Es gibt ein Problem mit dem Autopiloten.

Hallo Hartmut,

Du schriebst am Sun, 24 Nov 2019 02:57:31 +0100:

....
Beim Spiegel kĂśnnte man auch noch berĂźcksichtigen, dass er dein Bild
seitenverkehrt widergibt.

Tut er doch garnicht. Stell' Dich mal vor einen und mach eine Geste mit
einer Hand - auf welcher Seite gibt der Spiegel die Geste _wieder_?
(Nein, hier MUSS es "wieder" heißen!)
Siehst Du, die Wiedergabe erfolgt auf der selben Seite wie Deine
Originalbewegung. Was da vertauscht ist, ist also nicht links und rechts.
Ja, trotzdem ist das Spiegelbild anders - was kann dann also vertauscht
sein? Na, wo hat Dein Spiegelbild seinen Hinterkopf im Vergleich mit Dir
davor?
Eben, der Spiegel vertauscht vorn und hinten!

....
ZurĂźck zur "Reflektion" Ăźber die "Reflexion":
....
Hier im Zusammenhang muß es dann also immer, weil für technische, also
physische Belange, "Reflexion", mit "x", heißen, finde ich.

NĂś. Das kommt von "reflektieren", also "Reflektion", in allen Bereichen.
"Reflexion" hat sich nur "lautmalend" eingebĂźrgert.

Und das sehen alle Lexika, WĂśrterbĂźcher und sogar Web-Seiten genau
umgekehrt.
Es bleibt also bei der _REFLEXION_ mit "x".

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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Hallo Hanno,

Du schriebst am Sat, 23 Nov 2019 18:37:36 +0100:

> Man kÜnnte auch die Bahn benutzen. Aber das wäre wohl zu einfach,

Die Eisenbahn wurde hierzulande fast seit einem Jahhundert zurĂźckgebaut:
<https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Eisenbahn_-_Entwicklung_des_Streckennetzes_in_Deutschland.png>

verglichen damit, ein Verkehrssystem miserabler Effizienz mit hohem
Aufwand und zweifelhaftem Erfolg aufbohren zu wollen.

BTW: Warum minimiert man nicht einfach den Abstand zwischen ZĂźgen, um

Vielleicht ist da der Platz sowieso schon knapp? Vielleicht gibt es
garnicht (mehr) soviele Fahrzeuge? Vielleicht müßte dafür das
Sicherungssystem (Blocksicherung) komplett umgekrempelt und vĂśllig neu
aufgebaut werden?

mehr Durchsatz bei der Bahn hinzubekommen? Die Aufgabe ist im Vergleich
ziemlich Ăźbersichtlich. OK, man braucht vielleicht ein paar Nebengleise

Eher ist die Aufgabe reichlich komplex - die bestehende Blocksicherung ist
lange bewährt, ein neues Sicherungsverfahren müßte erstmal entwickelt
werden. Einfach das Abstandhalten aus dem Straßenverkehr übernehmen geht
eher nicht, weil da nicht sicher auf Sicht gefahren werden kann. Die
Bremswege fĂźr ZĂźge liegen teilweise im Kilometerbereich, und die Varianz
bei unterschiedlichen Fahrzeugen geht über mindestens eine Größenordnung.
D.h. wenn ein Triebwagenzug eine Notbremsung machen mu0 und dabei innerhalb
von ein paar hundert Metern zum Stehen kommt, kann ein nachfolgender
schwerer Güterzug schon ein paar Kilometer brauchen - müßte also entweder
ausreichend Abstand halten oder Ăźber diese Entfernung _sicher_ von der
Bremsung des "Vordermanns" erfahren. Der LokfĂźhrer kann aber diese
Entfernung mit Sicherheit nicht Ăźberschauen-

mehr, damit haltende Züge nicht den fließenden Verkehr behindern. Aber
sonst?

Sonst ist das halt doch nicht so einfach...

