Studie zu Studienanfängern...

  • Thread starter Eric Bruecklmeier
  • Start date
Helmut Schellong schrieb:
Rupert Haselbeck wrote:
Helmut Schellong schrieb:
In den 1960/1970ern wurde ein Berufsschullehrer von mir psychisch
krank, so daß er seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte.

Dein Verhalten war damals also schon so ähnlich wie auch heute noch?


Das Gegenteil ist der Fall:

Du glaubst, du wärest damals also wirklich noch halbwegs vernünftig und
weniger unerträglich gewesen?

Ich hatte für technische Zeichnungen eine Eins vom ihm erhalten
und ihn dadurch glücklich gemacht.

Hmm, er wollte dadurch seine Ruhe erreichen?

Das half aber nur vorübergehend, denn nach einer Weile mußte er
seine Arbeit dauerhaft ohne Wiederkehr verlassen.

Dann ist dein erster Satz also doch der unzutreffenden
Selbsteinschätzung geschuldet

MfG
Rupert
 
On Wed, 04 May 2022 13:01:55 +0200, Rupert Haselbeck wrote:
Volker Bartheld schrieb:
Hanno Foest wrote:
Thomas Prufer:
Immerhin ein Exit-Interview.
Es wird davon abgeraten, entsprechendes Feedback zu
geben. [...] Es kann dir nichts nützen (bist ja
weg), aber mglw. schaden, wenn man hinter deinem Rücken über dich
redet.
Natürlich. Quasi \"zwischenmenschliche Datensparsamkeit\"
Das hat weniger mit irgendwelcher zwischenmenschlicher Datensparsamkeit
[...] zu tun als vielmehr mit dem Vermeiden von Schadenersatzzahlungen
aufgrund des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG)

Ich habe mir https://www.gesetze-im-internet.de/agg/BJNR189710006.html nun
nicht im Detail durchgelesen, zum § 7 Benachteiligungsverbot aber keine
Vorschrift gefunden, nach derer man im Arbeitszeugnis keine sachliche
Aussage zur Kompetenz des enlassenen Mitarbeiters treffen dürfe und sich
stattdessen semantisch äquivalenter aber dennoch euphemistisch
verklausulierter Phrasen bedienen müsse.

Verletzt denn ein Schul-, Abitur- oder Diplomzeugnis nicht den
Gleichbehandlungsgrundsatz? Ich meine: Chancengleichheit dürfte bei
Gymnasiumsabsolventen, die einen Durchschnitt von 3.0 vorweisen vs.
Einserschülern ja wohl nicht bestehen (Stichwort: Numerus Clausus).

Falls Noten OK sind: Supi. Weg mit der Prosa. Es gibt eine definierte Liste
von Anforderungen jedes Berufsstands nebst gewisser standardisierter
\"Softskills\", die der Arbeitgeber mit Schulnoten oder \"unzutreffend\" zu
beantworten hat. Problem gelöst, die Gerichte können sich wichtigeren
Dingen zuwenden.

Außerdem ist das AGG interpretationsfähig, die mit Schadensersatzklagen
behelligten Richter hätten sich wohl besser Eier wachsen lassen sollen,
anstatt diesen kranken Formalismus zu bedienen. Aber vermutlich werden
Arbeitszeugnisse sowieso zunehmend irrelevant, denn nicht nur von
Mitarbeitern aus dem amerikanischen Sprachraum wurde ich als Vorgesetzter
immer häufiger um einen \"Recommendation Letter\" angehauen und
Kontaktdaten, unter denen sich der Arbeitgeber in spe mit mir in
Verbindung setzen könne.

Und im Nachgang zu Bewerbungsgesprächen, wo ich auf der anderen Seite des
(virtuellen) Tisches saß, bot man in einigen lobenswerten Fällen
Telefonfeedback zu den Entscheidungskriterien an. Intention beim
unverbindlichen Telefonat klarerweise die Umschiffung fehlinterpretierter
Paragraphen des AGG, auch wenn dennoch nicht 100%ig klar war, ob man mir
die reine Wahrheit erzählte. Das Problem hast Du in x-beliebiger
Kommunikation aber immer, sie ist interessengetrieben und manch einer lügt
eben, um sein Interesse zu befriedigen.

