Ob der Staat eine E-Auto-Stromsteuer schon in der Planung ha

Am 05.12.19 um 23:53 schrieb Axel Berger:
Falk Willberg wrote:
Warum gibt Tesla 8 Jahre/200.000km Garantie?
Weil (Tesla davon ausgeht, dass) die meisten dann noch halten.

MĂśglicherweise auch weil Tesla *jetzt* riesige Geldprobleme hat und ein
paar mehr Verkäufe jetzt hoffen lassen, es werde in ein paar Jahren,
wenn die Reklamationen eingehen, schon nicht so schlimm kommen. diese
Art zu dnken ist typisch fĂźr viele Bankrotteure.

Und sollte sich das E-Auto mal erfolgreich "durchgesetzt" und die mit
Verbrenner vom Markt verdrängt haben, werden auch seine Vorteile
dahinschmelzen wie Butter in der Sonne, kannst dich heilig drauf verlassen.

--
http://hkraus.eu/
 
Am 05.12.19 um 22:14 schrieb Falk Willberg:
On 05.12.19 21:34, Hartmut Kraus wrote:

...

Bestenfalls 8 Jahre oder 192.000km. Phhh - mancher brave Mercedes
machte schon 20 Jahre / 500.000km (mit einer Maschine).

Und warum gibt Mercedes dann nicht 20 Jahre/500.000km Garantie?

Weil die meisten dann längst kaputt sind.

Warum gibt Tesla 8 Jahre/200.000km Garantie?

Weil (Tesla davon ausgeht, dass) die meisten dann noch halten.

Ist ja auch keine Kunst, weil da kein fehler- und verschleißträchtiger,
thermisch und mechanisch extrem belasteter Kolbenmotor mit der
Technologie dws 18. Jahrhundert drin ist.

Na, sagen wir mal, ein /Prinzip/ des /19/. Jahrhunderts. Die Prinzipien
sind Ăźbrigens etwa gleich alt, die Technlogien nun ganz und gar nicht.
Oder bewaffnest du dich heute noch mit einer meterlagen Kurbel, die du
in die Eingeweide des Zerknalltreiblings bohren musst, um ihn
anzuwerfen, kaufst du das Benzin literweise in der Apotheke und gehĂśrt
noch selbst auf kurzen Strecken die Ölkanne zu deinem unverzichtbaren
ZubehĂśr ...
OnT: Woran stirbt ein Elektromotor, der vernĂźnftig designt wurde und im
Rahmen seiner Spezifikation betrieben wird?

Öhm, z.B. der in meiner Waschmaschine nach 20 Jahren, und der wurde wohl
kaum so beansprucht wie einer im Auto. Nicht mal wie ein
Waschmaschinenmotor in einem "normalen" Haushalt, bei der Menge und der
Häufigkeit meiner Wäschen. ;)

--
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On Thu, 05 Dec 2019 21:11:30 +0100, Axel Berger wrote:
Ich möchte bevorzugt emissionsfreien Strom aus
Kernkraft mit zuverlässigem fossilem Backup.

Visumantrag schon gestellt?

Volker
 
Gerrit Heitsch wrote:
Das wundert, normalerweise geht davon einer nach dem anderen
kaputt aber nie alle gleichzeitig.

Eben. Mit dem ersten geht's los. Und dann jedes Mal Zeit und Kosten bei
denen man heute das halbe Auto zerlegen muß, bevor man an eine defekte
Sache überhaupt drankommt? Ich würde, wenn's einmal so weit ist, auch
immer alle tauschen (lassen). Ausnahme ist natürlich ein Frühausfall vom
ersten ersten Ast der Badewannenkurve.


