Wann faengt bleifrei wirklich an?

On Sat, 14 Aug 2004 20:11:20 GMT, Joerg
<notthisjoergsch@removethispacbell.net> wrote:
Ja, irgendwann muss man sich einfach mal mit gespitztem Bleistift und
Taschenrechner hinsetzen und danach die Konsequenz ziehen. Habe ich auch
schon mal getan und das war dann mit einem heftigen
Seecontainertransport verbunden.
Das kann ich verstehen, derzeit sieht es so aus:
- Macht man Gewinne, dann nimmt sich der Staat die
großzügige Hälfte auch dann, wenn diese "Gewinne"
in der Firma verbleiben und damit Arbeitsplätze geschaffen
werden. Ergo darf man für solche Invests fast den gleichen
Betrag nochmal als Strafsteuer in Cash beim Staat abliefern,
den man in die Gerätschaften gesteckt hat.
Oder man least, was die Leasinggesellschaften mit hohem
Zins freut. Ist die Gesellschaft seriös, dann gibt es am Ende
wenigstens das Gerät für eine Restrate, obwohl die
Steuerleute da auch jedesmal schauen, ob nicht mehr zu
holen ist.
- Macht man keine Gewinne, dann gibt die Bank kein Geld,
weil die alte Regel "10-20% der Bilanzsumme" durch Basel 2
ersetzt wurde, also Eigenkapital *und* Gewinne.
- Aus dem Geld darf dann zusätzlich der Kettenbrief
namens "Rente" finanziert werden, im Privatbereich würde
man ein solches System kriminell nennen
- Weil der Kettenbrief am Ende ist, bedeutet man den Leuten,
dass man doch bitte garnix mehr ausgeben und sparen möge,
um selber noch eine Rente zu bekommen. Deshalb geizen
die ohne Ende und die gesamte Wirtschaft liegt brach.

Der entscheidende Punkt ist, dass um ca. 1990 das große Streichen
angeblicher "Vergünstigungen" anfing, ohne dass die hohen Sätze
wirklich reduziert wurden. Im Gegenteil: Durch den sogenannten
"Solidaritätszuschlag" (ich weiß nicht, was daran solidarisch ist,
wenn den sich der Bund zu 100% einschiebt), diverse neue Steuern
wie eine "Ökosteuer" und diverse Kassenbeitragserhöhungen ist
dieses .de-Land schlicht unbezahlbar geworden.
Das Geld wurde dann zur Subventionierung von völlig sinnlosen
Einkaufszentren usw. in Neufünfland versenkt, daraufhin entwickelten
auch ärmere Nordländer plötzlich Begierden ...

Mein Taschenrechner sagt mir, dass dieses Spiel sehr bald,
wenn die Pfeifen in Berlin nicht verschwinden, ein ganz ganz
böses Ende nehmen wird. Und das wir vorher ernsthaft überlegen
müssen, den Standort zu verlagern. Nicht nach Billigland, aber
weg von Gagastaat. Bezeichnend sind übrigens auch die
Äußerungen vom "Hohen C" Gabriel, man möge doch den
Spitzensteuersatz mal wieder raufsetzen. Solches Hin-Her,
Heck-Meck ist schlimmer als in der billigsten Bananenrepublik,
die Herrschaften merken garnicht, wie sehr sie den letzten Rest
von Investitionssicherheit und Investitionswillen für ihr angebliches
Gerechtigkeitsgegrantel zum Teufel jagen :-(

Same here. In Kalifornien haben die Linken gerade ein Gesetz
durchgeboxt, dass eine Klageflut von Arbeitnehmern gegen Arbeitgeber
zulaesst. Auch Arnold konnte das nicht verhindern, sonst haetten die
sein Budget nicht ratifiziert. Also stellt man keinen mehr ein, sondern
geht besser nach Arizona oder Nevada. Oder eben gleich nach Bangalore.
Nun haben wir den ersten Monat seit langem wo der Arbeitsmarkt wieder
einbricht. Oh Wunder...
Kalifornien scheint mir auch so ein Fall von Wohlstaatslodder zu sein,
siehe die "bei uns kommt der Strom aus der Steckdose oder auch
nicht" Mentalität.

Obwohl wir ganz ruhig sein müssen, vorletzte Woche wurde unsere
USV für das Rechenzentrum für 20 Minuten getestet:
Fa. E.OFF ihre 110KV Stromschiene hatte vom Karlsfeld (München Nord)
bis Landshut komplett ihren Geist aufgegeben. Die USV tat ...