Volker
 
Helmut Schellong schrieb:
Ich bin mal etwa 1975 den RO80 gefahren, ein anderer bei der Bundeswehr hatte den.
Der würde heute auf den Straßen kaum auffallen - sehr gelungene Karosse.
Das Fahren damit war toll.

Hattest du da mal im Handschuhfach nachgesehen? Normalerweise
hatten die eine Tüte Ersatzündkerzen dabei.

--
mfg Rolf Bombach
 
On Wed, 4 May 2022 10:49:14 +0200, Hanno Foest wrote:
Am 04.05.22 um 10:15 schrieb Heinz Schmitz:
Nö, das ist nur ein linkes Narrativ.
Versuche herauszufinden, wie Elon Musk zu seinerm Geld gekommen ist.
Oder Bill Gates. Oder ... (Google hilft).
\"reiche Eltern haben\"

Oder: \"Glück haben.\". Die lustige Studie aus der Spieltheorie, wo nach
einer x-beliebigen Abfolge von zufälligen Transaktionen unter wenigen,
sofort einleuchtenden Bedingungen unweigerlich einzelne sehr Reiche und
sehr viele ziemlich Arme entstehen, hatte ich doch nun schon hinreichend
oft erwähnt.

Das Glück des Tüchtigen wird deutlich überbewertet.

Volker
 
Volker Bartheld schrieb:
Rupert Haselbeck wrote:
Volker Bartheld schrieb:
Hanno Foest wrote:
Thomas Prufer:
Immerhin ein Exit-Interview.
Es wird davon abgeraten, entsprechendes Feedback zu
geben. [...] Es kann dir nichts nützen (bist ja
weg), aber mglw. schaden, wenn man hinter deinem Rücken über dich
redet.
Natürlich. Quasi \"zwischenmenschliche Datensparsamkeit\"
Das hat weniger mit irgendwelcher zwischenmenschlicher Datensparsamkeit
[...] zu tun als vielmehr mit dem Vermeiden von Schadenersatzzahlungen
aufgrund des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG)

Ich habe mir https://www.gesetze-im-internet.de/agg/BJNR189710006.html nun
nicht im Detail durchgelesen, zum § 7 Benachteiligungsverbot aber keine
Vorschrift gefunden, nach derer man im Arbeitszeugnis keine sachliche
Aussage zur Kompetenz des enlassenen Mitarbeiters treffen dürfe und sich
stattdessen semantisch äquivalenter aber dennoch euphemistisch
verklausulierter Phrasen bedienen müsse.

Das wundert mich jetzt nicht, ging es doch weniger um Zeugnisse als
vielmehr um die Bekanntgabe der Gründe für eine erfolglose Bewerbung.

Außerdem ist das AGG interpretationsfähig, die mit Schadensersatzklagen
behelligten Richter hätten sich wohl besser Eier wachsen lassen sollen,
anstatt diesen kranken Formalismus zu bedienen.

Ich glaube, ich schrieb dieser Tage schon mal was zu dem alten, jedoch
auch heute noch durchaus treffenden Satz \"Schuster, bleib bei deinem
Leisten\"...

MfG
Rupert
 
On 05/04/2022 13:45, Rupert Haselbeck wrote:
Helmut Schellong schrieb:
Rupert Haselbeck wrote:
Helmut Schellong schrieb:
In den 1960/1970ern wurde ein Berufsschullehrer von mir psychisch krank, so daß er seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte.

Dein Verhalten war damals also schon so ähnlich wie auch heute noch?


Das Gegenteil ist der Fall:

Du glaubst, du wärest damals also wirklich noch halbwegs vernünftig und weniger unerträglich gewesen?

