Warum ist die (private) Fotovoltaik am Ende?...

Gerrit Heitsch schrieb:
On 12/29/21 10:58 PM, Rolf Bombach wrote:
Sieghard Schicktanz schrieb:

Nee, das soll schon mit den Drucktanks (waren AFAIR auch nur 600bar-
Tanks) passiert sein. Temperaturabsenkung bei Entspannung, sowas wie
beim CO2-Löscher mit Bildung von Trockeneis-Schnee.

Wasserstoff wird bei Entspannung heiss.

Sicher? Ein Druckbehälter mit H2 wird also warm wenn ich ihn aufdrehe und H2 entweichen lasse?

Normalerweise verhalten sich Gase andersrum.

Der Wasserstoff wird im Entspannungsventil heiss. Der Tank kühlt ab, das
bleibt \"normal\". Luft, Sauerstoff, Stickstoff kühlen sich im Entspannungsventil
ab, besonders ab Drücken oberhalb etwa 50 oder 60 bar. Stark ist der Effekt
bei Methan und extrem bei den Gasen, die eh in der Flasche flüssig sind
wie Propan/Butan oder auch CO2.

https://de.wikipedia.org/wiki/Joule-Thomson-Effekt

Das ist unabhängig von der Abkühlung des Flascheninhalts durch die
Expansionsarbeit.

Bin ich hier eigentlich der einzige, der jährlich typischerweise
über 200 m³ Wasserstoff \"durchgelassen\" hat?

--
mfg Rolf Bombach
 
Marte Schwarz schrieb:
Du gehst also davon aus, dass Du mit H2 keine weiteren Verluste haben wirst. Dem ist aber icht im geringsten so. Allein das komprimieren kostet schon unmegen an Energie. Die Verluste im Speicher sind
noch viel heftiger. Eine Woche Stillstand im Auto bedeutet einfach einen deutlich leereren Tank als vor der Woche. Mein Auto steht mehr, als dass es fährt. Ich hätte wohl mit H2 ständig einen leeren
Tank...

Flüssigwasserstoff-Tank ist wohl passé. Woher hast du Zahlen, die angeben,
dass die Drucktanks dermassen Verluste haben?

--
mfg Rolf Bombach
 
Sieghard Schicktanz schrieb:
Hallo Josef Moellers,

Du schriebst am Wed, 10 Nov 2021 08:31:05 +0100:

Wäre es nicht \"im Sinne des Wortes\" naheligend, dazu das Wasser zu
nutzen, in dem die Windparks doch oft stehen?
...
Überkapazität das Wasser aus dem dadurch entstandenen Becken
hinauspumpen. Bei Unterversorgung könnte man dann das Wasser von
draußen wieder durch die Turbinen einlaufen und damit Strom
...
Ich denke, der Druckunterschied zwischen \'draußen und \'drinnen wird
nicht groß genug sein.

Bei Laufwasserkraftwerken (Flußkraftwerken) sind sie noch viel kleiner,
mit der dafür geeigneten Turbinenbauart geht das auch.
(Kaplan: kleiner Druck, hoher Durchsatz; Francis: mäßiger Druck,
mittlerer Durchsatz; Pelton: hoher Druck, relativ geringer Durchsatz)

So klein sind die Höhenunterschiede auch nicht. Und die Durchflussmengen
sind enorm.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Ryburg-Schw%C3%B6rstadt

Typisch sind da 10 m Fallhöhe und 1\'000 m³/s.
Da brauchst du viele Hallen zum füllen. Ausserdem sind bei Laufwasserkraftwerken
die Höhenunterschiede einigermassen konstant (hier etwa 8-12 m). Bei
hin-und-her-Pumperei gehen sie gegen Null. Da wird die Leistungsanpassung
immer schwieriger.

