Mit Tachyonen und Gold-Chip gegen Handystrahlen...

Am 08.07.2015 um 19:03 schrieb Volker Staben:
Am 08.07.15 um 18.16 schrieb Christoph Müller:

müssen sie nicht, weil die Anlagen ja mehr zu bieten haben als nur
Strom. Sie bieten den Strom GENAU DANN, wenn er gebraucht wird.

Ich denke, der Nachweis, dass Dein System genau das nicht leisten kann,
ist hinreichend erbracht.

Nein.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
 
"Gerrit Heitsch" schrieb am Tue, 07 Jul 2015 17:18:15 +0200 in
de.sci.electronics:

Und die Mär, dass Kohle, Öl, Uran - und was sonst noch alles - bald am
Ende ist laß mal stecken.

Ach, die wachsen nach? Erklär...

Ja, das tun die. ;-)

Wobei es mir allerdings abenteuerlich erscheint, aus der Aussage, dass
die "nicht bald am Ende" sind, darauf zu schließen, dass die
nachwachsen *müßten*.

Es ist ein grundsätzliches Problem der menschlichen Vorstellungskraft,
mit Zahlen, die die Größenordnung alltäglicher Erfahrung mehrfach
übersteigen sinnvoll umgehen zu können.

Wir verbrauchen weltweit *jedes Jahr* rund 3,8 Mrd. Tonnen Öl. Eine
"unvorstellbare Menge", insbesondere, wenn man bedenkt, dass wir uns
durch unsere Schreibweise im Dezimalsystem lediglich einer
raffinierten Zahlen"stenografie" bedienen: wir vergessen leicht, dass
wir um von der Zahl namens "1000" zu "1 Million" zu kommen, eigentlich
die Zahl 1000 genausoft hinschreiben müßten, wie ihr Wert ist. Bis
1000 kann man eigentlich locker in einer Viertelstunde zählen, wenn
man in jeder Sekunde eine Zahl ausspricht. Bei der Million wird das
dann schon zu einer richtigen Aufgabe. Wollte man auf diese Weise bis
zu einer Milliarde zählen, so müßte man - einen üblichen 8-Stundentag
vorausgesetzt - sein Leben lang, Sekunde für Sekunde weiterzählen -
und mindestens 80 Jahre müßte man auch noch alt werden.

Die Welt um uns herum nimmt aber nun mal keine Rücksicht darauf, wie
es um unser Zahlenbefinden steht - sie ist für uns im wahrsten Sinne
des Wortes *unvorstellbar*. Die 3,8 Mio. Tonnen Öl, die wir Jahr für
Jahr verbrauchen sind nur ein winziger Anteil der Vorräte, die auf
unserer eben auch unvorstellbar großen Erde schlummern. Im Jahre 2012
waren die *nachgewiesenen* Ölvorräte bei 222,8 Mio. Tonnen.

Einen moderaten Verbrauchszuwachs eingerechnet können wir uns also
rund 50 Jahre Zeit lassen, einen adäquaten Ersatz zu finden.

Aber das ist noch nicht alles. Auch unsere Technik entwickelt sich
weiter - und zwar in einem enormen Tempo. Innerhalb der uns zur
Verfügung stehenden Zeit entwickeln sich neue Methoden der Prospektion
und auch solche der Förderung. Dadurch *steigen* die Vorräte letztlich
sogar Jahr für Jahr *trotz* des steigenden Verbrauchs.

"Weltweite Öl- und Gasreserven

2013 222.750.000 Tonnen
2012 206.730.000 Tonnen
2010 184.170.000 Tonnen
2005 173.765.000 Tonnen "

http://www.ed-info.de/edplus/ArtikelAnsichtArc.php?newsId=276

Die Erhebung stammt aus 2013, zu dieser Zeit spielte Fracking noch
keine nennenswerte Rolle. Aktuell liegen die Reserven entsprechend
höher.

Das nur mal am Beispiel Öl. Für andere wichtige Rohstoffe gilt
sinngemäß dasselbe.

Die Rohstoffe wachsen nicht nach, allerdings wächst unsere technische
Fähigkeit, selbige zu fördern.

Ein weiterer Punkt kommt hinsichtlich der Zeitskalen, über die wir
bezüglich einer eventuellen Knappheit zu reden haben noch hinzu:

Noch nie! in der Geschichte der Menschheit ist ein Rohstoff
ausgegangen oder auch nur wirklich knapp geworden. Längst bevor dies
hätte geschehen können wurde ein Ersatz gefunden, der dem bislang
verwendeten Rohstoff nicht nur ebenbürtig, sondern überlegen war.

Betrachten wir den gegenwärtigen Stand unserer Entwicklung, so spricht
nichts dafür, dass sich dies in einer absehbaren Zukunft ändern
könnte.

Hinsichtlich der benötigten Energie in einem industrialisierten
Wohlstandsland wäre es somit sinnvoller, derzeit die in mehr als
ausreichendem Maße vorhandenen Energiequellen zu nutzen - und in aller
Ruhe Zukunftspläne zu schmieden, ohne den status quo zu gefährden.

Die Energiewende wird keine Zukunft haben, Physik und Wirtschaft sind
dagegen. Es gibt aber auch durchaus sinnvolle Konzepte. Eines ist
dieses hier:

http://www.ipp.mpg.de/de/aktuelles/presse/pi/2015/06_15

Schöne Grüße

Robert.
 
Am 08.07.2015 um 22:41 schrieb Robert Pecks:

Die 3,8 Mio. Tonnen Öl, die wir Jahr für
Jahr verbrauchen sind nur ein winziger Anteil der Vorräte, die auf
unserer eben auch unvorstellbar großen Erde schlummern. Im Jahre 2012
waren die *nachgewiesenen* Ölvorräte bei 222,8 Mio. Tonnen.

Und welchen Prozentsatz kann man davon fördern, ohne dafür mehr Energie
zu verbrauchen als drinsteckt? seufz.

Und natürlich muß man lediglich für den Rest die Arktis, Antarktis, den
südamerikanischen Dschungel, die Weltmeere und die Küsten umgraben,
verseuchen oder verpesten. Um noch mehr CO2 in die Atmosphäre zu jubeln,
weil es ja so toll ist, und man sich um nichts kümmern muß, außer daß
dann das Öl in 20 Jahren ausgeht und man dumm dasteht, weil man es nicht
für nötig befunden hat, sich um Alternativen zu kümmern.

Du bist voll der Held. Hast du eigentlich einen Aufkleber "mein Auto
fährt auch ohne Wald" an der Karre?

Hanno
 
Am 08.07.2015 um 21:40 schrieb Sieghard Schicktanz:
Hallo Christoph,
Du schriebst am Wed, 08 Jul 2015 17:50:08 +0200:

[typisches Kundenverhalten ... nachbilden]
Bringt aber nichts. Es geht darum, wie diese Kunden (sind dann ja auch
Lieferanten) ihr eigenes Umfeld optimieren.

Ja, dann _frag_ sie doch einfach.

Einfach? Solche Fragerei beschäftigt ganze Institute. Wofür hältst du
mich, dass ich sowas locker flockig mal eben so nebenher machen kann?
Dabei genügt ja nicht mal die übliche Fragerei. Den Befragten muss erst
noch ein Szenario sehr gut vorgestellt werden, damit sie überhaupt
sinnvolle Antworten geben können. So lange deren Kopfkino nicht
anspringt, sind die Antworten nicht brauchbar.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
 
Am 08.07.15 um 22.17 schrieb Christoph Müller:
Mindestumsätze schließen sämtliche Kleinlieferanten, die diese
Mindestumsätze nicht bieten können, von vornherein aus.

Die Idee, dass hinter der Festlegung einer Untergrenze für die Teilnahme
bspw. an den Regelleistungsmärkten ein Sinn steckt, ist Dir noch nie
gekommen? Dann denke doch darüber einfach mal nach.

> Wäre die Diskriminierungsfreiheit Realität, gäbe es keine Mindestumsätze.

Du verwechselst "diskriminierungsfrei" mit "bedingungsfrei".

