Shahed-136...

On 10/31/22 20:33, Hanno Foest wrote:
Am 31.10.22 um 19:44 schrieb Gerrit Heitsch:

Inzwischen gibt es auch 155mm Artilleriegranaten mit GPS. Die schiesst
man so grob in die gewünschte Richtung. Den Endanflug auf das Ziel
erledigen die dann selbst und treffen auf einstellige Meter genau.
Kostet natürlich mehr als eine Granate ohne jede Steuerung, aber auf
den ersten Schuss das Ziel zu treffen hat schon Vorteile.

Details hier: https://www.youtube.com/watch?v=GZ2XF_gRgRU

Sieht nach ner Mischung aus Artilleriegranate und Cruise Missile aus.
Vermutlich mit dem Preis einer Cruise Missile und dem Sprengkopf einer
Granate. OK, schneller im Ziel, aber ansonsten doch eher für
Nischenanwendungen...

Naja, weniger Reichweite, aber eben auch simpler zu benutzen wenn man
das passende Geschütz sowieso schon an der Front hat. Eine Granate
kostet wohl so in der Gegend von $70000. Je nach Ziel ist das billig.
Zusammen mit Drohnen die ein Ziel suchen und die Koordinaten gleich
übermitteln ist das nicht mehr so eine Nischenanwendung. Geparkten
Panzer/APC/LKW/Artillery mit der Drohne gesichtet? Gleich mal einen
Schuss rüberschicken und der ist ziemlich sicher gleich ein Wirkungstreffer.

Es gibt auch eine Version mit Lasertargetting für die Bekämpfung
beweglicher Ziele. Dürfte komplizierter in der Anwendung sein als eine
Granate mit GPS-Koordinaten zu betanken und auf die Reise zu schicken.

Gerrit
 
On 10/31/22 7:09 PM, Hergen Lehmann wrote:
Am 31.10.22 um 12:25 schrieb Gerhard Hoffmann:

Das macht GPS natürlich für ALLE kaputt die den Jammer hören
können / müssen.

Und genau das macht diese Option militärisch ziemlich unattraktiv. Wer
auch immer sich entscheidet, GNSS großflächig zu jammen, legt damit auch
sein eigenes Equipment lahm. Nicht nur Drohnen und Raketen, sondern auch
die konventionelle Artillerie, welche darauf angewiesen ist, präzise
Zieldaten mit der Kommandostelle auszutauschen.

Warum läßt man die Jammer nicht einfach vom Boden nach oben strahlen?
Westwall II

Andererseits sehe ich keinen großen Effekt, wenn Drohnen bei einer
Störung einfach ihre Lenkung einfrieren und nach der voraussichtlichen
Ankunftszeit abstürzen. So wie ein Artilleriegeschoß stur seinen Kurs
verfolgt.

DoDi
 
On Mon, 31 Oct 2022 20:06:26 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
On 10/31/22 20:03, Volker Bartheld wrote:
Auch wäre zu überlegen, ob es in militärisch relevanten Regionen schon
eine Karte mit WIFI- oder GSM/UMTS-Quellen gibt (wie sie Google längst
weiträumig erzeugt hat), die zu Navigationszwecken herangezogen werden
kann. Simple Triangulation der Feldstärken reicht, wenn die Daten schon
vorher korreliert wurden.
Das kann zu Überraschungen führen. Ich war vor Jahren auf einer
Veranstaltung bei der jemand anscheinend seinen WiFi-Router mitgebracht
hatte. Jedenfalls war Google-Maps für einige Zeit der Meinung ich wäre
ganz woanders.

Möglich ist das immer, insbesondere, wenn es an dem Ort nur wenige
Drahtlosnetze gibt. Hierzumünchens zählt meine Fritte allerdings satte
33 Funknetze, da sollte das Triangulationsproblem auch bei ein paar
Abweichlern noch überbestimmt sein.

Freilich kann man GPS, Baidou, GLONASS, Galileo und WIFI-SSIDs auch alle
gleichzeitig spoofen *) und die Kampfdrohne dann zum Katzenstreukasten
des geringsten Mißtrauens schicken. Scheint mir aber ein ziemlich hoher
Aufwand.

