Fototransistor und LED

Am 06.06.19 um 21:57 schrieb Axel Berger:

"Es ist pro gefahrenen Kilometer 2,6 mal wahrscheinlicher im Auto eine
schwere Kopfverletzung zu erleiden!"

Und nun?

Nun hast Du ein stichhaltiges Armument und mich vollends Ăźberzeugt. Ist
denn die Quelle sauber und glaubwĂźrdig?

Die Quellen werden genannt, sie scheinen mir nicht abwegig zu sein. Die
Hannelore-Kohl-Stiftung dĂźrfte wissen, was ein Radfahrer und was ein SHT
ist. Daß ihre Präventions-Schwerpunktsetzung nicht ihren eigenen Zahlen
folgt ist ein anderes Problem.

Die Ermittlung der Personenkilometer mit Auto und Rad scheint mir mit
mehr Unsicherheit behaftet, aber ich denke, ich wĂźrde mich schwer tun,
etwas besseres als die zitierte Studie des Verkehrsministeriums zu
finden. Auf die Schnelle sehe ich auch keinen Kontext, der
erkenntnisleitende Interessen vermuten läßt.

Was meinst du?

Es gibt Ăźbrigens auch Leute, die mit anderen (neueren) Quellen zu einem
ähnlichen Ergebnis kommen:

https://www.clevere-staedte.de/blog/artikel/helmpflicht-f%C3%BCr-fu%C3%9Fg%C3%A4nger-und-autofahrer

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Eric Bruecklmeier schrieb:

Guido Grohmann:
Ralph A. Schmid schrieb:
Kommt aufs Gleiche raus, ich wĂźrde nie an einem LKW rechts
vorbeifahren, erst recht nicht, wenn die Chance besteht, der biegt da
ab.
Dann bist du also eines dieser Verkehrshindernisse auf dem Radweg.
Indirekt bist du sogar mit Schuld an der Konditionierung der Sorte
Autofahrer, die meinen, Autofahrer haben grundsätzlich Vorrang vor allen
anderen Verkehrsteilnehmern.

Na, da ist es doch wesentlich pfiffiger sich Ăźber den Haufen fahren zu
lassen. Auf dem Grabstein steht dann: "ABER ER WAR IM RECHT!". So Typen
wie Dich brauchen wir unbedingt mehr im Verkehr!

FĂźr die reine Lehre muss man nunmal zu gewissen Opfern bereit sein :->
Aber du hast natßrlich recht. Die Qualität der Argumente ist wahrlich
erstaunlich. Dennoch trifft man solcherart Argumentation durchaus auch in
akademisch gebildeter Umgebung an...

MfG
Rupert
 
On 2019-06-06 02:44, Norbert Goettsche wrote:
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:

Ich meinte auch nicht eine ganz neue Anordnung von Strassen. Man haette
die Gebaeudefronten zuruecksetzen und damit mehr Platz fuer Radwege
schaffen koennen.

Damals war der PKW-Verkehr weit geringer als heute. Auch deshalb wurde wohl
keine Notwendigkeit für Radwege gesehen.

Auch da haette man von Amerika lernen koennen, naemlich wie sowas
schiefgehen kann. Schon weit vor dem Krieg und sogar zur
Pferdkutschenzeit war New York derart verstopft, dass Radfahren keine
Freude mehr macht und die Leute es daher sein liessen. Bis auf ein paar
Gegenden, wo die Stadtplaner es richtig machten:

http://narratively.com/wp-content/uploads/2013/05/7bz4gb79TUWKjDzPuasn_ocean20parkway.png

Selbst ein Blick nach London haette gereicht:

https://cmte.ieee.org/futuredirections/wp-content/uploads/sites/44/2018/07/horse-300x240.jpg

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:
Auch da haette man von Amerika lernen koennen, naemlich wie sowas
schiefgehen kann. Schon weit vor dem Krieg und sogar zur
Pferdkutschenzeit war New York derart verstopft, dass Radfahren keine
Freude mehr macht und die Leute es daher sein liessen. Bis auf ein paar
Gegenden, wo die Stadtplaner es richtig machten:

http://narratively.com/wp-content/uploads/2013/05/7bz4gb79TUWKjDzPuasn_ocean20parkway.png

Selbst ein Blick nach London haette gereicht:

https://cmte.ieee.org/futuredirections/wp-content/uploads/sites/44/2018/07/horse-300x240.jpg

Nach Ende des WK2 gab es beim Wiederaufbau wirklich wichtiger Dinge zu
beachten. Es war keine Kapazität frei für solche Vorschläge. Ein nicht
geringer Teil der Männer war tot, verletzt, oder noch nicht wieder aus der
Kriegsgefangenschaft zurück.