Ich hatte für technische Zeichnungen eine Eins vom ihm erhalten
und ihn dadurch glücklich gemacht.

Hmm, er wollte dadurch seine Ruhe erreichen?

Das half aber nur vorübergehend, denn nach einer Weile mußte er
seine Arbeit dauerhaft ohne Wiederkehr verlassen.

Dann ist dein erster Satz also doch der unzutreffenden Selbsteinschätzung geschuldet
Irgendwie bist Du schwer von Begriff - es kann auch \'dämlich\' genannt werden.
Ich schrieb, daß es eine Rabauken-Klasse gab, die den Lehrer psychisch krank machte.
In jener Klasse war ich doch gar nicht!
Meine Klasse war normal bis erfreulich für ihn.

Dein Verhalten erinnert frappierend an das eines Kriegsteilnehmers:
Durch Verdrehen und Lügen zum Ziel kommen.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
 
On 05/04/2022 14:28, Rolf Bombach wrote:
Helmut Schellong schrieb:

Ich bin mal etwa 1975 den RO80 gefahren, ein anderer bei der Bundeswehr hatte den.
Der würde heute auf den Straßen kaum auffallen - sehr gelungene Karosse.
Das Fahren damit war toll.

Hattest du da mal im Handschuhfach nachgesehen? Normalerweise
hatten die eine Tüte Ersatzündkerzen dabei.

Über die Nachteile des Fahrzeugs, die es gab, ließ ich mich bewußt nicht aus.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
 
On Wed, 04 May 2022 15:04:35 +0200, Rupert Haselbeck wrote:
Es wird davon abgeraten, entsprechendes Feedback zu geben. [...] Es
kann dir nichts nützen (bist ja weg), aber mglw. schaden, wenn man
hinter deinem Rücken über dich redet.
Natürlich. Quasi \"zwischenmenschliche Datensparsamkeit\"
Das hat weniger mit irgendwelcher zwischenmenschlicher Datensparsamkeit
[...] zu tun als vielmehr mit dem Vermeiden von Schadenersatzzahlungen
aufgrund des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG)
Ich habe mir https://www.gesetze-im-internet.de/agg/BJNR189710006.html nun
nicht im Detail durchgelesen, zum § 7 Benachteiligungsverbot aber keine
Vorschrift gefunden, nach derer man im Arbeitszeugnis keine sachliche
Aussage zur Kompetenz des enlassenen Mitarbeiters treffen dürfe und sich
stattdessen semantisch äquivalenter aber dennoch euphemistisch
verklausulierter Phrasen bedienen müsse.
Das wundert mich jetzt nicht, ging es doch weniger um Zeugnisse als
vielmehr um die Bekanntgabe der Gründe für eine erfolglose Bewerbung.

Und an die Bekanntgabe von Gründen für eine erfolglose Bewerbung wären
strengere Anforderungen in puncto Gleichbehandlung zu stellen als an
Arbeitszeugnisse und deswegen dürfte man außer \"gab bessere Kandidaten\"
nichts sagen, wenn es doch für Arbeitszeugnise ein ganzes
Fremdsprachwörterbuch gibt?

Ich komme da immer noch nicht so ganz mit...

Außerdem ist das AGG interpretationsfähig, die mit Schadensersatzklagen
behelligten Richter hätten sich wohl besser Eier wachsen lassen sollen,
anstatt diesen kranken Formalismus zu bedienen.
Ich glaube, ich schrieb dieser Tage schon mal was zu dem alten, jedoch
auch heute noch durchaus treffenden Satz \"Schuster, bleib bei deinem
Leisten\"...

.... und bleibe deshalb mal besser bei meinen Leisten. Auch weil diese
Diskussion eher unergiebig ist.