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
Oliver Bartels wrote:

Äußerungen vom "Hohen C" Gabriel, man möge doch den
Spitzensteuersatz mal wieder raufsetzen. Solches Hin-Her,
Im Radio heute war ein Kommentar, der ihm die "große Seifenblase in
Gold" verlieh :)

bis Landshut komplett ihren Geist aufgegeben. Die USV tat ...
Sehr gut.

Bernd
 
Oliver Bartels <spamtrap@bartels.de> schrieb im Beitrag <n2k0i09aevcj28l3dcji34c6fseergtb06@4ax.com>...

- Macht man Gewinne, dann nimmt sich der Staat die
großzügige Hälfte auch dann, wenn diese "Gewinne"
in der Firma verbleiben und damit Arbeitsplätze geschaffen
werden.
Oliver, wer hat dir diese obskure Auffassung eingepflanzt ?
Ja, Steuern werden von Gewinnen und Einkommen faellig.
So ist das bei uns. Wenn jemand etwas (er)schafft, soll er
daran denken, das vom Erschaffenen auch andere mit leben
muessen. So wie frueher in der Grossfamilie. Da musstest du
auch die Oma, den behinderten Bruder, die Enkel durchfuettern,
und von deinem Geld wurde das Haus gebaut oder Essen gekauft.
Heute ist es der Staat. ER baute die Strassen, damit deine
Produkte vom Fleck kamen. ER bildet deine (Mit-)Arbeiter aus,
in Universitaeten und Schulen. ER finanziert deine Oma und
den Kindergarten deiner Kinder. ER organisiert, damit du in
Ruhe produzieren kannst.

Du willst kluger Unternehmer sein, und vergisst schon diese
allergrundlegendsten gesellschaftlichen Grundprinzipien ?

Ebenso wie bei Privatpersonen, die ihre Steuern vom Einkommen
bezahlen, bezahlt eine Firma ihr Einkommen vom Gewinn. Das
ist normal. Es gibt keine Grund, absolut keinen Grund, warum
Firmen anders gestellt sein sollen als Privatpersonen.
(Sie sind es aber leider, siehe Vodaphone dich sich
Aktienkursverluste bezahlen lassen wollen, das ginge beim
Privatmann nie durch).
Was du dann mit dem Geld machst, das nach den Steuern vom Gewinn
uebrig bleibt, bleibt dir ueberlassen, Du darfst es investieren,
so wie die Privatperson auch. Auch die koennte naemlich
Arbeitsplatze schaffen. Direkt mit Putzfrau, indirekt in dem der
Maler bestellt wird.
Firmen tragen in Deutschland kaum noch zum Steuereinkommen bei,
alles noch Spaetfolgen von Kohl. Es ist Zeit, unbedingt mal die
Steuerberechnungsbasis von Privatpersonen und Firmen auf gleiche
Grundlage zu stellen.

- Macht man keine Gewinne, dann gibt die Bank kein Geld,
weil die alte Regel "10-20% der Bilanzsumme" durch Basel 2
ersetzt wurde, also Eigenkapital *und* Gewinne.
Die Banken haben aus Scheider & Co. gelernt. Nun schlaegt das
Pendel zur andern Seite aus. Ich finde es in Ordnung, das meine
Bank mein dort gespartes Geld nicht in unterfinanzierten
Betrieben verbrennt. Denn letztzlich muss ICH es durch niedrige
Zinsen bezahlen, das irgendwelche Chefs nicht einsehen wollen,
das ihr Laden schon lange pleite ist, und den ersten Kredit mit
dem zweiten Kredit finanzieren, etc...

- Aus dem Geld darf dann zusätzlich der Kettenbrief
namens "Rente" finanziert werden, im Privatbereich würde
man ein solches System kriminell nennen
Nein Oliver. Sozial nennt man das. Der Begriff ist dir offenbar
abhanden gekommen. Du hast dich vermutlich sowieso schon ausserhalb
der Gesellschaft gestellt und zahlst eh nichts in die Rentenkasse ein.