--
ZX-12R '02 - 112,1
 
Rupert Haselbeck schrieb:
Eric Bruecklmeier schrieb:

Guido Grohmann:
Ralph A. Schmid schrieb:
Kommt aufs Gleiche raus, ich wĂźrde nie an einem LKW rechts
vorbeifahren, erst recht nicht, wenn die Chance besteht, der biegt da
ab.
Dann bist du also eines dieser Verkehrshindernisse auf dem Radweg.
Indirekt bist du sogar mit Schuld an der Konditionierung der Sorte
Autofahrer, die meinen, Autofahrer haben grundsätzlich Vorrang vor allen
anderen Verkehrsteilnehmern.

Na, da ist es doch wesentlich pfiffiger sich Ăźber den Haufen fahren zu
lassen. Auf dem Grabstein steht dann: "ABER ER WAR IM RECHT!". So Typen
wie Dich brauchen wir unbedingt mehr im Verkehr!

FĂźr die reine Lehre muss man nunmal zu gewissen Opfern bereit sein :-
Aber du hast natßrlich recht. Die Qualität der Argumente ist wahrlich
erstaunlich. Dennoch trifft man solcherart Argumentation durchaus auch in
akademisch gebildeter Umgebung an...

Geil, und wieder schlägt die professorale Dßmmlichkeit des Herrn
Bruecklmeier durch und wird auch noch beklatscht.

Zum GlĂźck fahr ich nicht dort mit dem Rad, wo der sich rumtreibt.
Wahrscheinlich ist es sein Hobby, mit dem SUV Radler zu erschrecken ... m(

Guido
 
Hanno Foest wrote:
> Was meinst du?

Ich meine, ich hatte weder die Zeit noch die Lust, den Quellen zu
folgen. Die Rückfrage war also eine Bitte um genau die Art Deiner
begründeten Einschätzung, wie Du sie oben gerade gegeben hast. Danke.

--
/Ż\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
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Hanno Foest wrote:
Wurde da nicht vielmehr gesagt
"es gibt $VIELE [absolute Zahl!] Verletzungen, gegen die der Gurt hilft,
also machen wir den zur Pflicht"?

Nein auch die Rate war und ist hoch. Autofahren ist eine der
gefährlichsten Tätigkeiten, allerding haben Unfälle heute im Mittel weit
weniger schwere Folgen. Mir hat der Gurt drei mal geholfen. In allen
drei Fällen wäre auch ohne nicht viel passiert, aber mit eben gar
nichts.

Ich bin allerdings schon als Kind nur angeschnallt gefahren, zu einer
Zeit, als Gurte aufpreispflichtiges Sonderzubehör waren. Ich kenne es
nicht anders.

--
/Ż\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
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Am 07.06.19 um 00:00 schrieb Rupert Haselbeck:

[...]

FĂźr die reine Lehre muss man nunmal zu gewissen Opfern bereit sein :-
Aber du hast natßrlich recht. Die Qualität der Argumente ist wahrlich
erstaunlich. Dennoch trifft man solcherart Argumentation durchaus auch in
akademisch gebildeter Umgebung an...

erstaunlich ja, aber mich Ăźberrascht hier eigentlich gar nichts mehr...
 
[x'p/f'up de.rec.fahrrad]

On Thu, 6 Jun 2019 12:59:55 +0200, Hanno Foest wrote:
On 06.06.19 08:46, Thomas Prufer wrote:
Wobei Jörg mitm Mountainbike im Gelände und in den Bergen sportlich
unterwegs war [, sein Lenker brach, er einen Abstieg machte und sich
daber verletzte]
Sicher, beim Downhill-Rennen oder so würde ich auch eine Helm tragen

Aber einen Helm. Keinen "Helm". Integralhelm mit CFK-Schale also. Und nicht
nur den. Sondern vielleicht auch eine HWS-Orthese wie die Leatt,
Brustpanzer/Rückenprotektor, Ellenbogenschützer, Knieschützer/-orthese und
Handschuhe. Trotzdem kannst Du Pech haben.

