Es gibt ein Problem mit dem Autopiloten.

Am 06.11.19 um 19:01 schrieb Volker Bartheld:
Ich finde ja das Beispiel mit irgendwelchen Hackern unnĂśtig weit hergeholt.
Triviale Situation im Mischverkehr reichen dafĂźr aus.

Nehmen wir einmal an, Du wärest auf einer dreispurigen Autobahn mit Deinem
SAE-Level-5-Fahrzeug auf der mittleren Spur unterwegs und wĂźrdest auf
einen noch menschlich gesteuerten Wagen vor Dir treffen. Rechts sind ein
paar autonome LKW mit 80,000km/h.

Die KI, das Betriebssystem, etc. Deines Autos wird die StVO auswendig
können, nach hinten auf die linke Spur schielen, ausrechnen, daß Deine
130km/h gem. § 1 Autobahn-Richtgeschwindigkeits-Verordnung exakt +13% und
mit mehr als 10km/h lt. gewisser Grundsatzurteile eine "wesentlich hĂśhere
Geschwindigkeit" gegenßber dem 115km/h-Oberlehrer i. S. des § 5 Abs. 2
Satz 2 StVO sind.

Dann wird sie feststellen, daß folgende Verkehrsteilnehmer auf der linken
Spur mehr als "halber Tacho" bzw. 2,001s Sicherheitsabstand i. S. des §4
StVO haben. Dann wird die Karre den Blinker aktivieren, stumpf ausscheren,
den Überholvorgang mit konstanter Geschwindigkeit innerhalb von 30
Sekunden durchfßhren (115m/15km/h), während sich die Fahrzeuge auf der
linken Spur hinter Dir aufstauen und Du als potentiell
eingriffspflichtiger Standby-Pilot schweißnasse Achseln kriegst.

Dann wird Dein Fahrzeug nochmal blinken und sich mit ausreichendem
Sicherheitsabstand - wieder 115m - erst auf die mittleren Spur und dann
die rechte Spur in einer mit 250m ausreichende LĂźcke zwischen die LKW
begeben, dort unverändert mit der Tempomat-Geschwindigkeit 130km/h
weiterzuckeln, bis nach 18s ein erneuter Spurwechsel notwendig wird.

Was denn auch sonst?

Der KI-Cayenne auf der linken Spur wird mit 0.1g im Komfortmodus - bzw.
0.5g wenn es denn eiliger sein muß - verzögern, damit ihm gegenüber Deiner
Heckklappe noch mindestens "halber Tacho" Luft bleibt, dito der KI-X6m
hinter ihm, dann der autmome Tesla, ein Uber-Taxi mit seinen allesamt
schlafenden Insassen und schließlich das experimentelle Google-Auto. Damit
entsteht ein Stau von ca. 1km Länge, der sich mit 130km/h weiterbewegt und
irgendwann nach Minuten hoffentlich wieder auflĂśst, falls der
Porschefahrer im Regelsatz seines Spaß-SUVs den
Richtgeschwindigkeits-Override fĂźr freies vMax-Blasen nach Klemmenwechsel
mit einem verbalen "Ja ich will!" und authentifizierendem Fingerabdruck
auf dem Sensor wieder reaktiviert hat.

Die Firmware vom Uber-Taxi ist ein bisserl mit der heißen Nadel gestrickt,
verwechselt das Zusatzzeichen 1053-35 ("bei Nässe") unter dem 80er-Schild
mit Verkehrszeichen 2031 ("Radarkontrolle"), wirft den Anker und läßt
Google leider keine 30 Sekunden Zeit, die auf SAE Level 5 fĂźr die
ordnungsgemäße Übergabe der Fahrzeuglenkerpflichten an den menschlichen
Bereitschaftsdienstler vorgesehen sind.

Die eigentlich notwendige Vollbremsung war noch "Beta" und wurde bis zum
nächste Woche geplanten OtA-Update auscodiert, weswegen nur mit
suboptimalen 3.5m/s^2 verzĂśgert und dem Hersteller der erste kapitale
Auffahrunfall in der Firmengeschichte beschert wird. Eine
Massenkarambolage, weil der erste nachfolgenden LKW ein bisserl Dreck auf
dem Abstandsradar hat und den querstehenden Kleinwagen fßr ein Reh hält,
das auf der Prioritätsliste nicht ganz oben steht.