Anyway, ich denke schon, daß man das mit dem autonomen Fahren in den
Griff bekommt. Aber das wird wohl länger dauern, mÜglicherweise eine
andere Sorte KI als das jetzige "machine learning" erfordern, und ob die

"Machine learning" ist da sowieso nicht ausreichend. Was da noch ganz
prinzipiell fehlt, ist zum einen die Planung von Handlungen; die wird so
gerade eben angefangen. Was aber noch nicht mal auf dem Programm der
Grundlagenforscher steht, ist das, was Menschen eigentlich garnicht selber
machen, sonder was meist unterbewußt abläuft, nämlich das wiederholte
Durchspielen erlebter Situationen und die Beurteilung der Aktionen dabei
("Retrospektion" kĂśnnte man das nennen). Das ist meiner Meinung eine ganz
wesentliche Komponente beim Lernen und hilft ungemein dabei, kritische
Situationen mÜglichst schnell richtig einschätzen und bewältigen zu kÜnnen.
Und noch weiter außerhalb der Arbeiten liegt ein weiteres Verfahren, mit
dem Menschen und Tiere ihr Lernen beschleunigen kĂśnnen: das Abschauen,
Nachmachen und ganz allgemein der "Erfahrungsaustausch". Bei KI-Systemen
wird im allgemeinen davon ausgegangen, daß da eines intensiv "trainiert"
wird und mit dessen "Erfahrungen" dann eine ganze Serie exakt gleich
aufgebaut wird. Das ergibt dann eben den Trainings-Flaschenhals, daß es
kaum mĂśglich ist, innerhalb annehmbarer Zeit alle relevanten erwarteten
Situationen durchspielen zu kĂśnnen, idealerweise sogar mehr- bis vielfach.
Der Eerfahrungsaustausch zwischen Individuen ermĂśglicht demgegenĂźber viele
parallele Trainingsvorgänge, die dann - teilweise - untereinander "geteilt"
werden und auch den Untrainierten wenigstens Richtlinien fĂźr evtl. nĂśtige
Aktionen bereitstellen.
Bis das alles auch nur prinzipiell erforscht ist, werden, schätze ich,
schon noch "ein paar Monate" ins Land gehen. Und ob dann die so arbeitenden
KI-Systeme sich in ihrer Sicherheit soviel gegenĂźber Menschen (und Tieren)
abheben werden, sehe ich auch als recht ungewiß an.

(Sorry, ist bisserl arg lang geworden. Ich hoffe nicht zuviele Fehler
gemacht zu haben.)

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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Hallo Hartmut,

Du schriebst am Sat, 23 Nov 2019 11:58:49 +0100:

Es reicht auch noch - bei passendem Abstand - wenn alle die
Bremsanforderung Ăźber ihre Funkelektronik weitergeben, die VerzĂśgerung
sollte da im ms-Bereich bleiben kĂśnnen, sogar mit Redundanz.

Dumm nur, wenn der nächste nicht so stark verzÜgern kann, weil er
vielleicht voll besetzt + beladen ist, der Vordermann nur mit dem
Fahrer ...

Funk geht auch in die andere Richtung, damit ließe sich das abstimmen.

--
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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Sieghard Schicktanz <Sieghard.Schicktanz@schs.de>:

Und das sehen alle Lexika, WĂśrterbĂźcher und sogar Web-Seiten genau
umgekehrt.
Es bleibt also bei der _REFLEXION_ mit "x".

So wirst Du dem nicht beikommen.

Zwei Bedeutungen, kreuz und quer die Notation. So ist das nunmal. Schaustu

https://corpora.uni-leipzig.de

https://www.dwds.de/d/korpora/

und das sind nicht die sich selbst inszenierenden Profi-Rechthaber, das dwds
sogar nach Schwerpunkt auf Zeitungen oder Politikerreden oder einer
polytechnischen Abteilung umschaltbar.

Oder Übersetzungs-Wörterbuch (pons, linguee).

Die Unterscheidung die ich einst mitbekam, von dort, wo Nachdenklichkeit
Profession ist, dämmert da und dort noch durch -

Reflektion
war hernach der Widerschein

Reflexion
die gedankliche Arbeit

aber wirklich dran halten will sich dann doch niemand wirklich.

