Bürgernetz: Infrastrukturfragen für DSL-Netz

"Juergen Hannappel" <hannappe@lisa2.physik.uni-bonn.de> schrieb im
Newsbeitrag news:x1eklfyuap.fsf@lisa2.physik.uni-bonn.de...

Sie geht am Problem vorbei: Es wird angnommen, weiteres Wachstum
wuerde alle Probleme loesen. Solange wir aber eine Giergetriebene
Chaoswirtschaft (vulgo freie Merktwirtschaft) haben (Das dem so ist
sieht man daran dass produziert wird was sich verkaufen laesst, nicht
ertwa was gebraucht wird, wie die riesigen Umsaetze mit so
ueberfluessigem Mist wie Haendyklingeltoene, Drogen und SUVs zeigen),
wird sich da nichts aendern. Dieses Wirtschaftssytem neigt immer zur
Proliferation!
Hmm, aber dieses Wirtschaftssystem wird von dieser Gesellschaft getragen
bzw. befürwortet. Kritische Meinungen sind selten. Und Alternativen haben
einen verdammt schweren Stand, denn denen bläst von der ersten Sekunde der
eisige Wind des Kapitalismus entgegen. Also was tun? Im 3. Welt Laden
kaufen? Sich dem Konsumterror weitestgehend entziehen?

MfG
Falk
 
gestrichen werden. Der jetzige Zustand verschiebt den Profit
immer mehr in Richtung Juristen.
Und in Richtung grosse Firmen, Stichwort Patentaustauschabkommen.

cu,

Steffen
 
On 6 Sep 2004 19:53:22 GMT, holm@pegasus.freiberg-net.de (Holm Tiffe)
wrote:

Du weißt selbst, daß das gesammt ökonomische System anders aufgebaut war,
der Preis von Software var einfach nicht existent, im Radio übertrug
DT64 im NRZ Code Programme zur allgemeinen Nutzung, vergessen ?
In der RFE: "Die Software kann zur Nachnutzung unter blablabla bezogen werden"
usw. Software hatte keinen Preis ..
Das stimmt so nicht. Robotron hat genau diese Raubkopien den Kunden
berechnet.

Was damals im Radio kam oder als Listing in der Zeitung stand, war
das, was du heute als Public Domain bekommst.

Allerdings ist dieses Verhältnis zum Preis von Software auch heute
weit verbreitet.

Lutz
--
Temperatur und mehr mit dem PC messen - auch im Netzwerk: http://www.messpc.de
jetzt neu: Ethernetbox für direkten Anschluss der Sensoren im Netzwerk
http://www.netzwerkseite.de - die Seite rund um EDV-Netzwerke
http://www.snmpview.de - kostenloser SNMP-Monitor jetzt in Version 2.5
 
On 6 Sep 2004 19:59:59 GMT, holm@pegasus.freiberg-net.de (Holm Tiffe)
wrote:

Die Software von Ossies die ich benutzt habe, wurde i.A kostenfrei
weitergegeben und die Leutchen waren stolz darauf, daß man sie benutzte.
Von geistigem Eigentum war da einfach keine Rede und auch kein Markt.
Das brauchst du genau solange nicht, wie dein Lebensunterhalt
anderweitig gesichert ist.

Lutz
--
Temperatur und mehr mit dem PC messen - auch im Netzwerk: http://www.messpc.de
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In article <2q41ilFpgvo2U3@uni-berlin.de>,
"Falk Brunner" <Falk.Brunner@gmx.de> writes:
"Holm Tiffe" <holm@pegasus.freiberg-net.de> schrieb im Newsbeitrag
news:chif7i$2skq$1@sol.freiberg-net.de...

Was wiederum nicht eine Sekunde das Klauen von Software rechtfertigt.
Oder?

Du weißt selbst, daß das gesammt ökonomische System anders aufgebaut war,
der Preis von Software var einfach nicht existent, im Radio übertrug
DT64 im NRZ Code Programme zur allgemeinen Nutzung, vergessen ?

Nö. selber mitgeschnitten ;-)

In der RFE: "Die Software kann zur Nachnutzung unter blablabla bezogen
werden"
usw. Software hatte keinen Preis ..

Die "Software" die da per UKW eintrudelte war aber wohl eher Bastelkram, nix
von kommerziellem Interesse und Nivau (jaja, es waren schon ein paar nette
Sachen in Umlauf, trotzdem).
Was heißt an dieser Stelle trotzdem?