Aber was weiß ich schon, was hinter verschlossenen Türen von FSB, FAPSI,
FPS, FSO, GRU, SWR und Sluschba bespeky Ukrajiny so ausgebrütet wird.
Die sind ja alle nicht dämlich dort und haben allenfalls ein
Beschaffungsproblem.

Volker

*) Merke: Erlaube Deinem Smartphone niemals, automatisch mit bekannten
Netzwerken zu verbinden, insbesondere wenn Du auf Hackerkonferenzen
gehst. Das Xiami Redmi meiner besseren Hälfte verbindet sich
nachweislich auch mit einer anderen Fritte, wenn die SID bekannt ist
und das Paßwort stimmt. Bei (logischerweise) unterschiedlichen
MAC-Adressen und vollkommen OHNE NACHFRAGE.

Ich bin kein intimer Kenner des WPA2-Verbindungsaufbaus, weiß daher
nicht, ob die Clients regelmäßig die bekannten SSIDs pollen und ob der
Host dann auch eine unverschlüsselte Verbindung erzwingen kann bzw. ohne
Kenntnis des WPA-Netzwerkschlüssels einen Client ranfischen.

Zumindest bei GSM gabs da doch mal so eine Schote, wo die bösartige
Funkzelle dem Mobiltelefon sagen konnte: \"Ey, heute zur Feier des Tages
mal alles unverschlüsselt!\" und das Gespräch dann vor der Weiterleitung
ins tatsächliche Netz belauschen.
 
Am 31.10.22 um 20:05 schrieb Hans-Peter Diettrich:

On 10/31/22 7:09 PM, Hergen Lehmann wrote:
Und genau das macht diese Option militärisch ziemlich unattraktiv. Wer
auch immer sich entscheidet, GNSS großflächig zu jammen, legt damit
auch sein eigenes Equipment lahm. Nicht nur Drohnen und Raketen,
sondern auch die konventionelle Artillerie, welche darauf angewiesen
ist, präzise Zieldaten mit der Kommandostelle auszutauschen.

Warum läßt man die Jammer nicht einfach vom Boden nach oben strahlen?

Diese Selbstmord-Drohnen sind zwar langsam, aber so langsam, das man mit
einem Fahrzeug unter ihr her fahren könnte, nun auch wieder nicht.

Außerdem dürften die Antennen von GPS-gesteuerten Fluggeräten nach oben
gerichtet sein.
 
Am 31.10.22 um 20:04 schrieb Volker Bartheld:

Vielleicht erinnert noch wer, daß die Genauigkeit von
Normalsterblichen-GPS bis 1. Mai 2000 künstlich verschlechtert wurde.
Parallel dazu hat man ein verschlüsseltes Signal ausgestrahlt, mit dem
militärische Interessenten das überlagerte Rauschen herausrechnen
konnten. Wer also einen guten Draht zum Betreiber hat (Na, welche
Großmacht könnte das wohl sein...?), kann man genau das Feature wieder
einschalten.

Soweit ich weiß, ist dieses Feature in der aktuellen
GPS-Satellitengeneration hardwaremäßig gar nicht mehr vorhanden.

Durch die freie Verfügbarkeit von alternativen GNSS und
Multinorm-Empfängern ist es komplett sinnlos geworden.


> Das \"eigene\" Equipment wird dadurch keineswegs lahmgelegt - gearscht

Es ging ja um Jamming. Dagegen nutzt das verschlüsselte Militärsignal
exakt gar nichts. Im Gegenteil, der Gegner könnte gezielt nur dieses
stören und hoffen, damit zumindest einige ältere amerikanische
Waffensysteme zu verwirren, die noch nicht auf andere GNSS ausweichen
können.


Auch wäre zu überlegen, ob es in militärisch relevanten Regionen schon
eine Karte mit WIFI- oder GSM/UMTS-Quellen gibt (wie sie Google längst
weiträumig erzeugt hat), die zu Navigationszwecken herangezogen werden
kann. Simple Triangulation der Feldstärken reicht, wenn die Daten schon
vorher korreliert wurden.

Triangulation von GSM/LTE-Basisstationen bringt selbst in Ballungsräumen
mit hoher Stationsdichte nur Genauigkeiten im Bereich mehrerer 100m.

WiFi ist einigermaßen nutzlos, weil nur auf sehr kurze Entfernungen
empfangbar und in Krisenregionen durch Fluchtbewegungen wahrscheinlich
auch sehr veränderlich.
 