> Mit ASTROHS sind diese in der Tat auch gar nicht vorgesehen.

Wen interessiert das?
 
Am 09.07.15 um 09.16 schrieb Christoph Müller:
Am 08.07.2015 um 21:40 schrieb Sieghard Schicktanz:
Hallo Christoph,
Du schriebst am Wed, 08 Jul 2015 17:50:08 +0200:

[typisches Kundenverhalten ... nachbilden]
Bringt aber nichts. Es geht darum, wie diese Kunden (sind dann ja auch
Lieferanten) ihr eigenes Umfeld optimieren.

Ja, dann _frag_ sie doch einfach.

Einfach? Solche Fragerei beschäftigt ganze Institute. Wofür hältst du
mich, dass ich sowas locker flockig mal eben so nebenher machen kann?
Dabei genügt ja nicht mal die übliche Fragerei. Den Befragten muss erst
noch ein Szenario sehr gut vorgestellt werden, damit sie überhaupt
sinnvolle Antworten geben können. So lange deren Kopfkino nicht
anspringt, sind die Antworten nicht brauchbar.

selektives Antworten? S. hatte doch auch die Option "selber was dazu
ausdenken" ins Spiel gebracht. Wie wäre es denn damit?
 
Christoph MĂźller wrote:

Am 08.07.2015 um 13:52 schrieb Matthias Dingeldein:
Christoph MĂźller wrote:

Warum wird die Grundlastfähigkeit denn gerne so dick heraus gestrichen?
Mit ASTROHS wird dieser Begriff bedeutungslos.

du haettest wohl gerne, dass der Begriff bedeutungslos wird, weil Astrohs
das nicht sinnvoll bedienen kann, das ist aber eher ein Argument gegen
Astrohs als dafuer

DAS musst du mal näher erklären.

das Kraftwerk, das 24/7 durchlaeuft, produziert billiger als die Astrohs-
Kisten

muessen also dann genutzt werden, wenn sie da
sind

das betrifft im Wesentlichen nur Sonne und Wind.

um die ging es

Da stÜrt aber die gerade die Grundlastfähigkeit. Denn diese Dinger kann
man nicht einfach ein- und ausschalten, je nach dem, ob grade die Sonne
scheint und der Wind weht.

darum braucht man Speicher und Leitungen

Brennstoffe SIND bereits Energiespeicher! Und sie liegen ÜBERALL herum.
Wozu also noch groß Leitungen bauen? Die, die man braucht, sind im
Wesentlichen längst installiert.

die Falschheit dieser Behauptungen wurde bereits mehrfach erlaeutert

Die Spule im Wechselrichter hat kein thermisches Problem, die geht
bei Ueberstrom in Saettigung und erzeugt dadurch Stromspitzen, die
den Leistungshalbleiter schiessen.

Noch gar nicht lange her, da wurde mir hier erklärt, dass die
Wechselrichter der besseren Filterung wegen so viel robuster geworden
sind. Warum sollten sich jetzt ausgerechnet diese StĂśrungen NICHT
wegfiltern lassen, sondern den Leistungshalbleiter schießen?

die Filterung erreicht man unter anderem dadurch, dass man die Spulen
magnetisch entsprechend ueberdimensioniert

Warum ist das bei einem Einspeisewechselrichter NICHT mĂśglich?

offensichtlich macht man das bereits

Wo ist dann das Problem?

du willst einen weiteren Faktor 50 bei der Ueberdimensionierung hinzufuegen

Und wenn man fĂźr so heftige kurzfristige StĂśrungen ein Schwungrad mit
Motor-Generator-Kombination verwendet?

das wird bestimmt als eine Moeglichkeit im Zuge der Netzertuechtigung
fuer die zukuenftigen Aufgaben mit betrachtet, derzeit erledigen das
einfach die grossen Kraftwerke mit

Ist dann also tatsächlich kein unßberwindliches Problem, wie hier so
gerne behauptet wird.

es ist nur fuer Astrohs unueberwindlich, weil du das statt einer
Netzertuechtigung machen willst

Ah, verstehe ... also ist das keine Handelsspanne, sondern eine
Netzanschlussgebuehr. Warum nennst du das nicht auch so?

Weil ich schon immer gesagt habe, dass die Handelsspanne, die ASTROHS
schon immer vorgesehen hat, den ganzen "Strommarktplatz" am Laufen hält.

Zum Am-Laufen-Halten muss da aber ein positiver Saldo rauskommen, die
Handelsspanne hat Saldo 0 und die Anschlussgebuehr, die du als Handelsspanne
bezeichnest, muss die Kosten decken, ist also von den Teilnehmern zu zahlen.
Zusammen ist also wie nebenan geschrieben der Saldo negativ und das System
blutet aus.

Damit siehts mit der Rentabilitaet von KWK gegenueber Heizungen in deinem
System noch viel schlechter aus als angenommen:

Aha. Dann wird das Stromnetz jetzt also schon von Zwangsarbeitern ganz
kostenlos instand gehalten?

nein, die Stromnetzbetreiber verleugnen nicht die Existenz von Fixkosten,
darum nennen die ihre Anschlussgebuehren auch so (auch wenn die Fixkosten
teilweise auf den Verbrauch umgelegt werden)

die Leitungskosten sind dann
Soda-Kosten, und die Strompreise muessen den Preis der Grosskraftwerke ab
Kraftwerkszaun unterbieten,

mĂźssen sie nicht, weil die Anlagen ja mehr zu bieten haben als nur
Strom.

herkoemmliche Heizungen bieten alles, was Astrohs bieten kann, ausser Strom,
sind aber billiger

Sie bieten den Strom GENAU DANN, wenn er gebraucht wird. Das
erspart teure Stromspeicher. Sie bieten den Strom auch DORT an, wo er
gebraucht wird.

du hast entweder Speicher, die du elektrisch aufladen kannst und Leitungen,
die den Strom von da, wo er anfaellt, nach da, wo er gebraucht wird,
transportieren koennen, oder du hast wesentlich zu wenig Brennstoff, um die
benoetigte elektrische Energie dauerhaft zur Verfuegung zu stellen

nicht bloss den Einkaufspreis am Hausanschluss.

Wie eben beschrieben - das ist zu kurz gedacht.

wie immer wieder beschrieben - ein Grossteil deiner Argumentation faellt
einfach in sich zusammen, wenn man mal ein wenig weiterdenkt

Es geht darum, was am
Jahresende zur freien VerfĂźgung steht. Es geht bei weitem nicht nur um
den Strompreis. Er spielt nur deshalb eine so zentrale Rolle, weil

.... es der einzige Mehrwert gegenueber einer herkoemmlichen Heizung ist
(allerdings ist es kein Alleinstellungsmerkmal, denn es gibt schon KWK):

Aus dem Erloes muss wie gehabt der Mehrpreis der KWK (und des gesamten
Systems) gegenueber einer einfachen Heizung gedeckt werden; insbesondere
muss der Erloes auch den mit KWK und KWK-Foerderung erzielbaren Erloes
ueberbieten, wenn dein System dem Teilnehmer einen Vorteil gegenueber dem
Status Quo bieten soll.

Ich hoffe, das Ganze grade hinreichend gut erklärt zu haben.

mir waere es lieber, wenn du das Ganze erstmal hinreichend gut verstehen
wuerdest

Gruss, Matthias Dingeldein

--
.... und immer ne Handbreit Schiene unter den Raedern!
 
Christoph MĂźller wrote:

Am 08.07.2015 um 13:26 schrieb Matthias Dingeldein:
Christoph MĂźller wrote:
Am 07.07.2015 um 12:45 schrieb Matthias Dingeldein:
Christoph MĂźller wrote:

Klar. Prototpyen mit Großserienanlagen produzieren zu wollen, wäre
erst recht teuer.

Du hattest behauptet, fuer die Kunden wuerde nur der Preisvorteil durch
Massenproduktion uebrigbleiben, die Kosten fuer deren Einrichtung
hattest du trotz Hinweis darauf ignoriert.

Weil man Großserien nur dann auflegen wird, wenn die Gewinnaussichten
groß genug sind.

und wer zahlt die Gewinne?

