Bürgernetz: Infrastrukturfragen für DSL-Netz

Rafael Deliano wrote:

In den USA haben Arbeitswillige bessere Chancen
auf einen Job als hierzulande vom Arbeitsamt verwaltete.
Soo kuschelig-profitabel wie in den 70er Jahren ist Arbeits-
losigkeit für die Betroffenen heute hierzulande nichtmehr.

MfG JRD
In den USA haben sie ein Diskriminierungsverbot des Alters. Habe mich
vor X Jahren mal gewundert, wieso die Flugbegleiterinnen einer ami.
Linie schon etwas reifer waren. Auf Nachfrage sagte man mir damals, das
2 Flugbegleiterinnen vor Gericht das Recht erstritten haben, solange
arbeiten zu dürfen, bis sie "umfallen".
Hat auch bezüglich der männlichen Fluggäste einen nicht unerheblichen
Vorteil. Die Halswirbel derselben werden nicht unwesentlich geschont.

--
mfg horst-dieter
 
In article <2q6j53Fr0suaU2@uni-berlin.de>,
Martin Laabs <98malaab@gmx.de> wrote:
Und bei WLan wirklich nur 100mW EIRP. Wer soll denn 10W bezahlen?
Ich kenne zwar aktuell keine "normale" WLAN-Hardware, die die bei 802.11a
erlaubten 1W EIRP ausnutzt, aber deutlich über 100mW EIRP schaffen wir mit
den 18°-Richtantennen schon.

cu
Michael
 
[ich versuch mal so langsam, das nach de.talk.tagesgeschehen
umzuleiten. F'up laß ich erstmal weg, das sollten dann die
machen, die auch dort antworten...]

Rainer Buchty wrote:

Die "social security" beträgt IIRC 18%, die man im übrigen auch als
Aha. Das hab ich nicht gewußt. Seit wann bezahlen die das? Nicht,
daß ich Dir nicht glauben würde, aber mich würde da doch mal
interessieren, was ich verpasst habe...

Selbständiger voll latzen darf. Krankenversicherung will man *privat* nicht
abschließen sondern hat sie hoffentlich über den Arbeitgeber -- oder man ist
Was ist mit denen ohne Job? Werden die von den 18% oben
mitgetragen? Wird mittlerweile jemand, der mittellos mit
einer Verletzung in eine Notaufnahme kommt und nicht
Krankenversichert ist und keine Dollars dabei hat, behandelt?

Den Rest muß ich mir erstmal auf der Zunge zergehen lassen,
aber damit die Leuts in d.t.t. auch was davon haben, kommt ab
hier Fullquote...

Gruß, Markus

// -------- %< --------------------------------------------
Gehen wir mal das "1040 Income Tax Form" (*) durch:

Einkommen $30,000
-Arbeitsweg (36ct pro einfacher Meile)
-Pauschale $ 3,000
------------------------
$27,000
*0.9 $24,300

Aus der Tabelle errechnet sich also eine Steuer von 600+15%*(24300-6000)=4155.

Bleiben also von den $30,000 als Angestellter $25845 nach Steuern (zzgl
State Tax, die ich in dem Beispiel außen vor gelassen habe), nochmal $2700
runter für Social Security, bleiben $23145.

Krankenversichert ist der Gute allerdings auch noch nicht. Vorbehaltlich
dieser Abzüge bleiben ihm (oder ihr) $1928.75/Monat.

Davon noch $900 für die Miete ab (2 Zi mit Wohnküche), bleiben satte ~$1030 zum
Leben (und die Hoffnung, daß man keine Kinder hat, die Krankenversicherung
benötigen).

(*) Steuertabelle 2003:
bis $5999 10% auf alles
6000-28399 600 + 15% auf alles über 6000
28400-68799 3960 + 27% auf alles über 28400
68800-143549 14868 + 30% auf alles über 68800
143500-311949 37728 + 35% auf alles über 143500
ab 311950 96235,50 + 38,8% auf alles über 311950

|> Hierzulande werden auf jeden Job erstmal Steuern
|> und Sozialabgaben direkt aufgeschichtet.