Das ist aber nicht das, was gemeinhin unter "Radfahren"
verstanden wird. Ausgangspunkt der Diskussion war Radfahren in der
Stadt, <ucbgsf-etj.ln1@nntp.haselbeck-net.de

Mei, Kopfverletzungen gibt es allerwegen. Im Haushalt (der klassische
Leiter-/Treppen-/Badsturz), bei der Gartenarbeit (Obsternte), wenn man am
Dach rumturnt um z. B. die Regenrinne zu säubern, als Fußgänger im
Mischverkehr, beim Fahrradfahren in der Stadt und sonstwo, auf dem
Mopped/Roller und natürlich im Auto. Viele Statistiken belegen auch
Letzteres.

Darum tragen MTB-, Rennrad-, MX-, DTM-, Superbike-, F1-, Tourenwagen,
Rallye- und sonstige Sportfahrer u. A. den hier vorgeschriebenen Helm,
meistens mit Nackenstütze (z. B. HANS) oder HWS-Orthese.

Meine Probleme beginnen mit der Ausübung eines gesellschaftlichen Zwangs i.
S. von "jeder vernünftige Mensch weiß doch, daß Helme nützen" oder dem
Aufbau von Horrorszenarien, wo der Freund eines Freundes ein Unfallchirurg
ist, in dessen Notaufnahme logischerweise nur diejenigen Patienten kommen,
die sich - ganz gleich ob mit oder ohne Helm - schwer verletzt haben und
eben nicht fluchend aufgestanden und weitergefahren sind.

Das Argument mit den beim Sturz zerstörten Helmen (und was wohl ohne mit
dem Schädel passiert wäre) als Wirksamkeitsnachweis ist angesichts z. B.
einer Pudelmütze wohl kaum haltbar. Schließlich bewirkt das
Schreckgespenst des vor allem ohne Helm ach-so-gefährlichen
Fortbewegungsmittels "Fahrrad" neben einer Erhöhung der Verkaufszahlen für
Helme nach Ansicht einiger Statistiken in ganz anderer, unerwarteter Weise
eine Reduktion der Schädel-Hirn-Traumata unter den Radfahrern: Es steigen
einfach weniger Menschen auf den Sattel, die verunfallen können.

Ein möglicherweise ähnlicher Mechanismus sorgte in Australien für einen
deutlichen Rückgang der Kopfverletzungen nach Einführung der Helmpflicht.
Zumindest ist dies Gegenstand hitziger Diskussionen, wie auch das Thema
"Risikokompensation" und veränderte Wahrnehmung von Helmträgern durch
andere Verkehrsteilnehmer.

Und schließlich finde ich es inakzeptabel, wenn wegen der
Schadensbegrenzungs- und Sorgfaltspflicht des Versicherungsnehmers und
etwaiger Regreßforderungen oder Kürzungen des Schmerzensgeldes eine
Helmpflichteinführung durch die Hintertüre passiert. Der Gesetzgeber möge
sich bitte mit den für alle derartigen Richtlinien geltenden
Minimalanforderungen an Sinnfälligkeit, Wirksamkeit und Angemessenheit
auseinandersetzen und dann entscheiden, ob die Einführung einer
Radhelmpflicht im Sinne der Bevölkerung ist oder nicht. Bis dahin hat die
Frage "Helm auf?" außerhalb von Vorsatz und grober Fahrlässigkeit
rechtlich überhaupt keine Rolle zu spielen.

Warum nicht im gleichen Zug eine ebenfalls durch geeignete Helme deutlich
stärker reduzierbare Zahl von Kopfverletzungen im Auto propagiert wird,
möge sich jeder selbst überlegen. Ich habe da schon so eine Vermutung.

