Es gibt ein Problem mit dem Autopiloten.

On Wed, 18 Dec 2019 16:57:34 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
On 12/18/19 8:35 AM, Hans-Peter Diettrich wrote:
Am 17.12.2019 um 23:59 schrieb Alexander Schreiber:
Hans-Peter Diettrich <DrDiettrich1@aol.com> wrote:
Ein Auto ist kein PC und kein ferngesteuertes Modell oder Drohne.
[...] Es gibt keinen wichtigen Grund, daß ein Befehl von außen
irgendwelche direkte Steuerungsfunktion haben muß.
Daß man auf dem Umweg über die eingebaute Unterhaltungselektronik die
Kontrolle über ein modernes Auto übernehmen kann wurde bereits
erfolgreich vorgeführt.
Ich könnte mir vorstellen, daß so einem Auto ein ähnliches Schicksal
droht wie dem MAX 737 von Boeing.
Bisher nicht.

Was konkret kannst Du Dir nicht vorstellen bzw. welches Schicksal würde
einem derart unsicheren Auto (nicht) drohen?

Die in der Vergangenheit auffälligen Sicherheitslücken - zumindest insoweit
sie Leib und Leben und nicht den Geldbeutel der Insassen (also die
Zugangssysteme) betrafen - wurden größtenteils von White-Hat-Hackern
entdeckt und vor der Veröffentlichung dem Hersteller mitgeteilt. Der sie
dann eiligst im Rahmen von Softwareupdates oder anderen
Nachbesserungmaßnahmen reparierte. Bei den Zugangssystemen gab es eher den
Vogel-Strauß-Ansatz, wo unsichere Transponder usw. oft jahre- oder sogar
jahrzehntelang weiter verbaut wurden und damit Verbrechern Tür und Tor
offenhielten. In keiner Statistik ist verzeichnet, welcher Prozentsatz von
Autodiebstählen auf solche Mängel zurückzuführen sind, oft zum Schaden der
Eigentümer, die sich in arger Beweisnot befanden.

Der Versuch, auf Kante gebügelte (= nicht redundante oder anderswie
anfällige) Systeme dann in Software zu "reparieren" - und genau darum geht
es bei der 737 MAX von Boeing - gab es nicht erst seit Computer in großem
Stile Einzug in Kraftfahrzeuge hielten. Vielleicht erinnert noch jemand
das schiefgegangene Ausweichmanöver bei der 1997er Mercedes A-Klasse,
welches irgendwann den Namen "Elchtest" bekam. Die Konsequenz war dann der
serienmäßige Einbau des elektronischen Stabilitätsprogramms (ESP), das in
gewissen Sonderfällen zum Nachteil des Fahrers gerät, ggfs. mit
Unfallfolge. Keinen Deut anders ist die Situation beim 737 MAX.

Dann hatten wir das iABS, das seit Anfang 2001 ohne zwingende konstruktive
Erfordernis in diversen Motorrädern von BMW verbaut wurde und zu einer
Reihe von schweren Unfällen geführt hat. Ursache war immer eine während
des ABS-geregelten Bremsmanövers zu weit abgesunkene Bordnetzspannung, die
dann einen Ausfall des (elektrischen) Bremskraftverstärkers nebst ABS
erzeugte. Das fühlt sich ungefähr so an, wie wenn man plötzlich mit der
rechten Hand einen Backstein zusammendrücken muß.

https://www.spiegel.de/auto/werkstatt/abs-probleme-bmw-ueberprueft-260-000-motorraeder-a-364669.html

Dort hat sogar die Staatsanwaltschaft ermittelt, der damalige Leiter von
BMW Motorrad, Herbert Diess, bezeichnete das Integral-ABS-System "in der
Summe seiner Eigenschaften" aber "als die modernste und leistungsfähigste
Motorrad-Bremse der Welt". Ein schöner, am Kernproblem komplett
vorbeigehender Euphemismus. Trotzdem ist man wenig später wieder auf
herkömmlich Zweikreisanlagen ohne Bremskraftverstärker zurückgerudert.