--
mfg Rolf Bombach
 
Holger Schieferdecker schrieb:
Am 06.11.2021 um 19:55 schrieb Martin Τrautmann:
Sollte der Einstieg in die Wasserstofftechnik wirklich forciert werden -
für meinen Bedarf in der Mobilität bei PKW, LKW, Bus, Flugzeug, in der
relevanten Praxis aber wohl eher bei Zementwerken und Stahlöfen - dann
könnte man diesen Wasserstoff aus genau diesen Überkapazitäten nachts
gewinnen, oder wann immer ein Überangebot besteht.

Nach dem, was ich bisher gelesen habe, wäre Wasserstoff in der Mobilität nicht unbedingt sinnvoll, wegen der Umwandlungsverluste. Den Strom direkt zu \"tanken\" ist da besser, jedenfalls bei PKW.
Sinnvoll wäre es jedoch, den Wasserstoff dort in der Industrie einzusetzen, wo er jetzt schon als Gas verwendet wird und der bisher aus Erdgas gewonnen wird. Insofern ja, die Überkapazitäten könnte
man dafür gut nutzen.

Das \"Nützlichkeitsbarometer\" auf
https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCner_Wasserstoff
fasst das gut zusammen.

Allerdings gibt es IMHO keine echte Überkapazitäten, fossil betriebene
Kraftwerke laufen weiter durch. Und: Die wegfallenden AKW werden allenfalls
rein numerisch im Durchschnitt jetzt gerade so durch die PV ersetzt.

--
mfg Rolf Bombach
 
On 12/30/21 10:37 PM, Rolf Bombach wrote:
Gerrit Heitsch schrieb:
On 12/29/21 10:58 PM, Rolf Bombach wrote:
Sieghard Schicktanz schrieb:

Nee, das soll schon mit den Drucktanks (waren AFAIR auch nur 600bar-
Tanks) passiert sein. Temperaturabsenkung bei Entspannung, sowas wie
beim CO2-Löscher mit Bildung von Trockeneis-Schnee.

Wasserstoff wird bei Entspannung heiss.

Sicher? Ein Druckbehälter mit H2 wird also warm wenn ich ihn aufdrehe
und H2 entweichen lasse?

Normalerweise verhalten sich Gase andersrum.

Der Wasserstoff wird im Entspannungsventil heiss. Der Tank kühlt ab, das
bleibt \"normal\". Luft, Sauerstoff, Stickstoff kühlen sich im
Entspannungsventil
ab, besonders ab Drücken oberhalb etwa 50 oder 60 bar. Stark ist der Effekt
bei Methan und extrem bei den Gasen, die eh in der Flasche flüssig sind
wie Propan/Butan oder auch CO2.

https://de.wikipedia.org/wiki/Joule-Thomson-Effekt

Das ist unabhängig von der Abkühlung des Flascheninhalts durch die
Expansionsarbeit.

Bin ich hier eigentlich der einzige, der jährlich typischerweise
über 200 m³ Wasserstoff \"durchgelassen\" hat?

Scheint so. Ein Freund ist Taucher, aber selbst der hat nichts mit H2 zu
tun, bei dem kommt maximal He in die Mischung und Argon in the Anzug.

Gerrit
 
Hallo Rolf Bombach,

Du schriebst am Thu, 30 Dec 2021 22:37:47 +0100:

Der Wasserstoff wird im Entspannungsventil heiss. Der Tank kühlt ab,
....
Bin ich hier eigentlich der einzige, der jährlich typischerweise
über 200 m³ Wasserstoff \"durchgelassen\" hat?

Dürfte wohl so sein. Die Verwendung von Wasserstoff in großen Mengen
ist wohl nach dem Ende der Zeppelin-Luftfahrt recht stark
zurückgegangen, wobei der Wasserstoff auch noch weitestgehend durch
Helium ersetzt wurde...

--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
-----------------------------------------------------------
Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
-----------------------------------------------------------
 
Hallo Rolf Bombach,

Du schriebst am Thu, 30 Dec 2021 22:54:55 +0100:

Bei Laufwasserkraftwerken (Flußkraftwerken) sind sie noch viel
kleiner, mit der dafür geeigneten Turbinenbauart geht das auch.
....
So klein sind die Höhenunterschiede auch nicht. Und die
Durchflussmengen sind enorm.