--
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Am 05.12.19 um 07:34 schrieb Marcel Mueller:
Am 04.12.19 um 23:20 schrieb Rupert Haselbeck:
Der BĂźrgermeister einer Bayerwaldgemeinde, der im Rahmen des "E-Wald"-
Projekts ebenfalls einen Nissan Leaf fĂźr seine Gemeinde bekam, wollte
diesen
dem Bauhof u.a. für die Straßenkontrolle beim Winterdienst gönnen.
Nachdem
man damit im Bergauf-Bergab der Bayerwaldstraßen kaum einen halben Tag
fahren konnte, war er es dann am Ende selber, der zumindest fĂźr die
Strecke
von zu Hause zum Rathaus und abends zurĂźck das Batterievehikel nutzte.
Das
Auto sollte ja nicht vĂśllig zwecklos rumstehen.
VĂśllig unausgereifte Technik eben!

Unausgereift trifft es nicht im Kern. Es ist das derzeit technisch
mĂśgliche eben.
Und wirklich große Sprünge erwarte ich bei der Akkutechnologie auch nicht.

Und wer kauft sich schon ein Auto, mit dem er *nur* Kurzstrecken fahren
kann? Kein Urlaub. Kein Besuch in einer entfernten Stadt.

Reiche Zeitgenossen, die sich damit ein ruhiges Umweltgewissen erkaufen
wollen, tun sowas.

Ack. Moderner *Ablasshandel!*

Und einige ahnungslose Freaks natĂźrlich

Naja, /schĂśn Fahren/ tun sich die Burschen ja schon.


Aber man muss es so vergleichen:

Beim Verbrenner schleppt man nur /einen/ Redox-Partner mit sich herum.
Der zweite kommt aus der Luft (O2). Zur Aufbewahrung braucht man nur ein
geringes Zusatzgewicht (Kunststofftank). Und last but not least muss die
Reaktion nicht reversibel sein.
Wenn ich 1kg Benzin verbrenne, kommen rund 3,3kg (!) Sauerstoff aus der
Luft hinzu und erzeugen daraus im Wesentlichen CO2 und H2O. Ich muss
also aus dem Stand schon weniger als 1/4 des Gewichts mit mir herum
schleppen.

Beim Akku hingegen muss man /beide/ Redoxpartner mit sich herum
schleppen. Zudem muss man sie auch sicher aufbewahren und sauber wieder
separieren kĂśnnen. Das macht schon einen riesigen Gewichtsunterschied
aus. FĂźr die Lagerung des einen Redoxpartners kommen bisher
Schwermetalle (Kobalt) zum Einsatz. Kurzum, die Energiedichte beträgt
schon mal aus dem Stand nur einen Bruchteil.

M.E. ist die Forcierung der Akkutechnik als mobiler Energiespeicher in
größeren Dimensionen grober Unfug. Es ist prinzipsbedingt ineffizient
und mit hohem, parasitären Ressourcenverbrauch verbunden.

Korrekt. Das sollte man nach ~ 200 Jahren Akkutechnologie wohl wissen.
Und es hatte wohl seine GrĂźnde, dass Elektrofahrzeuge frĂźher auf dem
Markt waren, aber ganz schnell verdrängt wurden, sobald der Verbrenner
"mobil" genug war.
Ich wĂźrde fĂźr Elektrofarhzeuge mit Brennstoffzelle und nur kleinem
Pufferakku plädieren. Die haben zwar auch Abgase am Fahrzeug selbst, was
natürlich total blöd für das Ökogewissen ist - bei reinen E-Autos gibt
es ja keinerlei Emissionen, denn bei uns kommt der Strom ja aus der
Steckdose -, aber dafĂźr haben sie /Reichweite/, /moderates Gewicht/ und
mit derzeitigen Fahrzeugen vergleichbare Sicherheit. Die entzĂźnden sich
zumindest nicht in der Garage, was erheblich mehr Schaden anrichtet als
ein Brand während der Fahrt.
NatĂźrlich haben Brennstoffzellen, die mit Luftsauerstoff arbeiten keinen
so tollen Wirkungsgrad wie die Labormodelle. Und wenn man auf den
schlecht aufzubewahrenden Wasserstoff zugunsten etwa von Methanol o.ä.
verzichtet, wird er nochmal niedriger. Aber dafĂźr hat man dann etwas,
was man /mĂźhelos/ mit derzeitiger Infrastruktur in 3 Minuten tanken
kann, ohne dabei sämtliche Kupferreserven der Erde fßr die
Ladeinfrastruktur auf Parkplätzen zu verballern. Und sie haben Abwärme,
was die Reichweite im Winter bekanntermaßen verdoppelt.
Und man hat auch immer noch die guten und auch durchaus sparsameren
Fahreigenschaften von E-Motoren. Kombiniert mit 4 Radnabenmotoren

