Bürgernetz: Infrastrukturfragen für DSL-Netz

Markus Becker <yetispamb@web.de> wrote:
Und das ist auch dringend notwendig, weil die Verhältnisse
von damals nicht mehr zu finanzieren sind. Will man vermeiden,
daß ein geringer Prozentsatz komplett hinten runter fällt, muss
halt ein etwas größerer Prozentsatz etwas weniger drunter lei-
den. Und genau das wird kommen. Es *kann* einfach nicht immer
allen immer besser gehen. Wie sollte das funktionieren?
Ich finde es frech und dreist, sein "Wohlbefinden" nicht an
den eigenen Umständen, sondern an der Differenz zu "denen
da oben" zu messen. Aber ich bin schon wieder in der falschen
Newsgruppe.
Das ist ja alles nett zu lesen und groesstenteils auch vollkommen
richtig, aber das Problem besteht darin, dass die falschen Leute die
richtige Einstellung haben. Oder wie sonst kann man sich in heutigen
Zeiten die Meldungen von letzter Woche erklaeren:
"Bezuege der Deutsche Bank -Fuehrungsriege um 80% gestiegen"
"Bezuege der SAP-Fuehrungsriege um 150% gestiegen".
Da ist mir das Broetchen im Hals steckengeblieben, als ich das
gelesen habe. Masslose Raffgier nennt man das im Allgemeinen. Um auf
das "Land der unbegrenzten Moeglichkeiten" zurueckzukommen: meinst
Du, derartige Ignoranz kommt dort gut an?

Und den beteiligten Verantwortlichen zu unterstellen, sie könnten
nicht rechnen, oder wären schlicht doof, ist einfach. Man sollte
mal so einen Montagsdemonstranten f. drei Wochen Eichels oder
$Politikers Job machen lassen. Oder lieber nicht.
Das Problem ist mehr, dass diejenigen, die immer in den Medien sind,
egal ob Muente, Merkel, Osterwelle, Schroeder oder sonstwer, voellig
den Bezug zum Boden der Tatsachen verloren haben. Lass doch mal einen
von denen mit, na sagen wir mal 1100,- EUR ein paar Monate auskommen,
evtl. gar im Status alleinerziehend mit einem Kind, das noch
durchgefuettert werden will. *Danach* moechte ich die "wir muessen
alle den Guertel enger schnallen"-Sprueche gerne nochmal hoeren...

Und dabei geht es mir nicht darum, dass diejenigen mehr Zuwendung vom
Staat bekommen muessen. Nein, aber was will man mit Hartz IV, Agenda
2010 oder weissderteufelwas denn bitteschoen erreichen, wenn doch nur
weiter alle Firmen, denen es moeglich ist, in Billiglohnlaender
abwandern. Was uns fehlt ist Binnennachfrage, und die erreicht man
weder mit Entlassungen noch mit Urlaubs- und Weihnachtsgeldstreichung
bei laengerer Arbeitszeit, auch nicht mit Sozialhilfe oder
Langzeit-Arbeitslosenhilfe.
Es muss erstmal ein Umdenken in den Fuehrungsetagen stattfinden,
bevor es wieder aufwaerts geht. Die Kinder gerne in den Kindergarten
und auf die Schule und in andere Einrichtungen schicken, dass wollen
sie alle. Aber einkommensabhaengig als Grossverdiener mehr bezahlen,
das will keiner. So lange die derzeitige Fuehrungs"elite" in
Deutschland sich asozialer als die Kohlebarone des 19. Jhdts.
verhaelt, muessen sie sich nicht wundern, wenn keiner mehr in der Lage
ist, sich stinknormale Turnschuhe fuer 150,- EUR (ehedem 169,- DM) zu
kaufen. Aber das wird dann mit "Kaeuferstreik" abgetan...

ciao, Dirk

--
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"Lars Mueller" <lm@despammed.com> schrieb im Newsbeitrag
news:chkrv9$4fs$1@ulysses.news.tiscali.de...
Das heißt, wenn der Chef einen bestimmten Mitarbeiter kündigen will, muß
er evtl. vorher 2/3 der gesamten Belegschaft rausschmeißen und kann
somit seinen Laden ab sofort dichtmachen, wenn er das unbedingt so haben
will. Ich würde das schon einen gewissen Schutz nennen.

