SD-Karte nicht mehr beschreibbar

On Sat, 12 Jan 2019 17:42:03 +0100, Andreas Weber wrote:
Am 12.01.19 um 17:33 schrieb Patrick Schaefer:
... Dazu braucht man das
entsprechende Tool des Karten-Herstellers, ersatzweise das des
Controller-Herstellers. Die sind aber im allgemeinen nicht öffentlich
zugänglich.
Transcend bietet z.B. ein Tool zum neu initialisieren und Neuzuweisung
der spare blocks an. Nennt sich "Transcend Autoformat"
https://www.transcend-info.com/supports/special.aspx?no=2

Von SanDisk war anno 2012 zu vernehmen: "[...] The flash drive has
detected a potential fault and has become write protected to prevent data
loss. There is no method to fix this. You will need to backup your data
and replace the flash drive. Our team of developers is in combination with
the OS developers looking into a solution to resolve this issue. [...]"

Vielleicht hat ja deren "team of developers" inzwischen Abhilfe geschaffen.

Ciao,
Volker
 
On Mon, 14 Jan 2019 15:27:48 +0100, Hanno Foest wrote:
Ich würde auf CDs in Archivqualität und mit Goldreflektor setzen. (Hat
jemand damit Erfahrung? Meine Goldreflektor-CDs leben noch alle, aber
ich hab da keine statistisch signifikanten Mengen.)

Erfahrungen von wissenschaftlicher Warte gesehen - also wie hat sich der
Jitter, Lesefehler, PIE/PIF/POF über die Jahre entwickelt, wie war die
Umgebungstemperatur, Lichtverhältnisse, usw. - kann ich leider keine
beisteuern.

Tatsächlich sind bei mir nahezu alle CD+R von Kodak mit Goldbeschichtung
(d. h. oben Gold, unten silbrig Grün - wohl also Phthalocyanin-Farbstoff -
damals mit einem Philips SCSI CD-Recorder beschrieben) auch nach ca. 20
Jahren noch lesbar gewesen. Die meisten Gold-Dunkelgrünen Nonames
(Cyanin-Farbstoffe) sind hingegen alle an Sonnenbrand und Oxydation
verreckt, dito etliche Gold-Blaue und vor allem Silber-Blaue Rohlinge
(Azo).

Mit DVD+/-R ist es ganz schlimm, denen traue ich keinen Millimeter über den
Weg. Quasi schon nach dem Brennen defekt.

Alle DVD-RAMs kann ich - sogar mit neuen Laufwerken von LG, Sony/Optiarc,
wozu man sie aus dem Caddy rauspopeln mußte - zumindest noch _lesen_,
schreiben nur die neuere Generation. Allerdings hat es mit den DVD-RAMs
als Backupmedium zur Langzeitarchivierung ein Problem: Es gibt - nach
Angaben von Heise.de anno 2008 "[...] in ganz Europa kein unabhängiges
Labor, das die Qualität von DVD-RAMs testen könnte [...]"
(https://www.heise.de/video/artikel/DVD-Rohlinge-1507853.html).

Und was bitte bringen mir Medien mit 8,75GB Kapazität? Da habe ich schon
mit 1024 dieser Dinger und kaum 1 3/4 Jahr Zeitaufwand eine ganz
phänomenale Backupmöglichkeit für mein NAS... ;-)

Und dann ist da natürlich noch das Problem, daß man sich viel überlegen
und testen kann, aber daß ein Medium auch in der Praxis die Jahrhunderte
übersteht, weiß man gerade mal von Stein, Tontafeln, Papier, Papyrus,
Pergament - hab ich noch was vergessen?

Erinnert mich ein bisserl an die genmaniplierten "Atomblumen", die vor
Endlagern warnen sollen. Oder die geheime Priesterkaste, die zum heiligen
Radioisotop betet und die Kunde über Generationen weitergibt.

Volker
 
Am 14.01.19 um 18:36 schrieb Volker Bartheld:

Der vollständige Beschreibungstest hat leider bei nicht wenigen
Speichermedien zur Folge, dass sie danach unendlich langsam werden.
DAs liegt wohl daran, dass beschriebene Speicherzellen vor dem erneuten
Schreiben erst wieder gelĂśscht werden mĂźssen und ÂľSD-Karten dafĂźr wohl
nicht konstruiert sind.