Ist in den USA nicht wirklich anders. Nur daß die Sozialabgaben nicht ganz so
unverschämt sind. Aus der "social security" kommen aber auch die Amis nicht
raus, solange das Geld durch "Arbeit" verdient wurde. Nur bei Geld-Erträgen
(Zinsen, Aktien) fällt diese m.W. nicht an.

|> Indirekt werden die Lebenshaltungskosten durch
|> Ökosteuer auf Sprit, Konzessionsabgabe auf Strom
|> usw. dann nochmal hochgetrieben.

Der Strom ist in den USA auch nicht wirklich billiger und liegt bei >15ct
pro kWh (zumindest in NJ). In Verbindung mit mangelnder Hausdämmung und
kompensierenden Klimaanlagen sowie überproportionierten Kühlschränken und
ständig durchlaufenden Mega-Fernsehern wird da auch eine erkleckliche Summe
draus.

Der Spritpreis liegt derzeit bei $1.70-$2 pro Gallone, je nach Staat. Nachdem
dort 10-15l/100km noch eher die Regel sind, relativiert sich der Spritpreis
ebenfalls.

|> Da bleibt dann für Jobs mit niedriger Produktivität nichts übrig.
|> "Niedriglohnsektor" ist bei den hiesigen Rahmen-
|> bedingungen eine Fiktion wenn man davon nicht
|> vernünftig leben kann.

Vernünftig kannst Du auch in den USA nicht mit einem Niedriglohn leben.

Rainer
 
[X-Post und F'up nach d.t.t. bitte beachten]

Steffen Koepf wrote:

Aber die, die vor allem im Osten keine Arbeit haben,
sind sicherlich zu einem grossen Teil verzweifelt.
Denen "im Osten", die keine Arbeit haben, geht's auch
nicht dreckiger, als denen "hier". Das einzige, was
evtl. schwieriger ist, einen neuen Job zubekommen,
weil es davon drüben (noch) weniger gibt als hüben.

Und dadurch bekommen rechtsextreme Parteien Zulauf.
Das ist etwas, was ich nicht wirklich achvollziehen
kann. Wenn die rechtsextremistischen Partien es schaffen,
durch billige, hohle Parolen "verzweifelte" Leute in's
Boot zu ziehen, warum dann nicht auch Leute, die es wirk-
lich gut meinen (oder versuchen...)? Ich meine, hohle
Phrasen zu dreschen und irgendwelchen Leuten die Schuld
an der Misere zu geben, scheint ja nicht so schwer zu
sein. Warum dann unbedingt von irgendwelchen NDP-lern
die in Deutschland lebenden Ausländer madig machen, an-
statt durch eine "vernünftige" Partei die, sagen wir
Bush-Regierung in den USA...? ;-)

Und wenn die genug Stimmen bekommen, bilden die in
zunehmendem Mass die Regierung. Das will man nicht
wirklich haben, selbst der Kapitalist nicht.
Ich habe nicht wirklich davor Angst, daß solche Leute
in Bundestage/-räte/ und oder Landtage kommen. Erstens
können die mit ihren geringen Prozentzahlen eigentlich
gar nicht wirklich was bewegen. Zweitens denke ich, wenn
sie an's "Wirken" kommen und öffentlich klar wird, wie
hohl ihre Nichtkonzepte eigentlich sind, sind sie schnell
wieder weg vom Fenster.

Es müssten einfach insgesamt mehr Leute wählen gehen.
Es müsste ein Bussgeld für Nichtzurwahlgehen geben.

Dass Reformen unumgaenglich sind, bezweifelt kaum
einer, aber es ist ein schwieriger Balanceakt, und
da bin ich froh, dass derzeit Rot-Gruen regiert,
Ack.

mit Edmund haetten sicher die radikalen Parteien
noch mehr Zulauf bekommen, auch wenn er vielleicht
deine Position besser beruecksichtigt haette.
Ich fürchte nur, daß bei den aktuellen Verhältnissen
das nächste Mal nicht Stoiber, sondern Merkel die Kanz-
lerkandidatur antritt. Und dann könnte es sein, daß
sie gewinnt. *Dann* würde mich mal die Wahlbeteiligung
im Osten interessieren...

