LiIonen Akku mit 68 Volt und 8000mAh

  • Thread starter Andreas Bockelmann
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Hartmut Kraus wrote:
Sozialismus hat auf Dauer nirgend funktioniert.
Himmelarsch und Zwirn, den gab's noch nie!

Gut, darauf können wir uns einigen. (Hätte nie gedacht, daß sowas je
möglich wäre.) Der Sozialismus ist das ideale System und es gibt kein
besseres. Ich widerspreche Dir nicht, weil ich kein empirisches
Gegenargument habe. Die Empirie, die Beobachtung der realen Welt, meine
Leitschnur, lehrt mich, daß jeder bisherige Versuch -- und es gab
etliche --, dieses Modell in die Realität umzusetzen, gescheitert ist
(Du stimmst hier zu). Ich sehe kein nachvollziehbares Argument, warum es
zukünftigen Versuchen besser ergehen sollte.

Also empfehle ich, von solchen Versuchen genau wie vom Bau des perpetuum
mobile künftig besser die Finger zu lassen. Ich erwarte, daß Du, allein
aufgrund Deiner deutlich größeren praktischen Erfahrung, mir hierbei
zustimmst.

--
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Am 10.12.18 um 17:26 schrieb Heinz Schmitz:
Du solltest Dir darĂźber klarwerden, was Du kannst, was davon von
Anderen gebraucht werden kĂśnnte, wieviel Du dafĂźr verlangen kannst,
und dann solltest Du damit Deinen Markt suchen.

Tja, da ist nicht nur eine "Katze, die sich in den Schwanz beißt".
Leider ist der Markt zugestopft mit Anbietern wie der letzten Firma, bei
der ich mich fßr eine Festanstellung interessiert hatte (schon länger
her). Und als "Einzelkämpfer" hab' ich keine Chance, /unter anderem/
bedingt durch meine extreme "Ortsgebundenheit".

--
http://hkraus.eu/
 
Am 10.12.18 um 18:19 schrieb Axel Berger:
Hartmut Kraus wrote:
Sozialismus hat auf Dauer nirgend funktioniert.
Himmelarsch und Zwirn, den gab's noch nie!

Gut, darauf können wir uns einigen. (Hätte nie gedacht, daß sowas je
mÜglich wäre.) Der Sozialismus ist das ideale System und es gibt kein
besseres.

Schon falsch. Das "ideale" System wäre der Kommunismus (die "klassenlose
Gesellschaft"), der Sozialismus nur die "Übergangsphase" vom
Kapitalismus dahin. So weit die Theorie. Hatten wir aber jetzt schon Ăśfters.

Ich widerspreche Dir nicht, weil ich kein empirisches
Gegenargument habe. Die Empirie, die Beobachtung der realen Welt, meine
Leitschnur, lehrt mich, daß jeder bisherige Versuch -- und es gab
etliche --, dieses Modell in die Realität umzusetzen, gescheitert ist
(Du stimmst hier zu).

Nein. Es gab ja nicht mal einen derartigen Versuch. Stalin, Hitler,
wasweißichsonstnochwelcher Verbrecher, ..., haben ihr System auch
"Sozialismus" genannt. Ok, unter Ulbricht und Honecker war's mit der
Diktatur nicht halb so schlimm, aber von Sozialismus konnte da auch
keine Rede sein.

Ich sehe kein nachvollziehbares Argument, warum es
zukĂźnftigen Versuchen besser ergehen sollte.

Mit Sicherheit nicht - also Versuchen, was mit Gewalt durchzusetzen,
wofĂźr erst mal die Voraussetzungen geschaffen werden mĂźssten. Wie
gesagt: Hat die Linke da nichts gelernt oder alles schon wieder
vergessen? Mal abgesehen von ein paar Leuten, die schon wissen, wie's
ginge, und sich aus eben diesen GrĂźnden deutlich davon distanzieren, wie
eben Frau Wagenknecht. Der BĂźcher ich also erst mal all ihren Genossen
zur Pflichtlektßre erklären wßrde, damit sie diesen Schwachsinn aus
ihrem Programm entfernen (hatten wir aber auch schon). Bevor ich nochmal
die Linke wähle. ;)

Also empfehle ich, von solchen Versuchen genau wie vom Bau des perpetuum
mobile kĂźnftig besser die Finger zu lassen.

Kein Vergleich.

Ich erwarte, daß Du, allein
aufgrund Deiner deutlich größeren praktischen Erfahrung, mir hierbei
zustimmst.

NĂś. Es sei denn, du wĂźsstest eine bessere Alternative. (Hatten wir auch
schon.)






--
http://hkraus.eu/
 
On 10.12.18 18:19, Axel Berger wrote:

Der Sozialismus ist das ideale System und es gibt kein
besseres. Ich widerspreche Dir nicht, weil ich kein empirisches
Gegenargument habe. Die Empirie, die Beobachtung der realen Welt, meine
Leitschnur, lehrt mich, daß jeder bisherige Versuch -- und es gab
etliche --, dieses Modell in die Realität umzusetzen, gescheitert ist

Was natürlich rein gar nichts damit zu tun hat, daß überall, wo etwas zu
sozialistisch war oder zu werden drohte, die USA mit "Demokratie
bringen", regime change, Todesssschwadronen und Sanktionen (incl. den
Rest der Welt zu Sanktionen zwingen) alles kaputtgeschlagen hat.

