Fototransistor und LED

On 17 May 19 at group /de/sci/electronics in article gk8uuhFcfomU1@mid.individual.net
<news@analogconsultants.com> (Joerg) wrote:

On 2019-05-17 12:48, Hanno Foest wrote:
Am 17.05.19 um 19:47 schrieb Joerg:

Leider ist das ganze Rennrad mitsamt mir derzeit laediert. Vor 12
Tagen ist bei voller (nicht zu knapper) Reisegeschwindigkeit die
rechte Seite des Lenkers abgebrochen.Das Fahrrad sieht ziemlich
schrottig aus und ich kann immer noch nicht gescheit laufen. Mist.

Aua... solche Defekte sollten eigentlich ausgeschlossen sein.
Alu-Lenker? Stahl bricht nicht so abrupt.


Ja, war Alu. Nie wieder. Da kommt jetzt ein Flachlenker aus Stahl ans
Rennrad, sofern der Rahmen keinen Totalschaden hat. Muss ich noch
vermessen, aber derzeit zu viel Beinschmerzen dafuer.

Gute Genesung, besser Dich!

Ich sags ja immer: Sport is Mord!
Pumpe gesund, Knochen und Gelenke kaputt.

Ich halte mich schon immer an Churchil: No sports!

Bei der Musterung war ich der einzige, der voll verwendungsfähig war, alle
meine Kumpels hatten irgendwelche Einschränkungen durch Sport.



PS als Ultraschaller solltest Du so einiges schallen können. Keine Ahnung,
ob man bei Alu was findet bevor es katastrophal versagt.

Steel is real!

Auch Klangprobe sollte Hinweise auf Strukturveränderungen geben. Kannte
mal ne NDT Firma in D (Reilhofer Echolyzer oder so ähnlich), der hat gute
Kohle mit Klanganalyse gemacht. Er konnte nicht sagen, ob Teile gut oder
schlecht waren, nur anders als das gelernte Muster.

Hat u.a. Unmengen von Getriebeprüfständen ausgerüstet, konnte dort
Getriebe Versagen voraussagen.

Bei den großen Getriebe Prüfständen hörte er nur zu, wenn das ganze
Programm durchgefahren wurde und konnte anhand der Zähnezahlen und
Drehzahl sogar sagen, welcher Gang da aus dem Muster rausfiel und dann
irgendwann crasht.



Handgeräte gabs auch:

Die Handgeräte waren kleine Kugelhämmer (ähnlich wie ein Automatikkörner)
dann (Piezo)Mikrofone und ne Monster Analog/Digital Elektronik, die
Fourier vom Klang machte.

Beeindruckend war, das er z.B. von 10 Bremsbelägen den einen rausfinden
konnte, den man auf den Boden fallen lies, während er wegschaute.
Durch den Aufprall gabs Microrisse in der Klebestelle und die veränderten
den Klang. Konnten seine Compuster hören, Der Mensch blieb ahnungslos.

Lies sich beliebig reproduzieren, alle Zehn neu gelernt, und schwups fand
er den, der sich wieder per Fall verändert hat.



Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
On Fri, 17 May 2019 21:48:37 +0200, Hanno Foest wrote:
Am 17.05.19 um 19:47 schrieb Joerg:
Leider ist das ganze Rennrad mitsamt mir derzeit laediert. Vor 12 Tagen
ist bei voller (nicht zu knapper) Reisegeschwindigkeit die rechte Seite
des Lenkers abgebrochen.
Aua... solche Defekte sollten eigentlich ausgeschlossen sein. Alu-Lenker?
Stahl bricht nicht so abrupt.

Da ist gar nix ausgeschlossen.

https://www.bike-magazin.de/komponenten/lenker_vorbauten/bike-bruchtest-lenker-und-vorbau/a18691.html
https://www.bike-magazin.de/komponenten/lenker_vorbauten/test-mtb-lenker-im-bruchtest/a40729.html

Die PDF-Ausgabe "präsentiert von Trekkingbike" ist leider verschwunden,
daher hier die Zusammenfassungen (OCR):

Answer Pro Taper LS/ove G2 AM
Der teure Answer Pro Taper SL Carbon-Lenker bringt für
seine Breite nur wenig auf die Waage und schafft trotzdem
auch im schlechtesten Durchgang die 150000er-Hürde
beim Multiload-Test. Die beiden Prüfmuster liegen im Test
keine 40 Prozent auseinander.

crankbroThers Iodine 2/Iodine 2
Die erreichten Lastwechsel bescheinigen dem Iodine 2 zwar volle
Offroad-Tauglichkeit, dafür streuen die Werte für eine Alu-Kombi recht
stark. Im Multiload-Test brach einmal der Lenker und einmal der Vorbau.

crankbroThers Iodine 11/Iodine 2
Im Vergleich zur Alu-Version bringt die Carbon-Variante des Iodine
deutlich weniger auf die Waage. Die Gewichtseinsparung schlägt
sich allerdings direkt in der Haltbarkeit nieder. Mit nur 24104
Lastwechseln bildet der Crankbrothers das Schlusslicht

enVe riser Mountain bar/stem
Trotz Leichtbau zeigt sich die Enve-Kombi im Multiload-Test mit
beeindruckender Haltbarkeit, auch wenn er nicht an die Konstanz eines
Syntace heranreicht. Einziger Unter-200-Gramm-Lenker, der die
200000er-Marke weit überschreitet.

race face Turbine/atlas 35
Der dicke Alu-Lenker bringt für seine Breite nur wenig auf die Waage und
zeigt sich im Multiload-Test sehr widerstandsfähig, was ihn
uneingeschränkt empfehlenswert macht. Gäbe es nicht den Syntace Vector
7075, wäre der Turbine der stabilste Alu-Lenker im Test

ritchey trail rizer alloy/WcS trail
Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es auch nur eine einzige
Lenker/Vorbau-Kombi geben könnte, die bereits an dem zahmen EN-Test
scheitert. Umso erstaunlicher, dass gerade ein schwerer Alu-Lenker vom
renommierten Hersteller Ritchey bereits alarmierend früh brach und somit
nicht fürs Gelände geeignet ist.

ritchey WcS trail alloy/WcS trail
Zwar nur 23 Gramm leichter als die günstige Alu-Version, aber um ein
Vielfaches stabiler und damit zuverlässiger. Die ENPrüfung nahm der WCS
mit links, und mit knapp 200000 Lastwechseln hinterließen die anderen
beiden Lenker auch im Multiload-Test einen überzeugenden Eindruck.

ritchey WcS trail carbon/WcS trail
Im Vergleich zu den beiden Carbon-Konkurrenten liegen die minimal
erreichten Lastwechsel jedoch niedriger. Die große Schwankung von 76
Prozent zwischen den beiden Prüfmustern spricht für Fertigungs-
toleranzen.

