LiIonen Akku mit 68 Volt und 8000mAh

  • Thread starter Andreas Bockelmann
  • Start date
Am 11.12.18 um 13:28 schrieb Axel Berger:
Hartmut Kraus wrote:
Wenn einer "Sozialismus" sagt, kann man nie genau wissen, was
gemeint ist.

Eben. Auch bei Dir nicht. Nach allen wohlbekannten Erfahrungen mit
Deinen Vorgängern,

Wen meinst du mit "meinen Vorgängern?"

sehe ich lieber davon ab, ausgerewchnet dir jetzt
blind zu vertrauen.

Was heißt "blind vertrauen" - habe ich mich nicht klar ausgedrückt:
Unter "Sozialismus" verstehe ich einzig und allein den /demokratischen/
Sozialismus.

Ich setze lieber auf die Freiheit, meintwegen im
Gewand des Liberalismus und den schlankest mĂśglichen Staat.

Und der schlankest mĂśgliche Staat gehĂśrt zum demokratischen Sozialismus.

Nach aller Erfahrung machen Sozialleistungen und "AnsprĂźche" das private
Engagement nur kaputt

In meinem Fall ist es genau umgekehrt: Dass ich Sozialleistungen
beanspruchen /muss/, ist hauptsächlich darauf zurßckzufßhren, dass man
mein privates Engagement zielsicher kaputtzumachen wusste.

und verursachen gewaltige Verschwendung und
Verwaltungskosten.

Das allerdings.

Wenn ich schon paternalistisch bevormundet werden
soll, dann auf jeden Fall lieber von einer Person mit Werten als von
einem seelen- und gesichtslosen, gleichgĂźltigen Apparatschik, den wenig
interessiert außer dem pünktlichen Feierabend.

Das kann ich mir nun beim besten Willen nicht vorstellen, dass /du/
bevormundet werden mĂśchtest, egal von wem.

hätte ich mehr Zeit im
Stasi - Knast verbracht als draußen. Ich habe aus meiner kritischen
Einstellung nie einen Hehl gemacht.

Harmlose Meckerer zu tolerieren läßt Druck vom System ab.

Nun, mich hat man nicht als "harmlosen Meckerer" toleriert, sondern als
qualifizierte Arbeitskraft gebraucht.

Der Staat
wußte genau, was "heimlich" und versteckt in Kirchenkreisen ablief.
Solange es im Versteck blieb, war es ihm als willkommene Ablenkung nur
zu recht.

Nun, das war ihm gar nicht recht, sondern die einzige Opposition, die
nicht verboten oder "gleichgeschaltet" werden konnte. (O-Ton unser
ML-Dozent: "Damit wßrden wir Scharen von Märtyrern erzeugen.") Wohl kaum
- eher hätte die "friedliche Revolution" wohl einige Jahre frßher
stattgefunden.

Das Wissen um "Geheimnisse" der anderen Seite beruhte nämlich voll auf
Gegenseitigkeit, um nicht zu sagen: Die Kirche wusste besser Bescheid
Ăźber die "Geheimnisse" des Staates als umgekehrt. Ich habe einige Leute
aus dieser "Szene" kennen gelernt - schon der "einfachste" evangelische
Pfarrer hat politisch besser durchgeblickt als Honecker, kannste glauben. ;)

--
http://hkraus.eu/
 
Hartmut Kraus <hartmut.melina@web.de>:

Ok, aber meine Meinung, dass du also die anderen ehemaligen
Ostblockländer nicht mit der Ex - DDR vergleichen kannst, akzeptierst
du doch jetzt?

Natürlich ist es anders gelaufen, aber Deine Annahme war ja - dass die DDR in
der EU eigenständig bleibt (so wie Polen oder Tschechien), ohne die
Wiedervereinigung. Das wäre dann so gelaufen wie in Polen oder Tschechien.
Viele Betrieb hätten genauso schliessen müssen. Ein paar EU-Fördermittel für
die Infrastruktur wären schon geflossen, aber nicht so viel wie nach der
Wiedervereinigung.

Da konntest du aber auch schon von besseren Voraussetzungen ausgehen als
"Otto Normalverbraucher Ex-DDR-BĂźrger", also z.B. ich - oder?

Weiss ich nicht. Ich war auch nur Otto Normal-DDR-Bürger. Nix besonderes.
Meine Eltern hatten nicht viel Geld - obwohl beide voll gearbeitet hatten.
Sie rechneten ganz schön, als ich für meine erste Bastelei - da war ich
glaube 12 - ein paar Potis und IC's kaufen wollte (Summe für das Projekt lag
so um die 60 Mark). Ich war gut in der Schule, hab dann auch studiert.

Was ist bei Dir anders gewesen?

Es liegt nur an einem selbst, was man aus sich macht, nicht am
System in dem man lebt.

Nein. Was nĂźtzen dir die besten (fachlichen, persĂśnlichen,
finanziellen etc.) Voraussetzungen fßr eine Selbstständigkeit
(obendrein die positive Beurteilung durch zwei fachkundige Stellen),
wenn das System prinzipiell was dagegen hat? Wie gesagt: Mir hat mancher
schon dazu gratuliert, dass ich die Jahre /Ăźberlebt/ habe, seit ich nur
mal was davon gelallt habe. Mancher andere nämlich nicht. (Das wird
natürlich nicht an die große Glocke gehängt, aber die "Ausdünnung"
des Mittelstands ist auch eine allgemein bekannte Tatsache.) Ein anderer
wiederum war erst mal "nur" um einen sechsstelligen Betrag ärmer (aber
nicht fĂźr Investitionen), hat's aber trotzdem geschafft ...

