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Volker Bartheld
Guest
On Fri, 07 Apr 2023 19:30:04 +0200, Rupert Haselbeck wrote:
Nein, Du?
1. es ist nicht meine Ansicht, sondern Peters. \"Diese Raser\" rasen.
Übersetzt: Unverhältnismäßig hohe, unangepaßte Geschwindigkeit.
> ist für vernünftige Menschen ein deutlicher Unterschied
Hat niemand ernsthaft bezweifelt.
Es geht hier aber - ich möchte nochmals daran erinnern - um die von
Peter in Aussicht gestellte Lösung für das Problem der fetten, immer
fetter werdenden, mithin übermotorisierten Kraftfahrzeuge, die
höchstens einen verschwindenden Bruchteil ihrer Existenz das tun, wofür
sie konstruiert und gekauft wurden und deswegen unnötig ineffizient
arbeiten. Diese Lösung sei, den Rasern gelegentlich ihre Raserei zu
erlauben. Ich halte das auf mehren Argumentationsebenen für idiotisch,
ganz gleich, ob ich nun der meinungsdominante Ökoapostel bin, für den
Du mich gerne hinstellst oder nicht.
2. scheint es einen Konsens in der Gesellschaft zu geben (den ich nicht
teile, aber WTF), wonach Rasen durchaus einen Straftatbestand darstellt,
sogar ohne explizite Gefährdung Anderer.
Eine überaus kreative Auslegung von § 3 StVO nämlich, die so schwach
war, daß sie eigens der Einführung von § 315d I StGB bedurfte, wo es um
Kraftfahrzeugrennen ging, im hier diskutierten Fall frivolerweise sogar
gegen sich selbst. Was auch immer das sein mag und wer hierbei der
Sieger ist.
Freiheitsstrafe bis zu 2 Jahren oder Geldstrafe immerhin. Demgegenüber §
177 StGB \"Sexueller Übergriff; sexuelle Nötigung; Vergewaltigung\" mit
Freiheitsstrafen zwischen 6 Monaten und 5 Jahren (die semantische
Finesse mit der Waffe und inwieweit ein Auto eine Waffe sein kann, lasse
ich mal außen vor).
So groß (aka. \"deutlich\") scheint der Unterschied nach Ansicht des
Gesetzgebers also nicht zu sein.
Ich habe Schwierigkeiten, ausgerechnet bei der
Autobahnhöchstgeschwindigkeit auf irgendeine Art Naturgesetz zu
erkennen, eine grundgesetzlich verbriefte Art der freien Entfaltung der
Persönlichkeit oder der Freizügigkeit, die offenbar genau beim KFZ so
in Stein gemeißelt ist, daß eine Einschränkung vollkommen indiskutabel
wäre. Daß man dem notorischen Raser irgendwie sein Biotop lassen müßte,
wo er sich im Interesse seines Seelenfriedens ausleben kann.
Interessant, wo Du hier meinen Anspruch zu erkennen glaubst. Es geht
hier schlicht um die Merkwürdigkeit, daß vor der Öko-Inquisition
offenbar nichts tabu ist - außer das Automobil und die Interessen des
Automobilisten freilich. Haben wir ja bei der SynFuel-Schnapsidee der
FDP wieder überdeutlich erlebt, die sich sogar gegen den mehrheitlichen
Konsens der Autoindustrie selbst(!) richtet, wie Rolf in seinem Posting
mit der Message-ID: <tvvmrs$3tnn3$1@dont-email.me> überaus treffend
bemerkte. Abstruser geht es eigentlich schon gar nicht mehr.
> Das von dir postulierte Problem gibt es überhaupt nicht,
Welches Argument hatte ich den postuliert?
In dem Moment, wo mit einer Mehrheit im Bundestag eine allgemein gültige
Autobahnhöchstgeschwindigkeit beschlossen wird, ist diese \"allgemein
geltende Regel\" Vergangenheit. Hier geht es nicht um irgendwelche
unantastbaren Menschenrechte. Sondern etwas, was außer in Deutschland
weltweit nur noch homöopathisch anzutreffen ist (Isle of Man,
Afghanistan, Bhutan, Burundi, Myanmar, Nepal, Uttar, Pradesh, Vanuatu,
Libanon, Somalia, Haiti, Mauretanien). Keine Ahnung, ob dort der
Straßenzustand sowieso der eigentliche Maßstab für das Tempolimit ist.
Und wo wir gerade bei der Vernunft sind: Meine Kritik ging sowieso eher
dahin, daß auf der einen Seite jemand seine Waschmaschine hackt, damit
sie sich den Niedriglastökostrom herauspickt und damit z. B. das
Schreckgespenst des Dunkelflautenblackouts vermeidet, während im Jahre
2023 immer noch 90% der Privat-PKW in einer der staureichsten Städte
dieses Landes mit exakt einer Person stillstehen und sinnlos Sprit
verbrunzen.
