Warum ist die (private) Fotovoltaik am Ende?...

Ole Jansen wrote:
Der Aufwand für selten genutzte Anlagen sollte dann aber ehrlich
betrachtet werden.

??? Ich habe das so zwar nicht explizit gesagt, meine Erläuterung zielte
aber aber implizit und m.E. sehr deutlich in genau diese Richtung.

Bei Windenergie mit der dritten Potenz ist das besonders extrem.
Netzausbau auf die seltenen und kurzen Spitzen bleibt offenbar (na ja,
uns hier in sci. offenbar, bei der Berufspolitik habe ich da so meine
Zweifel.) unsinnig. Gebraucht werden folglich lokale Speicher, die
geglättet und verzögert einspeisen. Genau so etwas wurde angeblich vor
kurzem erprobt.
Bos et al. 2020, DOI: 10.1016/j.apenergy.2020.114672

Was sie tatsächlich getan haben, war, an der Quelle die Grundlast, die 8
kh/a konstant ansteht, abzuweigen, an einen Elektrolysator zu liefern
und nur noch die Spitzen ins Netz einzuspeisen. Das Problem wird also
nicht gemildert sondern erheblich verschlimmert dadurch.

Einen Wandler, der stark schwankende Spitzen in eine speicherbare Form
überführt, scheint es bis jetzt nicht zu geben -- außer Akkus natürlich.

Natürlich träume auch ich wie so viele spätens seit \"small is beautiful\"
in den Siebzigern (wenn nicht früher, ich war erst da alt genug, es zu
lesen) von der schönen grünen Welt. Paradiesträume und realierbare
Ingenieurskunst sind aber bis jetzt und wohl noch lange zweierlei.

Bei einer 24/7/365 -versorgung mit PV reicht in unseren Breiten
Faktor 4 nicht. Da wäre es eher Faktor 12-20.

Ich bin von der lieferbaren Jahresarbeit ab Quelle ausgegangen, Du
offenbar von der nominalen Spitze. Mit letzterer rechnet ohnihin niemand
bei Verstand, mit ersterer aber erschreckend viele.

Gerade moderne Kohlekraftwerke kommen auch bei Teillast
schnell auf gute Wirkungsgrade.

Das meinte ich nicht. Ich brauche mehr Kraftwerksleistung als den
jährlichen Mittelwert wenn ich den Tages- und den Jahresgang abdecken
will.


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
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Am 09.02.2022 um 14:13 schrieb Axel Berger:
Ole Jansen wrote:
Der Aufwand für selten genutzte Anlagen sollte dann aber ehrlich
betrachtet werden.

??? Ich habe das so zwar nicht explizit gesagt, meine Erläuterung zielte
aber aber implizit und m.E. sehr deutlich in genau diese Richtung.

Bei Windenergie mit der dritten Potenz ist das besonders extrem.
Netzausbau auf die seltenen und kurzen Spitzen bleibt offenbar (na ja,
uns hier in sci. offenbar, bei der Berufspolitik habe ich da so meine
Zweifel.) unsinnig. Gebraucht werden folglich lokale Speicher, die
geglättet und verzögert einspeisen. Genau so etwas wurde angeblich vor
kurzem erprobt.
Bos et al. 2020, DOI: 10.1016/j.apenergy.2020.114672

Danke für die Erläuterung. Ich hatte Deinen vorherigen Beitrag wohl
nicht richtig verstanden.

Bei einer 24/7/365 -versorgung mit PV reicht in unseren Breiten
Faktor 4 nicht. Da wäre es eher Faktor 12-20.

Ich bin von der lieferbaren Jahresarbeit ab Quelle ausgegangen, Du
offenbar von der nominalen Spitze. Mit letzterer rechnet ohnihin niemand
bei Verstand, mit ersterer aber erschreckend viele.

Eigentlich rechnen doch alle die \"private\" so...? ;-)

Gerade moderne Kohlekraftwerke kommen auch bei Teillast
schnell auf gute Wirkungsgrade.