Abgesehen davon galt aber nur für Software aus dem Osten. NSW nicht. Das war
ja der
Klassenfeind. Oder wollte man dem per Ideologie auch vorschreiben, dass
Software kostenfreies Allgemeingut ist?? Sehr militanter Ansatz.

Es ging hier einzig und allein um Software-Piraterie, betrieben durch
staatliche Stellen der DDR.


Warum nicht?

Mein Bezug ist genauso an den Haaren herbeigezogen, denn ich habe keine
Software geklaut ..

Aber deine Schreibweise ist IMHO so zu verstehen, als dass du das
gutheisst.
Nein, ich hatte das bereits erklärt.
Du vermischt schon wieder die Themen.

Mit Absicht!

Aha.
Naja, lies doch mal den Thread weiter oben, wird da nicht auch Alles
durcheinander gehauen? Chinesen, Ossis, Sozialhilfe, Steuern und was
weiß ich noch Alles. In diesem Bezug hatte ich geschrieben.

Was soll ich darauf bitteschön antworten, wenn sich Oliver hier beklagt,
daß irgendjemand aus der DDR versucht hat seinen Sourcecode zu klauen?
Das war keine Privatperson, dafür gab es die Auslandsabteilung der Stasi
die versucht hat, ihren Job zu machen. In der Zeit des "Eisernen Vorhangs"
war das völlig ok. Um es vorwegzunehmen: Nein, ich will die DDR nicht
wiederhaben und finde das was dort in Bezug auf Menschenrechte passiert
ist auch nicht gut und glorifiziere die DDR auch nicht.
Aber dieser Vorgang war aus meiner Sicht völlig Ok für die damalige Zeit.

Nee, das ist nicht wehleidig, ich nehme das ja bewußt in kauf,
es ist eher Sarkasmus, setzte mal Deine Brille auf.

[ ] Du weisst, wie man Sarkassmus in einer NG zum Ausdruck bringt.
...und Du liest, was Du Dir gerade vorstellst, man schließt immer von sich
auf Andere ..
Mit geht es einfach auf den Sack, daß das mit den Sozialhilfeempfängern
Büddels und Ossis hier kein Ende nehmen will. Das sind für mich 3
verschiedene
Sachen auch wenn sie eines gemeinsam haben: sie gehen Oliver auf den
Kranz.

Ich möchte halt nur nicht immer im Topf landen und umgerührt werden, denn
ich
arbeite für meine Kohle und ich kotze über Büddels und Schrott aus
$billichland
genauso wie er...

Mag sein, aber deine Texte hier klingen IMHO nur nach Jammerei. Ich hab den
Sarkassmus übersehen. Andere wahrscheinlich auch. Ausserdem war der Tonfall
bisweilen daneben. Und dadurch landest du ganz fix in dem Topf, in den du
nun gar nicht reinwillst.

MfG
Falk
Hey cool down.
Was ist an meinem Tonfall auszusetzten? Der paßt hier genau in den Thread.

Holm
--
L&P::Kommunikation GbR Holm Tiffe * Administration, Development
FreibergNet.de Internet Systems phone +49 3731 41930
Bereich Server & Technik fax +49 3731 4196026
D-09599 Freiberg * Nonnengasse 31a http://www.freibergnet.de
 
In article <2q422eFq91dgU1@uni-berlin.de>,
"MaWin" <me@private.net> writes:
"Holm Tiffe" <holm@pegasus.freiberg-net.de> schrieb im Newsbeitrag
news:chif7i$2skq$1@sol.freiberg-net.de...

Software hatte keinen Preis ..