Warum selbstständig machen, warum nicht normal arbeiten gehen? Eigentlich
interessiert es in der Wirtschaft nur, was Du kannst. Ich gehe mal davon aus,
Du kannst elektronische und oder mechanische Baugruppen zusammensetzen,
Fehlersuche machen, sowie pünktlich zur Arbeit kommen und selbstständig
arbeiten? Und dann hast Du die Elektronik auch noch als Hobby, kennst Dich
also auch noch ein bisschen mehr aus, als ein Berufschüler, der das "nur in
der Berufschule" gelernt hat? Da gibt es doch freie Stellen ohne Ende, sogar
hier im Osten, auch weit über Hartz 4 Level entlohnt und auch für Leute über
50.

M.
--
 
Am 07.12.2018 um 15:16 schrieb Hartmut Kraus:
Am 07.12.18 um 14:52 schrieb Anton Triol:
Kann natĂźrlich sein, dass die Zellen parallel aufgeladen
und Serie entladen werden.

Das zeigste mir jetzt aber wie das gehen sollte!
(mit vertretbarem Aufwand)

Och, kein Problem. War doch lange Zeit Standard z.B. bei LKWs (weiß
nicht, ob heute noch)? Zwei 12V - Bleiklumpen parallel, nur zum Anlassen
in Reihe geschaltet. Allerdings hatte da der Umschalter alleine etwa die
Abmaße wie des ganze Gerät hier - ok, da ging's auch um andere Ströme.

Bei Traktoren war das gar nicht einmal so unĂźblich. Der LKW-Anlasser
brauchte die 24V, die sonstige Elektrik, Anhängerbeleuchtung usw. musste
mit 12V versorgt werden.

---
Diese E-Mail wurde von AVG auf Viren geprĂźft.
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Am 11.12.18 um 15:22 schrieb Matthias Weingart:
Hartmut Kraus <hartmut.melina@web.de>:

Ok, aber meine Meinung, dass du also die anderen ehemaligen
OstblocklÀnder nicht mit der Ex - DDR vergleichen kannst, akzeptierst
du doch jetzt?

NatĂźrlich ist es anders gelaufen, aber Deine Annahme war ja - dass die DDR in
der EU eigenständig bleibt (so wie Polen oder Tschechien), ohne die
Wiedervereinigung. Das wäre dann so gelaufen wie in Polen oder Tschechien.
Viele Betrieb hätten genauso schliessen mßssen. Ein paar EU-FÜrdermittel fßr
die Infrastruktur wären schon geflossen, aber nicht so viel wie nach der
Wiedervereinigung.

Ok, aber wäre die Ex-DDR als "Sonderwirtschaftszone" der NATO
beigetreten mit allen damit verbundenen Belastungen? Hätte sie Transfer
in diesem Umfang nĂśtig gehabt - mit Wirtschaftsbeziehungen, die z.B.
Frankreich angeboten hat, und ohne die Politik der Treuhand, ohne dass
Berlin wieder Hauptstadt von ganz Deutschland geworden wäre (Westberlin
wurde zu Zeiten der Mauer auch schon zu einem nicht geringen Teil aus
der DDR versorgt - wusstest du das?) ...

Ok, es sind wohl zu viel FĂźr und Wider, die weder du noch ich genau
genug einschätzen kÜnnen. Oder vielleicht doch ich, ich war nämlich
selber mal bei der THA beschäftigt - nein, ich habe nichts verbrochen,
hatte auch keinen Einfluss darauf, war nur als ITler zuständig z.B. fßr
alles, was in der NL Erfurt mit der zentralen Datenbank in Berlin zu tun
hatte. Und da hatte ich Einblick in einige Daten, die nie an die
Öffentlichkeit gelangten, teiweise gar nicht durften ...
Da konntest du aber auch schon von besseren Voraussetzungen ausgehen als
"Otto Normalverbraucher Ex-DDR-BÃŒrger", also z.B. ich - oder?

Weiss ich nicht. Ich war auch nur Otto Normal-DDR-BĂźrger. Nix besonderes.
Meine Eltern hatten nicht viel Geld - obwohl beide voll gearbeitet hatten.
Sie rechneten ganz schĂśn, als ich fĂźr meine erste Bastelei - da war ich
glaube 12 - ein paar Potis und IC's kaufen wollte (Summe fĂźr das Projekt lag
so um die 60 Mark). Ich war gut in der Schule, hab dann auch studiert.

Was ist bei Dir anders gewesen?

Etliches. Gut in der Schule war ich auch, hab' auch studiert ... Aber an
meine Kindheit und mein Elternhaus erinnere ich mich nicht gerne (das
war einfach nie eine Familie), und ich war froh, als mein Vater unter
der Erde war ...

Aber ich meinte die Voraussetzungen fßr die Selbstständigkeit. Hattest
du da dieselben wie jeder? Also ich kenne keinen, der das hingekriegt
hat, hÜchstens gegen erhebliche Widerstände.

Z.B. hat sich ein Bekannter von mir als Architekt selbststsändig
gemacht. Vom Markt her hatte er keine Probleme - wen wundert's bei dem
Bauboom, der da einsetzte. Aber er erzählte mir mal: Echte
Architektenleistungen waren vielleicht 20% seiner Arbeitszeit, der Rest
"Absicherung", dass er auch sein Geld dafĂźr kriegt, davon wiederum der
größte Teil Behördenzoff. Damals wollte ich das nicht glauben - ein paar
Jahre später hatte ich's life. Aber im "wilden Westen" noch etwas härter
- wie gesagt, mir hat mancher dazu gratuliert, dass ich das /Ăźberlebt/ habe.