Das meinte ich nicht. Ich brauche mehr Kraftwerksleistung als den
jährlichen Mittelwert wenn ich den Tages- und den Jahresgang abdecken
will.

Ohne Speichermöglichkeit ist das so. Im Großen wie im Kleinen.

O.J.
 
On Wed, 9 Feb 2022 11:51:41 +0100, Josef Moellers wrote:
On 08.02.22 10:48, Volker Bartheld wrote:
Die private Photovoltaik ist auch deswegen nicht am Ende, weil der
Luxus, sich nach Belieben im Netz eingespeisten Strom zum fürstlichen
(weil bedarfsunabhängigen) Tarif bezahlen zu lassen und ihn irgendwann
zum garantierten Preis wieder abzuholen, eben Geld kostet.
Nun, laut BMWI beträgt der aktuelle Preis für die \"Energiebeschaffung,
Vetrieb und Marge\" 8,59ct/kWh [1]. Das ist jetzt nicht \"fürstlich\"
weniger als die 9ct/kWh, die ich von meinem Abnehmer (Westfalen Weser
Netz) bekomme.

Ich verstehe zwar nicht, was der vom öffentlichen Versorger ausgewiesene
Anteil für \"Energiebeschaffung, Vetrieb und Marge\" mit den
Opportunitätskosten zu tun hat, die Dir bei der Einspeisung Deines
Abfallstroms entstehen und warum man privaten Kleinanbietern außerhalb
der weitestgehend laxen Regeln _überhaupt_ Strom abnehmen sollte, ist
aber auch egal.

Früher konnten private Miner mit Bitcoins einen Arsch voll Geld
verdienen, bekam man von Immobilienspekulation eine goldene Nase oder
sackte ordentlich Zinsen auf Festgeldanlagen oder Staatsanleihen ein.
Irgendwann waren die Zeiten dann eben vorbei.

Aber ich glaube kaum, daß mein Abnehmer übermäßig wild darauf ist, auf
meinem Konto minutengenau den aktuellen Preis und die aktuelle
Liefermenge miteinander zu multiplizieren und gutzuschreiben. [...]
Hat IMHO nix mit Fürstlichkeit zu tun sondern eher mit Vereinfachung
der Abrechnung.

Keine Ahnung. Mobilfunkverbindungen kann man sekundengenau abrechnen,
vielleicht sollten die Stadtwerke mal mit Telefónica übers Billing
reden.

Jedenfalls ist das längst nicht \"das Ende der privaten Fotovoltaik\"
(zumindest nicht, bis mir jemand erklärt, wie ich eine Kleinwindanlange
mit ähnlicher Leistung auf meinem Dach installiere). Aber hoffentlich
bald des Threads.

Volker
 
Volker Bartheld wrote:
Mobilfunkverbindungen kann man sekundengenau abrechnen,
vielleicht sollten die Stadtwerke mal mit Telefónica übers Billing
reden.

Gespräche müssen einzeln vom Absender über das gesamte Netz bis zum
einzelnen Empfänger geroutet werden. Man könnte ja versuchen, das mit
jeder einzelnen Wh genauso zu machen. Ob\'s dann allerdings billiger
wird?


--
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Hi Axel,
Mobilfunkverbindungen kann man sekundengenau abrechnen,
vielleicht sollten die Stadtwerke mal mit Telefónica übers Billing
reden.
Man könnte ja versuchen, das mit jeder einzelnen Wh genauso zu machen.

Man kann alles bis ins Absurde treiben. Ich finde es bemerkenswert, wie
selbstverständlich wir schwankende Preise an Zapfsäulen hinnehmen und
wie schwer man sich tut, die schwankenden Preise am Strommarkt den
Kunden zuzumuten. Das transparent abzurechnen wäre nicht wirklich das
Problem.

Marte
 
Marte Schwarz wrote:
Ich finde es bemerkenswert, wie
selbstverständlich wir schwankende Preise an Zapfsäulen hinnehmen

Die Zapfsäule wird nach jedem Tankvorgang abgelesen, der Stromzähler
einmal im Jahr. Die Zahl der Zapfsäulen und Stromzähler untersscheidet
sich um zwei Größenmodrnungen und neben jeder Zapfsäule steht ständig
bezahltes Bedienpersonal.