Ich sehe kein nachvollziehbares Argument, warum es
zukĂźnftigen Versuchen besser ergehen sollte.

Solange man den USA erlaubt, so weiterzumachen, vermutlich nicht.

Hanno
 
Am 10.12.18 um 17:15 schrieb Frank MĂźller:
Hartmut Kraus schrieb:
Am 10.12.18 um 15:30 schrieb Frank MĂźller:
Hartmut Kraus schrieb:

Da kriegen die "Arbeitgeber" doch noch Geld dafĂźr, wenn sie Harztler
fßr'n Appel und'n Ei beschäftigen. Wohlweislich hat mein liebes
"Jobcenter" nie versucht /mir/ so 'ne Maßnahme "arm durch Arbeit"
aufzudrßcken - sie wussten wohl, wie ich da reagiert hätte. ;)

Wie denn? Wenn man als Arbeitssuchend gefĂźhrt werden
will muß man den ihre Spiele mitmachen,

Muss man nicht. Man muss lediglich bereit sein, jede auch nur zumutbare
Tätigkeit anzutreten. Hier die Zumutbarkeitskriterien (§10 SGB II):

https://dejure.org/gesetze/SGB_II/10.html

Absatz (1) Ziffer 1. reicht schon. ;) Da kĂśnnte ich sie also schon
verklagen, weil sie dagegen verstoßen, indem sie mich mit meiner
Vorbelastung (hauptsächlich eben Anwendungsentwicklung) als
Datenerfasser anpreisen. ;)

> sonst wird man aus der Statistik entfernt.

Da bin ich doch schon lange 'raus. Oder zeig' mir doch mal die paar
Millionen ALG II - Empfänger unter den "statistischen" paar
Hunderttausend Arbeitslosen. ;)

Mit den Grundeinkommen wĂźrde dann deine fiktives
Einstellungsgespräch so verlaufen:
"Was, Sie wollen keinen Mindestlohn zahlen, dann suchen
Sie sich jemand anders, und seinen sie froh daß ich Sie
nicht anzeige."

Ja und? Da braucht der doch nicht zu suchen. Und dann zeig' ihn doch
an - davon hast du auch keinen ordentlich bezahlten Job.

Wozu brauche ich denn den dann noch wenn ich ein
bedingungsloses Grundeinkommen habe?

Ach so meinst du das - jeder arbeitet, wenn er mal Lust dazu hat, das
Geld ist dasselbe? Dass dann alles zusammenbrechen wĂźrde, kannst du dir
wohl vorstellen.

(Wikipedia: Den entwickelten Kommunismus skizziert Marx mit
gesellschaftlichem Reichtum und dem Prinzip „Jeder nach seinen
Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!“.)

Richtig, Kommunismus. Und da gibt's kein Geld mehr. (Theorie)

Das wäre dann so wie auf den Raumschiff Enterpreis unter Picard,
da hatte man auch nur noch Geld zum spielen mit den Kollegen,
eine andere Verwendung fĂźr Geld gab's nicht mehr...

Nee, also das ist nun kein Vergleich. Was die so an technischen
MĂśglichkeiten hatten, ist schlichtweg physikalisch nicht mĂśglich, auch
nicht in fernster Zukunft.

Es gab Zeiten da hielt man blaue Leuchtdioden auch fĂźr
unmĂśglich...

Na na, nicht alles, was auf vier Beinen hinkt, ist ein Vergleich. HĂśr'
dir mal an, was Pof. Lesch dazu zu sagen hat.

https://www.youtube.com/watch?v=x1LYvAspCPs

https://www.youtube.com/watch?v=oRD1mAVdw8w

https://www.youtube.com/watch?v=QC8WGXJeGTw

Freilich ist ein Warp - Antrieb durchaus denkbar - die Energie von 20
Sonnen (oder so in der Preislage) aufzubringen, fĂźr ein Raumschiff schon
etwas schwieriger. Ein Fingerschnipp von Captain Picard bringt's noch
nicht. ;)

--
http://hkraus.eu/
 
Am 10.12.18 um 20:02 schrieb Hanno Foest:
On 10.12.18 18:19, Axel Berger wrote:

Der Sozialismus ist das ideale System und es gibt kein
besseres. Ich widerspreche Dir nicht, weil ich kein empirisches
Gegenargument habe. Die Empirie, die Beobachtung der realen Welt, meine
Leitschnur, lehrt mich, daß jeder bisherige Versuch -- und es gab
etliche --, dieses Modell in die Realität umzusetzen, gescheitert ist

Was natürlich rein gar nichts damit zu tun hat, daß überall, wo etwas zu
sozialistisch war oder zu werden drohte, die USA mit "Demokratie
bringen", regime change, Todesssschwadronen und Sanktionen (incl. den
Rest der Welt zu Sanktionen zwingen) alles kaputtgeschlagen hat.

Ähm, nun ja, mit dieser "Globalstrategie" hat unsere Führung auch
einiges gerechtfertigt, was eindeutig ihr Fehler war, also wirtschaftlich.