Alle, die was davon haben.

von den Gewinnen hat aber nur der was, der sie einstreicht, nicht der, der
sie bezahlt

Warum sollte man dann noch eigens auf solch kleine Posten
eingehen?

weil dieser "kleine" Posten deine Argumentation kaputtmacht

Warum hast du sinnentstellend zitiert? Darum ging es:
------------------------
Weil man Großserien nur dann auflegen wird, wenn die Gewinnaussichten
groß genug sind. Das beinhaltet auch, dass die Entwicklungs- und
Einrichtungskosten im Produktpreis angesichts der großen Stückzahlen
unter gehen. Warum sollte man dann noch eigens auf solch kleine Posten
eingehen?
------------------------

Das steht sogar noch da. Ich war bloss naiv genug anzunehmen, du wuerdest
erkennen, dass die "kleinen" Posten auch mit der Stueckzahl skalieren,
sodass sie auch bei n gegen unendlich nicht vernachlaessigbar klein werden.
Von den Gewinnaussichten gehen also noch die Einrichtungskosten und alles
ab, und selbst ohne das sind die Gewinnaussichten negativ.

du darfst gerne den Lichtschalter bewachen, wenn du magst

Dazu wird kein Mensch aus Fleisch und Blut große Lust haben. Sowas ist
eine typische Aufgabe fĂźr Automaten. Warum sollten sich also Menschen
darum kĂźmmern, wenn's Automaten sehr viel besser kĂśnnen?

Was soll der Automat da? Eigentlich braucht man nichtmal einen
Lichtschalter.

Den "Lichtschalter" habe ich jetzt stellvertretend fĂźr viele Dinge
aufgefasst.

du hattest behauptet, es waere kein bedarfsorientierter Strommarkt ohne
Astrohs moeglich, also habe ich ein Gegenbeispiel gebracht

DB AutoZug
haette schon diesen Kundenstamm, und eine vorhandene Plattform, die
nur geringfuegig modifiziert werden braeuchte.

Nein.

Doch.

Fahrpläne/Zwischenhalte.

haben nichts damit zu tun

Fehlende Kundschaft.

ok, sie arbeiten seit laengerem daran, ihre Stammkunden loszuwerden, das ist
aber kein Problem der Autozuege, sondern eins der Marketingabteilung von DB
AutoZug

um Strom aus Verbrennungskraftmaschinen zu
substituieren, wenn es dazwischen keine Leitung gibt?

42:2
Gibt's aber.

du hast aber gesagt, die sollen nicht gebaut werden,

wg. Abwärme und Schadensanreicherung

deswegen sollen keine Leitungen gebaut werden, mit denen Strom aus
Verbrennungskraftmaschinen durch Strom aus Sonne und Wind substituiert
werden kann? Du machst dich laecherlich.

Doppelt falsch.

dann behaupte es nicht

Nicht Behauptung. Gibt's schon.

du moegest dich mit der Erzeugungs- und Laststruktur befassen, um
realistische Einschaetzungen zum Bedarf zu gewinnen

Verständnisproblem?

offensichtlich, dennoch versuchen eine ganze Reihe Leute hier, dir damit
auf die Spruenge zu helfen, bisher leider ziemlich erfolglos

Rudelverhalten statt Sachverstand und guter Wille.

die Tatsache, dass die Leute ueberhaupt noch auf deine Postings antworten,
belegt die Existenz von gutem Willen, und die Argumente, die in den Postings
drinstehen, belegen den Sachverstand derer, die auf dich antworten ...
leider lehnst du aus ideologischen Gruenden die Realitaet ab :-(

Echt?

ja (Ueberschlagsrechnung siehe weiter vorne im Thread)

Nicht Ăźberzeugend.

das sagt weniger ueber die Ueberschlagsrechnung als ueber dich...

Wie viel Biomasse braucht man, 95% mit Sonne und Wind erledigt wird?

wie macht man 95% mit Sonne und Wind, wenn sich die Energie aus Sonne und
Wind weder raeumlich (du willst ja auf die Netzertuechtigung verzichten)
noch zeitlich (du willst keine passenden Speicher) mit dem Verbrauch zur
Deckung bringen lassen?

Energiespeicher verstromen. Aber NUR dann. Nicht 24/7.

also, wenn bei 30% Wind-, 5% Solar- und 4% Wasserstrom die Leitungen zu
gluehen beginnen, kriegt man eine 95%-Deckung durch diese Energietraeger
hin, indem man Brennstoffe mit schlechtem Wirkungsgrad verheizt, anstatt
Leitungen und passende Speicher zu bauen?

Gruss, Matthias Dingeldein

--
.... und immer ne Handbreit Schiene unter den Raedern!
 
"MaWin" schrieb am Wed, 8 Jul 2015 00:21:07 +0200 in
de.sci.electronics:

Wenn ich etwas Neues machen will, dann beschaffe ich mir die Kohle,
fange an zu entwickeln, teste den Kram durch - und gehe *dann* in den
Markt, wenn ich diesen mit meinem Produkt überzeugen kann.

Fein, warum lief das nicht so bei der Atomkraft ?

Da lief es ja noch so:

Subventionen gab es für Forschung und Entwicklung (UDIAGS), die will
ich auch PV, Wind, Fusion und was der Möglichkeiten mehr sind
keinesfalls vorenthalten.

Für den wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen mußten diese (genau wie
alle anderen seinerzeit auch) selbstverständlich selbst aufkommen.

Durch den Einsatz der KKW wurde keine bereits bestehende Technlogie
zur Stromerzeugung oder gar das bestehend Netz in seinem Bestand
gefährdet.

Der Strompreis für den Endkunden blieb stabil bzw. senkte sich sogar.

Es wurde nur halbentwickelter Schrott mit kleingeredeten Problemen von
korrupten Politikern auf eine Menschheit losgelassen, die das nicht wollte.

Hier ging es die ganze Zeit um Deutschland - und da ist Deine
Einlassung schlicht und ergreifend falsch. In allen Punkten.

Die hiesigen Kraftwerke haben in einer immerhin mittlerweil insgesamt
566 Betriebsjahre umfassenden Laufzeit alle Erwartungen hinsichtlich
Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Umweltschutz perfekt erfüllt.

Andere Länder können nicht auf diese Erfolgsbilanz verweisen - und
*wir* schalten die Dinger ab und weinen dann auch noch darüber,
neuerdings wieder mehr CO2 auszustoßen.

Und ja, die Bevölkerung stand seinerzeit nahezu geschlossen hinter dem
Beschluß die zivile Nutzung der Kernkraft hierzulande einzuführen. Die
"Nein, danke"-Krieger sind ein Spät-Phänomen des kalten Krieges.

Warum wohl setze ich mich dafür ein, die bemannte Raumfahrt wieder zu
etwas zu machen, dem alle begeistert zustimmen?

Geld verbrennen, was man für nachhaltige Energieversorgung besser
gebrauchen könnte ?

Es ist schon frech, wie manche die deutsche Sprache regelrecht
vergewaltigen. Unsere bisherige Energieversorgung (so bis etwa um die
Jahrtausendwende) war "nachhaltig" im ursprünglichen Wortsinne
(allgemein: anhaltend, lange nachwirkend, dauernd). Davon ist kaum
noch eine Spur übrig. Es wurden bislang Unsummen ausgegeben, um nicht
nur unsere perfekt funktionierende Energieversorgung regelrecht zu
sabotieren, sondern auch unserer Wirtschaft bereits immenser Schaden
zugefügt.

*Hätten* wir dieses Geld in Bildung gesteckt, in Infrastruktur oder
halt nur in Projekte die "ein Aufbruch zu neuen Ufern" darstellen, wie
eben auch die bemannte Raumfahrt, dann stünden wir heute weit besser
da - das "investierte" Geld wäre eben nicht "nachhaltig" verbrannt.

Tschernobyl hat darüberhinaus mit den hiesigen Kraftwerken
soviel zu tun, wie ein Trabbi mit 'ner aktuellen S-Klasse.
Fukushima ist und war nie ein kerntechnisches Problem.