Syntace Vector 7075/Megaforce 2
Zwar ist der Vector 7075 mit 309 Gramm kein ausgewiesenes Leichtgewicht
[...]. Wer [...] unbedingt einen Metall-Lenker fahren möchte, findet
derzeit keinen stabileren Lenker aus Alu. Mit über 400000 Lastwechseln
deklassiert der Vector 7075 die Konkurrenz um Längen

Syntace Vector carbon/Megaforce 2
Als beide Test-Muster ohne Bruch die Eine-MillionenGrenze auf dem
Prüfstand erreichen, heißt es Test-Abbruch. Der Vector Carbon ist
unkaputtbar

truVatiV blackbox Jerome clem./aka 60
Während der EN-Test keinerlei Probleme machte, zeigten die beiden weiteren
Test-Muster im Multiload-Test eine bedenkliche Abweichung von 95 Prozent.
Mit sehr niedrigen 32149 erreichten Lastwechseln einer der schwächsten
unter den breiten Lenkern.

Mein Ritchey hat irgendwas von "WCS", "Oversize" und "DH" im Namen, hat
aber damals - vor gut 10 Jahren - sicher nicht nur 35¤ gekostet. Muß ich
mir nun also Sorgen machen? Dann: Viele Lenker brachen eben nicht genau
entlang der Klemmkante des Vorbaus, sondern deutlich daneben. Also keine
Kerbwirkung. Und: "Stahl" gibt es nicht. Moderne Hochleistungslegierungen
weisen durchaus ein ziemlich interessantes (lies: "spannendes")
Ermüdungsverhalten auf.

Da Stahllenker meist in der Billigheimerecke verortet sind, würde ich mir
keine allzu großen Hoffnungen machen, ein Qualitätsprodukt zu erwerben.

Ciao,
Volker
 
On Fri, 17 May 2019 16:40:42 -0700, Joerg wrote:
On 2019-05-17 13:04, Hartmut Kraus wrote:
Am 17.05.19 um 19:47 schrieb Joerg:
Vor 12
Tagen ist bei voller (nicht zu knapper) Reisegeschwindigkeit die
rechte Seite des Lenkers abgebrochen.
Oh, oh. Das hört sich kriminell an.
War uebel.
Gute Besserung. Was sagt denn der Doc zu deinen Verletzungen?
Was soll der Dic gross sagen? Muss eben alles abheilen, rigiden
Stiefel tragen, Kruecke, Bein viel hochlegen, und so weiter.

Genau. Sei froh, daß es Dir nicht den Oberschenkelhals, die Hüfte,
Ellenbogen, Schultergelenk oder sonstwas gefetzt hat, was bei solchen
unerwarteten Abstiegen gerne mal passiert. Auf dem Radl trägt man ja eher
selten Integralhelm, Brustpanzer/Protektorenjacke, Protektorenhose,
Knie-/Ellenbogenschützer und MX-Stiefel. Ich schätze außerdem, daß man da
wo Du unterwegs bist, oft ganz schön lange bewegungsunfähig herumliegt,
bis irgendwann (hoffentlich) der Sanka kommt. Vom Heli mal ganz zu
schweigen.

Eine Stahlgeschichte hätte ich noch:

Anno 2015 hat es mir an meiner Suzuki eine der zwei M10x80-Halteschrauben
abgeschert, die den Lenkerkonus der Klemmung in der oberen Gabelbrücke
festhalten. Das Konstrukt muß man sich in etwas so vorstellen, wie in
https://ttw-offroad.de/en-nkkstrmz250215-1-triple-clamp-rmz250-215 - die
Bolzen, die aus den schwarzen Klemmschellen kommen. Im Original sieht das
bissl anders aus, aber nicht funktional unterschiedlich in der Abwesenheit
jeglicher Redundanz.

Ich hatte wegen meiner 188cm Lenkererhöhungen montiert, das sind einfach
zylindrische Stäbe mit 8.2mm Bohrung, die man - mit längeren Schrauben -
unter der serienmäßigen Klemm-Mimik montiert. Ab Werk ist da - aus gutem
Grund - Festigkeitsklasse 10.9 montiert, mit entsprechendem Drehmoment.
Ich hatte damals, als die Erhöhung draufkam, in Ermangelung passender
Schrauben die Köpfe der vorrätigen DIN933-Sechskantschrauben auf dem
Bandschleifer passend verkleinert (M10 hat SW 17, passen tut nur SW 13,
der Kopf dient nur als Verdrehschutz beim Kontern der Mutter und sitzt in
einer sechskantigen Vertiefung).

Das wäre für sich genommen nun noch kein Problem gewesen. Allerdings fand
ich in der Grabbelkiste nur Edelstahlschrauben (A2-70), die ich "bei
nächster Gelegenheit" gegen was Vorschriftsmäßiges ersetzen wollte.
Zwischenzeitlich war aber das Gummi-Metall-Lager, das zu
Vibrationsdämpfung des Lenkers diente, ausgenudelt. Während die Klemmung
selbst wegen der eingebauten Hülse noch funktionierte und die Stopmuttern
fest blieben, kamen unangenehme Scherbelastungen auf die Schrauben, welche
zum ungünstigsten Zeitpunkt - nämlich bei der Landung nach einem Sprung -
direkt am Übergang vom Schaft zum Gewinde brachen.