Ähm, von Radnabenmotoren bin ich nun kein Fan. Größere ungefederte
Massen -> schlechtere Fahreigenschaften.

wäre
der Verbrauch durchaus aus dem Stand um vielleicht 30% zu senken. Und
das /ist/ ein Beitrag zum Umweltschutz.
Die theoretischen (und großteils gelogenen) Einsparungen der weitgehend
nutzenfreien E-Autos hingegen sind nur exorbbitanter Aufwand, aber auf
absehbare Zeit /kein relevanter Beitrag zum Umweltschutz/. BlĂśderweise
hat man mit dem exorbitanten Aufwand alle Ressourcen und Bereitschaften
der BevĂślkerung, in Umweltschutz zu investieren, verballert und nichts
mehr fßr /wirksamere/ Ansätze ßbrig.

Und was heißt hier "Ansätze" - gerade die Brennstofzelle ist über diese
Stadium schon lange hinaus. Z.B. in U-Booten (wohl auch einer unserer
"Eportschlager") - und da ist frische Luft schon prinzipbedingt ziemlich
knapp. ;)

Das ist es, was ich *richtig dumm* finde. Man kĂśnnte bei gleichem
Einsatz einfach so viel mehr erreichen, wenn man nicht den ganzen Tag
damit beschäftigt wäre, sich selbst die Taschen voll zu lßgen - aus
welchen Motiven auch immer.

So isses.

--
http://hkraus.eu/
 
[sup: Typo]

On Thu, 5 Dec 2019 22:14:34 +0100, Falk Willberg wrote:
warum gibt Mercedes dann nicht 20 Jahre/500.000km Garantie?
Weil die meisten dann längst kaputt sind.

Nein. Weil der Erwartungswert (Ausfallwahrscheinlichkeit multipliziert mit
Ausfallkosten) nicht in das Preismodell von Mercedes paßt. *ICH* gebe Dir
gerne sogar 1000'000km Garantie auf (D)einen x-beliebigen Wagen. Kostet
dann halt ein wenig mehr in der Anschaffung.

Warum gibt Tesla 8 Jahre/200.000km Garantie?
Weil (Tesla davon ausgeht, dass) die meisten dann noch halten.

Nein. Weil der Erwartungswert (Ausfallwahrscheinlichkeit multipliziert mit
Ausfallkosten) Bestandteil der Marketingpolitik von Tesla ist und es Elon
Musk momentan offenbar nicht darauf ankommt, mit der Marke Tesla
wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Denn sonst würden sie nicht jahrelang
in Folge rote Zahlen schreiben [1] .

Ist ja auch keine Kunst, weil da kein fehler- und verschleißträchtiger,
thermisch und mechanisch extrem belasteter Kolbenmotor mit der
Technologie dws 18. Jahrhundert drin ist.

Sondern statt dem (wegen hoher Stückzahlen) vergleichsweise günstig zu
produzierenden Hubkolbenmotor ein sündhaft teurer, riesiger
Lithiumionenakku mit eingebauten Verfallsdatum. Ich mache mir jetzt nicht
die Mühe eines 1:1-Vergleichs, aber sagen wir so: Straßenpreise für einen
Audi A6 C7 S6 Austauschmotor (Rumpfmotor ohne Nebenaggregate) liegt bei um
die 2k¤ für den 3L Benziner mit 309kW. Es wurde schon von
Traktionsbatterien berichtet, die nach 200Mm kaum nachgelassen haben (der
Opel Ampera im ADAC-Dauertest). Ein Tesla-S-Kunde verbucht nach 45Mm eine
Reichweiteneinbuße von nur 4km (1.2%). Demgegenüber hatte ein Nissan Leaf
nach knapp 100Mm um 11% nachgelassen.