Warum führen solche Vorfälle also nicht zum Entzug der Zulassung (vulgo:
Allgemeinen Betriebserlaubnis)? Nun, weil das KBA nicht die FAA ist und
weil Flugzeuge meist spektakulärer abstürzen als Autos. Im Falle der
Dieselaffäre kann man schon gewisse Parallelen erkennen, dort drohte die
Zulassungsstelle denjenigen Betreibern mit der Stillegung ihrer Fahrzeuge,
die noch kein Softwareupdate eingespielt haben.

https://www.wallstreet-online.de/nachricht/10393784-entzug-betriebserlaubnis-wehren-stilllegung-diesel

Es liegen also offenbar die Prioritäten anders, die zur Erteilung einer
Betriebserlaubnis für Kraftfahrzeuge führen. Außerdem können sich
Kraftfahrzeughersteller bei den Zulassungsformalia auf den m. M. n.
skandalösen Standpunkt zurückziehen, die Fahrzeugmanagementsysteme (in den
Steuergeräten) seien "Betriebsgeheimnis" und so den Sachverständigen den
Einblick in die Software verweigern. Da wird noch nicht einmal die
Firmware signiert und diese Signatur (z. B. bei der allzweijährlichen HU)
überprüfbar gemacht, sodaß jeder Hersteller bei Rückrufaktionen oder
sonstigen Werkstattaufenthalten klammheimlich flashen kann, was immer ihm
beliebt.

Das ist m. W. n. bei der FAA anders, die nimmt sich durchaus das Recht
heraus, die Flugsoftware anzuschauen. Wenn sie den Job nicht gerade - wie
im Falle des 737 MAX - aus Zeit- und Ressourcenknappheit den
Boeing-Ingenieuren überläßt, also den Bock zum Gärtner macht. Kein Wunder,
daß die FAA bei solchem Vertrauensmißbrauch ein wenig verschnupft reagiert
(da liefen noch andere Politika, die ich jetzt nicht im Einzelnen
aufdröseln möchte) und die Flieger am Boden läßt.

Übrigens liegt es auch im Hoheitsgebiet der Flughäfen, den 737 MAX eine
Landeerlaubnis zu verwehren, ganz ähnlich wie für vermeintliche
Stinkediesel gewisse Staßen oder Umweltzonen gesperrt wurden. Über das
Ausmaß und die Sinnhaftigkeit läßt sich freilich streiten, einen
fundamentalen Unterschied zwischen Fahr- und Flugzeugen kann ich
jedenfalls nicht erkennen.

In Summe schätze ich die Zustände (Sicherheitslücken, Schlamperei, sonstige
Qualitätsdefizite) bei Kraftfahrzeugen weit ernster ein. Die werden aber
auch in mehreren Zehnerpotenzen höheren Stückzahlen, unter enormem
Kostendruck mit der heißen Nadel gestrickt und dann auf den Markt gepumpt.
Daß es nur wenig spektakuläre Un- und Todesfälle gab, die eindeutig
Sicherheitslücken in der Software zugeordnet werden konnte, sagt rein gar
nichts aus.

Vermutlich bereits bekannter Lesestoff:

https://gbhackers.com/modern-cars-vulnerability/
https://www.sentryo.net/infographic-vulnerabilities-connected-car/
https://www.wired.com/story/car-hack-shut-down-safety-features/
https://www.wired.com/2016/09/tesla-responds-chinese-hack-major-security-upgrade/
https://www.wired.com/2015/07/hackers-remotely-kill-jeep-highway/
https://www.us-cert.gov/ics/alerts/ICS-ALERT-17-209-01
https://www.bleepingcomputer.com/news/security/volkswagen-and-audi-cars-vulnerable-to-remote-hacking/

Grüße,
Volker
 
Volker Bartheld wrote:

Dann hatten wir das iABS, das seit Anfang 2001 ohne zwingende konstruktive
Erfordernis in diversen Motorrädern von BMW verbaut wurde und zu einer
Reihe von schweren Unfällen geführt hat. Ursache war immer eine während
des ABS-geregelten Bremsmanövers zu weit abgesunkene Bordnetzspannung, die
dann einen Ausfall des (elektrischen) Bremskraftverstärkers nebst ABS
erzuegte. Das fühlt sich ungefähr so an, wie wenn man plötzlich mit der
rechten Hand einen Backstein zusammendrücken muß.

https://www.spiegel.de/auto/werkstatt/abs-probleme-bmw-ueberprueft-260-000-motorraeder-a-364669.html

Dort hat sogar die Staatsanwaltschaft ermittelt, der damalige Leiter von
BMW Motorrad, Herbert Diess, bezeichnete das Integral-ABS-System "in der
Summe seiner Eigenschaften" aber "als die modernste und leistungsfähigste
Motorrad-Bremse der Welt". Ein schöner, am Kernproblem komplett
vorbeigehender Euphemismus.