Damit konnte sich der Lenker in der verbleibenden einen Klemmung nun
unabhängig vom Vorderrad drehen, was in diesem Sport niemals eine gute
Sache ist. Es wurde also gewissermaßen eine "No Hand Landing" mit
anschließender Bodenprobe. Glücklicherweise außer Beulen (Mensch und
Maschine), zerfetzten Klamotten, Blutergüssen und einem Kratzer im Ego
nichts passiert. Lesson learned.

Ciao,
Volker
 
Am 18.05.19 um 08:53 schrieb Volker Bartheld:

Leider ist das ganze Rennrad mitsamt mir derzeit laediert. Vor 12 Tagen
ist bei voller (nicht zu knapper) Reisegeschwindigkeit die rechte Seite
des Lenkers abgebrochen.
Aua... solche Defekte sollten eigentlich ausgeschlossen sein. Alu-Lenker?
Stahl bricht nicht so abrupt.

Da ist gar nix ausgeschlossen.

"Sollte" im Sinne von "(nicht nur) beim Auto sollten nicht spontan die
Bremsen versagen" oder "Steckernetzteile sollten einem nicht die Bude
abfackeln können". Klar, shit happens, entweder großes Pech, Pfusch oder
beides.

[...]

Und: "Stahl" gibt es nicht. Moderne Hochleistungslegierungen
weisen durchaus ein ziemlich interessantes (lies: "spannendes")
Ermüdungsverhalten auf.

Dann sollte man diese Legierungen dem fail-safe Gedanken folgend
vielleicht nicht nehmen? - Aber ok, ich kenn den Markt nicht. Im
Studium, also so vor 25 Jahren, hatte ich viel Kontakt zu
Fahrradschraubern und Extremradlern, und da hieß es nach einigen
unangenehmen Erfahrungen, lieber Stahl als Alu, weil man bei Stahl den
Defekt kommen sieht. Da das aus der Maschbauer-Ecke kam, die sich mit
dem Zeug eigentlich auch der Theorie nach auskennen müßten, hab ich das
mal so geglaubt.

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
On Sat, 18 May 2019 07:53:03 -0700, Joerg wrote:
On 2019-05-18 00:30, Volker Bartheld wrote:
On Fri, 17 May 2019 16:40:42 -0700, Joerg wrote:
On 2019-05-17 13:04, Hartmut Kraus wrote:
Am 17.05.19 um 19:47 schrieb Joerg:
Vor 12 Tagen ist bei voller (nicht zu knapper) Reisegeschwindigkeit die
rechte Seite des Lenkers abgebrochen.
Sei froh, daß es Dir nicht den Oberschenkelhals, die Hüfte, Ellenbogen,
Schultergelenk oder sonstwas gefetzt hat, [...] Ich schätze außerdem,
daß man da wo Du unterwegs bist, oft ganz schön lange bewegungsunfähig
herumliegt,
Hier war es erstaunlich. Drei Autofahrer stoppten sofort und haben sich
fast gestritten, wer mich nach Hause bringen darf.

Wäre spannend, wie das hierzumünchens abliefe. Ich wills nicht verschreien,
aber möglicherweise wirst Du erstmal angehupt, weil Du im Weg herumliegst.
Ich habe schon Menschen am Bahnhof über jemanden drübersteigen sehen, der
bewußtlos am Boden lag.

Allerdings fand ich in der Grabbelkiste nur
Edelstahlschrauben (A2-70) [...] Zwischenzeitlich war aber das
Gummi-Metall-Lager, das zu Vibrationsdämpfung des Lenkers diente,
ausgenudelt [es] kamen unangenehme Scherbelastungen auf die Schrauben,
welche zum ungünstigsten Zeitpunkt [...] direkt am Übergang vom Schaft
zum Gewinde brachen.

Ausgenudelt? Sprung? <grusel

Ja. Lief vergleichsweise spannend. Der Sprung war gut gelungen, danach
gings geradeaus weiter über ein paar Bodenwellen. Da war die Schraube
schon ab, die Kreiselkräfte jedoch hilfreich. Ich mußte aber abbremsen
wegen der herannahenden Steilkurve, das hatte wegen der nun außermittigen
Abstützung aber ein Drehmoment zur Folge. Ich wurde schon langsamer, aber
mein wegklappende Vorderrad war ein Problem.

Es wurde also gewissermaßen eine "No Hand Landing" mit anschließender
Bodenprobe. Glücklicherweise außer Beulen (Mensch und Maschine),
zerfetzten Klamotten, Blutergüssen und einem Kratzer im Ego nichts
passiert. Lesson learned.

Wow. Das haette allerdings wirklich im Rettungshubschrauber enden
koennen. Kritisch kann es auch werden, wenn wie bei Rad- und
Motorradfahrern oft ueblich, die Leute dicht hintereinander fahren, der
naechste dann nicht ausweichen kann und inklusive Fahrzeug von oben auf
einen draufknallt.

Das kannst Du deutlich einfacher haben, z. B. wenn Dich bei einem ganz
normalen Training ein überambitionierte Möchtegern-Rennfahrer von hinten
mit zu geringem Seitenabstand überholt und einfach nur ein bißchen Deinen
Lenker streift. Das reicht schon für einen spektakulären Crash, in diesem
Fall _mit_ Hubschraubereinsatz, fünfstündiger Not-OP und allerlei
Osteosynthesematerial aus Hochleistungsmetallen. War weniger lustig, da
hat man noch jahrelang Spaß mit.

Volker
 
On Sat, 18 May 2019 15:34:53 +0200, Hanno Foest wrote:
Am 18.05.19 um 08:53 schrieb Volker Bartheld:
Vor 12 Tagen
ist bei voller (nicht zu knapper) Reisegeschwindigkeit die rechte Seite
des Lenkers abgebrochen.
Aua... solche Defekte sollten eigentlich ausgeschlossen sein. Alu-Lenker?
Stahl bricht nicht so abrupt.
Da ist gar nix ausgeschlossen.
"Sollte" im Sinne von "(nicht nur) beim Auto sollten nicht spontan die
Bremsen versagen"

Was sie regelmäßig tun, z. B. weil Fading, Dampfblasenbildung,
Werkstattpfusch, ABS-Problem, usw. Vermutlich in der Häufigkeit ähnlich
wie brechende Lenker, versagende Lenkerklemmungen und GabelbrĂźcken,
Reifenplatzer, usw.