Wir alle wissen, daß man den Rückgang der Batteriekapazität nicht unbedingt
linear extrapolieren kann, ich bin aber zuversichtlich, daß Batterien,
Fahrtregler und Elektromotor ein Autoleben lang halten, so wie auch ein
Benzin-/Dieselmotor nebst Getriebe und Kupplung ein Autoleben lang hält.
Typische Nutzungsdauern von 10 Jahren vorausgesetzt (Statista: deutsche
PKW sind durchschnittlich 9.5 Jahre alt) und wenn es sich dabei nicht um
meine Karre (den hier schon besprochenen Audi A3 8L aka. "Olympischer
Alptraum") handelt.

Ergo wird man einfach die Reparaturkosten vergleichen: Ein Austauschmotor
alle 200Mm für 2k¤, ein Austauschgetriebe mit Kupplung alle 300Mm für 4k
vs. eine Traktionsbatterie nach 500Mm für...? Wer jetzt sagt "Aber so lange
fahre ich das Auto doch gar nicht!" denkt ein bisserl kurz.

OnT: Woran stirbt ein Elektromotor, der vernünftig designt wurde und im
Rahmen seiner Spezifikation betrieben wird?

An Lagerschäden.

Volker

[1] Ja, die Bilanztricks zur Aktienmanipulation sind mir durchaus bekannt.
 
On 12/6/19 10:56 AM, Axel Berger wrote:
Gerrit Heitsch wrote:
Das wundert, normalerweise geht davon einer nach dem anderen
kaputt aber nie alle gleichzeitig.

Eben. Mit dem ersten geht's los. Und dann jedes Mal Zeit und Kosten bei
denen man heute das halbe Auto zerlegen muß, bevor man an eine defekte
Sache Ăźberhaupt drankommt? Ich wĂźrde, wenn's einmal so weit ist, auch
immer alle tauschen (lassen). Ausnahme ist natĂźrlich ein FrĂźhausfall vom
ersten ersten Ast der Badewannenkurve.

Naja, bei meinem letzten Auto war nach ca. 140000 km ein Injektor
kaputt. Der und nur der wurde getauscht. Gab netterweise noch Kulanz
drauf, kostete mich nur einen 100er.

Das Auto wurde mit kurz vor 200000 km verkauft und bis zu diesem
Zeitpunkt waren die anderen drei Injektoren noch gut.

Gerrit
 
On Thu, 5 Dec 2019 19:46:32 +0100, Gerrit Heitsch wrote:
On 12/5/19 7:38 PM, Marcel Mueller wrote:
Am 05.12.19 um 09:10 schrieb Gerrit Heitsch:
muss. Das eigene Auto steht in der Garage oder auf dem Parkplatz.
Leihwagen und Zug hingegen...
In Großstädten steht das nächste
Car-Sharing-Auto statistisch gesehen näher an der Wohnung als das eigene.
Aber mit Gerümpel und/oder Kindersitz etc. im Auto lassen ist dann
natürlich nichts mehr. Das ist im Besonderen dann blöd, wenn man

.... ein Messie ist, sein Auto als rollendes MySpace-Außenlager betrachtet
und durch Ballast noch schwerer macht, als es eh schon ist.

Ja, das ist ein Problem, welches man erst bemerkt wenn man mal sein
eigenes Auto wirklich ausräumen muss.

Hmmm. Tiefgaragentransponder. Bordbuch/BDA/Serviceheft würde ich
drinlassen. Bordwerkzeug, AHK und vollwertiges Ersatzrad gehören wohl auch
zum Serienumfang.

Volker
 
On Thu, 5 Dec 2019 19:14:39 +0100, Marcel Mueller wrote:
ein Tempolimit ist ohnehin mehr als überfällig. Das ist die mit Abstand
wirksamste Methode für schnellen Klimaschutz im Verkehr.

https://www.spektrum.de/magazin/was-bringt-ein-tempolimit/1640030

Das kostet nämlich fast gar nichts - außer Stolz und Potenzersatzmittel
vielleicht.