Man kann manches tun, unbestritten, aber nicht alles und nicht
kostenlos. Zudem kommt an meinen Stromzähler öfter als einmal im Jahr
außer mir selbst keiner dran. Die schöne neue Welt, die alle
propagieren, wird zwangsläufig -- egal was beteuert werden mang -- in
Rundumüberwachung auslaufen.


--
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Hallo Marte Schwarz,

Du schriebst am Thu, 10 Feb 2022 16:26:09 +0100:

Man kann alles bis ins Absurde treiben. Ich finde es bemerkenswert,
wie selbstverständlich wir schwankende Preise an Zapfsäulen hinnehmen
und wie schwer man sich tut, die schwankenden Preise am Strommarkt
den Kunden zuzumuten. Das transparent abzurechnen wäre nicht wirklich
das Problem.

Die Abrechnung ist da sicher nicht das Problem. Ein Problem dürfte aber
sein, die schwankenden Preise am Strommarkt dem (Privat-) Kunden gut
sichtbar und zuordnungsfähig zu präsentieren. So wie an der Tankstelle
mit den riesigen Preistafeln geht das ja wohl nicht. Was meinst Du?

--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
-----------------------------------------------------------
Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
-----------------------------------------------------------
 
On Thu, 10 Feb 2022 21:24:54 +0100, Sieghard Schicktanz wrote:
Du schriebst am Thu, 10 Feb 2022 16:26:09 +0100:
[private Stromeinspeisung] Ich finde es bemerkenswert,
wie selbstverständlich wir schwankende Preise an Zapfsäulen hinnehmen
und wie schwer man sich tut, die schwankenden Preise am Strommarkt
den Kunden zuzumuten. Das transparent abzurechnen wäre nicht wirklich
das Problem.
Die Abrechnung ist da sicher nicht das Problem. Ein Problem dürfte aber
sein, die schwankenden Preise am Strommarkt dem (Privat-) Kunden gut
sichtbar und zuordnungsfähig zu präsentieren. So wie an der Tankstelle
mit den riesigen Preistafeln geht das ja wohl nicht. Was meinst Du?

So wie an den Stromtankstellen (aka. \"Ladesäulen\").

Volker
 
Am 10.02.2022 um 16:26 schrieb Marte Schwarz:
Hi Axel,
Mobilfunkverbindungen kann man sekundengenau abrechnen,
vielleicht sollten die Stadtwerke mal mit Telefónica übers Billing
reden.
Man könnte ja versuchen, das mit jeder einzelnen Wh genauso zu machen.

Man kann alles bis ins Absurde treiben. Ich finde es bemerkenswert, wie
selbstverständlich wir schwankende Preise an Zapfsäulen hinnehmen und
wie schwer man sich tut, die schwankenden Preise am Strommarkt den
Kunden zuzumuten. Das transparent abzurechnen wäre nicht wirklich das
Problem.

An meinen Stromlieferanten bin ich vertraglich gebunden - an meinen
Spritlieferanten nicht, den kann ich mir jedesmal spontan aussuchen...
und das ganz ohne App aufm Wischkastl.
 
Am 10.02.2022 um 16:26 schrieb Marte Schwarz:

Man kann alles bis ins Absurde treiben. Ich finde es bemerkenswert, wie
selbstverständlich wir schwankende Preise an Zapfsäulen hinnehmen und wie
schwer man sich tut, die schwankenden Preise am Strommarkt den Kunden
zuzumuten. Das transparent abzurechnen wäre nicht wirklich das Problem.

Das wird spannend, wenn jede Strompreiserhöhung, also hier diskutiert ggf.
mehrmals am Tag, dem Kunden dann angezeigt und er zustimmen muß, damit sie
wirksam wird. Genau so passiert dies ja an jeder Tankstelle durch Preisaushang
und Zustimmung durch konkludentes Handeln.
Würdest Du an einer Tankstelle tanken, an der der Preis nicht angeschlagen
steht und Du dann am Jahresende eine Rechnung erhältst mit Literpreisen die
Dir unbekannt waren?