Hmmm. Jetzt bin ich aber schon verwirrt. Du sagst - sinngemäß - daß, wenn
man von Flashspeichern wie SD-Karten die volle Kapazität nutzt, sie beim
erneuten Schreiben total abschwächeln?

Das kann tatsächlich passieren.
SD-Karten und USB-Sticks unterstĂźtzen (anders als SSDs) kein TRIM. Daher
geht nach einmaligem vollständigen Beschreiben das Wissen verloren,
welche BlĂścke frei sind, und der wear-leveling-Algorithmus verliert (je
nach verwendetem Controllerchip) mehr oder weniger erheblich an Effizienz.

WofĂźr wĂźrde ich dann also 64GB
kaufen wollen, wenn ich sie nicht komplett nutzen darf?

Bei normaler Nutzung werden die Karten selten bis zum Rand voll
geschrieben.
Schon wenige Megabyte an niemals beschriebenen BlĂścken reichen, um
genĂźgend Dispositionsmasse fĂźr den Algorithmus zu erhalten.

mußten sie erst aufgefrischt werden, weil sie "decayed" waren. Samsung hat
dann eine Firmware herausgebracht, die immer mal wieder Ăźber die Daten
liest und so dafür sorgt, daß sie "frisch" sind. Was auch immer diese
Auffrischerei fĂźr die Haltbarkeit bedeutet. Ich vermute: Planned
Obsolescence.

Das ist eigentlich Standard bei modernen SSDs.
Da das Auffrischen nur im Zeithorizont von Monaten erforderlich ist, ist
kein signifikanter Verlust an Lebensdauer durch diesen Vorgang zu
erwarten. Gefährlich wird es nur, wenn die tägliche Einschaltdauer zu
kurz ist, um Zeit fĂźr das interne Housekeeping zu lassen.

Hergen
 
Am 14.01.19 um 19:07 schrieb Volker Bartheld:

Tatsächlich sind bei mir nahezu alle CD+R von Kodak mit Goldbeschichtung
(d. h. oben Gold, unten silbrig GrĂźn - wohl also Phthalocyanin-Farbstoff -
damals mit einem Philips SCSI CD-Recorder beschrieben) auch nach ca. 20
Jahren noch lesbar gewesen. Die meisten Gold-DunkelgrĂźnen Nonames
(Cyanin-Farbstoffe) sind hingegen alle an Sonnenbrand und Oxydation
verreckt, dito etliche Gold-Blaue und vor allem Silber-Blaue Rohlinge
(Azo).

Mein Stand bisher ist: Kodak (und andere) mit Goldbeschichtung keine
Ausfälle, Cyanin (wenige) Komplettausfall, die dunkelblauen Azo halten
sich mit wenigen Ausfällen recht wacker. Weitaus die meisten CD-Rs in
meinem Archiv sind aber Phthalocyanin-Silber, im wesentlichen silbrig
aussehend, und da ist es irgendwo zwischen GlĂźckssache und
herstellerabhängig. Bei den damals recht gßnstigen und trotzdem einen
gute Eindruck machenden "Silverblue" / "Silvercircle" gehe ich nach ~10
Jahren und meinen bisherigen Erfahrungen von Totalausall aus. Bei
anderen... mal so, mal so. Mit bloßem Auge sichtbare Verfärbungen am
Rand sind tĂśdlich, sofern die Scheibe nicht nur zum Teil beschrieben wurde.

Und dann ist da noch das Problem, daß mein LG CD-R / CD-RAM Brenner
unterdurchschnittliche Ergebnisse ablieferte, was sich darin äußerte,
daß das Verifizieren (manchmal) nicht mit voller Geschwindigkeit ablief.
Entsprechend haben die damit geschriebenen Medien weniger Reserven als
die mit dem Brenner vorher und nachher geschriebenen Medien, und das
geht natĂźrlich auch auf die Haltbarkeit.

Mit DVD+/-R ist es ganz schlimm, denen traue ich keinen Millimeter Ăźber den
Weg. Quasi schon nach dem Brennen defekt.

Na ja, 1-2 Jahre ging schon... jedenfalls hab ich noch ordnerweise CD-R
und ein paar DVD+/-R, die ich einlesen muß, nachdem ich mir endlich mal
ein NAS mit ausreichender Kapazität hingestellt habe. Schaun wir mal.

