Mit Tachyonen und Gold-Chip gegen Handystrahlen...

=?windows-1252?Q?Christoph_M=FCller?= wrote on Tue, 15-06-23 18:58:
>dass die meisten Leistung via Wechselrichter ins Netz kommt

Via, nicht aus. Wenn ein Akku davor hängt wird die Sache schnell und
flexibel, bei vielen anderen denkbaren Quellen aber nicht.
 
Sieghard Schicktanz wrote:

> _Ich_ geb' mich auch damit zufrieden, daß Du das alles nicht machen willst.

Mit dieser Formulierung verstärkst du nur den Widerstand. Fßhlst du dich
von seiner Idee persĂśnlich bedroht oder bist du ein bezahlter Troll der
Kraftwerksbesitzer?

Um ein funktionierendes / funktionsfähiges System aufbauen zu kÜnnen, wirst
Du aber durchaus mindestens den Aufwand einer Doktorarbeit aufbringen
mĂźssen, und wenn Du Dir dessen sicher bist, noch viel mehr, um ein Projekt
dieser Größenordnung überhaupt zum Anlaufen zu bringen.

Du verkennst die Mission. Er mĂśchte nur die Idee verkaufen. Ein daraus
entstehendes Projekt - welcher Größenordnung auch immer - muss ein anderer
zum Laufen bringen. FĂźr eine Idee alleine gibt es leider kein venture
capital. Es braucht auch einen CEO.

Gewäsch. _Was_ ist mit _welchem_ Parameter zu tun, welche Größen müssen in
Abhängigkeit welcher Einflußgrößen wie geändert werden, um die Zielfunktion
zu erfĂźllen

Das ermitteln die vom Käufer der Idee beauftragten Experten. In the
fullness of time.

_das_ muß da 'rauskommen, keine nebulöse Beschreibung irgendwelcher
Wunschvorstellungen.

Die WerbebroschĂźre ist gedruckt. Jetzt braucht es jemanden mit Glaube,
Einfluss und wissenschaftlicher Kreativität, der ASTROHS zu einem real
existierenden System machen kann. Den wird er hier nicht finden.

Aber so lernen wir wenigstens alle etwas ßber Primärregelung im
Verbundnetz.

Worum gings eigentlich im OP?




--- news://freenews.netfront.net/ - complaints: news@netfront.net ---
 
Sieghard Schicktanz wrote:

> _Ich_ geb' mich auch damit zufrieden, daß Du das alles nicht machen willst.

Mit dieser Formulierung verstärkst du nur den Widerstand. Fßhlst du dich
von seiner Idee persĂśnlich bedroht oder bist du ein bezahlter Troll der
Kraftwerksbesitzer?

Um ein funktionierendes / funktionsfähiges System aufbauen zu kÜnnen, wirst
Du aber durchaus mindestens den Aufwand einer Doktorarbeit aufbringen
mĂźssen, und wenn Du Dir dessen sicher bist, noch viel mehr, um ein Projekt
dieser Größenordnung überhaupt zum Anlaufen zu bringen.

Du verkennst die Mission. Er mĂśchte nur die Idee verkaufen. Ein daraus
entstehendes Projekt - welcher Größenordnung auch immer - muss ein anderer
zum Laufen bringen. FĂźr eine Idee alleine gibt es leider kein venture
capital. Es braucht auch einen CEO.

Gewäsch. _Was_ ist mit _welchem_ Parameter zu tun, welche Größen müssen in
Abhängigkeit welcher Einflußgrößen wie geändert werden, um die Zielfunktion
zu erfĂźllen

Das ermitteln die vom Käufer der Idee beauftragten Experten. In the
fullness of time.

_das_ muß da 'rauskommen, keine nebulöse Beschreibung irgendwelcher
Wunschvorstellungen.

Die WerbebroschĂźre ist gedruckt. Jetzt braucht es jemanden mit Glaube,
Einfluss und wissenschaftlicher Kreativität, der ASTROHS zu einem real
existierenden System machen kann. Den wird er hier nicht finden.

Aber so lernen wir wenigstens alle etwas ßber Primärregelung im
Verbundnetz.

Worum gings eigentlich im OP?




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Hallo horst-d.winzler,

Du schriebst am Tue, 23 Jun 2015 17:15:13 +0200:

Wohin die reise gehen muß, ist unschwer zu erraten. Wir benötigen
ökonomisch sinnvolle, elektrische puffer. Ähnlich wie sie große
kondensatorbatterien darstellen. Also keine umwandlung strom >< chemie.

_Das_ kannst Du getrost vergessen. Strom ist nicht speicherbar,
genausowenig wie Durchfluß. Du kannst die damit transportierte Energie
speichern, aber wenigstens eine Umwandlung benĂśtigst Du auch dafĂźr.

Die speicherkapazität - um mal eine größenordnung zu nennen - sollte um
24h betragen. Also 24h lieferung ohne kraftwerke. Dann kĂśnnten die

Na, rechnen wir doch mal nach: das wären _nur fßr die Regelleistung_ also
24* 3 GWh.= 72 GWh. Bauen wir dafĂźr mal eine Kondensatorbatterie mit 300kV:

Ecap = ½ U * I * t = ½ U * Q, C = Q / U -> C = 2* Ecap / U²
U = 300kV, Ecap = 72GVAh liefern dann
C = 2* 72*10^9 / 9*10^10 Ah/V = 1,6 Ah/V = 5760 F (bei 300kV)

Mit Superkondensatoren ginge sowas, da käme man - optimistisch geschätzt -
wohl mit ca. 1l/kF bei 2,5V hin. FĂźr 300kV braucht man dann pro kF grob
28800000000 StĂźck davon, fĂźr 5,76kF also 82944000000, das StĂźck zu 1l.
Mithin 82944 Millionen Liter oder 82944000 Kubikmeter. Die Speicherbank
brauchte damit allein fĂźr die Kondensatoren, ohne jede Hilfsbeschaltung,
den Platz eines Wßrfels mit ca. 440m Kantenlänge oder ein quadratisches
Gebaude mit 4,4km Seitenlänge und 4,4m HÜhe.

> meisten thermische kraftwerke abgebaut werden. Oberstes prinzip muß aber

Da gehen dann schon ein paar thermische Kreaftwerke 'rein...