On Mon, 31 Oct 2022 20:04:45 +0100, Volker Bartheld
<news2022@bartheld.net> wrote:

On Mon, 31 Oct 2022 19:09:30 +0100, Hergen Lehmann wrote:
Am 31.10.22 um 12:25 schrieb Gerhard Hoffmann:
GPS _IST_ sehr leicht zu jammen.
Sehr viel schwieriger ist es, GPS nur punktuell für einen einzelnen
Empfänger oder einen Schwarm von Empfängern zu stören.
Das macht GPS natürlich für ALLE kaputt die den Jammer hören
können / müssen.
Und genau das macht diese Option militärisch ziemlich unattraktiv. Wer
auch immer sich entscheidet, GNSS großflächig zu jammen, legt damit auch
sein eigenes Equipment lahm.

Vielleicht erinnert noch wer, daß die Genauigkeit von
Normalsterblichen-GPS bis 1. Mai 2000 künstlich verschlechtert wurde.
Parallel dazu hat man ein verschlüsseltes Signal ausgestrahlt, mit dem
militärische Interessenten das überlagerte Rauschen herausrechnen
konnten. Wer also einen guten Draht zum Betreiber hat (Na, welche
Großmacht könnte das wohl sein...?), kann man genau das Feature wieder
einschalten.

Das \"eigene\" Equipment wird dadurch keineswegs lahmgelegt - gearscht
sind natürlich alle Zivilisten (Baubranche, Geocacher, Drohnenpiloten,
Autofahrer, zivile Luftfahrt, usw.), die sich bis dato auf die wenige
Meter Abweichung bei guten Empfang verlassen haben.

Der Krieg in der Ukraine ist für diesen Holzhammer wohl nicht wichtig
genug, aber wenn die US of A was Größeres am Köcheln haben, gehe ich
jede Wette, daß mit dem uns bekannten GPS schnell Essig ist.

Dann muß ein Multinorm-Receiver her, der mit GLONASS, Galileo und/oder
Beidou spielen kann. Solch Workaround ist wohl auch den Amis klar und
deswegen lassen sie vorläufig solche Kinkerlitzchen.

Auch wäre zu überlegen, ob es in militärisch relevanten Regionen schon
eine Karte mit WIFI- oder GSM/UMTS-Quellen gibt (wie sie Google längst
weiträumig erzeugt hat), die zu Navigationszwecken herangezogen werden
kann. Simple Triangulation der Feldstärken reicht, wenn die Daten schon
vorher korreliert wurden.

Volker

Bei dir ist wohl alles \"simpel\".

Mach mal.

w.
 
On 11/1/22 09:32, Helmut Wabnig wrote:
On Mon, 31 Oct 2022 20:04:45 +0100, Volker Bartheld
news2022@bartheld.net> wrote:

On Mon, 31 Oct 2022 19:09:30 +0100, Hergen Lehmann wrote:
Am 31.10.22 um 12:25 schrieb Gerhard Hoffmann:
GPS _IST_ sehr leicht zu jammen.
Sehr viel schwieriger ist es, GPS nur punktuell für einen einzelnen
Empfänger oder einen Schwarm von Empfängern zu stören.
Das macht GPS natürlich für ALLE kaputt die den Jammer hören
können / müssen.
Und genau das macht diese Option militärisch ziemlich unattraktiv. Wer
auch immer sich entscheidet, GNSS großflächig zu jammen, legt damit auch
sein eigenes Equipment lahm.

Vielleicht erinnert noch wer, daß die Genauigkeit von
Normalsterblichen-GPS bis 1. Mai 2000 künstlich verschlechtert wurde.
Parallel dazu hat man ein verschlüsseltes Signal ausgestrahlt, mit dem
militärische Interessenten das überlagerte Rauschen herausrechnen
konnten. Wer also einen guten Draht zum Betreiber hat (Na, welche
Großmacht könnte das wohl sein...?), kann man genau das Feature wieder
einschalten.

Das \"eigene\" Equipment wird dadurch keineswegs lahmgelegt - gearscht
sind natürlich alle Zivilisten (Baubranche, Geocacher, Drohnenpiloten,
Autofahrer, zivile Luftfahrt, usw.), die sich bis dato auf die wenige
Meter Abweichung bei guten Empfang verlassen haben.