Stammtischparolen. Sieht der Fahrzeugbestand in Ländern mit Tempolimit
anders aus? Oder klarer formuliert: Wenn die Fahrzeuge nicht ans
Tempolimit angepaßt werden (wozu xxx kW und eine hypothetische
Höchstgeschwindigkeit von 250km/h, wenn bei 130km/h auf der Autobahn
Schluß ist?), dann kostet es fast gar nichts aber bringt leider auch fast
gar nichts.

Bei Akkus ist kein Aufwand zu groß, und nur wegen eines /lösbaren/
Problems soll man auf die eklatanten Vorteile der Radnabenmotoren
verzichten?

Tempolimits einzuführen, weil man ein Differenzial und zwei Wellen
loswerden möchte, finde ich jetzt etwas übers Ziel hinausgeschossen. ;-)

Volker
 
Hartmut Kraus <hartmut.melina@web.de> wrote:
Und sollte sich das E-Auto mal erfolgreich "durchgesetzt" und die mit
Verbrenner vom Markt verdrängt haben, werden auch seine Vorteile
dahinschmelzen wie Butter in der Sonne, kannst dich heilig drauf verlassen.

Da drauf kann man sich eben nicht verlassen.

Wie Amazon angefangen hat, da haben die Konkurrenten im Versandhandel
auch ähnlich argumentiert. Und jetzt sind sie quasi Monopolist.
Amazon hat anfänglich auch enorme Verluste eingefahren.

https://qz.com/1196256/it-took-amazon-amzn-14-years-to-make-as-much-net-profit-as-it-did-in-the-fourth-quarter-of-2017/

/ralph
--
-----------------------------------------------------------------------------
https://aisg.at
ausserirdische sind gesund
 
On Thu, 5 Dec 2019 22:14:34 +0100, Falk Willberg wrote:
warum gibt Mercedes dann nicht 20 Jahre/500.000km Garantie?
Weil die meisten dann längst kaputt sind.

Nein. Weil der Erwartungswert (Ausfallwahrscheinlichkeit multipliziert mit
Ausfallkosten) nicht in das Preismodell von Mercedes paßt. *ICH* gebe Dir
gerne sogar 1000'000km Garantie auf (D)einen x-beliebigen Wagen. Kostet
dann halt ein wenig mehr in der Anschaffung.

Warum gibt Tesla 8 Jahre/200.000km Garantie?
Weil (Tesla davon ausgeht, dass) die meisten dann noch halten.

Nein. Weil der Erwartungswert (Ausfallwahrscheinlichkeit multipliziert mit
Ausfallkosten) Bestandteil der Marketingpolitik von Tesla ist und es Elon
Musk momentan offenbar nicht darauf ankommt, mit der Marke Tesla
wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Denn sonst würden sie nicht jahrelang n
Folge rote Zahlen schreiben [1] .

Ist ja auch keine Kunst, weil da kein fehler- und verschleißträchtiger,
thermisch und mechanisch extrem belasteter Kolbenmotor mit der
Technologie dws 18. Jahrhundert drin ist.

Sondern statt dem (wegen hoher Stückzahlen) vergleichsweise günstig zu
produzierenden Hubkolbenmotor ein sündhaft teurer, riesiger
Lithiumionenakku mit eingebauten Verfallsdatum. Ich mache mir jetzt nicht
die Mühe eines 1:1-Vergleichs, aber sagen wir so: Straßenpreise für einen
Audi A6 C7 S6 Austauschmotor (Rumpfmotor ohne Nebenaggregate) liegt bei um
die 2k¤ für den 3L Benziner mit 309kW. Es wurde schon von
Traktionsbatterien berichtet, die nach 200Mm kaum nachgelassen haben (der
Opel Ampera im ADAC-Dauertest). Ein Tesla-S-Kunde verbucht nach 45Mm eine
Reichweiteneinbuße von nur 4km (1.2%). Demgegenüber hatte ein Nissan Leaf
nach knapp 100Mm um 11% nachgelassen.