Also wie lief das bei dir so "reibungslos"? (Ok, ich weiß auch, dass
dazu einiges gehört, was nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist, aber
ich kann auch Schnauze halten. Nicht nur, weil's auch in meinem
Interesse ist.)
Es liegt nur an einem selbst, was man aus sich macht, nicht am
System in dem man lebt.

Nein. Was nÌtzen dir die besten (fachlichen, persönlichen,
finanziellen etc.) Voraussetzungen fÌr eine SelbststÀndigkeit
(obendrein die positive Beurteilung durch zwei fachkundige Stellen),
wenn das System prinzipiell was dagegen hat? Wie gesagt: Mir hat mancher
schon dazu gratuliert, dass ich die Jahre /ÃŒberlebt/ habe, seit ich nur
mal was davon gelallt habe. Mancher andere nÀmlich nicht. (Das wird
natÃŒrlich nicht an die große Glocke gehÀngt, aber die "AusdÃŒnnung"
des Mittelstands ist auch eine allgemein bekannte Tatsache.) Ein anderer
wiederum war erst mal "nur" um einen sechsstelligen Betrag Àrmer (aber
nicht fÃŒr Investitionen), hat's aber trotzdem geschafft ...

Warum selbstständig machen, warum nicht normal arbeiten gehen?

Gute Frage. Die GrĂźnde sind aber so vielschichtig, dass sie den Rahmen
eines Postings hier sprengen wĂźrden. Etwas provokatorische Gegenfrage:
Warum hast /du/ dich selbstständig gemacht, statt "normal arbeiten" zu
gehen?

> Eigentlich interessiert es in der Wirtschaft nur, was Du kannst.

Leider ganz und gar nicht. Kunden eines Selbstständigen schon - Leute,
die Ăźber Festanstellungen entscheiden, noch einiges mehr. In vielen
Fällen leider sogar mehr als die fachliche und persÜnliche Eignung. Bei
dem heutigen Überangebot an Arbeitskräften - wie gesagt: Effektiv sind
20% der "Erwerbsfähigen" nicht erwerbstätig, aber vom Ungelernten bis
zum Doktor, und alle Altersgruppen, und nicht nur, weil sie nicht wollen
oder es nicht nĂśtig haben.

Habe neulich erst wieder einen hochqualifizierten Harztler mit einiger
Berufserfahrung kennen gelernt (Lehrer und / außerdem guter ITler, auch
sonst vielseitig). Den haben sie mehr als einmal mit Kusshand genommen -
und nach spätestens einem Jahr gefeuert. Aus Grßnden, die einem kein
Mensch glaubt, der's nicht selber erlebt hat. Also ich schon. ;)

Ich gehe mal davon aus,
Du kannst elektronische und oder mechanische Baugruppen zusammensetzen,
Fehlersuche machen, sowie pßnktlich zur Arbeit kommen und selbstständig
arbeiten? Und dann hast Du die Elektronik auch noch als Hobby, kennst Dich
also auch noch ein bisschen mehr aus, als ein BerufschĂźler, der das "nur in
der Berufschule" gelernt hat? Da gibt es doch freie Stellen ohne Ende, sogar
hier im Osten, auch weit Ăźber Hartz 4 Level entlohnt und auch fĂźr Leute Ăźber
50.

Na, dass das noch sooo viele sind, wage ich zu bezweifeln. Weißt du
Genaueres? (Nicht aus der Zeitung.) ;) Wahrscheinlich nicht. Und unter
den wenigen ist garantiert keine fĂźr mich, hĂśchstens fĂźr tausende, die
bessere Voraussetzungen mitbringen. U.a. 30 Jahre jĂźnger sind. ;)

--
http://hkraus.eu/
 
Horst-Dieter Winzler schrieb:
BTW Meine Meinungsäußerung hier, macht mich im Sinn des Flüchtlingspackt bereits kriminell. Schöne neue Welt.

Richtig. Deine Meinungsäusserung zu einem vÜllig nichtelektronischen
Thema in dieser Gruppe betrachte ich im Sinne des Topics als kriminell.

--
mfg Rolf Bombach
 
Rolf Bombach schrieb:
Horst-Dieter Winzler schrieb:

BTW Meine Meinungsäußerung hier, macht mich im Sinn des Flüchtlingspackt
bereits kriminell. SchĂśne neue Welt.

Richtig. Deine Meinungsäusserung zu einem vÜllig nichtelektronischen
Thema in dieser Gruppe betrachte ich im Sinne des Topics als kriminell.

Aber ich finde es schon erstaunlich welche Ausmaße dieser Thread genommen hat.

Um mal auf das Topic meines OPs zurĂźckzukommen. Ich habe mir dann heute doch
einen Akkuschlagschrauber bestellt. Der hat dann zwei Akkus mit 18 Volt und
5Ah (Die Akkus gibt es auch bis 12 Ah, das brauche ich aber nicht)
Allerdings kostet das Set dann auch mal eben das FĂźnffache zu dem Teil aus
dem OP.

On-Topic: Das Biest hat sogar Bluetooth und Handy-App zur Werkzeug- und
Profilverwaltung und Vorprogrammmierung der Leistungswerte.

Drauf gekommen bin ich durch ein Vergleichsvideo mit dem von mir vorher
favorisierten Makita Schrauber und dem Konkurrenzmodell von Milwaukee.
Genauer gesagt habe ich erst Video gesehen, in dem ein Osteuropäer
(8vermutlich Pole oder Russe) zeigt was der Makita kann anschließend habe
ich einen Ami gesehen, der den Makita gegen einen Milwaukee antreten ließ.