> oder "Steckernetzteile sollten einem nicht die Bude abfackeln kĂśnnen".

Passiert speziell mit den gĂźnstigen Nachbauten aus China immer wieder
gerne, das Internet ist voll davon. Manch einer hat ein lukratives
Geschäftsmodell darauf aufgebaut, Notebooks zu reparieren, die von einem
nicht ganz so tollen (aber deutlich gßnstigeren) Ladegerät gegrillt worden
sind. Über Probleme mit der Lithiumchemie brauchen wir gar nicht weiter zu
diskutieren, das pfeifen die Spatzen ja schon von den Dächern.

> Klar, shit happens, entweder großes Pech, Pfusch oder beides.

Genau.

Und: "Stahl" gibt es nicht. Moderne Hochleistungslegierungen
weisen durchaus ein ziemlich interessantes (lies: "spannendes")
ErmĂźdungsverhalten auf.

Dann sollte man diese Legierungen dem fail-safe Gedanken folgend
vielleicht nicht nehmen?

Wenn aber der Kunde besonders leicht will, der Controller besonders gĂźnstig
und der ADAC besonders sicher (in Crashtests beispielsweise)?

Im Studium, also so vor 25 Jahren, hatte ich viel Kontakt zu
Fahrradschraubern und Extremradlern, und da hieß es nach einigen
unangenehmen Erfahrungen, lieber Stahl als Alu, weil man bei Stahl den
Defekt kommen sieht.

Das mag bei einigen Stahlsorten so sein, definitiv aber nicht bei allen.
Außerdem kann z. B. bei den heutigen Colabüchsenrahmen der Unterschied
zwischen "Haarriß, beginnender Defekt" und "spektakuläres Materialversagen"
ein einziges Schlagloch sein.

Ganz offensichtlich gibt es Alulenker, die eine Menge mitmachen. Z. B. der
Syntace Vector 7075 [1]. Ja, er kostet um die 90€ und wiegt vielleicht ein
paar Gramm mehr. Syntace baut Ăźbrigens auch nahezu unzerstĂśrbare (aber
nicht unverpfuschbare) Kohlefaserlenker. Man kann aber auch ein Produkt um
20€ vom Kistenschieber kaufen. Oder von einer Premiumfirma, die mehr Geld
in Marketing als Materialprßfung und sonstiges Qualitätsmanagement steckt.

Da das aus der Maschbauer-Ecke kam, die sich mit dem Zeug eigentlich auch
der Theorie nach auskennen müßten, hab ich das mal so geglaubt.

Schau mal https://youtu.be/7Q9HZ-iMfH8?t=182. Siehst Du da "den Defekt
kommen"? Hier: https://youtu.be/kLDDASHsRLg?t=348 muß man schon ziemlich
gute Augen haben, unter einer Pulverbeschichtung, Steinschlagschutzfolie
oder mit Lenkerband keine Chance. Das ist nach eigenen Angaben Ăźbrigens
"Baustahl" (S235JR) mit den Kenndaten:

Streckgrenze (Dehngrenze) 185–355 N/mm²
Zugfestigkeit 340–510 N/mm²
Bruchdehnung 18–26,1 %

Sonderstähle wie SBZS600 kommen mit

Streckgrenze (Dehngrenze) 480-580 N/mm²
Zugfestigkeit 590-670 N/mm²
Bruchdehnung >23 %

daher. Damit will ich Ăźbrigens nicht sagen, aus SBZS600 mĂźsse man unbedingt
Fahrradlenker machen. Bedenke auch, daß die Wandstärken bei Stahllenkern
oft deutlich geringer sind, als bei ihren Pendants aus Alu. Und Stahl kann
rosten. Besonders an Stellen, wo es recht unangenehm, weil unsichtbar ist.

Volker

[1] https://www.syntace.com/de_DE/produkte/lenker/mtb/38/vector-7075-high20?c=33
 
On 2019-05-18 00:30, Volker Bartheld wrote:
On Fri, 17 May 2019 16:40:42 -0700, Joerg wrote:
On 2019-05-17 13:04, Hartmut Kraus wrote:
Am 17.05.19 um 19:47 schrieb Joerg:
Vor 12
Tagen ist bei voller (nicht zu knapper) Reisegeschwindigkeit die
rechte Seite des Lenkers abgebrochen.
Oh, oh. Das hört sich kriminell an.
War uebel.
Gute Besserung. Was sagt denn der Doc zu deinen Verletzungen?
Was soll der Dic gross sagen? Muss eben alles abheilen, rigiden
Stiefel tragen, Kruecke, Bein viel hochlegen, und so weiter.

Genau. Sei froh, daß es Dir nicht den Oberschenkelhals, die Hüfte,
Ellenbogen, Schultergelenk oder sonstwas gefetzt hat, was bei solchen
unerwarteten Abstiegen gerne mal passiert. Auf dem Radl trägt man ja eher
selten Integralhelm, Brustpanzer/Protektorenjacke, Protektorenhose,
Knie-/Ellenbogenschützer und MX-Stiefel. Ich schätze außerdem, daß man da
wo Du unterwegs bist, oft ganz schön lange bewegungsunfähig herumliegt,
bis irgendwann (hoffentlich) der Sanka kommt. Vom Heli mal ganz zu
schweigen.

Auf meinen MTB Routen ja, da kann es sein, dass man einen ganzen Tag
nicht gefunden wird. Oder auch mehrere, ist passiert. Ich nehme mangels
Handy-Netz da draussen zwar oft ein Funkgeraet mit, aber das hilft nur,
wenn man noch drankommt und bei Bewusstsein ist.

Hier war es erstaunlich. Drei Autofahrer stoppten sofort und haben sich
fast gestritten, wer mich nach Hause bringen darf. Obwohl ich ziemlich
blutverschmiert war.

Der Helm hat seinen Job gut erfuellt, egal was unwissende Helm-Gegner
dazu meinen. Aufschlagstelle oben links. Keinerlei Kopfverletzung,
nichtmal Kopfschmerzen. Der Kopf war fast das einzige, was gar nichts
abbekommen hat. Ich brauche wohl einen neuen Helm. Eventuell auch ein
neues Rennrad, muss den Rahmen und vor allem die Gabel noch inspizieren,
aber mein geschwollenes Bein laesst das noch nicht zu.