Und schau'n wir doch mal nach Kuba. An diesem Lebensstandard unter aller
Sau fast 70 Jahre nach Ausrufen des "sozialistischen" Staates sind doch
nicht nur die USA schuld?

https://de.wikipedia.org/wiki/Kuba#Intervention_der_USA_und_Souver%C3%A4nit%C3%A4t

--
http://hkraus.eu/
 
Am 10.12.18 um 21:15 schrieb Hartmut Kraus:
Am 10.12.18 um 20:02 schrieb Hanno Foest:
On 10.12.18 18:19, Axel Berger wrote:

Der Sozialismus ist das ideale System und es gibt kein
besseres. Ich widerspreche Dir nicht, weil ich kein empirisches
Gegenargument habe. Die Empirie, die Beobachtung der realen Welt, meine
Leitschnur, lehrt mich, daß jeder bisherige Versuch -- und es gab
etliche --, dieses Modell in die Realität umzusetzen, gescheitert ist

Was natürlich rein gar nichts damit zu tun hat, daß überall, wo etwas
zu sozialistisch war oder zu werden drohte, die USA mit "Demokratie
bringen", regime change, Todesssschwadronen und Sanktionen (incl. den
Rest der Welt zu Sanktionen zwingen) alles kaputtgeschlagen hat.

Ähm, nun ja, mit dieser "Globalstrategie" hat unsere Führung auch
einiges gerechtfertigt, was eindeutig ihr Fehler war, also wirtschaftlich.

Und schau'n wir doch mal nach Kuba. An diesem Lebensstandard unter aller
Sau fast 70 Jahre nach Ausrufen des "sozialistischen" Staates sind doch
nicht nur die USA schuld?

https://de.wikipedia.org/wiki/Kuba#Intervention_der_USA_und_Souver%C3%A4nit%C3%A4t

Mit Sicherheit nicht:

https://de.wikipedia.org/wiki/Che_Guevara#%C3%9Cberblick

"[Che Guevaras] Anspruch, den 'Neuen Menschen' weniger mit materiellen
Anreizen als mit moralischen AnsprĂźchen, Selbstdisziplin und auch
gewaltsamen Mitteln zu erzwingen, fĂźhrte zu erheblichen Konflikten im
nachrevolutionären Kuba."

Na guck' an. Das hatte also mit Sozialismus auch nichts zu tun, wie wir
jetzt wissen, oder?

--
http://hkraus.eu/
 
Am 10.12.18 um 15:30 schrieb Frank MĂźller:
Hartmut Kraus schrieb:
Abgesehen davon, dass sich das [in der DDR] nur "Sozialismus" nannte, nie einer
war.

Was war es denn dann?

Jetzt haben wir's: Ein bßrokratisch-autoritärer Staat.

-----------------------------

Bürokratie („Herrschaft der Verwaltung“) ist die Wahrnehmung von
Verwaltungstätigkeiten im Rahmen festgelegter Kompetenzen innerhalb
einer festen Hierarchie.

Autoritarismus (französisch autoritaire ‚befehlerisch‘, ‚herrisch‘;
lateinisch auctoritas ‚Einfluss‘, ‚Geltung‘, ‚Macht‘) gilt in der
Politikwissenschaft als eine diktatorische Form der Herrschaft, welche
zwar zwischen Demokratie und dem diktatorischen Totalitarismus liegt,
sich von Letzterem aber klar unterscheidet.

--
http://hkraus.eu/
 
Am 10.12.18 um 06:06 schrieb Horst-Dieter Winzler:
> Immer nochj nicht geheilt vom sozialistischen Ideengut?

Nein, aber wieder ein ganzes StĂźck von meinem Widerspruchsgeist. ;) Ich
wiederhole also, mit den notwendigen Korrekturen und Ergänzungen:

Am 10.12.18 um 19:52 schrieb Hartmut Kraus:
Am 10.12.18 um 18:19 schrieb Axel Berger:
Hartmut Kraus wrote:
Sozialismus hat auf Dauer nirgend funktioniert.
Himmelarsch und Zwirn, den gab's noch nie!

Gut, darauf können wir uns einigen. (Hätte nie gedacht, daß sowas je
mÜglich wäre.)

Das kriegen wir hin.

Der Sozialismus ist das ideale System und es gibt kein
besseres.

Das "ideale" System wäre der Kommunismus (die "klassenlose
Gesellschaft"), der Sozialismus nur die "Übergangsphase" vom
Kapitalismus dahin. So weit die Theorie.

Ich widerspreche Dir nicht, weil ich kein empirisches
Gegenargument habe. Die Empirie, die Beobachtung der realen Welt, meine
Leitschnur, lehrt mich, daß jeder bisherige Versuch -- und es gab
etliche --, dieses Modell in die Realität umzusetzen, gescheitert ist
(Du stimmst hier zu).

Nein. Es gab ja nicht mal einen derartigen Versuch. Stalin, Hitler,
wasweißichsonstnochwelcher Verbrecher, ..., haben ihr System auch
"Sozialismus" genannt. Ok, unter Ulbricht und Honecker war's mit der
Diktatur nicht halb so schlimm, aber von Sozialismus konnte da auch
keine Rede sein.

Die treffendste Bezeichung fßr den "Realsozialismus" in der DDR wäre
also "Bßrokratisch-autoritäres System", ok?

Ich sehe kein nachvollziehbares Argument, warum es
zukĂźnftigen Versuchen besser ergehen sollte.