--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
 
Am 10.12.2018 um 15:30 schrieb Frank MĂźller:
Hartmut Kraus schrieb:

Mit den Grundeinkommen wĂźrde dann deine fiktives
Einstellungsgespräch so  verlaufen:
"Was, Sie wollen keinen  Mindestlohn zahlen, dann suchen
Sie sich jemand anders, und seinen sie froh daß ich Sie
nicht anzeige."

Wozu so aufgebracht? Was ist Mindestlohn bei Grundeinkommen?

Man kann dann ganz einfach eine Rechnung aufmachen, was anfällt fßr
- Wohnung unr Fahrt zur Arbeit
- Kita
- Erholung, Urlaub, Feierabend...
und was der Arbeitgeber da noch drauflegen mĂśchte, damit sich die Arbeit
tatsächlich lohnt.

Nach meiner Vorstellung gehĂśrt nicht zum Grundeinkommen, weil niemand so
etwas braucht, wenn er keine Arbeit hat:
- teure Wohnung (fĂźr Singles, in Stadtmitte...)
- Auto, Sprit...
- Kita
- Tabak, Alkohol, Kaffee
das alles kann dann mit Plastikgeld nicht gekauft werden - frĂźher
bekannt als MDN ;-)
Da bleibt doch noch genĂźgend Anreiz, eine *lohnende* Arbeit gegen frei
konvertierbare Währung zu suchen.


Vollbeschäftigung war mal, kommt nich twieder. Heute sind definitv 20%
der Erwerbsfähigen nicht erwerbstätig. Alle zu dumnm oder zu faul zum
Arbeiten?

...oder zu schlau, oder es gibt einfach keine Arbeit mit der
man mehr verdienen kann als man Harz4 bekommt.

Warum jammern denn alle Arbeitgeber ßber den Mangel an Fachkräften? Weil
der Arbeitsmarkt bislang anscheinend falsch gesehen wurde, wonach bei
sinkender Nachfrage (nach Arbeit) konsequenterweise der Preis (Lohn)
heruntergesetzt werden muß. Den steigenden beruflichen Anforderungen
steht auch kein ebenso steigender IQ gegenĂźber, und keine Arbeitnehmer
mit Ausbildungsabschluß auf neuestem Stand und Jahrzehnten Berufserfahrung.

Und was spricht dagegen, daß jeder eine selbständige Beschäftigung
betreiben darf (Hobby als Beruf...), und damit ein wenig abzugsfrei
dazuverdienen kann? Den großen Arbeitgebern macht das ja keinerlei
Konkurrenz, oder allgemein wenn keine Stellen fßr "Annähen von KnÜpfen"
etc. ausgeschrieben sind...
Und wenn fĂźr solche Arbeiten keine speziellen Fabriken und Infrastruktur
notwendig sind, kann sich auch außerhalber von Ballungszentren gut leben
lassen.

DoDi
 
On Tue, 11 Dec 2018 21:02:04 +0100, Andreas Bockelmann <xotzil@gmx.de> wrote:

Aber ich finde es schon erstaunlich welche Ausmaße dieser Thread genommen hat.

Um mal auf das Topic meines OPs zurückzukommen.

Sollte eine solche Antwort nicht mittlerweile in einen neue Thread, aber extra
mit "on-topic" gekennzeichnet...?

Ein Praxisbericht tät mich ja schon interessieren.

Ich kenn einen, der einen Baumarktschlagschrauber ausprobiert hat: ein Gerät das
mit Kabel an der Autobatterie hängt, ISTR über den Zigarettenanzünder. Im
Prinzip ja nicht verkehrt, ein selten genutztes GErät an eine Akku zu hängen,
der für mehrere 100 A ausgelegt ist, eh schon im Auto ist, idR voll ist usw.
Sein Urteil war aber "völlig unbrauchbar".


Thomas Prufer
 
Am 11.12.18 um 12:10 schrieb Matthias Weingart:> Hartmut Kraus
<hartmut.melina@web.de>:
Wie schockiert war ich dann als Lehrling, als ich in die Fabrik kam:
"wau, die Pfeiler sind von 1871, die Laufkatze von 1904, und die
Betriebs-
Dampflok ist ja auch cool, is ja ein echtes Museum hier". Interessant war
z.B. auch, dass Leute, die nicht mit dem Leben klarkamen, integriert
werden
mussten. Als Lehrlingen wurde uns gesagt: "passt ma ein bissl auf den
Schweisser auf", in der Tat hatte er sich des Ăśfteren mal selbst
angezĂźndet.
Aber in einer Hinsicht war er clever: die Limo in seiner Flasche
hatte fast
die echte Farbe (roch allerdings stark nach Klarem ;-).

Da erinnere ich mich an einen ähnlich "Cleveren". Kein Alkoholiker, und
auch nicht so sich selbst gefährdend, nur geistig etwas minderbemittelt.
Aber unter diesen Bedingungen eben als Arbeitskraft unersetzlich. Damals
im DVZ Erfurt, wo die Daten zentnerweise auf Lochkarten angeliefert und
tonnenweise als Listen ausgeliefert wurden. Dabei fiel eine Menge
Altpapier an - eben die eingelesenen Lochkarten und die abgeschnittenen
Transportränder des Endlos-Druckpapiers. Und das hat der Kollege
verpackt. Voll manuell, mit riesigen BĂśgen Packpapier und mit Stricken
zusammengebunden. Nur hat er sich beim Zuschneiden der Stricke
regelmäßig verschätzt, so dass er manchmal stundenlang damit beschäftigt
war, die zu kurzen StĂźcke wieder zusammenzuknoten. ;)

Am 11.12.18 um 13:35 schrieb Axel Berger:
> Das ist die einzige Seite des Systems, deren Wegfall ich bedauere.