Eine Stahlgeschichte hätte ich noch:

Anno 2015 hat es mir an meiner Suzuki eine der zwei M10x80-Halteschrauben
abgeschert, die den Lenkerkonus der Klemmung in der oberen Gabelbrücke
festhalten. Das Konstrukt muß man sich in etwas so vorstellen, wie in
https://ttw-offroad.de/en-nkkstrmz250215-1-triple-clamp-rmz250-215 ...

Oh ist das teuer ...


.., - die
Bolzen, die aus den schwarzen Klemmschellen kommen. Im Original sieht das
bissl anders aus, aber nicht funktional unterschiedlich in der Abwesenheit
jeglicher Redundanz.

Ich hatte wegen meiner 188cm Lenkererhöhungen montiert, das sind einfach
zylindrische Stäbe mit 8.2mm Bohrung, die man - mit längeren Schrauben -
unter der serienmäßigen Klemm-Mimik montiert. Ab Werk ist da - aus gutem
Grund - Festigkeitsklasse 10.9 montiert, mit entsprechendem Drehmoment.
Ich hatte damals, als die Erhöhung draufkam, in Ermangelung passender
Schrauben die Köpfe der vorrätigen DIN933-Sechskantschrauben auf dem
Bandschleifer passend verkleinert (M10 hat SW 17, passen tut nur SW 13,
der Kopf dient nur als Verdrehschutz beim Kontern der Mutter und sitzt in
einer sechskantigen Vertiefung).

Das wäre für sich genommen nun noch kein Problem gewesen. Allerdings fand
ich in der Grabbelkiste nur Edelstahlschrauben (A2-70), die ich "bei
nächster Gelegenheit" gegen was Vorschriftsmäßiges ersetzen wollte.
Zwischenzeitlich war aber das Gummi-Metall-Lager, das zu
Vibrationsdämpfung des Lenkers diente, ausgenudelt. ...

Ausgenudelt? Sprung? <grusel>


... Während die Klemmung
selbst wegen der eingebauten Hülse noch funktionierte und die Stopmuttern
fest blieben, kamen unangenehme Scherbelastungen auf die Schrauben, welche
zum ungünstigsten Zeitpunkt - nämlich bei der Landung nach einem Sprung -
direkt am Übergang vom Schaft zum Gewinde brachen.

Damit konnte sich der Lenker in der verbleibenden einen Klemmung nun
unabhängig vom Vorderrad drehen, was in diesem Sport niemals eine gute
Sache ist. Es wurde also gewissermaßen eine "No Hand Landing" mit
anschließender Bodenprobe. Glücklicherweise außer Beulen (Mensch und
Maschine), zerfetzten Klamotten, Blutergüssen und einem Kratzer im Ego
nichts passiert. Lesson learned.

Wow. Das haette allerdings wirklich im Rettungshubschrauber enden
koennen. Kritisch kann es auch werden, wenn wie bei Rad- und
Motorradfahrern oft ueblich, die Leute dicht hintereinander fahren, der
naechste dann nicht ausweichen kann und inklusive Fahrzeug von oben auf
einen draufknallt.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 18.05.19 um 17:36 schrieb Volker Bartheld:
On Sat, 18 May 2019 07:53:03 -0700, Joerg wrote:
Hier war es erstaunlich. Drei Autofahrer stoppten sofort und haben sich
fast gestritten, wer mich nach Hause bringen darf.

Wäre spannend, wie das hierzumßnchens abliefe. Ich wills nicht verschreien,
aber mĂśglicherweise wirst Du erstmal angehupt, weil Du im Weg herumliegst.
Ich habe schon Menschen am Bahnhof Ăźber jemanden drĂźbersteigen sehen, der
bewußtlos am Boden lag.

Gewissensfrage: Was hast /du/ da gemacht?
 
On 2019-05-18 08:36, Volker Bartheld wrote:
On Sat, 18 May 2019 07:53:03 -0700, Joerg wrote:
On 2019-05-18 00:30, Volker Bartheld wrote:
On Fri, 17 May 2019 16:40:42 -0700, Joerg wrote:
On 2019-05-17 13:04, Hartmut Kraus wrote:
Am 17.05.19 um 19:47 schrieb Joerg:
Vor 12 Tagen ist bei voller (nicht zu knapper) Reisegeschwindigkeit die
rechte Seite des Lenkers abgebrochen.
Sei froh, daß es Dir nicht den Oberschenkelhals, die Hüfte, Ellenbogen,
Schultergelenk oder sonstwas gefetzt hat, [...] Ich schätze außerdem,
daß man da wo Du unterwegs bist, oft ganz schön lange bewegungsunfähig
herumliegt,
Hier war es erstaunlich. Drei Autofahrer stoppten sofort und haben sich
fast gestritten, wer mich nach Hause bringen darf.

Wäre spannend, wie das hierzumünchens abliefe. Ich wills nicht verschreien,
aber möglicherweise wirst Du erstmal angehupt, weil Du im Weg herumliegst.
Ich habe schon Menschen am Bahnhof über jemanden drübersteigen sehen, der
bewußtlos am Boden lag.

Traurig. Amerikaner sind sehr hilfsbereite Menschen, aber in einer
Grosstadt wuerde ich auch bei uns dafuer die Hand nicht ins Feuer legen
wollen.


Allerdings fand ich in der Grabbelkiste nur
Edelstahlschrauben (A2-70) [...] Zwischenzeitlich war aber das
Gummi-Metall-Lager, das zu Vibrationsdämpfung des Lenkers diente,
ausgenudelt [es] kamen unangenehme Scherbelastungen auf die Schrauben,
welche zum ungünstigsten Zeitpunkt [...] direkt am Übergang vom Schaft
zum Gewinde brachen.