Klar, die Leistung ergibt sich ja aus dem Produkt.

> Typisch sind da 10 m Fallhöhe und 1\'000 m³/s.

Das ist aber schon recht viel, da ist schon kräftig aufgestaut.
Kleinere Flußkraftwerke geben sich auch mit weniger als 4m zufrieden.
Dann geht halt an Leistung nicht mehr viel, statt MW kommen da
vielleicht ein paar zig kW \'raus. Einen Amazonas gibt\'s hierzulande
halt nicht, wo die Menge die (zu) geringe Höhe ausgleichen könnte...

> Da brauchst du viele Hallen zum füllen. Ausserdem sind bei

\"Hallen zum füllen\"? Meinst Du Kraftwerkskavernen in den Deichen?
Bei so einem inversen Pumpspeicher gäb\'s davon quasi \"jede Menge\",
Kilometer wenigstens. Und erst ziemlich am Schluß sinkt die nutzbare
Höhe dann soweit, daß es sich nicht mehr lohnen dürfte. Dann müßte
halt mit mehreren Speichern sozusagen \"im Gegentakt\" gearbeitet werden.

Laufwasserkraftwerken die Höhenunterschiede einigermassen konstant
(hier etwa 8-12 m). Bei hin-und-her-Pumperei gehen sie gegen Null. Da
wird die Leistungsanpassung immer schwieriger.

Klar, da werden sicher auch ein paar \"innovative Ansätze\" gebraucht
werden, um nicht nur in den groben Stufen der Umschaltungen zwischen
den Turbinen- (und Pumpen-) Ausführungen arbeiten zu können und dabei
große Leistungsschwankungen in Kauf nehmen zu müssen.
(Aber dazu müßte das ja erstmal überhaupt in Betracht gezogen werden,
dann auch noch auf aktuelle Technik abgebildet durchgerechnet und evtl.
die Realisierbarkeit abgeschätzt. Bei der aktuellen wirtschaftlichen
und politischen Konstellation praktisch nicht zu erwarten. Dazu muß
wohl erst eine echte Knappheitslage auftreten.)

--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Am 31.12.21 um 21:36 schrieb Sieghard Schicktanz:
Hallo Rolf Bombach,

Du schriebst am Thu, 30 Dec 2021 22:37:47 +0100:

Der Wasserstoff wird im Entspannungsventil heiss. Der Tank kühlt ab,
...
Bin ich hier eigentlich der einzige, der jährlich typischerweise
über 200 m³ Wasserstoff \"durchgelassen\" hat?

Dürfte wohl so sein. Die Verwendung von Wasserstoff in großen Mengen
ist wohl nach dem Ende der Zeppelin-Luftfahrt recht stark
zurückgegangen, wobei der Wasserstoff auch noch weitestgehend durch
Helium ersetzt wurde...

Aber Helium ist manchen eben zu teuer:

https://efahrer.chip.de/news/kommen-nun-die-zeppeline-zurueck-sie-sollen-wichtiges-wasserstoff-problem-loesen_106664
 
On 01/01/2022 14:20, Hartmut Kraus wrote:
Am 31.12.21 um 21:36 schrieb Sieghard Schicktanz:
Hallo Rolf Bombach,

Du schriebst am Thu, 30 Dec 2021 22:37:47 +0100:

Der Wasserstoff wird im Entspannungsventil heiss. Der Tank kühlt ab,
...
Bin ich hier eigentlich der einzige, der jährlich typischerweise
über 200 m³ Wasserstoff \"durchgelassen\" hat?

Dürfte wohl so sein. Die Verwendung von Wasserstoff in großen Mengen
ist wohl nach dem Ende der Zeppelin-Luftfahrt recht stark
zurückgegangen, wobei der Wasserstoff auch noch weitestgehend durch
Helium ersetzt wurde...