Volker
 
On 2019-06-06 21:02, Norbert Goettsche wrote:
Joerg <news@analogconsultants.com> wrote:

Auch da haette man von Amerika lernen koennen, naemlich wie sowas
schiefgehen kann. Schon weit vor dem Krieg und sogar zur
Pferdkutschenzeit war New York derart verstopft, dass Radfahren keine
Freude mehr macht und die Leute es daher sein liessen. Bis auf ein paar
Gegenden, wo die Stadtplaner es richtig machten:

http://narratively.com/wp-content/uploads/2013/05/7bz4gb79TUWKjDzPuasn_ocean20parkway.png

Selbst ein Blick nach London haette gereicht:

https://cmte.ieee.org/futuredirections/wp-content/uploads/sites/44/2018/07/horse-300x240.jpg


Nach Ende des WK2 gab es beim Wiederaufbau wirklich wichtiger Dinge zu
beachten. Es war keine Kapazität frei für solche Vorschläge. Ein nicht
geringer Teil der Männer war tot, verletzt, oder noch nicht wieder aus der
Kriegsgefangenschaft zurück.

Das glaube ich nicht. Z.B. waren Teile von Duesseldorf Anfang der 60er
noch unbebaute Ruinen Grundstuecke. Wir haben da als Kinder
(illegalerweise) gespielt. In den 60ern gab es wieder genug Maenner und
ausserdem koennen Frauen genausogut planen. Meist sogar besser.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 2019-06-06 01:51, Hanno Foest wrote:
On 05.06.19 22:05, Joerg wrote:

Ich stimme Dir in der Sache ja zu, aber die Argumentation ist Käse.
Absolute Zahlen sagen gar nichts. Ich vermute mal, pro Minute Fahrtzeit
gerechnet gleichen sich die Werte an oder kehren sich sogar um.

Es gibt nur eine korrekte Vergleichsmethode und das raffen Helmgegner
nicht bzw. ignorieren es, weil es deren merkwuerdige "Logik" sofort ad
absurdum fuehrt: Pro gefahrenem Kilometer.

Pro gefahrenem Kilometer stimmt das noch genauso.

https://www.eradhafen.de/2011/03/adac-helme-fur-autofahrer/

"Es ist pro gefahrenen Kilometer 2,6 mal wahrscheinlicher im Auto eine
schwere Kopfverletzung zu erleiden!"

Hoert sich nach Fake News an.

Jeder Deutsche radelt demnach im Durchschnitt 290km/Jahr. Sie sollen
also nur zehnmal mehr oder 2900km/Jahr mit dem Auto fahren? Das
entwurzeln wir gleich mal weiter unten, da Du ja alles belegt haben
moechtest.



Nun sehen wir uns mal die wirklichen Daten an:

https://www.focus.de/wissen/mensch/tid-11628/verkehr-wie-weit-jeder-deutsche-pro-jahr-radelt_aid_328093.html

https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/481960/

https://www.kba.de/DE/Statistik/Kraftverkehr/VerkehrKilometer/verkehr_in_kilometern_node.html

Zitat "Die durchschnittliche Fahrleistung eines Fahrzeugs in 2017
verringerte sich hingegen weiter leicht auf 13.257 Kilometer".

Q.e.d., oder so :)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 2019-06-06 03:49, Ralph A. Schmid, dk5ras wrote:
Guido Grohmann <guido.grohmann@gmx.de> wrote:

Ich bin einmal Anfang der 90er übern Lenker abgestiegen und hab mir das

Bei mir war die Schulter im Eimer, eine Woche KH deswegen.

Kinn aufgeschlagen. Diese heute üblichen Helmchen hätten das genau null
und nichts verhindert, ich hätte mir eher noch den Hals gestaucht, wenn
ich mit dem "Schirmchen" und dem Kinn gelandet wäre.

Ja, die kleine Schramme am Kopf war harmlos, mag aber nicht wissen,
was passiert wäre, die instinktive Schutzhaltung hätte funktioniert,
aber der durch den Helm vergrößerte Kopf wäre natürlich nicht im
Instinkt einbezogen gewesen.

Ich bin instinktiv abgerollt (Sporttraining) und da war der Helm nicht
im Weg. Im Gegenteil, er hat aber eine groessere Schrame am Kopf
dankenswerterweise uebernommen und sich geopfert. Die Verletzung waere
vermutlich nicht schlimm gewesen, aber ganz ohne Kopfschramme war
natuerlich besser.