Ausgenudelt? Sprung? <grusel

Ja. Lief vergleichsweise spannend. Der Sprung war gut gelungen, danach
gings geradeaus weiter über ein paar Bodenwellen. Da war die Schraube
schon ab, die Kreiselkräfte jedoch hilfreich. Ich mußte aber abbremsen
wegen der herannahenden Steilkurve, das hatte wegen der nun außermittigen
Abstützung aber ein Drehmoment zur Folge. Ich wurde schon langsamer, aber
mein wegklappende Vorderrad war ein Problem.

Aua. Klassische Situation, wo man es kommen sieht ... "This is gonna
hurt!" ... aber nichts mehr machen kann.


Es wurde also gewissermaßen eine "No Hand Landing" mit anschließender
Bodenprobe. Glücklicherweise außer Beulen (Mensch und Maschine),
zerfetzten Klamotten, Blutergüssen und einem Kratzer im Ego nichts
passiert. Lesson learned.

Wow. Das haette allerdings wirklich im Rettungshubschrauber enden
koennen. Kritisch kann es auch werden, wenn wie bei Rad- und
Motorradfahrern oft ueblich, die Leute dicht hintereinander fahren, der
naechste dann nicht ausweichen kann und inklusive Fahrzeug von oben auf
einen draufknallt.

Das kannst Du deutlich einfacher haben, z. B. wenn Dich bei einem ganz
normalen Training ein überambitionierte Möchtegern-Rennfahrer von hinten
mit zu geringem Seitenabstand überholt und einfach nur ein bißchen Deinen
Lenker streift. Das reicht schon für einen spektakulären Crash, in diesem
Fall _mit_ Hubschraubereinsatz, fünfstündiger Not-OP und allerlei
Osteosynthesematerial aus Hochleistungsmetallen. War weniger lustig, da
hat man noch jahrelang Spaß mit.

Oh, da hast Du wahrscheinlich das ganze Leben noch einige Nachwirkungen.
Andererseits, man moechte ja auch nicht als Couch Potato leben und im
Alter dahinsiechen und Sport fast jeglicher Art birgt eben Risiken.
Zumindest wenn er auch Spass machen soll. Wenn ich die Gelaendemoppeds
meines Mountain Bike Kumpels sehe, da juckt's manchmal.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 18.05.19 um 17:36 schrieb Volker Bartheld:

Das kannst Du deutlich einfacher haben, z. B. wenn Dich bei einem ganz
normalen Training ein Ăźberambitionierte MĂśchtegern-Rennfahrer von hinten
mit zu geringem Seitenabstand überholt und einfach nur ein bißchen Deinen
Lenker streift.

Meiner Mutter ist so was ähnliches passiert, wenn auch "nur" im
Stadtverkehr auf ihrem Hollandrad. Beckenbruch, Schulter und Ellenbogen,
mit 76. Sie ist kĂźrzlich das erste Mal seitdem wieder aufs Rad gestiegen.

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Joerg schrieb:

On 2019-05-18 08:36, Volker Bartheld wrote:
Wäre spannend, wie das hierzumßnchens abliefe. Ich wills nicht
verschreien, aber mĂśglicherweise wirst Du erstmal angehupt, weil Du im
Weg herumliegst. Ich habe schon Menschen am Bahnhof Ăźber jemanden
drübersteigen sehen, der bewußtlos am Boden lag.

Traurig. Amerikaner sind sehr hilfsbereite Menschen, aber in einer
Grosstadt wuerde ich auch bei uns dafuer die Hand nicht ins Feuer legen
wollen.

NatĂźrlich ist es traurig, wenn sowas passiert. Aber das ist weder hier noch
anderswo alltäglich. Es gibt nicht "die Amerikaner", so wie es auch nicht
"die Deutschen" oder "die Franzosen" etc gibt.
Hier wie dort gibt es hauptsächlich anständige, nette, hilfsbereite
Menschen. Und hier wie dort gibt es auch ausgesprochene Vollidioten ohne
Anstand, ohne hinreichende Erziehung.
Bisher habe ich noch Ăźberall nette und hilfsbereite Menschen gefunden, wie
freilich auch weniger nette und gar agressive Zeitgenossen.
Die gerade auch hier in der NG von manchen Postern immer wieder
anzutreffende Typisierung der Art "gute Europäer", "bÜse Amis", "arme
Inder", "raffgierige Asiaten" etc. gibt doch zumeist nur den bedauernswerten
Zustand des Autors wieder und drĂźckt aus, dass er nicht aus eigener Kenntnis
sondern lediglich anhand eigener Vorurteile derlei unsinnige Ansichten zum
Besten gibt

MfG
Rupert
 
Am 19.05.19 um 09:40 schrieb Rupert Haselbeck:
Joerg schrieb:

On 2019-05-18 08:36, Volker Bartheld wrote:
Wäre spannend, wie das hierzumßnchens abliefe. Ich wills nicht
verschreien, aber mĂśglicherweise wirst Du erstmal angehupt, weil Du im
Weg herumliegst. Ich habe schon Menschen am Bahnhof Ăźber jemanden
drübersteigen sehen, der bewußtlos am Boden lag.

Traurig. Amerikaner sind sehr hilfsbereite Menschen, aber in einer
Grosstadt wuerde ich auch bei uns dafuer die Hand nicht ins Feuer legen
wollen.

NatĂźrlich ist es traurig, wenn sowas passiert. Aber das ist weder hier noch
anderswo alltäglich. Es gibt nicht "die Amerikaner", so wie es auch nicht
"die Deutschen" oder "die Franzosen" etc gibt.
Hier wie dort gibt es hauptsächlich anständige, nette, hilfsbereite
Menschen.

Na, wenn du meinst. Dann ist wohl MĂźnchen Hbf (Volkers Beispiel) weder
hier noch dort. :-/

Oder mein jĂźngstes Beispiel (hab'ich das hier nicht auch schon zum
besten gegeben?) Germering. Da stehen die S-Bahn-Züge fahrplanmäßig
immer ein Weilchen (muss wohl so 'ne "eingeplante Pufferzeit" gegen
Verspätungen sein). Die Tßren gehen automatisch wieder zu, wenn eine
bestimmte Zeitlang keiner aus- oder eingestiegen ist. Ich sehe eine alte
Frau da liegen, der die TĂźr vor der Nase zugegangen sein muss, helfe ihr
also auf und 'rein. Einer der "Hilfsbereiten", die vorbeigingen: "Die
kann doch mit dem nächsten Zug fahren." Die diesem Arschloch angemessene
Antwort hab' ich mir verkniffen.
 
