Wann faengt bleifrei wirklich an?

Oliver Bartels <spamtrap@bartels.de> schrieb im Beitrag <lba1i0ti068v27gdcd1b2tvjqt07jua9q2@4ax.com>...

Und irgendwie ist es auch komisch, dass wir im Wirtschaftswachstum
in der EU ganz am Ende stehen, oder ?
Oliver, es ist keine Frage, das hier viel falsch laeuft.

Aber es laeuft alles in die Richtung, die du immer willst.
Du wiederholst naemlich immer dieselbe Leier.
Die, die taeglich in Bild und Wirtschaftswoche steht.
Die, die taglich von Politikern und Unternehmnsverbaenden rausposaunt wird.
Du glaubst, das man nur die Unternehmer staerken sollte,
damit es dem Land besser geht. Genau das tut Schroeder.
Du redest von weniger Lohn und mehr Arbeit. Das passiert
gerade, 40 statt 35 Stunden bedeutet 12,5% weniger Lohn.
Und du laesterst ueber die angeblichen 'Schmarotzer'.
Gegen die holt Schroeder gerade mal pauschal die Keule raus.
Das ist noch mal eine Steigerung gegenueber Kohl, unter dem
es wenigstens nur zu 18 Jahren Reallohnverlust kam.

Seit 25 Jahren haben wir dieselbe unternehmensfreundliche Politik,
und seit 25 Jahren reitet uns das immer weiter in die Scheisse.
Wirtschaftlich sind wir stark. Exportweltmeister. Vermutlich
Wohlstandsweltmeister. Aber an allem andern hapert es.

Es wird Zeit, das auch du merkst, was die falsche Richtung ist.

Ein angenehmes Leben mag nicht das groesste Wirtschaftswachstum bringen.
Aber Zeit sich mit dem Wesentlichen zu beschaeftigen.
Wenn es allen angemessen gut geht, sinkt vielleicht sogar der Wohlstand.
Weil keiner mehr bereit ist, viel zu arbeiten. Denk an die DDR.
Staendige Maximalleistung bekommst du nur, wenn du deine Bevoelkerung
dort hin pruegelst. Wenn du sie in Angst haeltst. Wenn du das tust,
was die Bundesregierung gerade tut. Kapitalismus nennt man das. Die
Mechanismen sind seit 100 Jahren bekannt. Der einzige Konkurrent hat
1989 aufgegeben. Wir stehen wieder am Anfang des 20. Jahrhunderts.

Die Kraefte werden neu aufgestellt. Alle wollen das groesste Stueck
vom Kuchen. Die Unternehmer. Der Staat (=die Politiker). Die Arbeiter
(immerhin Konsumenten). Die Rentner. Die Kinder (ohne Lobby).

Dabei waeren ein paar grundsaetzliche Aenderungen ueberfaellig.

Rente: Kinder! Also Kindererziehung moeglich machen, vor allem fuer
die jungen Maedchen, also Kinderkriegen zeitlich vor Ausbildung und
Karriere setzen, denn wenn man mit 18 Mutter wird statt mit 36
haetten wir schon doppelt so viele Kinder, und auch wieder reales
Bevoelkerungswachstum = Wirtschaftswachstum. Man muss nur die
Wichtigkeit von Kindern und Karriere wieder richtigrum anordnen.
Karriere dient nur einem: Dem Unternehmer. Kinder dienen Dir.

Ausbildung: Von Kindergarten ueber Schule und Lehrberufe bis zur
Universitaet: Es gibt nur EINEN, der am Diplom, am Gesellenbrief,
am Zeugnis interessiert ist, oder daran das die Mutter ihr Kind
im Kindergarten abgeben kann: Der Arbeitgeber. Fuer persoenliche
Befriedigung taete es auch das, was man selber gerne lernt, das
gute Buch. Die ganze Ausbildung dient nur dem spaeteren Arbeitgeber,
also soll er sie auch bezahlen. Wenn ich das Heck-Meck ueber die
Ausbildungsabgabe nur hoere. Die Unternehmer sind offenbar zu bloede,
zu begreifen, das die Bevoelkerung so oder so die nachfolgende Generation
ausbilden MUSS. Es gibt da gar keine Wahl, wenn du nicht eine ganze
Generation von Alkoholikern willst. Und wenn Ausbildung nicht im Betrieb
stattfindet, dann in staatlichen Ausbildungsstaetten (die ja eigentlich
nach der Meinung der Unternehmer nicht so toll sind). So oder so muss
die Ausbildung finanziert werden. Die Arbeitgeber sollen nicht so bloede
sein, anzunehmen, das sie ohne Ausbildsplatzabgabe billiger fahren.
Ob Ausbildunsabgabe oder Steuern, in der Summe muss die Ausbildung der
ganzen Generation finanziert werden. Basta.

Steuern: Dienen der Umverteilung. Im Prinzip der Einfluss der Politik
auf die Wirtschaft. Derzeit Umverteilung von den Taschen der Arbeitnehmer
in die Taschen bestimmter Unternehmer. Die gesamte Einkommensteuer wird
naemlich in Form von Subventionen ausgegeben. Subventionen bekommt halt
nicht der am meisten, bei dem sie am sinnvollsten waeren, sondern der, der
die beste Lobby hat. Amigos.
Weniger Steuern = weniger Subventionen.
Ja, es gibt dann ganze Branchen, die dann massiv abbauen muessten, wie
Bauern, Siemens, Stahl und Kohle. Aber das ist Martwirtschaft: Wird
ein Produkt nicht mehr gebraucht, aber es gibt zu viele Produzenten,
sinken halt die Preise. So weit bis es wirklich weh tut. So weit
bis wirklich jemand aufhoert. Viele (Bauern, Taxifahrer) sind leider
ziemlich schmerzresistent.