Mit Sicherheit nicht - also Versuchen, was mit Gewalt durchzusetzen,
wofĂźr erst mal die Voraussetzungen geschaffen werden mĂźssten. Wie
gesagt: Hat die Linke da nichts gelernt oder alles schon wieder
vergessen? Mal abgesehen von ein paar Leuten, die schon wissen, wie's
ginge, und sich aus eben diesen GrĂźnden deutlich davon distanzieren, wie
eben Frau Wagenknecht. Der BĂźcher ich also erst mal all ihren Genossen
zur Pflichtlektßre erklären wßrde, damit sie diesen Schwachsinn aus
ihrem Programm entfernen. Bevor ich nochmal die Linke wähle. ;)

Also empfehle ich, von solchen Versuchen [...] kĂźnftig besser die
Finger zu lassen.
Ich erwarte, daß Du, allein aufgrund Deiner deutlich größeren
praktischen Erfahrung,
mir hierbei zustimmst.

Ja. Versuche, etwas mit Gewalt durchzusetzen, wofĂźr erst mal die
Voraussetzungen geschaffen werden mĂźssten, sind von vornherein zum
Scheitern verurteilt.

Am 12/10/18 um 7:03 AM schrieb Hartmut Kraus:
Am 10.12.18 um 06:06 schrieb Horst-Dieter Winzler:
Marx hat meines Wissen die Gleichheit unterstellt.
Und ebnen das hat noch nie funktioniert, Menschen in eine Theorie zu
zwingen.

Korrekt. Der Kardinalfehler der Theorie, an dem die Praxis
letztendlich gescheitert ist, war die Durchsetzung eben eines
Gleichheitsprinzips: "Kein Privateigentum an Produktionsmitteln, alles
gehĂśrt allen."

Am 10.12.18 um 06:06 schrieb Horst-Dieter Winzler:
Am Besten Menschen so lassen wie sie sind. Staat und Kommunen
beschränken sich auf ihre Kernkompetenzen. Sie versuchen nicht, fßr das
individuelle GlĂźck der BĂźrger sorgen zu wollen.
Denn Folge solchen Gedankenguts ist eine ausufernde BĂźrokratie mit
Überwachung. Nichts anderes. Dazu hat Ludwig von Mises in: "Die
BĂźrokratie" alles Wesentliche geschrieben. Und das bereits 1944. Es hat
an Aktualität nichts wesentliches eingebüßt.

http://docs.mises.de/Mises/Mises_Buerokratie.pdf

Ich hab' mal angefangen, mich da einzulesen (zugegeben, erst mal
"diagonal") - was mir auffällt: Es gibt keine eindeutige Definition des
Begriffs "Sozialismus", aber die falscheste ist die qohl Gleichsetzung
mit "tyrannischer Herrschaft einer unverantwortlichen und willkĂźrlichen
BĂźrokratie."

Ludwig von Mises hatte also insofern Recht, dass ein
/autoritär-bßrokratisches/ System auf Dauer nicht funktionieren kann,
damit auch das Scheitern des "Realsozialismus" vorhergesehen.

--
http://hkraus.eu/
 
Am 12/11/18 um 8:21 AM schrieb Hartmut Kraus:
Am 10.12.18 um 06:06 schrieb Horst-Dieter Winzler:
Immer nochj nicht geheilt vom sozialistischen Ideengut?

Nein, aber wieder ein ganzes StĂźck von meinem Widerspruchsgeist. ;) Ich
wiederhole also, mit den notwendigen Korrekturen und Ergänzungen:

Der Sozialismus ist das hĂśchste. HĂśre ich immer wieder. Schuld fĂźr das
Versagen dieser Ideologie wird immer wieder den Menschen zugeschoben.
Das diese Ideologie einfach untauglich ist, wird garnicht in Erwägung
gezogen. Fßr diese Blindheit kann es nur eine Erklärung geben. Liegt
wohl im theologischen, geisteswissenschaftlichen Denken vieler Menschen?

Ich hab' mal angefangen, mich da einzulesen (zugegeben, erst mal
"diagonal") - was mir auffällt: Es gibt keine eindeutige Definition des
Begriffs "Sozialismus", aber die falscheste ist die qohl Gleichsetzung
mit "tyrannischer Herrschaft einer unverantwortlichen und willkĂźrlichen
BĂźrokratie."

Was ist falsch daran?

Ludwig von Mises hatte also insofern Recht, dass ein
/autoritär-bßrokratisches/ System auf Dauer nicht funktionieren kann,
damit auch das Scheitern des "Realsozialismus" vorhergesehen.

Ich habe den real existierenden Sozialismus als BĂźrokratie erlebt, der
die DDR-BĂźrger sich ohne wenn und aber zu unterwerfen hatten. Ansonsten
umgehend herzliche Einladung der Stasi. So wurde es mir verschiedentlich
gesagt.

--
---hdw---
 
Hartmut Kraus schrieb:
Am 10.12.18 um 15:30 schrieb Frank MĂźller:
Hartmut Kraus schrieb:
Abgesehen davon, dass sich das [in der DDR] nur "Sozialismus" nannte,
nie einer war.

Was war es denn dann?

Jetzt haben wir's: Ein bßrokratisch-autoritärer Staat.

Nein, so einfach ist das nicht.
Es gibt drei große politische Ideologien, das wäre der Sozialismus,
der Liberalismus und der Konservatismus.
Da sich diese drei untereinander ausschließen kann man jede
Ideologie eindeutig zuordnen.
Da die DDR nicht Freiheitlich (Liberalismus) war und ständig an
Veränderungen (hin zum Kommunismus) gearbeitet hat kann man
sie auch nicht dem Konservatismus zuordnen, also bleibt nur
noch der Sozialismus Ăźbrig.

