen werden durch Lobbyismus
(egal ob jetzt wirtschaftlich oder wg. Wählerpopulismus) und den vielgeliebten
Kompromissen so abgeschliffen, dass effektiv nur noch ein worst-of übrigbleibt.

Aber jetzt mal konkret: Wie soll gehandelt werden? Mal mit der Bleispritze in
Berlin rumlaufen und parteiübergreifend die Hohlköpfe unter der Glaskuppel
abknallen? Ich zweifele, dass das was bewirkt, die Nachrücker werden genauso
wieder in feste, parteigebundende Denkschemata reinfallen und irgendwelchen
Lobbies nachlaufen.

Was bleibt übrig? Auswandern ist auch keine allgemeine Lösung (hilft D nix, kann
auch nicht jeder). Protestwählen nützt auch nichts, PDS+NPD würden das ganze noch
schlimmer machen. Ich fürchte, dass in ein paar Jahren die K...e so am Dampfen
ist, dass es ein Adolf-II leicht hat. Allerdings wird das wohl dann tatsächlich
auch die einzige Lösung sein, Deadlocks bekommt man sauber und dauerhaft nur
durch Eliminierung aller Beteiligten weg :-(

--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://wwwbode.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 
Hallo Siegfried,

Es gibt weder wirkliche Lieferengpässe noch eine Verknappung noch einen
akuten Verteilungskampf. Die +70% wären ein sehr komfortabler Spielraum um
genau das abzufedern.
Der Irak-Krieg der jetzt Bush zum Verhaengnis werden droht,
war ein Krieg bei dem es um die langfristige Sicherung von Oelquellen
fuer Amerika ging.
Bei dem letzten Al-Kaida Anschlag in Saudi-Arabien ging es darum,
dass Al-Kaida behauptet "ihr [die Regierung] verschleudert das Oel
an den Westen, damit deren marodes Wirtschaftssystem nicht vollends
zusammenbricht", zumindest vom Inhalt her, finde das Zitat gerade
nimmer.

Aber nur, wenn der Staat 73% von etwas besteuert, das für wenige
Konsumenten entbehrlich ist. Da Steuern aber nicht nach Prozent sondern
nach Ertrag geplant werden, kann der Staat beim wegbrechen von Einnahmen
gar nicht anders, als andere Ertragsquellen anzubohren. Da es keine neuen
Was aber nicht ganz funktioniert, letztes Jahr hat der Staat um die
40 Mrd. Euro rum Neuschulden gemacht, also mehr Ausgegeben als Eingenommen.
Und all die Jahre davor war es mal etwas mehr und mal etwas weniger...

Der Kosument kann sich in der Masse dessen niemals entziehen, für ihn läuft
es immer auf linke Tasche rechte Tasche hinaus - mit der immerwährenden
Tendenz zur Mehrbelastung (verpackt in scheinheilige Empfehlungen für
'korrektes' Verhalten).
Aber es werden immer weniger von der Sorte ;)
Mit jeder Runde nimmt die Zahl derer, die kaum mehr Konsumieren koennen,
weil sie nichts verdienen, zu.

Auch die Befürworter der schönen neuen Welt namens 'regenerative Energien'
werden sich noch wundern, wenn bei zunehmenden Anteil die Steuerlast
entsprechend angepasst wird weil sich einseitig nichts mehr draufsatteln
läßt.
Da bin ich mal gelassen, weil regenerative Energien sind meistens
dezentral, und damit lassen sich viel schlechter solche Machtstrukturen
aufbauen als bei den derzeitigen Kraftwerken.
Vielleicht muss ja jeder bei seinem Gartenhaeussle nen Stromzaehler
zwischen 12 Watt Solarpanel und 6 Ah 12V Batterie klemmen ;-)

cu,

Steffen
 
Ulrich Trettner wrote:

Wir hatten eine Diskussion um die Arbeitszeit. Und da wird auch von
seiten der Angestellten kräftig gejammert.
Ich jammere nicht um die Arbeitszeit, nur wenn ich für noch weniger
Gehalt noch länger arbeiten muß. Ich klage höchstens daß ich seit
bestimmt 10 Jahren keine Gehaltserhöhung habe. Den damit verbundenen
Gewinn an Kaufkraft kann man sich ausrechnen.