Das ist im Prinzip hier auch so. Du bekommst alles, was du an Software
fuer deinen Rechner brauchst, umsonst. Bei fertigen Geraeten, ob Armbanduhr,
Taschenrechner, Waschmaschine oder Auto ist die Software auch beim Geraet
gleich dabei und kostet nichts extra.
Es gibt nur einige Deppen, die fuer schlechte Produkte noch schlechterer
Firmen, wie Microsoft, dummerweise Geld bezahlen. Fuer Software. Fuer
nichts also ausser ein paar Bits. Fuer ein virtuelles Produkt.
Nicht umsonst hat Microsoft gerade zutreffend analysiert (siehe Heise
Newsticker), das ihr wegen Linux ernsthafte Konkurrenzfirmen erwachsen,
weil dort die Firmen mit Service und Dienstleistung ihr Geld verdienen.
Bei Microsoft gibt es halt keinen Service. Koennte schon ein Grund sein,
warum man trotz (oder gerade wegen?) proprietaerer Binaersoftware
Marktanteil verliert.
(Der andere ist sicherlich, das jedes Nachfolgeprodukt bei denen immer
noch schlechter ist als der Vorgaengem weil alle Fehler des Vorgaengers
gepflegt werden. Vermutlich wird mit ISO9001 sichergestellt, das auch
ja kein Fehler verlorengeht)

:))

Nein, es war anders.
Ich hätte bei Robotron keine Software kaufen können, weil ich kein
"gesellschaftlicher Bedarfsträger" war.

Ich denke aber, es währe völlig problemlos gewesen, mit ein paar leeren
Disketten zu Robotron zu fahren und mir dort die betreffende Software
für meinen privaten Bedarf draufkopieren zu lassen. Ein großer Teil der
Leutchen, die mit Computern hermummachten, kannten sich persönlich,
es gab regelmäßige Kopiersessions. Nicht nur im Privatbereich, auch zwischen
den Betrieben.

Es war Nichts anstößiges daran, da wie ich schon sagte Software an sich
keinen Preis hatte. Robotron mußte irgendwas auf die Lieferscheine und
Rechnungen schreiben, das was da stand, war rein akademisch zu betrachten.
Es gab für intellectual Property im Bereich Software kein Gesetz, so seltsam
das heute erscheinen mag.

Gruß,

Holm
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In article <jreqj05uld34e0ldq2l6mpk5kfd8mj2ggv@4ax.com>,
Lutz Schulze <lschulze@netzwerkseite.de> writes:
On 6 Sep 2004 19:53:22 GMT, holm@pegasus.freiberg-net.de (Holm Tiffe)
wrote:

Du weißt selbst, daß das gesammt ökonomische System anders aufgebaut war,
der Preis von Software var einfach nicht existent, im Radio übertrug
DT64 im NRZ Code Programme zur allgemeinen Nutzung, vergessen ?
In der RFE: "Die Software kann zur Nachnutzung unter blablabla bezogen werden"
usw. Software hatte keinen Preis ..

Das stimmt so nicht. Robotron hat genau diese Raubkopien den Kunden
berechnet.
Du hättest sie als Privatperson aber nicht kaufen können!

Was damals im Radio kam oder als Listing in der Zeitung stand, war
das, was du heute als Public Domain bekommst.
Zum Teil. Es gab ein angepaßtes Wordstar für die KC Computer, lief
auch über den Sender. Ich hatte nie einen KC, mein Kram war selber
gelötet und CPM kompatibel.
Allerdings ist dieses Verhältnis zum Preis von Software auch heute
weit verbreitet.
Ja.
Das ist auch der Grund warum alle Welt Intel PC's und Microsoft kauft.
Es ist für einen goßen Teil der Privsatanwender völlig normal, daß
man Programme tauscht und das Windows auf den Rechnern läuft.
Deswegen werden die Dinger gekauft, aus keinem anderen Grund.


Gruß,
Holm
--
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In article <2q40jrFrip7gU1@uni-berlin.de>,
98malaab@gmx.de (Martin Laabs) writes:
In article <chig7r$2skq$3@sol.freiberg-net.de>,
holm@pegasus.freiberg-net.de (Holm Tiffe) writes:

Ich weiß auch, daß der Linuxulator manchen Linuxprogrammen mehr Power
einhaucht, als sie unter Linux auf der selben Maschine hätten,

Naja. Das halte ich eher für übertrieben. Aber ich würde behaupten
das man i.A. den Performaceverlust nicht messen kann.
Na das ist bei fetten Sachen wie Staroffice schon zu bemerken.
Nur bei Emulation denken halt viele an VMWare Bochs Java etc. was wirklich
quälend langsam ist.

das ändert
aber Nichts daran, daß ich mit diesem System Call Wrapper nicht glücklich bin
und lieber native Programme für dieses geile und pflegeleichte OS hätte...