Übrigens das jetzige Deutschland würde ich dem Konservatismus
zuordnen, denn frei ist hier so gut wie keiner, nur die meisten
merken das nicht...

Frank
 
On 11.12.18 10:09, Frank MĂźller wrote:

Nein, so einfach ist das nicht.
Es gibt drei große politische Ideologien, das wäre der Sozialismus,
der  Liberalismus und der Konservatismus.
Da sich diese drei untereinander ausschließen kann man jede
Ideologie eindeutig zuordnen.

Nein, so einfach ist das nicht. Vielmehr ist das genaue Gegenteil der
Fall: Du wirst die reine Lehre nirgendwo finden, sondern immer nur
Mischformen. Und mindestens der Neoliberalismus (Marktradikalismus,
Marktfundamentalismus unter ZerstĂśrung von Sozialstrukturen) fehlt noch
in der Auflistung.

Übrigens das jetzige Deutschland würde ich dem Konservatismus
zuordnen, denn frei ist hier so gut wie keiner, nur die meisten
merken das nicht...

Dinge wie die "Ehe fĂźr alle" sind ja auch so enorm konservativ.

Hanno
 
Am 11.12.18 um 10:09 schrieb Frank MĂźller:
Hartmut Kraus schrieb:
Am 10.12.18 um 15:30 schrieb Frank MĂźller:
Hartmut Kraus schrieb:
Abgesehen davon, dass sich das [in der DDR] nur "Sozialismus" nannte,
nie einer war.

Was war es denn dann?

Jetzt haben wir's: Ein bßrokratisch-autoritärer Staat.

Nein, so einfach ist das nicht.
Es gibt drei große politische Ideologien, das wäre der Sozialismus,
der  Liberalismus und der Konservatismus.
Da sich diese drei untereinander ausschließen kann man jede
Ideologie eindeutig zuordnen.
Da die DDR nicht Freiheitlich (Liberalismus) war und ständig an
Veränderungen (hin zum Kommunismus) gearbeitet hat kann man
sie auch nicht dem Konservatismus zuordnen, also bleibt nur
noch der Sozialismus Ăźbrig.

Richtig, aber eben nur als politische /Ideologie/ (Ideen, Vorstellungen
und Theorien zur BegrĂźndung und Rechtfertigung politischen Handelns). Aber:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialismus

"Es gibt keine eindeutige Definition des Begriffs. Er umfasst eine
breite Palette von politischen Ausrichtungen. Diese reichen Ăźber sich
als revolutionär verstehende (Kampf-) Bewegungen und Parteien, die den
Kapitalismus schnell und gewaltsam Ăźberwinden wollen (Linksextremismus),
bis zu reformatorischen Linien, die Parlamentarismus und Demokratie
akzeptieren (demokratischer Sozialismus)."

In diesem Sinne war das in der DDR anfangs wohl Linksextremismus: Den
Kapitalismus schnell und gewaltsam Ăźberwinden wollen - indem man eben
Kapitalisten rigoros enteignet hat. Nur nicht die Folgen bedacht.

"Demzufolge wird auch grob zwischen den Ausrichtungen von Kommunismus,
Sozialdemokratie oder Anarchismus differenziert."

Du beziehst dich auf eben diese Ausrichung zum Kommunismus. Jetzt geht
das Dilemma aber erst mal richtig los: "Kommunismus" ist als Begriff
noch breiter gefächert:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunismus

"Zweitens steht der Begriff, im Wesentlichen gestĂźtzt auf die Theorien
von Karl Marx, Friedrich Engels und Wladimir Iljitsch Lenin, fĂźr
Ăśkonomische und politische Lehren, mit dem Ziel, eine herrschaftsfreie
und klassenlose Gesellschaft zu errichten."

Und das andere Extrem:

"Viertens bezeichnet er – als von der ersten Bedeutung unterschiedene
Fremdbezeichnung – daraus hervorgegangene Herrschaftssysteme. Das
mächtigste dieser war die Sowjetunion, die mit ihren Verbßndeten, den
sogenannten Ostblockstaaten, zu Beginn des Kalten Krieges etwa ein
Fßnftel der Erdoberfläche beherrschte. In einigen dieser kommunistischen
Parteidiktaturen (Realsozialismus) kam es zu Massenverbrechen (etwa dem
Großen Terror in der stalinistischen Sowjetunion der 1930er Jahre oder
in der maoistischen Kulturrevolution in der Volksrepublik China in den
1960er und 1970er Jahren)."

Da haben wir's: Ein und dieselbe Bezeichnung fĂźr Systeme, wie sie
gegensätzlicher nicht sein kÜnnen. Zurßck zum Sozialismus:

"Historisch bestehen und bestanden in vielen Staaten Systeme, die –
teils als Eigenbezeichnung – mit Realsozialismus, aber auch als
Staatssozialismus bezeichnet werden und sich grundsätzlich als
autoritäre oder totalitäre Systeme einordnen lassen; zu nennen sind u.
a. die Sowjetunion, China, Nordkorea, die DDR oder Kuba."

Also: Was da in der DDR "Realsozialismus" oder "Staatssozialismus"
genannt wurde, war in der Realität bßrokratisch-autoritär, ok?

Übrigens das jetzige Deutschland würde ich dem Konservatismus
zuordnen, denn frei ist hier so gut wie keiner, nur die meisten
merken das nicht...

Stimmt.

