Gibt es einen negativen Zwilling zum INA118?

On 16.05.19 10:41, Gerhard Hoffmann wrote:

Entwicklungskunden ist es sche**egal, ob ich einen Sampler verheize weil
ich die Anti-Statik-BirkenstĂścke gerade nicht trage. Es ist mein
sampling scope und mein Networkanalyzer, und ich lasse die reparieren.

Der Kunde will eine Dokumentation, nach der er das $(GERÄT) selber bauen
kann, in SEINEM Prozess und verifizierbar mit SEINEN Messgeräten. Wenn
ich ein Musterexemplar liefern kann, dann ist das eine
vertrauensbildende Maßnahme, aber auch nicht mehr.

So hatte ich mir das eigentlich auch gedacht. Nebenher ist es eher
unwahrscheinlich, daß irgendwas wg. ESD besser funktioniert als ohne,
insofern ist es recht egal, ob es irgendwo mal ESD-Probleme gab, solange
das rauskommt, was der Kunde mĂśchte. In der Produktion ohne ESD wird es
allenfalls besser laufen.

Hanno
 
Am 16.05.2019 um 12:58 schrieb Hanno Foest:
On 16.05.19 10:41, Gerhard Hoffmann wrote:

Entwicklungskunden ist es sche**egal, ob ich einen Sampler verheize weil
ich die Anti-Statik-BirkenstĂścke gerade nicht trage. Es ist mein
sampling scope und mein Networkanalyzer, und ich lasse die reparieren.

Der Kunde will eine Dokumentation, nach der er das $(GERÄT) selber bauen
kann, in SEINEM Prozess und verifizierbar mit SEINEN Messgeräten. Wenn
ich ein Musterexemplar liefern kann, dann ist das eine
vertrauensbildende Maßnahme, aber auch nicht mehr.

So hatte ich mir das eigentlich auch gedacht. Nebenher ist es eher
unwahrscheinlich, daß irgendwas wg. ESD besser funktioniert als ohne,
insofern ist es recht egal, ob es irgendwo mal ESD-Probleme gab, solange
das rauskommt, was der Kunde mĂśchte.

Hast Du diese Sichtweise auch, wenn Du ins Krankenhaus mußt? "Egal, wie
sie es machen, Hauptache es funktioniert hinterher (zufällig)"?

In der Produktion ohne ESD wird es
allenfalls besser laufen.

Und Deine Phantasie reicht nicht aus, um Dir vorzustellen, daß der Kunde
vielleicht ein Muster/Modul/Wasauchimmer beisteuert und das nicht
angeschossen zurück haben möchte. Oder daß der Kunde einen Feldausfall
untersucht haben mĂśchte und als Ausfallgrund nicht Dein Labor sehen
möchte. Oder ganz simpel die Tatsache, daß ein Labormuster mit Bauteilen
aufgebaut werden soll, die ihre ursprĂźngliche Spezifikation einhalten
und eben nicht angeschossen sind. Oder daß der Kunde handvermessene
Bauteile braucht, die als Bonus nicht noch einen ESD Schuß draufbekommen
haben und und und...

Oder ganz allgemein, daß Du Deine Prozesse beherrscht, professionell
arbeitest und dies auch belegen kannst.

Qualitätsmanagement hÜrt nicht bei ESD auf, aber es ist ein wesentlicher
Aspekt - gerade weil ESD-Schäden sehr unangenehm unspezifisch sein
kĂśnnen. Von einem Labor, das nicht mal diese primitiven Grundregeln
beherzigt, wĂźrde ich nichtmal die Batterien in einer TV-Fernbedienung
wechseln lassen. Das ist Basteln....

Und ja, das kann man natĂźrlich anders sehen - professionell ist das nicht.

--
Ich muss nicht kultiviert *aussehen* - ich bin es.

Profiklaus in d.r.f.
 