Die Gewerkschaften streiken ja gerne für Arbeitszeitverkürzung. Ich
würde begrüßen, wenn sie auch für mehr und lukrativere Aufträge streiken
würden.
ACK! Bei meinem Ex-Cheffe war übrigens die Aussprache eines der Worte
"Gewerkschaft" oder "Betriebsrat" eine todsichere Kündigung. Ist doch
interessant, wie sich fast 300 Mitarbeiter so disziplinieren können.

steht. So haben es schon mal 30% meiner Ex-Kollegen erlebt.

Aufträge wachsen nicht auf Bäumen.
Darum ging es ja nicht. Das war eine rein politische Geschichte (und die
parallelen mit der Diskussion ergeben sich gleich!), die Firma wurde
einfach vom großen Meister mit den lauten Sprüchen (O-Ton: "Wer mich
fickt, den fickt der Teufel!") in die Misere gewirtschaftet. Irgendwann
haben die Banken wohl kein Geld mehr herausgerückt. Dann wurden die
kleinen Lichter (Ingenieure) entlassen, den restlichen Mitarbeitern 10%
Gehaltsverzicht aufdiktiert und gleichzeitig groß Vertriebler
eingekauft. Unsere Truppe (ich war da 12 Jahre) sollte dann mit 3 statt
5 Entwicklern plötzlich 50% mehr Umsatz machen. Zu dem Zeitpunkt haben
wir dann "den Chef entlassen".
$CHEF hat auch immer mit "Lohnkosten senken" argumentiert. Ich habe ihm
dann durch meine Kündigung ein wirksames Mittel dazu gegeben.

Bernd
 
Georg Acher wrote:

auch die einzige Lösung sein, Deadlocks bekommt man sauber und dauerhaft nur
durch Eliminierung aller Beteiligten weg :-(
Um mal auf die technische Ebene "abzugleiten": Deadlocks bekommt man am
besten durch eine saubere Konzeption weg.

Bernd
 
Siegfried Schmidt <usenet-55@schmidt.ath.cx> schrieb im Beitrag <rp8tfc.l0i.ln@shiva.my-fqdn.de>...
Das ist kein akuter Verteilungskampf der hier und heute als Begründung für
Auswirkungen herangezogen werden kann.

Du traeumst. Er ist genau das. Es sterben Leute, damit du weiter
billig Auto fahren kannst. DAS ist die Realitaet.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Steffen Koepf <Taxman-usenet@opaya.de> schrieb im Beitrag <cfssnfUbmlL1@news.in-ulm.de>...

einen einzigen Ausweg, naemlich runter mit dem Verbrauch.
Sei beruhigt, es ist scheissegal ob dein Auto 8 oder 10 l/100km
braucht, oder ob du am Wochenende zur Oma faehrst oder radelst.
Wir haben gerade 800000000 Leute, die liebend gerne ein Auto
kaufen moechten, um damit rumzufahren, und das darf auch ruhig
etwas groesser sein: Die Chinesen. Und die wollen das jetzt.
Projektierte Verkaufszahlen: 80 Mio Autos.
Die werden das dazu noetige Oel einfach kaufen, schliesslich
liefern Mercedes, BMW und Volkswagen nur zu gerne veraltete
Benzinkutschen dort hin, anstatt Null-Emissions-Autos.
Die Automobilhersteller haben naemlich in den letzten 20 Jahre
es mit sturer Ignoranz verpennt Alternativen zu schaffen, und
koennen deswegen heute keine anbieten. Die Chinesen hingegen
sind immerhin so klug, das sie schon mal massiv daran forschen.
Schon jetzt sind 9 der 10 luftverschmutztesten Staedte in China,
schon jetzt hat sich der Oelpreis im wesentlichen wegen dem
Bedarf Chinas verdoppelt. Die haben moderne Autos frueher fertig
als wir hier, und dann koennen VW und BMW zumachen. DAS nenne
ich Gefaehrdung von Arbeitsplaetzen. Ignorante Manager.

Als 'Oeko' solltest du gelernt haben, das jeder Versuch, einen
Anderen von 'besserem Handeln' zu ueberzeugen Dank der
Bevoelkerungsentwicklung sinnlos ist: Fuer jeden, dem du
verantwortliches Handeln beibringst, werden 2 neue geboren,
die das noch nicht kennen.