--
http://hkraus.eu/
 
Am 11.12.18 um 11:18 schrieb Hanno Foest:
On 11.12.18 10:09, Frank MĂźller wrote:

Nein, so einfach ist das nicht.
Es gibt drei große politische Ideologien, das wäre der Sozialismus,
der  Liberalismus und der Konservatismus.
Da sich diese drei untereinander ausschließen kann man jede
Ideologie eindeutig zuordnen.

Nein, so einfach ist das nicht. Vielmehr ist das genaue Gegenteil der
Fall: Du wirst die reine Lehre nirgendwo finden, sondern immer nur
Mischformen. Und mindestens der Neoliberalismus (Marktradikalismus,
Marktfundamentalismus unter ZerstĂśrung von Sozialstrukturen) fehlt noch
in der Auflistung.

Stimmt.

Übrigens das jetzige Deutschland würde ich dem Konservatismus
zuordnen, denn frei ist hier so gut wie keiner, nur die meisten
merken das nicht...

Dinge wie die "Ehe fĂźr alle" sind ja auch so enorm konservativ.

Ist es sogar. ;)

https://de.wikipedia.org/wiki/Konservatismus#Grundgedanken

"Zum Konservatismus werden grundsätzlich folgende Grundpositionen gerechnet:
[...]
5. Autorität mit Rßcksicht auf die natßrliche Ungleichheit der
Menschen im Gegensatz zum egalitären Denken"

"Gegen die Forderung der FranzĂśsischen Revolution nach Gleichheit
(egalitĂŠ) betont der Konservatismus vor allem die hierarchischen und
freiheitlichen Elemente einer harmonischen, gottgegebenen Ordnung."

Kann es größere Gegensätze geben als zwischen Hierarchie und Freiheit?

--
http://hkraus.eu/
 
Hartmut Kraus <hartmut.melina@web.de>:

Klar gibt es ein paar wenige Ausnahmen von Firmen, die es geschafft
hatten,

Trotz alledem, ja. Wie sagte der Chef der "Interflug" damals: "Wenn man
irgendwas selber in die Hand nehmen kann, es bloÇY nicht der Treuhand
ÇŹberlassen!"

Naja, die Treuhand hat schon viel Mist gebaut, das ist wahr. Andererseits war
die Wirtschaft aber auch extrem veraltet. Ich habe in einer neu gebauten
Schule gelernt und bin in einem Neubaugebiet aufwachsen. Alles neu, alles
schön. Wie schockiert war ich dann als Lehrling, als ich in die Fabrik kam:
"wau, die Pfeiler sind von 1871, die Laufkatze von 1904, und die Betriebs-
Dampflok ist ja auch cool, is ja ein echtes Museum hier". Interessant war
z.B. auch, dass Leute, die nicht mit dem Leben klarkamen, integriert werden
mussten. Als Lehrlingen wurde uns gesagt: "passt ma ein bissl auf den
Schweisser auf", in der Tat hatte er sich des öfteren mal selbst angezündet.
Aber in einer Hinsicht war er clever: die Limo in seiner Flasche hatte fast
die echte Farbe (roch allerdings stark nach Klarem ;-).
Aber sie hatten auch ein modernes Rechenzentrum und Siemens CAD-Stationen
(die booteten von 8" Disketten) für 2D CAD. (Düp-Düz war die typische
Tastenkombi, mit der man seine Daten zum Server schickt :). Fand ich
beeindruckend. (übrigens als ich dann wenig später nach der Wende eine meiner
Hausaufgaben (techn. Zeichnung) auf meinem 386 zeichnete und plottete, war
ich damit allerdings durchgefallen (wobei das meine erste Zeichnung war, die
ich mit dem PC machte und das viel viel länger dauerte, als es per Hand zu
zeichnen)).
Kurz und gut: von den 10000 die in dem Betrieb beschäftigt waren, wären nach
Modernisierung und Umschulung ohnehin nur 1000 übriggeblieben. Hätte man mit
der alten Technik weiterproduziert, wäre man nicht konkurrenzfähig gewesen
(oder hätten es nur zu stark reduzierten Preisen verkaufen können). Autos in
Zwickau wie VW bauen? Ich glaube das von sich heraus aufzubauen (also nicht
das knoffhoff von z.B. VW zu übernehmen) und konkurrenzfähig zu werden, wäre
sehr sehr schwer gewesen und viele Investitionen gekostet.
Viele der begabten Leute aus den Firmen damals haben sich selbstständig
gemacht und kleine Firmen gegründet, haben teilweise aber >10Jahre gebraucht
um ansehnlich zu wachsen. Teilweise klappte aber auch die Übernahme von der
Treuhand.

Du kannst Dir das bei den anderen
Ostblockstaaten - die ÇĎhnliches Potential hatten - ansehen, z.B.
Polen, Tschechien, Ungarn.

Hatten sie das?

Jo, sie hatten ähneliche Bedingungen. Schau dir Polen oder Tschechien an, die
haben sich bis heute gut entwickelt. Aber es hat eben sehr viel Zeit
gebraucht.

Die ziehen langsam nach, aber so gut wie uns Ostdeutschen
geht es denen noch lange nicht.

Moment, was fÇŹr einer der "wir Ostdeutschen" konkret bist du?

Einer der mal ne andere Meinung hat als Du. Ansonsten bin ich sehr
bodenständig und hier geblieben und hab mein Elektronikhobby zum Beruf
gemacht. Es liegt nur an einem selbst, was man aus sich macht, nicht am
System in dem man lebt (Es gibt natürlich schlimme Systeme - wie z.B unter
Mao, wo man als Ingenieur ins Arbeitslager kam).