Wir alle wissen, daß man den Rückgang der Batteriekapazität nicht unbedingt
linear extrapolieren kann, ich bin aber zuversichtlich, daß Batterien,
Fahrtregler und Elektromotor ein Autoleben lang hält, so wie auch ein
Benzinmotor nebst Getriebe und Kupplung ein Autoleben lang hält. Typische
Nutzungsdauern von 10 Jahren vorausgesetzt (Statista: deutsche PKW sind
durchschnittlich 9.5 Jahre alt) und wenn es sich dabei nicht um meine Karre
(den hier schon besprochenen Audi A3 8L aka. "Olympischer Alptraum")
handelt.

Ergo wird man einfach die Reparaturkosten vergleichen: Ein Austauschmotor
alle 200Mm für 2k¤, ein Austauschgetriebe mit Kupplung alle 300Mm für 4k
vs. eine Traktionsbatterie nach 500Mm für...? Wer jetzt sagt "Aber so lange
fahre ich das Auto doch gar nicht!" denkt ein bisserl kurz.

OnT: Woran stirbt ein Elektromotor, der vernünftig designt wurde und im
Rahmen seiner Spezifikation betrieben wird?

An Lagerschäden.

Volker

[1] Ja, die Bilanztricks zur Aktienmanipulation sind mir durchaus bekannt.
 
Am 04.12.19 um 23:20 schrieb Rupert Haselbeck:
Marcel Mueller schrieb:

Das ist bereits ein Risiko, wenn man im Winter auch wieder heim will und
ein Stau dazwischen kommt. Bereits ohne Stau heißt das in etwa
Reichweite durch 4.

Das kommt wohl recht gut hin.

Wir hatten in meiner letzten Firma ein E-Auto fĂźr Filialbesuche. Das war
trotz nominell deutlich dreistelliger Reichweite ein Risiko. Viel mehr
als 30km one Way hat sich damit fast niemand getraut.

Das ist auch gut so. Ich hab letztes (oder schon vorletztes?) Jahr einen
Praktikanten (oder wars ein Referendar? egal) getroffen, der grad am Montag
mal sein Leid klagte. Man sei mit vier Personen im Auto des Kumpels, einem
Nissan Leaf, gesponsert von dessen Papi, zur Winterzeit nachts gegen halb
eins von Passau nach Freyung gefahren (ist wohl eine Disco dort, welche
besucht werden musste). Leider gab es ein unschĂśnes Erwachen, als man auf
halber Strecke nach Hause liegenblieb :-(
Der BĂźrgermeister einer Bayerwaldgemeinde, der im Rahmen des "E-Wald"-
Projekts ebenfalls einen Nissan Leaf fĂźr seine Gemeinde bekam, wollte diesen
dem Bauhof u.a. für die Straßenkontrolle beim Winterdienst gönnen. Nachdem
man damit im Bergauf-Bergab der Bayerwaldstraßen kaum einen halben Tag
fahren konnte,

Hä? Gerade da mßsst es doch wunderbar funktionieren. Oder ist
"Rekuperationsbremse" auch wieder nur ein Werbegag?

--
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Am 06.12.19 um 11:49 schrieb Hartmut Kraus:
Am 04.12.19 um 19:49 schrieb Ralph Aichinger:
Marcel Mueller <news.5.maazl@spamgourmet.org> wrote:
Und wer kauft sich schon ein Auto, mit dem er *nur* Kurzstrecken fahren
kann? Kein Urlaub. Kein Besuch in einer entfernten Stadt.

*Noch* wenige. Wenn die Alternative ein doppelt so teures ist, das auch
Langstrecken schafft, dann vermute ich: Viele.

Ich befĂźrchte, nicht. Bedenke die Altersstuktur. Neulich erst hat mir
eine alte Dame ganz stolz von ihrem neuen Auto erzählt. ("Dafßr haben
wir ein Leben lang gearbeitet.") Ha, ha, fĂźr ein doppelt so teures (das
man als alter Meschn auch kaum noch Ăźber lange Strecken bewegt), also
zwei Leben lang ... ;)

Und ihr Mann ist schon auch so ein alter Friemelarsch, der lieber 10mal
repariert als 1mal neu kauft. ;)

--
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Am 04.12.19 um 19:49 schrieb Ralph Aichinger:
Marcel Mueller <news.5.maazl@spamgourmet.org> wrote:
Und wer kauft sich schon ein Auto, mit dem er *nur* Kurzstrecken fahren
kann? Kein Urlaub. Kein Besuch in einer entfernten Stadt.