Markus
 
[X-Post und F'up nach d.t.t, diesmal auch wirklich mit F'up;-]

horst-d. winzler wrote:

Um dieses Ergebnis besser bewerten zu können, sollten auch schon einige
Randbedingungen beachtet werden. Da wären Renten. Ostdeutsche bekommen,
da sie oft eine längerer Arbeitsbiogrfie haben, vergleichbar mehr Rente
aus dem Topf. Es sind aber keine Gegenwerte eingezahlt worden.
Darum geht's bei der Rente nicht. Wer sich darauf verlässt,
"ich habe xy Lewonzen eingezahl", dann kriege ich auch zz
pro Monat davon, wenn ich in Rente gehe", hat den Begriff
"Generationenvertrag" entweder noch nicht gehört, oder nicht
verstanden.

3/4 der Transverzahlungen gehen in den Verbrauch. An vorderster Front
sind hier die ehemaligen Eliten der DDR genannt. Die haben sich nämlich
mit Hilfe der Sozialgerichte schon sehr schön nachtraglich bedient. Also
Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Anteil derjenigen, die
Du hier mit Elite meinst, über 1% der Ostbevölkerung hinausgeht.
Hat jemand Zahlen?

die, die für den DDR-Bankrott züförderst vernatwortlich sind. SWowas
läßt sich nicht verheimlichen. Nicht zu verschweigen, das die, die
Montags demonstrieren, keine Alternativen vorzuweisen haben. Alles nicht
Ich bin nicht der Meinung, daß man zwangsläufig Alternativen haben
muß um sich über die Zustände zu beschweren. Genausowenig wie ich
finde, daß man selbst perfekt und fehlerlos sein muß, um andere auf
ihre Fehler hinzuweisen. Man sollte allerdings zumindest ausreichend
über das, wogegen man demonstriert, informiert sein, alleine schon,
um sich nicht öffentlich lächerlich zu machen.

sehr begeisterungswürdig.
Das eh nicht. Weder die nicht vorhandene Begeisterung derjenigen, die
meinen darunter zu leiden. Noch die aktuellen Zustände.

Ich finde, was Schröder heute gesagt hat [1] ziemlich richtig. Warum
ist eigentlich nicht vor 20 Jahren schon jemand auf die Idee gekommen,
Reformen so anzupacken, daß man auch was davon merkt? Daß das "merken"
auch schonmal "wehtun" bedeutet, sollte eigentlich jeder wissen.

Mit kann keiner erzählen, daß er wirklich *glaubt*, es wäre möglich,
es allen immer besser und besser gehen zu lassen. Allen!

Gute Nacht! (Im zeitlichen Sinne, nicht auf die Situation bezogen ;-)

Markus
 
[X-Post und F'up!

Dirk Salva wrote:

richtige Einstellung haben. Oder wie sonst kann man sich in heutigen
Zeiten die Meldungen von letzter Woche erklaeren:
"Bezuege der Deutsche Bank -Fuehrungsriege um 80% gestiegen"
"Bezuege der SAP-Fuehrungsriege um 150% gestiegen".
In welchem Zeitraum ist das passiert? Oder mal eben so auf einen
Schlag?

Da ist mir das Broetchen im Hals steckengeblieben, als ich das
gelesen habe. Masslose Raffgier nennt man das im Allgemeinen. Um auf
das "Land der unbegrenzten Moeglichkeiten" zurueckzukommen: meinst
Du, derartige Ignoranz kommt dort gut an?
Offensichtlich. Soweit ich das bisher mitbekommen habe, finden
die US-Amis Leute, die richtig Asche scheffeln auch richtig gut.
Denen geht es in erster Linie darum selbst den eigenen Ansprüchen
gerecht zu werden. Zumindest wird nach aussen hin so getan, aber
wieviel Kohle dort jemand verdient, wird meist immer noch der
entsprechenden Schaffenskraft der Person zugeschrieben, richtigen
Neid gibt es da kaum.

Hierzulande scheint es aber viele zu geben, die sich in erster Linie
"nach oben" orientieren. In irgendeiner grösseren Wochenzeitung,
um den Begriff "Nachrichtenmagazin" zu vermeiden, stand letztens
der Spruch, "ein Ostdeutscher würde sich eher für das trockene
Brot entscheiden, wenn er die Wahl zwischen "trocken Brot für
alle" und "Brot mit Margarine für alle und Kaviar für ein paar
wenige" hätte. Ich kenne ein paar Ostler, bin Jahre lang mit einer
zusammen gewesen, das kommt hin. Auch wenn ich jetzt von denen
gehauen werde... Allerdings gibt es solche Leute auch hier.

