Alte Rauchmelder...

On Wed, 11 Jan 2023 19:19:38 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
On 1/11/23 19:16, Volker Bartheld wrote:
On Wed, 11 Jan 2023 17:54:33 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
On 1/11/23 17:38, Volker Bartheld wrote:
On Wed, 11 Jan 2023 14:10:10 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
Die allermeisten Länder der Welt haben ein [Tempolimit]. Ansonsten
kann jedes gute Navi bei Geschwindigkeitsüberschreitung warnen, zum
Teil sogar incl. temporärer Beschränkungen an Baustellen durch
Live-Update via Mobilfunk. [...] Das muss man jetzt nur noch per
Gesetz an die Motorsteuerung anschließen, um eine Überschreitung der
Geschwindigkeit hart zu verhindern.
und dann ist das Update zu langsam, die Baustelle schon längst
weg, aber die Steuerung haut dir bei 120 die Bremse rein weil laut
Datenbasis hier eine Baustelle ist und dort maximal 60 erlaubt ist.
Damit kritisierst Du im Ernst die Sinnfälligkeit und erklärst das
Ausbleiben solcher Maßnahmen? Schonmal aus einer automatischen
Verkehrsbeeinflussungsanlage geblitzt worden, die z. B. \"Stau 120km/h\"
anzeigte und es war gar kein Stau? Oder \"Sicht 80km/h\"? Und es war gar
kein Nebel? Trotzdem gezahlt? Oder geklagt und Erfolg gehabt?
Kleiner Unterschied, denn dann stehen da Schilder die das Tempolimit
anzeigen. Mein Beispiel bezog sich aber auf die Möglichkeit, daß da eben
keine Schilder mehr stehen, aber die Datenbank aus der sich die
Steuerung die Daten zieht jetzt nicht mehr korrekt Einträge hat.
Der Unterschied ist nicht nur klein, sondern sogar irrelevant. Die reale
Situation spiegelt sich nicht in der virtuellen Repräsentation wider.
Kann vorkommen. S. Temposchilder, die von Bäumen oder Schnee verdeckt
werden. Ticket kassieren, Fehler beweisen, nicht zahlen. Wird doch im
Jahre 2023 wohl auch mit den Logbüchern eines Navi-Tempomaten
funktionieren.
Das Problem ist hierbei die überraschende Bremsung des vor dir Fahrenden.

Das Problem ist § 3 StVO.

Volker
 
Gerald Oppen <Gerald.Oppen@web.de> wrote:
Am 02.01.23 um 15:09 schrieb Hanno Foest:
Am 02.01.23 um 12:03 schrieb Gerald Oppen:

Es wäre doch schon mal ein Fortschritt wenn diese nicht \"bis zu 10
Jahre\" funktionierten sondern \"mindestens 10 Jahre\" und dann auch auf
den nötigen Austausch aufmerksam machen ohne gleich zu nerven.

Dann schau mal in die Datenblätter diverser Bauteile, da findest Du
oft Lebensdauer in Betriebsstunden in Abhängigkeit der Temperatur
angegeben.
Warum sollte der Gerätehersteller eine Lebensdauer oberhalb der
gelieferten Bauteil-Lebensdauer garantieren?

Warum sollte er das müssen? Viele der Bauteile in einem KFZ sind
sicherheitsrelevant, z.B. die für ABS oder die elektrische
Lenkunterstützung. Aber beim KFZ gibt es auch kein Erlöschen der ABE
(oder so was) nach X Jahren, sondern lediglich TÜV und gut ist. Und im
Gegensatz zu einem spinnenden Rauchmelder kann ein KFZ, das plötzlich
meint, irgendwohin lenken zu müssen, durchaus aktiv Schäden produzieren.