Hanno
 
Hi Volker,
DAs liegt wohl daran, dass beschriebene Speicherzellen vor dem erneuten
Schreiben erst wieder gelĂśscht werden mĂźssen und ÂľSD-Karten dafĂźr wohl
nicht konstruiert sind.

Hmmm. Jetzt bin ich aber schon verwirrt. Du sagst - sinngemäß - daß, wenn
man von Flashspeichern wie SD-Karten die volle Kapazität nutzt, sie beim
erneuten Schreiben total abschwächeln? Wofßr wßrde ich dann also 64GB
kaufen wollen, wenn ich sie nicht komplett nutzen darf?

Du darfst sie ja nutzen, aber Du bekommst in Ăźblicher Marketingmanier
nur die Zusage einer Geschwindigkleit bis zu...

> Nutzungsart nicht annähernd die beworbene Schreibrate erreichte.

Ist bei mir bei mindestens 3 Sticks (Markenware USB3 mit 128 GB) und 2
¾SD-Kärtchen genaus so der Fall.

Nach zwei 128 GB-USB3-Sticks von Sandisk und einem von Intenso, neben 2
ÂľSD-Karten mit je 64GB, die nach h2testw teils nur noch 300 kB/s
Schreibgeschwindigkleit haben, lass ich von derlei Tests die Finger.

P.S.: Bei dem Samsung 840 Evo SSDs war die Sache ja quasi andersrum. Wenn
man da die beschriebenen NAND-Zellen zu lange alleingelassen hat, dann
mußten sie erst aufgefrischt werden, weil sie "decayed" waren. Samsung hat
dann eine Firmware herausgebracht, die immer mal wieder Ăźber die Daten
liest und so dafür sorgt, daß sie "frisch" sind. Was auch immer diese
Auffrischerei fĂźr die Haltbarkeit bedeutet. Ich vermute: Planned
Obsolescence.

SSD-Laufwerke haben intern deutlich mehr Platz fĂźr derlei Spielchen. Den
SD-Kärtchen geht da was ab. Auch von der Zeit, die die Teile im Betrieb
sind, liegen große Unterschiede vor.

Marte
 
Am 14.01.2019 um 18:43 schrieb Volker Bartheld:
On Sat, 12 Jan 2019 17:42:03 +0100, Andreas Weber wrote:
Am 12.01.19 um 17:33 schrieb Patrick Schaefer:
... Dazu braucht man das
entsprechende Tool des Karten-Herstellers, ersatzweise das des
Controller-Herstellers. Die sind aber im allgemeinen nicht Ăśffentlich
zugänglich.
Transcend bietet z.B. ein Tool zum neu initialisieren und Neuzuweisung
der spare blocks an. Nennt sich "Transcend Autoformat"
https://www.transcend-info.com/supports/special.aspx?no=2

Von SanDisk war anno 2012 zu vernehmen: "[...] The flash drive has
detected a potential fault and has become write protected to prevent data
loss. There is no method to fix this. You will need to backup your data
and replace the flash drive. Our team of developers is in combination with
the OS developers looking into a solution to resolve this issue. [...]"

Das hÜrt sich nach einer plausiblen Erklärung an.

Vielleicht hat ja deren "team of developers" inzwischen Abhilfe geschaffen.

Vermutlich eher nicht, auf deren Webseite hab ich zumindest nichts gefunden.

Ciao,
Volker

Danke, Wolfgang
 
Am 12.01.2019 um 13:59 schrieb Wolfgang:
Hallo,

ich hätte mal eine Frage an das gesammelte Wissen der Welt :)

Danke an alle fĂźr die umfangreiche UnterstĂźtzung. Ich habe jetzt das
hier mal als Stand des Wissens akzeptiert und meinen Frieden mit der
Geschichte gemacht :)

Am 14.01.2019 um 18:43 schrieb Volker Bartheld:
Von SanDisk war anno 2012 zu vernehmen: "[...] The flash drive has
detected a potential fault and has become write protected to prevent data
loss. There is no method to fix this. You will need to backup your data
and replace the flash drive. Our team of developers is in combination
with
the OS developers looking into a solution to resolve this issue. [...]"

Nochmal besten Dank an alle fĂźr die UnterstĂźtzung,

Wolfgang
 
Am 15.01.2019 um 12:45 schrieb Chr. Maercker:
Eric Bruecklmeier wrote:
M-Disc kĂśnnte eine Alternative sein, stellt sich allerdings die Frage
nach der LangzeitverfĂźgbarkeit von Laufwerken.