On 16.05.19 13:30, Eric Bruecklmeier wrote:

So hatte ich mir das eigentlich auch gedacht. Nebenher ist es eher
unwahrscheinlich, daß irgendwas wg. ESD besser funktioniert als ohne,
insofern ist es recht egal, ob es irgendwo mal ESD-Probleme gab,
solange das rauskommt, was der Kunde mĂśchte.

Hast Du diese Sichtweise auch, wenn Du ins Krankenhaus mußt? "Egal, wie
sie es machen, Hauptache es funktioniert hinterher (zufällig)"?

Du verwechselst schon wieder Produktion und Entwicklung. Gemäß diesem
Beispiel: Ja, es ist mir egal, ob es steril zugeht, wenn der Chirurg
neue Operationstechniken an einem Schwein Ăźbt. Es ist in seinem eigenen
Interesse, daß dabei nicht allzuviel schiefgeht, denn ansonsten verreckt
das Vieh und er kann den Versuch nicht als Erfolg verbuchen.

Das ist "Entwicklung". Wenn ich dann selber unterm Messer liege, hätte
ich schon ganz gerne alle Vorschriften ordentlich eingehalten - das ist
dann "Produktion".

Und Deine Phantasie reicht nicht aus, um Dir vorzustellen, daß der Kunde
vielleicht ein Muster/Modul/Wasauchimmer beisteuert und das nicht
angeschossen zurĂźck haben mĂśchte.

DIESE Denke halte ich fĂźr Pfusch. Fehler passieren, und bei der
Integration von Labormustern sind sie an der Tagesordnung. Kabel
vertauscht, irgendwelche Parameter nicht eingehalten etc. - Statik ist
nur ein Problem, weswegen sowas einen Schuß bekommen könnte. Man KANN
sowas weiterbenutzen, aber nur mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß man
Schäden durch Vorbenutzung nicht ausschließen kann. Wenns tut ist gut,
wenns nicht tut, muß man was frisches nehmen.

Hanno
 
Am 16.05.2019 um 15:29 schrieb Hanno Foest:
On 16.05.19 13:30, Eric Bruecklmeier wrote:

So hatte ich mir das eigentlich auch gedacht. Nebenher ist es eher
unwahrscheinlich, daß irgendwas wg. ESD besser funktioniert als ohne,
insofern ist es recht egal, ob es irgendwo mal ESD-Probleme gab,
solange das rauskommt, was der Kunde mĂśchte.

Hast Du diese Sichtweise auch, wenn Du ins Krankenhaus mußt? "Egal,
wie sie es machen, Hauptache es funktioniert hinterher (zufällig)"?

Du verwechselst schon wieder Produktion und Entwicklung.

Das läßt sich im echten Leben nur ins ganz wenigen Ausnahmefällen so
strikt trennen.

Gemäß diesem
Beispiel: Ja, es ist mir egal, ob es steril zugeht, wenn der Chirurg
neue Operationstechniken an einem Schwein Ăźbt.

Warum willst Du nicht einen der es gleich richtig macht?

Und Deine Phantasie reicht nicht aus, um Dir vorzustellen, daß der
Kunde vielleicht ein Muster/Modul/Wasauchimmer beisteuert und das
nicht angeschossen zurĂźck haben mĂśchte.

DIESE Denke halte ich fĂźr Pfusch. Fehler passieren, und bei der
Integration von Labormustern sind sie an der Tagesordnung.

Ich weiß nicht in welchem technischen Umfeld Du sozialisiert wurdest,
aber ich kenne aus meiner Industrieerfahrung (und das war eine Reihe von
Unternehmen) durchaus eine Überdeckung zwischen den Laborfunktionen.
Daher ist es sinnvoll Qualitätsbewußtsein überall zu fordern und auch
durchzusetzen. Das kann man jetzt tagelang diskutieren (will ich nicht),
aber es erschließt sich mit kein Vorteil dadurch, daß man
unprofessioneller arbeitet, als es sein muß. Und um abschließend auf
Dein Chirurgenbeispiel zurßck zu kommen: Mir wäre einer lieber, es
gleich richtig angeht.