Die Elektronik im Auto ist ein bisschen anders konzipiert.
Da achtet man schon mal darauf dass die Bauteile für automotive
spezifiziert sind,

Sag das mal Tesla ;-)

Die haben eine Weile gebraucht um rauszufinden, warum man zum Beispiel
in KFz Displays mit automotive rating verbauen soll - sonst wird der
Kunde ob immer gelber werdendem Display irgendwann sauer ;-)

Man liest sich,
Alex.
--
\"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work.\" -- Thomas A. Edison
 
Gerrit Heitsch schrieb:
Hergen Lehmann wrote:
Gerrit Heitsch wrote:
Kleiner Unterschied, denn dann stehen da Schilder die das Tempolimit
anzeigen. Mein Beispiel bezog sich aber auf die Möglichkeit, daß da
eben keine Schilder mehr stehen, aber die Datenbank aus der sich die
Steuerung die Daten zieht jetzt nicht mehr korrekt Einträge hat.

Ja und? Da alle Fahrzeuge ihre Information aus der selben (amtlichen)
Datenbank beziehen und alle der gesetzlichen Vorgabe zu einer
Abregelung und/oder Warnung des Fahrers folgen müssen, fahren dann
halt alle auf dem Streckenabschnitt unnötig langsam.

Die Oldtimer nicht, denn die haben diese Technik nicht. Und das sind
erst einmal über lange Zeit recht viele.

Die freuen sich dann, weil sie überholen dürfen. Wo ist das Problem?

Das tut niemandem ernsthaft weh, im Gegenteil, eine einheitliche
Geschwindigkeit reduziert die Unfallwahrscheinlichkeit.

Nicht unbedingt weil du den menschlichen Faktor vergisst. Da kommt dann
nämlich die übliche Faulheit rein. Warum vor dem Spurwechsel Blinker
setzen, in den Spiegel schauen oder gar Schulterblick? Sind doch eh fast
alle gleich schnell und wenn nicht kann der andere sicher bremsen.

Passiert schon jetzt in Bereichen wo alle ähnlich schnell fahren.

Du magst recht haben. Manche Leute sollte man und wird man ggfls. aus
dem Verkehr ziehen. Die Situation mit unfähigen Autofahrern gibt es auch
jetzt.
Die Regeln gelten übrigens für alle, auf für diejenigen, die sich
darüber erhaben fühlen mögen!

MfG
Rupert
 
Gerrit Heitsch schrieb:

> Das Problem ist hierbei die überraschende Bremsung des vor dir Fahrenden.

Hmm ja. Derlei \"Argumente\" erlebe ich auch immer wieder. Die Antwort ist
regelmäßig dieselbe:
Bei einer \"überraschenden\" Bremsung des Vordermanns warst du schlicht
und ergreifend zu schnell! Derlei Fahrverhalten sollte man überdenken -
am besten, es es zum Unfall kommt.
Daran ändert auch der Umstand nichts, dass der Vordermann nicht ohne
zwingenden Grund /stark/ bremsen darf. Er hat gelegentlich einen solchen
Grund...

MfG
Rupert
 
Am 11.01.2023 um 17:53 schrieb Volker Bartheld:

(wenn die Diskussion hier noch lange so weitergeht, kaufe ich einen Sack
von den Teilen und rücke ihnen mit Reverse-Engineering auf die Pelle),
Da ist in den normalen 9V-Teilen ohnehin nur überall das gleich drin: Ein IC,
klassisch ein MC145012.

Bernd
 
Am 08.01.23 um 14:02 schrieb Juergen:

Wenn man wollte könnte man bei diesem Modell die Batterie auch recht
leicht tauschen. Zeitbedarf mit etwas Übung schätzungsweise etwa 1
Minute.

Das Ganze wirkt auf mich wesentlich kontaktsicherer als die gesteckte
Batterie bei diesem Markengerät:

Das kann täuschen, ähnlich wie beim Vergleich WireWrap vs Lötverbindung.
Da meint man als Laie in der Regel auch das Löten die bessere Verbindung
ist.
Dabei auch beachten dass ein Batteriwechsel nicht vorgesehen ist, dass
heisst die Kontaktierung nur mit dieser einen Batterie sehr gut sein
muss, für einen zweiten Steckzyklus aber gar nicht geeignet ist.
-> wieder ein Argument warum man nicht versuchen sollte entgegen den
Herstellerangaben die Batterie zu wechseln.