Machen wir uns da mal nichts vor. Fligende Weißwürschtl und Freibier wirds
nicht geben. Aber OK, bei Lichte betrachtet haben wir das auch heute
schon, nur mit geringeren Sicherheitsabständen und mehr Gehupe. Warum
sollten also autonome Fahrzeuge mehr Empathie heucheln?

Einfach Spitze. ;) Auch wenn du m.E. der KI ein bisschen zuviel Dummheit
unterstellst. (Warum sollte sie von 130 km/h auf 80 km/h abbremsen, um
sich zwischen die LKWs in der rechten Spur drängeln zu kÜnnen - die
werden von sich aus wohl kaum auf 130 beschleunigen.) ;) Aber insgesamt
ist dein Szenario kĂśstllich zu lesen.
 
Hallo Bernd,

Du schriebst am Tue, 5 Nov 2019 22:55:17 +0100:

Nein, es passen bei Sicherheizabstand immer genau gleich viele Fahrzeuge
auf die Autobahn, mit dem Grenzfall v=0 und s=0. Auch der Durchfluss ist
gleich, außer natürlich bei v=0, er hängt nur von der Anzahl Fahrstreifen
ab..

Und alle Autos haben die Länge l=0. ?

--
--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
-----------------------------------------------------------
Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
-----------------------------------------------------------
 
Am 06.11.19 um 22:30 schrieb Rupert Haselbeck:

Oder so: Die Fahrzeuge fahren per Funk koordiniert dicht an dicht. Da
kommt der fiese Hacker mit einem StĂśrsender, der die Koordination
spontan unmĂśglich macht. Die Automatiken erkennen das

Bereits heute kĂśnnen virtuell gekoppelte LKW-Kolonnen dicht hintereinander
fahren, ohne irgendeine Verbindung zum Vorder- oder Hintermann zu haben.

Ja. Kontext war aber, daß der Sicherheitsabstand geringer als der
autonom zu bewältigende ist.

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Hans-Peter Diettrich schrieb:

Gerrit Heitsch:
Hanno Foest wrote:
Oder so: Die Fahrzeuge fahren per Funk koordiniert dicht an dicht. Da
kommt der fiese Hacker mit einem StĂśrsender, der die Koordination
spontan unmĂśglich macht. Die Automatiken erkennen das

Bereits heute kĂśnnen virtuell gekoppelte LKW-Kolonnen dicht hintereinander
fahren, ohne irgendeine Verbindung zum Vorder- oder Hintermann zu haben.
Allein die Distanzmessung mittels (vor einigen Jahren) Radarabstandsmesser
oder (heute) auch Videokamera genĂźgt durch Einleiten rechtzeitiger Bremsung
oder Beschleunigung zur Konstanthaltung des Abstandes ohne Mitwirkung eines
menschlichen Fahrers, ganz ohne AI Ăźbrigens, weils so einfach ist. Bremst
das vordere Fahrzeug, so benĂśtigt das folgende Fahrzeug die Reaktionszeit
der Elektronik zur Erkennung dieses Umstandes und die Schwellzeit der
Bremsen des eigenen Fahrzeuges, um eine Kollision zu vermeiden. Entsprechend
kanpp kann der Abstand bemessen werden.
In Verbindung mit einem Spurhalteassistenten (auch schon seit einiger Zeit
Stand der Technik) kann der Fahrer frĂźhstĂźcken oder seine Ladepapiere ordnen

MfG
Rupert
 
Hanno Foest wrote:
Der Reaktionsweg ist da
schon der kleinere Teil des Bremswegs,

Das ist relevant bei Fahren um eine unübersichliche Kurve. In der
Kolonne kann der Vordermann auch nur mit endlicher Verzögerung bremsen,
es sei denn er prallt auf einen Betonpfeiler -- und wenn das passiert
ist das System an anderer Stelle längst aus dem Ruder gelaufen.

im
Extremfall so was wie, großes Ding fällt von Brücke auf die Autobahn -
wo eine VerkĂźrzung des Abstands unter das fĂźr die Reaktion *eigentlich*
notwendige zu einer Karambolage gleich mehrerer nachfolgender Fahrzeuge
fĂźhren wĂźrde.