Aber vĂśllig egal, wie eine Privatmeinung dazu ist. Ich habe Kunden
kennengelernt, die wollten professionelles Arbeiten sehen, die haben
sich die Labore angesehen (ja, auch "reine" Entwicklungslabore) und sich
Prozesse und Maßnahmen erklären lassen und entsprechend eingefordert.


--
Ich muss nicht kultiviert *aussehen* - ich bin es.

Profiklaus in d.r.f.
 
On 2019-05-16 02:53, Gerhard Hoffmann wrote:
Am 16.05.19 um 11:05 schrieb Volker Staben:
Am 16.05.19 um 10:41 schrieb Gerhard Hoffmann:
Fragt sich nur, wer da der Kiesweg ist.

Entwicklungskunden ist es sche**egal, ob ich einen Sampler verheize weil
ich die Anti-Statik-BirkenstĂścke gerade nicht trage. Es ist mein
sampling scope und mein Networkanalyzer, und ich lasse die reparieren.

Da sieht mn mal wieder, wie unterstĂźtzend fĂźr die Selbstwahrnehmung es
ist, wenn man einen stark eingeschränktes Blickfeld hat :)

Qualitätsmanagement in der Entwicklung ist vermutlich viel, viel
umfassender als ESD, nur um sein eigenes Equipment zu schĂźtzen?

V.


Habe ICH die Isolationsmessungen mit Liste aufgebracht?

Fingerzeig: Ich war der, der geschrieben hat, dass sogar
Entwicklungs-Sackgassen dokumentiert werden mĂźssen.

Exactamente. Der Design History File, welcher in manchen Bereichen
zumindest auf unserer Teichseite behoerdlich ueberpruefbar vorhanden
sein muss. ESD im Labor und dergleichen ist hingegen nicht wichtig, auch
wenn das einige nicht begreifen.

Und das einzige Mal, dass mir ein Spektrumanalyzer abgeraucht
ist, war in einem Cleanroom beim Kunden, mit laminarem Airflow,
dokumentierter Luftfeuchtigkeit, antistatischem GanzkĂśrper-Pariser
mit Haube und Erdungs-Strapsel am Handgelenk.

Den S.A. hätte ich besser mal zu Hause gelassen.

Bisher hatte ich Glueck und bei sowas teurem ist mir noch keine
Eingansstufe zerbratzt. Ein russisches Netzteil hingegen, bei dem das
Pruefbuechlein die Unterschrift und den Stempel von aber auch jedem an
der Produktion beteiligten Genossen trug, rauchte intern ab und riss
einen Prototypen mit in den Abgrund.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 2019-05-16 06:29, Hanno Foest wrote:
On 16.05.19 13:30, Eric Bruecklmeier wrote:

So hatte ich mir das eigentlich auch gedacht. Nebenher ist es eher
unwahrscheinlich, daß irgendwas wg. ESD besser funktioniert als ohne,
insofern ist es recht egal, ob es irgendwo mal ESD-Probleme gab,
solange das rauskommt, was der Kunde mĂśchte.

Hast Du diese Sichtweise auch, wenn Du ins Krankenhaus mußt? "Egal,
wie sie es machen, Hauptache es funktioniert hinterher (zufällig)"?

Du verwechselst schon wieder Produktion und Entwicklung.

Klassischer Elfenbeinturmeffekt.


... Gemäß diesem
Beispiel: Ja, es ist mir egal, ob es steril zugeht, wenn der Chirurg
neue Operationstechniken an einem Schwein Ăźbt. Es ist in seinem eigenen
Interesse, daß dabei nicht allzuviel schiefgeht, denn ansonsten verreckt
das Vieh und er kann den Versuch nicht als Erfolg verbuchen.