Also ich kann die Softwarehersteller schon verstehen. Wenn sie eine
Windows und eine Linux Version haben sind fast alle Nutzer bedient.

Wenn jetzt jeder Hersteller noch eine Variante für Open- Net- und FreeBSD,
QNX, Plan9 und Solaris machen sollen kommen sie ja nicht mehr zum
entwickeln obwohl das eine System besser als das andere ist.
Einerseits hast du Recht, andererseits ist die Portierung zwischen den
Unices nicht wirklich problematisch. Über 90% der Opensourcesoftware
wird heute auf Linux entwickelt, das FreeBSD Ports System macht es vor,
wie man sowas handelt.
Und von daher kann ich mit der Linuxemulation durchaus gut leben
und bin von der Vielfalt der von BAE unterstützen Betriebssysteme
positiv angetan. (Und meine das sich andere davon eine Scheibe
abschneiden könnten)
Es war ja auch keine richtige Kritik meinerseits.
Die Sache mit dem Emulator hat aber trotzdem Ecken und Kanten, wie z.B
das Mapping von /compat/linux ins Filesystem und damit die Sicht der
Linuxprogramme auf die gesammte Direktorystruktur.
Viele Linuxprogrammierer benutzen Linuxspezifische Sachen, die es dem
Emulator schwehr machen, ohne das das notwendig währe.

Gruß,
Holm
--
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Steffen Koepf <Taxman-usenet@opaya.de> writes:

Hmm, aber dieses Wirtschaftssystem wird von dieser Gesellschaft getragen
bzw. befürwortet. Kritische Meinungen sind selten. Und Alternativen haben

Ack.
Die Gesellschaft glaubt an dieses System, weil es ihr lange Zeit
Wohlstand und steigenden Lebensstandard gebracht hat. Deshalb
harrt sie aus und hofft darauf, dass sich alles wieder bessert
und der heutige Zustand bald endet wie ein boeser Traum. Und es
Keine Angst, der heutige Zustand endet bald. Leider wird er dann in
der Rueckschau als schoener Traum erscheinen.

danach wieder weiter aufwaerts geht. Niemand hat Mut fuer
Sollte es wirklich wieder "aufwearts" gehen, also nochmal ein starker
Wachstumsschub koemmen, so wird der darauf folgende Absturz nur noch
schlimmer werden.

[...]

Das ist sicher mal ein wichtiger Schritt. Sich dessen klar werden,
was fuer einen Schaden man durch sein Konsumverhalten anrichtet,
und in wessen Haende das Geld fliesst...
Es ist schon seltsam: Wir haben eine irre Produktivitaet, es werden
Waren zu Hauf und auf Halde produziert, nur leisten koennen sie sich
nur wenige, die, die Arbeitenb gehen daran ein und die andern
verfallen in Depressionen und gehen daran zu Grunde.

[...]

Sich dem Konsumterror weitestgehend entziehen?

Auch ein Punkt. Wie schonmal geschrieben, wenn das Individuum
weniger kauft und dafuer hochpreisiger und hoehere Qualitaet,
hat am Ende IMO die Gesellschaft mehr davon.
Nur, wenn eingesehen wird, das Wachstum nicht eine Loesung sondern
selbt ein katastrophales Problem ist.

--
Dr. Juergen Hannappel http://lisa2.physik.uni-bonn.de/~hannappe
mailto:hannappel@physik.uni-bonn.de Phone: +49 228 73 2447 FAX ... 7869
Physikalisches Institut der Uni Bonn Nussallee 12, D-53115 Bonn, Germany
CERN: Phone: +412276 76461 Fax: ..77930 Bat. 892-R-A13 CH-1211 Geneve 23
 
On Mon, 6 Sep 2004 21:20:26 +0200, "Falk Brunner"
<Falk.Brunner@gmx.de> wrote:
Da macht sich jemand die (oft ERHEBLICHE) Mühe, für ein anstehendes Problem
eine Lösung zu finden, damit dann alle Pappnasen dieser Welt angerannt
kommen und das mal fix zum Allgemeingut erklären. Ich halte es für überaus
verständlich und GERECHT, wenn Leute, die Problemlösungen erarbeiten (aka
entwickeln/erfinden) die Früchte ihrer Arbeit ernten möchten. Dass es ggf.
auch hier ausufernde Lizenzforderungen etc. gibt, ist eine andere Frage.
Full Ack.