Interessant.
https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Diess
"Herbert Diess (* 24. Oktober 1958 in München) ist ein
österreichischer[1] Manager, Vorsitzender des Vorstands der
Volkswagen AG, Aufsichtsratsvorsitzender von Škoda Auto,
Seat und Audi sowie Aufsichtsratsmitglied von Infineon.
... 2003 übernahm er die Leitung des Geschäftsfelds BMW
Motorrad"

Dann darf man wohl Herbert Diess "in der Summe seiner Eigenschaften"
als einen der weltbesten Manager bezeichnen?

Grüße,
H.
 
Am 19.12.19 um 09:48 schrieb Volker Bartheld:

Daß man auf dem Umweg über die eingebaute Unterhaltungselektronik die
Kontrolle Ăźber ein modernes Auto Ăźbernehmen kann wurde bereits
erfolgreich vorgefĂźhrt.
Ich könnte mir vorstellen, daß so einem Auto ein ähnliches Schicksal
droht wie dem MAX 737 von Boeing.
Bisher nicht.

Was konkret kannst Du Dir nicht vorstellen bzw. welches Schicksal wĂźrde
einem derart unsicheren Auto (nicht) drohen?

Da steht "bisher nicht" und die MAX 737 darf wegen sicherheitskritischen
Problemen in der Avionik(software) derzeit nicht fliegen. Ensprechend
ist die Aussage, daß es bis dato keine Fälle gegeben hat, in denen Autos
wegen sicherheitskritischen Softwareproblemen nicht mehr fahren durften.
Falls du anderer Meinung bist, sollte es mĂśglich sein, einen
entsprechenden Fall zu nennen. Andererseits ist es bereits vorgekommen,
daß ein Auto auf dem Umweg über die eingebaute Unterhaltungselektronik
Ăźbernommen wurde (das war die Sache mit dem Jeep Cherokee, meine ich),
und das hatte in der Tat keine größeren Konsequenzen.

[...]
Warum fßhren solche Vorfälle also nicht zum Entzug der Zulassung (vulgo:
Allgemeinen Betriebserlaubnis)? Nun, weil das KBA nicht die FAA ist und
weil Flugzeuge meist spektakulärer abstßrzen als Autos.

Und das ist der Grund, warum ich das Risiko einer Stillegung auch in
Zukunft nicht sehe. MĂśglicherweise kĂśnnten das aber ein paar Amokfahrten
mit ferngesteuerten Autos ändern.

Hanno
 
Am 19.12.19 um 09:48 schrieb Heinz Schmitz:
Volker Bartheld wrote:

Dann hatten wir das iABS, das seit Anfang 2001 ohne zwingende konstruktive
Erfordernis in diversen Motorrädern von BMW verbaut wurde und zu einer
Reihe von schweren Unfällen gefßhrt hat. Ursache war immer eine während
des ABS-geregelten BremsmanĂśvers zu weit abgesunkene Bordnetzspannung, die
dann einen Ausfall des (elektrischen) Bremskraftverstärkers nebst ABS
erzuegte. Das fßhlt sich ungefähr so an, wie wenn man plÜtzlich mit der
rechten Hand einen Backstein zusammendrücken muß.

https://www.spiegel.de/auto/werkstatt/abs-probleme-bmw-ueberprueft-260-000-motorraeder-a-364669.html

Dort hat sogar die Staatsanwaltschaft ermittelt, der damalige Leiter von
BMW Motorrad, Herbert Diess, bezeichnete das Integral-ABS-System "in der
Summe seiner Eigenschaften" aber "als die modernste und leistungsfähigste
Motorrad-Bremse der Welt". Ein schĂśner, am Kernproblem komplett
vorbeigehender Euphemismus.

Interessant.
https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Diess
"Herbert Diess (* 24. Oktober 1958 in MĂźnchen) ist ein
Ăśsterreichischer[1] Manager, Vorsitzender des Vorstands der
Volkswagen AG, Aufsichtsratsvorsitzender von Ĺ koda Auto,
Seat und Audi sowie Aufsichtsratsmitglied von Infineon.
... 2003 ßbernahm er die Leitung des Geschäftsfelds BMW
Motorrad"

Dann darf man wohl Herbert Diess "in der Summe seiner Eigenschaften"
als einen der weltbesten Manager bezeichnen?