Der Krieg in der Ukraine ist für diesen Holzhammer wohl nicht wichtig
genug, aber wenn die US of A was Größeres am Köcheln haben, gehe ich
jede Wette, daß mit dem uns bekannten GPS schnell Essig ist.

Dann muß ein Multinorm-Receiver her, der mit GLONASS, Galileo und/oder
Beidou spielen kann. Solch Workaround ist wohl auch den Amis klar und
deswegen lassen sie vorläufig solche Kinkerlitzchen.

Auch wäre zu überlegen, ob es in militärisch relevanten Regionen schon
eine Karte mit WIFI- oder GSM/UMTS-Quellen gibt (wie sie Google längst
weiträumig erzeugt hat), die zu Navigationszwecken herangezogen werden
kann. Simple Triangulation der Feldstärken reicht, wenn die Daten schon
vorher korreliert wurden.

Volker

Bei dir ist wohl alles \"simpel\".

Mach mal.

Das erinnert an das bekannte Zitat von Clausewitz:

Es ist alles im Kriege sehr einfach, aber das Einfachste ist schwierig.

Gerrit
 
On Tue, 1 Nov 2022 09:41:49 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
On 11/1/22 09:32, Helmut Wabnig wrote:
On Mon, 31 Oct 2022 20:04:45 +0100, Volker Bartheld
news2022@bartheld.net> wrote:
Auch wäre zu überlegen, ob es in militärisch relevanten Regionen schon
eine Karte mit WIFI- oder GSM/UMTS-Quellen gibt (wie sie Google längst
weiträumig erzeugt hat), die zu Navigationszwecken herangezogen werden
kann. Simple Triangulation der Feldstärken reicht, wenn die Daten schon
vorher korreliert wurden.
Bei dir ist wohl alles \"simpel\".

Wie kommst Du auf das schmale Brett? Ich sprach von \"simpler
Triangulation\". Wenn es der Bub in diesem Hackaday-Projekt schafft:
[1], dann wird es wohl auch der geballte Intellekt eines Staates bzw.
seiner gut bezahlten Militärindustrie fertigbringen. Wenn es auf der
Flughöhe oder in dem Abstand, in dem sich die hypothetische Kampfdrohne
befindet, keine ausreichende Zahl von Funknetzen gibt, dann geht es
halt nicht.

>> Mach mal.

Ziemlich dämlicher Kommentar. Sonst noch was beizutragen? Konstruktiv am
Ende sogar? Ist ohnehin eine recht merkwürdige Diskussion hier,
schließe mich da der Beobachtung von IIRC Marte an.

Das erinnert an das bekannte Zitat von Clausewitz:
Es ist alles im Kriege sehr einfach, aber das Einfachste ist schwierig.

Joah. Kann schon sein. Ich für meinen Teil habe jetzt eigentlich genug
Kaffeesatzleserei betrieben, so spannend ist das Thema dann auch wieder
nicht. Die Experten der Ukraine und in Rußland werden das schon machen,
da bin ich guter Hoffnung.

Volker

[1] https://hackaday.io/project/11611-wifi-triangulation
 
Am 01.11.22 um 08:43 schrieb Hergen Lehmann:
Am 31.10.22 um 20:04 schrieb Volker Bartheld:

Vielleicht erinnert noch wer, daß die Genauigkeit von
Normalsterblichen-GPS bis 1. Mai 2000 künstlich verschlechtert wurde.
Parallel dazu hat man ein verschlüsseltes Signal ausgestrahlt, mit dem
militärische Interessenten das überlagerte Rauschen herausrechnen
konnten. Wer also einen guten Draht zum Betreiber hat (Na, welche
Großmacht könnte das wohl sein...?), kann man genau das Feature wieder
einschalten.

Soweit ich weiß, ist dieses Feature in der aktuellen
GPS-Satellitengeneration hardwaremäßig gar nicht mehr vorhanden.

Vor allem konnte man dank der 2 Frequenzbänder den Faraday der
Ionossphäre wegrechnen und hatte auf 1200+ MHz ein PN-Signal
mit mehr Bandbreite, d.h. Auflösung.

Durch die freie Verfügbarkeit von alternativen GNSS und
Multinorm-Empfängern ist es komplett sinnlos geworden.