Systeme muessen intrinsisch vernuenftig sein, sonst fuehren sie
unweigerlich in die Katastrophe. Umgesteuert wird erst Jahre nach
Eintritt der Katastrophen.

Das steht natuerlich im Widerspruch zum Mobilitaets-Anspruch
der Bevoelkerung (und der Wirtschaft),
Hauptursache fuer den Verkehr ist Pendlerverkehr und Transport,
und nicht etwa die Leute, die am Wochenende mal rumfahren.
Hauptursache fuer Pendler und Hin- und Hergekarre: Zu niedrige
Transportkosten = Treibstoffkosten. Der Markt regelt sich selbst,
die Unternehmen werden bei 2 EUR/Liter schon ihre Fabriken naeher
an die Wohnorte stellen, und lokaler produzieren muessen. Schon
heute sind ja die meisten Arbeitsplaetze fuer die meisten Buerger
finanziell uninteressant: Zu teure Wohngegend oder zu hohe
Fahrtkosten verhindern, das man fuer so wenig Lohn arbeiten kann,
wie einem angeboten wird.

Da Deutschland eine Exportnation ist, liegt uns allerdings nichts
an hohen Transportkosten. Daher haben wir in der Vergangenheit auch
nicht politisch vernuenftig gehandelt, und heute das Problem einer
ungeeigneten Infrastruktur (Wohnort/Arbeit zu weit getrennt, keine
Busse sinnvoll einsetzbar).

- Derzeit ist nichtmal Geld fuer einen ausgeglichenen Staatshaushalt da,
Doch schon. Man muss bloss nicht so viel ausgeben. Das schafft
eigentlich jeder Buerger. Nur Politiker sind dazu zu doof.
"It's not my money". Eigentlich muesste man sie wegen Diebstahl
von Volksvermoegen alle einsperren.

- Soziales: Hier laesst sich sicher eine Menge einsparen,
Glaube ich kaum. Der einzige Weg waere, das man sich wieder
jede Menge Kinder anschafft um soziale Sicherheit zu erreichen.

Kein Handy, PDA, Laptop, WLAN, MP3-Player, DVD-Player, ... .

Oeko, wa ?
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Ulrich Trettner <spam_0815@gmx.de> schrieb im Beitrag <cfsubi.4v.1@trettner.de>...
Dafür machst du ein anderes mal früher Feierabend.

Mit der eigentlichen produktiven Arbeit? Vielleicht ja. Aber dann sind
da noch einige andere Kleinigkeiten, die es zu erledigen gilt.

Du sagst also:

"Klar darf mein Mitarbeiter gerne unbezahlt laenger arbeiten,
aber dafuer darf er keinesfalls mal zum Ausgleich vorher gehen."

Das ist ja, als ob ich deinem Laden immer 2 Stueck bezahle und 3 mitnehme.
Schoen das du mir gerade erklaerst, das das in Ordnung ist.
Wo ist dein Laden ?

Auch Rainer's "Also bleibst Du länger, und gehst nicht früher."
Ich fasse es nicht, wie krank die Auffassung in unserem Land durch
die staendige Indoktrination der Unternehmensfreunde schon ist.
Rainer: ZAHLST du deinenm Leuten fuer die Arbeit wenigstens
ordentlichen Ueberstundenzuschlag ? Waere ja wohl eine
Selbstverstaendlichkeit. Schliesslich gab das einen Auftrag mehr.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Hallo MaWin,

Du traeumst. Er ist genau das. Es sterben Leute, damit du weiter
billig Auto fahren kannst. DAS ist die Realitaet.
Quatsch, der irakische Exportmenge hat mit unserem Benzinpreis am
allerwenigsten zu tun. Uns kann es ebenso egal sein, welche Flagge über den
Quellen weht, weils unsere mit Sicherheit nicht ist.

Was uns nicht egal sein kann, ist die Stabilität von Regionen. Nicht nur
weil ich Öl kaufe, sondern weil wir als hochgradig export- und
transportabhängiges Land weit schwerwiegendere Interessen an
Verkehrspreisen haben als die Kosten meines Autos.


Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
 
Hallo Steffen,

Steffen Koepf <Taxman-usenet@opaya.de> wrote in message news:<cfsjhvU1g9L1@news.in-ulm.de>...
[...]
manche Mitbürger speziell mit sozialistischer Vorkenntnis das
ganz toll finden, muss ich sagen, dass es mir hier ganz langsam
aber sicher reicht.