Volker
 
Volker Bartheld schrieb:
Und an die Bekanntgabe von Gründen für eine erfolglose Bewerbung wären
strengere Anforderungen in puncto Gleichbehandlung zu stellen als an
Arbeitszeugnisse und deswegen dürfte man außer \"gab bessere Kandidaten\"
nichts sagen, wenn es doch für Arbeitszeugnise ein ganzes
Fremdsprachwörterbuch gibt?

Ich komme da immer noch nicht so ganz mit...

Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass es bedeutend schwieriger
ist, beim Verfassen eines Arbeitszeugnisses jemand in Hinblick auf die
durch das AGG geschützten Merkmale zu benachteiligen, da dort kein
Vergleich mit anderen stattfindet.
Erdreistet man sich als Personaler aber, eine begründete Ablehnung zu
verfassen, so ist es hier bedeutend leichter, einen unzulässigen
Vergleich und damit auch eine unzulässige Benachteiligung in mancher
Formulierung zu finden oder zu vermuten. Die Folge ist, dass im
Ablehnungsschreiben lediglich noch steht \"Zu unserem Bedauern kamen Sie
mit Ihrer Bewerbung nicht zum Zug, da die Stelle anderweit vergeben
wurde\" (oder so).
Ich habe es früher auch bevorzugt, den Leuten zu sagen, was die Gründe
für die Ablehnung waren. Heute tue ich das nicht mehr. Selbst wenn man
vor Gericht letztlich Recht bekäme, der Schadenersatzanspruch des
Ex-Bewerbers also abgelehnt würde, so wäre es in der Regel billiger, die
hierfür üblichen zwei Brutto-Monatsgehälter freiwillig als Schadenersatz
zu zahlen und damit einen Prozeß zu vermeiden.
Um nun aber sowohl Prozeß als auch Zahlung zu vermeiden, sagt man
überhaupt nichts mehr. Das ist zwar höchst ungut für die abgelehnten
Bewerber, weil sie sich nicht daran orientieren können, aber da müsste
schon der Gesetzgeber handeln, um das abzustellen. Dort sieht man aber
offenbar kein Problem

MfG
Rupert
 
Marte Schwarz schrieb:
Ja doch. Mein Doktorvater erklärte mir gegen Ende des Studiums:
Als Akademiker lernt man in erster Linie, sich selbständig in einem begrenzten Zeitrahmen das Erforderliche beizubringen, um eine Aufgabe selbständig zu lösen.
Nachdem ich den Titel errungen hatte, ergänzte er: ...und die Promotion zeigt, dass das jemand auch unter erhöhtem Druck aushält.

Zu keinem Zeitpunkt hast du so viel im Kopf wie beim Diplom.
Danach geht es vielleicht nicht abwärts, aber wo anders hin.

Eine darüber hinausgehende Promotion kann - muss aber nicht -
irgend was sagen.

Viele Doctores rühmen sich ja damit, ganz allein und selbstständig
ein \"Projekt\" durchgezogen zu haben. Bei geübten Hinsehen heisst das:
Mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht teamfähig. Hat nach eigenem
Zeitplan ein Thema nach eigener Wahl \"bearbeitet\" und dann das Erreichte
zum Ziel erklärt.

Der Physik-Dr-Durchschnitt liegt bei knapp 5 Jahren, d.h. es können also
auch 7 oder noch mehr gewesen sein. Wurde eventuell zwangspromoviert.

Der eine oder andere wird das als erhöhter Druck wahrnehmen. Keine
Ahnung, was passiert, wenn die wirklich was leisten müssen.
Physikalische Grundlage: Leistung ist Arbeit durch Zeit.

Beim Diplom kann man nicht mogeln. Bei der Doktorarbeit beliebig viel.
Es ist eine Frage der Organisation, ob man da wirklich irgend was selber
machen muss. Kann man auf einer Backe absitzen, auch Waschstrasse genannt.
Auch an der ETH leicht möglich.

Ich kann nachvollziehen, dass mittlerweile viele Arbeitgeber bei \"Dr.\"
sich automatisch denken: Zu alt, zu unflexibel.

