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Rupert Haselbeck
Guest
Christoph MĂźller schrieb:
Das stimmt. Aber wenn man technische LÜsungen fßr ein Problem vorschlägt
(egal, ob das Problem real existiert oder nur individuell ist), so sollten
diese zumindest halbwegs an der Realität angelehnt und ohne allzu groĂe
KlimmzĂźge, ohne weitere fĂźnfzig Entwicklungsjahre, umsetzbar sein, wenn man
den Anspruch erhebt, morgen damit in die Praxis gehen zu kĂśnnen
Es gibt keinerlei vernĂźnftigen Grund, Technik aus dem Jahre 1934 abzulĂśsen,
wenn damit kein merkbarer Vorteil sondern nur hĂśhere Kosten verbunden sind.
Das ist schon richtig. Aber auch fĂźr einen Versuch sollte es vernĂźnftige
GrĂźnde geben. Ein realisierbar erscheinendes Konzept fĂźr Verbesserungen in
Wirtschaftlichkeit oder Kundenfreundlichkeit, in Energieverbrauch oder
wasauchimmer wäre aber schon ganz nett
Hmm, das spricht dann aber deutlich fĂźr die Bildung von ZĂźgen. Da ist der
Luftwiderstand fĂźr ein Fahrzeug oder einen Zug, der 500 Passagiere
transportieren kann, deutlich niedriger als bei 100 Fahrzeugen, welche,
einzeln unterwegs, jeweils nur 5 Passagiere (oder mĂśchtest du noch weniger?)
transportieren kĂśnnen
Fßr mehr wßrden die vorhandenen Kapazitäten auch kaum ausreichen. Bist du in
den letzten Jahren mal in der Bahn unterwegs gewesen? In vielen ZĂźgen hast
du ohne Reservierung keine Chance auf einen Sitzplatz. Und fĂźr recht viel
mehr ZĂźge gibts zuwenig Gleise, selbst bei den derzeitigen groĂen Einheiten.
Bei Fahrzeugen in der Art Individualverkehr wßrden die Kapazitäten noch
deutlich sinken
Wie kommst du denn darauf?
Das ist natĂźrlich falsch. Mittlerweile haben Privatunternehmen viele
Nebenstrecken reaktiviert, welche die DB als unrentabel betrachtete und ohne
RĂźcksicht auf das vorhandene Kundeninteresse einstellte
Tja
Wenn Ideen richtig Umsatz bringen kĂśnnen, dann sollte man sie in der Tat
sorgfältig prßfen. Offensichtlich unausgegorene Ideen kann man auch noch
prĂźfen, um zu sehen, ob zumindest die Richtung irgendwas sinnvolles erwarten
lassen kÜnnte. VÜllig abstruse Gedankenwelten ohne Bezug zur Realität wird
man sinnvollerweise erstmal ruhen lassen...
Das war in der Tat eine selten dämliche Idee.
Sind all die Neuerungen der letzten zwanzig Jahre nicht zu deiner Kenntnis
gelangt?
Es lebt sich jedenfalls bequemer damit als mit einem Insolvenzantrag
Das ist so pauschal einfach nur falsch. Es kommt auf die Kosten beider
Varianten an, falls der ErlĂśs derselbe sein soll
Der Misstrauen erweckende Container kommt Ăźberhaupt nicht auf den Zug. Auf
dem Zug kĂśnnte er niemandes Misstrauen mehr erwecken
Hmm, also auch insoweit eine LĂśsung fĂźr ein nichtvorhandenes Problem. DafĂźr
sehr teuer. Tja...