Aber Helium ist manchen eben zu teuer:

https://efahrer.chip.de/news/kommen-nun-die-zeppeline-zurueck-sie-sollen-wichtiges-wasserstoff-problem-loesen_106664
https://www.aeroexpo.online/de/luftfahrt-hersteller/luftschiff-fracht-6276.html
https://logistik-aktuell.com/2019/01/27/luftschiff-comeback-in-der-logistik/

Es muß allerdings irgendwann einmal konkret ein konkreter Geschäftsbetrieb begonnen werden,
in dessen konkretem Rahmen ganz konkret mindestens 5 konkrete Frachtluftschiffe
fortlaufend konkrete Frachten konkret transportieren.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/rand.htm http://www.schellong.de/htm/bsd.htm
 
Helmut Schellong wrote:

Dürfte wohl so sein. Die Verwendung von Wasserstoff in großen Mengen
ist wohl nach dem Ende der Zeppelin-Luftfahrt recht stark
zurückgegangen, wobei der Wasserstoff auch noch weitestgehend durch
Helium ersetzt wurde...

Aber Helium ist manchen eben zu teuer:

https://efahrer.chip.de/news/kommen-nun-die-zeppeline-zurueck-sie-sollen-wichtiges-wasserstoff-problem-loesen_106664

https://www.aeroexpo.online/de/luftfahrt-hersteller/luftschiff-fracht-6276.html
https://logistik-aktuell.com/2019/01/27/luftschiff-comeback-in-der-logistik/

Es muß allerdings irgendwann einmal konkret ein konkreter Geschäftsbetrieb begonnen werden,
in dessen konkretem Rahmen ganz konkret mindestens 5 konkrete Frachtluftschiffe
fortlaufend konkrete Frachten konkret transportieren.

Erinnert sich noch jemand an den Cargolifter?
https://de.wikipedia.org/wiki/Cargolifter_AG

Interessantes Lesestück für Wirtschaftsgeschichte.

Grüße,
H.
 
Hi Rolf,

> Professor Fritz Indra, selbsternannter Universalexperte,

Ich weiss nicht, wie Du darauf kommst, aber mit Motoren kennt der Jung
sich aus. Dass er sich mit anderen Antriebsarten auseinandergesetzt
hatte, darf man ihm auch abnehmen.

beim Tanken müssen 1000 Bar Wasserstoff in der Tanksäule drin
sein, damit die 800 bar Tanks überhaupt in nützlicher Frist
voll werden. Wohl wegen der Strömumgsverlusten, H2 muss ja eine
enorme Viskosität haben, weit höher als etwa die von Diesel.

Nee, aber überleg mal, wie eine solche Leitung aufgebaut sein muss bei
diesen Drücken. Da ist nichts mehr mit 20 mm offenem Fließdurchmesser.
Wenn Du die 800 bar Wasserstoff einigermaßen handhabbar durch eine
leitung schieben magst, dann wird das Schlauchinnere nur noch sehr dünn
sein. Da ist dann der Fluß nicht mehr so ungebremst. Ich hab mal ne
LPG-Leitung im Querschnitt gesehen, Selbst da ist der effektive
Durchmesser nur noch ca 3-5 mm. Der Rest ist Schlauchwandung. Und da
haben wir es mit 12 bar zu tun, nicht mit 800 bar.

Klar, beim Tanken wird der Tank heiss, aber das hält sich a)
in Grenzen und b) dürfen da ja nicht mal \"kurzfristig und
vorübergehend\" die 800 bar (falls es ein 800 bar Tank ist)
überschritten werden.

Was die Angelegenheit nicht besser macht.
Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, mich mit einem Fahrer eines H2
Mobils zu unterhalten (Beschäftiger der Stadtwerke). Der zeigte sich
sehr abfällig, was die Alltagstauglichkeit dieses Antriebs betrifft.
Insbesondere die Standverluste sind wohl alles andere als
privathaushaltverträglich. Das mag im kommerziellen Flottenbetrieb
ziemlich egal sein, im privaten PKW wird das nix werden.