Sollen die Pappnasen doch selber ARBEITEN, dann merken sie, dass
das nicht trivial ist.

Speziell beim Urheberrecht steht es ihnen frei, eine eigene Lösung
zu entwickeln.

Aber Faul ist in, Nixausgebenwollen auch, und deshalb finden manche
Pappnasen abkupfern geil.
Aber nur so lange, bis sie selber deshalb auf der Strasse stehen.

Merke: Deutschland ist ein rohstoffarmes Land und lebt daher
von Wissen und Know How.

Es ist nicht nur eine Idee, es ist eine Problemlösung, ein Produkt, ein
Verfahren. Das ist nicht vom Himmel gefallen, da steckt ARBEIT drin. Und
GELD. Und GEIST.
Und Schweiss und Wochenend- und Nachtarbeit.

Sollen sich besagte Pappnasen doch künftig ihre Produkte
selber entwickeln. Irgendwann, wenn das Gras durch den
Fussboden wächst, werden sie schon merken, dass das
immer_nur_konsumieren_wollen in einer arbeitsteiligen
Gesellschaft keine gute Idee ist.

Und die Chinesen können sich ihre Arroganz nur solange erlauben, solange die
Firmen, deren Patentrecht verletzt wird, nicht alle ihre Felle
davonschwimmen sehen. Wenn das mal soweit sein sollte, knallts auch
gewaltig, wahrscheinlich ähnlich Handelskrieg Japan/USA.
Full Ack, ich hoffe, dass denen bald sehr klar gemacht wird,
dass wenn sie nicht aufhören mit ihrer Abkupferei, dass sie
dann künftig nur noch im eigenen Land den Vertriebskanal
haben. Das Gatt sieht für solche Herrschaften Massnahmen
vor.

Schon der alte Kaiser hat für solche Herrschaften das Mittel
des Zolls erfunden, und ja, Zöllner ist ein ehrenwerter Beruf.

Ja? Welchen? China kann sich auf grund des realen/potentiellen riesigen
Absatzmarktes fast alles erlauben. Menschenrechtsverletzungen sowieso?
Eben.

Ich finde die Menschenrechtssituation in China absolut
wiederlich, mit Quasi-Sklaven kann jeder billig produzieren.

Mag sein, doch beantwortet das nicht die Frage, wie derartige
Rechtsverletzungen in der Vergangenheit bzw. Gegenwart gewertet
werden(sollten).
Unrecht ist Unrecht bleibt Unrecht, egal ob es sozialistisches,
kapitalistisches, absolutistisch-kaiserliches oder sonstiges
Unrecht ist.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
On 7 Sep 2004 07:22:47 GMT, holm@pegasus.freiberg-net.de (Holm Tiffe)
wrote:

Das stimmt so nicht. Robotron hat genau diese Raubkopien den Kunden
berechnet.

Du hättest sie als Privatperson aber nicht kaufen können!
Stimmt. Als Privatperson konntest du manches nicht kaufen.

Es ging im Thread aber um kommerzielle Produkte, die im speziellen
Fall von staatlichen Unternehmen geklaut wurden.

Was damals im Radio kam oder als Listing in der Zeitung stand, war
das, was du heute als Public Domain bekommst.

Zum Teil. Es gab ein angepaßtes Wordstar für die KC Computer, lief
auch über den Sender.
War das nicht das von Stefan(?) Schlenzig? Ich denke, der hatte mehr
die Tastenbefehle usw. übernommen, lag das nicht sogar im Quelltext
vor? Bin mir jetzt aber nicht sicher.

Ich hatte nie einen KC, mein Kram war selber
gelötet und CPM kompatibel.
Respekt. Habe mich mehr auf hardwarenaher Ebene rumgetrieben.
Parallel aber mit einem geliehenen ;-) C128 im CP/M Modus für den
Leihgeber eine Anwendung geschrieben, die auf dbase basierte.

Allerdings ist dieses Verhältnis zum Preis von Software auch heute
weit verbreitet.

Ja.
Das ist auch der Grund warum alle Welt Intel PC's und Microsoft kauft.
Es ist für einen goßen Teil der Privsatanwender völlig normal, daß
man Programme tauscht und das Windows auf den Rechnern läuft.
Deswegen werden die Dinger gekauft, aus keinem anderen Grund.
Das wird eben so toleriert. Der Spass hört auf, wenn du die Software
klaust, um damit dein eigenes Geschäft zu machen.