Ist wie wenn man mit einem Bauhelm durch den Rohbau tapert und überall
mit dem Ding hängenbleibt, weil man mit Helm andere Außenmaße hat als
ohne. Nur dann eben nicht im Schrittempo, wie auf dem Bau, sondern ein
Vielfaches schneller.

Das aendert sich rasch, wenn man den Helm immer traegt. So wie man sich
an ein Fahrzeug mit laengerem Heck gewoehnt und nicht ueberall
ranrumpelt, selbst wenn man es nicht sieht.

Bei "artgerechtem" Mountain Bike Betrieb ist das sehr wichtig. Ein
Tacheln gegen einen dicken rueberhaengenden Ast bei 25km/h koennte die
letzte Fahrt gewesen sein.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 07.06.19 um 18:09 schrieb Joerg:

Pro gefahrenem Kilometer stimmt das  noch genauso.

https://www.eradhafen.de/2011/03/adac-helme-fur-autofahrer/

"Es ist pro gefahrenen Kilometer 2,6 mal wahrscheinlicher im Auto eine
schwere Kopfverletzung zu erleiden!"

Hoert sich nach Fake News an.

Muß wohl an deinem Gehör liegen.

Jeder Deutsche radelt demnach im Durchschnitt 290km/Jahr. Sie sollen
also nur zehnmal mehr oder 2900km/Jahr mit dem Auto fahren?

Das steht da nicht. Vielleicht liest du einfach mal genauer.

Nun sehen wir uns mal die wirklichen Daten an:

https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/481960/

Ist die gleiche Quelle (Verkehrsministerium) und damit sind auch die
Zahlen (nahezu - sie sind halt neuer) die gleichen.

Schauen wir uns die Grafik mal an. An Personenkilometern 6% Fahrrad +
Fußverkehr, 76% Auto. Also 12,7 mal mehr Personenkilometer mit dem Auto
als mit (Fahrrad + Fußverkehr). Wenn 26 mal mehr schwere
Kopfverletzungen im Auto passieren und auf Pkw 12,7 mal mehr
Personenkilometer entfallen, ist es pro gefahrenem Kilometer 2 mal
wahrscheinlicher im Auto eine schwere Kopfverletzung zu erleiden. (Der
Originalartikel sprach von 2,6 mal - geschenkt).

> Q.e.d., oder so :)

Eben.

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:
Unlängst ging wieder ein vom Radfahrer totgefahrener Fußgänger durch
die lokalen Medien. Kommt nicht so häufig vor, passiert aber.

Hierzulande scheinen vorallem Unfälle Rad gegen Rad zuzunehmen
(nebst Selbstunfällen mit EBike). Das mag statistische Grßnde
haben (quadratische Kleinsignalkennline) oder zusätzliche nicht-
lineare Effekte. Gibt sicher bald eine Doktorarbeit ETH dazu :-].
Ich sehe zunehmende Aggressivität von Schnellradlern versus
Langsamradler, was auch der Grund fĂźr den letzten Unfall hier war.

--
mfg Rolf Bombach
 
On 2019-06-10 09:17, Hanno Foest wrote:
Am 07.06.19 um 18:09 schrieb Joerg:

Pro gefahrenem Kilometer stimmt das noch genauso.

https://www.eradhafen.de/2011/03/adac-helme-fur-autofahrer/

"Es ist pro gefahrenen Kilometer 2,6 mal wahrscheinlicher im Auto eine
schwere Kopfverletzung zu erleiden!"

Hoert sich nach Fake News an.

Muß wohl an deinem Gehör liegen.

Nein, an den Fakten.


Jeder Deutsche radelt demnach im Durchschnitt 290km/Jahr. Sie sollen
also nur zehnmal mehr oder 2900km/Jahr mit dem Auto fahren?

Das steht da nicht. Vielleicht liest du einfach mal genauer.

Nun sehen wir uns mal die wirklichen Daten an:

https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/481960/

Ist die gleiche Quelle (Verkehrsministerium) und damit sind auch die
Zahlen (nahezu - sie sind halt neuer) die gleichen.