Gerecht waere, wenn man, egal in welcher Unternehmensform man organisiert
ist, ob als AG, als GmbH oder Privat, immer dieselben Steuern auf denselben
Gewinn zu entrichten waeren. Laut (wiehiessernoch) sind dann dazu nur 18%
notwendig (bei irgendeinem Freibetrag, leider schon wieder vergessen).
18% Unternehmenssteuern ? Das hat der CDU und Merz nicht gefallen. Schliesslich
tragen Unternehmen derzeit im Schnitt netto (rechne Steuer - Subvention)
nichts zum Staatshaushalt bei.

In anderen Staaten bescheiden sich die lieben Verwandten,
die selber nicht arbeiten, mit dem Zehnten.
Nicht wirklich. Jemals im Iran gewesen ? Intakte Grossfamile,
einer von 10 hat Arbeit. Der finanziert die ganze Familie.
Auch im Mittelalter, als es 'den Zehnten' wirklich gab, wollte
jeder einen Zehnten haben: Der Koenig, der Fuerst, der Lehnsherr
und die Stadt, so das auch schnell 40% fuer 'Steuern' drauf gingen.

Die Kunst bei den Steuern ist es halt, nur so viel zu nehmen, das
die Bevoelkerung dich noch nicht aus dem Amt pruegelt. Jedes Land
zahlt so viel Steuern, wie es die Bevoelkerung ertraegt. Wir sind
reich, wir ertragen viel. Der Staat waere doch doof, den Leuten
weniger abzuknoepfen, als rauszupressen ist. Das ist doch
schliesslich das Spielgeld der Politiker. Fuer deren Amigos. Die
ihnen den Wahlkampf finanziert haben. Weil sie Kollaborateure an
der Macht brauchten.

Aber eine Bundesregierung, die noch 15% Stimmenanteil hat, ist
praktisch aus dem Amt gepruegelt. Das Volk wehrt sich. Zu Recht.
Das Volk weiss aber auch, das die CDU keine Loesung ist.

Dieses masslos teure Land, wo bei jedem Transport eines
Getreidesacks ein "Verwandter" mit dem Messer dasteht und
die Hälfte für sich rausnimmt, weil er glaubt, das stünde
Reales Beispiel: Transport vom Hafen zur Station in Mosambique.
Der Laster hatte nur noch 25% an Bord, der Rest ging an Bestechungsgeld,
Wegezoll, und zum Freikaufen drauf. So schlecht ist es hier nicht.

100km weiter südlich kann man komischerweise masshalten.

Du meinst nicht die Oesterreicher ? Nicht wirklich.

Du möchtest nicht wissen, was Bar auf die Hand am Ende noch
bleibt, nachdem Deine ach so nette *Groß*familie, die irgendwie
nicht recht arbeiten mag, sich *groß*zügig bedient hat ?!

Ich denke mal: Nichts. Deswegen arbeitet man. Um zu Leben. Und Leben
zu lassen. Wenn man sich keine Sorgen machen muss, weil man weiss,
das in anderen Zeiten die Familie fuer einen aufkommt, muss naemlich
kein Geld fuer die 'Rente' uebrig bleiben. Kein Geld auf die hohe Kante.
Das ist alles unser Sicherheitsdenken. Gepraegt durch Erfahrung.
Erfahrung mit unserem unsicheren System. Das absichtlich so gebaut
ist, das jeder staendig aus Unsicherheitsdenken mehr schuftet als
eigentlich notwendig ist. Ein Erfolgsrezept der Herrschenden. Besser
hat noch kein Koenig sein Volk zur Arbeit gepeitscht. So schaft man
Wohlstand, so floriert die Wirtschaft. Sieh nur all die grossen
Hochhaeuser der Banken. Sieh nur all die tollen Konsumtempel. Sieh nur
wie gut es dem Land geht. Dem Land. Nicht der Bevoelkerung.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Hallo Mike

Was mich bei der Diskussion am allermeisten interessieren würde ist, ob
einer der wegen der Binunsen (oder auch sonstwas) ausgewandert ist, es nach
wie vor nicht bereut, bzw. wie vielschichtig die Vorteile / Nachteile sind.
Bei Amerika kann ich mir vorstellen, dass gerade im Bereich der Elektronik
man einfach näher an der Quelle sitzt, man mehr Kontakte bekommt, und man
sich mehr austoben kann.
Ich habe schon viel euphorische Stimmen von nach US Ausgewanderten gehört,
die alles dort viel viel besser finden. Peter Alfke von Xilinx (Logik-Guru)
ist ja z.B. so ein Erfolgreicher, der den amerikanischen Traum uns digitalen
Europäern immer vor Augen führt.
Wie isses also: Lohnt der Rübermach?


Wir sind nun so fest eingewachsen, dass wir wohl hier bleiben werden.
Der einzige Nachteil ist die Entfernung von Verwandten, besonders wenn
sie langsam alt werden und man kann nicht mal eben rueberfahren, um
einzuspringen. Das schmerzt.

Ansonsten geht in der E-Technik hier wirklich mehr ab, auch wenn die
Lage derzeit b... ist, so wie in Deutschland. Intel ist 10 Meilen von
meinem Buero weg, Silicon Valley 1-2 Autostunden. Oder auch 4-5 Stunden,
wie Du schmerzlich erfuhrst. Denn das bischen Nahverkehr was es hier
gibt kann man vergessen. Man weiss nie, ob der Amtrak Zug in die Bay
Area null, ein, zwei oder mehr Stunden Verspaetung haben wird, da ist
das Auto immer noch sicherer wenn man zum Meeting muss.