Es ist aber was voellig anderes als Kuendigungsschutz.
Naemlich Schutz vor der Willkuer des Chefs.
Und die war wohl dringendst noetig, weil Chefs wohl bevorzugt
solche Leute rausgeschmissen haben, die ihnen gefaehrlich
werden konnten, also erfahrene langgediente Aeltere,
und damit regelmaessig die Firmen ruiniert haben, so das
sogar der Arbeitgeberverband den Regelungen zustimmen konnte
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
buchty@atbode100.informatik.tu-muenchen.de (Rainer Buchty) writes:


[...]

Angeblich beträgt das Durchschnittseinkommen des US-Amerikaners $30,000.
[... Steuern]

Davon noch $900 für die Miete ab (2 Zi mit Wohnküche), bleiben satte ~$1030 zum
Leben (und die Hoffnung, daß man keine Kinder hat, die Krankenversicherung
benötigen).
Man sollte vileicht das Steuersystem aendern und nicht die Arbeit
besteuern sondern den Resourcenverbrauch. Das wuerde zwar zahlreiche
Arbeitslose erzeugen (all die Steuerberater, die dann niemnd mehr
braucht), aber die Wirtschaft zu oekologisch weniger katastrophalem
Verhalten animieren.
--
Dr. Juergen Hannappel http://lisa2.physik.uni-bonn.de/~hannappe
mailto:hannappel@physik.uni-bonn.de Phone: +49 228 73 2447 FAX ... 7869
Physikalisches Institut der Uni Bonn Nussallee 12, D-53115 Bonn, Germany
CERN: Phone: +412276 76461 Fax: ..77930 Bat. 892-R-A13 CH-1211 Geneve 23
 
In article <413DA518.6227999D@t-online.de>,
Rafael Deliano <Rafael_Deliano@t-online.de> writes:
|> Das Einkommen orientiert sich an der niedrigen
|> Produktivität dieser Jobs. Jedoch: wenn die Steuern
|> und Lebenshaltungskosten in USA niedrig sind kann
|> man davon bequem leben.

Angeblich beträgt das Durchschnittseinkommen des US-Amerikaners $30,000.

Gemessen an den durchschnittlichen Preisen im Supermarkt entspricht das
etwa DM30,000. Bei Autos und Jubelelektronik hingegen sind die Preise wiederum
betraglich unseren Euro-Preisen gleich.

Die "social security" beträgt IIRC 18%, die man im übrigen auch als
Selbständiger voll latzen darf. Krankenversicherung will man *privat* nicht
abschließen sondern hat sie hoffentlich über den Arbeitgeber -- oder man ist
Deutscher im Ausland und kann eine der supergünstigen Versicherungen für
"Deutsche Wissenschaftler unter 40 im Ausland" bzw. die immer noch angenehm
niedrigen Expat-Versicherungen abschließen.

Gehen wir mal das "1040 Income Tax Form" (*) durch:

Einkommen $30,000
-Arbeitsweg (36ct pro einfacher Meile)
-Pauschale $ 3,000
------------------------
$27,000
*0.9 $24,300

Aus der Tabelle errechnet sich also eine Steuer von 600+15%*(24300-6000)=4155.

Bleiben also von den $30,000 als Angestellter $25845 nach Steuern (zzgl
State Tax, die ich in dem Beispiel außen vor gelassen habe), nochmal $2700
runter für Social Security, bleiben $23145.

Krankenversichert ist der Gute allerdings auch noch nicht. Vorbehaltlich
dieser Abzüge bleiben ihm (oder ihr) $1928.75/Monat.

Davon noch $900 für die Miete ab (2 Zi mit Wohnküche), bleiben satte ~$1030 zum
Leben (und die Hoffnung, daß man keine Kinder hat, die Krankenversicherung
benötigen).

(*) Steuertabelle 2003:
bis $5999 10% auf alles
6000-28399 600 + 15% auf alles über 6000
28400-68799 3960 + 27% auf alles über 28400
68800-143549 14868 + 30% auf alles über 68800
143500-311949 37728 + 35% auf alles über 143500
ab 311950 96235,50 + 38,8% auf alles über 311950

|> Hierzulande werden auf jeden Job erstmal Steuern
|> und Sozialabgaben direkt aufgeschichtet.

Ist in den USA nicht wirklich anders. Nur daß die Sozialabgaben nicht ganz so
unverschämt sind. Aus der "social security" kommen aber auch die Amis nicht
raus, solange das Geld durch "Arbeit" verdient wurde. Nur bei Geld-Erträgen
(Zinsen, Aktien) fällt diese m.W. nicht an.

|> Indirekt werden die Lebenshaltungskosten durch
|> Ökosteuer auf Sprit, Konzessionsabgabe auf Strom
|> usw. dann nochmal hochgetrieben.