Man darf.

"Diese Fehlfunktion sei aber nur bei extrem schneller und harter
Bremshebelbetätigung in Verbindung mit einer nachlassenden
Bordnetzspannung Ăźberhaupt mĂśglich."

Aha. Nur komisch, wie oft diese "Verbindung" aufgetreten ist ...

--
http://hkraus.eu/
 
On 12/19/19 9:48 AM, Volker Bartheld wrote:
On Wed, 18 Dec 2019 16:57:34 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
On 12/18/19 8:35 AM, Hans-Peter Diettrich wrote:
Am 17.12.2019 um 23:59 schrieb Alexander Schreiber:
Hans-Peter Diettrich <DrDiettrich1@aol.com> wrote:
Ein Auto ist kein PC und kein ferngesteuertes Modell oder Drohne.
[...] Es gibt keinen wichtigen Grund, daß ein Befehl von außen
irgendwelche direkte Steuerungsfunktion haben muß.
Daß man auf dem Umweg über die eingebaute Unterhaltungselektronik die
Kontrolle Ăźber ein modernes Auto Ăźbernehmen kann wurde bereits
erfolgreich vorgefĂźhrt.
Ich könnte mir vorstellen, daß so einem Auto ein ähnliches Schicksal
droht wie dem MAX 737 von Boeing.
Bisher nicht.

Was konkret kannst Du Dir nicht vorstellen bzw. welches Schicksal wĂźrde
einem derart unsicheren Auto (nicht) drohen?

Oben steht:

erfolgreich vorgefĂźhrt

es ist also schon passiert.

Details hier:
https://www.wired.com/2015/07/hackers-remotely-kill-jeep-highway/

Die betroffenen Autos wurden bis zur Behebung nicht stillgelegt.

Gerrit
 
On Thu, 19 Dec 2019 18:02:57 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
On 12/19/19 9:48 AM, Volker Bartheld wrote:
On Wed, 18 Dec 2019 16:57:34 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
On 12/18/19 8:35 AM, Hans-Peter Diettrich wrote:
Am 17.12.2019 um 23:59 schrieb Alexander Schreiber:
Hans-Peter Diettrich <DrDiettrich1@aol.com> wrote:
Ein Auto ist kein PC und kein ferngesteuertes Modell oder Drohne.
[...] Es gibt keinen wichtigen Grund, daß ein Befehl von außen
irgendwelche direkte Steuerungsfunktion haben muß.
Daß man auf dem Umweg über die eingebaute Unterhaltungselektronik die
Kontrolle über ein modernes Auto übernehmen kann wurde bereits
erfolgreich vorgeführt.
Ich könnte mir vorstellen, daß so einem Auto ein ähnliches Schicksal
droht wie dem MAX 737 von Boeing.
Bisher nicht.
Was konkret kannst Du Dir nicht vorstellen bzw. welches Schicksal würde
einem derart unsicheren Auto (nicht) drohen?
Oben steht:
erfolgreich vorgeführt
es ist also schon passiert.
Die betroffenen Autos wurden bis zur Behebung nicht stillgelegt.

Danke. Ich hatte nur Probleme mit dem o. g. Satzfragment "Bisher nicht".
Optionen:

- Bisher drohte keinem Auto ein ähnliches Schicksal wie dem 737 MAX.
- Bisher gab es bei keinem Auto(fabrikat) ein ähnliches Schicksal wie dem
737 MAX.
- Bisher konnte ich mir nicht vorstellen, daß einem Auto ein ähnliches
Schicksal wie dem 737 MAX droht (nun, angesichts des Falls mit dem Jeep
und Ereignissen der jüngeren Vergangenheit hat sich das geändert).

Manchmal lohnt es sich eben doch, die fünf Sekunden Tipparbeit zu
investieren um Mehrdeutigkeiten zu vermeiden.

Davon ab: Bequemlichkeit kommt eben vor Sicherheit. Das war bei Smartphones
und PCs nie anders (es tut nicht weh und fällt kaum auf, wenn ein Rechner
genkackt und Daten geklaut werden) und wird wohl auch bei Autos
(=rollenden Smartphones) auf absehbare Zeit nicht anders sein. Der
Gesinnungswandel bedarf dann schon einer Katastrophe und die kommen durch
finanzielle oder politische Anreize, z. B. die Möglichkeit in großem Stile
risikolos Neufahrzeuge zu klauen, Erpressung oder Terrorismus. Bis dahin
begnügen sich die, die es können, mit der Auslebung ihres in Erfüllung
gegangenen Big-Brother-Traums.