Marte
 
Hi Rolf,
H2 ist halt eklig in der Speicherung. Entweder Hochdrucktanks oder
Kryotanks, beides ist weder leicht noch einfach.
\"Magnesiumhydrid, Lithiumhydrid, Natriumborhydrid, Lithiumaluminiumhydrid\"

Au ja. Das bringt im Brandfall wesentlich höheren Unterhaltungswert
als popelige LiPo. Interessant ist da das Löschen mit CO2. Das Zeug
krallt sich das O2 und das C fliegt weiter rum.

Spaßbremser ;-)

Marte
 
Hi Rolf,

Flüssigwasserstoff-Tank ist wohl passé. Woher hast du Zahlen, die angeben,
dass die Drucktanks dermassen Verluste haben?

Gespräch an einer Geburtstagsfeier mit einem Mitarbeiter der hiesigen
Stadtwerke, die ein solches Mobil als Testfahrzeug im Einsatz haben.

Marte
 
Christoph Müller schrieb:
Interessant ist auch, wie viel Leistung ein batteriebetriebener Elektronenblitz mit z.B. Leitzahl 42 hat. Leuchtdauer ca. 1/1000 Sekunde... Vielleicht auch mal 1/500 Sekunde.

Und dann mal überlegen, wieso Blitzlicht bei vielen Museumsbesuchen (z.B. in Neuschwanstein) verboten ist... Wieso hässliche Folien die Schmuckstücke abdecken...

Wie so oft bei deinen Vergleichen ist auch dieser nicht sehr hilfreich.

Beim Einschalten des \"Elektronenblitzes\" zieht der für 7 Sekunden 5 W
aus den Batterien (alle Daten frei geraten aber wahrscheinlich dennoch
wahr) und pumpt so (100% Wirkungsgrad angenommen) 35 J in den Kondensator.
Die werden dann in der angegebenen Zeit im Xenon \"verblitzt\".

Die Lichtmenge entspricht in erster Näherung derjenigen von 7 Sekunden
Objekt mit 5 W LED-Scheinwerfer ableuchten. Man müsste den Verschluss
halt so lange öffnen und die Kamera fixieren. So hat man früher Tatort-
fotos von Gebäude-Aussenseiten gemacht. Verschluss auf, alle Mann mit
der Taschenlampe wild rumfuchteln, fertig. Geht erstaunlich gut.

Die Lichtmenge zeitlich zu komprimieren macht man aus mindestens zwei Gründen:
- Bewegungsunschärfe vermeiden¹, betrifft Objekt und Kamera
- Fremdlicht unterdrücken (Gegenlicht etwa). Dazu muss die Verschlusszeit
soweit als möglich reduziert werden. Viele Verschlüsse schaffen nicht
schneller als 1/125s für eine vollständige Öffnung. Daher werden die
Blitzgeräte so gebaut, dass das meiste Licht innerhalb 1/125s emittiert wird.

Warum werden Blitze in Museen verboten? Vielleicht befürchtet man Schäden
durch UV. Vielleicht nervt es auch nur. Handy-Blitz ist eh LED, da kommt
kein UV. Und beim Elektronenblitz entspricht die Lichtmenge 1/1000s
direktes Sonnenlicht, thereabouts. Wieviel UV aus einem Hartglasrohr
überhaupt rauskommt...

Jedenfalls kommt bei zeitlicher Kompression nicht _mehr_Licht raus.
Nur die Leistung nimmt zu. Bei Abwesenheit nichtlinearer Prozesse
passiert da nicht mehr.


¹ Bei Abwesenheit von Fremdlicht bestimmt dann die Leuchtdauer des Blitzes
die Belichtungszeit. Das ist dann auch der Trick vieler Methoden der Hoch-
geschwindigkeitsfotografie und -Kinematigrafie.

https://de.wikipedia.org/wiki/Harold_Eugene_Edgerton

--
mfg Rolf Bombach
 
Christoph Müller schrieb:
Im Übrigen geht es primär um das gute Überleben der Menschheit, zu dem jeder Einzelne seinen Beitrag leisten sollte. DARAUS leitet sich dann das menschliche Verhalten und damit auch die am Besten zu
nutzende Technik ab.