Es ist selbstverstaendlich, das eine Gesellschaft alle ihre Mitglieder
durchbringt. Frueher in der Grossfamilie, heute macht das der Staat.
Wenn du selber Rentner wirst, wirst du merken, das man dann nicht
unbedingt zu viel Geld bekommt. Natuerlich gibt es immer den
Verteilungskampf, welche Gesellschaftsgruppe mehr und mehr und mehr
haben will. Ob die gefundenen Regularien (ab 65 zwangsverrentet)
noch zeitgemaess sind, sei dahingestellt. Die meisten sind eh vorher
nicht mehr arbeitsfaehig, manche moechten aber Teilzeit weitermachen.
Aber das Rentensystem ist eine Selbstverstaendlichkeit.

Kapitalgedeckte Rente, gar in Verantworteung von Einzelpersonen, ist
lediglich ein Freibrief fuer die Banken, noch mehr Leute abzuzocken.
Es ist vermessen anzunehmen, das Einzelpersonen ihr Geld besser
verwalten, als eine grosse Organisation. Aber Arroganz ist ueblich,
die letzten sich dermassen Selbstueberschaetzenden wurden 2000 bei
Aktiencrash zur Kasse gebeten. Kein Mitleid. Aber Geshichte, aus
der man lernen kann, wenn die eigene Erinnerung nur 10 Jahre reicht.

- Weil der Kettenbrief am Ende ist, bedeutet man den Leuten,
dass man doch bitte garnix mehr ausgeben und sparen möge,
um selber noch eine Rente zu bekommen. Deshalb geizen
die ohne Ende und die gesamte Wirtschaft liegt brach.

Nur mal als Beispiel: Die U.S.A. geben derzeit so viel Geld aus, das
JEDER US-Buerger (Kind und Gries) PRO TAG 10 EUR mehr ausgibt, als er
hat. PRO TAG ! Das sind 3650 EUR neue Schulden die er pro Jahr macht,.
DAS nenne ich 'ueber die Verhaeltnisse' leben. Auch Deutschland lebt
massiv ueber seine Verhaeltnisse. Es werden (3%+) Schulden gemacht, damit
(angeblich) die Wirtschaft laeuft. Unsinn. Es werden auf Kosten unserer
Kinder heute satte Unternehmergewinne ausgezahlt, that's it. Unsere
Kinder duerfen dann das zurueckbezahlen, was heute als Schuldenberg
aufgehaeuft wurde. Du lebst auf Kosten unserer Kinder, so sieht es eus.
Dir fehlt komplett der Realitaetsbezug Oliver.

ist dieses .de-Land schlicht unbezahlbar geworden.
Das Geld wurde dann zur Subventionierung von völlig sinnlosen
Einkaufszentren usw. in Neufünfland versenkt
Ja, das Geld bekamen nicht die Bueger, sondern (West-)Unternehmer.
Subventionen (zugegeben ein grosser Teil an die Bauern) sind es,
die unserem Staat ruinieren. Weil er glaubt, das die Politik fuer
die Gewinne der Unternehmer sorgen muss. Weil man jede Geldausgabe
(oder Subventionsbescheidung) gleich mit dem Pseudoargument
'Arbeitsplaetze' begruendet. Unsinn. Seit 20 Jahren wird so agiert,
und seit 20 Jahren werden es immer weniger Arbeitsplaetze. Wozu
sollte eine Firma auch Arbeitsplaetze schaffen, wenn sie auch (und
gerade) ohne Arbeiter Geld vom Staat bekommt. Warum sollte sich
eine Firma um Produktion bemuehen, wenn sie das Geld von der Politik
in den Arsch geschoben bekommen ? Ich sag nur Siemens.

Geh ruhig ins Ausland, dann merkst du, warum ein (z.B. polnischer
oder griechischer oder chinesischer) Unternehmer blass vor Neid auf
die (nicht bloss in Geld, sondern in Kaufkraft) reichen deutschen
Unternehmer guckt. Produkte aus dem Ausland sind naemlich unter
anderem daher so billig, weil die Cheffs dort weniger bekommen.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Rente
... aber vielleicht meinst du das mit Kettenbrief,
der am Ende ist...
Ein Kettenbrief ist etwas bei bei dem die Letzten die Hunde beissen.
Das Rentensystem in der Endphase dito. Derzeit werden die
Arbeitslosen/Sozialhilfeempfänger "reformiert". Wenn da nichts
mehr zu holen ist kommen die Rentner dran ( die können auch
nicht streiken ).

Entweder der Staat erfindet noch ein paar Steuern oder geht Konkurs.
Er geht Konkurs dadurch daß er weitere Steuern erfindet: ab einem
bestimmten Punkt bringen Steuererhöhungen kein Geld mehr.
Vgl. Tabaksteuererhöhung.