Nicht drohen. Nicht jammern. Handeln.
Das ist nicht so einfach! Ich will mal kurz meine Situation
beschreiben:

Angestellt, Automatisierungsbranche, AV mit X abgegoltenen
Überstunden. Mein Gehalt als Dipl.-Ing. (FH) entspricht dem
meiner Technikerkollegen. Kleine mittelständische Firma,
aktuell sehr wenig Aufträge, deshalb seit 1 1/2 Jahren keine
Gehaltserhöhung, kein Urlaubsgeld, Kurzarbeit, und falls
nicht in Kürze neue Aufträge eintrudeln, droht Entlassung.

Da ich mich sowieso in Kürze selbstständig machen möchte,
wäre das eigentlich kein Problem. Das Problem ist allerdings,
dass ich, wenn ich richtig gerechnet habe, mein jetzt schon
mäßiges Nettogehalt dann als Freelancer nur mit deutlich mehr Arbeit
halten kann. Wenn ich die Steuerbelastung, die Sozialabgaben
(ich werde weiter in die RV einzahlen und in der GKV bleiben)
und dann noch für einen Freelancer unumgängliche Versicherungen
berücksichtige, dann bekomme ich das ungute Gefühl, dass sich
hierzulande selbstständige Arbeit als Einzelunternehmer schlicht
nicht rechnet. Wäre da nicht der unbändige Wille, von irgendwelchen
Chefs unabhängig zu sein, würde ich nie auf die Idee kommen,
selbstständig mein täglich Brot zu verdienen.
[...]

Ich glaube, dir fehlt in erster Linie jemand, wo du an 1-2 Terminen
in der Woche deine Probleme von der Seele reden kannst.
Also ich kann ihn irgendwo schon verstehen.

[...]

was ich allerdings nicht verstehe ist, wieso sich gewisse
Konzerne erdreisten, den Arbeitnehmern und Gewerkschaften
die Pistole auf die Brust zu setzen (von den IMO großzügigen
Metalltarifen einmal abgesehen). Solche Konzerne handeln
heutzutage nur noch rein kapitalistisch und in keinster Weise
mehr mit dem Blick auf die eigene Volkswirtschaft.

In unserem Land herrscht IMO ein krasser Gegensatz zwischen
den Großkonzernen und den kleinen mittelständischen Betrieben,
und an dieser Stelle sollte man ansetzen, denn ein Großteil
der Beschäftigten arbeitet nunmal in solchen kleineren Betrieben
und nicht in Konzernen.
Von den Vorteilen, die Angestellte in Großbetrieben haben,
können die Angestellten in Kleinbetrieben nur träumen.

mfg
Marcus
 
Hallo Steffen,

Steffen Koepf <Taxman-usenet@opaya.de> wrote in message news:<cfsjhvU1g9L1@news.in-ulm.de>...
[...]
manche Mitbürger speziell mit sozialistischer Vorkenntnis das
ganz toll finden, muss ich sagen, dass es mir hier ganz langsam
aber sicher reicht.

Nicht drohen. Nicht jammern. Handeln.
Das ist nicht so einfach! Ich will mal kurz meine Situation
beschreiben:

Angestellt, Automatisierungsbranche, AV mit X abgegoltenen
Überstunden. Mein Gehalt als Dipl.-Ing. (FH) entspricht dem
meiner Technikerkollegen. Kleine mittelständische Firma,
aktuell sehr wenig Aufträge, deshalb seit 1 1/2 Jahren keine
Gehaltserhöhung, kein Urlaubsgeld, Kurzarbeit, und falls
nicht in Kürze neue Aufträge eintrudeln, droht Entlassung.

Da ich mich sowieso in Kürze selbstständig machen möchte,
wäre das eigentlich kein Problem. Das Problem ist allerdings,
dass ich, wenn ich richtig gerechnet habe, mein jetzt schon
mäßiges Nettogehalt dann als Freelancer nur mit deutlich mehr Arbeit
halten kann. Wenn ich die Steuerbelastung, die Sozialabgaben
(ich werde weiter in die RV einzahlen und in der GKV bleiben)
und dann noch für einen Freelancer unumgängliche Versicherungen
berücksichtige, dann bekomme ich das ungute Gefühl, dass sich
hierzulande selbstständige Arbeit als Einzelunternehmer schlicht
nicht rechnet. Wäre da nicht der unbändige Wille, von irgendwelchen
Chefs unabhängig zu sein, würde ich nie auf die Idee kommen,
selbstständig mein täglich Brot zu verdienen.
[...]