--
mfg Rolf Bombach
 
Marte Schwarz schrieb:
Hi Rolf,
Und das zweite große Problem, das mir die Studis immer wieder schildern: Sie wissen nicht, was sie fragen sollen.
Den Leuten wird ja auch nicht erklärt, was zum Beispiel der Unterschied
zwischen Schule und Hochschule ist. In der Schule ist der Lehrer der Lehrer.
In der Hochschule muss sich der Schüler bemühen (studere, Student).
Eigentlich sollte der Professor nur Hilfe zur Selbsthilfe geben.

Soweit zur Theorie.

solche, die wollen und nicht müssen. Ganz andere Atmosphäre.

Das sollte an sich an einer Hochschule, auch an den Fasthochschulen, so sein. Ist es aber nicht. Irgendwohin muss man doch als Abiturient nun gehen.

Du meinst, irgendwohin, Hauptsache nicht arbeiten? Klassenkameraden
waren so arm, dass sie sich ein Studium nicht leisten konnten. Denen
ging es allerdings eher besser als den Studenten.
Ich gab auch immer interaktiv Unterricht. Immer wieder Fragen einbauen, bis die Leute kapieren, dass sie Fragen stellen soll(t)en.

Das ist mein Weg, der aber ganz schleppend akzeptiert wird (mit rabenschlechten Evaluationen)

Ich konnte den Kontakt mit Anfängern immer vermeiden. Aufholzklopf.
Hatte immer sehr gute Doktoranden/Diplomanden. Darunter heutige
Professoren. Und immer gute Leute von der FH. Die ersten Jahre
scheinen wirklich gut zu sieben.

Bei den Lehrlingen (\"Lernenden\") ist es noch einfacher: Heftige
Eintrittsprüfung, und wenn\'s später \"klemmt\", kann das Lehrverhältnis
oder wie das heute heissen mag, gekündigt werden. Pro Jahrgang
(ca. 20 Leute) so 1-2 durchfallen lassen wirkt sich sehr motivierend
aus, traurig aber wahr.

--
mfg Rolf Bombach
 
Eric Bruecklmeier schrieb:
Das ganze Drama:

https://www.elektroniknet.de/karriere/arbeitswelt/nicht-mal-die-mathe-cracks-koennen-was-mit-e-technik-anfangen.195724.html

Die Zahlen nehme ich mit Verwunderung zur Kenntnis, alldieweil
zumindest an der ETHZ der Aufwärtstrend der letzten Dekade anhält.

Den Rest des Textes lässt jetzt keine Überqualifizierung der Autorin erkennen.

\"Wer E-Technik wählt – und das sind in der Regel Männer – hat meist
von Kindesbeinen an schon programmiert oder Computer zusammengebaut,
um damit zu zocken.\"
So viel Mist in so wenig Zeilen...

Und warum sollten \"Mathe-Cracs\", was immer das sein möge, ausgerechnet
Physik oder Informatik wählen? Oder E-Technik?
Weiss die überhaupt was Informatik ist oder wird das mit Informations-
technik verwechselt? Oder den Unterschied nicht gesehen?

Es gibt IMHO mehrere Klassen akademischer Ausbildungen und Berufe.
A) Architekt, Ingenieur, Arzt, Jurist
B) Physiker, Chemiker, Mathematiker, Astronomen (und da erwähnt
meinetwegen auch \"Astrobilologen\")
C) Soziologen und andere Schmitzsche Feindbilder

A) sind gleichzeitig Berufe, die in grosser Zahl existieren.
B) De-Facto nicht existierende Berufe. Eine Spezialisierung oder eine
Abkehr vom Kernthema¹ ist für den Beruf nötig. Etwa Physik-Lehrer
oder Versicherungs-Mathematiker. Es wird kein Bedarf für 100k
Astrobiologen entstehen. 5000 Physiker am CERN, weltweit zusammen-
gekratzt, ändert nichts an der Statistik, nicht vergleichbar
mit Ingenieuren.
C) Zum allgemeinen Entsetzen haben diese Leute weniger Schwierigkeiten,
einen Job zu finden, als MINT-Abgänger.