Es scheint daher wirklich an den Umständen gelegen zu haben,
unter denen damals gelebt werden mußte. Harte Zeiten schaffen
Solidarität. Ich will diese Haltung also nicht verurteilen,
aber ich finde sie bemerkenswert!

Das Problem ist mehr, dass diejenigen, die immer in den Medien sind,
egal ob Muente, Merkel, Osterwelle, Schroeder oder sonstwer, voellig
den Bezug zum Boden der Tatsachen verloren haben. Lass doch mal einen
Das wird immer wieder behauptet. Ich kann mir aber nicht so
richtig vorstellen, daß die nicht 1100/30 rechnen können und
es evtl. sogar gelegentlich, sagen wir, wenn irgendwelche mo-
natlichen Fördersätze ermittelt werden, auch tun.

durchgefuettert werden will. *Danach* moechte ich die "wir muessen
alle den Guertel enger schnallen"-Sprueche gerne nochmal hoeren...
Ach weisst Du, die "paar" Leute, die in den Posten richtig Kohle
verdienen, machen den Kohl wirklich nicht fett. Da fällt mir auf,
ist außer mir noch jemandem mal aufgefallen, daß es die letzten,
sagen wir 5 Jahre kaum noch einen Politiker gibt, der so fett ist,
wie, sagen wir, Kohl, Strauß, Genscher, Erhard(t?) usw.? Insofern haben
sie ja wirklich mal den Gürtel ein wenig enger geschnallt.

Markus, der Rest bleibt wg. X-Post stehen...

Und dabei geht es mir nicht darum, dass diejenigen mehr Zuwendung vom
Staat bekommen muessen. Nein, aber was will man mit Hartz IV, Agenda
2010 oder weissderteufelwas denn bitteschoen erreichen, wenn doch nur
weiter alle Firmen, denen es moeglich ist, in Billiglohnlaender
abwandern. Was uns fehlt ist Binnennachfrage, und die erreicht man
weder mit Entlassungen noch mit Urlaubs- und Weihnachtsgeldstreichung
bei laengerer Arbeitszeit, auch nicht mit Sozialhilfe oder
Langzeit-Arbeitslosenhilfe.
Es muss erstmal ein Umdenken in den Fuehrungsetagen stattfinden,
bevor es wieder aufwaerts geht. Die Kinder gerne in den Kindergarten
und auf die Schule und in andere Einrichtungen schicken, dass wollen
sie alle. Aber einkommensabhaengig als Grossverdiener mehr bezahlen,
das will keiner. So lange die derzeitige Fuehrungs"elite" in
Deutschland sich asozialer als die Kohlebarone des 19. Jhdts.
verhaelt, muessen sie sich nicht wundern, wenn keiner mehr in der Lage
ist, sich stinknormale Turnschuhe fuer 150,- EUR (ehedem 169,- DM) zu
kaufen. Aber das wird dann mit "Kaeuferstreik" abgetan...

ciao, Dirk
 
Rafael Deliano <Rafael_Deliano@t-online.de> wrote:
also erfahrene langgediente Aeltere,
Das sind die Leute die IG-Metall-verordnete Lohnerhöhungen
fleissig akkumuliert haben und mehr verdienen als
sie einspielen. Das sind auch die Leute die künstlich
über Sozialauswahl usw. geschützt werden.
Das eben ist ein kaputter Arbeitsmarkt.
Warten wir mal, bis Du in diese Altergruppe kommst, ob Du dann auch
noch so unsoziale Polemik auswuergst.


ciao, Dirk

--
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| FIDO: Dirk Salva 2:244/6305.10 Internet: dsalvaATgmx.de |
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Dirk Salva wrote:
Juergen Hannappel <hannappe@lisa2.physik.uni-bonn.de> wrote:

Sie geht am Problem vorbei: Es wird angnommen, weiteres Wachstum
wuerde alle Probleme loesen. Solange wir aber eine Giergetriebene

[...]

wird sich da nichts aendern. Dieses Wirtschaftssytem neigt immer zur
Proliferation!