Der Gesetzgeber gibt nicht umsonst im Verbraucherschutz (PAngV) relativ hohe
Hürden vor, um beide Parteien vor Überraschungen zu schützen. Auch der VK
profitiert ja davon, weil der geschlossene Vertrag an der Tanke später nicht
angefochten werden kann, weil man den Liter nebenan für einen Cent weniger
bekommen hätte und der geschlossene Vertrag damit überraschende Merkmale
enthält. Für Strom gilt PAngV §3, für Tankstellen §8.
Wenn ich §9 richtig interpretiere, könnte ein Versorger theoretisch ohne
weitere Ankündigung Nachlässe auf den vereinbarten Preis anbieten, es müsste
also vertraglich der Maximalpreis pro kWh festgelegt werden.

Bernd
 
Am 10.02.2022 um 21:24 schrieb Sieghard Schicktanz:
Hallo Marte Schwarz,

Du schriebst am Thu, 10 Feb 2022 16:26:09 +0100:

Man kann alles bis ins Absurde treiben. Ich finde es bemerkenswert,
wie selbstverständlich wir schwankende Preise an Zapfsäulen hinnehmen
und wie schwer man sich tut, die schwankenden Preise am Strommarkt
den Kunden zuzumuten. Das transparent abzurechnen wäre nicht wirklich
das Problem.

Die Abrechnung ist da sicher nicht das Problem. Ein Problem dürfte aber
sein, die schwankenden Preise am Strommarkt dem (Privat-) Kunden gut
sichtbar und zuordnungsfähig zu präsentieren. So wie an der Tankstelle
mit den riesigen Preistafeln geht das ja wohl nicht. Was meinst Du?

Theoretisch könnte man sich vorstellen, daß in jeder Wohnung an
zentraler Stelle eine digitale Strompreisanzeige installiert werden muß.
Fände ich persönlich jetzt nicht so schön.

Die andere Frage, die hier ja auch schon früher diskutiert wurde, wäre,
wie man dann auf den Strompreis reagiert. An der Tankstelle kann ich
schon auch mal vorbeifahren, wenn ich noch nicht auf Reserve bin und es
mir gerade zu teuer ist. Zumindest in meinem Fall sehe ich beim Strom
nicht so viele Möglichkeiten, das auf den aktuellen Preis auszurichten.

Holger
 
Hi Sieghard,

Die Abrechnung ist da sicher nicht das Problem. Ein Problem dürfte aber
sein, die schwankenden Preise am Strommarkt dem (Privat-) Kunden gut
sichtbar und zuordnungsfähig zu präsentieren. So wie an der Tankstelle
mit den riesigen Preistafeln geht das ja wohl nicht. Was meinst Du?

Warum nicht? Im Internet bekommst Du Böresenkurse im Liveticker...

Achtung, ganz böse Idee, die hier völlig neu ist: Man könnte die
Frequenz als codierter Parameter nehmen, dann kann man am Zähler ganz
einfach anzeigen, was es gerade kostet. Das wäre supertransparent, egal
auf welchem Medium und sofort verfügbar zur Verrechnung. Das wird
ohnehin protokolliert.

Ob das nun uhrzeitabhängig gemacht wird, den aktuellen Börsenpreis
zugrunde legt... Diese Info könnte man mit einer Datenübertragung über
die Stromleitung recht einfach an die Zähler schicken. Die Datenrate,
die man da benötigt ist noch nicht mal Hf. Das liefe problemlos auch
unidirektional. Mit entsprechender Redundanz übertragen kann man die
Fehlerrate beliebig drücken.

Man muss es wollen, dann findet man auch Wege...

Marte
 
Hi Eric,

An meinen Stromlieferanten bin ich vertraglich gebunden - an meinen
Spritlieferanten nicht, den kann ich mir jedesmal spontan aussuchen...
und das ganz ohne App aufm Wischkastl.

Genau: Der Status quo lässt das nicht zu, deshalb geht es nicht und kann
niemals gehen.....