Gerald
 
Marcel Mueller <news.5.maazl@spamgourmet.org> wrote:
Die Melder mit 10 Jahres-Batterie haben hingegen die Uhrzeit drin und
heulen nachts nicht über leere Batterien. Und auch das Geblinke nervt
nachts nicht rum, das ist bei meinen zumindest so.
Aber es sind auch schon 2 von 10 vorzeitig ausgefallen. Einer wurde auf
Garantie getauscht. Bei zweiten haben sie dann gezickt. Das
Garantieversprechen für die Batterie existiert also nur auf dem Papier.

Meine funkvernetzten Hekatron-Melder mit Zehn-Jahres-Batterie sind
2018 gekauft und 2022 reihenweise mit leerer Batterie ausgefallen.
Lästig ist die Suche nach dem Melder mit leerer Batterie; die Geräte
wurden allesamt kostenfrei getauscht.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | \" Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom \" |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG \"Rightful Heir\" | Fon: *49 621 72739834
 
Hallo Juergen,

Du schriebst am Wed, 11 Jan 2023 00:10:16 +0100:

Der älteste Bürger hier im Ort schenkte an seinem 100. Geburtstag
allen Gratulanten eine von ihm erdachte Konstruktion aus einem
Besenstiel mit einer Art Teller daran. Sollte dazu dienen, wegen
leerer Batterien piepsende oder fehlausgelöste Rauchmelder ohne auf

Sozusagen eine \"lange Hand\" für die Rauchmelderwartung?
Hatte er auch an den Finger zum Testtastendrücken daran gedacht?

--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
-----------------------------------------------------------
Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
-----------------------------------------------------------
 
On Thu, 29 Dec 2022 17:33:41 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
On 12/29/22 17:26, Juergen wrote:
Ich kann mich nicht erinnern, ob mir vor 10 Jahren schon Rauchmelder mit
10-Jahres-Batterie bekannt waren.
Mindestens 7 Jahre gibts die schon und von denen die beim Einzug hier an
der Decke waren ist keiner mehr vorhanden, mussten alle ersetzt werden
weil sie eine leere Batterie meldeten.

Die hält ja auch nur \"bis zu\" zehn Jahren. Danach wirfst Du nicht nur
die Batterie, sondern den ganzen Rauchmelder mit fest installierter
Batterie weg.

Win: Rauchmelderhersteller kann neues Gerät verkaufen.
Win: Batteriehersteller kann neue OEM-Batterie verkaufen.
Win: Du hast ein tolles Einkaufserlebnis und kannst von der neuesten
Technologie profitieren (\"Lebensdauer nun bis zu 15 Jahre!!!\").

Volker
 
Hallo Volker,

Du schriebst am Wed, 11 Jan 2023 17:04:16 +0100:

On Tue, 10 Jan 2023 21:25:37 +0100, Gerald Oppen wrote:
....
Ach Gottchen.

Ihr streitet hier um den Wert (?) der beiden möglichen Verfahren der
Strörungserkennung, aktiv oder passiv. Und dazu \"vergleicht\" ihr so
wenig ähnliche Gerätschaften wie Autos und Rauchmelder. (Welche davon
mit welchem Verfahren arbeitet, darf jeder selber für sich ausmachen.)

--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
-----------------------------------------------------------
 
On 2023-01-08, Arno Welzel <usenet@arnowelzel.de> wrote:
Und die Lebensdauer wird da mit *mindestens* 10 Jahren angegeben. Zitat:

\"Der Rauchwarnmelder und die integrierte Lithiumbatterie haben eine
Mindestlebensdauer von 10 Jahren.\"

Das behauptete Hekatron für unsere (ohne Funk) auch. Garantie gibt es aber
nur 5 Jahre ...

cu
Michael
--
Some people have no respect of age unless it is bottled.
 