> die versorgungssicherheit sein. Und die zu bezahlbaren preisen. Das was

Ja, die wäre angesichts der Empfindlichkeit von Superkondensatoren und der
notwendigen Hilfsbeschaltung jedenfalls hÜchstens gefährdet. Aber leider
wird das mit anderen Kondensatortechniken kaum besser werden - die
Doppelschichten sind schon die kompakteste bekannte Kondensatortechnik,
alles andere wĂźrde wenigstens wesentlich raumgreifender und dazu erheblich
teurer.

derzeit den verbrauchern aufgebĂźrdet wird ist schlicht eine
unverschämtheit.

In Anbetracht dessen, daß wir hier in Deutschland europaweit die
zweithĂśchsten Stropreise haben, ginge da schon noch einiges zu reduzieren.

Aber mit Speichern ist das halt ein recht prinzipielles Problem bei der
Elektrizität.
Lage- oder Bewegungsenergiespeicher verlangen genauso eine Umwandlung
(elektrisch <-> mechanisch) wie Batterien (elektrisch <-> chemisch),
was Du ja nicht willst.
Dabei sind allerdings die Lageeergiespeicher die, die am einfachsten
herstellbar sind (Pumpspeicher, traditionell oder invertiert, Hubspeicher
u.ä.), gefolgt von Bewegungsspeichern (Schwungräder in allen Ausprägungen)
und erst lange danach den Akkubatterien. Dazwischen gäbe es noch
Druckspeicher.

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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Hallo Christoph,

Du schriebst am Tue, 23 Jun 2015 16:52:51 +0200:

[Regelleistung]
Nein. Sie sind ganz konkret in Form konkreter Beiträge der einzelnen
Regelzonen bekannt.
....
wiederum ganz konkrete Leistungsbandbreiten und ganz konkrete
Reglerverstärkungen haben. Das ist das genaue Gegenteil von Statistik.
....
Das Regelleistungsband im
UCTE-Netz hat eine feste Breite.
....
Und das ist mit Frequenzumrichtern GRUNDSÄTZLICH nicht realisierbar?

Mit Geräten, die "zufällig" und regtellos mal arbeiten und mal nicht, die
eine garantierte Einspeiseleistung von 0 haben, die zeitweise Ăźberhaupt
keine Leistung zur VerfĂźgung haben, die sie einspeisen kĂśnnten?
Wie willst Du damit eine _definierte_ Leistung in einem _beschränkten_
Intervall zur VerfĂźgung stellen?

Nein, geht nicht - nicht so.

Es _könnte_ gehen, wenn dafür _ausschließlich_ Anlagen mit ausreichendem
Puffer genutzt werden, die _durchgehend_ und _jederzeit_ zur VerfĂźgung
stehen und deren Puffer zu keinem anderen Zweck genutzt werden _darf_.
Und die Verwaltung und Überwachng wird ob der schieren Anzahl um
Größenordnungen umfangreicher.

ENTSO-E geht vom JETZT existierenden Netz aus. Mir geht es um ein
KÜNFTIGES.

Das allerdings weitestgehend wie das jetzige funktionieren soll-
Dann muß es halt auch weitgehend gleichartige Bedingungen erfüllen können.

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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Hallo Volker,

Du schriebst am Tue, 23 Jun 2015 06:53:30 +0200:

daran liegt, dass das Netz ungefähr immer konstante summarische
Eigenschaften hat.

BTW: liegt das in der Ausdehnung des Netzes oder eher in der
installierten Leistung begrĂźndet? (Da ja eigentlich nur die Ausdehnung
weitgehend unveränderlich ist, wßrde ich eher erstees annehmen.)

Weder noch. Die nÜtige Proportionalität wird durch zwei wesentliche
Eigenschaften des Netzes bestimmt: 1. die Netzhochlaufzeit, 2. die Größe
des gesamten Selbstregeleffekts des Netzes.

Naja - das sind aber auch nicht gerade Naturkonstanten, sondern eher die
Anlagenparameter des Netzes, und damit von dessen Aufbau abhängig.
Dann wird die Frage halt zu "werden Netzhochlaufzeit und Selbstregeleffekt
von der Ausdehnung des Netzes oder eher von der installierten Leistung
bestimmt?"

Deine AusfĂźhrungen sind zwar recht interessant, aber gehen auf die Frage
doch nicht ganz ein.

Welchen Einfluß haben daran die Kopplungen zwischen den Teilnetzen?

Keinen, solange man alle Teilnetze in einem summarischen Gesamtnetz
zusammenfasst. Was man tun darf, solange lokale Effekte wie die
Austauschleistungen unter den Regelzonen oder Ăśrtlich-zeitliche
Pendelschwingungen nicht betrachtet werden sollen.

Die werden aber gerade wichtig, wenn sich die Teilnetze
auseinanderentwickeln, sowophl langfristig in ihrer Struktur (Großerzeuger
vs. Kleinanlageneinspeisung, z.B.) als auch kurzfristig durch regional
begrenzte Laständerungen. Es soll ja schon vorgekommen sein, daß eine
starke Schwankung in einem Teilnetz auch Nachbarnetze beeinflußt hat.

NatĂźrlich wird die weiter Substitution von konventioneller Erzeugung die
Eigenschaften des Netzes weiter ändern. Mit dem Ausbau "Erneuerbarer"
werden sich die Vorgaben der ENTSO-E ändern, um einen

Ob die dann die sich wohl erweiternde Spanne zwischen Groß- und Klein- bis
Kleinsterzeugern adäquat abdecken kÜnnen, werden wir wohl abwarten mßssen.
Einfacher wird's jedenfalls nicht werden.

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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Hallo Christoph,

Du schriebst am Tue, 23 Jun 2015 09:56:49 +0200:

Einen (fossil betriebenen) Ofen stellt man nur deswegen in die Wohnung,
weil man an der Wärme interessiert ist.

Und deswegen interessiert sich niemand fĂźr Strom?

Solange der nicht kostenlos dabei ist nicht.

Deswegen ist der Gedanke an den Betrieb eines (Klein-) BHKW in einem
Wohnhaus auch nicht annähernd das erste, was ein Hausbauer hat

eben deswegen werden ja die stromproduzierenden Öfen auf die Grüne Wiese
gestellt.

Witzbold. (Solltest Du mit deinen "stromproduzierenden Öfen" aber
Großkraftwerke meinen, dann ist das durchaus so der Fall.)