Das wird womĂśglich damit zu tun haben kĂśnnen, so als vager Verdacht, dass
bei diesem konkreten Fall ein rekursives Dilemma eingebaut ist, diejenigen,
die man auf die Definiererei loslässt, sind zugleich diejenigen, die diesen
Begriff vom Definieren ausnehmen, um auf einer Meta-Begrifflichkeit
hantieren zu kĂśnnen. So in etwa. Dann bleibt das ein verwahrlostes Feld.
Aber was solls, wenn die Absonderungen trotzdem verstanden werdem - und das
zählt.

Immerhin, wenn Sprache lebt, muss man sich keine Sorgen machen, dass Ăźberall
nur Soldaten mit schnarrenden Befehlen hantieren. Auch dies wiederum ein
Lichtblick. Und das gibt es sogar in Deutschland, wer sagt's denn.
 
Am 24.11.19 um 23:46 schrieb Sieghard Schicktanz:
gibt der Spiegel die Geste _wieder_?
(Nein, hier MUSS es "wieder" heißen!)

Richtig, "Wiedergabe", aber "Widerspiegelung". Und "Wiederholung (nicht
"Widerholung"), "Widerspruch" (nicht "Wiederspruch"), "Widerstand",
nicht "Wiederstand" (wie man's leider auch oft liest), ... Komisch, was? ;)

--
http://hkraus.eu/
 
Am 25.11.2019 um 09:15 schrieb Hartmut Kraus:
Am 25.11.19 um 09:12 schrieb Hartmut Kraus:
Am 24.11.19 um 23:46 schrieb Sieghard Schicktanz:
Eben, der Spiegel vertauscht vorn und hinten!

Scherzkeks. Und warum sehe ich mich im Spiegel dann nicht von hinten,
sondern eindeutig von vorn und seitenverkehrt?

Oder warum siehst du in einer "historischen" Spiegelrefexkamera (ohne
Umkehrprisma) auf der Mattscheibe alles seitenverkehrt (und kopfstehend
dazu)? --

Weil du den Unterschied nicht verstehst, aber die Klappe weit aufreisst.
 
Am 25.11.19 um 09:12 schrieb Hartmut Kraus:
Am 24.11.19 um 23:46 schrieb Sieghard Schicktanz:
Eben, der Spiegel vertauscht vorn und hinten!

Scherzkeks. Und warum sehe ich mich im Spiegel dann nicht von hinten,
sondern eindeutig von vorn und seitenverkehrt?

Oder warum siehst du in einer "historischen" Spiegelrefexkamera (ohne
Umkehrprisma) auf der Mattscheibe alles seitenverkehrt (und kopfstehend
dazu)? --
http://hkraus.eu/
 
Am 24.11.19 um 23:46 schrieb Sieghard Schicktanz:
Hallo Hartmut,

Du schriebst am Sun, 24 Nov 2019 02:57:31 +0100:

...
Beim Spiegel kĂśnnte man auch noch berĂźcksichtigen, dass er dein Bild
seitenverkehrt widergibt.

Tut er doch garnicht. Stell' Dich mal vor einen und mach eine Geste mit
einer Hand - auf welcher Seite gibt der Spiegel die Geste _wieder_?
(Nein, hier MUSS es "wieder" heißen!)
Siehst Du, die Wiedergabe erfolgt auf der selben Seite wie Deine
Originalbewegung.

Guck' mal richtig hin. ,)

Was da vertauscht ist, ist also nicht links und rechts.
Ja, trotzdem ist das Spiegelbild anders - was kann dann also vertauscht
sein? Na, wo hat Dein Spiegelbild seinen Hinterkopf im Vergleich mit Dir
davor?
Eben, der Spiegel vertauscht vorn und hinten!

Scherzkeks. Und warum sehe ich mich im Spiegel dann nicht von hinten,
sondern eindeutig von vorn und seitenverkehrt?

SchĂśn, dann kennzeiche in natura mal eine Seite (meintwegen die rechte
Hand mit einem Ring) und denk' dich mal hinter dein Spiegelbild. An
welcher Hand siehst du seinen Ring?