Ich glaube, dir fehlt in erster Linie jemand, wo du an 1-2 Terminen
in der Woche deine Probleme von der Seele reden kannst.
Also ich kann ihn irgendwo schon verstehen.

[...]

was ich allerdings nicht verstehe ist, wieso sich gewisse
Konzerne erdreisten, den Arbeitnehmern und Gewerkschaften
die Pistole auf die Brust zu setzen (von den IMO großzügigen
Metalltarifen einmal abgesehen). Solche Konzerne handeln
heutzutage nur noch rein kapitalistisch und in keinster Weise
mehr mit dem Blick auf die eigene Volkswirtschaft.

In unserem Land herrscht IMO ein krasser Gegensatz zwischen
den Großkonzernen und den kleinen mittelständischen Betrieben,
und an dieser Stelle sollte man ansetzen, denn ein Großteil
der Beschäftigten arbeitet nunmal in solchen kleineren Betrieben
und nicht in Konzernen.
Von den Vorteilen, die Angestellte in Großbetrieben haben,
können die Angestellten in Kleinbetrieben nur träumen.

mfg
Markus
 
Hallo Steffen,

Steffen Koepf <Taxman-usenet@opaya.de> wrote in message news:<cfsjhvU1g9L1@news.in-ulm.de>...
[...]
manche Mitbürger speziell mit sozialistischer Vorkenntnis das
ganz toll finden, muss ich sagen, dass es mir hier ganz langsam
aber sicher reicht.

Nicht drohen. Nicht jammern. Handeln.
Das ist nicht so einfach! Ich will mal kurz meine Situation
beschreiben:

Angestellt, Automatisierungsbranche, AV mit X abgegoltenen
Überstunden. Mein Gehalt als Dipl.-Ing. (FH) entspricht dem
meiner Technikerkollegen. Kleine mittelständische Firma,
aktuell sehr wenig Aufträge, deshalb seit 1 1/2 Jahren keine
Gehaltserhöhung, kein Urlaubsgeld, Kurzarbeit, und falls
nicht in Kürze neue Aufträge eintrudeln, droht Entlassung.

Da ich mich sowieso in Kürze selbstständig machen möchte,
wäre das eigentlich kein Problem. Das Problem ist allerdings,
dass ich, wenn ich richtig gerechnet habe, mein jetzt schon
mäßiges Nettogehalt dann als Freelancer nur mit deutlich mehr Arbeit
halten kann. Wenn ich die Steuerbelastung, die Sozialabgaben
(ich werde weiter in die RV einzahlen und in der GKV bleiben)
und dann noch für einen Freelancer unumgängliche Versicherungen
berücksichtige, dann bekomme ich das ungute Gefühl, dass sich
hierzulande selbstständige Arbeit als Einzelunternehmer schlicht
nicht rechnet. Wäre da nicht der unbändige Wille, von irgendwelchen
Chefs unabhängig zu sein, würde ich nie auf die Idee kommen,
selbstständig mein täglich Brot zu verdienen.
[...]

Ich glaube, dir fehlt in erster Linie jemand, wo du an 1-2 Terminen
in der Woche deine Probleme von der Seele reden kannst.
Also ich kann ihn irgendwo schon verstehen.

[...]

was ich allerdings nicht verstehe ist, wieso sich gewisse
Konzerne erdreisten, den Arbeitnehmern und Gewerkschaften
die Pistole auf die Brust zu setzen (von den IMO großzügigen
Metalltarifen einmal abgesehen). Solche Konzerne handeln
heutzutage nur noch rein kapitalistisch und in keinster Weise
mehr mit dem Blick auf die eigene Volkswirtschaft.