On Thu, 29 Dec 2022 17:37:32 +0100, Manuel Reimer wrote:
auf 10 Jahre gerechnet ist auch ein teurer Rauchmelder noch billig.
Erst Recht wenn man bedenkt das die Dinger Leben retten können.

Ja, für den Konjunktiv sollte uns nun wirklich kein Preis zu hoch sein!
Insbesondere wenn Kinder!!!!111einself betroffen sind. Und das sind sie
schließlich immer, egal, welches Alter. Irgendwoher muß so ein Mensch
ja kommen.

Volker
 
Am 08.01.23 um 09:10 schrieb Volker Bartheld:

Bleibt noch die rechtliche Frage: Kann einem jemand einen Strick daraus
drehen wenn man das ignoriert und die Dinger 10 Jahre verwendet?

Nach der DIN 14675? Nein. S. Message-ID:
16u6h3qtucjj8$.dlg@news.bartheld.net>:

Wir sind hier bei den Rauchmeldern - dafür gibt es die DIN 14676. Nicht
bei den Brandmeldeanlagen nach DIN 14675 die hier gar nicht zum tragen
kommt.

[...]

Übersetzt: Eine generelle _Pflicht_ zum regelmäßigen Tausch existiert
nicht. Daß man defekte weil unbrauchbare (i. S. der Ansprechschwelle)
Geräte austauscht, sollte sich von selbst verstehen.

Nach DIN 14676 implizit eben schon:
- Es besteht eine Rauchmelderpflicht (Nach der Landesbauordnung der
Bundesländer)
- Rauchmelder müssen obiger DIN entsprechen
- DIN 14676 beinhaltet: Ein Rauchwarnmelder muss spätestens nach 10
Jahren und 6 Monaten nach dem Datum der Inbetriebnahme ausgetauscht
werden oder einer Werksprüfung mit Werksinstandsetzung unterzogen werden

Werksinstandsetzung kommt in der Regel wohl aus Kostengründen nicht in
Betracht.
-> Bleibt nur der Austausch

Gerald
 
Am 08.01.23 um 17:05 schrieb Hanno Foest:
Am 08.01.23 um 16:16 schrieb Arno Welzel:

Aber die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls lässt sich so verringern.

Ohne zu wissen, in welchem Teil der Badewannenkurve man sich befindet,
kann man nicht mal das sagen. Aber selbst wenn, ist immer noch unklar,
warum vorsorglicher Austausch nur bei Rauchmeldern, aber nicht bei Autos
bzw. Autoelektronik vorgeschrieben sein sollte.

Weil Rauchmelder nicht entsprechend auf Funktion geprüft werden, wie
Autos, die nur eine zeitlich begrenzte Zulassung für den Straßenverkehr
bekommen und dann erneut geprüft werden müssen.

1. Rauchmelder werden durchaus auf Funktion geprüft. Steht in jeder
Anleitung drin, Prüftaste regelmäßig benutzen. Da von ihnen keine aktive
Gefährdung ausgeht, erscheint TÜV Prüfung überzogen.
\"Werden\"? Sie können. Ob sie es werden liegt mehr oder weniger in der
Hand des Nutzers/Eigentümers. Bitte jetzt keine Diskussion über
Vermieterpflichen,WEG,..


2. Kontext war \"Ein spontaner Ausfall lässt sich kaum durch
vorhergehende Funktionstests aufdecken.\" Das gilt auch für die (TÜV?)
Funktionstests beim Auto. Entsprechend gilt ebenfalls, daß sich die
Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls immer noch durch vorsorglichen
Austausch verringern läßt (sofern man sich im richtigen Teil der
Badewannenkurve befindet).
Das Beispiel war hier Ausfall des ABS in dem Moment wo es gebraucht
wurde. Kann passieren, aber mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit.
Ein Ausfall davor wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit detektiert worden.