Das erklärt ßbrigens auch das Phänomen, dass mancher angesichts mancher
Fotos sagt: "Das kann doch nicht ich sein." Weil er eben ein Leben lang
sein seitenverkehrtes Spiegelbild gewohnt ist. Das fällt ihm aber
Ăźblicherweise nicht auf, weil die Unsymmetrien gewĂśhnlich nicht so stark
sind, aber immer vorhanden.

ZurĂźck zur "Reflektion" Ăźber die "Reflexion":
...
Hier im Zusammenhang muß es dann also immer, weil für technische, also
physische Belange, "Reflexion", mit "x", heißen, finde ich.

NĂś. Das kommt von "reflektieren", also "Reflektion", in allen Bereichen.
"Reflexion" hat sich nur "lautmalend" eingebĂźrgert.

Und das sehen alle Lexika, WĂśrterbĂźcher und sogar Web-Seiten genau
umgekehrt.
Es bleibt also bei der _REFLEXION_ mit "x".

Meine Fresse, da streite ich mich wohl. Überlegst du vielleicht bei
jedem Wort, das du schreibst, warum du es so schreibst, und wie sich die
Schreibweise historisch entwickelt hat?

--
http://hkraus.eu/
 
Am 25.11.19 um 09:12 schrieb Hartmut Kraus:
> seitenverkehrt ...

Bobby zu einem ausländischen Autofahrer, der in England rechts fährt:

"Yo drive on the wrong side!"

"No, i drive on the right side! What a strange country - right is wrong" ...

--
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Am 25.11.19 um 00:16 schrieb Sieghard Schicktanz:
> Die Eisenbahn wurde hierzulande fast seit einem Jahhundert zurĂźckgebaut:

Aber nicht im Osten. Da wurde nach dem Krieg "zurĂźckgebaut" - als
Reparationsleistung in die siegreiche Sowjetunion verfrachtet. Schienen
(auch Loks, glaub' ich) - jedenfalls waren dann viele Strecken nur noch
eingleisig ... Nichtsdestotrotz konnte man nach der Wende erstaunt
feststellen: Das Gleisnetz war im Osten zwar ziemlich marode, aber
besser "vernetzt" als im Westen.

Einfach das Abstandhalten aus dem Straßenverkehr übernehmen geht
eher nicht, weil da nicht sicher auf Sicht gefahren werden kann.

Ich weiß nicht, was du hast. Schließlich gibt's da Tausende
Fahrzeugkolonnen mit mehreren 100m Länge und 0 Abstand. Nennen sich
"ZĂźge". ;)

--
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Am 25.11.19 um 00:22 schrieb Sieghard Schicktanz:
Hallo Hartmut,

Du schriebst am Sat, 23 Nov 2019 11:58:49 +0100:

Es reicht auch noch - bei passendem Abstand - wenn alle die
Bremsanforderung Ăźber ihre Funkelektronik weitergeben, die VerzĂśgerung
sollte da im ms-Bereich bleiben kĂśnnen, sogar mit Redundanz.

Dumm nur, wenn der nächste nicht so stark verzÜgern kann, weil er
vielleicht voll besetzt + beladen ist, der Vordermann nur mit dem
Fahrer ...

Funk geht auch in die andere Richtung, damit ließe sich das abstimmen.

Ja klar. Ich funke alle vor mir an: "Bitte ja nicht stark bremsen,
sonst sitze ich euch hinten drauf!" ;)


--
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Am 25.11.19 um 09:46 schrieb Hartmut Kraus:
Am 25.11.19 um 00:16 schrieb Sieghard Schicktanz:
Die Eisenbahn wurde hierzulande fast seit einem Jahhundert zurĂźckgebaut:

Aber nicht im Osten. Da wurde nach dem Krieg "zurĂźckgebaut" - als
Reparationsleistung in die siegreiche Sowjetunion verfrachtet. Schienen
(auch Loks, glaub' ich) - jedenfalls waren dann viele Strecken nur noch
eingleisig ... Nichtsdestotrotz konnte man nach der Wende erstaunt
feststellen: Das Gleisnetz war im Osten zwar ziemlich marode, aber
besser "vernetzt" als im Westen.