Es ist kein zentrales Problem der Bahn, dass der Transport länger dauert als
auf der StraĂe. Deutlich wichtiger ist das Kriterium der _voraussagbaren_
(vertraglich zusicherbaren) Transportdauer. Wenn es nicht gerade um rasch
verderbliche Gßter geht, dann ist häufig vÜllig egal, ob der Transport von A
nach B 3 Tage dauert oder deren 5. Wichtig ist angesichts mĂśglichst geringer
Lagerhaltung ("just-in-time Logistiksysteme") allein, dass genau
vorhersagbar ist, wann das Fahrzeug mit der zu transportierenden Sache bei B
eintrifft, wenn es zu definierter Zeit bei A auf die REise geht
Wie kommst du auf die Idee, fahrerlose Autos wĂźrden eine Bedrohung fĂźr die
Bahn darstellen? Dann mĂźssten ja auch Taxen eine Bedrohung darstellen, oder
Flugzeuge und Busse
Man fährt Bahn vor allem auch der geringeren Kosten wegen. Und weil man
damit in der Innenstadt aussteigt ohne den Stau, in dem auch das fahrerlose
Auto stehen wĂźrde, abzuwarten. Und aus etlichen weiteren GrĂźnden (welche
teilweise allerdings auch fßrs fahrerlose Auto zuträfen - aber darßber reden
wir wohl besser in 25 oder dreissig Jahren...)
Aha. Und dann bauen wir also Gleise bis zum letzten Dorf? Oder
Hybridfahrzeuge fĂźr Bahngleis und StraĂe? Warum eigentlich sollte man sowas
tun? Da man die Strassen nicht wird auflassen kĂśnnen, mĂźssen also Trassen
fĂźr zehntausende Kilometer neue Bahnstrecken gefunden und selbige dann
finanziert und gebaut werden.
MfG
Rupert
Am 26.05.2015 um 18:20 schrieb Matthias Dingeldein:
Du verwechselst Vorschlag mit realem Objekt.
sag ich doch, der Vorschlag ist fernab jeder Realitaet
Eher: Vorschlag kommt VOR Realität.
Das stimmt. Aber wenn man technische LÜsungen fßr ein Problem vorschlägt
(egal, ob das Problem real existiert oder nur individuell ist), so sollten
diese zumindest halbwegs an der Realität angelehnt und ohne allzu groĂe
KlimmzĂźge, ohne weitere fĂźnfzig Entwicklungsjahre, umsetzbar sein, wenn man
den Anspruch erhebt, morgen damit in die Praxis gehen zu kĂśnnen
Also ist da tatsächlich noch museale Technik im Einsatz. Sowas kann man
ändern, wenn man will.
Es gibt keinerlei vernĂźnftigen Grund, Technik aus dem Jahre 1934 abzulĂśsen,
wenn damit kein merkbarer Vorteil sondern nur hĂśhere Kosten verbunden sind.
Versuch ist Versuch. Damit erwartet auch noch niemand einen
wirtschaftlichen Betrieb.
Das ist schon richtig. Aber auch fĂźr einen Versuch sollte es vernĂźnftige
GrĂźnde geben. Ein realisierbar erscheinendes Konzept fĂźr Verbesserungen in
Wirtschaftlichkeit oder Kundenfreundlichkeit, in Energieverbrauch oder
wasauchimmer wäre aber schon ganz nett
Dieser ist allerdings bei Geschwindigkeiten oberhalb 80...100 km/h nicht
mehr sonderlich interessant. Da Ăźberwiegt dann der Luftwiderstand
deutlich.
Hmm, das spricht dann aber deutlich fĂźr die Bildung von ZĂźgen. Da ist der
Luftwiderstand fĂźr ein Fahrzeug oder einen Zug, der 500 Passagiere
transportieren kann, deutlich niedriger als bei 100 Fahrzeugen, welche,
einzeln unterwegs, jeweils nur 5 Passagiere (oder mĂśchtest du noch weniger?)
transportieren kĂśnnen
Wenn ich auf's Dorf raus muss, dann gibt's da gar kein Taxi. AuĂerdem
ist fßr Berufstätige Zeit = Geld. Die Fahrpläne bremsen i.d.R. alles
aus. Die nur 10% Marktanteil haben schon ihre GrĂźnde.
Fßr mehr wßrden die vorhandenen Kapazitäten auch kaum ausreichen. Bist du in
den letzten Jahren mal in der Bahn unterwegs gewesen? In vielen ZĂźgen hast
du ohne Reservierung keine Chance auf einen Sitzplatz. Und fĂźr recht viel
mehr ZĂźge gibts zuwenig Gleise, selbst bei den derzeitigen groĂen Einheiten.