Jau. Und da es kein ewiges Wachstum geben kann, werden damit
irgendwann alle fuerchterlich auf die Fresse fliegen, das
vorauszusagen ist keine grosse Kunst...
Sägezahnkurve? Dann fängt man wieder bei Null an.
Basislinie Null hat den Vorteil, dass man am Anfang
mit minimalem Einsatz sensationelle Wachstumsraten
erzielt. Das nennt / nannte man dann Wirtschaftswunder.

--
mfg Rolf Bombach
 
Markus Becker wrote:
....
Ich würde das US-amerikanische System
nicht als wettbewerbsfähiger ansehen, zumindest nicht
auf Dauer. Aber das sind Spekulationen, wir werden sehen.
....
Dummerweise machen sie die gleichen Fehler, wie sie hier
gemacht wurden. Ich glaube nicht, daß die noch lange so
weiter "wachsen" können. Wachstum geht nicht auf Dauer.
Das Dogma in den USA ist, dass billige Energie
und billige Rohstoffe die Wirtschaft ankurbeln.
Das macht süchtig; man gewöhnt sich rasch dran,
Entwöhnen ist schwierig, langsam, ev. unmöglich.
Und wer nicht source limitiert ist, wird irgendwann
sink limitiert. Noch meinen sie, sie hätten
unendlich viel Land, wo man den Müll einfach
hinkippen kann, CO2 wird eh "globalisiert".
Aber immer grössere Landstriche sind vergiftet
und verstrahlt, an einigen Stellen sind bereits
Ameisenstrassen ein Problem wegen Verschleppung
von Radioaktivität (Hanford). Da rasselt
auch China gerade vollschuss rein. Im Südwesten
merken sie gerade, dass es billiger kommt, teure
europäische Kohletechnik mit all den Filtern zu
kaufen...

--
mfg Rolf Bombach
 
Lutz Schulze wrote:

verhaelt, muessen sie sich nicht wundern, wenn keiner mehr in der Lage
ist, sich stinknormale Turnschuhe fuer 150,- EUR (ehedem 169,- DM) zu
kaufen. Aber das wird dann mit "Kaeuferstreik" abgetan...

Ich würde wetten, da gibts auch was in preiswert.
Die Zahl ist trotzdem interessant. Dividiert man das durch
die Laufleistung kommt man zu dem merkwürdigen Resultat,
dass Autofahren billiger ist als Laufen ;-].

--
mfg Rolf Bombach
 
Rafael Deliano wrote:

Auf der Schiene läuft auch die westdeutsche "Spitzenforschung"
a la Frauenhofer und Unis: wenn das Zeug das z.B. als mikromechanische
Sensoren auf Konferenzen vorgestellt wird nicht bis zur Produktion
weiterverfolgt wird ist es technischer Verlust und das Land stände
ohne besser da. An reinen Prestige-"produkten" krepiert man
langfristig.
Danke, dass das mal explizit gesagt wurde. Leider dürften
diejenigen, denen man das ausschneiden und von innen
an die Stirn nageln sollte, nicht mitlesen. Nobelpreisträger
Ernst hat das mehrmals in den Medien gesagt und einige
sind da wohl auch zusammengezuckt, aber das war wohl
nicht nachhaltig.
Andererseits ist es auch schwierig, trivialste Sachen
auf den Markt zu bringen. Produktion und Verkauf kann
und darf ja eine Hochschule nicht machen. Entweder
also Spin-Off Firma gründen (mit, entgegen anderen
Lippenbekenntnissen vielen Hürden seitens der Hochschule),
oder Lizenzvergabe. Ersteres hat hier mit Swiss
Neutronics geklappt, letzteres nicht.
Es ging um einen Abgassensor, der im Zuge der kommenden
LKW-Entstickung wichtig sein könnte. Im Vergleich zu
herkömmlichen spektroskopischen Lösungen ist der Sensor
klein, unempfindlich gegen Vibrationen und Russ, billig,
wenig Elektronik. Mit tausended Betriebsstunden auf dem
Dieselprüfstand 1:1 erprobt. Jeder Laborantenlehrling kann
das Ding bauen. Aber eben, die lizenznehmende Firma kriegt
das nicht gebacken. Die sehen nur "aha, 10x billiger
als Konkurrenzprodukt", worauf deren erster Gedanke
ist "dann geht's sicher auch 20x billiger", und "wenn's
einfach ist, können wir unsere grösste Pfeife darauf
ansezten, das spart nochmal". Sie sind offenbar zu dämlich
und/oder zu geizig, einen funktionierende Prototypen abzukupfern.