MfG JRD
 
- Weil der Kettenbrief am Ende ist, bedeutet man den Leuten,
dass man doch bitte garnix mehr ausgeben und sparen möge,
um selber noch eine Rente zu bekommen. Deshalb geizen
die ohne Ende und die gesamte Wirtschaft liegt brach.
Das sind 2 verschiedene Dinge. Zum einen ist der Konsum nach wie
vor sehr hoch, nur waechst er nicht mehr so wie es die Wirtschaft
gerne haette (und der Staat auch, um weitere Rekordausgaben zu
rechtfertigen). Es kann aber kein grenzenloses Wachstum geben.
Der Geiz ist das andere. Die Wirtschaft verleitet die Leute
(mit dem gleichen Geld) immer mehr konsumieren zu muessen
(weil sie Wachstum braucht), deshalb muss das einzelne Produkt
immer billiger werden (zum Beispiel die Media-Markt WLAN
Access-Points ;)) ... aber vielleicht meinst du das mit Kettenbrief,
der am Ende ist...

Mein Taschenrechner sagt mir, dass dieses Spiel sehr bald,
wenn die Pfeifen in Berlin nicht verschwinden, ein ganz ganz
böses Ende nehmen wird.
Das wird es so oder so. Und auch die, die derzeit die Opposition
bilden sind Pfeifen. Bei denen wuerden die Steuern dann halt anders
heissen...

Und das wir vorher ernsthaft überlegen
müssen, den Standort zu verlagern.
Das steht dir frei. Ihr wuerdet nicht die ersten sein ;)

die Herrschaften merken garnicht, wie sehr sie den letzten Rest
von Investitionssicherheit und Investitionswillen für ihr angebliches
Gerechtigkeitsgegrantel zum Teufel jagen :-(
Schaue dir die Staatsfinanzen an. Entweder der Staat erfindet noch
ein paar Steuern oder geht Konkurs. Investitionssicherheit hast du auch
ohne das Hohe C nicht ;)

Obwohl wir ganz ruhig sein müssen, vorletzte Woche wurde unsere
USV für das Rechenzentrum für 20 Minuten getestet:
Fa. E.OFF ihre 110KV Stromschiene hatte vom Karlsfeld (München Nord)
bis Landshut komplett ihren Geist aufgegeben. Die USV tat ...
Da hast ja nochmal Glueck gehabt. Die privatisierte Energiewirtschaft
betreibt ihr Netz zunehmend wirtschaftlich, d.h. dass es gerade noch
so laeuft. Da kommt sicher bald n laengerer Ausfall ;)

Gruss,

Steffen
 
Hallo Manfred,

| Du willst kluger Unternehmer sein, und vergisst schon diese
| allergrundlegendsten gesellschaftlichen Grundprinzipien ?

Das ist normal, das ist bei Politikern nicht anderst ;-)


zur Rente:
| Sozial nennt man das.

Sozial wäre es dann, wenn die Solidargemeinschaft nicht begrenzt wäre
und alle ihren machbaren Obulus entrichteten. Das ist aber nicht der
Fall. Die richtig gut Verdienenden (denen es am wenigsten weh tun
würde, die aber am lautesten schreien) steigen aus. Sowohl beim Thema
Krankenversicherung wie bei der Rente. Und dann wirds noch richtig
asozial, findet unter denen die noch einbezahlen müssen auch KEIN
Ausgleich statt. Meine Mutter, die Ihre "Einkommenszeit" damit
verbracht hat, 4 Kinder großzuziehen muss sich nun mit einer Minirente
zufriedengeben, weil ihre Kinder die großzügigen Rentenansproche unter
anderem der Nachbarn zahlen müssen, die damals auf Kinder verzichtet
haben und beide gut verdient hatten. Mit dem kleinen "sozialen"
Unterschied, dass diese beide in Saus und Braus gelebt haben, sich
üppig was auf die Seite legen konnten und nun eigentlich nicht auf
eine Rente aus der Kasse angewiesen wären. Wisst Ihr, wie das Leben
mit 4 Kindern und einem Einkommen aussieht? Wisst ihr, was es ist,
dann für dieses Volk Rentenabgaben zahlen zu müssen? Ich schau mir den
Abrechnungsbogen gar nicht mehr an, mich befällt sonst immer wieder
dieses ungute Gefühl...