- er mĂśchte
im Gegenteil diese Belästigungen (da kommt dann auch noch der Lärm dazu)

In ähnlicher Größenordnung gibt's den auch Kühl- und Gefriergeräten wie
auch Waschmaschinen, Wäschetrocknern und Spßlmaschinen. Man muss die

Nicht ohne reichlichen und damit platz- und kostenintensiven Zusatzaufwand
zur Lärmdämmung. Und auch dann ist es nicht einfach mÜglich, so ein Ding
irgendwo einfach hinzustellen, es muß am Boden befestigt werden und
natĂźrlich auch an die Heizung und den Stromverteiler angeschlossen werden,
die meistens auch nicht grade nebeneinander liegen. (Gut, ließe sich bei
einem Neubau ggfs. einrichten.)

mÜglichst aus dem Haus _heraus_ haben. Auch wenn die Geräte da
tasächlich eher unkritisch sind, die Akzeptanz ist aus diesem Grund
eher schwach.

Aufklärung tut also not.

Ja.

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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Hallo Christoph,

Du schriebst am Tue, 23 Jun 2015 10:47:14 +0200:

Definiere diese Messungen. Bisher hast Du nur recht nebulĂśse Begriffe
dazu gebracht.

Ich denke da erst mal an Frequenz, Strom, Spannung, Phasenlage und
Temperatur der Leiter. FĂźr die Strompreisvorhersagen geht es aber auch
um's Energie-Wetter, Urlaubszeiten, Großveranstaltungen,
Industrieprodktion usw. Daraus kann man grob abschätzen, wann wie viel
Strom gebraucht und wann wie viel geliefert werden wird.

Muss ich jetzt erklären, wie man all das im Detail misst?

Mußt Du, wenn Du daraus ein funktionierendes / funktionsfähiges System
machen willst, mußt Du aber _für_ _Dich_, und Du mußt Dir auch darüber klar
werden, welchen Einfluß welche dieser Größen auf das Systemverhalten hat.
Du kannst dann sicher einige dieser Größen als vernachlässigbar ignorieren,
um die Komplexität zu reduzieren, aber dazu mußt Du eben deren Wirkungen
kennen und deren relative Größe abschätzen können.

eeinflusst" ja, bestimmt nein. Du brauchst aber Größen zur
_Bestimmung_ deines "Preises". Der muß dadurch _festgelegt_ werden
kĂśnnen, ohne WillkĂźr (wie bei einem "Markt" der Fall).

Wie weit muss ich ausholen? Erwartest du jetzt eine Doktorarbeit oder
gibst du dich mit Tipps zufrieden?

_Ich_ geb' mich auch damit zufrieden, daß Du das alles nicht machen willst.
Um ein funktionierendes / funktionsfähiges System aufbauen zu kÜnnen, wirst
Du aber durchaus mindestens den Aufwand einer Doktorarbeit aufbringen
mĂźssen, und wenn Du Dir dessen sicher bist, noch viel mehr, um ein Projekt
dieser Größenordnung überhaupt zum Anlaufen zu bringen. Bist Du Dir dessen
nicht sicher oder kannst das nicht sicher nachweisen, wirst Du mit
Sicherheit scheitern.

Das Ziel ist vor allem ein jederzeit stabiles und ausgeglichenes Netz
ohne lokale Überlastungen. Also z.B. 50 Hz, 230 Volt und in die Zelle

Gewäsch. _Was_ ist mit _welchem_ Parameter zu tun, welche Größen müssen in
Abhängigkeit welcher Einflußgrößen wie geändert werden, um die Zielfunktion
zu erfüllen - _das_ muß da 'rauskommen, keine nebulöse Beschreibung
irgendwelcher Wunschvorstellungen.

Solche Details kann man zwar jetzt schon mal ausarbeiten. Viel wichtiger
ist aber Ăźberhaupt erst mal das Interesse an einer solchen Art des
Netzbetriebs. Erst wenn dieses Interesse hinreichend groß ist, wird man

Nein, umgekehrt. Wenn Du nicht nachweisen kannst, daß Du das gewünschte
Ziel erreichen kannst, wirst Du mit Sicherheit scheitern.

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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Christoph MĂźller wrote:

Am 21.06.2015 um 15:29 schrieb Reinhardt Behm:
Christoph MĂźller wrote:
Am 21.06.2015 um 01:02 schrieb Reinhardt Behm:
Christoph MĂźller wrote:

So viel ich weiß, wurden sämtliche marktähnlichen Versuche mit dem
Ergebniss abgeschlossen, dass damit das Netz stabiler wäre als ohne.


Hast Du dazu auch mal belastbare Fakten statt nur ein "Soviel ich
weiß"?

Such' im Netz nach "variable Stromtarife". Damit kannst du dich erst mal
eine Weile beschäftigen.

Was man da findet, zeigt im wesentlichen, dass dies von den Verbrauchern
kaum akzeptiert wird.

Wer zahlt, schafft an. Also erst mal nach dem Auftraggeber und seiner
Motivation schauen.

Sehr qualifiziertes Argument. Du glaubst also wirklich, da machen sich Leute
die Arbeit, sowas zu implementieren, nur um so beweisen, dass es keiner
will.

Soll raus kommen, dass sowas nicht akzeptiert wird,
dann braucht man die Strompreise nur nach Belieben zappeln lassen und
die Preise nur über ein Display anzuzeigen. Immer, wenn wer eine größere
Kiste laufen lassen will, schaut er anfangs noch auf das Display. Nach
ein paar Wochen wird das auch dem Letzten zu blĂśde. Deshalb mĂśchte ich
ja auch ein AUTOMATISCHES bidirektionales Stromhandelssystem fĂźr alle.
Die Benutzung soll man gar nicht bemerken. Und wer's bemerken will, soll
seine Freude damit haben, indem der trotzdem jederzeit sehen kann, was
der Strom grade kostet.

Das einzige wo Akzeptanz zu sein scheint ist Mannheim. Aber das hat mit
Deinem System aber auch nicht das geringste zu tun. Da werden die ganzen
Erzeuger starr in die Gesamtregelung eingebunden. Mit direkter
RĂźckmeldung, nicht mit freier Markt und die einzelnen bestimmen, wann und
wie ihre Stromerzeuger reagieren.

Ist halt kein echter Smart Market, sondern einer der vielen Versuche,
das Netz per Totalüberwachung in den Griff zu bekommen. Sowas heißt dann
"Smart Grid" (nicht "Smart Market"). Aber immerhin wird versucht,
leistungsabhängig zu arbeiten.