*Noch* wenige. Wenn die Alternative ein doppelt so teures ist, das auch
Langstrecken schafft, dann vermute ich: Viele.

Ich befĂźrchte, nicht. Bedenke die Altersstuktur. Neulich erst hat mir
eine alte Dame ganz stolz von ihrem neuen Auto erzählt. ("Dafßr haben
wir ein Leben lang gearbeitet.") Ha, ha, fĂźr ein doppelt so teures (das
man als alter Meschn auch kaum noch Ăźber lange Strecken bewegt), also
zwei Leben lang ... ;)

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On Thu, 5 Dec 2019 22:10:25 +0100, Fritz.Schoerghuber wrote:
Am 05.12.2019 um 21:28 schrieb Hartmut Kraus:
Anschaffungskosten / Lebensdauer deines E-Autos
incl. Akkus im Vergleich zu einem "gleichwertigen" Verbrenner?

Kaufpreis in .at 48,040,-
Garantie auf den 64kWh-Akku 8 Jahre oder 200.000km
Servicekosten 80,- alle 15.000km

Das erscheint mir ein wenig sehr optimistisch.

Klimacheck wirst Du alle 2 Jahre/30Mm machen müssen (50¤),
Aktivkohle-Innenraumfilter wird einen guten Zehner kosten und rein
regenerativ bremst Deine Karre auch nicht, ergo darf man die 250¤, die so
ein Satz aus Scheiben und Belägen alle 100Mm kostet mit um die 30-40¤ je
15Mm einpreisen. Wenn Du nicht elektrisch sondern hydraulisch bremst, wird
zudem je 30Mm ein Bremsflüssigkeitswechsel für ca. 60¤ fällig, machen
wir uns da mal nichts vor. Der Reifenverschleiß dürfte etwa vergleichbar
mit dem eines konventionell angetriebenen Fahrzeugs sein.

Die achtjährge Akkugarantie wird man dann ähnlich wie mit einer
Neuwagen-/Anschlußgarantie bei den Verbrennern sehen bzw. kaufen, da sind
meist auch die Klassiker: Motor-Kupplung-Getriebe-Bremsen-Lack abgedeckt.

Unter dem Strich dürfte der reine Betrieb (Energiekosten, Wartung,
Reparatur) eines BEV momentan günstiger sein als der eines Verbrenners.
Betrachten wir allerdings auch den Wertverlust der meist deutlich teureren
BEVs (deutscher Einstiegspreis für den Hyundai Kona Elektro 34'600¤, der
Hybrid kostet 26'900¤, mit Basismotor 17'730¤), muß der Strom schon
ziemlich billig sein.

Das alles gesetzt den Fall einer unumgänglichen Neuanschaffung. Denn wenn
mir jemand ernsthaft weismachen will, an einem Neuwagen sei irgendetwas
billiger oder umweltfreundlicher gegenüber einem halbwegs aktuellen (<=20
Jahre), intakten Altfahrzeugs, das sich noch im Bestand befindet, zeige
ich ihm einen Elefanten, der fliegen kann.

Ich fahre elektrisch nicht primär wegen des "grünen
Anstrichs", sondern weil's zu meiner selbstgebauten
PV passt

Meine Rede.

weil's VIEL mehr Komfort bedeutet und weil's
halt mein spezieller Spleen ist, den ich mir leiste.

Und das ist außerhalb jeglicher Diskussion. Finde ich sowieso viel
authentischer, wenn jemand sagt: "Weil ich es geil finde.", anstatt sich
die Anschaffung mit leicht falsifizierbaren Aussagen schönzulügen.