Sozial ist was anderes, auch die Diskussion um ein Absenken des
Spitzensteuersatzen und parallel dazu Hartz 4. Die SPD muss sich nicht
wundern, wenn die Konkurrenz von links kommen sollte. Vielleicht
schafft es ja noch jemand das "S" aus den Parteinamen zu streichen und
die "C" bitte gleich mit.
Wenn man dann schon dabei ist könnte man sich ja auch über die
"D"emokratiekomponente unterhalten. "PASTA!" ist doch ein gutes
Argument, hat mich schon immer überzeugt.

Weiter so...

| Produkte aus dem Ausland sind naemlich unter
| anderem daher so billig, weil die Cheffs dort weniger bekommen.

Deswegen geht ein schlauer Chef auch nach USA, wo er mehr verdient und
baut von dort aus die Produktion in China auf, weil die billiger
produzieren ;-)

MArtin
 
On 16 Aug 2004 09:39:16 GMT, "MaWin" <me@privacy.net> wrote:
Oliver, wer hat dir diese obskure Auffassung eingepflanzt ?
[ Vermutlich setzt mein Ironiedetektor heute aus ;-]
Ja, Steuern werden von Gewinnen und Einkommen faellig.
[ Ich schreib nicht viel dazu, entweder meinst Du
das leicht ironisch oder Du glaubst wirklich daran. Nur das: ]
In anderen Staaten bescheiden sich die lieben Verwandten,
die selber nicht arbeiten, mit dem Zehnten.
Bei uns läßt man denen, die den Job machen, vielleicht
gerade noch diesen.

Es geht nicht um irgendwelche gepredigte Grundsätze,
sondern ganz *konkret* um absolute- und Prozentzahlen
von Kosten und Steuern, die hier mittlerweile jede Grenze
gesprengt haben.

Dieses masslos teure Land, wo bei jedem Transport eines
Getreidesacks ein "Verwandter" mit dem Messer dasteht und
die Hälfte für sich rausnimmt, weil er glaubt, das stünde
ihm zu, wenn er nur "sozial" ruft, das kann sich keiner mehr
leisten.

Das alles wird dann nur verfrühstückt. Punkt.
100km weiter südlich kann man komischerweise masshalten.

Geh ruhig ins Ausland, dann merkst du, warum ein (z.B. polnischer
oder griechischer oder chinesischer) Unternehmer blass vor Neid auf
die (nicht bloss in Geld, sondern in Kaufkraft) reichen deutschen
Unternehmer guckt. Produkte aus dem Ausland sind naemlich unter
anderem daher so billig, weil die Cheffs dort weniger bekommen.
Du möchtest nicht wissen, was Bar auf die Hand am Ende noch
bleibt, nachdem Deine ach so nette *Groß*familie, die irgendwie
nicht recht arbeiten mag, sich *groß*zügig bedient hat ?!

Und irgendwie ist es auch komisch, dass wir im Wirtschaftswachstum
in der EU ganz am Ende stehen, oder ?

Ciao Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
On Mon, 16 Aug 2004 12:42:02 +0200, Rafael Deliano
<Rafael_Deliano@t-online.de> wrote:
Entweder der Staat erfindet noch ein paar Steuern oder geht Konkurs.
Er geht Konkurs dadurch daß er weitere Steuern erfindet: ab einem
bestimmten Punkt bringen Steuererhöhungen kein Geld mehr.
Vgl. Tabaksteuererhöhung.
Full Ack.

Der Naturwissenschaftler hat schon mal etwas von Leistungsanpassung
gehört, der Politiker nicht, bekanntermaßen darf man sich ja hier auf
einer elitären Party beim Smalltalk dafür rühmen, dass man in Mathe
eine Niete war ;-/

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
Wirtschaftswachstum
Dann vergleiche mal die Wirtschaftsleistung von D, bzw. die pro Kopf
erbrachte Leistung mit der in den anderen Laendern der EU.
Wachstum ist ein Relativwert in %, das andere ein Absolutwert.
Es ergibt sich kein zwingender Zusammenhang der die derzeitige
Stagnation erklärt.
Es gab in den 70er Jahren ( also 3% die Norm hierzuilande war )
Aussagen dergestallt, daß ein vollindustrialisiertes Land nicht
stärker als ca. 3% wachsen kann.
Wie man in den USA sah gehen 5-6% aber auch heute noch.
Selbst wenn dort die Kennzahlen anders ermittelt werden.
Es mag sein, daß 9% a la Wirtschaftswunderzeiten im Normalfall
für Deutschland nichtmehr möglich sind.