In unserem Land herrscht IMO ein krasser Gegensatz zwischen
den Großkonzernen und den kleinen mittelständischen Betrieben,
und an dieser Stelle sollte man ansetzen, denn ein Großteil
der Beschäftigten arbeitet nunmal in solchen kleineren Betrieben
und nicht in Konzernen.
Von den Vorteilen, die Angestellte in Großbetrieben haben,
können die Angestellten in Kleinbetrieben nur träumen.

mfg
Marcus
 
* Rainer Buchty <buchty@atbode100.informatik.tu-muenchen.de> [2004-08-17 20:29]:
War diesbezüglich mal ein Leserbrief in der ADAC Motorwelt... Sinngemäß:

"Macht Euch doch nichts vor. Wenn wir erst das 1l-Auto haben, dann wird eben
die Reifenluft besteuert."
Ja. Aber selbst dann: Denkt denn wirklich jeder nur an das Geld? Ein
1-l-Auto wäre doch trotzdem ein großer Fortschritt für die Umwelt!

Und logischerweise sinken durch ein 1-l-Auto nicht die Staatsausgaben,
also muss das Geld irgendwoanders herkommen. Dass man einiges
einsparen könnte, mag richtig sein, aber das hat mit einem 1-l-Auto
nichts zu tun.


Gruß,
Bernhard

--
"If there's no light at the end of the tunnel, get down there and
light the darn thing yourself!"
-- Lauri Watts
 
Hallo Ulrich,

Durchaus. Wie lange muß jemand arbeiten, bis er soviel angespart hat,
das er sich von seinem Arbeitgeber eine Stunde eigene Arbeitsleistung
kaufen kann?



IIRC so knapp um 5 Stunden


Ja, und da wundern sich tatsaechlich einige Politiker, warum die Leute
alles selbst machen und keinen Handwerker mehr beauftragen. Die Rechnung
ist simpel: Wenn ich es kann und in der Zeit, die ich dazu brauche,
netto nicht mehr verdiene als der Handwerker fuer die Sache nimmt, dann
steht der Entschluss fest. Es wird nicht in Auftrag gegeben, sondern
selbst gemacht.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Rainer Buchty <buchty@atbode100.informatik.tu-muenchen.de> schrieb im Beitrag
<cftk5g$4f4sk$1@sunsystem5.informatik.tu-muenchen.de>...
Diplomarbeiter und Doktoranden bekommen keinen Überstundenzuschlag
Du bist also gar kein Unternehmer, sondern hast nur mal so geschwaetzt,
von Dingen, die du eigentlich nicht kennst. Aber dicke Ahnung von.

Ich freu' mich allerdings schon auf 2005, wenn dann Studiengebühren fällig
sind und die Studis auch noch ein richtiges Anspruchsdenken ("schließlich
habe ich dafür gezahlt") entwickeln.
Uebrigens ist es von Studenten schon heute nicht unmoeglich,
eine Anspruchshaltung an den Lehrbetrieb zu richten, denn auch
heute schon zahlen wir alle dafuer, das bei euch eine ordentliche
Arbeit gemacht wird. Da braucht es keine Studiengebuehren fuer.
(Ich erinnere mich aber, das schon an meine Uni keine Ansprueche
gestellt werden konnten, sondern man Demutshaltung einzunehmen
hatte, wenn ueberhaupt mal was verwertbares kam. Schliesslich
wurde in Zeiten von Windows in Klausuren noch abgefragt, wie
gross das Loch in Standard-Lochkarten war).
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Hallo Manfred,

... Als der Mensch noch Sammler und Jaeger war, behauptet man, das ihm 4 Stunden/Tag gereicht haben, das lebensnotwendige zusammenzubekommen. Die Industriegesellschaft IST kein Fortschritt. Lediglich die Ausbeutung wurde perfektioniert.


Oh, Mann. Wenn der Jaeger und Sammler Zahnschmerzen bekam, wurden die
immer schlimmer und er starb daran. Fliessend Wasser hatte er nicht. Ein
Glas Bier in der Eckkneipe? Vergiss es. Gegessen wurde im Winter oft
Baumrinde (hmmm...) weil nichts anders vor den Wurfstein kam. Wenn der
Winter zu lange dauerte, wurde fleissig gestorben. Das durchschnittliche
Lebensalter war nicht mal 40. Da ist wohl ein bischen Fortschritt
gewesen von der Steinzeit bis heute.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Siegfried Schmidt <usenet-55@schmidt.ath.cx> schrieb im Beitrag <uihtfc.vfk.ln@shiva.my-fqdn.de>...
Quatsch, der irakische Exportmenge hat mit unserem Benzinpreis am
allerwenigsten zu tun. Uns kann es ebenso egal sein, welche Flagge über den
Quellen weht, weils unsere mit Sicherheit nicht ist.