Das wird es immer. Abstände, die das Szenario einschließen sind in jedem
System komplett irreal.

--
/Ż\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
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Am 06.11.2019 um 17:15 schrieb Hanno Foest:

Das dĂźrften, je nach StĂśrsender, mehrere 100 Autos (oder mehr) sein, die
mehrspurig fahren...

Welche Art StĂśrung stellst Du Dir vor?

Wir kĂśnnen das ausdiskutieren, oder Dir einen Aluhut zur Vermeidung
solcher kindischen Alpträume empfehlen.

DoDi
 
Am 06.11.19 um 23:22 schrieb Hans-Peter Diettrich:
Am 06.11.2019 um 17:15 schrieb Hanno Foest:

Das dĂźrften, je nach StĂśrsender, mehrere 100 Autos (oder mehr) sein,
die mehrspurig fahren...

Welche Art StĂśrung stellst Du Dir vor?

Ich kĂśnnte mir sowas /etwa/ analog dazu vorstellen:

https://www.wiwo.de/unternehmen/it/router-hack-protokoll-des-mega-angriffs-auf-die-deutsche-telekom/14922984.html

Allerdings mit gravierenderen Folgen.
 
Am 06.11.19 um 23:22 schrieb Hans-Peter Diettrich:

Das dĂźrften, je nach StĂśrsender, mehrere 100 Autos (oder mehr) sein,
die mehrspurig fahren...

Welche Art StĂśrung stellst Du Dir vor?

Eine passende. Welche Art von Funk stellst du dir vor?

Ich leg mal vor: GSM-StĂśrsender (nur mal so als Beispiel - ich hoffe,
niemand wird lokale Vernetzung Ăźber GSM machen wollen) mit einer
Reichweite von 150 Metern kann man fertig kaufen. Szenario war eine
volle Autobahn, wo autonome Autos dicht an dicht (normaler
Sicherheitsabstand stark unterschritten, weil die funkvernetzte autonome
Steuerung das ermĂśglicht) fahren. Sagen wir mal, alle 15 Meter ein Auto.
GestĂśrt wird von einer BrĂźcke Ăźber der Autobahn. 3 Spuren in jeder
Richtung, 300 Meter Umkreis wird gestĂśrt, ich komm da auf 120 direkt
betroffene Fahrzeuge, mittelbar sind es sicher mehr, weil nach
Ausbleiben der StĂśrung die Vernetzung erst mal wieder ausgehandelt
werden muß.

In der Praxis wird es wohl deutlich mehr sein, da lokale Kommunikation
fßr die erforderlichen autonome-Autos-Verständigungsdistanzen von
wenigen 100 Metern wesentlich weniger Sendeleitung als fĂźr GSM erfordert
und daher auch mit weniger Leistung gestĂśrt werden kann. Aber genau wird
man es erst wissen, wenn verwendeten die Frequenzen und Protokolle
bekannt sind. Gibt es da Ăźberhaupt schon was?

Für 2.4 GHz (wird hoffentlich keiner nehmen, aber weiß mans... ISM Band
ist ja so schĂśn einfach...) bietet sich ein Magnetron aus einer ollen
Mikrowelle an.

Wir kĂśnnen das ausdiskutieren, oder Dir einen Aluhut zur Vermeidung
solcher kindischen Alpträume empfehlen.

Wir kÜnnen das ausdiskutieren - erklär doch mal, warum man Funk nicht
stĂśren kĂśnnen sollte, oder warum eine FunkstĂśrung nur genau ein Auto
betreffen sollte (vgl. <h2g9i2Fis7rU1@mid.individual.net>).