Volker
 
On Thu, 19 Dec 2019 18:02:57 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
On 12/19/19 9:48 AM, Volker Bartheld wrote:
On Wed, 18 Dec 2019 16:57:34 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
On 12/18/19 8:35 AM, Hans-Peter Diettrich wrote:
Am 17.12.2019 um 23:59 schrieb Alexander Schreiber:
Hans-Peter Diettrich <DrDiettrich1@aol.com> wrote:
Ein Auto ist kein PC und kein ferngesteuertes Modell oder Drohne.
[...] Es gibt keinen wichtigen Grund, daß ein Befehl von außen
irgendwelche direkte Steuerungsfunktion haben muß.
Daß man auf dem Umweg über die eingebaute Unterhaltungselektronik die
Kontrolle über ein modernes Auto übernehmen kann wurde bereits
erfolgreich vorgeführt.
Ich könnte mir vorstellen, daß so einem Auto ein ähnliches Schicksal
droht wie dem MAX 737 von Boeing.
Bisher nicht.
Was konkret kannst Du Dir nicht vorstellen bzw. welches Schicksal würde
einem derart unsicheren Auto (nicht) drohen?
Oben steht:
erfolgreich vorgeführt
es ist also schon passiert.
Die betroffenen Autos wurden bis zur Behebung nicht stillgelegt.

Danke. Ich hatte nur Probleme mit dem o. g. Satzfragment "Bisher nicht".
Optionen:

- Bisher drohte keinem Auto ein ähnliches Schicksal wie dem 737 MAX.
- Bisher gab es bei keinem Auto(fabrikat) ein ähnliches Schicksal wie dem
737 MAX.
- Bisher konnte ich mir nicht vorstellen, daß einem Auto ein ähnliches
Schicksal wie dem 737 MAX droht (nun, angesichts des Falls mit dem Jeep
und Ereignissen der jüngeren Vergangenheit hat sich das geändert).

Manchmal lohnt es sich eben doch, die fünf Sekunden Tipparbeit zu
investieren, um Mehrdeutigkeiten zu vermeiden.

Davon ab: Bequemlichkeit kommt vor Sicherheit. Das war bei Smartphones und
PCs nie anders (es tut nicht weh und fällt kaum auf, wenn ein Rechner
gekackt und Daten geklaut werden) und wird wohl auch bei Autos (=rollenden
Smartphones) auf absehbare Zeit nicht anders sein. Der Gesinnungswandel
bedarf dann schon einer Katastrophe und die kommen durch finanzielle oder
politische Anreize, z. B. die Möglichkeit in großem Stile risikolos
Neufahrzeuge zu klauen, Erpressung oder Terrorismus. Bis dahin begnügen
sich die, die es können, mit der Auslebung ihres in Erfüllung gegangenen
Big-Brother-Traums.

Volker
 
On 12/20/19 10:26 AM, Volker Bartheld wrote:
Davon ab: Bequemlichkeit kommt vor Sicherheit. Das war bei Smartphones und
PCs nie anders (es tut nicht weh und fällt kaum auf, wenn ein Rechner
gekackt und Daten geklaut werden)

Das ändert sich gerade... Emotet nimmt gerade ganze Firmen und BehÜrden
offline.

Vielleicht hätte man nicht auf Windows setzen sollen... Aber es ist ja
so schĂśn einfach.

Gerrit
 
Gerrit Heitsch <gerrit@laosinh.s.bawue.de> wrote:
On 12/20/19 10:26 AM, Volker Bartheld wrote:

Davon ab: Bequemlichkeit kommt vor Sicherheit. Das war bei Smartphones und
PCs nie anders (es tut nicht weh und fällt kaum auf, wenn ein Rechner
gekackt und Daten geklaut werden)

Das ändert sich gerade... Emotet nimmt gerade ganze Firmen und BehÜrden
offline.

Vielleicht hätte man nicht auf Windows setzen sollen... Aber es ist ja
so schĂśn einfach.

Teil des Problems ist dias "Windows als Standard", "das machen alle".
Und wenn man den gleichen Kram wie alle verwendet, geht man eher kein
Risiko ein dran schuld zu sein wenn es knallt. Firma/BehĂśrde wegen
Windows kaputtgecybert? Tja, ist halt so, kann man nichts machen, quasi
Naturkatastrophe, vielleicht noch mehr SchlangenĂśl drĂźbergiessen, dann
geht das schon wieder.