Naja, das in den Betrieben waren keine "Maßnahmen zur sozialen
Integration", sondern einfach bedingt durch den ewigen
Arbeitskräftemangel - der wiederum durch andere Mängel. Glaub' mir, wenn
du das (und Schlimmeres) gesehen hättest, wßrdest du diesen Wegfall
nicht bedauern. ;)

Oder (was ich das ganze Studium Ăźber nicht wahrhaben wollte, dann mit
meinem druckfrischen Diplom aber zur Kenntnis nehmen /musste/): Stellen
fßr Hochschulabsolventen gab's jede Menge - jaaa, fßr etwa die Hälfte
meines Schichtleitergehalts. Mein Chef meinte dann ganz trocken: "Och,
kannst doch auch mit deinem Diplom weiter Schichtleiter machen." ;) Aber
ein paar Monate später kam die große Wende, und nichts blieb so, wie es
war ...

Am 11.12.18 um 13:35 schrieb Axel Berger:
Matthias Weingart wrote:
Interessant war z.B. auch, dass Leute, die nicht mit dem Leben
klarkamen, integriert werden mussten.

Darßber hat mein Vetter, damals immer wieder einiges erzählt. Das ist
die einzige Seite des Systems, deren Wegfall ich bedauere. So etwas geht
nur ohne Kostenrechnung. Aber was er und seine Mannschaft damals
geleistet haben war schon großartig. Das ging in die Richtung der alten
Dorfgemeinschaften vor dem Sozialstaat, die mein Vater als Kind noch
kennengelernt hat.

Wiederum korrekt. Und das war kein Muss, sondern auf freiwilliger Basis.
Hat den Staat aber auch nicht interessiert. Also zur einem anderen
krassen Widerspruch zwischen demokratischem Sozialismus und
"Realsozialismus":

Im Grundstudium fragte einer im Seminar unseren ML - Dozenten, wie er
das erklären kÜnnte, dass die Kirche so viel Zulauf hatte. Antwort: "Wir
sind uns als Staat oft zu schade, uns um den Menschen zu kĂźmmern mit
seinen Sorgen und Problemen - uns interessiert, dass er 8 Stunden am Tag
seinen Plan erfĂźllt und sonst nichts." Also Mut hatte der schon - an der
falschen Stelle ausgesprochen hätte ihn das mindestens den Job gekostet.

--
http://hkraus.eu/
 
Am 12/11/18 um 10:24 PM schrieb DrDiettrich:
Am 10.12.2018 um 15:30 schrieb Frank MĂźller:
Hartmut Kraus schrieb:

Mit den Grundeinkommen wĂźrde dann deine fiktives
Einstellungsgespräch so  verlaufen:
"Was, Sie wollen keinen  Mindestlohn zahlen, dann suchen
Sie sich jemand anders, und seinen sie froh daß ich Sie
nicht anzeige."

Wozu so aufgebracht? Was ist Mindestlohn bei Grundeinkommen?

Mindestlohn und Grundeinkommen alles gut und schĂśn. Das diese Geld
ersteinmal erarbeitet werden muß, wird ausgeblendet.
Zwischen den Gebenden und den Nehmenden befindet sich nunmal eine
BĂźrokratie. Diese BĂźrokratie will auch bezahlt werden.
Das leistungsloses Grundeinkommen die Arbeitskosten nach oben treibt,
davon wird auch nichts gesagt. Wachsende Arbeitskosten bedeuten auch
immer niedriger Lohn und mehr Arbeitslose. Diesen Mechanismus zu
quantifizieren, ist schwierig aber sich nicht unmĂśglich.

Geschätzt werden die Arbeitenden mit etwa 57% Abgaben direkt belastet.
Dazu kommen die Mehrwertsteuer plus einige kommunale Abgaben.


Warum jammern denn alle Arbeitgeber ßber den Mangel an Fachkräften? Weil
der Arbeitsmarkt bislang anscheinend falsch gesehen wurde, wonach bei
sinkender Nachfrage (nach Arbeit) konsequenterweise der Preis (Lohn)
heruntergesetzt werden muß. Den steigenden beruflichen Anforderungen
steht auch kein ebenso steigender IQ gegenĂźber, und keine Arbeitnehmer
mit Ausbildungsabschluß auf neuestem Stand und Jahrzehnten Berufserfahrung.

Und was spricht dagegen, daß jeder eine selbständige Beschäftigung
betreiben darf (Hobby als Beruf...), und damit ein wenig abzugsfrei
dazuverdienen kann? Den großen Arbeitgebern macht das ja keinerlei
Konkurrenz, oder allgemein wenn keine Stellen fßr "Annähen von KnÜpfen"
etc. ausgeschrieben sind...
Und wenn fĂźr solche Arbeiten keine speziellen Fabriken und Infrastruktur
notwendig sind, kann sich auch außerhalber von Ballungszentren gut leben
lassen.

DoDi

--
---hdw---
 
Hallo Matthias,

wollte dir also was mailen, was absolut unter uns bleiben muss, kannst
du mir mal eine Adresse 'rĂźberschieben?

--
http://hkraus.eu/
 
Am 12.12.2018 um 08:02 schrieb Thomas Prufer:
On Tue, 11 Dec 2018 21:02:04 +0100, Andreas Bockelmann <xotzil@gmx.de> wrote:

Aber ich finde es schon erstaunlich welche Ausmaße dieser Thread genommen hat.