Der Strom ist in den USA auch nicht wirklich billiger und liegt bei >15ct
pro kWh (zumindest in NJ). In Verbindung mit mangelnder Hausdämmung und
kompensierenden Klimaanlagen sowie überproportionierten Kühlschränken und
ständig durchlaufenden Mega-Fernsehern wird da auch eine erkleckliche Summe
draus.

Der Spritpreis liegt derzeit bei $1.70-$2 pro Gallone, je nach Staat. Nachdem
dort 10-15l/100km noch eher die Regel sind, relativiert sich der Spritpreis
ebenfalls.

|> Da bleibt dann für Jobs mit niedriger Produktivität nichts übrig.
|> "Niedriglohnsektor" ist bei den hiesigen Rahmen-
|> bedingungen eine Fiktion wenn man davon nicht
|> vernünftig leben kann.

Vernünftig kannst Du auch in den USA nicht mit einem Niedriglohn leben.

Rainer
 
In article <chklqr$2s2$3@ulysses.news.tiscali.de>,
Lars Mueller <lm@despammed.com> writes:
Stefan Engler wrote:

Bei Antennen ist allgemein nicht mehr als 10 Watt EIRP erlaubt
(Vergleich mit einem einfachen Rundstrahlern). Der Rest braucht einen

Nein, mit hypothetischen Kugelstrahlern! Das ist ein großer Unterschied.
Und bei WLan wirklich nur 100mW EIRP. Wer soll denn 10W bezahlen?

Tschüss
Martin L.
 
Oliver Bartels <spamtrap@bartels.de> writes:

"Proteste: Bayern halten 'Ossis' für undankbar
Unverständnis für Demos wächst
...
Aber ich fand es heute in meinem Briefkasten.
Es war auch keine Parteienwerbung, nein,
es ist die Headline der EZ/Münchner Merkur vom heutigen
Tag, einer Zeitung, die durchaus als sehr liberal gilt.
Ahem... MM und liberal? CSU-Lobhudlerisch ist er zwar nicht ganz, aber kommt
schon in die Richtung. Oder andersrum: MM und SZ zusammen gelesen ergeben IMO ein
halbwegs ausgewogenes Bild ;-)

Aber unabhängig davon: Egal wie blöd die Umfrage ist und wer daran teilgenommen
hat, bedenklich ist das Ergebnis schon. Wenn der Durchschnitt schon 52% ist
und die Bayern 'nur' bei 61% liegen, kann der Rest der Wessi-Länder nicht weit
davon weg sein.

--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://wwwbode.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 
In article <x1eklex7iq.fsf@lisa2.physik.uni-bonn.de>,
Juergen Hannappel <hannappe@lisa2.physik.uni-bonn.de> writes:
|> Man sollte vileicht das Steuersystem aendern und nicht die Arbeit
|> besteuern sondern den Resourcenverbrauch. Das wuerde zwar zahlreiche
|> Arbeitslose erzeugen (all die Steuerberater, die dann niemnd mehr
|> braucht), aber die Wirtschaft zu oekologisch weniger katastrophalem
|> Verhalten animieren.

Die wenigsten Steuerberater dürften ihre Praxis durch kreative Buchführung
für $DICKE_KUNDEN finanzieren. Die typische Kleinpraxis hält sich mit
Buchhaltung, Lohnbuchhaltung und den (vorgeschriebenen) Bilanzen über Wasser.

Außerdem: Bei dem Geschick, den gerade die jetzige Regierung bei der
Formulierung ihrer Gesetze an den Tag legt, fliegt ihnen eine etwaige
Ressourcenbesteuerung ebenfalls um die Ohren und ermöglicht ungewollte aber
nichts desto trotz ausnutzbare Lücken...

Grundsätzlich aber sicherlich keine schlechte Idee; wobei man geringeren
Verbrauch allerdings auch durch andere Gesetzgebung als die Abzocke des
Endverbrauchers -- der, entsprechende Solvenz vorausgesetzt, auch nur das
kaufen kann, was der Markt ihm offeriert -- durch Verbrauchssteuern
erreichen kann. Beispielsweise durch die Festschreibung eines knallharten
Flottenverbrauchs *ohne* steuerliche Schlupflöcher, die dann so etwas wie
den SUV-Wahn ermöglichen.