Und da ist es eigentlich egal, ob du sie weiterverkaufst oder
kommerziell nutzt.

Lutz
--
Temperatur und mehr mit dem PC messen - auch im Netzwerk: http://www.messpc.de
jetzt neu: Ethernetbox für direkten Anschluss der Sensoren im Netzwerk
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http://www.snmpview.de - kostenloser SNMP-Monitor jetzt in Version 2.5
 
Holm Tiffe wrote:

Allerdings ist dieses Verhältnis zum Preis von Software auch heute
weit verbreitet.


Ja.
Das ist auch der Grund warum alle Welt Intel PC's und Microsoft kauft.
Nein. Der Hauptgrund ist der, daß heute *jeder* PC, der irgendwo
privat gekauft wird, Windows schon drauf hat, naja fast.

NB: Ein Bekannter fragte letztens, ob ich Notebooks wüsste, die
ohne Betriebssystem verkauft würden, da hab ich gemeint, "fast
alle haben Windows drauf, das erfüllt doch Deine Bedingung".

Es ist für einen goßen Teil der Privsatanwender völlig normal, daß
man Programme tauscht und das Windows auf den Rechnern läuft.
Die meisten Leute wissen noch nichtmal, daß es was anderes als
Windows gibt. Ok, von Linux haben die schonmal was gehört, aber
das ist böses Hacker-Zeuchs, von dem aus versucht wird, ihre
Windos - Kisten zu verseuchen... (nmap und so...)

Deswegen werden die Dinger gekauft, aus keinem anderen Grund.
Es *gibt* nichts anderes mehr. Kaum.

Mein erster PC (ca. 1993/4) war ein Pentium 60 (*mit* FDIV-Bug ;-)
mit 8 MB und OS-Halbe. Ich hab zwei Wochen gebraucht, bis ich
das runter hatte...

Markus
 
Warum kehrst du immer ausgerechnet die Nachteile von der DDR
hervor, und verschweigst die von unserem System?
Die Probleme des hiesigen westdeutschen Systems sind die der DDR:
staatliche Planwirtschaft.

Tja, wir haben einen wunderschoen hohen Automatisierunggrad, ...
Dafuer gibt es keine einfachen Arbeitsplaetze mehr.
Das Wohlfahrtsstaatssystem der 70/80er Jahre hat versucht
das Angebot am Arbeitsmarkt und damit das Lohnniveau künstlich
hochzuhalten indem man Arbeitskräfte stilllegte und durch
Umverteilung als Arbeitslose künstlich subventionierte.
Die Industrie hat reagiert indem sie die bei diesem Lohnniveau
nichtmehr kostendeckenden Arbeitsplätze abbaute.
In der Hartz-IV-Phase muß eine schwindende Zahl von
Arbeitskräften ( per 40 Stunden Woche usw. ) eine stetig
wachsende Zahl von Arbeitslosen unterhalten. Zu letzteren
kann man getarnte Arbeitslose wie Frührentner, aufgequollene
staatliche Verwaltung usw. dazurechnen.

Jetzt haben wir ein Ueberangebot an Arbeitskraeften, und jede
Menge Arbeitslose,
In einer freien Marktwirtschaft, d.h. ohne überdrehten Kündigungs-
schutz, gibt es nur geringe Arbeitslosigkeit ( vgl. USA ).
Ein Überangebot an Arbeitskräften führt dort sofort
zur einer Senkung des Lohnniveaus ( d.h. die Arbeitsplatzbesitzer
verzichted freiwillig auf Bruttolohn oder er wird gefeuert und
durch einen billigeren Arbeitslosen ersetzt ) und damit
verbesserter Wettbewerbsfähigkeit und Wiederanlaufen der Konjunktur.
Das gilt auch für reinen Binnenmarkt: billigere Waren/Dienst-
leistungen verkaufen sich leichter, ein beschäftigter Arbeitsloser
ist ein Konsument. Das ist auch solidarisch, denn die Lasten
werden ja auf alle gleichmässig verteilt, wenn alle während
der Rezession schlechte Löhne bekommen.
Es beschäftigt allerdings keine Umverteilungsbürokratie und
gibt Politikern keine Möglichkeit zur Einmischung.