Achduscheisse, da leugnet ja einer das blaue vom Himmel herunter.

Könntest Du Deine tollen Erkenntnisse dem dummen Laien mal näher
erklären? Haben (oder hatten) wir in D denn so ein Ding wie in
Tschernobyl jemals gebaut oder auch nur zugelassen? Hätte sowas hier
auch nur die Chance einer Betriebsgenehmigung bekommen? Nichtmal der
Leichtwasserreaktor aus Fukushima hätte in D eine solche Chance
bekommen.

Und? Wo sind denn all die Toten und/oder geschädigten der Havarie von
Fukushima Daiichi? Meinst Du diejenigen, die durch die eigentlich
nicht erforderliche Evakuierung starben - oder verwechselst Du den
Unfall im Kraftwerk mit den Folgen der viel schlimmeren
Naturkatastrophe?

Da bin ich aber mal gespannt.

Niemand braucht AKWs. Auf die Fläsche eines AKW (ca. 1000m x 1000m
umzäuntes Gebiet) mit einer Leistung von 1GW (Standardreaktor)
fällt so viel Sonnenenergie (1000W x 1000 x 1000 = 1GW) wie der
Reaktor erzeugt.

Tja, solange die (rechnerisch mögliche) Strahlungsenergie dort auch
ankommt. Jede Wolke und die dumme Tatsache, dass die Erde nicht in der
bestmöglichen Position angeleimt werden kann, machen die schöne
Rechnung dann schnell zunichte. Hinzu kommt, dass unsere Solarmodule
selbst von der maximalen Strahlung nur einen Bruchteil umsetzen können
- also einen eher miserablen Wirkunsgrad haben.

Andererseits: solltes Du ein Modul (welcher Art auch immer) erfinden,
das auf dieser Fläche diese Leistung 24/7 erbringt, dann gönne ich Dir
Dein Dasein als künftiger Milliardär ohne jeden Neid - und weine
unseren bisherigen Kraftwerken keine Träne nach.

> Man muss sie nur zu nutzen wissen.

Leider ist dieses Problem hinsichtlich der bislang verwendeten
Solarzellen systemimmanent.

Viele Aufgaben brauchen nachts gar keine Energie, z.B. Meerwasser-
entsalzung und Wasserstofferzeugung.

Beides nutzen wir hierzulande eher nicht. ;-)

Darum geht es aber auch nicht: die Erzeugung hat die Nachfrage zu
befriedigen.

Schöne Grüße

Robert.
 
On Thu, 09 Jul 2015 15:03:12 +0000, "Robert Pecks" posted:

....
Die hiesigen Kraftwerke haben in einer immerhin mittlerweil insgesamt
566 Betriebsjahre umfassenden Laufzeit alle Erwartungen hinsichtlich
Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Umweltschutz perfekt erfüllt.

Klar, und Lagerung des Restmülls und Rückbau der Anlagen ist alles
perfekt geregelt, gesichert und finanziert.

Mann oh Mann, Dich kann man doch nicht ernst nehmen.

--
Schöne Grüße,
Wolfgang
 
Hallo Matthias,

Du schriebst am Thu, 09 Jul 2015 16:12:55 +0200:


[DB AutoZug]
ok, sie arbeiten seit laengerem daran, ihre Stammkunden loszuwerden, das
ist aber kein Problem der Autozuege, sondern eins der Marketingabteilung
von DB AutoZug

Dumme Randfrage: Ich meine mich zu erinnern, bereits vor längerer Zeit
irgewndwo gelesen zu haben, daß der Autozug-Verkehr der DB völlig
eingestellt worden wäre - ist dem doch nicht so?

(Oder ist hier nicht der Pkw-Transport mit MitfahrmĂśglichkeit der Insassen
in Personen-Waggons gemeint, sondern was anderes?)

--
--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
-----------------------------------------------------------
Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
-----------------------------------------------------------
 
"Wolfgang Kynast" schrieb am Thu, 09 Jul 2015 18:05:07 +0200 in
de.sci.electronics:

Die hiesigen Kraftwerke haben in einer immerhin mittlerweil insgesamt
566 Betriebsjahre umfassenden Laufzeit alle Erwartungen hinsichtlich
Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Umweltschutz perfekt erfüllt.

Klar, und Lagerung des Restmülls und Rückbau der Anlagen ist alles
perfekt geregelt, gesichert und finanziert.

Natürlich *war* das so. Du solltest nicht die Generationen unserer
Väter und Großväter (die Dir immerhin den Wohlstand, in dem Du jetzt
(noch) leben kannst erst ermöglichten) kollektiv für blöd erklären.

Ein Blick ins Atomgesetzt ist da erfreulich erhellend:
http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl185s1565.pdf#__bgbl__%2F%2F*[%40attr_id%3D%27bgbl185s1565.pdf%27]__1436462649178

Den GAU hinsichtlich fehlender Wiederaufbereitung, fehlender Endlager,
und fehlender Restfinanzierung haben nicht diejenigen zu verantworten,
die uns die Kraftwerke bescherten, sondern diejenigen, die
fußaufstampfend ihr "Nein, danke" in die Politik gebrüllt haben - und
das so laut und so lange, bis Politiker ihre Felle hinsichtlich
einzufangender Wählerstimmen schwimmen sah.

Da die "Nein, danke"-Fraktion aber unbelastet von physikalischen
Gegebenheiten ausschließlich auf ihre Befindlichkeiten fixiert war
(und ist), kommt am Ende eben auch nix G'scheites dabei raus, wenn
diese ihre tollen Änderungen wider jede Vernunft durchsetzen.

>Mann oh Mann, Dich kann man doch nicht ernst nehmen.

Das mußt Du ja auch nicht. Allerdings läßt Deine sehr sachliche und
fundierte Argumentation Zweifel daran aufkommen, dass Du Dich
ausreichend und vor allem neutral über die Sachlage informiert hast.

Insbesondere hinsichtlich des Restmülls wäre es sonst sicherlich
interessant gewesen, einen Vergleich mit demjenigen aus der chemischen
Industrie zu ziehen (immerhin hat der *keine* Halbwertzeit - und
bleibt uns nicht nur für (überzogene) Millionen von Jahren erhalten,
sondern schlicht für immer. Dass dieses Zeug, was nun wirklich um
einiges schlimmer ist (und in weit größeren Mengen anfällt) als der
"Atommüll" einfach so verbuddelt wird scheint also in Ordnung.
Ich frage mich, welches sachliche Argument das Eine gutheißen kann und
den Leuten beim Anderen den Wutschaum vor den Mund treibt? Ich kann
mir nur die (unbegründete, aber gut geschürte) Angst vor dem
Unbekannten als Grund vorstellen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Untertagedeponie_Herfa-Neurode

Deine Konsequenz kann jetzt nur noch ein Ausstieg aus der chemischen
Industrie sein.

Nein, unsere Entwicklung ist eine Einbahnstraße; wer die zurückdrehen
will ist mit verantwortlich für die Vernichting nicht nur unseres
Wohlstandes, sondern der Grundlagen unserer heutigen Existenz.

Bereits *jetzt*, wo noch längst nicht alle unserer KKWs abgeschaltet
sind, beklagen Mediziner Knappheit bei diagnostischen Isotopen. Der
Artikel beschreibt die Situation in 2010; es ist derzeit bereits
deutlich kritischer.

https://de.wikipedia.org/wiki/Technetium#Nuklearmedizin

Schöne Grüße

Robert.
 
Hallo Christoph,

Du schriebst am Wed, 08 Jul 2015 17:12:52 +0200:

den Vorgaben seines Besitzers laufen. Dieser kann seine Vorgaben auch
jederzeit ändern.

Und damit wird das ganze System unbestimmt und instabil - es sei denn,
Du hast einen Regelalgorithmus, der unter allen Umständen stabil
arbeitet und auch bei Volllast ohne nennenswerte Erzeugung den Betrieb
sicherstellen kann.