Automobile Wegwerfprodukte, die man nach 200Mm und 15 Jahren entsorgt,
die trotz einer Höchstgeschwindigkeit von deutlich über
Autobahnrichtgeschwindigkeit die meiste Zeit ihres Lebens in
Schleichfahrt verbringen, d. h. sich gefüllt mit 100kg Fleisch durch
den Stau schleppen, dabei durchschnittlich 16 Kilometer je Weg und
täglich insgesamt rund 40km zurücklegen [1] und ansonsten versiegelte
Parkfläche für sich beanspruchen.
Das ist halt nicht meine Vorstellung, sondern Fakt. Und das darf ich im
Kontext von jemandem, der auf der einen Seite - Zitat: \"keine
Steuerelektronik in den Waschmaschinen bis Kühlschränken haben, die den
Stromverbrauch ein wenig dem Angebot anpasst\" (Message-Id:
<xn0o05nfnass63t002@news.heirich.name>) beklagt und auf der anderen
Seite kein Problem damit hat, den Rasern ihre Raserei zu verbieten
(Zitat: \"kann man natürlich erfolglos versuchen, so etwas zu
unterdrücken\") schon noch merkwürdig finden, ohne mir irgendwelche
Engstirnigkeit unterstellen lassen zu müssen.
Volker
[1] https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Transport-Verkehr/Publikationen/Downloads-Querschnitt/broschuere-verkehr-blick-0080006139004.pdf?__blob=publicationFile
Volker Bartheld schrieb:
Peter Heirich wrote:
Volker Bartheld wrote:
Bitte erkläre, wie Dein Plan ein Problem löst, bei dem es um
überdimensionierte, hochgezüchtete, schwere,
ressourcenverschwendende Kraftfahrzeuge geht, die wegen der
Rahmenbedingungen bei der Konstruktion in dem
Geschwindigkeitsbereich unnötig ineffizient sind, in dem sie sich
die meiste Zeit bewegen?
Es gibt sie aber, diese Raser.
Es gibt sie aber, diese Vergewaltiger. Muß man hinnehmen. Schwund.
Zu tief ins Glas geschaut?
Nein, Du?
Zwischen einer Vergewaltigung und einem erlaubten Fahren auf der
Autobahn mit einer nach deiner Ansicht zu hohen Geschwindigkeit
1. es ist nicht meine Ansicht, sondern Peters. \"Diese Raser\" rasen.
Übersetzt: Unverhältnismäßig hohe, unangepaßte Geschwindigkeit.
> ist für vernünftige Menschen ein deutlicher Unterschied
Hat niemand ernsthaft bezweifelt.
Es geht hier aber - ich möchte nochmals daran erinnern - um die von
Peter in Aussicht gestellte Lösung für das Problem der fetten, immer
fetter werdenden, mithin übermotorisierten Kraftfahrzeuge, die
höchstens einen verschwindenden Bruchteil ihrer Existenz das tun, wofür
sie konstruiert und gekauft wurden und deswegen unnötig ineffizient
arbeiten. Diese Lösung sei, den Rasern gelegentlich ihre Raserei zu
erlauben. Ich halte das auf mehren Argumentationsebenen für idiotisch,
ganz gleich, ob ich nun der meinungsdominante Ökoapostel bin, für den
Du mich gerne hinstellst oder nicht.
2. scheint es einen Konsens in der Gesellschaft zu geben (den ich nicht
teile, aber WTF), wonach Rasen durchaus einen Straftatbestand darstellt,
sogar ohne explizite Gefährdung Anderer.
Eine überaus kreative Auslegung von § 3 StVO nämlich, die so schwach
war, daß sie eigens der Einführung von § 315d I StGB bedurfte, wo es um
Kraftfahrzeugrennen ging, im hier diskutierten Fall frivolerweise sogar
gegen sich selbst. Was auch immer das sein mag und wer hierbei der
Sieger ist.
Freiheitsstrafe bis zu 2 Jahren oder Geldstrafe immerhin. Demgegenüber §
177 StGB \"Sexueller Übergriff; sexuelle Nötigung; Vergewaltigung\" mit
Freiheitsstrafen zwischen 6 Monaten und 5 Jahren (die semantische
Finesse mit der Waffe und inwieweit ein Auto eine Waffe sein kann, lasse
ich mal außen vor).
So groß (aka. \"deutlich\") scheint der Unterschied nach Ansicht des
Gesetzgebers also nicht zu sein.