Das war wohl auch notwendig, bei der ewig knappen VerfĂźgbarkeit und
vergleichsweise enormem Spritverbrauch von Straßenfahrzeugen. ;)

Nichtsdestotrotz gab's auch in der DDR mal so eine geniale Entscheidung
von ganz oben: "Unwirtschaftliche Neben- und Schmalspurstrecken
stillegen und die Transporte auf den GĂźterkraftverkehr verlagern." Da
haben sie doch echt und ernsthaft z.B. unserem Großbetrieb den
Gleisanschluss 'rausgerissen ...

Leider ging die große Ölkrise auch an uns nicht spurlos vorüber - die
ruhmreiche Sowjetunion konnte zwar immer aus dem vollen schĂśpfen und
auch uns beliefern, aber beim Geld hörte auch die größte Freundschaft
auf, sie haben auch die Preise kräftig angezogen.

Ergebnis: Auch unser Betrieb hat seinen Gleisanschluss wiedergekriegt,
die Bahn schrottreife Dampfloks wieder befeuert (die krochen dann vor
endlosen Güterzügen rauch- und rußspeiend duch die Landschaft), und mein
Schichtleiter hat mir mal erzählt, wie sein Vater (alter
Berufskraftfahrer) plĂśtzlich "arbeitslos" war und zur Bahn abkommandiert
wurde. Aber nicht etwa als LokfĂźhrer, sonder auf irgendeinen
GĂźterbahnhof als Elektrokarrenfahrer. Da war eine "Einweisung", und als
er das Gefährt quasi blind zentimetergenau rangieren konnte. "Sie haben
doch heimlich geĂźbt?" ;)

--
http://hkraus.eu/
 
Am 25.11.19 um 10:10 schrieb Hartmut Kraus:
Am 25.11.19 um 09:46 schrieb Hartmut Kraus:
Am 25.11.19 um 00:16 schrieb Sieghard Schicktanz:
Die Eisenbahn wurde hierzulande fast seit einem Jahhundert zurĂźckgebaut:

Aber nicht im Osten. Da wurde nach dem Krieg "zurĂźckgebaut" - als
Reparationsleistung in die siegreiche Sowjetunion verfrachtet.
Schienen (auch Loks, glaub' ich) - jedenfalls waren dann viele
Strecken nur noch eingleisig ... Nichtsdestotrotz konnte man nach der
Wende erstaunt feststellen: Das Gleisnetz war im Osten zwar ziemlich
marode, aber besser "vernetzt" als im Westen.

Das war wohl auch notwendig, bei der ewig knappen VerfĂźgbarkeit und
vergleichsweise enormem Spritverbrauch von Straßenfahrzeugen. ;)

Nichtsdestotrotz gab's auch in der DDR mal so eine geniale Entscheidung
von ganz oben: "Unwirtschaftliche Neben- und Schmalspurstrecken
stillegen und die Transporte auf den GĂźterkraftverkehr verlagern." Da
haben sie doch echt und ernsthaft z.B. unserem Großbetrieb den
Gleisanschluss 'rausgerissen ...

Leider ging die große Ölkrise auch an uns nicht spurlos vorüber - die
ruhmreiche Sowjetunion konnte zwar immer aus dem vollen schĂśpfen und
auch uns beliefern, aber beim Geld hörte auch die größte Freundschaft
auf, sie haben auch die Preise kräftig angezogen.

Ergebnis: Auch unser Betrieb hat seinen Gleisanschluss wiedergekriegt,
die Bahn schrottreife Dampfloks wieder befeuert, ...