Vielleicht haben die ja nachgedacht und sind dabei zum Schluss gekommen,
dass ohne enge Kopplung und direkte RĂźckmeldung, besonders von den Erzeugern
das ganze nicht funktioniert.

--
Reinhardt
 
Am 23.06.2015 18:53, schrieb Christoph Müller:
Am 22.06.2015 um 07:15 schrieb Thomas Heger:
Am 21.06.2015 14:14, schrieb Christoph Müller:
Am 21.06.2015 um 07:20 schrieb Thomas Heger:
Am 17.06.2015 08:58, schrieb Christoph Müller:

Um elektrischen Strom in den Haushalten zur Verfügung zu stellen
benötigt man ein Leitungsnetz und Kraftwerke.

Das Leitungsnetz ist nicht zwingend erforderlich. Es könnte durch Akkus
ersetzt werden. Ohne Leitungsnetz braucht man auch keine Kraftwerke.
Zumindest keine großen auf der Grünen Wiese.

Und ohne Kraftwerke und Leitungen hat man nichts zu verkaufen, denn
Strom kann man nicht in Plastiktüten verpacken.

So ist es. Ohne Leitungsnetz erübrigt sich auch ASTROHS.

Tatsächlich basiert das Geschäft der EVUs darauf, das sie Leitungsnetze
unterhalten und Strom darin einspeisen.

Und vor allem verkaufen. Vor irgendwas müssen auch sie leben.

Die Leitungsnetze sind dabei der entscheidende Faktor, denn Strom könnte
man ggf. auch selber erzeugen.

Richtig.

Was einem aber schwerlich gelingen wird, das ist dies hohe Maß an
Versorgungssicherheit und die spontane Bereitstellung stark schwankender
Leistung.

Warum sollte das denn nicht gelingen können?

Diese müssen erstmal vorhanden sein

mit ASTROHS würden diese Rolle insbesondere stromproduzierende Heizungen
übernehmen.

Wenn die Konsumenten tatsächlich Strom produzieren, dann brauchen sie
auch keine EVUs.

Doch. Denn die Leitungen der EVUs sind mit sehr großer
Wahrscheinlichkeit billiger und umweltverträglicher als teure
Akkuanlagen, die auch noch alle paar Jahre ausgetauscht werden müssen.

Dann richten sie ein Inselnetz ein und nehmen ggf. noch eine
Zusatzleitung als back-up.

So arbeiten z.B. holländische Krankenhäuser. Sie produzieren ihren Strom
selber und betrachten das Netz als "Notstromaggregat". Denn damit haben
sie nicht nur den Strom, sondern auch die Heizwärme und die zum
Sterilisieren der Instrumente.

Aber du kannst nicht ernsthaft vorschlagen, das die EVUs mit dem Strom
aus Privathaushalten Geschäfte machen. Das ergibt überhaupt keinen Sinn.

Warum denn nicht? Haushalte brauchen so viel Wärme, dass man davon aus
gehen kann, dass sie mehr Strom produzieren werden als sie verbrauchen.
Was soll damit passieren? In Heizwiderständen verbraten? Denke, dafür
ist Strom zu schade, wenn er aus teuren thermischen Prozessen stammt,
die mit teuren Energiespeichern (Brennstoffen) gefüttert werden müssen.

Jetzt leisten wir uns, 60% der teuren Energiespeicher zum Heizen von
Kühltürmen zu verwenden und andernorts die gleiche Wärme NOCHMAL aus
teuren Energiespeichern für Heizzwecke aufzuwenden. Wie sinnvoll ist
sowas denn?

Ich stimme dir insofern zu, als die Stromerzeugung beim Heizen sinnvoll
ist. Das sind sogn. Blockheizkraftwerke, die man im Prinzip auch privat
betreiben kann.

Typischerweise wird dabei ein kleiner Dieselmotor verwendet, der
entsprechend gekapselt vor sich hin dreht und einen Generator antreibt.

Die dabei anfallende Abwärme dient zum Heizen und den Strom verbraucht
der Haushalt selbst.

Soweit so gut.

Nur: wo kommen da EVUs ins Spiel?


Die könnten (theoretisch) den zusätzlich anfallenden Strom dem Haushalt
abkaufen und woanders hinleiten und dort verkaufen.

Aber warum sollten sie das tun? Und was bekommt so ein Betreiber eines
Blockheizkraftwerkes für seinen Strom? Und lohnt sich bei dem Preis die
Produktion?

Bei Eigenverbrauch bewertet man die Produktion zu Preisen des
eingesparten Stromes, was dem Preis bei dem Stromversoger entspricht (so
etwa 25 Cent je kWh).

Die Stromversorger sparen beim Einkauf aber nur Brennstoffkosten und die
sind viel niedriger, als was der Kunde für Strom bezahlt (vielleicht 5
Cent je kWh).

Warum sollte aber jemand für so einen Preis ein Blockheizkraftwerk
betreiben, wenn seine eigenen Kosten je kWh bei z.B. 10 Cent liegen?

Das lohnt sich zwar als Ersatz für den viel teureren Bezug von Strom von
den EVUs, aber nicht, wenn man denen Strom für 5 Cent/kWh verkauft.

...


TH
 
Am 24.06.2015 um 02:22 schrieb Sieghard Schicktanz:
Hallo Christoph,
Du schriebst am Tue, 23 Jun 2015 09:56:49 +0200:

Einen (fossil betriebenen) Ofen stellt man nur deswegen in die Wohnung,
weil man an der Wärme interessiert ist.

Und deswegen interessiert sich niemand für Strom?

Solange der nicht kostenlos dabei ist nicht.

Die kriegst kostenlosen Strom?

Deswegen ist der Gedanke an den Betrieb eines (Klein-) BHKW in einem
Wohnhaus auch nicht annähernd das erste, was ein Hausbauer hat

eben deswegen werden ja die stromproduzierenden Öfen auf die Grüne Wiese
gestellt.

Witzbold. (Solltest Du mit deinen "stromproduzierenden Öfen" aber
Großkraftwerke meinen, dann ist das durchaus so der Fall.)

Genau Dinger in der Größenordnung habe ich gemeint.