Um mal auf das Topic meines OPs zurĂźckzukommen.

Sollte eine solche Antwort nicht mittlerweile in einen neue Thread, aber extra
mit "on-topic" gekennzeichnet...?

Ein Praxisbericht tät mich ja schon interessieren.

Ich kenn einen, der einen Baumarktschlagschrauber ausprobiert hat: ein Gerät das
mit Kabel an der Autobatterie hängt, ISTR ßber den Zigarettenanzßnder. Im
Prinzip ja nicht verkehrt, ein selten genutztes GErät an eine Akku zu hängen,
der fĂźr mehrere 100 A ausgelegt ist, eh schon im Auto ist, idR voll ist usw.
Sein Urteil war aber "vĂśllig unbrauchbar".

Nun, es gibt ja Fortschritt.

Die Motoren in Akkkugeräten sind bßrstenlose Gleichstrommotoren, in
denen jede Statorspule einen eigenen Steuerchip besitzt, der das
rotierende Magnetfeld steuert, das den Anker aus Permanentmagneten dreht.

Da kann man also recht mĂźhelos Akkus getrennt an einzelne Statorspulen
schalten, so dass sie mechanisch in Reihe liegen, ohne dass man sie
elektrisch in Reihe schalten muss.

Fßr die Ladung wird man die optimale Schnelladungsschaltung wählen, die
die Stromquelle zulässt und der Heimwerker zeitlich toleriert.

Da jeder Akku beim Laden eh auf Temperatur, Spannung und Bläh-Volumen
bei der Ladung kontrolliert werden muss, um den optimalen Zyklusabbruch
zu bestimmen, wird der chinesische Produzent fĂźr Bosch und Co wohl seit
langem Leistungschips fĂźr die Brushless-Motoren im Pfennigbereich
produzieren, die die Preise für die Baumarkt-Maschinchen um 100€ erst
mĂśglich gemacht haben.

Etwas anspruchsvoller ist schon die Schlagmechanik. Letztens im Baumarkt
einen Drehmomentschlüssel für 30€ geholt, da war die Knarre einfach
auf Drehomoment oo eingestellt.

--

Roland Franzius
 
Am 12.12.18 um 10:02 schrieb Frank MĂźller:
Horst-Dieter Winzler schrieb:
Am 12/11/18 um 10:24 PM schrieb DrDiettrich:
Am 10.12.2018 um 15:30 schrieb Frank MĂźller:
Hartmut Kraus schrieb:

Mit den Grundeinkommen wĂźrde dann deine fiktives
Einstellungsgespräch so verlaufen:
"Was, Sie wollen keinen Mindestlohn zahlen, dann suchen
Sie sich jemand anders, und seinen sie froh daß ich Sie
nicht anzeige."

Wozu so aufgebracht? Was ist Mindestlohn bei Grundeinkommen?

Mindestlohn und Grundeinkommen alles gut und schĂśn. Das diese Geld
ersteinmal erarbeitet werden muß, wird ausgeblendet.

Das muß es eben nicht, das wird einfach gedruckt oder als Zahl
in einen Computer eingegeben, genau so wie das Geld was
in die FlĂźchtlinge oder in die Griechenlandhilfe gesteckt wurde
und wird.

Vorsicht, so einfach ist das nicht mit dem Gelddrucken. Wenn der
Geldmenge nicht die entsprechende Wertmenge (in Form von Waren oder
Dienstleistungen - die aber auch ihr Geld wert sind) gegenĂźbersteht,
äußerst sich das üblicherweise in einer "schleichenden" Inflation -
gelegentlich aber auch im Platzen riesiger Finanzblasen, die wiederum
die Realwirtschaft in den Abgrund reißen können ...

Zwischen den Gebenden und den Nehmenden befindet sich nunmal eine
BĂźrokratie. Diese BĂźrokratie will auch bezahlt werden.

Da kĂśnnte man auch mal den Rotstift anlegen, immerhin sind
Computer heute schon in der Lage auf gesprochene WĂśrter
zu reagieren, wer braucht dann die ganzen BĂźrokraten noch die
nur nach Vorschriften handeln die auch ein Computer versteht?

Nee, nee, das sieht du falsch. ;) Die BĂźrokratie ist nun wiederum einer
der zahlungskräftigsten Kunden der "Computerindustrie" - oder?

--
http://hkraus.eu/
 
Am 12.12.2018 um 09:53 schrieb Matthias Weingart:


[...]

Ich weiss es von der "Gegenseite". Unsere Bewerber hier hatten (vor 2 Jahren)
immer eine Handvoll von Alternativen mit festen Zusagen fĂźr eine Anstellung
zwischen denen sie sich entscheiden konnten. Und der Wirtschaftsboom hat sich
nicht verändert, das ist heute noch bestimmt genauso.

Es ist! Ich kann Dir aus meinem engsten Umfeld berichten: Drei
Bewerbungen -> drei konkrete Vertragsangebote, alle Bedingungen ohne
Murren erfĂźllt: Teilzeit, natĂźrlich unbefristet, 15% mehr Lyrik - ohne
Diskussion, der Delinquent ist um die 50. Der ganze Vorgang hat keine
drei Wochen gedauert...


--
Werbung:
https://www.buecher.de/shop/bier/bier-brauen/bruecklmeier-jan/products_products/detail/prod_id/48123843/
 
Horst-Dieter Winzler schrieb:
Am 12/11/18 um 10:24 PM schrieb DrDiettrich:
Am 10.12.2018 um 15:30 schrieb Frank MĂźller:
Hartmut Kraus schrieb:

Mit den Grundeinkommen wĂźrde dann deine fiktives
Einstellungsgespräch so verlaufen:
"Was, Sie wollen keinen Mindestlohn zahlen, dann suchen
Sie sich jemand anders, und seinen sie froh daß ich Sie
nicht anzeige."