M.
--
 
Am 11.12.18 um 08:43 schrieb Horst-Dieter Winzler:
Am 12/11/18 um 8:21 AM schrieb Hartmut Kraus:
Am 10.12.18 um 06:06 schrieb Horst-Dieter Winzler:
 > Immer nochj nicht geheilt vom sozialistischen Ideengut?

Nein, aber wieder ein ganzes StĂźck von meinem Widerspruchsgeist. ;)
Ich wiederhole also, mit den notwendigen Korrekturen und Ergänzungen:


Der Sozialismus ist das hĂśchste. HĂśre ich immer wieder.

Aber nicht von mir, vor allem nicht so kategorisch.

Schuld fĂźr das
Versagen dieser Ideologie wird immer wieder den Menschen zugeschoben.
Das diese Ideologie einfach untauglich ist, wird garnicht in Erwägung
gezogen.

Ist sie auch nicht. Nicht die des /demokratischen/ Sozialismus und mit
dem Ziel einer sozial gerechten Wirtschafts- und Sozialordnung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialismus

Fßr diese Blindheit kann es nur eine Erklärung geben. Liegt
wohl im theologischen, geisteswissenschaftlichen Denken vieler Menschen?

Wahrscheinlich. Vor allem daran, dass diese Bezeichnung (wie auch
"Kommunismus") fßr vÜllig verschiedene, teilweise absolut gegensätzliche
ideologische Richtungen und Systeme verwendet wird.

Ich hab' mal angefangen, mich da einzulesen (zugegeben, erst mal
"diagonal") - was mir auffällt: Es gibt keine eindeutige Definition
des Begriffs "Sozialismus", aber die falscheste ist die qohl
Gleichsetzung mit "tyrannischer Herrschaft einer unverantwortlichen
und willkĂźrlichen BĂźrokratie."

Was ist falsch daran?

Siehe oben. "Sozialismus" kommt von "sozial", und dem kommt der
demokratische Sozialismus wohl am nächsten.

Also: Wenn einer "Sozialismus" sagt, kann man nie genau wissen, was
gemeint ist. Worauf einigen wir uns nun, um solche Missverständnisse zu
vermeiden? Ich wĂźrde vorschlagen: "Sozialismus" nur, wenn demokratischer
Sozialismus gemeint ist - der "Realsozialismus" in der DDR war ein
bßrokratisch-autoritäres System. Aber eben auch nicht totalitär wie der
Stalinismus oder der "Nationasozialismus".

Ich habe den real existierenden Sozialismus als BĂźrokratie erlebt, der
die DDR-BĂźrger sich ohne wenn und aber zu unterwerfen hatten. Ansonsten
umgehend herzliche Einladung der Stasi. So wurde es mir verschiedentlich
gesagt.

Nun, wenn's wirklich so schlimm gewesen wäre, hätte ich mehr Zeit im
Stasi - Knast verbracht als draußen. Ich habe aus meiner kritischen
Einstellung nie einen Hehl gemacht.

--
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Hartmut Kraus wrote:
Wenn einer "Sozialismus" sagt, kann man nie genau wissen, was
gemeint ist.

Eben. Auch bei Dir nicht. Nach allen wohlbekannten Erfahrungen mit
Deinen Vorgängern, sehe ich lieber davon ab, ausgerewchnet dir jetzt
blind zu vertrauen. Ich setze lieber auf die Freiheit, meintwegen im
Gewand des Liberalismus und den schlankest möglichen Staat.

Nach aller Erfahrung machen Sozialleistungen und "Ansprüche" das private
Engagement nur kaputt und verursachen gewaltige Verschwendung und
Verwaltungskosten. Wenn ich schon paternalistisch bevormundet werden
soll, dann auf jeden Fall lieber von einer Person mit Werten als von
einem seelen- und gesichtslosen, gleichgültigen Apparatschik, den wenig
interessiert außer dem pünktlichen Feierabend.

hätte ich mehr Zeit im
Stasi - Knast verbracht als draußen. Ich habe aus meiner kritischen
Einstellung nie einen Hehl gemacht.

Harmlose Meckerer zu tolerieren läßt Druck vom System ab. Der Staat
wußte genau, was "heimlich" und versteckt in Kirchenkreisen ablief.
Solange es im Versteck blieb, war es ihm als willkommene Ablenkung nur
zu recht.

--
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Matthias Weingart wrote:
Interessant war z.B. auch, dass Leute, die nicht mit dem Leben
klarkamen, integriert werden mussten.

Darüber hat mein Vetter, damals immer wieder einiges erzählt. Das ist
die einzige Seite des Systems, deren Wegfall ich bedauere. So etwas geht
nur ohne Kostenrechnung. Aber was er und seine Mannschaft damals
geleistet haben war schon großartig. Das ging in die Richtung der alten
Dorfgemeinschaften vor dem Sozialstaat, die mein Vater als Kind noch
kennengelernt hat.

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Am 11.12.18 um 12:10 schrieb Matthias Weingart:
Hartmut Kraus <hartmut.melina@web.de>:


Klar gibt es ein paar wenige Ausnahmen von Firmen, die es geschafft
hatten,

Trotz alledem, ja. Wie sagte der Chef der "Interflug" damals: "Wenn man
irgendwas selber in die Hand nehmen kann, es bloÇY nicht der Treuhand
Ǭberlassen!"