Nun, Bezos, Musk und Branson sind auch der Meinung, mit ihrem Raumflugprogramm
wären sie letztendlich die Retter der Menschheit.

Weil thermodynamische Maschinen üblicherweise mehr Ofen als Stromerzeuger sind, sollten sie dort betrieben werden, wo auch
die Wärme gebraucht wird. Das gilt auch dann noch, wen 60% Strom ausgekoppelt werden. Denn dann fallen noch immer 40% als potenziell nutzbare Wärme an.

Schon wieder. Oder immer noch. Jede Maschine gehorcht den Gesetzen
der Wärmelehre (\"Thermodynamik\"). Auch Elektromotoren und Brennstoffzellen.
Falls du kalorische Maschinen meinst, dann sag es doch. Wenn du verquere
Begriffe zum Imponieren gebrauchst, darfst du dich nicht wundern, wenn man
a) deine Kompetenz anzweifelt und b) in Konsequenz dich dann nicht ernst nimmt.

> Dann könnte man sich die Sekundärregelung aber doch sparen.

Aber so ganz Grundzipiell ist dir der Unterschied zwischen P-(Band)Regler
und PI-Regler schon geläufig?

--
mfg Rolf Bombach
 
Christoph Müller schrieb:
Am 02.12.2021 um 23:33 schrieb Rolf Bombach:
Christoph Müller schrieb:

200 Watt * 1 Million Anlagen = 200.000.000 Watt. 20 MW ist auch etwas mehr als nichts.

200 MW. Muss man aber in Relation zu den AFAIK 3 GW Reserve im Netz sehen.

Für welchen Raum gelten die 3 GW überhaupt? Für das GANZE europäische Verbundnetz? Oder nur für Deutschland?

UCTE. Welches übrigens Nordic, Baltic, GB und Irland _nicht_ beinhaltet. Dorthin
gehen idR nur Gleichstromkopplungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Union_for_the_Co-ordination_of_Transmission_of_Electricity
Und zu deinem Teekessel von 2 kW. Das ist z.B. ein Problem in GB; nach
der Prime Time kommen substantielle Teile der Nation auf die Idee, noch mal
rasch einen Tee kochen zu wollen. Um so was abzufangen, müsste so etwa
jeder zweite Haushalt ein Stützakku für 0.1 kWh haben.

Unsere Profs haben immer gesagt, dass die Natur keine Sprünge macht.

Die Natur macht von wenigen Ausnahmen abgesehen nur Sprünge, nur fallen
die in der makroskopischen Welt nicht so auf. Ohne diese Sprünge könnte
dein Auge diesen Text nicht sehen.


Selbst der härteste Spike hat bei genauem Hinsehen noch seine Rundungen. So gesehen wäre es schon verwunderlich, wenn das
Teekochen wirklich auf die Halbwelle genau vonstatten ginge. Ich gehe davon aus, dass es schon ein paar Minuten dauert, bis alle den Kocher eingeschaltet haben. Kleine Anlage geben in solchen Fällen
halt etwas mehr Gas und wenn der Strompreis stimmt, werden noch weitere Stromerzeuger starten. Das läuft bei den Kleinanlagen gar nicht mehr \"Primärregelung\". Da könnte man schon richtig über den
Preis \"verhandeln\" und \"regulären Betrieb\" fahren.

Die unendliche Macht des Konjunktivs.
OK, Motorradakku,
aber immerhin. Jedenfalls keinen Kondensator. So was löst man besser zentral.

Was an der zentralen Lösung besser sein sollte, erschließt sich mir nicht recht.