--
mfg Rolf Bombach
 
On Wed, 08 Sep 2004 21:26:49 +0200, Markus Becker <yetispamb@web.de> wrote:

Ich habe nicht wirklich davor Angst, daß solche Leute
in Bundestage/-räte/ und oder Landtage kommen. Erstens
können die mit ihren geringen Prozentzahlen eigentlich
gar nicht wirklich was bewegen. Zweitens denke ich, wenn
sie an's "Wirken" kommen und öffentlich klar wird, wie
hohl ihre Nichtkonzepte eigentlich sind, sind sie schnell
wieder weg vom Fenster.
Ack. Siehe den lieben Barnabas. Ist der jetzt in Südamerika?

Es müssten einfach insgesamt mehr Leute wählen gehen.
Es müsste ein Bussgeld für Nichtzurwahlgehen geben.
Gute Idee 8-( . Und was, wenn dir dann Gerds Politik
der gleichzeitigen Senkung von Spitzensteuersatz und
Sozialleistungen nicht einleuchten will.
Und du siehst, dass Angelas Truppe da eher noch ein paar
oben drauf setzen würde. Und du dich weder Grün noch Gelb ärgern
willst? Es soll solche Leute geben.

Dann wird in den Medien wieder einmal posaunt, daß es nur 55%
Wahlbeteiligung gegeben habe, weil es viele eher zum Badestrand
gezogen habe (Montag, WDR5, Saarland-Wahl). Oder alternativ bei
schlechtem Wetter, dass die Leute eben deswegen zuhause geblieben
sind. Oder wenn das Wetter mittelmässig ist, daß die Leute schlicht
zu faul zum Wählen sind.

Nur um es einmal in Zahlen auszudrücken: 45% sind _nicht_ zur Wahl
gegangen. Alles faule und verantwortungslose Säcke?

Stell dir mal vor, die wären alle zur Wahl gegangen und hätten
ihren Unmut genau so geäußert, wie die Leute, die aus Protest
braun gewählt haben bzw den Auguren folgend das demnächst im
Osten tun werden.

Bussgeld für Nichtzurwahlgehen, von mir aus ja.

Aber dann muss es eine Möglichkeit geben, seinem Unmut auf eine andere
Weise Ausdruck zu verleihen, als irgendetwas Kackbraunes oder
Purpurrotes wählen zu müssen.

Achja, ungültige Stimmen. Die sind dann wohl zu doof zum ankreuzen?

Solange es nur die Möglichkeit gibt, das eine Übel dadurch
zu bestrafen, daß man sich das andere, gleich grosse oder größere Übel
wählt, wirst du die Wahllokale nicht voll bekommen.

Ich kann dir leider keine überzeugende Lösung anbieten, wie man
das in der Wahlkabine realisieren kann.
Kreuzchen machen können bei: "Ich will keinen von Euch" ?

Aber man sollte wenigstens erkennen, was das Schweigen der
Nichtwähler bedeutet und es nicht unter den Teppich kehren,
indem man diese "Randgruppe" zu faulen Deppen erklärt, was
von unserer "Intelligenzia" gerne gemacht wird.

Dass Reformen unumgaenglich sind, bezweifelt kaum
einer, aber es ist ein schwieriger Balanceakt, und
da bin ich froh, dass derzeit Rot-Gruen regiert,

Ack.
Auch Ack.

Allerdings hört meine Freude da schon auf.
Zitat Volker Pispers:

"Muss denn das kleinere Übel immer so groß sein?"


--
Using Opera's revolutionary e-mail client: http://www.opera.com/m2/
 
On Wed, 08 Sep 2004 22:17:58 +0200, Rolf Bombach
<rolfnospambombach@bluewin.ch> wrote:
Die sehen nur "aha, 10x billiger
als Konkurrenzprodukt", worauf deren erster Gedanke
ist "dann geht's sicher auch 20x billiger", und "wenn's
einfach ist, können wir unsere grösste Pfeife darauf
ansezten, das spart nochmal". Sie sind offenbar zu dämlich
und/oder zu geizig, einen funktionierende Prototypen abzukupfern.
Hey, die üblichen Damagement-Pfeifen halt, von nix
eine Ahnung - aber davon jede Menge.