Schauen wir uns die Grafik mal an. An Personenkilometern 6% Fahrrad +
Fußverkehr, 76% Auto. Also 12,7 mal mehr Personenkilometer mit dem Auto
als mit (Fahrrad + Fußverkehr). Wenn 26 mal mehr schwere
Kopfverletzungen im Auto passieren und auf Pkw 12,7 mal mehr
Personenkilometer entfallen, ist es pro gefahrenem Kilometer 2 mal
wahrscheinlicher im Auto eine schwere Kopfverletzung zu erleiden. (Der
Originalartikel sprach von 2,6 mal - geschenkt).

Auf das Fahrrad entfaellt nunmal anteilig weit mehr.

www.bast.de/DE/Verkehrssicherheit/Publikationen/Download-Publikationen/Downloads/U-medizinische-folgen-von-unfaellen.pdf?__blob=publicationFile&v=1

Tabelle 5 droeselt das in die verletzten Koerperteile auf. Nur die
Spalten nach 2001 betrachten, da vorher nicht zwischen Motorrad- und
Fahrradfahrern diffenziert wurde. Sieh Dir die Prozentsaetze der
Kopfverletzungen an und dann nochmal Abbildung 1. Vielleicht wird es Dir
dann klarer.

Oder tust Du auch alles von der BAST als "Anekdoten" ab?

[...]

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 05.06.19 um 19:53 schrieb Joerg:

Hierzulande (USA) ist es umgekehrt. Ich bin mal in etwas Hektik aus dem
Buerosessel, aufs Rennrad, zu einem Meeting in der Kirche geduest.
"Where is your helmet?" war die erste Frage aus der Gruppe, als ich das
Rad in den Raum schob. Hatte ich in der Eile vergessen. Einer sagte dann
"If I am on my bicycle without a helmet I feel naked".

Ich hätte tatsächlich ein Problem mit der Idee, als Ausländer nackt
durch die USA zu radeln.

Ohne Helm sieht man hier fast nur Obdachlose und einige Jugendliche,
obwohl unter 18 Jahren oder so Helmpflicht gilt. Fuer Erwachsene haben
wir keine, aber dennoch sind fast alle vernuenftig und tragen Helm. Bis
auf manche Unistaedte.

Ich gehe bis zum Beweis des Gegenteils davon aus, daß auf dem
Territorium der USA die gleichen Naturgesetze gelten wie in Europa. Wenn
du mit dem Fahrrad gegen einen Poller oder ein vergleichbares Hindernis
prallst, fliegst du nach hinten weg und setzt dich gewaltig auf den
Allerwertesten. Wenn du seitlich fällst, kann es aber auch passieren,
daß du auf den Kopf fällst. Die Kopfverletzungen entstehen dann aber
durch Hautrisse und AbschĂźrfungen, weil dein Kopf dann wie ein
Radiergummi über den Straßenbelag rutscht.

Es gibt Leute, die meinen, wenn sie langsam fahren, brauchen sie keinen
Helm. Bis sie mal von einem Auto angefahren werden. Dann ist es u.U.
aber zu spaet zur Einsicht.

Die kinetische Energie eines fahrenden Autos ist mit der Energie eines
Fahrrades nicht zu verwechseln. Ein Auto wiegt fast immer mehr als eine
Tonne, ein Fahrrad mit normalgewichtiger Person meist nur um die 100 kg.

Holger
 
Am 10.06.19 um 23:48 schrieb Joerg:

"Es ist pro gefahrenen Kilometer 2,6 mal wahrscheinlicher im Auto eine
schwere Kopfverletzung zu erleiden!"

Hoert sich nach Fake News an.

Muß wohl an deinem Gehör liegen.

Nein, an den Fakten.

Na ja, auf ameriganisch ist "Fake News" halt eine neue ĂźberflĂźssige
Vokabel fĂźr das, was man andernorts Fakten nennt...

Jeder Deutsche radelt demnach im Durchschnitt 290km/Jahr. Sie sollen
also nur zehnmal mehr oder 2900km/Jahr mit dem Auto fahren?

Das steht da nicht. Vielleicht liest du einfach mal genauer.