Bei sinnvoller Kombinierung (strikte Vorgaben für Neugeräte und moderate
Besteuerung des Verbrauchs als Anreiz für Modernisierung/Neukauf) als
ökologisches Lenkungsinstrument mehr als brauchbar -- aber leider geht's
bei der Steuergesetzgebung ja nur um staatliche Profitmaximierung.

Bei der Tabaksteuer gibt man's nun ausnahmsweise mal sogar unverhohlen zu.

Rainer
 
Die 52%, die im Bund der Meinung sind, dass die
Transferleistungen zu hoch sind, sind nämlich die
*Mehrheit*, ob es gefällt oder nicht.
Es grüßt die Demokratie und "Wir sind das Volk".
Und wenn diese Mehrheit nichts mehr geben will, dann
will sie nicht mehr und dann ist ganz schnell der Hahn zu.
Oliver, soweit kann ich das verstehen, mich nervt das
natuerlich auch, was mir weggesteuert wird, ich haette
schon selbst auch Verwendung fuer das Geld, so ist das nicht ;)

Aber die, die vor allem im Osten keine Arbeit haben,
sind sicherlich zu einem grossen Teil verzweifelt.
Und dadurch bekommen rechtsextreme Parteien Zulauf.
Und wenn die genug Stimmen bekommen, bilden die in
zunehmendem Mass die Regierung. Das will man nicht
wirklich haben, selbst der Kapitalist nicht.

Dass Reformen unumgaenglich sind, bezweifelt kaum
einer, aber es ist ein schwieriger Balanceakt, und
da bin ich froh, dass derzeit Rot-Gruen regiert,
mit Edmund haetten sicher die radikalen Parteien
noch mehr Zulauf bekommen, auch wenn er vielleicht
deine Position besser beruecksichtigt haette.


cu,

Steffen
 
Rafael Deliano wrote:
Jedenfalls war es ein Fehlgriff
den Regierungssitz vom sicheren Bonn direkt in die
Mitte des regioanlen Armutssumpfes zu verlegen.

MfG JRD
Wobei übersehen wird, das gerade der Rheinische-Kapitalismus uns diese
Umverteilungs-Selbstverständlichkeit beschert hat. Es ging damals ja
immer aufwärts. Jetzt aber, bei quasi Mangel, funktioniert dieser
Subventionskapitalismus eben nicht mehr so einfach. Es hat sich auch
eine wichtige, damalige Randbedingung geändert. Es gibt den
Ost-West-Gegensatz nicht mehr. Jetzt ist eben auch mal "Nein" gefragt.

--
mfg horst-dieter
 
Oliver Bartels wrote:

Die 52%, die im Bund der Meinung sind, dass die
Transferleistungen zu hoch sind, sind nämlich die
*Mehrheit*, ob es gefällt oder nicht.
Es grüßt die Demokratie und "Wir sind das Volk".
Und wenn diese Mehrheit nichts mehr geben will, dann
will sie nicht mehr und dann ist ganz schnell der Hahn zu.

Gruß Oliver
Um dieses Ergebnis besser bewerten zu können, sollten auch schon einige
Randbedingungen beachtet werden. Da wären Renten. Ostdeutsche bekommen,
da sie oft eine längerer Arbeitsbiogrfie haben, vergleichbar mehr Rente
aus dem Topf. Es sind aber keine Gegenwerte eingezahlt worden.
3/4 der Transverzahlungen gehen in den Verbrauch. An vorderster Front
sind hier die ehemaligen Eliten der DDR genannt. Die haben sich nämlich
mit Hilfe der Sozialgerichte schon sehr schön nachtraglich bedient. Also
die, die für den DDR-Bankrott züförderst vernatwortlich sind. SWowas
läßt sich nicht verheimlichen. Nicht zu verschweigen, das die, die
Montags demonstrieren, keine Alternativen vorzuweisen haben. Alles nicht
sehr begeisterungswürdig.

--
mfg horst-dieter
 
x-no-archive: yes
Rainer Buchty schrieb:
Bei der Tabaksteuer gibt man's nun ausnahmsweise mal sogar unverhohlen zu.