MfG JRD
 
Keine Angst, der heutige Zustand endet bald.
Naja ein paar Jahre wirds schon noch dauern.
Es ist vor dem augenblicklichen Hintergrund höchst
amüsant Literatur zur Endphase in Frankreich 1789
zu studieren.
Das Staatsdefizit hatte 50% erreicht. 25% vom Rest
gingen an die damaligen Drohnen, den Hochadel drauf.
Allein von den Ausgaben für das Heer waren 50%
Offiziersgehälter.
Mal sehen ob das Volk auch diesmal die Bastille / das
Kohl-Mausoläum stürmt. Jedenfalls war es ein Fehlgriff
den Regierungssitz vom sicheren Bonn direkt in die
Mitte des regioanlen Armutssumpfes zu verlegen.

MfG JRD
 
Hmm, aber dieses Wirtschaftssystem wird von dieser Gesellschaft getragen
bzw. befürwortet. Kritische Meinungen sind selten. Und Alternativen haben
Ack.
Die Gesellschaft glaubt an dieses System, weil es ihr lange Zeit
Wohlstand und steigenden Lebensstandard gebracht hat. Deshalb
harrt sie aus und hofft darauf, dass sich alles wieder bessert
und der heutige Zustand bald endet wie ein boeser Traum. Und es
danach wieder weiter aufwaerts geht. Niemand hat Mut fuer
grosse Veraenderungen, niemand ist offen fuer Neues.

Im 3. Welt Laden kaufen?
Das ist sicher mal ein wichtiger Schritt. Sich dessen klar werden,
was fuer einen Schaden man durch sein Konsumverhalten anrichtet,
und in wessen Haende das Geld fliesst...
Wobei ich fest ueberzeugt bin, dass die, die hier wegen Billig-WLAN
aus dem Bloedmarkt jammern, in Sachen Lebensmittel selbst schon
wieder deutlich weniger nachhaltig denken. Denkt halt jeder erst nach,
wenn es ihn direkt trifft.

Sich dem Konsumterror weitestgehend entziehen?
Auch ein Punkt. Wie schonmal geschrieben, wenn das Individuum
weniger kauft und dafuer hochpreisiger und hoehere Qualitaet,
hat am Ende IMO die Gesellschaft mehr davon.
Dafuer hat das Individuum weniger Lifestyle. Weil es nicht mehr
bei jedem Trend dabei ist.


cu,

Steffen
 
Rafael Deliano wrote:

In der Hartz-IV-Phase muß eine schwindende Zahl von
Arbeitskräften ( per 40 Stunden Woche usw. ) eine stetig
wachsende Zahl von Arbeitslosen unterhalten. Zu letzteren
Das mussten sie vorher auch schon. Schon vergessen?

In einer freien Marktwirtschaft, d.h. ohne überdrehten Kündigungs-
schutz, gibt es nur geringe Arbeitslosigkeit ( vgl. USA ).
Wer gerne US-Amerikanische Verhältnisse hier hätte kann
bitteschön dahin auswandern.

Kennst Du das (so gut wie nicht vorhandene) Sozialsystem
der USA?

Ein Überangebot an Arbeitskräften führt dort sofort
zur einer Senkung des Lohnniveaus ( d.h. die Arbeitsplatzbesitzer
verzichted freiwillig auf Bruttolohn oder er wird gefeuert und
durch einen billigeren Arbeitslosen ersetzt ) und damit
verbesserter Wettbewerbsfähigkeit und Wiederanlaufen der Konjunktur.
Und genau das soll hier in .de jetzt auf einmal böse sein?

Markus
 
Falk Brunner <Falk.Brunner@gmx.de> wrote:
"Die Chinesen" sind ein voellig anderer Kulturkreis als wir hier.
Dort ist es eine Ehre, von jemand anderem kopiert zu werden. U.a. dass
sollten einige - insbesondere "hoehere Etagen" von Firmen - ganz
schnell mal begreifen lernen, sonst wird China fuer sie das, was fuer
Amerika Vietnam war.
Naja, langsam. ;-) Das eine war Partisanenkrieg, das andere ist
Wirtschaftskrieg. Beides unschöne Dinge, aber dennoch recht verschieden.
Das stimmt. Aber das Ergebnis ist beides Mal das gleiche: ein
Desaster fuer diejenigen die glaubten, mit ihrer westlichen Kultur in
der Uebermacht zu sein.