Traeum weiter.

Was uns nicht egal sein kann, ist die Stabilität von Regionen.

Unglaublich, das es immer noch welche gibt, die an die Kriegsluegen
glauben. Frieden schaffen mit noch mehr Kriegen. Oje.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
In article <2oesd7F9qcrvU2@uni-berlin.de>,
Bernd Laengerich <Bernd.Laengerich@web.de> writes:
|> Georg Acher wrote:
|>
|> > auch die einzige Lösung sein, Deadlocks bekommt man sauber und dauerhaft nur
|> > durch Eliminierung aller Beteiligten weg :-(
|>
|> Um mal auf die technische Ebene "abzugleiten": Deadlocks bekommt man am
|> besten durch eine saubere Konzeption weg.

Dazu ist es jetzt aber zu spät, das System wurde schon vor 50 Jahren installiert
und immer nur mit Service Packs auf den scheinbar letzten Stand gebracht. Kein
Stein steht mehr auf dem anderen, übrig geblieben ist ein Flickwerk...

Irgendwie errinnert mich das in D jetzt fatal an das zerfallende W98 auf meinem
Notebook....

--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://wwwbode.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 
In article <41220cdf$1@news.fhg.de>,
Georg Seegerer <nospam@nospam.invalid> writes:
|> Weil ich das schon wo anders gehört habe: Was ist so schlimm daran zu
|> sagen dass man voll ausgelastet ist? Das bedeutet doch eher dass alle
|> mit dem Unternehmer ins Geschäft kommen wollen, was ja anscheinend
|> heißt dass Qualität und Preis stimmen.

Weil Du dann für terminierte Folgeaufträge uninteressant bist; was nützt es dem
Auftraggeber, wenn Du zwar super arbeitest und Qualität und Preis stimmen, aber
Du derart ausgelastet bist, daß er nur 1x pro Jahr die Chance hat, dich für nen
Monat zu buchen?

Wenn Deine Kunden damit klar kommen, daß Du ggf. erst in 6 Monaten Dich um sie
kümmern kannst, dann spricht natürlich nichts dagegen.

|> Den kanns schon per Definition nicht geben, denn wenn jemand gut ist
|> dann hat der was besseres vor als auf Gelegenheitsjobs zu warten.

Har :)

Das muß ich mir unbedingt merken, wenn mir mal wieder jemand erklären möchte,
wozu McKinsey & Co. gut sind.

Rainer
 
In article <b52tfc.l0i.ln@shiva.my-fqdn.de>,
Siegfried Schmidt <usenet-55@schmidt.ath.cx> writes:
|> Auch die Befürworter der schönen neuen Welt namens 'regenerative Energien'
|> werden sich noch wundern, wenn bei zunehmenden Anteil die Steuerlast
|> entsprechend angepasst wird weil sich einseitig nichts mehr draufsatteln
|> läßt.

War diesbezüglich mal ein Leserbrief in der ADAC Motorwelt... Sinngemäß:

"Macht Euch doch nichts vor. Wenn wir erst das 1l-Auto haben, dann wird eben
die Reifenluft besteuert."

Rainer
 
Joerg wrote:
Hallo Ulrich,


Durchaus. Wie lange muß jemand arbeiten, bis er soviel angespart hat,
das er sich von seinem Arbeitgeber eine Stunde eigene Arbeitsleistung
kaufen kann?


IIRC so knapp um 5 Stunden

Ja, und da wundern sich tatsaechlich einige Politiker, warum die Leute
alles selbst machen und keinen Handwerker mehr beauftragen.
5h ist ein mehr als ausgezeichntes Verhältnis. Ich komme bei einer
"Normalfamilie" Frau/Mann 2 Kiner auf eher ein Verhältnis von mehr als
13h. Selbst bei Single inclusive aller Kosten komme ich nicht unter etwa
8h.
Im TV wurden mal eine japanische- sowie eine amerikansche- mit einer
deutschen Familie verglichen. Es ging darum, wie lange, bei sonst
gleichem Arbeitsaufwand, die jeweilige Familie benötigt, um in etwa ein
vergleichbares Haus zu finanzieren. Der Deutsche hatte die schlechtesten
Karten. Die Kosten/Abzüge waren einfach zu hoch.

mfg horst-dieter
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top