Man liest sich,
Alex.
--
"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work." -- Thomas A. Edison
 
On 12/22/19 1:29 PM, Alexander Schreiber wrote:
Gerrit Heitsch <gerrit@laosinh.s.bawue.de> wrote:
On 12/20/19 10:26 AM, Volker Bartheld wrote:

Davon ab: Bequemlichkeit kommt vor Sicherheit. Das war bei Smartphones und
PCs nie anders (es tut nicht weh und fällt kaum auf, wenn ein Rechner
gekackt und Daten geklaut werden)

Das ändert sich gerade... Emotet nimmt gerade ganze Firmen und BehÜrden
offline.

Vielleicht hätte man nicht auf Windows setzen sollen... Aber es ist ja
so schĂśn einfach.

Teil des Problems ist dias "Windows als Standard", "das machen alle".
Und wenn man den gleichen Kram wie alle verwendet, geht man eher kein
Risiko ein dran schuld zu sein wenn es knallt. Firma/BehĂśrde wegen
Windows kaputtgecybert? Tja, ist halt so, kann man nichts machen, quasi
Naturkatastrophe, vielleicht noch mehr SchlangenĂśl drĂźbergiessen, dann
geht das schon wieder.

Auch Windows kann man absichern, aber dann ist es nicht mehr so schĂśn
bequem zu benutzen. Lass mal die IT-Abteilung machen wie sie will.
Danach sind solche Trojaner weniger ein Problem, aber der Workflow ist
dann ein ganz anderer, deutlich unbequemerer.

Gerrit
 
Am 22.12.19 um 17:21 schrieb Gerrit Heitsch:
> Auch Windows kann man absichern,

Jo, und wenn's mit Gegenmitteln ist, die der selber anbietet, der dir
die Tierchen erst ins System gezaubert hat. ;)

Wie damals 1&1 mit ihrer "Zugangssoftware": "Wir haben auf Ihrem System
das und das gefunden" - uiii, das war kein Virus, das war ein ganzer
Flohzirkus. Komisch - nachdem ich gerade die Festpaltte neu formatiert
und Windows neu installiert hatte.

Wie ich später hÜrte, soll das ein Programmierer gewesen sein, der auf
die Firma nicht gut zu sprechen war, sowas soll's geben. ;) Jedenfalls
waren die als Provider fĂźr mich gestorben, mĂśchte aber nicht wissen, wie
viel unbedarfte User ihnen ihre "Gegenmittel" abgekauft haben. So kann
man auch zu was kommen, wie Herr Dommermuth als (letzter mir bekannter
Stand) Chef von 1&1 und einziger deutscher Milliardär, der's "aus
eigener Kraft geschafft" haben will.

Nicht falsch verstehen: Das war sicher nur ein kleiner Teil seines
Geschäfts, aber wenn's in diesem Rechtsstaat mit rechten Dingen zuginge,
wäre er zumindest für diese Sauerei, die schließlich unter seiner
Fßhrung passierte, zumindest kräftig zur Kasse gebeten worden.
 
Hallo Gerrit,

Du schriebst am Sun, 22 Dec 2019 17:21:46 +0100:

Auch Windows kann man absichern, aber dann ist es nicht mehr so schĂśn
bequem zu benutzen. Lass mal die IT-Abteilung machen wie sie will. Danach
sind solche Trojaner weniger ein Problem, aber der Workflow ist dann ein
ganz anderer, deutlich unbequemerer.

Warum denn das? Das ist doch der unter Linux u.ä. normale übliche Werkfluß,
und von unbequem redet da keiner, egal was er damit macht.
Oder sollten das unter Windows doch mehr die Anwendungs_programme_ (bzw.
deren Programmierer) sein, die da die Unbquemlichkeiten bewirken, weil sie
sich keinen Deut um Rechte und Sicherheit kĂźmmern, weil dann alles doch
"viel einfacher" zu machen geht.

--
--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
-----------------------------------------------------------
Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
-----------------------------------------------------------
 
On 12/22/19 9:17 PM, Sieghard Schicktanz wrote:
Hallo Gerrit,

Du schriebst am Sun, 22 Dec 2019 17:21:46 +0100:

Auch Windows kann man absichern, aber dann ist es nicht mehr so schĂśn
bequem zu benutzen. Lass mal die IT-Abteilung machen wie sie will. Danach
sind solche Trojaner weniger ein Problem, aber der Workflow ist dann ein
ganz anderer, deutlich unbequemerer.