¹ Am PSI wird die Physik meist von Chemikern gemacht, da die mit
der Instrumentalanalytik betraut werden. Die Physiker braucht es
für das Engineering der Beschleuniger. Die Chemie wird durch
Ingenieure gemacht, allein schon wegen der Anlagengrösse und -Komplexität.
Take in or leave it.

--
mfg Rolf Bombach
 
Eric Bruecklmeier schrieb:
Am 02.05.2022 um 16:48 schrieb Bernd Laengerich:
Am 02.05.2022 um 14:28 schrieb Marte Schwarz:

Neue Schaltungen nehmen, manchmal reicht es schon, die Schaltungen anders zu zeichnen, um den meisten Studis das Teil als was ganz Neues verkaufen zu können.

Hehe, ja, das bringt Auswendiglerner durcheinander. Für größte Verwirrung in einer Klausur hat der Prof gesorgt, indem er mehr Angaben als nötig in den Text brachte. Viele konnten die Aufgabe nicht
lösen weil sie nur Formeln kannten in denen nicht alles benötigt wurde...

Das mache ich regelmäßig, gerne z.B. einfach ein Datenblatt - schwierig, schwierig...

Echt brutal ist ja erst die Frage: Welche wichtige Angabe fehlt in diesem Datenblatt?
Ich gebe aber zu, dass das schon etwas Übung braucht ;-)
So eine Temperaturdrift des Offsetstroms oder so kann schon mal zufällig verloren gehen.
Zufällig bei Opamps, wo die nicht so dolle ist.

--
mfg Rolf Bombach
 
Rupert Haselbeck schrieb:
Helmut Schellong schrieb:
In den 1960/1970ern wurde ein Berufsschullehrer von mir psychisch krank, so daß er seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte.

Dein Verhalten war damals also schon so ähnlich wie auch heute noch?

Am Ende der Argumente bleibt immer noch die persönliche Beleidigung.

--
mfg Rolf Bombach
 
Wolfgang Allinger schrieb:
On 03 May 22 at group /de/sci/electronics in article t4qtpo$4vh$2@dont-email.me
rolfnospambombach@invalid.invalid> (Rolf Bombach) wrote:

Eric Bruecklmeier schrieb:

Zu E-Technik an der RUB sage ich jetzt lieber nichts ;-)

\"Eine Diode kann man gar nicht falsch einbauen, da sie nur
zwei Anschlüsse hat.\" Prof. Thomas D., RUB.

Was für ein Tünnes!
Der hat sicher auch noch nie was von Halbleitern mit Gewindestutzen
gehört.

Wirklich nett sind die fetten Gleichrichterdioden, von denen es
welche mit Anode am Gewinde gibt und solche mit Kathode am Gewinde.
Oder diese Einpressknopf-Dioden, die es gelegentlich beim Alternator
gibt. (Oder haben die mit Minus am Gewinde ein Linksgewinde? *duck*)

Und ja, der hat da sicher noch nichts davon gehört. Seine Kernkompetenz
war eher die eigene Karriere und dergleichen. Seine Begabung, einige
Wochen in einer Forschungsgruppe mitzuschwimmen, und dann einen Vortrag
mit der Selbstsicherheit eines Professors hinzulegen, der sich seit 20
Jahren mit nichts anderem beschäftigt hat, war da sicher hilfreich.
(Zu Zeiten, als er noch lange nicht Prof war.)

Kleiner Grat an der (Gewinde)Bohrung und schon isset Essig mit der
Kühlung. Geht manchmal erstaunlich lange gut, aber irgendwann FATZ-PENG!
Und das trotz richtiger Polung aller Anschlüsse.

Ich hab mal ein 4.000A Stromrichter an sowas sterben sehen. Hat etwas
gedauert, bis ich im Lab den Grund gefunden habe. Schräge Bohrung geht
auch prima bei Thyristoren&Co!