.... (mit Braunkohle, versteht sich), ... ;)

(die krochen dann vor
endlosen Güterzügen rauch- und rußspeiend duch die Landschaft), und mein
Schichtleiter hat mir mal erzählt, wie sein Vater (alter
Berufskraftfahrer) plĂśtzlich "arbeitslos" war und zur Bahn abkommandiert
wurde. Aber nicht etwa als Lokfßhrer,  sonder auf irgendeinen
GĂźterbahnhof als Elektrokarrenfahrer. Da war eine "Einweisung", und als
er das Gefährt quasi blind zentimetergenau rangieren konnte. "Sie haben
doch heimlich geĂźbt?" ;)

--
http://hkraus.eu/
 
On 25.11.19 00:16, Sieghard Schicktanz wrote:

Man kÜnnte auch die Bahn benutzen. Aber das wäre wohl zu einfach,

Die Eisenbahn wurde hierzulande fast seit einem Jahhundert zurĂźckgebaut:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Eisenbahn_-_Entwicklung_des_Streckennetzes_in_Deutschland.png

Das ist ja nun kein Naturgesetz.

BTW: Warum minimiert man nicht einfach den Abstand zwischen ZĂźgen, um

Vielleicht ist da der Platz sowieso schon knapp? Vielleicht gibt es
garnicht (mehr) soviele Fahrzeuge? Vielleicht müßte dafür das
Sicherungssystem (Blocksicherung) komplett umgekrempelt und vĂśllig neu
aufgebaut werden?

Tip: Das war eine rhetorische Frage. Die offensichtliche Antwort ist:
Wenn das so "einfach" wäre, hätte man das sicherlich schon gemacht.
Analog dem funkvernetzten Kolonnenfahren mit geringsten Abständen auf
der Autobahn.

mehr Durchsatz bei der Bahn hinzubekommen? Die Aufgabe ist im Vergleich
ziemlich Ăźbersichtlich. OK, man braucht vielleicht ein paar Nebengleise

Eher ist die Aufgabe reichlich komplex - die bestehende Blocksicherung ist
lange bewährt, ein neues Sicherungsverfahren müßte erstmal entwickelt
werden. Einfach das Abstandhalten aus dem Straßenverkehr übernehmen geht
eher nicht, weil da nicht sicher auf Sicht gefahren werden kann.

Hey, wenn die Funkvernetzung im Straßenverkehr das Wundermittel ist, um
auf klassische Sicherungsverfahren wie Abstand halten und auf Sicht
fahren verzichten zu kĂśnnen, warum dann nicht auch bei der Bahn?

Die
Bremswege fĂźr ZĂźge liegen teilweise im Kilometerbereich, und die Varianz
bei unterschiedlichen Fahrzeugen geht über mindestens eine Größenordnung.

Ja, und? Von unseren blauäugigen Technologiegläubigen wurde doch schon
"vorgerechnet", daß Abstände und Bremswege (bei autobahnüblichen
Geschwindigkeiten auch mal eben so 150m, auf denen sich sicherlich mehr
vorausfahrende Fahrzeuge befinden als bei dem Kilometer einer Bahn)
irrelevant sind, wenn die vorausfahrenden Fahrzeuge nach hinten melden,
daß man besser mal bremsen sollte. Bei der Bahn sollte alles eigentlich
einfacher sein - eindimensionales Problem, da keine Spurwechsel, und
bessere StreckenĂźberwachung und -infrastruktur - aber *DA* kommen jetzt
die Bedenken, die beim funkvernetzten autonomen Fahren ignoriert werden.
Seltsam, nicht wahr?

Hanno
 
Axel Berger <Spam@Berger-Odenthal.De> wrote:

Wenn Du in einem sehr armen Land mehrere Tausend Dollar sammelst, um damit
einen jungen Mann nach Deutschland zu schleusen -- was für einen wählst Du
dann aus, um eine akzeptable Rendite für Deine Investition zu sehen?

Den der am meisten Kindergeld beantragen kann.


--
In a world without walls and fences,
who needs windows and gates?
 
horst-d.winzler <horst.d.winzler@web.de> wrote:
Am 21.11.19 um 07:58 schrieb Hartmut Kraus:

Gute Idee, aber setze den Stoffwechsel der Radfahrer mal ins
Verhältnis zu dem der Autos. ;)
Radfahrer tanken? Beim Auto ist das einfacher.

Ein Vampir kommt in eine Polizeikontrolle.
"Haben Sie was getrunken?"
"Nur zwei Radler..."