Du gehoerst zu der Fraktion die auch heute noch Wachstum als die
Loesung aller Probleme sieht?
Reduziert sich auf Worthülsendiskussion a la "qualitatives"
und "quantitaties" Wachstum. Wobei sich jeder aussuchen kann
was "gutes" und was "böses" Wachstum ist.

MfG JRD
 
Und irgendwie ist es auch komisch, dass wir im Wirtschaftswachstum
in der EU ganz am Ende stehen, oder ?
Dann vergleiche mal die Wirtschaftsleistung von D, bzw. die pro Kopf
erbrachte Leistung mit der in den anderen Laendern der EU.

Du gehoerst zu der Fraktion die auch heute noch Wachstum als die
Loesung aller Probleme sieht?


Gruss,

Steffen
 
On Mon, 16 Aug 2004 15:45:45 +0200 (CEST), Steffen Koepf
<Taxman-usenet@opaya.de> wrote:
Dann vergleiche mal die Wirtschaftsleistung von D, bzw. die pro Kopf
erbrachte Leistung mit der in den anderen Laendern der EU.
Das haben andere schon getan:
http://europa.eu.int/comm/eurostat/Public/datashop/print-product/DE?catalogue=Eurostat&product=2-18122003-DE-BP-DE&type=pdf
BIP pro Kopf,
alte 15er EU Mittel = 100 KKS (Kaufkraftschätzung) Einheiten.

..de ist von 108 Einheiten in KKS in 1995 auf 100 Einheiten in 2002
*zurückgefallen*.

Irland ist in der Zeit von 90 auf 125 gestiegen, Frankreich blieb
der Linie 104 bis 105 treu, GB ging von 100 auf 107, die Österreicher
sind bei 111 (leichter Rückgang von114) usw.

In unserer Liga sind jetzt Italien, von den EU15 deutlich kleiner sind
nur Griechenland, Spanien und Portugal, die sich übrigens alle
drei deutlich verbessert haben.

Noch Fragen ?

8% *Rückgang* sind schon ziemlich heftig, wo andere zweistellige
Zuwachsraten hingelegt haben.

Du gehoerst zu der Fraktion die auch heute noch Wachstum als die
Loesung aller Probleme sieht?
Diese Worthülse ändert nichts an der Tatsache, dass es hier ziemlich
dümpelt und anderweitig in der EU bei weitem nicht so sehr ...
Die Gründe liegen auf der Hand.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
Hallo Manfred,

- Aus dem Geld darf dann zusätzlich der Kettenbrief
namens "Rente" finanziert werden, im Privatbereich würde
man ein solches System kriminell nennen



Nein Oliver. Sozial nennt man das. Der Begriff ist dir offenbar
abhanden gekommen. Du hast dich vermutlich sowieso schon ausserhalb
der Gesellschaft gestellt und zahlst eh nichts in die Rentenkasse ein.


Sozial? Wir haben jahrelang brav eingezahlt und dann wurde uns
mitgeteilt, dass so einiges "abgeschmolzen" wird. Das ist der Ausdruck,
denn man in Berlin oder frueher in Bonn fuer "abgezockt" benutzt.
Beispiel: Nun werden ploetzlich bei der Krankenversicherung der Rentner
nur noch Pflichtversicherungsbeitraege aus der zweiten
"Lebensarbeitshaelfte" angerechnet. Wenn das nicht auf 90% kommt, wird
alles eingesackt und man guckt in die Roehre. Ein paar Jahre im Ausland
und rumms, knallt die Eisentuer zu. Das nenne ich nicht sozial.

Da moegen Kritiker ueber USA sagen was sie wollen. Hier hat man die
Alterskrankenversicherung im Trockenen, sobald 40 Kalenderquartale
einbezahlt sind. Egal, wann das im Leben geschah. Unantastbar.

Es ist selbstverstaendlich, das eine Gesellschaft alle ihre Mitglieder
durchbringt. Frueher in der Grossfamilie, heute macht das der Staat.


Die Grossfamilie ist da mir lieber.

... Produkte aus dem Ausland sind naemlich unter anderem daher so billig, weil die Cheffs dort weniger bekommen.