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 07.11.2019 um 00:14 schrieb Hartmut Kraus:
Am 06.11.19 um 23:22 schrieb Hans-Peter Diettrich:
Am 06.11.2019 um 17:15 schrieb Hanno Foest:

Das dĂźrften, je nach StĂśrsender, mehrere 100 Autos (oder mehr) sein,
die mehrspurig fahren...

Welche Art StĂśrung stellst Du Dir vor?

Ich kĂśnnte mir sowas /etwa/ analog dazu vorstellen:

https://www.wiwo.de/unternehmen/it/router-hack-protokoll-des-mega-angriffs-auf-die-deutsche-telekom/14922984.html

Geht es vielleicht etwas konkreter?

Wieso sollten Fahrzeuge Router benutzen?

DoDi
 
Am 07.11.2019 um 00:46 schrieb Hanno Foest:
Am 06.11.19 um 23:22 schrieb Hans-Peter Diettrich:

Das dĂźrften, je nach StĂśrsender, mehrere 100 Autos (oder mehr) sein,
die mehrspurig fahren...

Welche Art StĂśrung stellst Du Dir vor?

Eine passende. Welche Art von Funk stellst du dir vor?

Ich leg mal vor: GSM-StĂśrsender (nur mal so als Beispiel - ich hoffe,
niemand wird lokale Vernetzung Ăźber GSM machen wollen) mit einer
Reichweite von 150 Metern kann man fertig kaufen.

Und wie stĂśrt der was?


In der Praxis wird es wohl deutlich mehr sein, da lokale Kommunikation
fßr die erforderlichen autonome-Autos-Verständigungsdistanzen von
wenigen 100 Metern wesentlich weniger Sendeleitung als fĂźr GSM erfordert

Richtig, da genĂźgt wenig Leistung, insbesondere wenn man nur eine
direkte Verbindung zu den umgebenden Fahrzeugen braucht.

Wir kÜnnen das ausdiskutieren - erklär doch mal, warum man Funk nicht
stĂśren kĂśnnen sollte,

Weil Richtfunk verwendet wird? Oder vielleicht auch IR oder andere
gerichtete Verbindungen...

oder warum eine FunkstĂśrung nur genau ein Auto
betreffen sollte (vgl. <h2g9i2Fis7rU1@mid.individual.net>).

Nicht genau sondern hĂśchstens ein Auto, weil alle (anderen) Antennen
anders abgestimmt, ausgerichtet oder polarisiert sind?

Wenn Du meinst, daß Sendeleistung alleine reicht, dann erhalten die so
gestÜrten Empfänger einfach keine Informationen mehr, bis sie aus der
Reichweite des StĂśrsenders sind, oder dem Sender der Saft ausgeht. So
lange reichen die Ăźbrigen Sensoren zum Abstandhalten...

Oder bis die Abwehrdrohne den StĂśrsender lokalisiert und neutralisiert
hat, z.B. durch Überstülpen eines Aluhuts :)

DoDi
 
On 07.11.19 04:10, Hans-Peter Diettrich wrote:

Wir kÜnnen das ausdiskutieren - erklär doch mal, warum man Funk nicht
stĂśren kĂśnnen sollte,

Weil Richtfunk verwendet wird?

Und in welche Richtung soll der gerichtet sein? Tip: Auf der Autobahn
gibt es mehr als ein Auto, mit dem du dich abstimmen müßtest. Und
obendrein ändern die zuweilen ihre (relative) Position.

Oder vielleicht auch IR oder andere
gerichtete Verbindungen...

IR dĂźrfte mit praller Sonne gewisse Probleme haben.
oder warum eine FunkstĂśrung nur genau ein Auto betreffen sollte (vgl.
h2g9i2Fis7rU1@mid.individual.net>).

Nicht genau sondern hĂśchstens ein Auto, weil alle (anderen) Antennen
anders abgestimmt, ausgerichtet oder polarisiert sind?

Und wie empfangen die anderen Autos das dann, und melden zurĂźck? Willst
du Autos nur paarweise abgestimmt auf die Autobahn lassen? Was ist mit
dem Rest?