Dieser Algorithmus heißt ganz banal "Eigennutz". Das ist einer der
stabilsten Ăźberhaupt. Aus welchem Grund sollte man auf breiter (!) Front

Der ist aber nicht zur Regelung geeignet, weil er nur unipolar arbeitet.
D.h. ein darauf aufbauendes System hat nur einen stabilen "Attraktor" am
Rand seines Wertebereichs (einer hat alles, alle anderen haben nichts).

sein Wertermittlungsmodul ABSICHTLICH so programmieren, dass man davon
UNNÖTIGE Nachteile hat?

Aus Eigennutz wird sehr vieles getan, was unnÜtige Nachteile fßr den Täter
bringt. Nur erkennt der das halt erst hinterher.

....
Da hast Du natĂźrlich recht - eine solcherart arbeitende Einheit ist
nicht von den Eingagsgrößen abgeklemmt, sondern von den
Einflußmöglichkeiten, aka Stellgliedern. Leider ist das ein mindestens
genauso effektiver Weg zur Verhinderung einer Regelfunktion wie das
Abklemmen der Eingangsgrößen.

Vielleicht unterschätzt du das Streben nach Eigennutz.

Nee, ächtjetz - Du bist der Ansicht, daß mittels "Eigennutz" ein Regler
gebaut werden kĂśnnte, der, einfach neben eine Wasserleitung gestellt, deren
Durchsatz auf einen bestimmten Wert regeln kĂśnnte? Das mutet ja schon nach,
äh, wie heißt das gleich wieder, Parapsychologie?, an.

Dein System besteht effektiv aus einer großen Anzahl von möglicherweise
energieliefernden Systeme und einer ähnlichen Anzahl mÜglicherweise
Energie benĂśtigender Systeme.

Richtig. Ist jetzt aber doch auch nicht anders.

Doch, jetzt gibt es noch eine kleinere Zahl sicher energielieferfähiger und
Energie (bzw. besser eigentlich "Leistung") liefernder Systeme. Und zwar
Energie (Leistung) im großen Maßstab liefernd.

Die ersteren kĂśnnten evtl. Energie liefern, wenn ein
"Reizsignal" (Dein "Strompreis")

(und noch viel mehr)

Nein, nach Deinen AusfĂźhrungen _nur_ der "Strompreis". Jedenfalls nach
Deinen _anfänglichen_ Ausfßhrungen.

ausreichender Stärke auftritt, und die
letzteren stellen ihre Energienutzung unvorhersehbar, aber mit
zunehmender Stärke des Reizsignals zunehmend ein.

Richtig. Ist somit besser vorhersehbar als heute. Heute muss man sich
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Ok. Aber das markierte mußt Du erstmal nachweisen. Und den Nachweis kannst
Du nur durch eine Simulation mit vertretbarem Aufwand bringen. Und _genau
dafĂźr_ war meine abstrahierte Beschreibung gedacht:
Eine Basis fĂźr die Konstruktion einer Simulation zu liefern.

Erst wenn dazu Ergebnisse vorliegen, kann man darĂźber sinnvoll diskutieren.

--
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(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Hallo Christoph,

Du schriebst am Wed, 08 Jul 2015 14:46:12 +0200:

Die BĂśrsen funktionieren doch recht genau so stabil wie ein beliebiges
thermodynamisch bestimmtes System.

Aber gerade solche Systeme werden als Klassiker fĂźr die Regelei
behandelt. Aber hier soll's NICHT funktionieren? Warum nicht?

Z.B.? Ich wüßte eigentlich nichts von thermodynamisch bestimmten Reglern.
Regler fĂźr thermodynamische _Prozesse_ schon, aber der _Regler_ ist immer
deterministisch.
....
Dementsprechend sind die Kursverläufe sehr ähnlich der Brownschen
Molekularbewegung.

Der Vergleich kĂśnnte passen.

--
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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:
"horst-d.winzler" <horst.d.winzler@web.de> wrote:

Und die wäre?

Was denn so Tolles per MW durchgesagt werden solle im K-Fall?

"Leute, haltet durch, fresst nicht eure Katzen, Hilfe naht."

"Bleiben sie zuhause, halten sie die Türen und Fenster geschlossen,
wir melden, wenn keine Gefahr mehr besteht. (Endlosband seit
drei Tagen)."

"Seit fönf Ohr fönfondffirsich wird zurückgeschissen..."

"Für die Zivilbevölkerung besteht keine Gefahr. Daher lasset
uns beten: Vater unser...."

"Begeben sie sich, unter Beachtung der Windrichtung, ..."

"Die Laage ist örnst, aber nicht hoffnungslos."

"Südzucker +6.8, Osram +4.6, Salzgitter -.5, ..."

Die Geschichte ist voll mit überaus hilfreichen Durchsagen.

--
mfg Rolf Bombach
 
Hallo Robert,

Du schriebst am Tue, 07 Jul 2015 20:10:07 +0000:

....
Nein, das, was da abgeht ist viel subtiler. Es geht schließlich um die
"große Transformation", um nicht mehr und nicht weniger als eine von
oben verordnete Umerziehung einer ganzen Nation.

Wobei "die da oben" das ja so konsequent durchgezogen haben (und noch immer
durchziehen), daß sie sich so quasi "dreimal im Jahr umdrehen".

Wenn derjenige seine Entscheidung bei vollem Verstand macht, dann ist
das wohl so. Denn wer Ernergiewende sagt, der muß auch hohe Preise,
Mangel und die entstehenden Umweltschäden zu tragen bereit sein.

D.h. der muß auch die Entwicklungskosten für neue Ansätze, Verknappungen
wegen fehlender Anpassungen und den Aufwand zur Vermeidung von
Belastungen derzeitiger Verfahren tragen. Ja, irgendwer muß das wohl,
sonst ersticken halt alle im alten Dreck.

Der komplette Ansatz ist falsch.

Ja, sicher, das ist immer so, wenn es um größere Änderungen geht.

Wenn ich etwas Neues machen will, dann beschaffe ich mir die Kohle,
fange an zu entwickeln, teste den Kram durch - und gehe *dann* in den
Markt, wenn ich diesen mit meinem Produkt Ăźberzeugen kann.

Das wäre schÜn, wenn das so liefe. Hast Du schon mal beobachtet, wie sowas
_tatsächlich_ abläuft? Mach mal.

Bei den Erneuerbaren fahren wir stattdessen die Leier "Atomkraft, nein
danke" auf Kindergartenniveau:

Ja, wenn man sich die neuesten Entwicklungen in der Politik der Großmächte
anschaut, dann dĂźrfte es wirklich eins der kleineren Probleme sein, wie die
sichere Handhabung der Rßckstände der Kernkraft sichergestellt werden kann.
Aber dann kĂśnnte das Problem auch sehr schnell vĂśllig gegenstandslos
werden...

....
> - Die Belastungen der Umwelten sinken durch die Maßnahmen
^^^^^^^^
Wir haben nur eine.

nicht etwa, sie steigen - und zwar gewaltig. Landschaftsverbrauch,
Populatiosschädigung, Gesundheitsbeeinträchtigung,

Landschaftsverbrauch: Braunkohlentagebau vs. PV-Parks?
Populatio[n]sschädigung: Luftverschmutzung u.ä. vs. - äh, was hier?
Gesundheitsbeeinträchtigung: dto.

- Die Belastungen, die uns durch den bislang erfolgreichen
Kraftwerkparkmix noch auferlegt werden, sind IMHO problemlos
akzeptabel - alle "echten" Probleme sind da längst gelÜst.

Ja, ist alles in den Krankenversicherungsbeiträgen "eingepreist", also
gewinnunschädlich sozialisiert.

- Mit Verknappungen ist in der erwartbaren Restnutzungsdauer
der bestehenden Technologien kaum zu rechnen. Das betrifft Öl, Gas,
Kohle und Uran gleichermaßen.

Bei gleichbleibender Steigerungsrate der Energienutzung und konstanter
Steigerung der aufgefundenen Rohstoffmengen macht sich dann ganz schnell
die Erkenntnis aus der Mathematik bemerkbar, daß keine Potenzfunktion mit
der Exponentialfunktion mithalten kann, und schon gar keine lediglich
linear ansteigende.