Mit selective availabilty war schon vor 20 Jahren kein
Blumentopf mehr zu gewinnen. $(DAMALS), als GPS konzipiert
wurde, konnte sich keiner in seinen Träumen ausdenken, dass
man mal die Trägerphase tracken könnte, geschweige denn in
in einem $2-Chip.
Da braucht man keine Entschlüsselung dafür.


Das \"eigene\" Equipment wird dadurch keineswegs lahmgelegt - gearscht

Es ging ja um Jamming. Dagegen nutzt das verschlüsselte Militärsignal
exakt gar nichts. Im Gegenteil, der Gegner könnte gezielt nur dieses
stören und hoffen, damit zumindest einige ältere amerikanische
Waffensysteme zu verwirren, die noch nicht auf andere GNSS ausweichen
können.


Auch wäre zu überlegen, ob es in militärisch relevanten Regionen schon
eine Karte mit WIFI- oder GSM/UMTS-Quellen gibt (wie sie Google längst
weiträumig erzeugt hat), die zu Navigationszwecken herangezogen werden
kann. Simple Triangulation der Feldstärken reicht, wenn die Daten schon
vorher korreliert wurden.

Triangulation von GSM/LTE-Basisstationen bringt selbst in Ballungsräumen
mit hoher Stationsdichte nur Genauigkeiten im Bereich mehrerer 100m.

Die Basisstationen sind selber von GPS abhängig. Mein Lucent
KS-24361 GPS ist genau dafür gebaut worden, mit 2 5-MHz-
Quarzöfen zwecks Redundanz. Teilweise wurde auch Rubidium
für bessere Durchhaltezeiten ohne GPS benutzt.

<
https://www.flickr.com/photos/137684711@N07/48592302571/in/datetaken/ >
Die Redundancy unit ist unten.


Heute nehmen die Basisstationen teilweise die Frequenzen von
ihren Nachbarn, zur Kostendämpfung. Mit schlechterem Platz
in der Hackordnung wird das sicher nicht besser.

WiFi ist einigermaßen nutzlos, weil nur auf sehr kurze Entfernungen
empfangbar und in Krisenregionen durch Fluchtbewegungen wahrscheinlich
auch sehr veränderlich.

Alles, was nicht trägersynchron ist, das taugt nix.

Gerhard
 
On 2022-11-01, Hergen Lehmann <hlehmann.expires.12-22@snafu.de> wrote:
Diese Selbstmord-Drohnen sind zwar langsam, aber so langsam, das man mit
einem Fahrzeug unter ihr her fahren könnte, nun auch wieder nicht.

Außerdem dürften die Antennen von GPS-gesteuerten Fluggeräten nach oben
gerichtet sein.

Ja, aber auch Richtantennen haben Nebenkeulen. Beispiel für eine
GPS-Patchantenne:

https://abracon.com/uploads/resources/PatchAntenna-Application-Note.pdf

S.6: abgesehen von einem schmalen Loch bei ca. 160° hat die auch von
unten noch -15dB .. -20dB - mit genug Sendeleistung (das sollte bei den
GPS-Pegeln nicht mal so viel sein) und einer Richtantenne am Jammer sollte
da was machbar sein.

Man kann sicher besser nach unten abgeschirmte Antennen bauen (ich habe beim
schnellen Querlesen von Datenblättern aber auch schlechtere gefunden), aber
wir reden ja von COTS-Hardware.

cu
Michael
 
On 10/31/22 1:09 PM, Axel Berger wrote:
Volker Bartheld wrote:
Ich würde einen Raspberry Pi mit Kamera benutzen

Der hat bei allen seinen Vorteilen einen recht erheblichen
Stromverbrauch.

Der Motor, der die Drohne schleppt, dürfte auch noch Kraft für einen
Generator haben (statt Akku).

DoDi
 
On Fri, 21 Oct 2022 10:47:12 +0200
Heinz Schmitz <HeinzSchmitz@kra.org> wrote:

Von daher wäre doch die einfachste Methode der Abwehr, ihren Sat-
Empfänger zu jammen, bis ihnen der Sprit ausgeht?