Wozu so aufgebracht? Was ist Mindestlohn bei Grundeinkommen?

Mindestlohn und Grundeinkommen alles gut und schĂśn. Das diese Geld
ersteinmal erarbeitet werden muß, wird ausgeblendet.

Das muß es eben nicht, das wird einfach gedruckt oder als Zahl
in einen Computer eingegeben, genau so wie das Geld was
in die FlĂźchtlinge oder in die Griechenlandhilfe gesteckt wurde
und wird.

Zwischen den Gebenden und den Nehmenden befindet sich nunmal eine
BĂźrokratie. Diese BĂźrokratie will auch bezahlt werden.

Da kĂśnnte man auch mal den Rotstift anlegen, immerhin sind
Computer heute schon in der Lage auf gesprochene WĂśrter
zu reagieren, wer braucht dann die ganzen BĂźrokraten noch die
nur nach Vorschriften handeln die auch ein Computer versteht?

Frank
 
Am 12.12.18 um 09:55 schrieb Edzard Egberts:
> Das Geld muss wohl eher umverteilt werden.

Ach, bist du also auch so ein "Linker, Grinker, Sozi, Gewerkschafter"?
WĂźrde Heinz Schmitz jetzt jedenfalls agen. ;)

--
http://hkraus.eu/
 
Am 11.12.18 um 22:24 schrieb DrDiettrich:
Am 10.12.2018 um 15:30 schrieb Frank MĂźller:
Hartmut Kraus schrieb:

Mit den Grundeinkommen wĂźrde dann deine fiktives
Einstellungsgespräch so  verlaufen:
"Was, Sie wollen keinen  Mindestlohn zahlen, dann suchen
Sie sich jemand anders, und seinen sie froh daß ich Sie
nicht anzeige."

Wozu so aufgebracht? Was ist Mindestlohn bei Grundeinkommen?

Man kann dann ganz einfach eine Rechnung aufmachen, was anfällt fßr
- Wohnung unr Fahrt zur Arbeit
- Kita
- Erholung, Urlaub, Feierabend...
und was der Arbeitgeber da noch drauflegen mĂśchte, damit sich die Arbeit
tatsächlich lohnt.

Nein, damit man Ăźberhaupt, davon leben kann, nicht nur gerade so
existieren. Ich weiß, wovon ich rede - mit diesem "Grundeinkommen" hier
bist du nämlich vom "gesellschaftlichen Leben" quasi ausgeschlossen.

Und das mĂśchten viele "Arbeitgeber" nicht zahlen, haben sie bei dem
heutigen Überangebot an Arbeitskräften auch gar nicht nötig. Also wenn
ich Leute sehe, die froh sind, einen HartzIV-subventionierten Job zu
haben - und dann ihren bedauernswerten "Arbeitgeber" - der ja "nicht
konkurrenzfähig wäre", wenn er sie ordentlich bezahlen wßrde (konkret
eine große Tankstellenkette), könnten mir schon radikal-sozialistische
Gedanken kommen. ;)

Nicht falsch verstehen: Ich schere nicht alle Ăźber einen Kamm - es gibt
durchaus solche, die die alte Weisheit "nur zufriedene Mitarbeiter sind
gute Mitarbeiter" beherzigen, und trozdem auf dem Markt gut dastehen
(oder vielleicht eher gerade deshalb) ...

Nach meiner Vorstellung gehĂśrt nicht zum Grundeinkommen, weil niemand so
etwas braucht, wenn er keine Arbeit hat:
- teure Wohnung (fĂźr Singles, in Stadtmitte...)
- Auto, Sprit...
- Kita
- Tabak, Alkohol, Kaffee
das alles kann dann mit Plastikgeld nicht gekauft werden - frĂźher
bekannt als MDN ;-)

Naja, wie gesagt: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich - also z.B.
die Verhältnisse in der DDR mit den heutigen vergleichen zu wollen. ;)

Aber erkläre mir doch mal den Zusammenhang zwischen Arbeit oder
Arbeitslosigkeit und der "Tatsache" dass man eine teure Wohnung im
Stadtzentrum und ein Auto /braucht/. ;)

Vollbeschäftigung war mal, kommt nich twieder. Heute sind definitv
20% der Erwerbsfähigen nicht erwerbstätig. Alle zu dumnm oder zu faul
zum Arbeiten?

...oder zu schlau, oder es gibt einfach keine Arbeit mit der
man mehr verdienen kann als man Harz4 bekommt.

Warum jammern denn alle Arbeitgeber ßber den Mangel an Fachkräften?

Ganz einfach: Das ist eine der StandardlĂźgen des Kapitalismus. "Waren
sind knapp, also teuer" - und die Arbeitskraft ist auch nur eine Ware.