On Sat, 18 May 2019 15:19:09 -0700, Joerg wrote:
On 2019-05-18 08:36, Volker Bartheld wrote:
Der Sprung war gut gelungen, [...] Da war die Schraube
schon ab, die Kreiselkräfte jedoch hilfreich. Ich mußte aber abbremsen
wegen der herannahenden Steilkurve, das hatte wegen der nun außermittigen
Abstützung aber ein Drehmoment zur Folge. Ich wurde schon langsamer, aber
mein wegklappende Vorderrad war ein Problem.
Aua. Klassische Situation, wo man es kommen sieht ... "This is gonna
hurt!" ... aber nichts mehr machen kann.

Sozusagen. Ich habe auch das Foto der Schraube noch irgendwo, klassischer
Ermüdungsbruch. Und, man muß vollkommen emotionslos feststellen: Recht so.
Aus Schaden wird man klug. Klarer Fall von Dämlichkeit bei der Auswahl von
Materialien. Demgegenüber fand ich...

Das haette allerdings wirklich im Rettungshubschrauber enden
koennen. Kritisch kann es auch werden, wenn wie bei Rad- und
Motorradfahrern oft ueblich, die Leute dicht hintereinander fahren, der
naechste dann nicht ausweichen kann

Das kannst Du deutlich einfacher haben, z. B. wenn Dich bei einem ganz
normalen Training ein überambitionierte Möchtegern-Rennfahrer von hinten
mit zu geringem Seitenabstand überholt und einfach nur ein bißchen Deinen
Lenker streift. Das reicht schon für einen spektakulären Crash, in diesem
Fall _mit_ Hubschraubereinsatz, fünfstündiger Not-OP

.... weit weniger leicht hinnehmbar, da Fremdbeteiligung und m. M. n. sogar
Fremdverschulden. Aber was willst Du machen. Das ist eben der Sport, mit
dem MTB hat es mich auch schon aufgestellt, mal aus eigener, mal aus
fremder Dämlichkeit. Und über den Straßenverkehr reden wir jetzt lieber mal
nicht.

Oh, da hast Du wahrscheinlich das ganze Leben noch einige Nachwirkungen.
Andererseits, man moechte ja auch nicht als Couch Potato leben und im
Alter dahinsiechen und Sport fast jeglicher Art birgt eben Risiken.

Genau. Das erkennen viele Oberlehrer (auch erschreckend viele Ärzte
darunter) oft nicht, wenn sie mahnend den Zeigefinger heben. Aber wir leben
ja in einer Angst- und Vorsorgegesellschaft.

Zumindest wenn er auch Spass machen soll. Wenn ich die Gelaendemoppeds
meines Mountain Bike Kumpels sehe, da juckt's manchmal.

Mach doch. Du mußt ja nicht gleich den Zieltable einer WM-MX-Strecke
springen.

Ciao,
Volker
 
On Sun, 19 May 2019 00:43:28 +0200, Hanno Foest wrote:
Am 18.05.19 um 17:36 schrieb Volker Bartheld:
Das kannst Du deutlich einfacher haben, z. B. wenn Dich bei einem ganz
normalen Training ein überambitionierte Möchtegern-Rennfahrer von hinten
mit zu geringem Seitenabstand überholt und einfach nur ein bißchen Deinen
Lenker streift.
Meiner Mutter ist so was ähnliches passiert, wenn auch "nur" im
Stadtverkehr auf ihrem Hollandrad. Beckenbruch, Schulter und Ellenbogen,
mit 76.

Für Menschen in dem Alter könnte sowas ein Todesurteil bedeuten. War schon
für mich (weit entfernt von 76) schon eine sehr schwierige Rekonvaleszenz.
Diese "Lenkerende wird festgehalten"-Geschichten passieren auch gerne an
Drängelgittern, Pollern, U-Bahn-Abgängen, Zweirichtungsradwegen - und
natürlich im Mischverkehr, z. B. wenn Dich ein Auto zu eng überholt. In
Münchens Rosenheimer Straße kann man da richtig was fürs Leben lernen.

> Sie ist kürzlich das erste Mal seitdem wieder aufs Rad gestiegen.

Respekt!

Volker
 
On Sun, 19 May 2019 09:40:10 +0200, Rupert Haselbeck wrote:
Joerg schrieb:
On 2019-05-18 08:36, Volker Bartheld wrote:
[Verunfallter Radler am Boden]
Wäre spannend, wie das hierzumünchens abliefe. Ich wills nicht
verschreien, aber möglicherweise wirst Du erstmal angehupt, weil Du im
Weg herumliegst.
Traurig. Amerikaner sind sehr hilfsbereite Menschen, aber in einer
Grosstadt wuerde ich auch bei uns dafuer die Hand nicht ins Feuer legen
wollen.
Natürlich ist es traurig, wenn sowas passiert. Aber das ist weder hier noch
anderswo alltäglich. Es gibt nicht "die Amerikaner", so wie es auch nicht
"die Deutschen" oder "die Franzosen" etc gibt.

Nichts läge mir ferner als Generalisierungen. Aber sagen wir so: Ich bin
annähernd täglich im Münchner Stadtverkehr mit dem Fahrrad unterwegs,
Jahresfahrleistung sicher an die 3'000km allein deswegen und stelle fest,
daß die Umgangsformen durchaus rauher geworden sind. Natürlich stechen die
(trotz Allem noch eher wenigen) Arschgeigen immer besonders hervor, aber
die Summe an Beleidigungen, Ignorantentum, Empathielosigkeit, Behinderung,
Nötigungen, Gefährdung, usw. ist schon extrem. Vielleicht weil immer mehr
gestreßte Menschen in immer mehr Kraftfahrzeugen immer stärker die Straßen
verstopfen und durch Mehrfachbelastungen einfach dünnhäutig geworden sind.