Nicht unbedingt. Mein Drucker wurde in Irland hergestellt, weil da
weniger Steuern abgezwackt werden. Und selbst wenn es etwas Gehalt
weniger waere, es entscheidet die Kaufkraft. Ein Bekannter erzaehlte mir
von einem sehr schoenen Apartment in Shanghai, was $75 Rent im Monat
kostet. Und ein gutes Mittagessen in Bangalore kostet unter $2,
inclusive Getraenk. In Irland ging die Rechnung allerdings nicht auf.
Lebensmittel dort waren noch teurer als in Deutschland.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Saugut, diese über den (gemischt digitalen / analogen) Tellerrand blickende
Diskussion.
Und auch nicht OT: Denn sie ist (noch) bleifrei.

MIKE
 
Hallo Mike,

Saugut, diese über den (gemischt digitalen / analogen) Tellerrand blickende
Diskussion.
Und auch nicht OT: Denn sie ist (noch) bleifrei.


Ich finde es schoen, dass hier selbst solch kontroverse Themen ohne
Poebelei geschehen. Das kann man von anderen Newsgroups wie
sci.electronics.design nicht immer sagen. Dort waere eine Hintertuer
sinnvoll, wodurch sich zu hitzige Gemueter auf den Hof zur Klopperei
verziehen koennten :)

Schoen ist auch, dass hier kaum jemand veraeppelt wird nach dem Motto
"sowas sollte jeder ..... wissen". Wir haben ja alle mal mit Elektronik
angefangen.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Oliver Bartels <spamtrap@bartels.de> wrote:

On Sat, 14 Aug 2004 14:48:29 +0200, Oliver Betz <OBetz@despammed.com
wrote:
es geht auch nicht um die Chips sondern ums Plastik drumrum. Die
offene Lagerzeit, jetzt schon oft nur 7 Tage, wird bei einigen
Bauteilen noch kürzer.
Meinst Du jetzt formal ("wir garantieren für nix mehr, was wir eh'
niemals nie nicht machen") oder real echt gehabte Probleme ?
Die billigen Epoxy-Gehäuse haben die Eigen(Un)art, Feuchtigkeit zu
speichern. Beim Löten gibt's dann den Popcorn-Effekt.

Höhere Temperatur (die 30°C reichen schon) verschärft das Problem und
verkürzt damit die Zeit, die die Bauteile offen gelagert werden dürfen.

Siehe:

www.national.com/ads-cgi/viewer.pl/ms/PL/PLASTIC_PACKAGE_MOISTURE-INDUCE
D_CRACKING.pdf

www.national.com/quality/files/Dry_Pack_Handling_with_MSL_Rating.pdf

CU,
Christian
 
Joerg wrote:
Hallo Manfred,


- Aus dem Geld darf dann zusätzlich der Kettenbrief
namens "Rente" finanziert werden, im Privatbereich würde
man ein solches System kriminell nennen

Nein Oliver. Sozial nennt man das. Der Begriff ist dir offenbar
abhanden gekommen. Du hast dich vermutlich sowieso schon ausserhalb
der Gesellschaft gestellt und zahlst eh nichts in die Rentenkasse ein.

Sozial? Wir haben jahrelang brav eingezahlt und dann wurde uns
mitgeteilt, dass so einiges "abgeschmolzen" wird. Das ist der Ausdruck,
denn man in Berlin oder frueher in Bonn fuer "abgezockt" benutzt.
Zu beachten ist, das Wiedervereinigung, also Kriegsfolgelasten, wenn man
so will, hauptsächlich aus den Sozialkassen finanziert wurde und wird.
Ebenso die Fremdrenten. Siehe auch Rußlanddeutsche. Du hättest nach
dieser Logik durchaus auch Anspruch auf Rente. Darfts jedoch nichts
eingezahlt haben.
Davon ausgenommen sind, prinzipbedingt, Freiberufler, Selbstständige
sowie Beamte.
Irgentwoher muß ja das Geld kommen.
--
mfg horst-dieter
 
Hallo Christian,

Die billigen Epoxy-Gehäuse haben die Eigen(Un)art, Feuchtigkeit zu
speichern. Beim Löten gibt's dann den Popcorn-Effekt.

Höhere Temperatur (die 30°C reichen schon) verschärft das Problem und
verkürzt damit die Zeit, die die Bauteile offen gelagert werden dürfen.


Oder man muesste die Feuchtigkeit vorher bei akzeptabler Ofentemperatur
wieder heraustreiben. Hier in der Holzindustrie nennt man das "kiln
drying" und es dient dazu, den Popcorn Effekt beim Moebelbau zu verringern.

Die andere Frage waere, wie die Loetfaehigkeit der Beinchen bei
bleifreien Bauteilen aussieht ueber die Lagerzeit im Stickstoffschrank
und in Frischluft.