Gerüchteweise gab es da auch \"Vorfälle\" im Lab bei BBC. Die Aggregate
für Lokomotiven, vergleichsweise kleiner Thyristor mit unglaublich viel
drum rum, Kommutierung oder wie da hiess. Wobei \"klein\" eben relativ
war, die sahen so aus wie ein kleiner Stapel Untertassen.

--
mfg Rolf Bombach
 
On 04 May 22 at group /de/sci/electronics in article t4uq8a$m2l$1@dont-email.me
<rolfnospambombach@invalid.invalid> (Rolf Bombach) wrote:

Wolfgang Allinger schrieb:

On 03 May 22 at group /de/sci/electronics in article
t4qtpo$4vh$2@dont-email.me <rolfnospambombach@invalid.invalid> (Rolf
Bombach) wrote:

Eric Bruecklmeier schrieb:

Zu E-Technik an der RUB sage ich jetzt lieber nichts ;-)

\"Eine Diode kann man gar nicht falsch einbauen, da sie nur
zwei Anschlüsse hat.\" Prof. Thomas D., RUB.

Was für ein Tünnes!
Der hat sicher auch noch nie was von Halbleitern mit Gewindestutzen
gehört.

Wirklich nett sind die fetten Gleichrichterdioden,
ja genau von denen Rede ich. Aber fett ist anders!
Da gibbet noch ganz ander Kaliber.

von denen es
welche mit Anode am Gewinde gibt und solche mit Kathode am Gewinde.

(Oder haben die mit Minus am Gewinde ein Linksgewinde? *duck*)
Bei Britschen Leistungshalbleitern gibs das sicher.

Und ja, der hat da sicher noch nichts davon gehört. Seine Kernkompetenz
war eher die eigene Karriere und dergleichen. Seine Begabung, einige
Wochen in einer Forschungsgruppe mitzuschwimmen, und dann einen Vortrag
mit der Selbstsicherheit eines Professors hinzulegen, der sich seit 20
Jahren mit nichts anderem beschäftigt hat, war da sicher hilfreich.
(Zu Zeiten, als er noch lange nicht Prof war.)

Ja so Heißluftgebläse habe ich zu Genüge kennengelernt.


Kleiner Grat an der (Gewinde)Bohrung und schon isset Essig mit der
Kühlung. Geht manchmal erstaunlich lange gut, aber irgendwann FATZ-PENG!
Und das trotz richtiger Polung aller Anschlüsse.

Ich hab mal ein 4.000A Stromrichter an sowas sterben sehen. Hat etwas
gedauert, bis ich im Lab den Grund gefunden habe. Schräge Bohrung geht
auch prima bei Thyristoren&Co!

Gerüchteweise gab es da auch \"Vorfälle\" im Lab bei BBC. Die Aggregate
für Lokomotiven, vergleichsweise kleiner Thyristor mit unglaublich viel
drum rum, Kommutierung oder wie da hiess. Wobei \"klein\" eben relativ
war, die sahen so aus wie ein kleiner Stapel Untertassen.

Kenne ich auch aus meiner Jung-Labor-EntwicklIng. Zeit bei der Calor-Emag.
Ich kann mich noch schwach dran erinnern, dass diese Untertassenstapel aus
IsolanPorzelleratoren mit einem Haltering auf den Kühlkörper per 4 M6
Schrauben mit Dremo festgezogen werden mussten.

Wenn die nicht fachgerecht festgemacht wurde, gabs (Thermische)Spannungen
im Porzellan und danach konnte es vorkommen, dass es aussah, wie nach
einem Besuch vom Elefanten im Porzellaratoren Laden und anschließendem
Blitzeinschlage :)

Fehlersuche war allerdings optisch recht einfach, kein langes Rumrätzeln
:)



Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
On 04 May 22 at group /de/sci/electronics in article t4updm$ck5$1@dont-email.me
<rolfnospambombach@invalid.invalid> (Rolf Bombach) wrote:

Eric Bruecklmeier schrieb:
Das ganze Drama:

https://www.elektroniknet.de/karriere/arbeitswelt/nicht-mal-die-mathe-crack
s-koennen-was-mit-e-technik-anfangen.195724.html

Die Zahlen nehme ich mit Verwunderung zur Kenntnis, alldieweil
zumindest an der ETHZ der Aufwärtstrend der letzten Dekade anhält.