Wir sind anscheinend immer noch im Zeitalter, in dem der Ferrariszähler
High-End Technik ist.

Marte
 
Hi Bernd,

Das wird spannend, wenn jede Strompreiserhöhung, also hier diskutiert
ggf. mehrmals am Tag, dem Kunden dann angezeigt und er zustimmen muß,
damit sie wirksam wird.

Auch das ist handhabbar: Wer nicht will, der darf gerne einem Vertrag
zustimmen, der dauerhaft hohe Preise abrechnet...

angeschlagen steht und Du dann am Jahresende eine Rechnung erhältst mit
Literpreisen die Dir unbekannt waren?

Wer redet denn von nicht angeschlagenen Preisen? Ich jedenfalls nicht.

Du tankst lieber an der Tankstelle, die einen festen Preis übers Jahr
anbietet, der aber zur sicheren Kalkulation sicher über dem der
Tankstellen mit variabler Preisgestaltung liegt?

Nun ist ja gerade die Preisgestaltung der Tankstellen wirklich reine
Willkür. Komisch, dass das alle klaglos hinnehmen.
 
On 11.02.22 09:27, Marte Schwarz wrote:
Hi Sieghard,

Die Abrechnung ist da sicher nicht das Problem. Ein Problem dürfte aber
sein, die schwankenden Preise am Strommarkt dem (Privat-) Kunden gut
sichtbar und zuordnungsfähig zu präsentieren. So wie an der Tankstelle
mit den riesigen Preistafeln geht das ja wohl nicht. Was meinst Du?

Warum nicht? Im Internet bekommst Du Böresenkurse im Liveticker...

Achtung, ganz böse Idee, die hier völlig neu ist: Man könnte die
Frequenz als codierter Parameter nehmen, dann kann man am Zähler ganz
einfach anzeigen, was es gerade kostet. Das wäre supertransparent, egal
auf welchem Medium und sofort verfügbar zur Verrechnung. Das wird
ohnehin protokolliert.

Also, ich bekomme meinen Strom von Anbieter A, mein einer Nachbar von
Anbieter B, der andere Nachbar von Anbieter C und der gegenüber von
Anbieter D.
Anbieter A liefert z.B. Windstrom: extrem teuer, wenn gerade eine Flaute
ist. Anbieter B liefert Solarstrom, extrem teuer, wenn sich gerade dicke
Wolken vor die Sonne schieben oder sich die Sonne nach Westen
\'rübergemacht hat. Anbieter C wiederum liefert Nuklearstrom, im
Wesentlichen mit konstantem Preis. Anbieter D wiederum Kohlestrom, der
schon mal mit CO2-Preis zusätzlich belastet wird.

Und wir hängen alle an der selben Leitung in der Straße ...

Jetzt erklär mir mal das mit der \"Frequenz als codierter Parameter\"!

Josef
 
Am 11.02.2022 um 09:29 schrieb Marte Schwarz:
Hi Eric,

An meinen Stromlieferanten bin ich vertraglich gebunden - an meinen
Spritlieferanten nicht, den kann ich mir jedesmal spontan aussuchen...
und das ganz ohne App aufm Wischkastl.

Genau: Der Status quo lässt das nicht zu, deshalb geht es nicht und kann
niemals gehen.....

Das habe ich nicht behauptet, eine einfache Lösung sehe ich gerade aber
nicht...
 
On Fri, 11 Feb 2022 09:19:02 +0100, Holger Schieferdecker <spamless@gmx.de>
wrote:

Die andere Frage, die hier ja auch schon früher diskutiert wurde, wäre,
wie man dann auf den Strompreis reagiert. An der Tankstelle kann ich
schon auch mal vorbeifahren, wenn ich noch nicht auf Reserve bin und es
mir gerade zu teuer ist. Zumindest in meinem Fall sehe ich beim Strom
nicht so viele Möglichkeiten, das auf den aktuellen Preis auszurichten.

Meine Waschmaschine und meine Spülmaschine haben einen \"X Stunden später
starten\"-Timer.