Die Leute sind hier viel offener. Nichts ist formell, alles ist spontan.
Genauso moegen wir das. Abends gehen wir oft mit den Hunden spazieren
und enden dann bei einer Margerita auf der Front Porch (Vorgarten
Veranda?) bei Nachbarn. Wenn's aus unserem Raeucheroefen duftet, kommt
schon mal ein Nachbar rueber und bleibt ein bis drei Biere zum Kloen.
Hatten wir auch in D, aber nur mit sehr wenigen Nachbarn.

Ethnische Unterschiede machen wenig, aehnlich wie es war als ich in NL
lebte. Jeder zweite hat irgendeinen Akzent, andere Hautfarbe, andere
Sitten usw. All happily living together. In einigen Gegenden gibt es gar
keine eindeutige ethnische Mehrheit mehr. Who cares? Das gute daran ist,
dass es bei den haeufigen Feten immer internationale Kueche gibt.

Das beste fuer uns war, dass wir zurueck in die Kirche gefunden haben.
Das laeuft hier anders als in D. Kirchensteuer gibt es nicht, alles muss
von Spenden der etwa 250 Mitgliedsfamilien bewerkstelligt werden. Und
das funktioniert.

BTW, wir sind nicht wegen der Penunzen ausgewandert. Man muss den
American way of life moegen, sonst wuerde man nicht integriert in die
Gesellschaft hier. Und ohne Integration kann ich mir kein Wohlfuehlen
vorstellen.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
In article <qN8Uc.4051$QJ3.654@newssvr21.news.prodigy.com>,
Joerg <notthisjoergsch@removethispacbell.net> writes:
|> Hallo Christian,
|>
|> >Die billigen Epoxy-Gehäuse haben die Eigen(Un)art, Feuchtigkeit zu
|> >speichern. Beim Löten gibt's dann den Popcorn-Effekt.
|> >
|> >Höhere Temperatur (die 30°C reichen schon) verschärft das Problem und
|> >verkürzt damit die Zeit, die die Bauteile offen gelagert werden dürfen.
|> >
|> >
|> Oder man muesste die Feuchtigkeit vorher bei akzeptabler Ofentemperatur
|> wieder heraustreiben. Hier in der Holzindustrie nennt man das "kiln
|> drying" und es dient dazu, den Popcorn Effekt beim Moebelbau zu verringern.

Das "Baking" ist bei allem, was über SOx hinausgeht, meist vorgeschrieben, wenn
die Bauteile länger als n Stunden ausserhalb der verschweissten Packung rumlagen.
Auf einer Packung, die hier noch rumliegt, werden dazu je nach Level zB.
192h@40°C bei <5% rel. Luftfeuchtigkeit oder 24h@125°C angegeben. Der "Level"
scheint in einem Jedec-Standard definiert zu sein, der härteste ist 6. Da muss
alles immer gebacken und innerhalb von 6h verlötet sein.

--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://wwwbode.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 
On Mon, 16 Aug 2004 21:58:27 +0200, "M.Randelzhofer"
<techseller@gmx.de> wrote:
Saugut, diese über den (gemischt digitalen / analogen) Tellerrand blickende
Diskussion.
Und auch nicht OT: Denn sie ist (noch) bleifrei.
Die Luft auch. Noch ;-/

Und die Diskussion ist garnicht so weit vom Thema weg:
Nämlich das *bürokratische* Bleifrei der Boards.

Im Spiegel haben sie einen netten Artikel über China, der
wie folgt endet (Zitat):
(Engagement in China sichert Standorte in .de)
"Solange also ein Konzern wie BASF mehr Forscher in Ludwigshafen
beschäftigt als in Shanghai oder Nanjing. Oder solange deutsche
Mittelständler weltweit Marktführer in ihrer Niesche bleiben,
mag sie noch so klein sein.
Ansonsten droht der Absturz. 'Wer heute vergisst, Know-how in
Deutschland zu halten, der wird irgendwann im zweiten Glied
stehen', warnt der Unternehmer Kathrein. 'Wenn wir das auch
noch abgeben, dann sind wir bald Dritte Welt.'"

Unser Schwachmaten in Berlin sind gerade dabei, mit ihren
neuen Bleifrei-Berichte-pro-Monat Regeln genauso wie mit
dem ganzen TK-wir-müssen-dich-komplett-überwachen
TKUV-Zeugs einige know-how-tragende Leute hier so vor den
Kopf zu stoßen, dass ihnen ganz langsam jede Lust am *hier*-
arbeiten vergeht und der Absturz *sicher* kommt.
Hinzu kommen solche Superluftblasenbläser wie Mr. Hohes C G.
mit ihrer wir nehmen dem Fleißigen und geben dem Faulen
Pseudo-Gerechtigkeit.

Getoppt wird das vom Einkauf von 95er Wüstengold (bleifrei ;-)
fürs Mopped, heute 1.20 Euronen pro Liter wegen "Öko"steuer
fürs Rentenfassohneboden. Die Dose wird weitgehend
vermieden, weil mal eben 100 Euro für eine Tankfüllung auch
mir wehtut. Wie soll das bitte ein Pendler bezahlen, wo doch
Arbeitskräfte flexibel sein sollen.

( Und ach ja, Bahn, nein, ist *keine* Alternative: Der öffentliche
Nahverkehr im Raum München bricht *ständig* zusammen,
man kann die Tage im Jahr an zwei Händen abzählen, an
denen S- und U-Bahn gleichzeitig pünktlich sind. Gerade
eben hat die Bahn in Franken den Fahrplan zerlegt, weil
irgendwelche Damagement-konstruierten Neigezüge selbst
ohne aktive Neigetechnik Achsrisse zeigen. Soviel zum
Thema Know How unserer tollen Großkonzerne. )

Ich meine für unsere kleine Firma sagen zu können, das wir
hier verflucht viel Know How haben, ein führendes EDA System
weltweit exportiert haben, die Einnahmen wurden hier versteuert,
mit dem Zeug ist der führende Mobilfunkstandard mitentwickelt
worden und wir haben als eines der ganz wenigen Unternehmen
die komplette Schiene von Designsoftware über analog HF,
DSP/HighSpeed-Digital, IP-Routing-Software bis zum eigenen Netz.