Aber wie soll es denn nun gehandhabt werden? China holt sich billig, wenns
geht noch staatlich gefördert durch Studentenaustausch etc. das westliche
Know How, um dann mit Kopien zu Dumpingpreisen den Markt zu überfluten?
Wir graben uns doch unseren eigenen Untergang. Es wird ja sogar
wissentlich Technologie nach dort transferiert, damit wir noch mehr
pleitegehen.
- Die BRD hat mittelstaendischen Unternehmen die Patente fuer die
Transrapid-Betontraeger abkaufen und diese dann den Chinesen schenken muessen,
weil die Chinesen sonst nicht zugesagt haetten, den Transrapid zu
bauen. Die Technologie ist jetzt dort bekannt und kann und wird
wunderbar abgekupfert und uns dann billig zurueckverkauft. Aehnlich
ging es ja wohl mit dem ICE, wie an anderer Stelle schonmal zu lesen
war.
VW hat z.B. das KnowHow fuer den Polo dorthin exportiert. Ergebnis:
die Chinesen haben jetzt schon eine Ueberproduktion von ca.
10-15%/Jahr. Wo sollen die mit den ganzen Fahrzeugen wohl hin?
Frueher oder spaeter kommen die bei uns an, und dann heisst es bei VW
5000 fuer Null.
Anderes Beispiel: ich glaube Bosch war es, die dort ein Joint-Venture
mit einem Lokalproduzent bzgl. Kuehlschraenken und Durchlauferhitzern
eingegangen sind. Nun, Bosch spielt keine Rolle mehr in China, ist im
Gegenteil mittlerweile Auftragsproduzent fuer diesen Anbieter.

Wie man das alles verhindern kann? Vermutlich gar nicht oder nur, in
dem man wieder grenzuebergreifende Huerden wie Zoll o.ae. aufbaut. Da
man das aber wg. Globalisierung nicht will, muss man den auf uns zu
koemmenden Systemkollaps offenbar sehenden Auges in Kauf nehmen.

Wir sind einfach noch nicht reif fuer Globalisierung.


ciao, Dirk

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On Tue, 07 Sep 2004 11:40:57 +0200, Markus Becker <yetispamb@web.de>
wrote:
In einer freien Marktwirtschaft, d.h. ohne überdrehten Kündigungs-
schutz, gibt es nur geringe Arbeitslosigkeit ( vgl. USA ).
Wer gerne US-Amerikanische Verhältnisse hier hätte kann
bitteschön dahin auswandern.
Die üblichen Platitüden wenn die Argumente ausgehen.

Wie wärs, wenn mal zur Abwechslung die nach China
auswandern, die hier gerne den Sozialismus wiederhätten.
Weil die UdSSR ist ja nun nicht mehr ...

Nicht alles in den USA ist toll, bei weitem nicht.
Aber auch nicht alles in Deutschland ist super.

Ein Überangebot an Arbeitskräften führt dort sofort
zur einer Senkung des Lohnniveaus ( d.h. die Arbeitsplatzbesitzer
verzichted freiwillig auf Bruttolohn oder er wird gefeuert und
durch einen billigeren Arbeitslosen ersetzt ) und damit
verbesserter Wettbewerbsfähigkeit und Wiederanlaufen der Konjunktur.
Und genau das soll hier in .de jetzt auf einmal böse sein?
Nö, mit Hartz IV kapiert es auch unser Staat langsam ...

Ciao Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
Juergen Hannappel <hannappe@lisa2.physik.uni-bonn.de> wrote:
Sie geht am Problem vorbei: Es wird angnommen, weiteres Wachstum
wuerde alle Probleme loesen. Solange wir aber eine Giergetriebene
[...]
wird sich da nichts aendern. Dieses Wirtschaftssytem neigt immer zur
Proliferation!
Jau. Und da es kein ewiges Wachstum geben kann, werden damit
irgendwann alle fuerchterlich auf die Fresse fliegen, das
vorauszusagen ist keine grosse Kunst...


ciao, Dirk

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MaWin <me@private.net> wrote:
gepflegt werden. Vermutlich wird mit ISO9001 sichergestellt, das auch
ja kein Fehler verlorengeht)
Ist das nicht der Sinn von ISO9001!?


ciao, Dirk

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