Hier also die letzte Firma, bei der ich mich um eine Festanstellung
beworben habe - gleich hier um die Ecke:

https://www.kolibri-software.de/

Die machen Software fĂźr die "Ăśffentliche Hand" - u.a. war das Arbeitsamt
ihr Auftraggeber - niedlich, was? ;) Aber die Bundesagentur fĂźr "Arbeit"
(sprich: Fßr Verwaltung der und Geschäftemacherei mit der
Arbeitslosigkeit) beschäftigt ja fßr mit ihrer Massenverarsche
inzwischen ein eigenes Systemhaus - da kĂśnnt ihr mal sehen, wo Beitrage
zur Arbeitslosenversicherung so hingehen. ;)

Also die "stichhaltigen" AblehnungsgrĂźnde von kolibri Gilching:

- Ich hätte doch sicher Probleme, so einen jungen Mann als Chef zu
akzeptieren? Schwachsinn, mit dem bin ich halt mal an einen Rechner
gegangen, und wir haben ein bisschen gefachsimpelt. Danach zurĂźck in die
Vorstellungsrunde - ihr letztes "Argument" also:

"Ihre Zeugnisse interessieren uns nicht. Wir wollen /soziale
Kompetenz/." Klartext? "Was du brauchst Geld? Also kriegst du den Job
nicht!" Aber ein "Praktikum" hätte ich machen kÜnnen, also ein
Vierteljahr umsonst fĂźr sie arbeiten. HĂśflich, wie ich nun mal bin, habe
ich ihnen nicht mal da den längst fälligen Vogel gezeigt.

Und dem Kunden dann die ewige Mär vom "Fachkräftemangel" vorgejammert
("deshalb sind sie so teuer"), um die Preise zu rechtfertigen. Aber auf
dem Arbeitsamt stand die "Manpower" nicht mehr Schlange, die saß auf den
Gängen, wenn die Stßhle nicht reichten.

"Fachkräftemangel" heißt also im Klartext heutzutage: Unter Dutzenden
bis mĂśglicherweise Hunderten Bewerbern sind nicht mindestens zehn, die
genau auf das "Anforderungsprofil passen (nur ganz leicht Ăźberspitzt):
"Wir nehmen nur 23jährige Diplomingenieure mit 23 Jahren
Berufserfahrung, die mĂśglichst noch Geld mitbringen."

--
http://hkraus.eu/
 
Horst-Dieter Winzler wrote:
Mindestlohn und Grundeinkommen alles gut und schĂśn. Das diese Geld
ersteinmal erarbeitet werden muß, wird ausgeblendet.

Das Geld muss wohl eher umverteilt werden. Harz IV kostet pro Jahr 40
Milliarden Euro, der "Cum-Ex-Steuerbetrug" hat 55 Milliarden Euro
Schaden angerichtet, die EZB hat im Rahmen der "Schuldenkrise" 1710
Milliarden Euro in den Finanzsektor gepumpt. Dieses Geld musste nicht
"erarbeitet werden", sondern wurde einfach gedruckt, bzw. als Zahl
irgendwo eingetragen. Es ist problemlos mĂśglich, jedem BĂźrger in Europa
die Existenz zu sichern, aber politisch nicht gewollt, wo wĂźrden denn
sonst die Millionen eines Herrn Merz herkommen?

Sorry, aber warum stellst Du Dich auf die Seite superreicher
ArschlĂścher? Nur weil sich einzelne andernfalls (auf relativ niedrigem
Niveau) einen Lenz machen kĂśnnten? Gott sei bei uns - das darf natĂźrlich
gar nicht sein!
 
Hartmut Kraus <hartmut.melina@web.de>:

Ich gehe mal davon aus,
Du kannst elektronische und oder mechanische Baugruppen zusammensetzen,
Fehlersuche machen, sowie pÇŹnktlich zur Arbeit kommen und
selbststÇĎndig arbeiten? Und dann hast Du die Elektronik auch noch als
Hobby, kennst Dich also auch noch ein bisschen mehr aus, als ein
BerufschÇŹler, der das "nur in der Berufschule" gelernt hat? Da gibt es
doch freie Stellen ohne Ende, sogar hier im Osten, auch weit ÇŹber
Hartz 4 Level entlohnt und auch fÇŹr Leute ÇŹber 50.

Na, dass das noch sooo viele sind, wage ich zu bezweifeln. WeiÇYt du
Genaueres? (Nicht aus der Zeitung.) ;) Wahrscheinlich nicht. Und unter
den wenigen ist garantiert keine fÇŹr mich, hÇôchstens fÇŹr tausende,
die bessere Voraussetzungen mitbringen. U.a. 30 Jahre jÇŹnger sind. ;)

Ich weiss es von der "Gegenseite". Unsere Bewerber hier hatten (vor 2 Jahren)
immer eine Handvoll von Alternativen mit festen Zusagen für eine Anstellung
zwischen denen sie sich entscheiden konnten. Und der Wirtschaftsboom hat sich
nicht verändert, das ist heute noch bestimmt genauso.

M.
--
 
Am 11.12.18 um 22:24 schrieb DrDiettrich:
Und was spricht dagegen, daß jeder eine selbständige Beschäftigung
betreiben darf (Hobby als Beruf...),

Das muss du die Leute fragen, die das (nicht nur) bei mir zielsicher zu
verhindern wussten.

Den großen Arbeitgebern macht das ja keinerlei Konkurrenz, oder allgemein wenn keine Stellen für "Annähen von Knöpfen"
etc. ausgeschrieben sind...

Mit KnÜpfe annähen sicher nicht, mit einem konkurrenzlosen Angebot wie
meinem schon. Aber nicht der einzige Traum, den ich inzwischen begraben
konnte - wie konnte ich auch erwarten, dass "maßgebliche" Leute im
bekloppten Deutschland mal etwas weiter denken, als ein Schwein scheißt.
;) Lieber Ăźber meine Leiche gehen wollen - aber wie gesagt, dazu muss
man auch ein bisschen frĂźher aufstehen, darf nicht 75 Jahre der eigenen
Geschichte verpennt haben.

--
http://hkraus.eu/
 

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