Volker
 
On 12/6/19 11:45 AM, Volker Bartheld wrote:
Klimacheck wirst Du alle 2 Jahre/30Mm machen müssen (50¤),
Aktivkohle-Innenraumfilter wird einen guten Zehner kosten und rein
regenerativ bremst Deine Karre auch nicht, ergo darf man die 250¤, die so
ein Satz aus Scheiben und Belägen alle 100Mm kostet mit um die 30-40¤ je
15Mm einpreisen.

Also bei meinem TDI hielten die vorderen Bremsen 150000 km und die
hintern 180000 km. Hat mich auch überrascht und gefreut. Wenn die beim
E-Auto nicht länger halten hat jemand was falsch gemacht.


Wenn Du nicht elektrisch sondern hydraulisch bremst, wird
zudem je 30Mm ein Bremsflüssigkeitswechsel für ca. 60¤ fällig, machen
wir uns da mal nichts vor.

Bremsflüssigkeit wechselt man doch eher nach Zeit, typischerweise alle 3
Jahre?

Gerrit
 
Am 05.12.19 um 13:46 schrieb horst-d.winzler:
Wer in anderen Ländern urlaubt, der sollte sich auch mal die
Infrasruktur ansehen. Als vorbildlich empfand ich den ÖPNV in Japan.
Sauber und pßnktlich. Die Fahrkartenterminals sind auch fßr Europäer
sehr gut verständlich. Aber auch in Peking kann man den ÖPNV empfehlen.
Also Sauberkeit und PĂźnktlichkeit sind keine Zauberei. Es ist machbar,
so man will.

Und man keine Autolobby versorgen muss ... Wie machen das Ăźbrigens die
Dänen? Denen geht's saugut, und die bauen ßberhaupt keine Autos.

--
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Am 06.12.2019 um 13:13 schrieb Volker Bartheld:

Softwareupdates: Falls die Belegterkennung des Fahrersitzes (Drucksensor
Sitzfläche, Sicherheitsgurt, Türkontakt) erkennt, daß kein Fahrer mehr am
Steuer sitzt, geht der Motor aus. Vermeidet Bußgelder [1].

Bei mir ist es umgekehrt: Macht man bei Start/Stop die Fahrertür auf, springt
der Motor wieder an...

Bernd
 
Am 05.12.19 um 09:32 schrieb Gerrit Heitsch:
On 12/5/19 9:28 AM, Ralph Aichinger wrote:
Gerrit Heitsch <gerrit@laosinh.s.bawue.de> wrote:
Wobei man bei den Alternativen auch den Aufwand an Zeit mit einrechnen
muss. Das eigene Auto steht in der Garage oder auf dem Parkplatz.
Einsteigen, losfahren.

Leihwagen und Zug hingegen...

Drum wird man um das Verhalten zu ändern an diesen Schrauben
drehen mĂźssen. Durch Verteuerung des (Verbrenner-)Autos, durch
bequemer machen der Alternativen, durch Veränderung der sozialen
Erwartungen, etc.

Auf das bequemer machen warte ich schon lange. Passiert nur nichts. Aber
beim Unbequemer machen sind alle immer gleich dabei.

Kann ich nu nich' sagen, als alter MVV - Kunde. Ok, dass die Busse in
diesem gottverlassenen Nest hier nur noch zwei Haltestellen anfahren,
ist wohl mangelndem Fahrgastaufkommen geschuldet. Aber in der S-Bahn
finde ich selbt im dicksten GewĂźhl immer einen Sitzplatz. Und Idioten
kannst du Ăźberall haben, auch im Individualverkehr. ;)

--
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Am 01.12.19 um 22:49 schrieb Ralph Aichinger:
Klaus Butzmann <kb.usenet@butzomail.de> wrote:
Was machen die restlichen vom Fußvolk mit Mietswohnung und
Laternenparkplatz in 500 m Entfernung und Durchschnittseinkommen?

Die wohnen dann in einer Großstadt und fahren mit dem
Bus und der Straßenbahn?

Das sehe ich auch so. Zeig' mir mal den heutigen Durchschnittsverdiener
mit fettem E-Auto. Ich glaube, hier haben ein paar Leute ziemlich
abgehoben. ;)

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