Ich bin ziemlich gutmütig, sonst wäre ich schon längst nach
Monaco oder in die Schweiz ausgewandert. Die Steuern waren
siebenstellige Beträge. Aber wenn ich mir anschaue, was am
Ende überbleibt/blieb, nachdem zehnmal abkassiert wurde, und
wie unser Staat immer unverschämter und frecher wird und
manche Mitbürger speziell mit sozialistischer Vorkenntnis das
ganz toll finden, muss ich sagen, dass es mir hier ganz langsam
aber sicher reicht.

Ich setz' mich doch nicht am Wochenende hin und füll
*monatlich* (!) Formulare über das Gewicht unserer Prototypen für's
Recycling und deren Bleigehalt für diese Deppen in Berlin aus,
nachdem die uns eh' schon mit unsäglichem Basel-2-Kram und
Steuerformularen ohne Ende nerven.

Die Hauptstadt-Sozialisten sollen sich doch künftig ihre Boards
für ihre Superkomfortaberdarfallesnixkostenabermussgutversteuern
Elektronik selber schrubben, dann merken sie mal, wieviel Arbeit
dahinter steckt. Ich bin es langsam satt, über Jahre keinen Urlaub
zu haben, damit sich diese Sozialstaatsheinis statt zweimal Mallorca
pro Jahr dreimal Domrep plus eine Flatrate zum Allesklausaugen
von ihrer Oberamtsministerialratsspezialzulage gönnen können
und mich dann, wenn sie aus ihrem Dienstschlaf aufwachen,
mit ihren Formvorschriften nerven.

Und dieses "kein Bock mehr auf Sozialisten" geht langsam auch
den letzten Know How Trägern hier im Land so, und dann wollen
wir doch mal schauen, wie es weitergeht, wenn hier nur noch
Politiker, Staatsangestellte, Damager und Sozialempfänger leben,
weil jedwede Entwicklung und Produktion mit Entsetzen
davongelaufen ist :-(((

Gruß Oliver

P.s.: Ach noch was: TKUV auf Kosten der ISP's mit Bürokratie
und Zertifizierung ohne Ende: Selbstredend :-(
Wenn aber der Staat selber Sicherheit gewährleisten soll,
z.B. durch Anschaffung eines digitalen abhörsicheren Polizeifunks,
so wie ihn inzwischen *alle* anderen Länder in Europa außer
Deutschland und Albanien (! sic !) haben, dann ist Essig mit
der Sicherheit, dann reicht Uralt-4m-Funk, über den sich jeder
Gauner totlacht.
Wenn ein ruhendes Verkehrsdelikt verfolgt werden soll: Aber sofort,
nur her mit der Kohle, koste es was es wolle. Aber bzgl.
Rückwärtsauflösung der IP von den Purschen, die unsere Hardlocks
kopiert haben, da hab' ich bis heute keine Nachricht. Ist ja nur
ein bisserl fünfstelliger Einkommensverlust und dto. Steuerverlust,
und außerdem könnte der Softwareklau ja sozial sein.
Ich hab' es so satt :-(

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
Joerg <notthisjoergsch@removethispacbell.net> schrieb im Beitrag <UH7Uc.4027$QJ3.3472@newssvr21.news.prodigy.com>...

Die Grossfamilie ist da mir lieber.

Die Zeit ist abgelaufen. Der Fortschritt geht zu schnell. Die Oma und
der Enkel leben nicht mehr in derselben Welt. Sie kommen nicht mehr
miteinander klar. Die Generationen muessen sich in einer so schnellebigen
Welt trennen. Und andere Gemeinschaftsorganisationsformen gibt es nicht.
Ausser den Sekten in den U.S.A. :)

Nicht unbedingt. Mein Drucker wurde in Irland hergestellt, weil da
weniger Steuern abgezwackt werden.
Entsprechend sieht das Land auch aus. Ok, die Pampa in Ostdeutschland
sieht schlimmer aus.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
On 16 Aug 2004 22:26:29 GMT, "MaWin" <me@privacy.net> wrote:
Aber es laeuft alles in die Richtung, die du immer willst.
Du wiederholst naemlich immer dieselbe Leier.
Die, die taeglich in Bild und Wirtschaftswoche steht.
Ich stelle nur meine eigene Erfahrung da.
*Es ist so*, auch wenn Du es nicht glauben magst.
Erfahren wirst Du es trotzdem, Erhaltungssätze sind nicht
nur in den Naturwissenschaften unbarmherzig.

Du redest von weniger Lohn und mehr Arbeit. Das passiert
gerade, 40 statt 35 Stunden bedeutet 12,5% weniger Lohn.
Wo bitte ist das Problem, 40 Stunden zu arbeiten ?
Meinst Du mich fragt einer nach Urlaub ?

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
Hallo Oliver,

Wo bitte ist das Problem, 40 Stunden zu arbeiten ?
Meinst Du mich fragt einer nach Urlaub ?


Weiss ich auch nicht. In USA sind 40 Stunden die Norm, bei Ingenieuren
50-60. Bei leitenden Kraeften 60-70 und bei Chefs 80. Urlaub gibt's 2-3
Wochen im Jahr, aber nicht am Stueck. Bei selbstaendigen eher um die
null Wochen.