Bei Fahrzeugen in der Art Individualverkehr wßrden die Kapazitäten noch
deutlich sinken
- technisch relativ simple Fahrzeuge mit grosser Vielfalt verfuegbar
kostet aber immens viel Zeit. Deshalb werden meistens andere
Verkehrsmittel genutzt.
falsch
Das wĂźrde heiĂen, dass die Bahn 50% und mehr Marktanteil hätte.
Wie kommst du denn darauf?
- weitlaeufiges Streckennetz, auf dem Wagen ziemlich freizuegig
verkehren koennen
Was nĂźtzt so ein Streckennetz, wenn die fĂźr die Kundschaft brauchbaren
Punkte gar nicht angesteuert werden?
die Bahn faehrt fuer alle Kunden brauchbare Punkte an, sonst waeren sie
keine Kunden
Das ist natĂźrlich falsch. Mittlerweile haben Privatunternehmen viele
Nebenstrecken reaktiviert, welche die DB als unrentabel betrachtete und ohne
RĂźcksicht auf das vorhandene Kundeninteresse einstellte
So kann man's natĂźrlich auch machen. Man definiert sich eine Insel und
zieht nur noch diese in Betracht. Alles Andere wird einfach als
irrelevant erklärt. Vielleicht hätte ich auch "potenzielle" Kundschaft
schreiben sollen.
Tja
Etwas vorzuschlagen - der Aufwand hält sich in Grenzen. Sowas kann eine
einzelne Person leisten. Sowas kann aber auch mit wenig Aufwand gezielt
abgewĂźrgt werden. WER sollte am AbwĂźrgen von Ideen interessiert sein und
aus welchem Grund? Insbesondere dann, wenn solche Ideen dem Unternehmen
richtig Umsatz bringen kĂśnnten?
Wenn Ideen richtig Umsatz bringen kĂśnnen, dann sollte man sie in der Tat
sorgfältig prßfen. Offensichtlich unausgegorene Ideen kann man auch noch
prĂźfen, um zu sehen, ob zumindest die Richtung irgendwas sinnvolles erwarten
lassen kÜnnte. VÜllig abstruse Gedankenwelten ohne Bezug zur Realität wird
man sinnvollerweise erstmal ruhen lassen...
technisch bleibt trotzdem alles beim Alten. Jetzt muss man fĂźr eine
Auskunft am Schalter schon Geld bezahlen. Geh' ich in den Laden und
frage "was kostet das da?" kommt als Antwort "Gib mir 2,50 Euro und ich
sag's dir. Oder such's dir selber im Internet." Denke, dass sowas zum
Vergraulen von Kunden ein hĂśchst wirksames Vorgehen ist.
Das war in der Tat eine selten dämliche Idee.
Trotz AG gehĂśrt die Bahn meines Wissens noch immer dem Staat. Der
Umstand, dass das Unternehmen an Neuerungen anscheinend Ăźberhaupt kein
Interesse hat, kÜnnte durch die Eigentumsverhältnisse erklärbar sein.
Sind all die Neuerungen der letzten zwanzig Jahre nicht zu deiner Kenntnis
gelangt?
dachte ich mir doch. Mit 10% lebt es sich bequemer als mit 80%
Marktanteil.
Es lebt sich jedenfalls bequemer damit als mit einem Insolvenzantrag
Wenn die teuren Fahrzeuge dafßr ständig produktiv unterwegs sind, dann
sie allerdings viel wirtschaftlicher als billige, die die meiste Zeit
nur auf irgendwas warten und deshalb nur wenig produktiv sind.
Das ist so pauschal einfach nur falsch. Es kommt auf die Kosten beider
Varianten an, falls der ErlĂśs derselbe sein soll
Bei ZĂźgen ist es halt so, dass nur ein einziger Container Misstrauen
erwecken muss, um alle Anderen auch noch anzuhalten.