Wenn hier potentielle "Geiz-Auftraggeber" anklopfen und mit
"und dies und das und jenes und überhaupt ganz billig"
ankommen, dann lautet meine Frage:
"Aber unsere Dienste möchten Sie schon bezahlen ?"
"Umfhmmumpf, wir brauchen schon ein sehr gutes Angebot,
so also 1000 Euro wären da für 100 Mannstunden schon
drin"
"Dann macht euch euren Kram bitte alleine."

Solche Alleine-Ergebnisse bewundert man dann in Beschreibungen
wie Deiner, halt soviel gegeizt, das Ruskin zuschlägt und
das Produkt seine Bestimmung nicht mehr erfüllen kann.

Dann wird es meist *richtig teuer*.

Der Job-hoppende "hab-ich-nicht-toll-gegeizt" Jungdamager
hat sich inzwischen längst die nächste Firma zur Eigenprofilierung
gesucht ...

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
In den USA haben sie ein Diskriminierungsverbot des Alters.
Naja: sie haben den Begriff "age discrimination" erfunden,
aber die beschweren sich auch gerne über "xyz discrimination".
Jedenfalls dürfte es für jemand >50 Jahre in den USA leichter
sein einen Job zu finden als hierzulande. Kann mir nicht
vorstellen, daß hierzulande z.B. Siemens einen Frischling
wie Bob Pease als Chefapplikationsing ins Rampenlicht schiebt.
Nachteil bei den steinalten Redakteuren von Electronic Design
war, daß die auf der Seite mit den historischen Rückblicken
immer auf die 50/60er Jahre zielen ( was wohl ihre rosaroten
Jugenderinnerungen sind ), statt auf die 70/80er Jahre die
für Elektronik mehr hergeben und eher für die Altersgruppe
der Leser passen würden.

MfG JRD
 
Andererseits ist es auch schwierig, trivialste Sachen
auf den Markt zu bringen.
Früher hat Doktorand der Marktchance sah
der Akademiologie den Rücken gekehrt und mit der an
der Uni erarbeiteten Technik seinen Laden aufgemacht.
Auch mit Rückenwind vom Doktorvater der mit Renommee
und langjährigen Kontakte zur Industrie half.
Das war in den 80er Jahren noch durchaus gängig.
Die auf digitale Signalverarbeitung spezialisierte
Firma Medav von Kolb z.B. der bei Schüssler studiert
hatte gibts immer noch.
Soweit es nur kleine Marknische ist und die
allgemeine Wirtschaftslage erträglich ist ( was derzeit
ja das grössere Problem ist ) gabs solche Fimen-
gründungen immer.
Staatliche Subventionen ( "Fördermittel" ) sind
wegen der Bürokratie meist nutzlos. Wer will kann
in der M&T 30/2004 zur Abschreckung die Erfahrungen
von Herrn Koslar/Nanotron mit seiner Funktechnik
nachlesen: nominell vom BMBF ( das ist BMFT in neuer
Schreibung ) gefördert haben sie ihn letztlich am
langen Arm verhungern lassen. Wegen der zu
erbringenden Gutachten geht bei sowas nicht nur
Arbeitszeit für Papierkrieg sondern auch echtes Geld
drauf.
Den Leutchen die mit Erfindung "automotive" aufrollen
wollen kann meines Erachtens ohnehin nicht geholfen
werden. Jeder "Markt" mit nur einer geringen Zahl
von Kunden ist kein Markt sondern neigt zum geschlossenen
Hoflieferantensystem. Ob das Telefone für die Bundespost
ehedem, oder Flugzeuge für die Bundeswehr oder
Teile für eine Handvoll Automobilhersteller sind ist
egal. Verschärfend kommt da noch hinzu, daß
es sich ja dann um Großserie handelt und Fertigungsanlagen
dafür derartige Investitionen erfordern, daß sie für
ein neugegründetes Unternehem uninteressant sind.
"Lizensierung" an Hoflieranten halte ich für Fiktion:
würde Patentierung in einem nicht umgehbaren Patent
voraussetzen.