Wenn in einem Land Leute 15% weniger arbeiten als in einem anderen,
muessen sie 15% produktiver sein oder es geht in den Bach. That's life.
Siehe Erhaltungssatz :)

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
On 16 Aug 2004 23:42:39 GMT, "MaWin" <me@privacy.net> wrote:
Joerg <notthisjoergsch@removethispacbell.net> schrieb im Beitrag <UH7Uc.4027$QJ3.3472@newssvr21.news.prodigy.com>...
Nicht unbedingt. Mein Drucker wurde in Irland hergestellt, weil da
weniger Steuern abgezwackt werden.
Entsprechend sieht das Land auch aus. Ok, die Pampa in Ostdeutschland
sieht schlimmer aus.
Entgegen Deinen Vorurteilen kenne ich Leute, die in Irland leben,
z.B. einen ehemaligen Mitarbeiter von uns.
Auch wenn in GB/IE die Wirtschaft auch etwas lahmt, so gefällt es ihm
doch ganz gut dort. Er macht dort u.a. Web-Anwendungen, und
ja, es gibt dort Kunden dafür. Nicht überall auf der Welt wird so
gnadenlos gegeizt wie in .de

Und nein, Du wirst ihn nicht überreden, in der ostddeutschen Pampa
zu arbeiten. Du solltest etwas von der Überheblichkeit runterkommen,
dass es nur hier toll ist. Es gibt Alternativen, für die Produktion
wie für die Entwicklung. Alleine die IC-Entwicklung ist in .de sehr
mau, da tut sich nicht mehr viel.

Das Entwicklungsland ist näher als viele denken, genauer:
Viel-Nord/Weitgehend-Ost-.de (Ausnahmen wie Dresden bestätigen
die Regel) ist solches, und die Kohle für den Aufbau wurde gnadenlos
verpulvert, um die "wir wollen uns nach 40 Jahren auch was gönnen"
Wähler bei Laune zu halten. Jetzt ist sie weg und das Drama ist da.
Leider. Punkt.

Und zum Gejammer über die Sozialkürzungen:
Die Alternative heißt *Staatspleite*. Nicht übermorgen sondern gleich.
Dann gibt es *garnichts* mehr. Siehe Argentinien, einfach Ausdiemaus,
Bank zu, Kohle wech.
Weil die Haushalte bei 90-95% Verfrühstückanteil stehen, die
Steuern einbrechen, weil keiner sich das "immer mehr sozial" mehr
antun mag und einzelne Bundesländer (Berlin, Bremen) faktisch bankrott
sind. Und weil mit dem Euro die Bundesrepublik die Alternative des
Gelddruckens nicht mehr hat. Die Staatsverschuldung wurde von
eigener Währung auf Gemeinschaftswährung umgestellt und ist jetzt
sehr real. Letzteres ist der entscheidende Punkt.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
Hallo Manfred,

Die Grossfamilie ist da mir lieber.



Die Zeit ist abgelaufen. Der Fortschritt geht zu schnell. Die Oma und
der Enkel leben nicht mehr in derselben Welt. Sie kommen nicht mehr
miteinander klar. Die Generationen muessen sich in einer so schnellebigen
Welt trennen. Und andere Gemeinschaftsorganisationsformen gibt es nicht.
Ausser den Sekten in den U.S.A. :)


So moegen es viele in der Gesellschaft sehen, aber es ist nicht richtig.
Hier auf dem Lande funktioniert die Grossfamilie sehr gut. Da machen wir
eben manchen "Fortschritt" einfach nicht mit. Und Sekten braucht es
nicht. Es hilft allerdings ungemein, tief in der Kirche engagiert zu
sein (unsere ist lutheranisch, so aehnlich wie evangelisch in D). Da
erfaehrt man ganz einfach, wer allein ist oder Hilfe braucht. Wenn einer
keine Verwandten in der Naehe hat, dann suchen sich Leute ohne Verwandte
hier dieselben aus und sind fuer sie da. Das funktioniert recht gut. Was
das Familienleben angeht? Komischerweise kenne ich in unserer Gemeinde
keine Familie, wo Grosseltern und Enkel nicht miteinander zurechtkommen.

Nicht unbedingt. Mein Drucker wurde in Irland hergestellt, weil da
weniger Steuern abgezwackt werden.



Entsprechend sieht das Land auch aus. Ok, die Pampa in Ostdeutschland
sieht schlimmer aus.


Kann ich ueberhaupt nicht bestaetigen. Es ist schoen dort, besonders am
Shannon. Da hatten wir mal ein Haus gemietet. Grosstaedte wie Dublin
kenne ich nicht gut, aber ich liebe eh das Landleben. Wenn es in Irland
nicht so viel regnen wuerde, koennten wir dort leben. Und ueberall gibt
es Guinness.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
horst-d. winzler pumpte ins Nutznetz:

[...]

Durchaus. Wie lange muß jemand arbeiten, bis er soviel angespart hat,
das er sich von seinem Arbeitgeber eine Stunde eigene Arbeitsleistung
kaufen kann?
IIRC so knapp um 5 Stunden

mfg Ulrich

--
Luftfahrtregeln:
Der Propeller, der sich genau vor dem Cockpit befindet,
ist in Wirklichkeit nur ein Ventilator.
Fällt dieser Ventilator aus, dann fängt der Pilot an zu schwitzen.
 
Uli Wannek pumpte ins Nutznetz:
[...]

Warum arbeitest Du beispielsweise 4 Stunden pro Woche mehr?

Meine Vermutung:
Du verdienst dadurch so viel *mehr*, da3 damit die verbleibende Freizeit
einen höheren Wert für Dich hat.
Das ist eine der Möglichkeiten. Hier eine andere:

Ein Kunde möchte ein Problem gelöst haben. Dann mach dem mal klar, daß
nun Feierabend ist. Vielleicht möchtest du diesen Kunden behalten. Dann
wäre es klug, das Problem zu lösen, ungeachtet der Arbeitszeit.

mfg Ulrich

--
"Windeln und Politiker muessen regelmaessig gewechselt
werden. Aus dem gleichen Grund."
aus de.talk.jokes
 
Oliver Bartels wrote:

irgendwelche Damagement-konstruierten Neigezüge selbst
Wenn man nicht 'mal 'ne Straßenbahn hinkriegt, wie soll das bei der etwa
4-fachen Geschwindigkeit gut gehen?