Aber erst jetzt, wo sie einbricht. Bei der Einführung klang das ganz anders.
Gerd
--

homepage mit der Satelliten FAQ, PC-Tipps, Mopped, Katzen:
http://home.t-online.de/home/gerd.j.schweizer/ oder
http://www.gerd.digitv-online.info
 
x-no-archive: yes
Georg Acher schrieb:
Ahem... MM und liberal? CSU-Lobhudlerisch ist er zwar nicht ganz, aber kommt
schon in die Richtung. Oder andersrum: MM und SZ zusammen gelesen ergeben IMO ein
halbwegs ausgewogenes Bild ;-)

Sollten wir die AZ kündigen und MM dafür nehmen. SZ und AZ zusammen, da
kriege ich derzeit bisschen Probleme. Danke.
Gerd

--

homepage mit der Satelliten FAQ, PC-Tipps, Mopped, Katzen:
http://home.t-online.de/home/gerd.j.schweizer/ oder
http://www.gerd.digitv-online.info
 
On Tue, 7 Sep 2004 15:49:38 +0000 (UTC), Dirk Salva <dsalva@gmx.de>
wrote:

Aber einkommensabhaengig als Grossverdiener mehr bezahlen,
das will keiner. So lange die derzeitige Fuehrungs"elite" in
Deutschland sich asozialer als die Kohlebarone des 19. Jhdts.
verhaelt, muessen sie sich nicht wundern, wenn keiner mehr in der Lage
ist, sich stinknormale Turnschuhe fuer 150,- EUR (ehedem 169,- DM) zu
kaufen. Aber das wird dann mit "Kaeuferstreik" abgetan...
Ich würde wetten, da gibts auch was in preiswert.

Lutz
--
Temperatur und mehr mit dem PC messen - auch im Netzwerk: http://www.messpc.de
jetzt neu: Ethernetbox für direkten Anschluss der Sensoren im Netzwerk
http://www.netzwerkseite.de - die Seite rund um EDV-Netzwerke
http://www.snmpview.de - kostenloser SNMP-Monitor jetzt in Version 2.5
 
Dirk Salva <dsalva@gmx.de> writes:


[...]

Zeiten die Meldungen von letzter Woche erklaeren:
"Bezuege der Deutsche Bank -Fuehrungsriege um 80% gestiegen"
"Bezuege der SAP-Fuehrungsriege um 150% gestiegen".
Da ist mir das Broetchen im Hals steckengeblieben, als ich das
[...]

von denen mit, na sagen wir mal 1100,- EUR ein paar Monate auskommen,
evtl. gar im Status alleinerziehend mit einem Kind, das noch
durchgefuettert werden will. *Danach* moechte ich die "wir muessen
alle den Guertel enger schnallen"-Sprueche gerne nochmal hoeren...
Vor laengerem gabs mal den bekannten Spruch: "Sie haben kein Brot?
Dann sollen sie doch Kuchen essen!". Irgenwie klingt manches heute
gehoerte aehnlich...
--
Dr. Juergen Hannappel http://lisa2.physik.uni-bonn.de/~hannappe
mailto:hannappel@physik.uni-bonn.de Phone: +49 228 73 2447 FAX ... 7869
Physikalisches Institut der Uni Bonn Nussallee 12, D-53115 Bonn, Germany
CERN: Phone: +412276 76461 Fax: ..77930 Bat. 892-R-A13 CH-1211 Geneve 23
 
Ostdeutsche bekommen,
da sie oft eine längerer Arbeitsbiogrfie haben, vergleichbar mehr Rente
aus dem Topf. Es sind aber keine Gegenwerte eingezahlt worden.
Stört nur wenn man der Fiktion anhängt, daß das Rentensystem eine
Art Pensionsfond und keine Sondersteuer ist. Selbst in Karlsruhe
hat man festgestellt daß eher letzteres anzunehmen ist.

Nicht zu verschweigen, das die, die Montags demonstrieren,
keine Alternativen vorzuweisen haben.
Was sollen die konkret fordern ? Echte Reformen ? Der Begriff
ist bereits so pervetiert worden daß man ihn besser nicht benutzt.
Sie machen jedenfalls redht klar Front gegen die Besitzstandswahrer
und das System und damit liegen sie im Kern richtig.

MfG JRD
 
SZ
Ist vorne linksliberal, im Wirtschaftsteil
dann wieder eher rechts.
Inhaltliche Linie hat kein Blatt, es geht nur
darum Anzeigen ins Gesichtsfeld von Lesern zu
bekommen damit die Kasse klingelt.