Wenn Du meinst, daß Sendeleistung alleine reicht, dann erhalten die so
gestÜrten Empfänger einfach keine Informationen mehr, bis sie aus der
Reichweite des StĂśrsenders sind, oder dem Sender der Saft ausgeht. So
lange reichen die Ăźbrigen Sensoren zum Abstandhalten...

Ich weiß nicht, ob es für die Programmierung in so einem (Stör)fall
legitim ist zu hoffen "wird jetzt schon keiner bremsen". In dem Fall
reichen die Sensoren ja gerade nicht - das war ja die Idee und
Voraussetzung, daß man durch Vernetzung die Abstände unter das autonom
zu bewältigende Maß senken kann, um mehr Autos auf die Autobahn zu bekommen.

Oder bis die Abwehrdrohne den StĂśrsender lokalisiert und neutralisiert
hat, z.B. durch Überstülpen eines Aluhuts :)

Ein sinnvolleres Gegenargument wäre gewesen "sowas wäre ein gefährlicher
Eingriff in den Straßenverkehr, ähnlich das Spannen von Seilen über die
Straße oder das Herabwerfen von Holzklötzen auf die Autobahn, das wird
als Mordversuch bestraft und damit muß man nicht rechnen". Kann man so
sehen. Ist aber fraglich, ob man andere StĂśrquellen oder spielende
Kinder (ich zumindest hab in meiner Jugend (StĂśr)sender gebaut und auch
ausprobiert) ausschließen kann. Zudem, drahtlos hinterläßt wenig Spuren.

Hanno
 
Hanno Foest wrote:
daß man durch Vernetzung die Abstände unter das autonom
zu bewältigende Maß senken kann,

Du mußt nicht zwingend damit rechnen, daß Sekundenbruchteile nach einer
Störung eine Notbremsung erfolgt. Wenn Du mit sehr maßvoller
Geschwindisgeitsanpassung die Lücke langsam vergößerst, ist ein bis zwei
Sekunden später wieder alles im Lot.

--
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\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
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On 07.11.19 11:14, Axel Berger wrote:

Du mußt nicht zwingend damit rechnen, daß Sekundenbruchteile nach einer
Störung eine Notbremsung erfolgt. Wenn Du mit sehr maßvoller
Geschwindisgeitsanpassung die Lücke langsam vergößerst, ist ein bis zwei
Sekunden später wieder alles im Lot.

Müßte man durchrechnen. Daß die Automatiken nicht auf Kante nähen und
einen zusätzlichen Puffer zu dem Minimum, was sie bewältigen kÜnnen,
haben werden, sollte klar sein, da ihnen sonst jeglicher Regelspielraum
fehlen würde. Dieser wird aber nicht sonderlich groß sein, da er den
"Gewinn" gegenĂźber dem unvernetzten Fahren wieder verringert.

Wenn Autos langsamer werden, wird aber dieser Regelspielraum nach hinten
aufgezehrt. Die Verlangsamung setzt sich wellenartig nach hinten fort.
Wie lange es dauert, hängt von den gefahrenen Geschwindigkeiten, der
Menge der gestĂśrten Autos, dem ursprĂźnglichen Platzgewinn durch
Vernetzung und dem eingeplanten Puffer an. Und der Geschwindigkeit der
Regelung natĂźrlich, aber das sollte der kleinste Posten sein. Dennoch,
meinem GefĂźhl nach sind das eher zweistellige Sekundenzahlen, bis die
Abstände wieder sicher sind, und in denen was passieren kann.

Insgesamt wĂźrde ich sagen, das bringt alles nichts. Die Gewinne sind zu
klein (wenn man nicht auf Kante näht...), der Aufwand zu groß -
Programmierung, Debugging, Sensorik, ALLE Autos ersetzen durch solche,
die das beherrschen (ansonsten klappt es nicht). Überhaupt, erstmal
müßten sich ALLE Hersteller auf ein gemeinsames Verfahren einigen.