Die gerade auch hier in der NG von manchen Postern immer wieder
anzutreffende Typisierung der Art "gute Europäer", "böse Amis", "arme
Inder", "raffgierige Asiaten" etc. gibt doch zumeist nur den
bedauernswerten Zustand des Autors wieder

Keine Ahnung, wen Du meinst. Mir ist die Staatsangehörigkeit oder die
Hautfarbe so egal, wie sie egaler nicht sein könnte.

Ciao,
Volker
 
On 2019-05-19 02:01, Volker Bartheld wrote:
> On Sat, 18 May 2019 15:19:09 -0700, Joerg wrote:

[...]

Zumindest wenn er auch Spass machen soll. Wenn ich die Gelaendemoppeds
meines Mountain Bike Kumpels sehe, da juckt's manchmal.

Mach doch. Du mußt ja nicht gleich den Zieltable einer WM-MX-Strecke
springen.

Ja, eine 250er fuer Lokalrunden koennte schon jucken, oder gleich eine
650er fuer Mehrtagestouren offroad mit Zelt und so durch Utah. Doch ich
bin verheiratet und eh schon jede Woch viel mit MTB oder Rennrad
unterwegs, da muss man Kompromisse akzeptieren. Aehnlich ist das mit dem
Pilotenschein, manche Sachen bleiben eben Traeume. Ist auch ok, wenn man
sich umsieht und dabei auch mal in fernere Laender schaut, geht es uns
wirklich gut.

Mal sehen, wann ich wieder aufs Rad komme. Das kann noch Wochen dauern,
erstmal wieder gescheit laufen koennen. Die "Auszeit" nutze ich gerade,
um den naechsten Laptop auf Linux umzustellen, immer eine halbe Stunde
oder so bis das Bein anschwillt. Freude macht das gar keine, muss aber sein.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 19.05.19 um 16:12 schrieb Joerg:
immer eine halbe Stunde
oder so bis das Bein anschwillt.

Oh, oh. Dann schleunigst zu einem anderen Arzt und die /Ursache/ der
Schwellungen diagnostizieren lassen. Aber mehr als dir was raten, kann
ich nicht. Nur so viel: Hätte ich damals auf "meinen" Orthopäden gehÜrt
(den geschwollenen Fuß mit Quarkwickeln behandelt), wäre ich inzischen
wohl tot.
 
Am 19.05.19 um 16:12 schrieb Joerg:
On 2019-05-19 02:01, Volker Bartheld wrote:
On Sat, 18 May 2019 15:19:09 -0700, Joerg wrote:

[...]

Zumindest wenn er auch Spass machen soll. Wenn ich die Gelaendemoppeds
meines Mountain Bike Kumpels sehe, da juckt's manchmal.

Mach doch. Du mußt ja nicht gleich den Zieltable einer WM-MX-Strecke
springen.


Ja, eine 250er fuer Lokalrunden koennte schon jucken, oder gleich eine
650er fuer Mehrtagestouren offroad mit Zelt und so durch Utah. Doch ich
bin verheiratet und eh schon jede Woch viel mit MTB oder Rennrad
unterwegs, da muss man Kompromisse akzeptieren. Aehnlich ist das mit dem
Pilotenschein, manche Sachen bleiben eben Traeume. Ist auch ok, wenn man
sich umsieht und dabei auch mal in fernere Laender schaut, geht es uns
wirklich gut.

Mal sehen, wann ich wieder aufs Rad komme. Das kann noch Wochen dauern,
erstmal wieder gescheit laufen koennen. Die "Auszeit" nutze ich gerade,
um den naechsten Laptop auf Linux umzustellen, immer eine halbe Stunde
oder so bis das Bein anschwillt. Freude macht das gar keine, muss aber
sein.

Wenn ich hier schon 650er lese... bitte bitte ohne das BremsmanĂśver das
Du mir vor einem halben Jahr in s.e.d empfohlen hast. Nein, das wird
nicht gelehrt. Wenn die Räder zufällig wieder Kraftschluss zum Boden
bekommen, macht man 'nen Highsider und das ist das Unerfreulichste nach
der Omma, die sagt "der war einfach so plĂśtzlich da, den hab' ich nicht
sehen kĂśnnen.".

Ich war heute in/um Berlin bei meinem TĂśchterchen (soll ich deren
MotorradfĂźhrerschein eigentlich wirklich subventionieren???) und wir
haben einige Wettrennen gesehen, Mopped gegen Notarzt, und es sah so
aus, als ob der Notarzt eher 2.er wird am Zielort.
Das war echt extrem heute.

Gruß,
Gerhard
 
Am 20.05.19 um 03:12 schrieb Gerhard Hoffmann:
Am 19.05.19 um 16:12 schrieb Joerg:
On 2019-05-19 02:01, Volker Bartheld wrote:
On Sat, 18 May 2019 15:19:09 -0700, Joerg wrote:

Ich war heute in/um Berlin bei meinem TĂśchterchen (soll ich deren
MotorradfĂźhrerschein eigentlich wirklich subventionieren???)

Du wirst kaum um die Finanzierung des Mutterschrecks herumkommen.
TĂśchter kĂśnnen einen entnervenden starren Willen zeigen. Bring sie
lieber auf andere Ideen. Allerdings Reiten hat auch seine TĂźcken. Wenn
sie Freude an schÜnen Kleidern hat und etwas extrovertiert ist, wäre ein
Tanzverein eine gute Alternative. Sie wĂźrde sich viel bewegen was
schonmal gut ist. Und die Mutter wĂźrde es dir danken. ;-)

--
---hdw---
 
Gerhard Hoffmann schrieb:

Ich war heute in/um Berlin bei meinem TĂśchterchen (soll ich deren
MotorradfĂźhrerschein eigentlich wirklich subventionieren???) und wir
haben einige Wettrennen gesehen, Mopped gegen Notarzt, und es sah so
aus, als ob der Notarzt eher 2.er wird am Zielort.
Das war echt extrem heute.

Überholen trotz Gegenverkehr können sie beide ganz gut.

Gestern auf der Landstraße wurde es auch kurz laut hinter mir, ich konnt
nicht mal "WTF" denken, da wars schon vorbeigerast. Ein Zweirad btw. -
die andere Sorte Raser macht ja immerhin noch dieses langweilige
Trash.Tekkno.

Guido
 

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