Den Rest des Textes lässt jetzt keine Überqualifizierung der Autorin
erkennen.

\"Wer E-Technik wählt ? und das sind in der Regel Männer ? hat meist
von Kindesbeinen an schon programmiert oder Computer zusammengebaut,
um damit zu zocken.\"
So viel Mist in so wenig Zeilen...

Und warum sollten \"Mathe-Cracs\", was immer das sein möge, ausgerechnet
Physik oder Informatik wählen? Oder E-Technik?
Weiss die überhaupt was Informatik ist oder wird das mit Informations-
technik verwechselt? Oder den Unterschied nicht gesehen?

Es gibt IMHO mehrere Klassen akademischer Ausbildungen und Berufe.

Die Physiker braucht es
für das Engineering der Beschleuniger.

Und ich dachte immer, die Physiker kommen in den schweizerischen U-Boot
Bau und drehen die Boote da aus dem Vollen :)


Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
On 5/4/22 9:26 PM, Rolf Bombach wrote:
Marte Schwarz schrieb:

Irgendwohin muss man doch als Abiturient
nun gehen.

Du meinst, irgendwohin, Hauptsache nicht arbeiten? Klassenkameraden
waren so arm, dass sie sich ein Studium nicht leisten konnten. Denen
ging es allerdings eher besser als den Studenten.

Das geht schon früher los, wenn einer im Gymnasium rausfliegt und dann
schon als Lehrling eigenes Geld verdient. Ein solcher hat schon mal nach
wenigen Jahren den Laden seines Chefs übernommen (aus Altersgründen).

DoDi
 
On 5/4/22 11:12 PM, Rolf Bombach wrote:

Wobei \"klein\" eben relativ
war, die sahen so aus wie ein kleiner Stapel Untertassen.

Sowas wie die alten Seelen-Gleichriechter?

DoDi
 
Am 04.05.2022 um 22:58 schrieb Rolf Bombach:
Eric Bruecklmeier schrieb:
Das ganze Drama:

https://www.elektroniknet.de/karriere/arbeitswelt/nicht-mal-die-mathe-cracks-koennen-was-mit-e-technik-anfangen.195724.html


Die Zahlen nehme ich mit Verwunderung zur Kenntnis, alldieweil
zumindest an der ETHZ der Aufwärtstrend der letzten Dekade anhält.

Wir gehen jetzt in diesem Jahr von einem Minus im Bereich um die 35% aus.

Den Rest des Textes lässt jetzt keine Überqualifizierung der Autorin
erkennen.

Der Artikel hat ja zunächst nichts mit der Studie zu tun. Obwohl die
Studie auch in manchen Punkten recht fragwürdig ist, aber sie wirft halt
ein Schlaglicht auf das Problem.

\"Wer E-Technik wählt – und das sind in der Regel Männer – hat meist
von Kindesbeinen an schon programmiert oder Computer zusammengebaut,
um damit zu zocken.\"
So viel Mist in so wenig Zeilen...

Und warum sollten \"Mathe-Cracs\", was immer das sein möge, ausgerechnet
Physik oder Informatik wählen? Oder E-Technik?
Weiss die überhaupt was Informatik ist oder wird das mit Informations-
technik verwechselt? Oder den Unterschied nicht gesehen?

Tja, trotz Unterstützung von VDE (und VDI ?) hat die Studie einige recht
deutliche Schwächen (was IMHO an der Leitung liegt). Dennoch stecken
einige interessante Ansätze darin....
 

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