--
In a world without walls and fences,
who needs windows and gates?
 
Sieghard Schicktanz <Sieghard.Schicktanz@SchS.de> wrote:
Du schriebst am Fri, 22 Nov 2019 19:04:27 +0100:

Oder gleich vom Weg berechnet, in der einen Sekunde Reaktionszeit
hast Du 22,22m zurückgelegt. Ab da verzögerst Du auch mit 8m/s2, also
genauso stark wie Dein Vordermann, und brauchst denselben Bremsweg
wie der auch.
Wie der _vorher_ insgesamt. Der steht da aber nicht mehr zur Verfügung, da
war der ja schon langsamer.

Fehlschluss.
Dein Vordermann war 25m vor Dir, bremst dann abrupt mit 8m/s2, steht
nach 2,78 sec und 30,86 Metern.
Du bremst erst nach einer Sekunde, in der Du 22,22 m zurückgelegt hast.
D.h. Deine Bremsung startet 2,78m _vor_ dem Punkt wo Dein Verdermann
anfing zu bremsen. Demzufolge kommst Du genau mit diesen 2,78m Abstand
zum Stehen.
Klar, wenn Du die 25m Abstand beim Fahren unterschreitest, oder länger
brauchst als 1 sec Reaktionszeit, oder schwächer bremst als der Andere,
dann kommt es zur Metall-Kaltverformung.

--
In a world without walls and fences,
who needs windows and gates?
 
Marc Stibane schrieb:

Oha, Witz gemeuchelt*.

> Ein Vampir kommt in eine Polizeikontrolle.

... mit zwei Fahrrädern incl. Fahrradträger auf dem Auto ....

"Haben Sie was getrunken?"
"Nur zwei Radler..."

* der hat nicht nur die beiden Radler ausgenuckelt, sondern auch noch
deren Fahrräder incl. ZubehÜr (und Auto) mitgehen lassen.

Guido
 
Am 25.11.19 um 14:18 schrieb Marc Stibane:
Sieghard Schicktanz <Sieghard.Schicktanz@SchS.de> wrote:
Du schriebst am Fri, 22 Nov 2019 19:04:27 +0100:

Oder gleich vom Weg berechnet, in der einen Sekunde Reaktionszeit
hast Du 22,22m zurĂźckgelegt. Ab da verzĂśgerst Du auch mit 8m/s2, also
genauso stark wie Dein Vordermann, und brauchst denselben Bremsweg
wie der auch.
Wie der _vorher_ insgesamt. Der steht da aber nicht mehr zur VerfĂźgung, da
war der ja schon langsamer.

Fehlschluss.
Dein Vordermann war 25m vor Dir, bremst dann abrupt mit 8m/s2, steht
nach 2,78 sec und 30,86 Metern.
Du bremst erst nach einer Sekunde, in der Du 22,22 m zurĂźckgelegt hast.
D.h. Deine Bremsung startet 2,78m _vor_ dem Punkt wo Dein Verdermann
anfing zu bremsen. Demzufolge kommst Du genau mit diesen 2,78m Abstand
zum Stehen.

Vorausgesetzt a) deine BremsverzĂśgerung ist genauso gut und b) du hast
auch nach stundenlanger Kolonnenfahrt eine Reaktionszeit <=1s. ;)

--
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Am 25.11.19 um 11:51 schrieb Hanno Foest:
Hey, wenn die Funkvernetzung im Straßenverkehr das Wundermittel ist, um
auf klassische Sicherungsverfahren wie Abstand halten und auf Sicht
fahren verzichten zu kĂśnnen, warum dann nicht auch bei der Bahn?

Echt nicht nĂśtig, kannste einem alten Bahnkunden glauben. Bei der
heutigen Zugfolge fahren viele ZĂźge halb leer, hier habe ich manchmal
einen Wage fast für mich alleine, außer in Spitzenzeiten, und selbt da
finde ich immer einen Sitzplatz. Und GĂźterzĂźge - die werden doch mehr
und mehr durch endlose LKW-Kolonnen auf der Autobahn ersetzt.

--
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