Exakt gleiches Problem wie bei MO.

Yep!

--
Ich muss nicht kultiviert *aussehen* - ich bin es.

Profiklaus in d.r.f.
 
Volker Bartheld wrote:
Mit DVD+/-R ist es ganz schlimm, denen traue ich keinen Millimeter Ăźber den
Weg. Quasi schon nach dem Brennen defekt.

Wundert mich wenig.

Alle DVD-RAMs kann ich - sogar mit neuen Laufwerken von LG, Sony/Optiarc,
wozu man sie aus dem Caddy rauspopeln mußte - zumindest noch _lesen_,

Ah, noch einer, der sich diese Arbeit macht. ;-)
Dabei war die Idee mit der Außenhülle so schlecht nicht, jedenfalls wenn
es um Archivierung geht. Die genannten Laufwerks-Hersteller sind's aus
meiner Sicht, andere kĂśnnen DvD-RAMs bestenfalls lesen.

schreiben nur die neuere Generation. Allerdings hat es mit den DVD-RAMs
als Backupmedium zur Langzeitarchivierung ein Problem: Es gibt - nach
Angaben von Heise.de anno 2008 "[...] in ganz Europa kein unabhängiges
Labor, das die Qualität von DVD-RAMs testen kÜnnte [...]"
(https://www.heise.de/video/artikel/DVD-Rohlinge-1507853.html).

Der selbe Hinweis kam vor Jahren in einen Thread zum gleichen Thema.

Und was bitte bringen mir Medien mit 8,75GB Kapazität? Da habe ich schon
mit 1024 dieser Dinger und kaum 1 3/4 Jahr Zeitaufwand eine ganz
phänomenale BackupmÜglichkeit fßr mein NAS... ;-)

.... falls das auch so lange die Daten hält. Von ordentlichen RAIDs
kĂśnnte man es freilich erwarten.

--


CU Chr. Maercker.
 
Hanno Foest wrote:
> Die wenigsten Medien sind fĂźr langen Datenerhalt spezifiziert -

FULL ACK

physikalisch mÜglich wäre das durchaus. Ich hab > 20 Jahre alte
Festplatten und Magnetbänder, die noch tadellos tun.

Die Audiobänder, die ich vor einigen Jahren entsorgt habe, hatten nach
20..40 Jahren hĂśrbare Informationsverluste. Teilweise waren sie sogar
sichtbar, der Bandabrieb war bei den schlechteren Sorten so hoch, dass
die Bänder durchsichtig wurden. Umso erstaunlicher, dass noch Musik zu
hĂśren war. ;-)
Digitale Infos wären in solchem Zustand kaum noch zu retten gewesen.
Obwohl DAT-Bänder ihren Inhalt noch bei verdammt hoher Fehlerrate
rausgerĂźckt haben.

Meine älteste
gebrannte CD ist von 1996 und ist ebenfalls noch lesbar (Goldreflektor).
Ich müßte mal meine alten SD-Karten durchsuchen, aber ich bin mir recht
sicher, daß da noch einiges von lesbar ist - bei modernerem
nichtflĂźchtigem Halbleiterspeicher sieht es aufgrund der kleineren
Strukturen sicher schlechter aus.

Von Zeit zu Zeit prĂźfe ich Disketten von Anfang 1990er. Bisher war kaum
eine mit ernsthaften Verlusten dabei.

Ich wßrde auf CDs in Archivqualität und mit Goldreflektor setzen. (Hat
jemand damit Erfahrung? Meine Goldreflektor-CDs leben noch alle, aber
ich hab da keine statistisch signifikanten Mengen.) Problematisch bleibt
dabei die längerfristige Verfßgbarkeit der Abspielgeräte, aber das
dßrfte bei allen anderen Medien ähnlich sein...

Mich interessiert mehr, wie lange DvD-RAM halten. Die haben ja noch
sämtliche Sicherheitsmerkmale, die bei den ßbrigen DvD-Standards
weggespart wurden. Aber selbst bei denen stellt sich die Frage nach den
Laufwerken ...

Und dann ist da natürlich noch das Problem, daß man sich viel überlegen
und testen kann, aber daß ein Medium auch in der Praxis die Jahrhunderte
übersteht, weiß man gerade mal von Stein, Tontafeln, Papier, Papyrus,
Pergament - hab ich noch was vergessen?