Nicht ohne reichlichen und damit platz- und kostenintensiven Zusatzaufwand
zur Lärmdämmung. Und auch dann ist es nicht einfach möglich, so ein Ding
irgendwo einfach hinzustellen, es muß am Boden befestigt werden

Es gibt auch Mini-BHKWs für die Wandmontage. Wie normale Heizthermen
halt. Die sind etwas genauso groß. Allerdings sind sie schwerer.

und
natürlich auch an die Heizung und den Stromverteiler angeschlossen werden,
die meistens auch nicht grade nebeneinander liegen. (Gut, ließe sich bei
einem Neubau ggfs. einrichten.)

??? Welche Heizung funktioniert heute OHNE Stromanschluss? Über die
normalen verlegten Leitungen kriegt man üblicherweise 3 kW. Ganz ohne
spezielle Vorkehrungen. Da muss also garnichts verändert werden.
Heizkessel getauscht und gut. So wär's jedenfalls mit ASTROHS. Ohne muss
man sich erst einen speziellen Zähler installieren lassen.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
 
Am 23.06.2015 um 20:09 schrieb horst-d.winzler:
Am 23.06.2015 um 19:18 schrieb Christoph Müller:
Am 23.06.2015 um 17:15 schrieb horst-d.winzler:
Am 23.06.2015 um 09:59 schrieb Christoph Müller:
Am 22.06.2015 um 16:01 schrieb horst-d.winzler:

Mir geht's aber nicht um den Ist-Zustand, sondern darum, wohin die Reise
geht und wie man darauf am Besten reagieren kann und sollte.

Wohin die reise gehen muß, ist unschwer zu erraten. Wir benötigen
ökonomisch sinnvolle, elektrische puffer.

Wieso müssen sie elektrisch sein?

Warum nicht elektrisch, wenn es möglich wäre?

Sie sind sehr deutlich teurer als wenn man die Brennstoffe einfach
unverbrannt liegen lässt, wo sie sind. Die Verluste sind ganz wesentlich
geringer. Die Speicherdauer kann man ggf. auch in Jahrhunderten sehen.
Stromspeicher müssen erst umständlich produziert und nach relativ kurzer
Lebensdauer auch wieder entsorgt werden. Das ist teuer und nicht
unbedingt besonders umweltverträglich. Stromspeicher haben eine ziemlich
hohe Selbstentladung und sie speichern zudem die 60% Verlustwärme im
Rahmen der Stromproduktion NICHT.

> Und was machen wir wenn die regenerative leistung nicht ausreicht?

Dann wird vorübergehend auf andere Energiespeicher zurückgegriffen. Weil
man sie selten und dann auch nur kurz braucht, werden die Vorräte
zeitlich ganz erheblich gestreckt. Der Natur wird damit auch
entsprechend mehr Zeit gegeben, den damit produzierten Dreck auch wieder
wegzuräumen. CO2 zum Beispiel.

Wieso macht man nicht einfach das Feuer aus, wenn es nicht gebraucht
wird? Kann ja wieder angezündet werden, wenn's nötig wird. Mit Otto- und
Dieselmotoren ist das eine Sache von wenigen Sekunden.

Warum werden wohl bei großkraftwerken keine dieselmotoren eingesetzt?

Weil sie Rosinenpickerei betreiben statt den ganzen Kuchen zu essen. Sie
sind nur an den Rosinen interessiert. Den Kuchen werfen sie weg. Mit den
Großkraftwerken geht die Rosinenpickerei am Besten. Deshalb verdirbt der
eigentliche Kuchen aber trotzdem.

Ähnlich wie sie große
kondensatorbatterien darstellen.

Diese wird man mit massenhaft Wechselrichtern sowieso haben.

Hast du schonmal daran gedacht, das sich bei einem großen lastimpuls (zB
kurzschluß) wechselrichter massenhaft selbst abschalten und diesen
impuls dadurch verstärken? Dazu siehe Leitungstheorie.

In einem solchen Fall sind heute üblicherweise ganze Straßenzüge und
Stadtteile (manchmal noch mehr) ganz ohne Strom. Meist über Stunden hinweg.
Mit ASTROHS wäre der Schadensbereich schnell eingekreist und abgeklemmt.
Sollte es doch länger dauern, werden die betroffenen Gebiete ihre Häuser
auf Inselbetrieb schalten und bis zur erfolgreichen Reparatur ihren
Strom selber machen.

Die speicherkapazität - um mal eine größenordnung zu nennen - sollte um
24h betragen.

Mit den meisten Brennstoffen kannst du selbst Jahrhunderte ansetzen,
wenn man sie einfach liegen lässt. Kostet nicht mal was extra.

Und diese brennstoffe kannst du innerhalb von 24h aktivieren. ;-)

Im Falle von Öl im Tank locker binnen weniger Sekunden.

Dann könnten die
meisten thermische kraftwerke abgebaut werden.

Die mit Kühltürmen und/oder Flussheizung brauchen wir in der Tat nicht.

Kühne behauptung, derzeit.

Derzeit geht's natürlich nicht. Aber wir können doch nicht alles so
lassen, wie es ist. Damit bringen wir uns ja um.

Oberstes prinzip muß aber die versorgungssicherheit sein.

Ja.

Und die zu bezahlbaren preisen.

Wobei es aber nicht nur um den Strompreis gehen darf, sondern darum, wie
viel frei verfügbares Geld am Jahresende noch übrig hat. Das sind völlig
unterschiedliche Betrachtungsweisen! Schielt man nämlich nur auf den
Strompreis, bemerkt man seine Heizkosten und die energetische Sanierung
überhaupt nicht. Da sind ruckzuck einige 10.000,- Euro verbraten, die
man sich mit stromproduzierenden Heizkesseln prinzipiell sparen könnte,
weil damit der gleiche Effekt zu erreichen ist.

Deshalb ja auch die idee der blockheizkraftwerke. Aber auch hier muß der
erbauer mit spitzem stift rechnen.

Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Abrechnungskultur beim
Strom noch immer die superträgen Großkraftwerke bevorzugt. Im Laufe
vieler Jahrzehnte hat sich da ein kompliziertes Regelwerk entwickelt,
dem das EEG übergestülpt wurde. Einfacher ist das Abrechnungssystem
damit sicher nicht geworden. Deshalb sind ja auch immer wieder ziemlich
hanebüchene Vorstellungen unterwegs.
Was Not täte, wäre ein Abrechnungssystem, das leicht durchschaubar wäre
und für alle in beiden Richtungen gilt. Also etwas in der Art wie ASTROHS.

Und was die nachträgliche isolierung von häusern angeht, sollten
folgekosten (zB abriß) nicht ignoriert werden.