Fällt beim Rauchmelder der akustische Signalgeber aus kann er seinen
Zweck nicht mehr erfüllen und bestenfalls noch mit mit blinken auf
seinen Fehler aufmerksam machen.

Entsprechend ist nicht einzusehen, warum vorsorglicher Austausch nur bei
Rauchmeldern, aber nicht bei Autos bzw. Autoelektronik vorgeschrieben
sein sollte.

Ganz einfach, weil ein komplett ausgefallenes Auto keine Gefahr
darstellt weil es sich erst gar nicht mehr in Bewegung setzen lässt.



Gerald
 
Am 08.01.23 um 04:48 schrieb Hanno Foest:
Ohne zu wissen, in welchem Teil der Badewannenkurve man sich befindet,
kann man nicht mal das sagen. Aber selbst wenn, ist immer noch unklar,
warum vorsorglicher Austausch nur bei Rauchmeldern, aber nicht bei Autos
bzw. Autoelektronik vorgeschrieben sein sollte.

Ein Auto muss alle zwei Jahre zum Tüv und bekommt dort bei Bedarf die
Weiternutzung im öffentlichen Verkehrsraum verweigert.
Funktionsausfälle in der Elektronik sind weitgehend abgefangen so dass
daraus in der Regel unbemerkt keine direkte Gefahr für Leib und Leben
entsteht ohne dass.

Ein ausgefallener Rauchmelder (Ausserhalb der funktionierenden
Selbsttest-Meldungen) fällt dagegen erstmal nicht auf.


Gerald
 
Am 08.01.23 um 04:43 schrieb Hanno Foest:
Am 08.01.23 um 03:36 schrieb Arno Welzel:

Und, ja, ich hatte durchaus schon Kisten mit Wackelkontakt im
Raddrehzahlgeber (Made in China, Haarrisse im PA6-Gehäuse), wo das Ding
exakt und genau bei einer Regelbremsung ausgefallen ist. Also nix mit
gelbem Bremssymbol im FIS.

Ja - und? Was ändert das an der Feststellung, dass die Lebensdauer von
technischen Geräten nicht unendlich ist und das bei
sicherheitsrelevanten Teilen eben nicht egal ist?

Und aufgrund dieser Feststellung haben Autos ein vom Hersteller
festgeschriebenes Verfallsdatum?

Nein. Dafür haben sie jede Menge Selbsdiagnose-, Warn- und
Notfallfunktionen.

Gerald
 
Am 08.01.23 um 22:30 schrieb Arno Welzel:
Gerald Oppen, 2023-01-08 20:57:

[...]
Beim ABS-Sensor fällt das auf (der Selbstdiagnose), beim einfachen
Rauchmelder gibt es als übergeordnetes System nur den Menschen dem das
auffallen kann.

Hier wurden vor einigen Jahren durch die Hausverwaltung Rauchmelder
installiert, die sich per Funk bei Basisstationen melden, die auf jedem
Stockwerk im Treppenhaus vorhanden sind. Wenn sich die Dinger nicht
regelmäßig melden und signalisieren, dass sie noch funktionsfähig sind,
werden sie von der Betreiberfirma ausgetauscht. Als Mieter muss man da
gar nichts selber machen:

Ja, gute Lobby-Arbeit. Der Mieter zahlt pro Jahr und Melder 5Euro (Stand
2015 aus meiner letzten Mietwohnung) für Wartung.

https://www.techem.com/de/de/geraete/rauchwarnmelder

Und die Lebensdauer wird da mit *mindestens* 10 Jahren angegeben. Zitat:

\"Der Rauchwarnmelder und die integrierte Lithiumbatterie haben eine
Mindestlebensdauer von 10 Jahren.\"

.... und müssen nach spätestens 10,5 Jahren komplett getauscht werden
bzw. zur Werksüberprufung. Damit hat ein Rauchmelder dann über 50 Euro
Wartung gekostet der für Renovierungsarbeiten nicht abgenommen werden
darf/kann.