Die derzeitige Autogesellschaft ist eh nicht durchzuhalten, aus
Ressourcen- und Umweltgrßnden, und auch solchen der Lebensqualität. Die
Städte steuern jetzt schon gegen, die jungen Leute machen immer später
den FĂźhrerschein. Und mit weniger Autos gibt es irgendwann auch kein zu
lĂśsendes Problem zu voller Autobahnen mehr.

Hanno
 
Am 07.11.19 um 03:47 schrieb Hans-Peter Diettrich:
Am 07.11.2019 um 00:14 schrieb Hartmut Kraus:
Am 06.11.19 um 23:22 schrieb Hans-Peter Diettrich:
Am 06.11.2019 um 17:15 schrieb Hanno Foest:

Das dĂźrften, je nach StĂśrsender, mehrere 100 Autos (oder mehr) sein,
die mehrspurig fahren...

Welche Art StĂśrung stellst Du Dir vor?

Ich kĂśnnte mir sowas /etwa/ analog dazu vorstellen:

https://www.wiwo.de/unternehmen/it/router-hack-protokoll-des-mega-angriffs-auf-die-deutsche-telekom/14922984.html


Geht es vielleicht etwas konkreter?

Wieso sollten Fahrzeuge Router benutzen?

Ich meinte: Etwas in dem Umfang kĂśnnte man sich schon vorstellen.
 
Hans-Peter Diettrich <DrDiettrich1@aol.com>:

> Und wie stĂśrt der was?

Frag mal im Iran, als sie so einen Riesenvogel auf ihrem eigenen Gefilde
unter Kontrolle gebracht haben, wie sie das gemacht haben, der ist dann
unzerstĂśrt gelandet.

Gut, sie werden Dir nicht genau sagen wollen, wie das zuging. Sie haben dann
nur das Fluggerät präsentiert, manierlich geschniegelt und gestriegelt, das
eigentlich dem Pentagon hätte gehorchen sollen.

Dass solch ein Gerät zerstÜrterweise landet, wird eher noch trivial sein.

Und zu dem Verschleiß an alzheimerförderndem Aluminium empfehle ich
dringend, ein paar Strophen zum bekannten Vogel von der Art der Spottdrossel
sich zu GemĂźte zu fĂźhren. Die kĂźhne Dichtung in einem leicht riesigeren
Ausmaß, die unter dessen symbolischer Obhut einst in die Welt gesetzt wurde,
startete kurz nach dem Mord von JFK, ist also schon eine zeitlang her, man
darf jene Spottdrosselstrophen nun fĂźr bare MĂźnze nehmen.

Oder versuch einmal in der kastrierten Europäischen Oberplapperstube etwas
darßber zu erfahren, welche Umweltauswirkungen die andauernden militärischen
Aktivitäten haben und hatten. Sie werden Dir hÜchstpersÜnlich das Alugebinde
aufsetzen und es knallig anmalen, auf dass jeder vorgewarnt sei, so etwas
fragt man nicht und nie und nimmer und damit basta.
 
On Wed, 6 Nov 2019 23:22:01 +0100, Hans-Peter Diettrich wrote:
Am 06.11.2019 um 17:15 schrieb Hanno Foest:
Das dürften, je nach Störsender, mehrere 100 Autos (oder mehr) sein, die
mehrspurig fahren...
Welche Art Störung stellst Du Dir vor?

https://news.utexas.edu/2013/07/29/ut-austin-researchers-successfully-spoof-an-80-million-yacht-at-sea/
https://maritime-executive.com/editorials/mass-gps-spoofing-attack-in-black-sea
https://www.usenix.org/system/files/conference/usenixsecurity18/sec18-zeng.pdf
https://www.gpsworld.com/tesla-model-s-and-model-3-vulnerable-to-gnss-spoofing-attacks/
https://www.wired.com/2015/07/hackers-remotely-kill-jeep-highway/
https://www.kaspersky.de/blog/blackhat-jeep-cherokee-hack-explained/5940/
http://illmatics.com/carhacking.html
https://www.wired.com/2010/03/hacker-bricks-cars/
https://static.sched.com/hosted_files/aglammjapan2019/88/Uptane%202019%20AGL%20meeting_%20Securing%20Over-the-Air%20Updates%20Against%20Nation%20State%20Actors.pdf

> Wir können das ausdiskutieren,

Kein Bedarf.

oder Dir einen Aluhut zur Vermeidung solcher kindischen Alpträume
empfehlen.