MfG JRD
 
also erfahrene langgediente Aeltere,
Das sind die Leute die IG-Metall-verordnete Lohnerhöhungen
fleissig akkumuliert haben und mehr verdienen als
sie einspielen. Das sind auch die Leute die künstlich
über Sozialauswahl usw. geschützt werden.
Das eben ist ein kaputter Arbeitsmarkt.

MfG JRD
 
d.h. ohne überdrehten Kündigungsschutz
Ich darf noch mal erwaehnen, das es eigentlich in Deustchland keinen
Kuendigubngsschutz gibt
Mal unter "Sozialauswahl" googlen um zu sehen warum das hiesige
Arbeitsrecht die Freude der Besitzstandswahrer und die stetige
Beschäftigung der Arbeitsgerichte ist. Auch eventuell nötig satte
Abfindungen ( wofür ? ) haben ähnlichen Effekt.
Es ist sicherlich richtig, daß das Arbeitsrecht jetzt langsam ausgehöhlt
wird. Es wäre aber das beschäftigungspolitische bessere Signal nicht
wie üblich a la Salamitaktik zu wursteln sondern saubere tabula rasa zu
machen ( z.B. beidseitige Kündigungsfrist 3 Monate für reguläre
Beschäftigungsverhältnisse ), die Besitzstände plattzumachen und
Rechtssicherheit zu schaffen.

die Arbeiter unter das Existenzminimum zu druecken,
weil der einzelne unorganisierte Arbeiter gegen den grossen organisierten
Konzern in keinerlei angemessen fairen Machtposition ist.
Wenn man sich Firmen wie Zeiss ( oder Bosch, BASF usw. ) ansieht wird
man feststellen, daß die schon auf vorbildliche Sozialleistungen
im 19. Jh verweisen konnten: wer profitabel ist investiert in Maschinen
und Personal, zieht mehr gute Leute an, hat gutes Arbeitsklima ohne
Streiks. Wird noch profitabler.
Daneben gibt es immer die Firmen die mit alten Maschinen und niedrigen
Löhnen veraltete, unattraktive Produkte über den Preis absetzen.
Letzere Firmen von damals kennt heute niemand mehr. Die guten Firmen
werden marktbeherrschend, aber sie können die schlechten Firmen nie
völlig verdrängen.
"Einheitliche" Löhne wird es in einer Marktwirtschaft also nicht geben,
das ist Planwirtschaft a la Flächentarifvertrag.

MfG JRD
 
Rafael Deliano wrote:
Ostdeutsche bekommen,
da sie oft eine längerer Arbeitsbiogrfie haben, vergleichbar mehr Rente
aus dem Topf. Es sind aber keine Gegenwerte eingezahlt worden.

Stört nur wenn man der Fiktion anhängt, daß das Rentensystem eine
Art Pensionsfond und keine Sondersteuer ist. Selbst in Karlsruhe
hat man festgestellt daß eher letzteres anzunehmen ist.
Dieser Fiktion hat selbst Blüm nie widersprochen. Obwohl, andererseitz
jedem bewußt sein konnte, das die Rente ja auch einen dynamischen Anteil
besitzt.
Hier geht es jedoch darum, das jene, die in diesem Staat nicht
beitragspflichtig sind, auch hier nicht zu den zusätzlichen Lasten
herangezogen werden.

Nicht zu verschweigen, das die, die Montags demonstrieren,
keine Alternativen vorzuweisen haben.

Was sollen die konkret fordern ? Echte Reformen ? Der Begriff
ist bereits so pervetiert worden daß man ihn besser nicht benutzt.
Sie machen jedenfalls redht klar Front gegen die Besitzstandswahrer
und das System und damit liegen sie im Kern richtig.

MfG JRD
Wo bitte liegen sie richtig?
Wenn die gewünschte und ersehnte Richtung Sozialismus sein sollte, magst
du Recht haben. Ich denke aber, das weder die Ostdeutschen Eliten noch
die Rentner damit einverstanden sein werden.
Es können sich eigentlich nur die beschweren, die Jahrzehnte in die
Sozialversicherung einzahlen mußten, im Leistungsfall jedoch nach einem
Jahr draußen sind. Zumal die einzuzahlenden Summen nicht unbeträchtlich
zu den Lohnnebenkosten beitrugen. Aber für die "Verschwendung" dieser
Gelder tragen die Gewerkschaften auch ihr Teil bei.

--
mfg horst-dieter
 

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