Nun sehen wir uns mal die wirklichen Daten an:

https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/481960/

Ist die gleiche Quelle (Verkehrsministerium) und damit sind auch die
Zahlen (nahezu - sie sind halt neuer) die gleichen.

Schauen wir uns die Grafik mal an. An Personenkilometern 6% Fahrrad +
Fußverkehr, 76% Auto. Also 12,7 mal mehr Personenkilometer mit dem Auto
als mit (Fahrrad + Fußverkehr). Wenn 26 mal mehr schwere
Kopfverletzungen im Auto passieren und auf Pkw 12,7 mal mehr
Personenkilometer entfallen, ist es pro gefahrenem Kilometer 2 mal
wahrscheinlicher im Auto eine schwere Kopfverletzung zu erleiden. (Der
Originalartikel sprach von 2,6 mal - geschenkt).

Auf das Fahrrad entfaellt nunmal anteilig weit mehr.

NĂś, hab ich doch gerade gezeigt.

> www.bast.de/DE/Verkehrssicherheit/Publikationen/Download-Publikationen/Downloads/U-medizinische-folgen-von-unfaellen.pdf?__blob=publicationFile&v=1

Wird in
https://www.clevere-staedte.de/blog/artikel/helmpflicht-f%C3%BCr-fu%C3%9Fg%C3%A4nger-und-autofahrer
benutzt, mit dem gleichen Ergebnis wie die Rechnung vorher.

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 10.06.19 um 22:49 schrieb Rolf Bombach:
Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:

Unlängst ging wieder ein vom Radfahrer totgefahrener Fußgänger durch
die lokalen Medien. Kommt nicht so häufig vor, passiert aber.

Hierzulande scheinen vorallem Unfälle Rad gegen Rad zuzunehmen
(nebst Selbstunfällen mit EBike). Das mag statistische Grßnde
haben (quadratische Kleinsignalkennline) oder zusätzliche nicht-
lineare Effekte. Gibt sicher bald eine Doktorarbeit ETH dazu :-].
Ich sehe zunehmende Aggressivität von Schnellradlern versus
Langsamradler, was auch der Grund fĂźr den letzten Unfall hier war.

Hier in DE ist eine zunehmende Individualisierung des Straßenverkehrs
gewollt. Denn schließlich dokumentiert sich in der Ahnung von
Verkehrsverstößen der Rassismus von weißen, christlichen und westlichen
alten Männern. Das ist unerträglich denn Vielfalt ist die Zukunft. KGE
freut sich ja bekanntlich darauf.
--
---hdw---
 
Hi Horst,

Hier in DE ist eine zunehmende Individualisierung des Straßenverkehrs
gewollt.

Das ist ob unserer speziellen Industriefokussierung nachvollziehbar,
wenngleich nicht jedem auch zwingend in dessen Logik.

Denn schließlich dokumentiert sich in der Ahn(d)ung von
Verkehrsverstößen der Rassismus von weißen, christlichen und westlichen
alten Männern.

Dieser Satz will sich mir noch nicht erschließen. Der Zusammenhang von
Verkehrsverstößen zu Rassismus ist für mich völlig orthogonal. Ich hätte
hierzulande auch noch nie mitbekommen, dass hier irgendwelche
Unterschiede gemacht worden wären, bei der Ahndung von Verkehrsdelikten.
Ja, ich kenne gut betuchte MitbĂźrger, die der Meinung sind, dass die
Suche nach einem (legalen) Parkplatz teurer sei, als das im Mittel
verhängte Bußgeld. Und ich kenne auch mindestens eine Rechtsanwalt, der
nicht damit gerechnet hatte, dass die Stadt dieses offensichtliche
Verhalten nicht dahingehend bemerkt hätte und ihm ernsthaften Stress an
den Hals gehetzt hatte. "Achtung vor dem geltenden Recht" ist gerade bei
Anwälten ein nicht klein zu erachtender Umstand...

> KGE freut sich ja bekanntlich darauf.

Wer/ was ist KGE?

Marte
 
"Horst-D. Winzler" wrote:
sich in der Ahnung von
d

Normalerweise sind Tippfehler harmlos, ich mache selbst mehr als genug.
Aber in diesem speziellen Fall mußte ich dreimal lesen, bevor ich auf
das Gemeinte kam.

--
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