*monatlich* (!) Formulare über das Gewicht unserer Prototypen für's
"Es folgt die Ziehung der Bleizahlen. Der Notar hat sich vor der Sendung
vom ordnungsgemäßen Zustand des Ziehungsbeamten überzeugt."

Bernd
 
Was machen wir denn in 2 Jahren, wenn "die Arbeit
nochmals billiger werden muss"? Die 45 Stunden Woche?
Tja das Mysterium des hiesigen Systems ist, warum eine
sinkende Zahl der angestellten Arbeitsplatz-Besitzer
bei sinkendem Realeinkommen immer produktiver werden
muß. Damit die Umverteiler einer steigenden Zahl von
nicht-Arbeitsplatz-Besitzern gerade noch
Hartz-IV-Annehmlichkeiten sichern können.

ein tolles Wirtschaftssystem
Bekanntlich ist der mangelnde Ausgleich zwischen
Arbeitenden und Nichtarbeitenden das Beton-Korsett
des hiesigen Kündigungsschutzes der freie Fluktuation
von Arbeitskräften erschwert.
Den plattzumachen würde die Staatskasse nicht belasten.
Ausserdem wäre es "sozialer" die Lasten der
wirtschaftlichen Gegebenheiten ( a la "Globalisierung" )
auch direkt auf die vielen Bezieher zumindest mittlerer
Einkommen zu verteilen, statt vorzugsweise Randgruppen
wie Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger zu traktieren.
Bei Lockerung des Kündigungsschutzes gehen
die einzigen Vorschläge aber auch wieder nur
Richtung auf schwache Randgruppen ( Neueingestellte,
Alte ). Denn die Haupt-Wählerklientel wollen sich
die "großen Volksparteien" ja nicht verprellen.
Aus diesem Grund sind die erforderlichen wirksamen
Reformen die spürbare Auswirkungen hätten innerhalb
dieses politischen Systems unmöglich.

MfG JRD
 
Lohnt der Rübermach?
Die Frage stellt man sich hierzulande schon seit Mitte des 19. Jh.,
aber mit stetig abnehmendem Drang.
War auch in den 50er Jahren akut, weil damals hierzulande
das Wirtschaftswunder noch nicht so üppig war. Eine interessante
( und immer noch eigentümlich gültige ) Beschreibung aus der Zeit
ist Hennig "Ingenieur in USA" Franzis-Verlag 1963 ( bei Bedarf
leihweise ). Das war ein Rückkehrer.
Ich glaube viele ( insbesondere ab einem bestimmten Alter )
kommen mit den deutlichen kulturellen Unterschieden nicht klar, bzw.
unterschätzen sie. Auch sind die wirtschaftlichen Vorteile heute
nichtmehr so groß.

MfG JRD
 
Ulrich Trettner wrote:

Das ist eine der Möglichkeiten. Hier eine andere:

Ein Kunde möchte ein Problem gelöst haben. Dann mach dem mal klar, daß
nun Feierabend ist. Vielleicht möchtest du diesen Kunden behalten. Dann
wäre es klug, das Problem zu lösen, ungeachtet der Arbeitszeit.
Dafür machst du ein anderes mal früher Feierabend. Wenn das jedoch ein
Dauerzustand ist, solltest du über deine Effizienz oder deine Kundenzahl
nachdenken. Vielleicht ist es ja doch einer zuviel. Lieber einen Auftrag
mal nicht annehmen, als das ganze System zu verlieren. Sie es durch
Krankheit, oder durch unzufriedene Kunden.

Gruß Lars
 
Oliver Bartels <spamtrap@bartels.de> schrieb im Beitrag <dnh2i0tddhh1qntv12flbkgj27gs3ivgas@4ax.com>...
Du redest von weniger Lohn und mehr Arbeit. Das passiert
gerade, 40 statt 35 Stunden bedeutet 12,5% weniger Lohn.

Wo bitte ist das Problem, 40 Stunden zu arbeiten ?

Das glaube ich nicht wirklich, das du das nicht merkst.

Als Arbeiter (und letztlich Angestellter) verkaufe ich meine
Arbeitszeit dem Unternehmen. Dafuer vereinbare ich als Arbeiter
einen Stundenlohn, den mir die geklaute Stunde Freizeit wert ist.
Als Kind sagte ich 1970: "Nicht unter 10 DM / Stunde (steuerfrei)"
Wenn der Arbeitgeber mich nun statt 35 nun 40 Stunden arbeiten
laesst, mir aber monatlich denselben Lohn ausschuettet, dann ist
das eine direkte Lohnsenkung um 12.5%. DAS passiert in Deutschland
gerade. Du scheinst nicht zu MERKEN, was in diesem Land geschieht.

Ich selbst halte wenig von tarifverordneter Arbeitszeit. Die
Gewerkschaften sollten einen Tarifstundenlohn vereinbaren und gut
is. Mit dem Arbeitgeber kann man dann individuell vereinbaren, wie
viele Stunden man arbeiten will. Arbeitet man mehr, zahlt er auch
mehr, arbeitet man weniger, zahlt er auch weniger, das alles im
Rahmen eines Korridors, den man im Arbeitsvertrag festlegt, z.B.
30-48h/Woche, abgesprochen nach Auftragslage.
Diese Flexibilitaet taete Deutschland gut, aber Gewerkschafter sind
nicht in der Lage 'not-invented-here'-Optionen durchzuspielen.
Die Theorie, das der Stundenlohn auch Verhandlungssache des einzelnen
Arbeiter mit der Fabrik ist, ist jedoch Utopie, die bereits Anfang des
letzen Jahrhunderts gescheitert ist. Die Kraefteverhaeltnisse sind
seit Grosskonzernen einfach zu ungleich. Der Arbeiter MUSS organisiert
sein. Leider erfuellen die Gewerkschaften die Funktion seit Jahren
nicht mehr.