Damit kann ich in der Zukunft liegend Preisschwankungen nicht antizipieren. Aber
es ist ein Anfang, und manch einer mag damit z.B. seinen eigenen Solarstrom
mittags nutzen, oder sonstwie optimieren. Seh ich allerdings auch als \"nicht so
viele Möglichkeiten\"...

Oder man reaktiviert den HT/NT-Tarif:) \"Irgendwann -- aber sicher einmal am Tag
-- gibt\'s den Strom mindestens x Stunden billiger, und zwar zu genau
festgelegtem Preis\". Das amplituden- und zeitdiskrete Rechteck als erste
Approximation einer kontinuierlichen Preis-Funktion, quasi...


Thomas Prufer
 
Axel Berger <Spam@Berger-Odenthal.De> wrote:
Marte Schwarz wrote:
Ich finde es bemerkenswert, wie
selbstverständlich wir schwankende Preise an Zapfsäulen hinnehmen

Die Zapfsäule wird nach jedem Tankvorgang abgelesen, der Stromzähler
einmal im Jahr.

Wenn Du über 6000 kWh im Jahr verbrauchst, telefoniert Dein
Stromzähler alle 15 Minuten nach Hause. Ich bin mir sicher, diese
Grenze wird in nächster Zeit sinken, schließlich möchte der Staat ja
Zugriff auf diese Daten, die genaue Rückschlüsse auf Dein Leben
zulassen.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | \" Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom \" |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG \"Rightful Heir\" | Fon: *49 621 72739834
 
Marte Schwarz <marte.schwarz@gmx.de> wrote:
Man müsste das noch nicht einmal protokollieren. Das macht Dein Zähler
doch auch nicht. Du vertraust doch auch drauf, dass der die kWh richtig
erfasst. Was spricht dagegen, wenn der Zähler nach vorgegebenem
Algorithmus die kWh gleich mit einem entsprechenden Preis verrechnet
aufsummiert wird?

Erstens muss es nachvollziehbar sein. Zweitens weiß der
Meßstellenbetreiber regelmäßig nicht, wieviel du Deinem Lieferanten
bezahlst. Drittens wird der Weg sicher auch in Richtung
wetterabhängiger Strompreise gehen.

Grüße
Marc
--
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Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG \"Rightful Heir\" | Fon: *49 621 72739834
 
On Fri, 11 Feb 2022 09:52:41 +0100, Marte Schwarz wrote:
Die andere Frage, die hier ja auch schon früher diskutiert wurde, wäre,
wie man dann auf den Strompreis reagiert. An der Tankstelle kann ich
schon auch mal vorbeifahren, wenn ich noch nicht auf Reserve bin
Mein erstes Auto war ein 2CV Dessen Tank fasste 25 Liter. Da wird man
wenig wählerisch, welche Tanke man anfährt...

Lachhaft. In den Plastiktank meiner KTM passen 9 Liter - aber auch nur
dann, wenn vorher der letzten Tropfen geflossen ist und ich nachher den
Deckel nur laufwarm festschraube. Auch ist es nicht so, daß dieser
Mattighofener Anachronismus sooo unpackbar sparsam wäre. 4 L/100km gehen
schon, aber nur mit einer sehr ruhigen rechten Hand. Da wird jeder Sonntag
zu einem spanneden Ereignis, Touren durch die italienischen Alpen sowieso.

Letztlich ist es auch ein Henne-Ei-Spiel: Die Möglichkeiten werden
entstehen, wenn die Möglichkeit erst geschaffen wird. Die Waschmaschine
wird oft als Beispiel herangezogen. Kühl und Gefrierkombis auch.
Wärmepumpen ohnehin. Nein, das wird man seltenst manuell machen. Ich
weiß, die meisten Häuser haben keine Smart-Home-Einrichtungen... Es gab
sogar Zeiten, da gab es noch nicht einmal flächendeckend Telefone

Mei.