MfG JRD
 
die Montags demonstrieren,
die Ostdeutschen
Die Demonstrationen finden in Ostdeutschland statt, weil dort
den Leuten das Wasser über die Nasenlöcher steht, in München
aber nur bis zum Kinn.
War ja im Saarland sichtbar, daß die "Sieger" von der
CDU nur Prozente aber nicht Wähler dazugewonnen haben. Wirklich
gewonnen hat nur die NPD und damit die klassische Antisystempartei.
D.h. der Groschen ist auch im Westen gefallen.

MfG JRD
 
unsoziale Polemik
Ich bin halt weder realitätsfern noch wehleidig.
Meine Aussage ist:
* jeder der mehr verdient als er einspielt an
dessen Stuhl wird zu recht gesägt.
* gute Arbeitsbedingungen kriegt der Angestellte
der seinem Chef wirksam andeuten kann, daß er halt
auch zur Konkurrenz gehen kann.
Beides setzt letztlich einen funktionsfähigen
Arbeitsmarkt voraus, d.h. Fluktuation wo laufend
Arbeitsverhältnisse beendet und wiederaufgenommen
werden.
Der Arbeitsmarkt war bei Vollbeschäftigung
anno 1968 auch schon unflexibel für Arbeitgeber.

MfG JRD
 
"Edgar Conzen" <edgar.conzen@gmx.de> wrote in message news:<opsd09ewnmzgd7gp@edgar>...
(...)
Nur um es einmal in Zahlen auszudrücken: 45% sind _nicht_ zur Wahl
gegangen. Alles faule und verantwortungslose Säcke? (...)
Sie unterwerfen sich damit de facto dem Willen der anderen. Wenn es
das ist, was sie haben wollen: prima.

Stell dir mal vor, die wären alle zur Wahl gegangen und hätten
ihren Unmut genau so geäußert, wie die Leute, die aus Protest
braun gewählt haben bzw den Auguren folgend das demnächst im
Osten tun werden. (...)
Aus Unmut PDS oder NPD zu wählen ist so, wie aus Unmut in die Menge zu
ballern. Aus dem Affekt eines kleinen Geistes heraus vielleicht
verständlich, aber kontraproduktiv und mit grausigen Konsequenzen.

Thomas
 
Angeblich beträgt das Durchschnittseinkommen des US-Amerikaners
$30,000.
Es bliebe anzumerken, daß der "Durchschnitt" ( das ist noch
nichtmal der Median ) eine Fiktion ist, wenn die Gegebenheiten
zwischen Kalifornien und Mississippie wohl noch stärker variieren
als zwischen München und Rostock.
In Kalifonien ist es ein bekanntes Problem, daß Staatsbedienstete
( z.B. Polizisten ) in Gegenden in denen sie arbeiten
sollen wegen der Lebenshaltungskosten nicht wohnen können sondern
munter einpendeln dürfen. Ist in München auch so, aber nicht so
drastisch.

Vernünftig kannst Du auch in den USA nicht mit einem Niedriglohn
leben.
In einer funktionierenden Marktwirtschaft muß eine nahezu
unproduktive Beschäftigung einen nahezu unattraktiven Lohn haben.
Sonst sind anspruchsvollere Beschäftigungen unattraktiv und werden
nicht ausgeübt.
Andererseits: jemand der dort offen bei WalMart Tüten packt
wird mit dem Einkommen ( selbst wenn er weitere Nebenjobs hat )
ja wohl hinkommen, er wird von keinem Arbeitsamtbetreuer zu dem
Job gezwungen. Regulär arbeiten ist für den Betroffenen
immer besser als wie hierzulande billig schwarz arbeiten.

MfG JRD
 
On Tue, 7 Sep 2004 17:34:30 +0000 (UTC),
buchty@atbode100.informatik.tu-muenchen.de (Rainer Buchty) wrote:

Gemessen an den durchschnittlichen Preisen im Supermarkt entspricht das
etwa DM30,000.
Das heißt, Lebensmittel sind in den USA doppelt so teuer wie bei uns? Das
würde ich gerne mal genauer wissen. Wir können das per Email besprechen,
wenn du magst.

Holger
 

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