Regards, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
"Joerg" <notthisjoergsch@removethispacbell.net> schrieb im Newsbeitrag
news:Xz8Uc.4931$pB5.3895@newssvr27.news.prodigy.com...
Hallo Mike,

Saugut, diese über den (gemischt digitalen / analogen) Tellerrand
blickende
Diskussion.
Und auch nicht OT: Denn sie ist (noch) bleifrei.


Ich finde es schoen, dass hier selbst solch kontroverse Themen ohne
Poebelei geschehen. Das kann man von anderen Newsgroups wie
sci.electronics.design nicht immer sagen. Dort waere eine Hintertuer
sinnvoll, wodurch sich zu hitzige Gemueter auf den Hof zur Klopperei
verziehen koennten :)

Schoen ist auch, dass hier kaum jemand veraeppelt wird nach dem Motto
"sowas sollte jeder ..... wissen". Wir haben ja alle mal mit Elektronik
angefangen.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Hallo Joerg,

Was mich bei der Diskussion am allermeisten interessieren würde ist, ob
einer der wegen der Binunsen (oder auch sonstwas) ausgewandert ist, es nach
wie vor nicht bereut, bzw. wie vielschichtig die Vorteile / Nachteile sind.
Bei Amerika kann ich mir vorstellen, dass gerade im Bereich der Elektronik
man einfach näher an der Quelle sitzt, man mehr Kontakte bekommt, und man
sich mehr austoben kann.
Ich habe schon viel euphorische Stimmen von nach US Ausgewanderten gehört,
die alles dort viel viel besser finden. Peter Alfke von Xilinx (Logik-Guru)
ist ja z.B. so ein Erfolgreicher, der den amerikanischen Traum uns digitalen
Europäern immer vor Augen führt.
Wie isses also: Lohnt der Rübermach?

Bin jedenfalls schon mal durchs Siliziumtal durchgereist. Während der 5
Stunden im Stau Richtung San Franzisko hab ich jedenfalls öfters mal
Scheisse geschrien...

MIKE
 
Oliver Bartels wrote:
On Mon, 16 Aug 2004 15:45:45 +0200 (CEST), Steffen Koepf
Taxman-usenet@opaya.de> wrote:

Dann vergleiche mal die Wirtschaftsleistung von D, bzw. die pro Kopf
erbrachte Leistung mit der in den anderen Laendern der EU.

Das haben andere schon getan:
http://europa.eu.int/comm/eurostat/Public/datashop/print-product/DE?catalogue=Eurostat&product=2-18122003-DE-BP-DE&type=pdf
BIP pro Kopf,
alte 15er EU Mittel = 100 KKS (Kaufkraftschätzung) Einheiten.

.de ist von 108 Einheiten in KKS in 1995 auf 100 Einheiten in 2002
*zurückgefallen*.

Noch Fragen ?
Durchaus. Wie lange muß jemand arbeiten, bis er soviel angespart hat,
das er sich von seinem Arbeitgeber eine Stunde eigene Arbeitsleistung
kaufen kann? Als Kosten sind Durchschnittbeträge anzusetzen.
Ich denke, so eine Rechnung wäre überaus anschaulich.

--
mfg horst-dieter
 
Rafael Deliano wrote:

Entweder der Staat erfindet noch ein paar Steuern oder geht Konkurs.

Er geht Konkurs dadurch daß er weitere Steuern erfindet: ab einem
bestimmten Punkt bringen Steuererhöhungen kein Geld mehr.
Vgl. Tabaksteuererhöhung.
Sieh es doch einmal so. Die Politik ist hierzulande nunmal der Ansicht,
das sie mit dem Geld, das du verdienst, besser umgehen kann als du. Du
must dir darum also keine Gedanken machen, nur fleißig arbeiten. Es gibt
auch sehr viele Mitbürger (Unternehmen), die meinen, der Staat müßte sie
quasi alimentieren.
Interessant ist hierbei, das trotz oder gerade wg, dieser vielen
"sozialen" Wohltaten die Vermögenskluft zwischen "Normalos" und
"Wohlhabenden" kontinuirlich aber stetig sich vergrößert.
Es drängt sich geradezu der Gedanke auf, das es gerade diese
Gesetzgebung ist, die ja vorgeblich die Verteilung des Mehrwertes
anstrebt, gerade dieses verhindert?
--
mfg horst-dieter
 

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