Gerald
 
Am 29.12.22 um 17:33 schrieb Gerrit Heitsch:

Ich kann mich nicht erinnern, ob mir vor 10 Jahren schon Rauchmelder mit
10-Jahres-Batterie bekannt waren.

Mindestens 7 Jahre gibts die schon und von denen die beim Einzug hier an
der Decke waren ist keiner mehr vorhanden, mussten alle ersetzt werden
weil sie eine leere Batterie meldeten.

Mich würde ja mal interessieren, ob man die \"fest verbauten\" Batterien
wohl tauschen kann, oder ob die derartigen Rauchmelder einen Mechanismus
haben, der das verhindert (Exitus nach Trennung von der Batterie o.ä.)

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 10.01.23 um 23:13 schrieb Hergen Lehmann:
On 1/10/23 22:04, Gerald Oppen wrote:

Auf der einen Seite jammern dass zu wenig repariert werden kann und
die Umwelt dadurch geschädigt wird und auf der anderen Seite eine
10Jahres-Zwangsverschrottung zu fordern passt nicht zusammen.

Die o.g. Verkehrsmittel werden keineswegs nach 10J zwangsverschrottet,
sondern erreichen durch die vorgeschriebene Generalinspektion
Laufzeiten, von denen ein Automobil nur träumen kann. 30Jahre im harten,
täglichen Dauereinsatz und >1Million währenddessen zurückgelegte
Kilometer bei der Bahn, beim Flugzeug sogar noch eine Größenordnung mehr
(20000 Starts Langstrecke, 50000-90000 Starts Kurzstrecke).
Da ist dann aber auch so gut wie nichts mehr vom Original erhalten.

Gar nicht mal so alte Lokomotiven hat man übrigens auch schon
Reihenweise verschrottet weil kein Ersatz mehr für die Leistungstreiber
zu beschaffen war. Klar kann man da dann auch Baugruppen durch was
neueres ersetzen. Nur Bedarf dass dann auch neue Zulassungen so dass man
besser weg kommt wenn gleich eine komplett neues Lokmodell aufsetzt.

Könnte man auch bei Rauchmeldern haben: Verpflichtung der Hersteller zur
Rücknahme und Aufarbeitung. Pfandsystem, damit das auch wirklich
passiert. Wegwerfen erst bei konkretem Versagen oder nach 30J. Kostet
dann halt Geld...
Was hier weder wirtschaftlich noch wahrscheinlich Umwelttechnisch
sinnvoll sein dürfte. Fängt schon an das mehr Rauchmelder im Umlauf sein
müssen da man während der Aufarbeitung nicht einfach darauf verzichten
kann. Dann muss man dafür sorgen dass Ersatzteile auf Lager sind. Beisst
sich damit von der Lagerhaltung weg kommen zu wollen. In der
Medizitechnik, wo Bauteilkosten eine geringere Rolle spielen hat man
schon Probleme über mehrere Jahre die Bauteillieferung sicherzustellen.
Und ob es den jeweiligen Hersteller 10, 20, 30 Jahre später überhaupt
noch gibt ist auch noch ein Thema.

Wenn die Hersteller es nicht auf die Reihe kriegen, die Dinger so zu
bauen, das sie im Feld prüfbar sind (etwa durch eine
herstellerneutrale Wartungsschnittstelle), bleiben pragmatisch halt
nur Austausch oder Prüfung im Werk.

Das sind sie schon was die Elektronik betrifft, nur nicht für den
Preis den der Durchschnittskunde bereit wäre zu zahlen.

Ja, eben.


Abgesehen davon geht es nicht nur um den elektrischen Test.
Das Gerät muss zumindest zerlegt *) werden um den Materialzustand zu
prüfen.