Mitsamt Sondermüllentsorgung.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
 
Am 24.06.2015 um 02:34 schrieb Sieghard Schicktanz:
Hallo Christoph, Du schriebst am Tue, 23 Jun 2015 10:47:14 +0200:

"eeinflusst" ja, bestimmt nein. Du brauchst aber Größen zur
_Bestimmung_ deines "Preises". Der muß dadurch _festgelegt_
werden können, ohne Willkür (wie bei einem "Markt" der Fall).

Wie weit muss ich ausholen? Erwartest du jetzt eine Doktorarbeit
oder gibst du dich mit Tipps zufrieden?

_Ich_ geb' mich auch damit zufrieden, daß Du das alles nicht machen
willst.


Das schon. Aber nachdem das Ganze ja eigentlich ALLEN nützen soll und
ich auch von irgendwas leben muss, geht halt nicht alles. ERST muss es
hinreichend Interesse geben. DANN kann man in die Details gehen. So
lange das Interesse nur im "Abschießen" des Vorschlags liegt, wird sich
in Sachen Detailausarbeitung halt nicht viel tun. Dann geht's halt mit
der Energievergeudung und Schadstoffanreicherung weiter wie gehabt. Ich
hab's finanziell halt nicht Kreuz, so einen Vorschlag alleine zu
realisieren. Dazu müsste ich Milliardär sein.

Um ein funktionierendes / funktionsfähiges System aufbauen zu können,
wirst Du aber durchaus mindestens den Aufwand einer Doktorarbeit
aufbringen müssen,

einen Doktor bietet mir aber auch niemand.

und wenn Du Dir dessen sicher bist, noch viel mehr, um ein Projekt
dieser Größenordnung überhaupt zum Anlaufen zu bringen. Bist Du Dir
dessen nicht sicher oder kannst das nicht sicher nachweisen, wirst
Du mit Sicherheit scheitern.

Ich bin mir aber sicher, dass das Ganze funktioniert.

Das Ziel ist vor allem ein jederzeit stabiles und ausgeglichenes
Netz ohne lokale Überlastungen. Also z.B. 50 Hz, 230 Volt und in
die Zelle

Gewäsch. _Was_ ist mit _welchem_ Parameter zu tun, welche Größen
müssen in Abhängigkeit welcher Einflußgrößen wie geändert werden, um
die Zielfunktion zu erfüllen - _das_ muß da 'rauskommen, keine
nebulöse Beschreibung irgendwelcher Wunschvorstellungen.

Eine entsprechende Diskussion dazu läuft grade mit Volker Staben. Da
geht es insbesondere um Primär- und Sekundärregelung.

Solche Details kann man zwar jetzt schon mal ausarbeiten. Viel
wichtiger ist aber überhaupt erst mal das Interesse an einer
solchen Art des Netzbetriebs. Erst wenn dieses Interesse
hinreichend groß ist, wird man

Nein, umgekehrt. Wenn Du nicht nachweisen kannst, daß Du das
gewünschte Ziel erreichen kannst, wirst Du mit Sicherheit scheitern.

Kommt sehr darauf an, wer was als Nachweis akzeptieren kann und was
nicht. Es gibt durchaus nicht Wenige, die den Beweis erst dann als
erbracht betrachten, wenn das System seit 10 Jahren mit 100%
Marktsättigung in ganz Europa läuft. Wenn es darum Geld Millionen
einzusammeln, kriegt man dafür oft nur ein paar Blätter Hochglanzprospekt...

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
 
Am 24.06.2015 um 10:22 schrieb Christoph Müller:
[...]
einen Doktor bietet mir aber auch niemand.

Du glaubst also, daß du den im wissenschaftlichen Bereich angeboten
bekommst? Dazu solltest Du in die Politik wechseln, da kommt das wohl
häufiger vor.

--
www.headless-brewing.com
 
horst-d.winzler schrieb:

Die übersiehst das die EVUs ihre großkraftwerke lieber heute als
morgen abschalten würden. Glücklicherweise, man muß es so sagen, gibt
es in den ministerien immer noch kompetente fachleute die das zu
verhindern wußten. Ich hoffe noch sehr lange.

Völlig unbegründeter Optimismus. Hätten Fachleute irgendetwas zu bestimmen,
wäre dieses Problem erst gar nicht entstanden. Und heute geht die
Auseinandersetzung nicht darum was Fachleute verhindern können, sondern
wer die Show bezahlen soll und dafür kommt nur der in Frage, der sich am
wenigsten dagegen wehren kann.

Siegfried


--
Diese Nachricht kann zukunftsgerichtete Aussagen beinhalten, diese sind mit
Risiken und Ungewissheiten verbunden und basieren auf gegenwärtigen
Erwartungen. Die tatsächlichen Ereignisse können daher wesentlich von den
Darstellungen abweichen.
 
Am 23.06.2015 um 17:53 schrieb Volker Staben:
Am 23.06.15 um 16:52 schrieb Christoph Müller:

Dann werden sie dafür bezahlt, dass sie im Wesentlichen nur rumstehen
und warten, dass sich die Frequenz davon machen will, um dann eingreifen
zu können.

Offiziell ist diese Dienstleistung eine der sog. Systemdienstleistungen.
Man kann übrigens online gut verfolgen, wie diese Systemdienstleistung
konkret benötigt wird. Natürlich wird im ungestörten Netzbetrieb das
Primärleistungsband nicht voll ausgeschöpft - es ist ja auch für den
Auslegungsfall dimensioniert. Und in der Literatur gibt es reichlich
Daten zu Störungen, die wegen der Wirksamkeit dieser
Systemdienstleistung nicht zu Blackouts geführt haben. Die ENTSO-E hält
es jedenfalls für sinnvoll, so eine angemessene Verfügbarkeit der
elektrischen Energieversorgung sicherzustellen.

Aber selbstverständlich steht es Dir frei, den Sinn dieser
Systemdienstleistung anders zu bewerten, als es der Rest der Welt tut.

Mir geht es nicht darum, den Sinn anders zu bewerten, sondern darum, die
Dienstleistung anders organisiert genauso zur Verfügung zu stellen.

Es gibt kein schwerwiegendes Problem.