Ja, kann man prinzipiell machen. Allerdings ist das nicht so einfach,
wie bei kommerziellen Empfängern. Vom Erdboden aus geht da nix, weil
GPS-Antenne nach unten hin komplett abgeschirmt. Und der Empfang
geschieht durch Phased Arrays. Damit kann die Drohne nicht nur
Störstrahlung aus falschen Richtungen gezielt dämpfen, sondern die
Richtung des Störsenders eventuell auch dann noch feststellen, wenn
die eigentliche Positionsgebung bzw. Zielfindung durch diesen
Störsender komplett ausgefallen ist. Was die Drohne dann wohl macht?

Grüße
Michael Strauß
 
Hi Hergen,

Triangulation von GSM/LTE-Basisstationen bringt selbst in Ballungsräumen
mit hoher Stationsdichte nur Genauigkeiten im Bereich mehrerer 100m.

Unter der Voraussetzung, dass man innerorts und in Straßenschluchten
Mehrfachreflexionen und Abschwächungen hat. Ausserdem bezogen auf die
RSSI-Messungen gängiger Mobilfunkchipsätze, die eigentlich nur dazu da
sind, fünf Segmente aufzulösen.

Marte
 
Am 01.11.22 um 20:55 schrieb Marte Schwarz:
Hi Hergen,

Triangulation von GSM/LTE-Basisstationen bringt selbst in
Ballungsräumen mit hoher Stationsdichte nur Genauigkeiten im Bereich
mehrerer 100m.

Unter der Voraussetzung, dass man innerorts und in Straßenschluchten
Mehrfachreflexionen und Abschwächungen hat.

Die Drohne hätte stattdessen damit zu kämpfen, das sie außerhalb der
(nach unten gerichteten) Haupt-Abstrahlrichtung der Antennen unterwegs
ist und regelmäßig nur Nebenkeulen mit unbestimmter Dämpfung empfängt.
Das dürfte für eine Triangulation kaum hilfreich sein, im Gegenteil.

Außerdem dürften die Russen die Infrastruktur nicht mehr kaputt
schießen, wenn sie sie auf diese Weise nutzen wollten...


Ausserdem bezogen auf die
RSSI-Messungen gängiger Mobilfunkchipsätze, die eigentlich nur dazu da
sind, fünf Segmente aufzulösen.

Gäbe es denn billige und leicht beschaffbare COTS-Alternativen, die
genauere Messdaten liefern?
 
Helmut Schellong schrieb:
Nur ist das ganze heute viel billiger zu realisieren. Im Prinzip könnte eine solche Drohne von einem Android Handy ins Ziel gesteuert werden. Da ist so ziemlich alles drin was man braucht, GPS,
Kamera und genügend Speicher für die Karten.

\"Nach Möglichkeit bitte wenden!\"

> Haben Smartphones eigentlich auch einen Kompass?

Du meinst einen Magnetkompass?
Meins der unteren Mittelklasse: Ja. Allerdings hat die Hülle
einen Magnetverschluss. Sehr intelligent.

--
mfg Rolf Bombach
 
Rupert Haselbeck schrieb:
Gerhard Hoffmann schrieb:
Eric Bruecklmeier:
Was auch immer Du damit jetzt sagen willst. Die 300km/h für zivile Empfänger scheinen also nicht mehr ganz aktuell zu sein...

Kann das sein, dass ich oben geschrieben habe, dass 1000 KT und
18 TFuß am häufigsten genannt werden?

Das schriebst du, aber das weiß mein derzeitiges Handy (und auch das vorige) nicht. Selbiges funktioniert auch in 33.000Fuß bei gut 900km/h noch einwandfrei (wenn man einen Fensterplatz hat).
Mehrfach erprobt...

Gerhard schrieb: (ich zitiere, da hier wieder mal auf was Bezug genommen
wird, was nicht direkt da steht. Ist das ein Juristentrick?)

¦ Ja, die Zahlen. Die Zahlen, die im Netz am häufigsten genannt
¦ werden sind jetzt 1000 Knoten und 18000 Fuß Höhe, also eher
¦ gegen ICBMs als gegen Eric. :)

Es geht um \"Nennungen im Netz\". Das muss genau gar nichts mit Sachverhalten
an sich zu tun haben. Flat Earth wird auch 615’000’000 mal genannt.

Ausserdem sind 900 km/h auch nur etwa 500 kt.