Jetzt kann man natürlich erfolglos versuchen, so etwas zu unterdrücken.
Die einstige Prohibition für Alkohol in den USA sei solchen Verfechtern
eine Warnung.
*LOL* Interessante Ansichten hast Du.
Seine klingen aber deutlich vernünftiger
Ich habe Schwierigkeiten, ausgerechnet bei der
Autobahnhöchstgeschwindigkeit auf irgendeine Art Naturgesetz zu
erkennen, eine grundgesetzlich verbriefte Art der freien Entfaltung der
Persönlichkeit oder der Freizügigkeit, die offenbar genau beim KFZ so
in Stein gemeißelt ist, daß eine Einschränkung vollkommen indiskutabel
wäre. Daß man dem notorischen Raser irgendwie sein Biotop lassen müßte,
wo er sich im Interesse seines Seelenfriedens ausleben kann.
als dein Anspruch, alle anderen hätten sich ausschließlich nach deinen
Vorstellungen zu richten.
Interessant, wo Du hier meinen Anspruch zu erkennen glaubst. Es geht
hier schlicht um die Merkwürdigkeit, daß vor der Öko-Inquisition
offenbar nichts tabu ist - außer das Automobil und die Interessen des
Automobilisten freilich. Haben wir ja bei der SynFuel-Schnapsidee der
FDP wieder überdeutlich erlebt, die sich sogar gegen den mehrheitlichen
Konsens der Autoindustrie selbst(!) richtet, wie Rolf in seinem Posting
mit der Message-ID: <tvvmrs$3tnn3$1@dont-email.me> überaus treffend
bemerkte. Abstruser geht es eigentlich schon gar nicht mehr.
> Das von dir postulierte Problem gibt es überhaupt nicht,
Welches Argument hatte ich den postuliert?
wenn man vernünftigerweise davon ausgeht, dass andere Menschen sich
erdreisten auch mal andere Vorstellungen zu haben und diese im Rahmen
der allgemein geltenden Regeln auch verwirklichen wollen.
In dem Moment, wo mit einer Mehrheit im Bundestag eine allgemein gültige
Autobahnhöchstgeschwindigkeit beschlossen wird, ist diese \"allgemein
geltende Regel\" Vergangenheit. Hier geht es nicht um irgendwelche
unantastbaren Menschenrechte. Sondern etwas, was außer in Deutschland
weltweit nur noch homöopathisch anzutreffen ist (Isle of Man,
Afghanistan, Bhutan, Burundi, Myanmar, Nepal, Uttar, Pradesh, Vanuatu,
Libanon, Somalia, Haiti, Mauretanien). Keine Ahnung, ob dort der
Straßenzustand sowieso der eigentliche Maßstab für das Tempolimit ist.
Und wo wir gerade bei der Vernunft sind: Meine Kritik ging sowieso eher
dahin, daß auf der einen Seite jemand seine Waschmaschine hackt, damit
sie sich den Niedriglastökostrom herauspickt und damit z. B. das
Schreckgespenst des Dunkelflautenblackouts vermeidet, während im Jahre
2023 immer noch 90% der Privat-PKW in einer der staureichsten Städte
dieses Landes mit exakt einer Person stillstehen und sinnlos Sprit
verbrunzen.
Automobile Wegwerfprodukte, die man nach 200Mm und 15 Jahren entsorgt,
die trotz einer Höchstgeschwindigkeit von deutlich über
Autobahnrichtgeschwindigkeit die meiste Zeit ihres Lebens in
Schleichfahrt verbringen, d. h. sich gefüllt mit 100kg Fleisch durch
den Stau schleppen, dabei durchschnittlich 16 Kilometer je Weg und
täglich insgesamt rund 40km zurücklegen [1] und ansonsten versiegelte
Parkfläche für sich beanspruchen.
Das ist halt nicht meine Vorstellung, sondern Fakt. Und das darf ich im
Kontext von jemandem, der auf der einen Seite - Zitat: \"keine
Steuerelektronik in den Waschmaschinen bis Kühlschränken haben, die den
Stromverbrauch ein wenig dem Angebot anpasst\" (Message-Id:
<xn0o05nfnass63t002@news.heirich.name>) beklagt und auf der anderen
Seite kein Problem damit hat, den Rasern ihre Raserei zu verbieten
(Zitat: \"kann man natürlich erfolglos versuchen, so etwas zu
unterdrücken\") schon noch merkwürdig finden, ohne mir irgendwelche
Engstirnigkeit unterstellen lassen zu müssen.
Volker
[1] https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Transport-Verkehr/Publikationen/Downloads-Querschnitt/broschuere-verkehr-blick-0080006139004.pdf?__blob=publicationFile