Glaub ich nicht. Verschmutzung sowie Alterung der Elektronik kann man an
der sinkenden Signalamplitude erkennen, Alterung des Kunststoff sollte
Sensorsignal alleine reicht nicht. Die Referenzspannung kann z.B. auch
wegwandern.
> nach 10J noch kein Thema sein.
Der verwendete Kunststoff ist ehr nicht UV beständig. An die Decke kommt
zwar ehr selten direktes Sonnenlicht,
aber zumindest soviel dass die Teile über die Jahre vergilben und spröde
werden.

Dank RoHs & Co muss auf viele bisher billige Zusätze zur
Lebenszeitverlängerung verzichtet werden. -> langlebige Produkte
wurden erheblich teurer.

Das ist ein ganz anderes Thema, da bin ich voll bei dir.
Hängt doch mit dem Absatz davor direkt zusammen.
Wenn die Mechanik spröde wird brechen auch die Sicherungsnasen schnell ab.

Gerald
 
Am 29.12.22 um 16:12 schrieb Volker Bartheld:

Mich würde interessieren, ob schon mal jemand bei einem ausgemusterten
Rauchmelder in die Rauchkammer geschaut hat. Deren zu erwartende
Verschmutzung durch Staub ist ja das Hauptargument für die
gesetzliche Tauschpflicht.

Hab ich gemacht. 15a alt. War porentief rein. - Ausfallgrund war
übrigens ein ausgeleierter und/oder oxidierter 9V Batterieclip. Gab
seltsame Effekte - frische Batterien wurden als leer gemeldet, aber erst
nach Wochen oder Monaten.

Ist doch egal, warum das Ding nicht oder - häufiger - dauernd auslöst,
oder? Schau in ein x-beliebiges elektronisches Gerät, Deinen PC z. B.,
die Wechselobjektivkamera, die Deckenlampe. Das was man da findet,
findet man auch in einem Rauchmelder. Es wird zwar keine Dreckfahnen
wie an Türscharnieren, Dunstabzugshauben und Prozessorlüftern geben,
aber was sollte Staubteilchen, Pollenkörnchen oder Öltröpfchen in einer
Größe vergleichbar zum detektierbaren Rauch daran hindern, in so einen
Melder einzudringen und sich dort auf dem Sensor niederzuschlagen?

Das Dings ist an der Zimmerdecke, wo eh wenig Staub hinkommt, und hat
keine meßbare Eigenerwärmung, die eine Konvektionspumpe für
staubtragende Luft befeuern könnte. Entsprechend wenig findet sich da.

Und selbst wenn da nennenswert Staub reinkommen sollte: Wie du sicher
weißt, hat das Teil eine LED, die in eine schwarze Kammer leuchtet, und
eine Fotodiode, die die LED nicht direkt sieht, aber schon mögliches
(rauchinduziertes) Streulicht aus der Kammer. Ist da jetzt nennenswert
(sedimentierter) Staubdreck in der Kammer, gibt es zwei Möglichkeiten:

- die Elektronik hat fixe Schwellwerte und fängt an, aufgrund des
Streulichts durch den sedimentierten Staub auszulösen. Das Gerät wird
dann aufgrund dieser Fehlalarme ersetzt werden: keine Gefährdung.

- die Elektronik reagiert lediglich differenziell aufgrund von
\"schnellen\" Änderungen im Minuten- oder Stundenbereich. Dann spielt der
langfristig (über Jahre) angesammelte Streulicht-Offset keine Rolle,
aber das zusätzliche Streulicht durch die Rauchgase erzeugt ein Signal,
was genauso groß ist wie ohne Verschmutzung: Der Melder meldet
ordnungsgemäß, keine Gefährdung.

Probleme gibt es erst, wenn der Rauchmelder derart massiv verschmutzt
ist, daß die Rauchgase nicht mehr reinkommen, oder der Streulicht-Offset
den Empfänger zustopft.

Oder wo hab ich hier einen Denkfehler?

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 

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