Dass wir gleich dreimal so viel Energie für einmal Nutzen brauchen, ist
demnach also gar kein Problem. Die CO2-Anreicherung auch nicht. Dass die
Ressourcen aufgebraucht werden und damit auch regelmäßig Katastrophen
stattfinden gehört halt einfach mit dazu. Gehört halt einfach zum Leben.
Regenerative Energieformen sind viel zu unzuverlässig (sie laufen erst
ein paar Millionen Jahre) und deshalb unbrauchbar. Netze sind damit
nicht mehr regelbar. Energetische Sanierung gibt's wahrscheinlich auch
umsonst, obwohl Normalmensch dafür gerne mal 40.000,- Euro löhnt und
sich damit aus seiner Hütte eine Sondermülldeponie mit drastisch
erhöhter Brandlast baut. Dass die soziale Schere immer weiter auf geht -
stimmt einfach nicht. Die Großkraftler haben schließlich alle soziale
Verantwortung und sind auch gemeinnützig organisiert. Ohne soziale
Gegensätze gibt's auch keine Aufstände und Kriege. Alles easy. Alles
kein Problem. Oder sehe ich da was falsch?

Du kannst das meinetwegen sehen, wie Du willst - ich lasse jedem seine
eigene Paranoia. Und Deine Paranoia steigert sicher nicht meinen Blutdruck.

Wozu braucht man solche Beleidigungen, wenn man auch richtige Argumente
hat? Mir scheint eher, dass hier Schopenhauer greift, der meinte: „Wenn
man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird,
so werde man persönlich, beleidigend, grob.“

Ich sehe es so: wir haben eine wunderbare, ziemlich perfekt
funktionierende elektrische Energieversorgung.

Aus welchen Gründen ich eben diese NICHT für perfekt halte, habe ich
eben beschrieben. Leider hältst du das nur für Paranoia.

Wir haben einen politisch
motivierten Umstieg zu Gunsten regenerativer Primärenergieträger, AKA
Energiewende.

Nicht ganz ohne Grund.

Damit sind eine Reihe von anspruchsvollen Aufgaben in
Politik, Volks- und Betriebswirtschaft, Rechtsprechung sowie Technik und
Ingenieurwissenschaften verbunden.

Das Ganze kann man kleinklein mit immensem Aufwand aufzudröseln
versuchen in der Hoffnung, doch alles beim Alten zu lassen und trotzdem
ganz andere, nämlich viel bessere, Ergebnisse zu erwarten. "Wasch' mich,
aber mach' mich nicht nass." Oder wie Einstein meinte: "Probleme kann
man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind."

Und die werden von hervorragend
ausgebildeten Fachfrauen und -männern mit der nötigen Fachkompetenz
geeignet gelöst.

Mit eben der Denkweise, die schon immer dahinter stand.

Ein "schwerwiegendes Problem" träte allenfalls auf, wenn man halb- bis
(sehr wohlwollend ausgedrückt) viertelwissende Laien wie Dich ans Ruder
ließe.

Deine Beleidigungen häufen sich. Souveränität sieht ganz anders aus.

Die Fachmänner und -frauen, die in der "Sandkiste" Energietechnik
spielen, wissen schon, warum sie Dir nicht das Schäufelchen geben.

Wie gesagt - persönliche Anfeindungen abzusondern ist nicht grade ein
Signal von Souveränität über das aktuelle Thema.

> Und was Dein Strohandelssystem angeht:

Auch mit diesem wohl absichtlichem Schreibfehler zeichnest du dich nicht
grade als Herr der Lage aus. Sowas klingt in meinen Ohren schon fast
verzweifelt. Und das, obwohl das Ganze ja auch ganz trocken und sachlich
abgearbeitet werden könnte, wenn die richtigen Argumente verfügbar wären.

> Du hast jetzt ja eine ganze Menge an Dingen neu gelernt,

vor allem in Sachen Nomenklatur.

die Dich sicher in die Lage versetzen, Dein System zu realisieren.
Von den -zig Millionen, die Du damit zwangsläufig
kurzfristig verdienen wirst, solltest Du mir für diese Nachhilfe eine
Million abgeben - nicht sofort, sondern sagen wir mal: in 3 Jahren. Ich
freu mich drauf. Kontonummer auf Anfrage.

Nachdem du aber doch alles unternimmst, damit aus der Idee NICHTS wird -
wie kommst du dann drauf, dass ich dir eine Million überweisen sollte?
Dann kommt es doch überhaupt nicht zu den zig Millionen, die ich
zwangsläufig damit verdienen sollte. So gesehen hinderst du dich doch
selbst daran, diese Million zu bekommen. Daraus muss ich ja wohl
schließen, dass du diese gar nicht willst. Jedenfalls nicht von mir.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
 
Am 24.06.2015 um 04:21 schrieb Thomas Heger:

Ich stimme dir insofern zu, als die Stromerzeugung beim Heizen sinnvoll
ist. Das sind sogn. Blockheizkraftwerke, die man im Prinzip auch privat
betreiben kann.

Dem stimme ich nicht zu. Meine Gasbrennwerttherme arbeitet mit annähernd
100% Wirkungsgrad (über 100% wenn man nicht den Brennwert sondern den
Heizwert des Gases betrachtet), er kann sich nur verschlechtern. Es
lohnt sich nur, wenn man Strom erzeugen will und die Abwärme dann lokal
nutzen kann.

Die Stromversorger sparen beim Einkauf aber nur Brennstoffkosten und die
sind viel niedriger, als was der Kunde für Strom bezahlt (vielleicht 5
Cent je kWh).

Etwas weniger. Laut

http://www.kwh-preis.de/strom/strompreise#zusammensetzung-strompreise

kostet der Bezug des Stromes für die Netzbetreiber nur 5,8ct/kWh.
Darin sind also sämtliche Kraftwerkskosten (Abschreibung, Personal,
Betrieb) enthalten.
Die Grenzkosten richten sich dann nach den Brennstoffkosten und dem
Wirkungsgrad. Beim aktuellen Kohlepreis von etwa 54€/t und einem
angenommenen Wirkungsgrad von 0,4 landet man bei unter 2ct/kWh.

http://www.finanzen.net/rohstoffe/eex-kohle-year-future/euro
http://grid.stromhaltig.de/kohleschrei.php

Bernd
 
Am 24.06.2015 um 01:53 schrieb Sieghard Schicktanz:
Hallo Christoph,
Du schriebst am Tue, 23 Jun 2015 16:52:51 +0200:

[Regelleistung]
Nein. Sie sind ganz konkret in Form konkreter Beiträge der einzelnen
Regelzonen bekannt.
....
wiederum ganz konkrete Leistungsbandbreiten und ganz konkrete
Reglerverstärkungen haben. Das ist das genaue Gegenteil von Statistik.
....
Das Regelleistungsband im
UCTE-Netz hat eine feste Breite.
....
Und das ist mit Frequenzumrichtern GRUNDSÄTZLICH nicht realisierbar?