Der Aluhut würde tatsächlich helfen. Müßte allerdings ein ziemlich großer
sein und es wäre dann recht dunkel und klaustrophobisch in der
Fahrgastzelle.

Volker
 
Am 07.11.2019 um 03:47 schrieb Hans-Peter Diettrich:
Am 07.11.2019 um 00:14 schrieb Hartmut Kraus:
Am 06.11.19 um 23:22 schrieb Hans-Peter Diettrich:
Am 06.11.2019 um 17:15 schrieb Hanno Foest:

Das dĂźrften, je nach StĂśrsender, mehrere 100 Autos (oder mehr) sein,
die mehrspurig fahren...

Welche Art StĂśrung stellst Du Dir vor?

Ich kĂśnnte mir sowas /etwa/ analog dazu vorstellen:

https://www.wiwo.de/unternehmen/it/router-hack-protokoll-des-mega-angriffs-auf-die-deutsche-telekom/14922984.html


Geht es vielleicht etwas konkreter?

Wieso sollten Fahrzeuge Router benutzen?

Du mußt jetzt ganz Tapfer sein: In Fahrzeugnetzwerken jetzt in
Entwicklung befindlicher Generation arbeiten mehrere Router, Switches
und Gateways.
 
On Thu, 7 Nov 2019 03:47:58 +0100, Hans-Peter Diettrich wrote:
Ich könnte mir sowas /etwa/ analog dazu vorstellen:
https://www.wiwo.de/unternehmen/it/router-hack-protokoll-des-mega-angriffs-auf-die-deutsche-telekom/14922984.html
Wieso sollten Fahrzeuge Router benutzen?

Ernsthaft?

In einem Auto gibt es zahlreiche Netze. Für die Motorsteuerung. Für die
Navigation. Für die Krawallelektronik. Zum Betrieb eines WiFi-Hotspots. Zum
Empfang von Stauinformationen. Für e-Call. Zum Betrieb einer Black
Box/eines Unfalldatenschreibers. Für autonome Funktionen. Usw.

All dieses Systeme müssen möglicherweise miteinander kommunizieren und
nicht jeder Teilnehmer will, soll und darf mithören, was andere Teilnehmer
zu sagen haben. Aus Datenschutzgründen. Aus Gründen der
Netzwerkbandbreite. Zum Schutz geistigen Eigentums. Manche Teilnehmer
benötigen Informationen von "draußen", d. h. außerhalb des automobilen
Ökosystems. Andere Teilnehmer wollen Informationen nach "draußen" senden.

Wenn man die Infrastruktur dafür nicht mehrfach redundant vorhalten will,
braucht es eine Instanz, die all diese Anforderungen managt. Das ist
beispielsweise ein Router. Auf einem Router läuft Software. Software ist
fehlerhaft und damit angreifbar. Ist dieser Router irgendwie -
idealerweise drahtlos - mit der Außenwelt verbunden, ist er von
x-beliebigen Störern angreifbar und mit ihm alle im Auto vernetzten
Teilnehmer und deren Aufgaben.

Stell Dir einfach ein Internet of shitty Things im Auto vor.

Volker
 
Volker Bartheld <news2019@bartheld.net>:

> Der Aluhut wßrde tatsächlich helfen.

Bis zum MuMetall haben es die Elektroniker dann doch nicht geschafft.
 
Am 07.11.2019 um 12:11 schrieb Hartmut Kraus:
Am 07.11.19 um 03:47 schrieb Hans-Peter Diettrich:

Wieso sollten Fahrzeuge Router benutzen?

Ich meinte: Etwas in dem Umfang kĂśnnte man sich schon vorstellen.

Und wegen der bekannten Gefahren sollte das eben anders gemacht werden.

NatĂźrlich kann der Benutzer im Auto Internet&Co haben, aber eben bitte
strikt getrennt von der Fahrzeugsteuerung.

DoDi
 

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