Die reale durchschnittliche Arbeitszeit der Arbeiter in D lag 1965 bei
42 Stunden (Tarifzeit 40-42), 2003 schon bei 44.9 Stunden (Tarifzeit
35-40), weil die Anzahl der Ueberstunden drastisch zunimmt, weil
die Trottel von Unternehmern behaupten, das sie keine zusaetzlichen
Arbeitskraefte einstellen koennen, sondern die vorhandenen lieber mal
mehr reinhauen sollen. Wozu Freizeit ? Die haben doch die Arbeitslosen
genug. Unfaehigkeit der Manager sag ich nur.
Der durchschnittliche Arbeiter wird also schon seit 40 Jahren zu immer
mehr Arbeit 'motiviert'. Mit der Erhoehung der Tarifzeit von 35 auf
40 Stunden wird die reale durchschnitliche Arbeitszeit wieder
Nachkriegsniveau von 48 Stunden erreichen. Als der Mensch noch Sammler
und Jaeger war, behauptet man, das ihm 4 Stunden/Tag gereicht haben,
das lebensnotwendige zusammenzubekommen. Die Industriegesellschaft IST
kein Fortschritt. Lediglich die Ausbeutung wurde perfektioniert.

Meinst Du mich fragt einer nach Urlaub ?
Es ist keine Kunst, mit viel Aufwand wenig zu erreichen. Die Kunst ist
es, aus wenig Aufwand viel herauszuholen, und rechtzeitig zu wissen,
wann es reicht.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Rafael Deliano <Rafael_Deliano@t-online.de> schrieb im Beitrag <4121C908.FD736DD9@t-online.de>...

des hiesigen Kündigungsschutzes der freie Fluktuation
von Arbeitskräften erschwert.
Welchen Kuendigungsschutz ?

So weit ich weiss, hat ein Arbeitnehmer in der Probezeit von meist
6 Monaten gar keinen Kundigungsschutz, sondern kann taeglich fliegen.

Selbst danach kann er monatlich rausgeschmissen werden. Auch das ist
ja wohl kein Kuendigungsschutz, wenn die Einheit der Bezahlung
(Monatslohn) lediglich mal der Einheit des Verbrauchs (Arbeitsmonat)
entspricht.

Erst nach Jahren Betriebszugehoerigkeit bekommt der Arbeiter mal die
Sicherheit, wenigstens nur so schnell rausgeschmissen zu werden,
wie er braucht, um seine Wohnung ordnungsgemaess kuendigen zu koennen,
naemlich 3 Monate im Voraus.

Er wird sich aber die 6 Monate der Probezeit kein Hotelzimmer leisten
koennen. Nicht von dem Lohn, den deutsche Arbeitgeber bereit sind zu
bezahlen. Also lebt er vorher in dem Risiko, das sich der Job in der
anderen Stadt fuer ihn in der Summe nicht lohnt. Sondern er draufzahlt,
fuer die Ehre fuer jemand anderen mal ein bischen arbeiten zu duerfen.
Makerprovision faellt auch noch an, Umzug kostet auch Geld. Einfache
Kalkulation. Kein Unternehmer wuerde jemals bei so einem Deal mit so
einem Risiko fuer ihn einschlagen. Er wuerde Vertragssicherheiten
fordern. Sicherheiten die er jedoch seinem Arbeitnehmer nicht geben
will. DAS ist soziale Schieflage. DAS ist die Schizophrenie der
Realitaet.

Die Fristen, die sein wegen der Atbeit angeschafftes Handy (2 Jahre)
oder sein fuer den Arbeitsweg angeschafftes Auto im Leasingvertrag
(5 Jahre) einhalten muessen, kann kein Arbeiter im Gegenzug als
Sicherheit vom Arbeitgeber einfordern.

Es gibt ein drastisches Ungleichgewicht zwischen den Fristen, die
die Unternehmen (Mobilfunk, Finanzierung) vom Buerger fordern, und
den Fristen, die sie dafuer geben.

Nein, Kuendigungsschutz ist in Deutschland ein Maerchen, das auch
von immer weiterer Wiederholung nicht richtiger wird.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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Du redest von weniger Lohn und mehr Arbeit. Das passiert
gerade, 40 statt 35 Stunden bedeutet 12,5% weniger Lohn.
Wo bitte ist das Problem, 40 Stunden zu arbeiten ?
Das Problem sind nicht die 40 Stunden. Sondern dass es keine
Loesung fuer die Probleme ist, sondern nur wieder etwas Luft
verschafft. Was machen wir denn in 2 Jahren, wenn "die Arbeit
nochmals billiger werden muss"? Die 45 Stunden Woche? Oder
mal ne Urlaubskuerzung?
Btw, vermutlich arbeiten die meisten eh schon viel laenger
als das was auf dem Papier vereinbart ist, habe aber gerade
keine Zahlen zur Hand. Und jemand der real 50 Stunden und
mehr arbeitet, macht das nicht auf Dauer, er wird irgendwann
krank. Das ist einer Firma natuerlich meistens egal, und
viele junge ITler geben sich der Illusion hin, dass sie eine
neue extrem belastbare und leistungsfaehige Generation sind,
aber die Einsicht kommt spaeter irgendwann...