Wenn Du Bock drauf hast: ich habe aufgrund der (wenn auch ein wenig
verschämt anmutenden) Aufforderung unserer Regierung meine
Stellungnahme zum GrĂźnbuch abgegeben - und der VerĂśffentlichung
zugestimmt.

Ich habe sie mir angeschaut. Und wundere mich nicht, daß sie nichts bewirkt.

....
Eine Energieversorgung in der Größenordnung, die uns noch ein wenig
von dem, was man Wohlstand nennt, übrigläßt, *läßt* sich nicht ohne
Nebenwirkungen aufbauen und unterhalten - dabei ist es grundsätzlich
gleichgßltig, nach welchem Prinzip Du da fährst.

Der Umfang der "Nebenwirkungen" kann aber je nach Art durchaus "merklich"
unterschiedlich sein.

In der Vergangenheit wurden Probleme erkannt - und dann auch
vernĂźnftig damit umgegangen. Denke mal an den sauren Regen und Smog
hierzulande. Nach Rauchgasentschwefelung und Katalysator fĂźrs Auto war
das Thema durch.

Ja, es "war durch", in der Politik. Es gab erkennbare Verbesserungen.
Leider heißt das aber nicht, daß damit alles erledigt wäre - das Thema
kommt gerade wieder hoch. Eine halbwegs ausreichende Verbesserung hier bei
uns wird weitaus ßberkompensiert durch ähnliche Verhältnisse wie hier _vor_
den Maßnahmen in anderen Gegenden, und zwar in Ländern mit _erheblich_
größerer Fläche - da könnten wir hier alles stoppen und trotzdem kaum was
kompensieren.

....
Die Ozeane sind basisch - und weit davon entfernt, zu "versauern". Die
Bandbreite, mit der der ph-Wert des Wassers schwankt ist seit
undenklichen Zeiten hoch - und in der Tat mal etwas, was man dem
"bĂśsen" CO2 in die Schuhe schieben kann.

Nachdem ich in der Hinsicht weder Experte, noch nicht mal recht aktiv bin,
habe ich hier nur ein paar Artikel aus der "Hauszeitschrift" der
Max-Planck-Gesellschaft, Max Planck Forschung, zu bieten, Heft 2/2013.
Zum Ozean speziell ab Seite 18, außerdem noch bisserl was zur Luft.
Weitere Artikel zum Thema Umweltveränderungen durch menschliche Einflßsse
und Klimaänderung allgemein gab es einige in anderen Heften.

Schädigen tun wir die Fischbestände allerdings wirklich - aber auf
eine sehr viel handfestere Art und Weise.

Das kommt noch dazu.

Dennoch: Über 7 Mrd. Menschen *können* auf diesem Planeten nicht
überleben, ohne ihren Fußabdruck zu hinterlassen. Wollen sie nicht nur

Das ist natĂźrlich richtig - das galt ja schon fĂźr die Cyanobakterien, die
vor Milliarden Jahren die Ozeane ßberfrachteten und die Atmosphäre zum
Umkippen brachten, indem sie sie mit Sauerstoff anreicherten.

überleben, sondern auch *gut* leben, dann wird dieser Fußabdruck ein
wenig größer.

Wir leben schon sehr gut - und wir kĂśnnten _alle_ recht gut leben, ohne
die Erde mehr zu drßcken. Es gäbe sogar noch eine Menge Raum, wenn dessen
Nutzung mit Rßcksicht auf den Erhalt der lebenswerten Umstände erfolgt(e).
Die Cyanobakterien taten das nicht. Heute gibt es nur noch wenige von ihnen.

Warum wohl setze ich mich dafĂźr ein, die bemannte Raumfahrt wieder zu
etwas zu machen, dem alle begeistert zustimmen?

Weil Du Angst hast, daß die Erde bald nicht mehr lebensfähig ist und Du
einen neuen Planeten zum Überleben für notwendig erachtest?
(Vorsicht: das _kĂśnnte_ Zynismus enthalten...)

....
Und auch dann liegt das nicht am Energiemangel, sondern am
Platzmangel. ;-)

Die Landfläche der Erde liegt bei ca. 150 Millionen km². Bei 10 Milliarden
Menschen hat dann jeder im Mittel eine Fläche von ca. 15000 m² zum Leben,
das sind 150 ha oder ein Quadrat mit ca. 120 m Seitenlänge. Und darauf muß
_alles_ untergebracht sein, was der Mensch zum Leben braucht oder aus
anderen GrĂźnden haben mĂśchte, vom GemĂźsebeet bis zum Konzertsaal. (Oder
zum Weltraumbahnhof.)

Willen" _ist_ ein soziales Problem,

dann sollten wir das lÜsen. Wahlen wären da ein Ansatzpunkt, um den
aktuell Regierenden unser Veto geradezu zuzubrĂźllen.

Habe ich versucht. Hat nichts genĂźtzt. Die meisten Leute sind
desinteressiert, unmotiviert und beeinflußbar.

....
Das ist in D allerdings noch kein wirkliches Problem. Selbst als
Terrorist wirst Du Probleme kommen da an nennenswerte Mengen von
Material ranzukommen.

DafĂźr kommt das Zeug an manchen Stellen gleich von selber mit dem
Grundwasser hoch.

NatĂźrlich darfst Du gerne Dein
Domizil in solcherart belasteten Gebieten (Tschernobyl und Fukushima
böten sich an) aufschlagen, ich würde gerne vermeiden, daß sowas
Ăźberhaupt existiert.

Irgendwie ist das ein saublĂśdes Argument. Ich will weder neben einem
Kraftwerk wohnen, noch neben einer Kläranlage.

Sicher, das dĂźrfen dann wohl andere. Du hast eine enorm solziale Art.

Tschernobyl hat darĂźberhinaus mit den hiesigen Kraftwerken soviel zu
tun, wie ein Trabbi mit 'ner aktuellen S-Klasse.

Und? Es ist trotzdem durchgegangen.

> Fukushima ist und war nie ein kerntechnisches Problem.

Nee, sicher, die ganzen Strahlungsmesswerte sind wohl nur Show.
<https://www.youtube.com/watch?v=SD0kTKPPN40>

Und ich habe all die Jahre gut geschlafen, obwohl der
Forschungsreaktor JĂźlich keine 15 km Luftlinie entfernt stand - und
dort Experimente gemacht wurden, die schon mutig waren: 3 (oder 4) mal
wurde ein GAU *wissentlich* herbeigefĂźhrt - um zu demonstrieren, dass
bei dieser Art Anlage dabei genau gar nichts passiert.

Ein "GAU" ist ja auch nur der schlimmste _beherrschbare_ Fall, und bei
einer Forschungsanlage wird man das tunlichst so dimensionieren, daß der um
mindestens eine Größenordnung _unter_ den gegebenen Möglichkeiten bleibt.
Fukushima war _kein_ "GAU", da hast Du recht. Es war sozusagen ein
"Nebeneffekt" einer kleinen Verwerfung in der Erdkruste, wobei diverse
Schlampereien an der Anlage eine nichtnuklearen Kettenreaktion von
Störungen und Behinderungen auslöste, die schließlich zur Kernschmelze
eines der Reaktoren fĂźhrte.

....
300 Jahre sind mindestens 250 Jahre zu viel - wie siehst denn die
"polische Lage" heute aus? Sicher? Sicher nicht.

Ach was. Dann müßtest Du ja schon mal daran denken, die Region
Schwarzwald prophylaktisch zu evakuieren. Flüge nach Übersee machst Du
....
Sonst noch was? Stell' Dir nur mal vor, die (un-) Verantwortlichen der
Großmächte holen wieder ihre Spielzeuge 'raus und es schlägt nur eine
konventionelle Bombe direkt in so eine Einrichtung ein. Mal's Dir aus.

> Das Zeugs ist kein Teufelswerk, sondern natĂźrlicher Bestandteil

Ganz recht, in feinster Verteilung und mit moderater Aktivität.

unserer Umwelt. Noch schlimmer: ohne Radioaktivität in unserer Umwelt
*gäbe es uns gar nicht*.