Der Misstrauen erweckende Container kommt Ăźberhaupt nicht auf den Zug. Auf
dem Zug kĂśnnte er niemandes Misstrauen mehr erwecken
Per Railtaxi wĂźrde
halt der misstrauenerregende von der Strecke geholt, während alle
anderen weiter fahren.
Hmm, also auch insoweit eine LĂśsung fĂźr ein nichtvorhandenes Problem. DafĂźr
sehr teuer. Tja...
dauerts auf der Schiene immer noch länger als Ăźber die StraĂe. Zeit ist
Geld. Die realen Marktanteile sind nicht einfach nur eine Modeerscheinung.
Es ist kein zentrales Problem der Bahn, dass der Transport länger dauert als
auf der StraĂe. Deutlich wichtiger ist das Kriterium der _voraussagbaren_
(vertraglich zusicherbaren) Transportdauer. Wenn es nicht gerade um rasch
verderbliche Gßter geht, dann ist häufig vÜllig egal, ob der Transport von A
nach B 3 Tage dauert oder deren 5. Wichtig ist angesichts mĂśglichst geringer
Lagerhaltung ("just-in-time Logistiksysteme") allein, dass genau
vorhersagbar ist, wann das Fahrzeug mit der zu transportierenden Sache bei B
eintrifft, wenn es zu definierter Zeit bei A auf die REise geht
Neue Betriebskonzepte mit anderen Fahrzeugen. Angesichts der
heraufziehenden Bedrohung durch das fahrerlose Auto dßrfte es längst
keine Tabus mehr im Unternehmen geben.
Wie kommst du auf die Idee, fahrerlose Autos wĂźrden eine Bedrohung fĂźr die
Bahn darstellen? Dann mĂźssten ja auch Taxen eine Bedrohung darstellen, oder
Flugzeuge und Busse
Du betrachtest fahrerlose Autos als Schwanzverlängerung? Dann wundert
mich allerdings nichts mehr. Dann wirst du wirklich warten mĂźssen, bis
es so weit ist. Und dann wirst du dich wundern, wieso so viele
Bahnfahrer plĂśtzlich mit dem Auto fahren und der Bahn den RĂźcken kehren.
Man fährt Bahn vor allem auch der geringeren Kosten wegen. Und weil man
damit in der Innenstadt aussteigt ohne den Stau, in dem auch das fahrerlose
Auto stehen wĂźrde, abzuwarten. Und aus etlichen weiteren GrĂźnden (welche
teilweise allerdings auch fßrs fahrerlose Auto zuträfen - aber darßber reden
wir wohl besser in 25 oder dreissig Jahren...)
Du lebst aus der Erfahrung heraus. Diese besagt, dass die Bahn seit 180
Jahren fährt und DESHALB auch kßnftig fahren wird. Mit Denken in
Funktionen (darauf wurden wir während unseres Studiums in vielen Fächern
getrimmt) geht man an das Thema ganz anders dran. Da wird gefragt, was
die potenzielle Kundschaft will. DIESE WĂźnsche mĂźssen erfĂźllt werden,
wenn man sie als reale Kundschaft haben will. Will sie ihre Reise am
StĂźck fahren, dann ist zu Ăźberlegen, wie man es hin bekommt, die ganze
Reise zu einem einzigen StĂźck ohne Unterbrechungen hin zu bekommen. Da
mĂźssen dann auch schon mal andere als Zuggedanken erlaubt sein. Denn
Eisenbahn heiĂt NICHT mĂśglichst lange ZĂźge, sondern nur, dass eine Bahn
aus Eisen befahren wird. Das erĂśffnet vĂśllig neue Denkstrukturen.
Aha. Und dann bauen wir also Gleise bis zum letzten Dorf? Oder
Hybridfahrzeuge fĂźr Bahngleis und StraĂe? Warum eigentlich sollte man sowas
tun? Da man die Strassen nicht wird auflassen kĂśnnen, mĂźssen also Trassen
fĂźr zehntausende Kilometer neue Bahnstrecken gefunden und selbige dann
finanziert und gebaut werden.
MfG
Rupert