Papiersorten ab Mitte 19. Jh. werden bald nicht mehr dazu zählen. Und
Pergament soll im Gegensatz zu Papyrus ein beliebtes Mäusefutter sein.
Behaupteten jedenfalls seinerzeit die Autoren der Kinderzeitschrift
"MOSAIK", die freilich fĂźr gute Recherchearbeit bekannt waren. ;-)

Bei digitalen Medien ergibt sich die Haltbarkeit u.a. aus mechanischer
Ausfßhrung, Anfälligkeit gegen häufig vorkommende elektromagnetische
Felder, Licht-/UV-Strahung und sonstige UmwelteinflĂźsse sowie aus der
GĂźte der logischen Sicherheit (log. Struktur, CRCs etc.) Und da erkennt
man schon Unterschiede ...
--


CU Chr. Maercker.
 
Am 15.01.2019 um 11:26 schrieb Wolfgang:
Am 14.01.2019 um 18:43 schrieb Volker Bartheld:
On Sat, 12 Jan 2019 17:42:03 +0100, Andreas Weber wrote:
Am 12.01.19 um 17:33 schrieb Patrick Schaefer:
... Dazu braucht man das
entsprechende Tool des Karten-Herstellers, ersatzweise das des
Controller-Herstellers. Die sind aber im allgemeinen nicht Ăśffentlich
zugänglich.
Transcend bietet z.B. ein Tool zum neu initialisieren und Neuzuweisung
der spare blocks an. Nennt sich "Transcend Autoformat"
https://www.transcend-info.com/supports/special.aspx?no=2

Von SanDisk war anno 2012 zu vernehmen: "[...]  The flash drive has
detected a potential fault and has become write protected to prevent data
loss. There is no method to fix this. You will need to backup your data
and replace the flash drive. Our team of developers is in combination
with
the OS developers looking into a solution to resolve this issue. [...]"


Das hÜrt sich nach einer plausiblen Erklärung an.

Vielleicht hat ja deren "team of developers" inzwischen Abhilfe
geschaffen.


Vermutlich eher nicht, auf deren Webseite hab ich zumindest nichts
gefunden.

Sandisk bietet ein Tool namens Sandisk Dash an, das so ungefähr die
Restlebensdauer anzeigt. Da es immer 100% anzeigt, vergisst man es
irgendwann.

FĂźr defekte Medien arbeitet Sandisk mit zwei spezialisierten
Datenrettungsfirmen zusammen.

https://kb-de.sandisk.com/app/answers/detail/a_id/16614/

Da mal abgesehen von Hardwarefehlern im Controller bei unslesbarer
Speichermap die Rekonstruktion aller Dateien aus ihren BlĂścken eine Art
archäologisches Forschungsprogramm wie im KÜlner Stadtarchiv oder bei
der StasiunterlagenbehĂśrde darstellt, kann man sich die Kosten fĂźr die
komplette Rekonstruktion einer 1 TB SSD in Mannjahren ungefähr ausrechnen.

Einfacher wirds, wenn man nur einen bestimmten Datentyp braucht.

Nach einigen Jahren Erfahrung ist die Daumenregel bei der Nutzung also,
nie mehr als die Hälfte der SSD in Bezug auf das Rechteck aus
Speicherraum und Garantiezeit nutzen, Daten grundsätzlich vom
Betriebssystem trennen, die Userareas in der Betriebssystem-Partition
nicht fĂźr die Daten, also auch nicht fĂźr Mail und Browser nutzen,
sondern auf der Datenpartition ablegen oder ein servergespeichertes
Profil nutzen, Backup als Task automatisieren.

All das fĂźhrt dann dazu, dass man nach der ersten bĂśsen Erfahrung evtl.
lieber die etwas längeren Wartezeiten der konventionellen Laufwerke fßr
die Daten in Kauf nimmt und die SSD nur als Betriebssystem-Laufwerk
installiert.

--

Roland Franzius
 
Eric Bruecklmeier wrote:
M-Disc kĂśnnte eine Alternative sein, stellt sich allerdings die Frage
nach der LangzeitverfĂźgbarkeit von Laufwerken.

Exakt gleiches Problem wie bei MO.

--


CU Chr. Maercker.
 