_Das_ müßte erst noch bewiesen werden - die mutagene Wirkung jedenfalls
ist nur eine, und eher nicht die dominierende, Ursache fĂźr die Evolution.

Und fĂźr die politische Lage spielen die noch zu lagernden Isotope eh
keine Rolle. FĂźr Kriegsspielchen geben die nichts her.

Wie oben beschrieben - nicht _fĂźr_, sondern _wegen_.

....
den sogenannten Erneuerbarern) auch keine Kosten fĂźr "Nebenwirkungen"
ignoriert, sondern seit jeher eingepreist.

Achnee, rechne mal vor.
(Nein, der "RĂźckbau" von Braunkohletagebau reicht nicht.)

Warum sollte der nicht reichen (neben den Maßnahmen zum Umweltschutz,

Weil da noch jede Menge fehlt - die Schadstoffemissionen, die Aufwärmung
der Flßsse, die Beeinträchtigung der Wasserversorgung u.v.a.

Du mußt immer den gesamtgesellschaftlichen Nutzen den entsprechenden
Schäden gegenüberstellen. Überwiegt der Nutzen, dann ist der Betrieb
der Anlage sinnvoll.
Da sehen die Erneuerbaren (insbesondere Wind und Bio) gegen *alle*
althergebrachten aber ganz schĂśn alt aus.

Das käme dann schon auf einen Vergleich an, aber unter Einbeziehung
_aller_ Posten, also auch der, die bei den "althergebrachten" in den
"gesellschaftlich akzeptierten Risiken" enthalten sind und z.B. mit dem
Krankenkassenbeitrag bezehlt werden.

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Hallo Wolfgang,

Du schriebst am Thu, 09 Jul 2015 18:05:07 +0200:

On Thu, 09 Jul 2015 15:03:12 +0000, "Robert Pecks" posted:
....
Klar, und Lagerung des RestmĂźlls und RĂźckbau der Anlagen ist alles
perfekt geregelt, gesichert und finanziert.

Mann oh Mann, Dich kann man doch nicht ernst nehmen.

Lies mal seine "Stellungnahme" zu dem vorgehend erwähnten "Grßnbuch".

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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Robert Pecks <Robert.Pecks@t-online.de>:

Ein Blick ins Atomgesetzt ist da erfreulich erhellend:
http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl185s1565.pdf#__bgbl__%2F%2F*[%40attr_id%3D%27bgbl185s1565.pdf%27]__1436462649178

Das Gesetz erklärt uns die Physik?

Den GAU hinsichtlich fehlender Wiederaufbereitung, fehlender Endlager,
und fehlender Restfinanzierung haben nicht diejenigen zu verantworten,
die uns die Kraftwerke bescherten, sondern diejenigen, die
fußaufstampfend ihr "Nein, danke" in die Politik gebrüllt haben - und
das so laut und so lange, bis Politiker ihre Felle hinsichtlich
einzufangender Wählerstimmen schwimmen sah.

Und gleich wird uns ein Verweis auf Planungsunterlagen nachgereicht werden,
wo uns dies-und-jenes Handeln mit verbriefter und garantierter GĂźltigkeit
fßr die nächsten 20'000 Jahre erläutert wird.

Aber nein, die Fortschrittsjungelchens vergessen ein Detail: Sie sind selbst
schon wieder Geschichte. Diese Art von Glaube an die Moderne als
verlässliche ewige Fortschrittsbringerin hat sich ausgeglaubt.

Hatte gerade eine der nun seltenen Reden von Georg Schramm von aktuell
dieser Tage vor mir, da weist er darauf hin, was zählt: In diese Technik
investiert keiner mehr, abgesehen von staatlichen Institutionen. Und das
ist nicht so, weil es bĂśse Menschen gibt, sondern das ist so, weil die
Rendite nicht stimmt. In Summe kann sie sowieso nicht stimmen, und konkret
wird sie auch nicht mehr stimmen kĂśnnen, wenn die Meinung kippt und genauer
darauf geachtet wird, dass die Folgekosten vom Betreiber zu lĂśhnen sind,
statt immer nur von der Allgemeinheit.

Aber bestimmt kommt gleich der Verweis auf eine Versicherung, von der die
Risiken des Betreibens eines Atommeilers insgesamt gedeckt sind. Ja?

Der zweite Punkt: der Mensch ist wirklich und tatsächlich ein absoluter
strunzdummer Idiot, wenn er sich von hÜchst diffizilen Techniken abhängig
macht, bei deren Beherrschung

** auf IRRE lange Sicht
** NULL Fehler

geduldet sind.

Das war die Generation Fortschritt der Moderne. Die hatten noch kein
Internet, dass man sich untereinander die Sachlage schnell vernetzt
transparent machen kann, wenn sich die Systemmedien schon weigern, das zu
tun. Das ist eine kleine Entschuldigung, wenn sich so viele Menschen fĂźr so
lange Zeit fĂźr dumm verkaufen lassen.

Gegen diese Entschuldigung spricht aber dennoch: Wem sich bei dieser
Kombination in der Risikorechnung nicht augenblicklich die Fußnägel
aufrollen, der hat entweder nicht hingeschaut, wie wohl die meisten, oder er
hat nicht alle Tassen im Schrank. Eine dritte MĂśglichkeit sehe ich da
nicht.

Es ist nach allem menschlichen Ermessen ein absolutes Unding, heute einen
Plan auszulegen, fßr den Umgang mit hÜchst gefährlichen Gßtern, in dem
festgelegt wird, dass bei der Befolgung ab jetzt die nächsten vielen tausend
Jahre alle Begebenheiten konstruktiv im Sinn des Planes befolgt werden
mĂźssen. Definitiv. Das ist nicht nur ein Unding, sondern das kommt einem
unglaublichen Verbrechen an der Menschheit gleich.

Nun ... wir haben gerade eine Neuauflage der Methode Idiotentest: Es sollen
Verträge unterschrieben werden, in denen verfßgt wird, dass, wo immer es
eine Privatisierung gibt, diese

** NIE MEHR

rßckgängig gemacht werden kann.

So geht logisches Denken gegen null. Aber dafĂźr liegt ordentlich viel Geld
bei den Systemmedien, um den Menschen das Denken auszutreiben - als da diese
Verträge gerade zu den letzten Notnägeln gehÜren, um imaginierterweise den
Betrieb des Pyramidenspiels der Finanzwirtschaft noch eine kleine Windung
weiter aufrecht zu halten. FĂźr eine kleine Windung einer abenteuerlichen
Nummer der größten Halunken, die es je gab, gibt der Souverän sich selbst
und die Zukunft seiner Kinder auf. So geht dieser Tage also Logik. Und auf
dem Boulevard krakeelt es, Staatsschulden müŝsen bezahlt werden, und niemand
erklärt dazu, dass dann erstmal die Banken in den FinanzschlupflÜchern
aufgelĂśst werden mĂźssen, als da die RiesenvermĂśgen, die dort verschwinden
genau das GegenstĂźck zu dem sind, was am anderen Ende die Staatsschulden
sind. Aber, ach, die SchlupflĂścher wollen Zinsen - so soll aus dem blanken
Nichts heraus sich der Souverän selbst aufgeben.

****

Man kann einige Kategorien von gefährlichem Unfug ideengeschichtlich um eine
kleine Ecke herum transparent machen: Solche Art Festlegungen werden in
einem kulturellen Umfeld getroffen, das nach wie vor seine Stabilität der
Verhaltenserwartungen aus dem monotheĂŻstischen Kontext bezieht. Und dort
herrscht ein Glaube an Allmächtigkeit vor, an Ewigkeit, ud ähnliche Kaliber
mehr. Nein, die Wissenschaft ist keine solche, die das ersetzt, das kann
sie nicht. Sie kann nur einladen, etwa mit Karl Popper die stete
Ungewissheit als Dauerzustand zu akzeptieren, Aussagen zu allem empirisch
Seienden betreffend.