Warum denn das? Das ist doch der unter Linux u.ä. normale übliche Werkfluß,
und von unbequem redet da keiner, egal was er damit macht.
Oder sollten das unter Windows doch mehr die Anwendungs_programme_ (bzw.
deren Programmierer) sein, die da die Unbquemlichkeiten bewirken, weil sie
sich keinen Deut um Rechte und Sicherheit kĂźmmern, weil dann alles doch
"viel einfacher" zu machen geht.

Den Eindruck kĂśnnte man glatt haben...

Mach doch bei einem Windows mal C: read-only fĂźr normale User. Die
dĂźrfen dann nur noch in ihren User-Directory und zu diesem Zweck
gemounteten Netzwerk-Laufwerken schreiben. OK... %TEMP% auch noch.

Dann schau welche Software alles auf die Nase fällt.

Gerrit
 
Am 22.12.19 um 21:17 schrieb Sieghard Schicktanz:
Hallo Gerrit,

Du schriebst am Sun, 22 Dec 2019 17:21:46 +0100:

Auch Windows kann man absichern, aber dann ist es nicht mehr so schĂśn
bequem zu benutzen. Lass mal die IT-Abteilung machen wie sie will. Danach
sind solche Trojaner weniger ein Problem, aber der Workflow ist dann ein
ganz anderer, deutlich unbequemerer.

Warum denn das? Das ist doch der unter Linux u.ä. normale übliche Werkfluß,
und von unbequem redet da keiner, egal was er damit macht.

Kann ich nicht sagen. Meine Werke fließen. ;)
 
Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:
Waldshut-Tiengen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Waldshut-Tiengen
Das ist so etwa das mittlere Drittel zwischen
LÜrrach-Basel und schwäbischem Meer.
Hobbies: In der Schweiz arbeiten.

Oder Dienstleistungen fĂźr Schweizer zu deutschen Preisen anbieten.
Oder GlĂźcksspiel.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834
 
Hans-Peter Diettrich schrieb:
Am 17.12.2019 um 23:59 schrieb Alexander Schreiber:
Hans-Peter Diettrich <DrDiettrich1@aol.com> wrote:

Ein Auto ist kein PC und kein ferngesteuertes Modell oder Drohne. Im
Auto kann die Elektronik/AI alle Eingaben (Sensoren...) zusammen
bewerten, und unplausible Befehle von außen ignorieren. Es gibt keinen
wichtigen Grund, daß ein Befehl von außen irgendwelche direkte
Steuerungsfunktion haben muß.

Muss nicht, kann aber. Das man auf dem Umweg Ăźber die eingebaute Unter-
haltungselektronik die Kontrolle Ăźber ein modernes Auto Ăźbernehmen kann
wurde bereits erfolgreich vorgefĂźhrt.

Ich könnte mir vorstellen, daß so einem Auto ein ähnliches Schicksal droht wie dem MAX 737 von Boeing.

Grounding?

SCNR
--
mfg Rolf Bombach
 
On Sat, 11 Jan 2020 18:07:12 +0100, Rolf Bombach wrote:
Hans-Peter Diettrich schrieb:
Am 17.12.2019 um 23:59 schrieb Alexander Schreiber:
Hans-Peter Diettrich <DrDiettrich1@aol.com> wrote:
Ein Auto ist kein PC und kein ferngesteuertes Modell oder Drohne.
[...] Es gibt keinen wichtigen Grund, daß ein Befehl von außen
irgendwelche direkte Steuerungsfunktion haben muß.
Daß man auf dem Umweg über die eingebaute Unter- haltungselektronik die
Kontrolle über ein modernes Auto übernehmen kann wurde bereits
erfolgreich vorgeführt.
Ich könnte mir vorstellen, daß so einem Auto ein ähnliches Schicksal
droht wie dem MAX 737 von Boeing.
Grounding?

Pfff. Erkundige Dich einfach mal, wieviele Schummel-Diesel ohne
Firmwareupdate noch auf deutschen Straßen unterwegs sind. Wenn es an
geeigneter Stelle nur fest genug kneift, dann kommt das KBA schon in
Wallung, dessen darfst Du Dir sicher sein.

Volker
 

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