Manche Sparfüchse scheinen ein unstillbares Bedürfnis nach
Individualtarifen zu haben, weil sie sich einbilden, das sekundengenau
abgerechnete Telefonat, die auf dem Energiespotmarkt ersteigerte
Wattsekunde und die Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung für männliche
Alleinfahrer Ü40/U50 mit akademischem Grad, weniger als 1dpt je Auge, die
an 360 Tagen pro Jahr die heimische Einzelgarage nutzen und in ihrem
Familienkombi nicht mehr als 12\'3456km zurücklegen, sei vorteilhaft. Die
verbringen dann möglicherweise mehr Zeit auf irgendwelchen
Vergleichsportalen und stehen am Ende in einer Regreßforderung oder der
dunklen Bude. Kann man genauso machen, wie die Prepper, die glauben, sie
hätten das mit dem Inselbetrieb voll im Griff.

Und dann gibts die Rundum-Sorglos-Menschen mit Flatrate-Leasing-Mentalität,
denen es ein wohlig warmes Gefühl beschert, mit ihrem 500PS
Lifestyle-SUV-Cabrio bei Bedarf eine Wüste durchqueren oder mit dem
Kofferraum voller Strohballen ihren 1.5-Tonnen-Pferdeanhänger 800km einen
verschneiten Bergpaß hochziehen zu können, ihn aber meistens nur am
Sonntag zum Semmelnholen und \"wegen des guten Überblicks\" benutzen.

Dazwischen befindet sich irgendwo ein Normalzustand und auch ich. Mir
bereitet es keine Schwierigkeiten, eine obszön teure Tankstelle kurz vor
Ferienbeginn links liegen zu lassen (oder zähneknirschend 5¤ mehr zu
berappen) und es ist auch nicht das Ende der Welt, wenn die Stadwerke
München für ihren Ökostrom evtl. 2ct mehr die Kilowattstunde nehmen, als
der anonyme Reseller mit seinenm Atomstrommix.

Ich lasse mich aber auch nicht exzessiv im Fachgeschäft zu Produkten
beraten um anschließend beim günstigsten Internet-Kistenschieber
zuzuschlagen. Sehr wohl aber hält sich mein Mitleid mit dem Exitus des
niedergelassenen Einzelhandels in überschaubaren Grenzen, wenn der nur gut
findet und verkauft, was grad zu überhöhten Preisen im Angebot ist und das
Personal keinen blassen Dunst vom Sortiment hat. Denn dann kann ich das
auch gleich alleine im Netz recherchieren und klicke in aller Regel auf
\"Verkauf und Versand durch Amazon\".

Nicht, weil Amazon seine Bediensteten so fürstlich bezahlt oder so ein
überaus ökologisches Unternehmen ist, sondern weil ich mich darauf
verlassen kann, als Kunde ernstgenommen zu werden. Wenn da was nicht paßt,
geht die Retoure weitgehend schmerzfrei und ohne große Diskussion über die
Bühne.

Aber wenn mir jemand ernsthaft verklickern will, es sei technisch so
anspruchsvoll, Strom an Ladesäulen jedem x-Beliebigen per Kreditkarte zu
verkaufen oder private Einspeisungen und Abzapfungen kilowatt- und
sekundengenau zu vergüten, dann kommt mir schon ein kleiner Lacher aus.

Vielleicht braucht es dann einfach Menschen wie Elon Musk, Mark Zuckerberg,
Sundar Pichai, Tim Cook und Jeff Bezos um die Dinosaurier aus ihrem
Dornröschenschlaf zu wecken. Möglicherweise ist es dann für Letztere aber
zu spät und sie werden vom Fortschritt überrollt. Man dachte bei Schlecker
ja auch, Billigdrogerien in schmucklosen Märkten und mürrische
Kassiererinnen seien eine zukunftsfähige Idee. So wie man bei Praktiker
annahm, jeder Depp würde bis in alle Ewigkeit Billigwerkzeug zu nicht so
wirklich billigen Preisen kaufen, wenn der nächste Konkurrent in Spuckweite
liegt.

die Meinung, dass der globale Markt für Computer sehr begrenzt sei, ist
auch Legende... Nein, das ist unmöglich, das geht alles nicht. Die Leute
haben seit jahrtausenden Kerzen, wer braucht da Haushaltsstrom...

Genau.

Volker
 

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