On 15.01.19 12:50, Roland Franzius wrote:

Da mal abgesehen von Hardwarefehlern im Controller bei unslesbarer
Speichermap die Rekonstruktion aller Dateien aus ihren BlĂścken eine Art
archäologisches Forschungsprogramm wie im KÜlner Stadtarchiv oder bei
der StasiunterlagenbehĂśrde darstellt, kann man sich die Kosten fĂźr die
komplette Rekonstruktion einer 1 TB SSD in Mannjahren ungefähr ausrechnen.

Na jaa, das kann man schon automatisieren. Einfach unfragmentierte
Dateien annehmen (je nach Nutzungsgrad sind das nicht so viele), nach
Dateisignaturen suchen und bis zur nächsten Dateisignatur kopieren. Der
anhängende Mßll wird von einem Programm, das das Dateiformat kennt,
ignoriert. Meist kommt es einem bei so einer Rettungsaktion ja nur auf
wenige Dateien an.

Ich gehe allerdings davon aus, daß professionelle Datenretter
intelligenter vorgehende Programme haben, die eine Menge Dateiformate
kennen, Konsistenzchecks machen kĂśnnen und beim Rest vielleicht sogar
puzzlen.

All das fĂźhrt dann dazu, dass man nach der ersten bĂśsen Erfahrung evtl.
lieber die etwas längeren Wartezeiten der konventionellen Laufwerke fßr
die Daten in Kauf nimmt und die SSD nur als Betriebssystem-Laufwerk
installiert.

Backups sind toll. RAID-1 auch.

Hanno
 
On 15.01.19 13:00, Chr. Maercker wrote:

Die Audiobänder, die ich vor einigen Jahren entsorgt habe, hatten nach
20..40 Jahren hĂśrbare Informationsverluste. Teilweise waren sie sogar
sichtbar, der Bandabrieb war bei den schlechteren Sorten so hoch, dass
die Bänder durchsichtig wurden. Umso erstaunlicher, dass noch Musik zu
hĂśren war. ;-)

Mal so mal so. Die Chromdioxid-Bänder (TDK SA...) von damals klingen
immer noch prima. Eisenoxid-Bänder von BASF (byteabweisende Schutzfolie)
vermochten dagegen innerhalb von Minuten den Tonkopf rostbraun
zuzusetzen. Mag aber auch an der Lagerung liegen.

Bei alten Streamerbändern versagt aber ßblicherweise eher die Mechanik
(Gummiandruckrolle...) als das Band.

Und dann ist da natürlich noch das Problem, daß man sich viel überlegen
und testen kann, aber daß ein Medium auch in der Praxis die Jahrhunderte
übersteht, weiß man gerade mal von Stein, Tontafeln, Papier, Papyrus,
Pergament - hab ich noch was vergessen?

Papiersorten ab Mitte 19. Jh. werden bald nicht mehr dazu zählen.

Jein. Sicherlich gibt es bekannte Probleme, wie Tintenfraß durch
Eisengallustinten, oder billiges säurehaltiges Papier, bei dem die Säure
auf Dauer die Zellulose hydrolysiert. Besseres Papier ist aber immer
noch (bzw. wieder basisch) gepuffert.

Und
Pergament soll im Gegensatz zu Papyrus ein beliebtes Mäusefutter sein.

Bei so einem Problem würde ich aber nicht mehr von sachgemäßer Lagerung
sprechen :)

Behaupteten jedenfalls seinerzeit die Autoren der Kinderzeitschrift
"MOSAIK", die freilich fĂźr gute Recherchearbeit bekannt waren. ;-)

Bei digitalen Medien ergibt sich die Haltbarkeit u.a. aus mechanischer
Ausfßhrung, Anfälligkeit gegen häufig vorkommende elektromagnetische
Felder, Licht-/UV-Strahung und sonstige UmwelteinflĂźsse sowie aus der
GĂźte der logischen Sicherheit (log. Struktur, CRCs etc.) Und da erkennt
man schon Unterschiede ...

Die wesentlichen Probleme sind Datendichte und dauerhafte Lesbarkeit.
Reduziert man die Datendichte, wird es schnell entspannt. BĂźcher
schneiden dann gar nicht so schlecht ab :)

Hanno
 
Am 15.01.19 um 13:26 schrieb Eric Bruecklmeier:
Am 15.01.2019 um 12:45 schrieb Chr. Maercker:
Eric Bruecklmeier wrote:
M-Disc kĂśnnte eine Alternative sein, stellt sich allerdings die Frage
nach der LangzeitverfĂźgbarkeit von Laufwerken.

Exakt gleiches Problem wie bei MO.