Im Moment ist es halt so. Diese Lösungen arbeiten dann in \"griffigeren\" Spannungsebenen
und können durch ein direktes einzelnes Signal gesteuert werden.
Es sind ja jetzt schon recht unübersichtlich viele Anlagen in Betrieb:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Batterie-Speicherkraftwerken

Das ist ja auch nur eine Momentanaufnahme. PV-Specher \"at home\" greifen ja um sich,
und ja, an der Einbindung zur Netzstabilisierung wird ja gearbeitet. Ich verstehe nur
nicht, warum du glaubst, dass du der einzige mit diesen Ideen bist.

https://www.swissgrid.ch/de/home/newsroom/blog/2020/batteriespeicher-im-keller-hilft-uebertragungsnetz-zu-stabilisieren.html

--
mfg Rolf Bombach
 
Sieghard Schicktanz schrieb:
Hallo Rolf Bombach,

Du schriebst am Thu, 2 Dec 2021 23:33:07 +0100:

Idee, noch mal rasch einen Tee kochen zu wollen. Um so was
abzufangen, müsste so etwa jeder zweite Haushalt ein Stützakku für
0.1 kWh haben. OK, Motorradakku, aber immerhin. Jedenfalls keinen
Kondensator. So was löst man besser zentral.

Wieso muß sowas zentral laufen? Ich hätte durchaus gerne meinen eigenen
kleinen Teewasserkoch-Stützakku im Haus, am besten gleich als USV
ausgeführt und mit Anschluß an die (ggfs. vorhandene) PV-Anlage.
Dann muß doch auch garnix mehr \"abgefangen\" werden, da passiert dann
doch nach außen hin garnix relevantes?

Äh, ja, das macht dir doch niemand streitig? Nur ist im Moment noch
keine Technik implementiert, die gezielt daraus auch den Strom für
deinen Nachbarn liefert etc. Aber auch das ist ja schon aufgegleist,
das wird dann schon funktionieren. Aber der eine oder andere verknust
es wohl nicht, dass es auch ohne ihn gegen wird.

--
mfg Rolf Bombach
 
Gerrit Heitsch schrieb:
On 12/30/21 10:37 PM, Rolf Bombach wrote:

https://de.wikipedia.org/wiki/Joule-Thomson-Effekt

.... Ein Freund ist Taucher, aber selbst der hat nichts mit H2 zu tun, bei dem kommt maximal He in die Mischung und Argon in the Anzug.

Tieftaucher verwenden ein Gemisch von Helium und Sauerstoff (wenige Prozente O2).
Helium ist auch so ein Sauzeug, welches eine elend tiefe Inversionstemperatur
aufweist. Dazu kommt die kleine Wärmekapazität atomarer Gase. Das wird dann
bei Expansion sehr heiss. Und auch bei Kompression, deutlich mehr als etwa Luft.

--
mfg Rolf Bombach
 
On Mon, 3 Jan 2022 12:46:17 +0100, Rolf Bombach wrote:
Warum werden Blitze in Museen verboten? Vielleicht befürchtet man
Schäden durch UV. Vielleicht nervt es auch nur. Handy-Blitz ist eh
LED, da kommt kein UV. Und beim Elektronenblitz entspricht die
Lichtmenge 1/1000s direktes Sonnenlicht, thereabouts. Wieviel UV aus
einem Hartglasrohr überhaupt rauskommt... Jedenfalls kommt bei
zeitlicher Kompression nicht _mehr_Licht raus. Nur die Leistung nimmt
zu. Bei Abwesenheit nichtlinearer Prozesse passiert da nicht mehr.

Im Wesentlichen stimmt das.

Mir hat mal ein Restaurator erklärt, daß bei moderen Xenonblitzgeräten
kaum bis kein der für das Ausbleichen hauptverantwortlichen
UV-Wellenlängen mehr rauskäme und der potentiell schädliche
Hitzeeintrag durch Absorption bei üblichen Abständen irrelevant sei.
Empfindliche Exponate wie z. B. ältere Daguerreotypen, Werke mit
besonders hohem Holzanteil z. B. etwa Zeichnungen auf antikem Papier
könnten dennoch geschädigt werden. Manche Objekte seien auch
empfindlich gegenüber Rotlicht und IR, davon hat so ein
Temperaturstrahler mit Streuglas aus Polykarbonat natürlich reichlich.