Mit Geräten, die "zufällig" und regtellos mal arbeiten und mal nicht, die
eine garantierte Einspeiseleistung von 0 haben, die zeitweise überhaupt
keine Leistung zur Verfügung haben, die sie einspeisen könnten?
Wie willst Du damit eine _definierte_ Leistung in einem _beschränkten_
Intervall zur Verfügung stellen?

Nein, geht nicht - nicht so.

Warum sollte das denn NICHT funktionieren? So lange Leistung im Netz
unterwegs ist, gibt's auch die entsprechend große "träge Masse"
dahinter. Geht man vom Endausbau aus, dann stellt ja JEDER
Frequenzumrichter Regelleistung zur Verfügung. Speist er grade 500 Watt
ein und hat 10% Regelleistung (der Anteil kann Bestand der Netzzulassung
sein), dann kann er mit +/- 50 Watt eingreifen. Alle Anderen halten es
genauso. Die mit 3 kW liefern dann halt +/- 300 Watt.

Warum muss man da unbedingt eine konstante Regelleistung zur Verfügung
stehen, wenn sich die Last im Netz ständig und auch massiv ändern kann?

Es _könnte_ gehen, wenn dafür _ausschließlich_ Anlagen mit ausreichendem
Puffer genutzt werden, die _durchgehend_ und _jederzeit_ zur Verfügung
stehen und deren Puffer zu keinem anderen Zweck genutzt werden _darf_.
Und die Verwaltung und Überwachng wird ob der schieren Anzahl um
Größenordnungen umfangreicher.

Na ja - das mit den Hausakkus kommt jetzt ja eher unfreiwillig infolge
schlechter Netzpolitik. Damit kann es sogar passieren, dass das ganze
Stromnetz auseinander fällt, weil sich die Leute komplett abkoppeln. Das
wäre eine üble Entwicklung.

Wenn aber diese Akkus immer mehr werden und der Netzanschluss noch
bestehen bleibt, kann man diese auch noch zur Primärregelung mit
heranziehen. Die Fahrzeugakkus auch noch, weil sie ohnehin die meiste
Zeit am Netz hängen werden. Fahrzeuge sind halt in erster Linie
Stehzeuge mit durchschnittlich nur einer Nutzungsstunde am Tag.

ENTSO-E geht vom JETZT existierenden Netz aus. Mir geht es um ein
KÜNFTIGES.

Das allerdings weitestgehend wie das jetzige funktionieren soll-
Dann muß es halt auch weitgehend gleichartige Bedingungen erfüllen können.

Wüsste jetzt nicht, wieso das mit der Primärregelung nicht funktionieren
sollte. Sekundär-, Tertiär- und Quartärregelung hat ohnehin noch niemand
richtig in Zweifel gezogen.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
 
Am 23.06.2015 um 23:32 schrieb Axel Berger:
=?windows-1252?Q?Christoph_M=FCller?= wrote on Tue, 15-06-23 17:31:

Wozu braucht man dann noch besagte 15 MW/mHz?

Weil die Regelverstärkung an den Kreis angepaßt sein muß und nicht
beliebig vom Sollwert abweichen darf.

Das ist mir schon klar. Aber mal extrem gesprochen sind nur 500 Watt am
Netz. Jetzt schaltet wer die Kaffeemaschine ein und die Frequenz geht
folglich massiv in die Knie. Und jetzt soll mit 15 MW/mHz reingefahren
werden? Ehrlich gesagt, hätte ich da große Angst, dass mir alles
gewaltig um die Ohren fliegt, weil einfach viel zu viel Leistung zur
Stabilisierung rein gepumpt wird.

Laufen allerdings 500 GW über das Netz und es soll mit den gleichen 15
MW/mHz korrigiert werden, dann könnte es sein, dass die Korrektur
ziemlich lange dauert.

Wäre es also nicht besser, wenn jeder Wechselrichter mit z.B. +/-10%
seiner aktuellen Leistung korrigierend eingreift? (Beispiel: Liefert ein
Wechselrichter grade 500 Watt, dann wird z.B. mit 50W/mHz korrigiert.)
Dann wäre es völlig egal, wie viel Leistung grade unterwegs ist und wie
viele Wechselrichter einspeisen. Das Verhältnis von Korrektur- zur
Laufleistung wäre damit jederzeit konstant. Damit sollte sich doch ein
gutes Regelverhalten einstellen lassen. Sollte es zu unerwünschten
Schwingungen kommen, können die "50W/mHz" per ASTROHS-Telegramm auch
verändert werden, um so dem Problem mit anderen Regelparametern
beizukommen. Damit könnten auch ganze Funktionen übermittelt werden.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
 
Am 23.06.2015 um 18:26 schrieb Volker Staben:
Am 23.06.15 um 18:06 schrieb Christoph Müller:

Wenn wenig Leistung im Netz unterwegs ist, führen schon kleine
Leistungsänderungen zu großen Frequenzänderungen.

Nein, hier irrst Du. Die Frequenzänderung hängt i.W. von der absoluten
Differenz der eingespeisten und abgeforderten Wirkleistung ab, nicht von
der relativen Differenz.

Wird nur wenig Leistung gefordert, wird auch nur wenig eingespeist.
Folglich ist auch nur wenig Massenträgheit der rotierenden Stromerzeuger
im Spiel (ich gehe von aktuellen Netzstrutkuren aus). Schaltet nun ein
Verbraucher X ein, dann resultiert daraus eine bestimmte Differenz und
ein bestimmtes Verhältnis von der eingespeisten zur abgeforderten
Wirkleistung.

Wird jetzt aber viel Leistung gefordert, wird auch viel eingespeist.
Deshalb ist auch entsprechend mehr Massenträgheit im Spiel. Schaltet nun
der gleiche Verbraucher X ein, dann ist zwar die Differenz die gleiche
wie im vorigen Beispiel. Aber das Verhältnis ist ein ganz Anderes.
Deshalb wird die Netzfrequenz gegenüber dem obigen Beispiel entsprechend
weniger fallen.

Wo ist mein Denkfehler?

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
 

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