Yep!

Oh, ein 230MB MO-Laufwerk hätte ich noch eingemottet.
Einen Rechner fĂźr den zugehĂśrigen Adaptec-SCSI-Controller
zu finden wäre allerdings auch bald eine Herausforderung.

Gruß, Gerhard
 
Am 15.01.19 um 13:00 schrieb Chr. Maercker:


Mich interessiert mehr, wie lange DvD-RAM halten. Die haben ja noch
sämtliche Sicherheitsmerkmale, die bei den ßbrigen DvD-Standards
weggespart wurden. Aber selbst bei denen stellt sich die Frage nach den
Laufwerken ...

Und dann ist da natürlich noch das Problem, daß man sich viel überlegen
und testen kann, aber daß ein Medium auch in der Praxis die Jahrhunderte
übersteht, weiß man gerade mal von Stein, Tontafeln, Papier, Papyrus,
Pergament - hab ich noch was vergessen?

Papiersorten ab Mitte 19. Jh. werden bald nicht mehr dazu zählen. Und
Pergament soll im Gegensatz zu Papyrus ein beliebtes Mäusefutter sein.
Behaupteten jedenfalls seinerzeit die Autoren der Kinderzeitschrift
"MOSAIK", die freilich fĂźr gute Recherchearbeit bekannt waren. ;-)

Ja, und dann erst der gemeine BĂźcherwurm!
 
Gerhard Hoffmann wrote:
> Oh, ein 230MB MO-Laufwerk hätte ich noch eingemottet.

Ich hab noch eins fĂźr 1,3/2,6 GBytes und ...

> Einen Rechner fĂźr den zugehĂśrigen Adaptec-SCSI-Controller

mit W2k. Komme nur nicht mehr ins System rein. Muss das Ding evtl. mal
cracken. In letzter Zeit habe ich damit nur noch alte Scheiben low-level
formatiert, dazu reicht das SCSI-BIOS vom Adaptec.

--


CU Chr. Maercker.
 
Hanno Foest wrote:
Mal so mal so. Die Chromdioxid-Bänder (TDK SA...) von damals klingen
immer noch prima. Eisenoxid-Bänder von BASF (byteabweisende Schutzfolie)
vermochten dagegen innerhalb von Minuten den Tonkopf rostbraun
zuzusetzen. Mag aber auch an der Lagerung liegen.

CrO2-Band hat es in der DDR nie gegeben, ganz zum Schluss evtl. noch
sauteure Kassetten, aber kein Spulenband. Die Eisenoxid-Bänder hatten
zudem recht unterschiedliche Qualität. Ganz schlimm waren die
Dreifach-Spielbänder von ORWO (Sorten 130+131). Die Doppelspielbänder
(120, 121) waren deutlich besser, bis auf die Billigsorte 122.

Bei alten Streamerbändern versagt aber ßblicherweise eher die Mechanik
(Gummiandruckrolle...) als das Band.

MĂśglich, so weit habe ich es nie getrieben. ;-)

Und dann ist da natürlich noch das Problem, daß man sich viel überlegen
und testen kann, aber daß ein Medium auch in der Praxis die Jahrhunderte
übersteht, weiß man gerade mal von Stein, Tontafeln, Papier, Papyrus,
Pergament - hab ich noch was vergessen?

Papiersorten ab Mitte 19. Jh. werden bald nicht mehr dazu zählen.

Jein. Sicherlich gibt es bekannte Probleme, wie Tintenfraß durch
Eisengallustinten, oder billiges säurehaltiges Papier, bei dem die Säure
auf Dauer die Zellulose hydrolysiert. Besseres Papier ist aber immer
noch (bzw. wieder basisch) gepuffert.

Inzwischen ist das Problem wohl Geschichte, aber etliche Jahrgänge
Archivgut werden wohl frßher oder später zerfallen, wenn sie nicht
aufwändig behandelt werden.

Bei digitalen Medien ergibt sich die Haltbarkeit u.a. aus mechanischer
Ausfßhrung, Anfälligkeit gegen häufig vorkommende elektromagnetische
Felder, Licht-/UV-Strahung und sonstige UmwelteinflĂźsse sowie aus der
GĂźte der logischen Sicherheit (log. Struktur, CRCs etc.) Und da erkennt
man schon Unterschiede ...

Die wesentlichen Probleme sind Datendichte und dauerhafte Lesbarkeit.