> Nach dieser Logik müsste man sehr viele Dinge verbieten, weil sie ja für gute wie für schlechte Zwecke nutzbar sind

Wir nähern uns den Ausreden von Waffenhändlern und Crackdealern.

--
mfg Rolf Bombach
 
Bernd Laengerich schrieb:
Am 29.10.2022 um 08:19 schrieb Gerhard Hoffmann:

Es gibt eine Maximalgeschwindigkeit für zivile GPS-Empfänger.
Wenn sie schneller bewegt werden als +- 300 Km/h, dann dürften
eigentlich keine Daten mehr herauskommen.

Also bei gut 900km/h hat mir das Pömpel-Navi erzählt, ich sei zu schnell unterwegs und müsse jetzt rechts abbiegen.

Der Klassiker war ein Bildschirmfoto von Jorgen Lund-Nielsen,
\"zuschnell.jpg\" oder so. Finde es leider nicht mehr.

Sie befinden sich zwischen Lügde und Bad Pyrmont. 827 km/h
Tempo 50 Zone!


--
mfg Rolf Bombach
 
Am 05.11.2022 um 13:32 schrieb Rolf Bombach:
Helmut Schellong schrieb:

Nur ist das ganze heute viel billiger zu realisieren. Im Prinzip
könnte eine solche Drohne von einem Android Handy ins Ziel gesteuert
werden. Da ist so ziemlich alles drin was man braucht, GPS, Kamera
und genügend Speicher für die Karten.

\"Nach Möglichkeit bitte wenden!\"

Es ging ja nicht darum, mit Google zu navigieren sondern darum, die
Rechenleistung und die Kamera des Handys unabhängig vom GPS zu
navigieren. Das wäre auch softwaretechnisch relativ einfach zu realisieren.

Haben Smartphones eigentlich auch einen Kompass?

Du meinst einen Magnetkompass?

ja genau

Meins der unteren Mittelklasse: Ja. Allerdings hat die Hülle
einen Magnetverschluss. Sehr intelligent.

Ich weiss gar nicht, ob in meinem sowas eingebaut ist.


>
 
Hergen Lehmann schrieb:
Marschflugkörper müssen robust sein. Ein modernes Smartphone mit seinem eleganten Vollglasgehäuse wäre wahrscheinlich spätestens beim Abschuss defekt.

Sicher. Aber nicht hinsichtlich astronomischer Beschleunigungswerte.
So ein AGM-158 wiegt eine Tonne, die Hälfte davon Sprengstoff, und
ist eigentlich ein Flugzeug. Drin hat es ein Turbinentriebwerk, FLIR
und sicher INS-ähnliches Zeug allein schon zur momentanen Lagestabilisierung
wie in Modelldrohnen. Und wie ein Flugzeug hat es auch bewegliche
Steuerflächen. Wird ausserdem vom Flugzeug abgeworfen.
Tomahawk kann von See aus gestartet werden, aber auch das mit einer Rakete
und nicht wie eine Artilleriegranate.
Das Handy aus 30 cm Höhe auf den Tisch knallen lassen ist da viel, äh,
fordernder.

--
mfg Rolf Bombach
 
Marte Schwarz schrieb:
Hallo Helmut,

Militärisches Elektronik-Gerät muß im Temperaturbereich -55°C..+125°C funktionieren.
Es werden nur Premium-Materialien verwendet.

Hier tut sich gerade ein Paradigmenwechsel auf. Die zitierten Shared-136 sind gerade deswegen so gefährlich, weil sie wenig kosten und in Schwärmen losgeschickt werden. Da wird eiskalt einkalkuliert,
dass 19 von 20 Teile abgefangen werden. Das eine, das sein Ziel erreicht, genügt. Die Kosten, die dem Abwehrenden beim erfolgreichen Abschuß der 19 entstanden sind, können als zusätzlichen Erfolg
verbucht werden.

Hier entsteht eine neue Art der Kriegführung, die nicht wenige schon lange befürchten.

Die fürchtet man nur, wenn ohnehin eine Amok laufende Atommacht
dahinter steht. Würde nur ein so ein Biest in Israel einschlagen,
gäbe es innert Stunden den iranischen Hersteller nicht mehr.
Und alle Antisemiten würden wieder aufheulen.
Aber von Putin muss man sich es halt bieten lassen. Gas, Atom und so.

--
mfg Rolf Bombach
 

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