In einem Theater der Selbstherrlichkeit und der Gier nach Vereinnahmung, wie
sich unsere Art von Öffentlichkeit konstituiert, ist solche Ungewissheit
wiederum unerträglich. Da wird gelogen und verdrängt, dass sich die Balken
biegen, aber das wird nicht vermittelt. So werden prompt die komplett
irrealen gedanklichen Hintergrßnde, wie sie all die abendländische
Geschichte hindurch beschworen wurden, Zusammenhängen ßbergestßlpt, wo sie
nicht hingehĂśren, und die Wissenschaft zur Entschuldigung herbeigezerrt, die
das nicht entschuldigen kann, die nur eben genug Leute hat, wo gerne ein
Institut noch ein wenig besser finanziert sein mĂśchte, so wie auch die
Politik voll ist mit liederlichem Personal, das sich zur Distinktion von
seinem lausigen Fußvolk liebend gern mit nachhaltiger Wirkung den Bauch
pinseln lässt.

****

Damit setzt man aber die einfachen Grundsätze des Denkens und die
allereinfachsten Tatsachen der Empirie nicht außer Kraft. Und eben das
geschieht da oben:

als ob lausige physikalische Details erst wirksam geworden wären, nachdem
ein paar Leute darauf aufmehrksam gemacht hatten.

Aber nein, diese Grundlagen waren vorher schon da. Diese Technik ist nicht
beherrschbar in ihrer langfristigen Dimension. So einfach ist das.

Eine Zeitlang konnten Investoren von staatlichen Garantien profitieren, die
aber letztlich nicht haltbar sind. Das brĂśckelt ab, weil sich die dahinter
stehende Verdrängungsakrobatik nicht mehr kaschieren lässt.

Momentan läuft Tag fßr Tag fett eine verstrahlte Brßhe in den Pazifik,
hinein in eine MeerestrÜmung, die weitflächige Verbreitung garantiert. Da
glĂźht ein atomares Feuer in einer tonnenschweren Glut, unkontrolliert,
niemand kann sagen, wo genau, und welche WasserstrĂśmungen daran beteiligt
sind. Das hĂśrt nicht auf. Seit vier Jahren nicht. Das ist nicht unter
Kontrolle. Und das kann man nicht unter Kontrolle bringen. Das ist die
Auskunft aus Japan. Und das Regime Abe ist Ăźberhaupt nicht zimperlich
damit, Zynismus auf die Leute abzuwälzen, den kommerziellen Import von
Geierzählern verbieten, wenn man sie gerade braucht, Grenzwerte hochsetzen,
bevor zuviel Zeug herumliegt, auf Messungen bei ExportgĂźtern verzichten.
Und die geben zu, dass das nicht mehr beherrschbar ist.

So weit haben wir es gebracht. Danke denn an alle Verherrlicher, die so
billig wegschauen, wenn sie kurz einmal den Verstand abdrehen, immer wieder
und oft genug, als da der große Glaube gerettet sein muss, wie es der Klerus
so inbrĂźnstig gepredigt hat, an der Wurzel des kulturellen Hintergrunds
dieser Epoche. Man kĂśnnte wirklich glauben, dass der Mensch das bekommen
hat, was als Mantra fĂźr so lange Zeit formelhaft dahingeleiert wurde, von
Ewigkeit zu Ewigkeit, das ist in menschlichen Dimensionen die Dauer der
Katastrophen, die er angerichtet hat, einige Halbwertzeiten sind weit
jenseits jedes menschlichen Ermessens,und der Allmächtigkeit, der
beschworenen, nähert sich der Mensch nach und nach an, als Ungeheuer, das
solche Mächte freisetzt, die ihm zwangsläufig ßber den Kopf wachsen.

Nein, dieses Verhalten verdient keine freundlichen Bezeichnungen.

Es hätte leidlich schÜn sein kÜnnen, in einem einfachen und umfassenden
Sinn. Diese Aussicht kommt nicht wieder. Ich hab eine Dose Thunfisch auf
dem Regal, die ist vier Jahre alt. Das bleibt als Andenken an eine Zeit,
als ein Gedanke an kĂźnftige Zuversicht noch schlicht und geradeaus mit
tragfähigen Dimensionen verknßpft war.

****

Das Ärgste von allem ist dann die kleine Information als Draufgabe, dass die
Sonneneinstrahlung ein sattes Vielfaches dessen ist, was man je verbrauchen
kĂśnnte. Aber anstatt sich darĂźber zu freuen, steht der Mensch lieber
eingekeilt in seiner Blechtonnage in endlosen Karawanen im blĂśden
Gänsemarsch, steht dort dumm herum und begafft die Blechlawine, womit
zumindest diese Vergewisserung greift, dass er hier unter seinesgleichen
ist.

Freuen darf er sich ja auch nicht, als da dies den Existenzstrategien in der
Nachfolge von Calvin und Luther grob widerspräche, wie soll er sich denn der
elementaren Rechtschaffenheit seiner lapidaren Existenz vergewissern, wenn
er sich zumindest beim dumm herumstehen freuen kĂśnnte, aber nein, das geht
schon einmal garnicht, das muss dringend den hĂśchst wichtigen Anspruch von
hektischer Geschäftigkeit haben. Das Dummherumstehen.

(Man sollte das immer wieder auffrischen: <https://de.wikipedia.org/wiki/
Die_protestantische_Ethik_und_der_Geist_des_Kapitalismus> ... vom
Soziologen Max Weber zuerst geschrieben im Jahr 1904!)

Das mit den Hirnwindungen ist nicht so einfach, das. Wenn es nur nicht
letztlich auch noch so irre destruktiv wäre.

(Auch dieser Punkt ist in einem Klassiker, knapp und leicht lesbar, auf den
Punkt gebracht: <https://de.wikipedia.org/wiki/Dialektik_der_Aufklärung> von
TW Adorno und Max Horkheimer, von 1944, angesichts des 2. Weltkriegs.
Kurz: In weiterer Folge des Gebrauchs der Vernunft tendiert der Mensch dazu,
sich selbst abzuschaffen. NatĂźrlich kann man dem begegnen. Wenn man dran
denkt, dass man dies als Schwäche immer im Hinterkopf behält. Aber will das
irgendjemand? Die Tendenz steht weiterhin in Richtung verschärfter
Größenwahn.)
 
Am 09.07.2015 um 20:52 schrieb Robert Pecks:

Klar, und Lagerung des Restmülls und Rückbau der Anlagen ist alles
perfekt geregelt, gesichert und finanziert.

Natürlich *war* das so. Du solltest nicht die Generationen unserer
Väter und Großväter (die Dir immerhin den Wohlstand, in dem Du jetzt
(noch) leben kannst erst ermöglichten) kollektiv für blöd erklären.

Ein Blick ins Atomgesetzt ist da erfreulich erhellend:
http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl185s1565.pdf#__bgbl__%2F%2F*[%40attr_id%3D%27bgbl185s1565.pdf%27]__1436462649178

Dinge manifestieren sich nicht einfach so, weil es ein Gesetz gibt.

Bereits *jetzt*, wo noch längst nicht alle unserer KKWs abgeschaltet
sind, beklagen Mediziner Knappheit bei diagnostischen Isotopen. Der
Artikel beschreibt die Situation in 2010; es ist derzeit bereits
deutlich kritischer.

https://de.wikipedia.org/wiki/Technetium#Nuklearmedizin

Guck dir bitte doch mal an, aus was für einer Sorte Reaktor das Mo-99
kommt, was man für das diagnostische Technetium braucht. Und dann
erklär, was das mit dem derzeitigen Atomausstieg zu tun hat.

Hanno
 
Am 09.07.2015 um 17:03 schrieb Robert Pecks:

[Kernenergie]
Subventionen gab es für Forschung und Entwicklung (UDIAGS), die will
ich auch PV, Wind, Fusion und was der Möglichkeiten mehr sind
keinesfalls vorenthalten.

Für den wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen mußten diese (genau wie
alle anderen seinerzeit auch) selbstverständlich selbst aufkommen.

Bis auf die klitzekleine Kleinigkeit der Versicherung, die jeden
wirtschaftlichen Betrieb zuverlässig verhindert hätte.

Hanno
 

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