Die Datendichte ist bei MO z.B. auch nicht ohne. Trotzdem dĂźrften die
einiges mehr aushalten als die meisten anderen Medien ähnlicher Dichte.

Reduziert man die Datendichte, wird es schnell entspannt. BĂźcher
schneiden dann gar nicht so schlecht ab :)

Disketten anscheinend auch, jedenfalls sind sie besser als ihr Ruf.

--


CU Chr. Maercker.
 
In message <q1kb6p$llv$1@news2.open-news-network.org>
Marte Schwarz <marte.schwarz@gmx.de> wrote:

Hi Volker,
DAs liegt wohl daran, dass beschriebene Speicherzellen vor dem erneuten
Schreiben erst wieder gelöscht werden müssen und ľSD-Karten dafür wohl
nicht konstruiert sind.

Hmmm. Jetzt bin ich aber schon verwirrt. Du sagst - sinngemäß - daß, wenn
man von Flashspeichern wie SD-Karten die volle Kapazität nutzt, sie beim
erneuten Schreiben total abschwächeln? Wofür würde ich dann also 64GB
kaufen wollen, wenn ich sie nicht komplett nutzen darf?

Du darfst sie ja nutzen, aber Du bekommst in üblicher Marketingmanier
nur die Zusage einer Geschwindigkleit bis zu..

Ich muss das nochmal ausprobieren mit der GoPro7.
Tatsache ist, dass das Teil nur die allerschnellsten SDs akzeptiert
und langsame SDs erkennt und ablehnt.
Funzt also nur mit u3.

Es müsste also bedeuten, dass wenn man einmal den "Film" (die Karte) voll
hat, danach das Medium nicht erneut mit der erforderlichen Geschwindigkeit
überschrieben werden kann, teurer Spass :-O

Benutze übrigens hier seit einigen Jahren RISCOS auf Pis mit
Festplattenersatz gebildet durch SDs und USBs. Ausfälle/Verluste bisher
keine.

Als SD läuft auf diesem hier eine Samsung EVO 128G
formatiert fuer RISC:

Disc Statistics
---------------------------------------------
Disc size : 119G 100.0%
Objects : 33311 37.5G 31.4%
Free areas : 1393 81.8G 68.6%
Files : 136749 31.3G 26.2%
Directories : 22099 44.5M 0.0%
Maps : 2 1924K 0.0%
Defects : 0 0 0.0%
Fragmented files : 72 0.1%
must be : 56 0.0%
Excess fragments : 0 0 0.0%
LFAU Rounding : 199M 0.2%
Map Wastage : 6.2G 5.2%

---------------------------------------------
Disc is good
---------------------------------------------

Leider ist das RISCOS kein Ersatz für fuer andere OS, da kein vernünftiger
Browser etc. - allerdings fuer Texte und anderes reichts und der Bremser
sitzt ja meist vor der Tastatur........




--
Joerg Niggemeyer on RISCOS 5.24 Raspberry Pi3+
http://www.led-temperature-protection.com
http://www.nucon.de
 
On 16.01.19 13:04, Volker Bartheld wrote:

Eine Schätzung auf die Qualität von Chrombändern fßr die
Langzeitarchivierung von _binären_ Daten wßrde ich daraus nicht herleiten
wollen.

Binäre Daten sollten tendenziell weniger Probleme haben als analoge...

Gabs bei Dir nicht das Problem des magnetischen Durchkopierens (d.
h. Du hÜrst die nächste Bandlage mit)?

Ohne Audiosignal ist ein sehr leises "Echo" von der nächsten Bandlage zu
hÜren. Bei der Dynamik von Popmusik fällt das nicht auf, Rauschen schon
eher.

Viele meiner Chrombänder fßr Audio haben das. Und das im Sinclair ZX
Microdrive mutmaßlich verwendete BASF Super Chrome Material taugt sogar
erwiesenermaßen nicht.

Mag ja sein, aber ich weiß nicht, was da genau verwendet worden ist - es
gab da ja auch verschiedene Dicken (60/90/120...), und BASF hatte nicht
das beste Händchen bei der Materialwahl: Von der byteabweisenden
Schutzfolie sprach ich bereits.

Soweit ich weiß, gibt es Magnetbänder, die auch nach 50 Jahren hoch
problemlos funktionieren (Aufzeichnungen von NASA-Raumsonden etc). Es
geht also prinzipiell...

Hanno
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top