Wer nun mit seinem Godox AD600Pro [1] die vollen 600Ws z. B. auf der
alljährlichen Schmetterlingsausstellung des Botanischen Gartens München
[2] abfeuert, daß die Flattermänner brennend zu Boden stürzen, der wird
sich vermutlich nur geringer Akzeptanz erfreuen.

Und da es solche Idioten offenbar gibt, verbietet man es eben ganz.
Stative, Selfie-Sticks und den ganzen anderen Plunder gleich mit.

Vol\"Chlorknallgas ist aber auch nett!\"ker

[1] http://www.godox.com/EN/Products_Witstro_Flash_AD600Pro.html
[2] https://www.botmuc.de/de/veranstaltungen/2012/12-21_tropische_schmetterlinge.html
 
Am 03.01.2022 um 12:57 schrieb Rolf Bombach:
Christoph Müller schrieb:

Im Übrigen geht es primär um das gute Überleben der Menschheit, zu
dem jeder Einzelne seinen Beitrag leisten sollte. DARAUS leitet
sich dann das menschliche Verhalten und damit auch die am Besten zu
nutzende Technik ab.

Nun, Bezos, Musk und Branson sind auch der Meinung, mit ihrem
Raumflugprogramm wären sie letztendlich die Retter der Menschheit.

Niemand wird ALLEINE die Menschheit retten. JEDER solle SEINEN Beitrag
beisteuern. Wenn Bezos, Musk und Branson meinen, dass sie ihren Beitrag
leisten, dann können sie das auch bestimmt erklären. Dann sollten sie
von der Presse öfters mal darauf angesprochen werden.

Weil thermodynamische Maschinen üblicherweise mehr Ofen als
Stromerzeuger sind, sollten sie dort betrieben werden, wo auch die
Wärme gebraucht wird. Das gilt auch dann noch, wen 60% Strom
ausgekoppelt werden. Denn dann fallen noch immer 40% als potenziell
nutzbare Wärme an.

Schon wieder. Oder immer noch. Jede Maschine gehorcht den Gesetzen
der Wärmelehre (\"Thermodynamik\").

Der Thermodynamik ist es völlig egal, WO die Maschinen betrieben werden.

Auch Elektromotoren und
Brennstoffzellen. Falls du kalorische Maschinen meinst, dann sag es
doch.

Ist der Begriff \"kalorisch\" so bedeutend, dass er zwingend zu verwenden
ist, um das Thema verstehen zu können? Vielleicht bist du ja ein Genie,
wenn du trotz der Verwendung des Begriffes \"Thermodynamik\" verstanden
hast, worum es geht.

Wenn du verquere Begriffe zum Imponieren gebrauchst, darfst du
dich nicht wundern, wenn man a) deine Kompetenz anzweifelt und b) in
Konsequenz dich dann nicht ernst nimmt.

Wenn sich Menschen darüber ereifern, ob ich DIESE Begriffe nun wirklich
absolut regelkonform verwende oder nicht, dann geht es um
Ablenkungsmanöver und sicher nicht darum, dass jeder seinen Beitrag zum
Überleben der Menschheit leisten sollte. Ganz im Gegenteil. Es geht dann
eher um eine Entschuldigung dafür, dass man genau das NICHT macht, um
dieses Nichtstun fortsetzen zu können. Z.B., weil damit mehr Geld
verdient werden kann. Um mehr Geld zu verdienen, verkaufen Viele nicht
nur ihren Großvater, sondern ihre Seele gleich mit. Wenn genug gezahlt
wird, wird auch menschheitsgefährdenden Waffen gearbeitet. Wo siehst du
dich positioniert?


--
Servus
Christoph Müller
www.astrail.de


--
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