Meinst Du mich fragt einer nach Urlaub ?
Ich frage nicht, denn am arbeiten wird dich in deiner Firma
vermutlich niemand hindern. Es gibt aber fuer viele auch noch
andere Dinge im Leben, als zu arbeiten...
Und was ist denn das fuer ein tolles Wirtschaftssystem, wenn
die Bedingungen Jahrzehnt fuer Jahrzehnt fuer die meisten
schlechter werden, der Stress und die "Flexibilitaet" zunehmen,
aber der Lebensstandard im besten Fall gleichbleibt?


Gruss,

Steffen
 
On Tue, 17 Aug 2004 11:35:59 +0200 (CEST), Steffen Koepf
<Taxman-usenet@opaya.de> wrote:
So nicht, Oliver.
Oh, so doch. Genau so.
Die schweigende Mehrheit schweigt langsam nicht mehr.

Du weisst, welchen Anteil die Oekosteuer am derzeitigen Benzinpreis
hat? Du weisst auch, was zu den juengsten Benzinpreissteigerungen
gefuehrt hat?
Anteil Staat am Benzinpreis: 73% (!)

Für jeden Cent, den der Scheich draufhaut, werden bei uns
zwei weitere Cent für alles möglich abkassiert, nur nicht
für den Strassenbau. Für den werden gerade mal 10% des
Steueraufkommens hergenommen.

Die Unverschämtheit ist, dass durch *mindestens* prozentuale
Beteiligung, wenn nicht sogar Progression, immer mehr Staatsanteil
für allen möglichen Kram hergenommen wird.
Das Extrembeispiel ist die Einkommenssteuer, die 125 TDM
Grenze für vollen Steuersatz waren um 1960 ein vielfaches Wert
wie heute, wo jeder, der normal Geld verdient, schon als
Spitzenverdiener durchgeht. Wenn dann mal eine Korrektur
fällig ist, wird das gleich ganz toll als "Reform" tituliert und
kurz drauf zurückgezogen (siehe 1990, dann + Soli, siehe
2001, dann + Hochwasserzuschlag).

Schau mal an den Bundesgrenzen an die Tankstellen:
Die sind alle leer, und zwar auf deutscher Seite.

Oder mal ganz konkret:
$BUERGER fährt privat von A nach B:
Um den Sprit zu kaufen, verdient er in der Firma
100 Euro. Der Cheffe muss aber 120 Euro wegen des
AG Anteils zahlen.
Ausgezahlt werden vielleicht 60 Euro.
Von denen gehen beim Tanken wieder fast 44 Euro an
den Staat.
Für 120 Euro Geld vom Cheffe bekommt der Bürger
in dem Fall Ware für 16 Euro, das sind gerade mal 13%,
die dem Bürger bleiben!!!

Kauft er "normal" ein, so werden von den 60 Euro
nochmals 16% MWST abgezogen, macht 52 verbleibende
Euro.

Das Bundesverfassungsgericht hat deshalb schon entschieden,
dass das alte Steuersystem mit 50% Spitzensatz verfassungswidrig
ist, mindestens die Hälfte muss bleiben. Das wir aber durch alle
Arten versteckter Steuern ständig unterlaufen.

Nicht drohen. Nicht jammern. Handeln.
Wenn hier alle so schnell abhauen würden wie Du vorschlägst,
dann sähe es hier zappenduster aus.
Die Unternehmerschaft ist viel staatstreuer, als Du glaubst.

Aber sie macht jetzt den Mund gegen dieses Gaga-Volk in Berlin
auf, und läßt sich den auch nicht mit Verweisen auf Seelentröster
verbieten.

Wieder schwarzweissdenken. Sicher nicht ganz von der Hand zu weisen,
aber das hat auch noch viele andere Ursachen. Zum Beispiel, dass in
Singapur viele Arbeiterinnen einen Sterilisierungsnachweis brauchen,
um einen Job zu bekommen. In einem Land, wo die Regierung der
Wirtschaft deutlich weniger Steine in den Weg legt. Dort produziert
es sich billig.
Sorry, aber: voll daneben.

Ich rede von Produktion *in anderen ***EU*** Staaten versus .de
Du brauchst nicht immer die Extrembeispiele aufführen, vorallem,
wenn Du eigentlich selbst im Glashaus sitzt:

Dann nimmt auch noch das Elend auf der Welt stets zu,
vor allem durch unsere tolle Wirtschaft verursacht,
.... und durch unsere tollen Geiz-ist-geil Konsumenten, die den
Hals nicht voll genug kriegen können und denen das Billigste
gerade billig genug ist.

Hey, wo lassen wir wohl unsere Leiterkarten fertigen:
Hier in Europa, mit Abwasserreinigung.

Und wo kaufst *Du* Deinen PC-Krempel ein: Im Geizgeilmarkt,
zum Billischpreis, gefertigt da, wo man die Brühe in den Fluß
kippt.

*So* sieht es aus.

Gruß Oliver

P.s.: Ich weiß schon, warum Du Deinen PC billisch einkaufst:
Dir bleibt nämlich außer Essensmarken (7%) auch nicht mehr viel.

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
Oliver Bartels <spamtrap@bartels.de> wrote in

Du redest von weniger Lohn und mehr Arbeit. Das passiert
gerade, 40 statt 35 Stunden bedeutet 12,5% weniger Lohn.
Wo bitte ist das Problem, 40 Stunden zu arbeiten ?
Meinst Du mich fragt einer nach Urlaub ?
Ich möchte gerne fragen:

Warum arbeitest Du beispielsweise 4 Stunden pro Woche mehr?

Meine Vermutung:
Du verdienst dadurch so viel *mehr*, da3 damit die verbleibende Freizeit
einen höheren Wert für Dich hat.

Ich könnte mir das als Angestellter ohne Lohnausgleich nicht aussuchen.

Schönen Gru3
Uli


--
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