Naja, die Treuhand hat schon viel Mist gebaut, das ist wahr.

Und unter dem Strich sind Hunderte Milliarden Miese 'rausgekommen statt
der kalkulierten Hunderte Miiliarden PrivatisierungserlĂśs.

Autos in Zwickau wie VW bauen? Ich glaube das von sich heraus aufzubauen (also nicht
das knoffhoff von z.B. VW zu ßbernehmen) und konkurrenzfähig zu werden, wäre
sehr sehr schwer gewesen und viele Investitionen gekostet.

Das wäre es in vielen Fällen. Aber ich kenne keinen Fall, in dem sich
die Investitionen nicht gerechnet haben. Siehe nur mal die Beispiele
Umformtechnik und Schaltanlagenbau Erfurt, wie gesagt. (Ich habe im SAE
gearbeitet, kenne also die vorsintflutlichen Produktionsmethoden auch.
Spitze fand ich die Lackierkabinen, wo außen dran stand: "Robbi I",
"Robbi II" usw. Da drin arbeiteten aber keine Roboter, sondern Menschen ...)

Der umgekehrte Fall - also wo das kĂźnstliche Plattmachen und "sozial
vertägliche Abfedern" den Steuerzahler Hunderte Milliarden gekostet
haben, ohne das was 'rauskam, war aber eher die Regel.

Viele der begabten Leute aus den Firmen damals haben sich selbstständig
gemacht und kleine Firmen gegrĂźndet, haben teilweise aber >10Jahre gebraucht
um ansehnlich zu wachsen. Teilweise klappte aber auch die Übernahme von der
Treuhand.

Du kannst Dir das bei den anderen
Ostblockstaaten - die ÇÏhnliches Potential hatten - ansehen, z.B.
Polen, Tschechien, Ungarn.

Hatten sie das?

Jo, sie hatten ähneliche Bedingungen. Schau dir Polen oder Tschechien an, die
haben sich bis heute gut entwickelt. Aber es hat eben sehr viel Zeit
gebraucht.

Und die kriegten nicht wie die Ex-DDR (heute noch?) jährlich
Transferleistungen von 200 Mrd. DM, sozusagen als "Folgekosten" der
ohnehin schon teuren, da vĂśllig verfehlten THA - Politik. Die sich also
(letzter mir bekannter Stand) auf ~ 1 Billiarde € summiert hatten. Der
Steuerzahler dankt. ;) Wollen wir also lieber nicht weiter spekulieren,
was stattdessen 'rausgekommen wäre, wenn ...

Die ziehen langsam nach, aber so gut wie uns Ostdeutschen
geht es denen noch lange nicht.

Moment, was fǬr einer der "wir Ostdeutschen" konkret bist du?

Einer der mal ne andere Meinung hat als Du.

Ok, aber meine Meinung, dass du also die anderen ehemaligen
Ostblockländer nicht mit der Ex - DDR vergleichen kannst, akzeptierst du
doch jetzt?

Ansonsten bin ich sehr
bodenständig und hier geblieben und hab mein Elektronikhobby zum Beruf
gemacht.

Da konntest du aber auch schon von besseren Voraussetzungen ausgehen als
"Otto Normalverbraucher Ex-DDR-BĂźrger", also z.B. ich - oder?

Es liegt nur an einem selbst, was man aus sich macht, nicht am
System in dem man lebt.

Nein. Was nĂźtzen dir die besten (fachlichen, persĂśnlichen, finanziellen
etc.) Voraussetzungen fßr eine Selbstständigkeit (obendrein die positive
Beurteilung durch zwei fachkundige Stellen), wenn das System prinzipiell
was dagegen hat? Wie gesagt: Mir hat mancher schon dazu gratuliert, dass
ich die Jahre /Ăźberlebt/ habe, seit ich nur mal was davon gelallt habe.
Mancher andere nämlich nicht. (Das wird natürlich nicht an die große
Glocke gehängt, aber die "Ausdßnnung" des Mittelstands ist auch eine
allgemein bekannte Tatsache.) Ein anderer wiederum war erst mal "nur" um
einen sechsstelligen Betrag ärmer (aber nicht fßr Investitionen), hat's
aber trotzdem geschafft ...

--
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Am 11.12.18 um 13:35 schrieb Axel Berger:
Matthias Weingart wrote:
Interessant war z.B. auch, dass Leute, die nicht mit dem Leben
klarkamen, integriert werden mussten.

Darßber hat mein Vetter, damals immer wieder einiges erzählt. Das ist
die einzige Seite des Systems, deren Wegfall ich bedauere.

Aber doch nicht so, dass man einen Spiegeltrinker schweißen lässt. Dass
das weggefallen ist, ist nicht zu bedauern. Die heute gängige Praxis
allerdings um so mehr, wie ich sie hautnah am Beispiel meines alkohol-
und drogenabhängigen Nachbarn erlebe.

Am 11.12.18 um 13:35 schrieb Axel Berger:
> So etwas geht nur ohne Kostenrechnung.

Genau, und sowas heute kostet nur. Statt den in einen Entzug zu
schicken, lässt man ihn weiter seine Sozialhilfe versaufen und
verkoksen. Und nicht mal unsere "Sozialarbeiterin" hier fĂźhlt sich
zuständig, die schlägt ihre gut bezahlte Zeit mit Computerpielen tot.

--
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