Das ist zumindest in den USA ueberhaupt nicht der Fall. Mein letzter
Tierversuch geschah an einem Schwein. Das sind Lebewesen und es wird
erwartet, dass sein Leben genauso geschaetzt und beschuetzt wird wie ein
menschliches. Auch wenn es nach Beginn des Versuches oft ein nur noch
kurzes Leben ist.

Z.B. musste das von mir entwickelte Patienten-Interface die UL60601 (ist
Eurer EN60601 fast gleich) in der Kategorie Cardiac Contact erfuellen
und dafuer musste ich als Entwickler geradestehen. Inklusive Friedrich
Wilhelm auf dem amtlich vorgeschriebenen Antragsformular.


Das ist "Entwicklung". Wenn ich dann selber unterm Messer liege, hätte
ich schon ganz gerne alle Vorschriften ordentlich eingehalten - das ist
dann "Produktion".

Bingo.


Und Deine Phantasie reicht nicht aus, um Dir vorzustellen, daß der
Kunde vielleicht ein Muster/Modul/Wasauchimmer beisteuert und das
nicht angeschossen zurĂźck haben mĂśchte.

DIESE Denke halte ich fĂźr Pfusch. Fehler passieren, und bei der
Integration von Labormustern sind sie an der Tagesordnung. Kabel
vertauscht, irgendwelche Parameter nicht eingehalten etc. - Statik ist
nur ein Problem, weswegen sowas einen Schuß bekommen könnte. Man KANN
sowas weiterbenutzen, aber nur mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß man
Schäden durch Vorbenutzung nicht ausschließen kann. Wenns tut ist gut,
wenns nicht tut, muß man was frisches nehmen.

In reglementierten Marktsegmenten wie z.B. Med-Tech darf ein auch nur
kurz zur Probe in die Entwicklungsabteilung gegebenes Geraet nicht ohne
weiteres wieder in das Lager fuer den Vertrieb zurueckgebracht werden.
Engineering und Produktion sind in dieser Hinsicht streng getrennt. Bei
meinen beiden AGs sowie bei meinen Kunden durften nichtmal Bauteile
zurueckgebracht werden. Die mussten abgeschrieben werden. Checked out
means checked out, you can't check them back in and get a budget credit.

Gruesse, Joerg

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On 2019-05-15 23:41, Volker Staben wrote:
Am 16.05.19 um 03:49 schrieb Joerg:
Das hat nichts mit Elfenbeinturm zu tun. Es hat etwas mit
Qualitätsmanagement zu tun - zur Erinnerung: das Ziel eines sinnvollen
Qualitätsmanagements ist es, auf geplante und ßberwachte Weise gezielt
Unternehmenserfolg sicherzustellen.

Offensichtlich gilt: nein, Kugelgrill-Frickler verstehen das nicht.


Es geht hier um ein Entwicklungslabor, nicht um einen
Produktionsbereich. Kugelgriller verstehen sowas :)

Aha. Entwicklung ist also nicht Bestandteil unternehmerischer Prozesse?

Was hat das damit zu tun? Das Auto des Vertriebsmitarbeiters ist z.B.
auch ein Bestandteil des Unternehmensprozesses. Wird das 100% auf ESD
Verhalten et cetera geprueft?


Gerade in der Entwicklung mĂśchte ich mich darauf verlassen kĂśnnen, dass
Bauelemente ihren Specs entsprechen und nicht einen Schuss weg haben.

Gerade in der Entwicklung sollte man davon ausgehen duerfen, dass die
Leute wissen, wie man ESD vermeidet. Dort arbeiten Ingenieure und
Techniker, die eine entsprechende Ausbildung haben. In der Produktion
kann man hingegen nicht davon ausgehen.


Aber je weniger ich mich darauf verlassen kann, desto unbeschwerter
frickelt es sich vielleicht. Hauptsache, das Lot spratzt munter, die
Kondensatörchen stoßen fatzpeng fröhliche kleine Rauchwolken aus, das
Hühnerfutter fällt wegen thermischer Überlast vom Board und krallt sich
in den Flokati? Let's make America whatever again?

America _is_ great again :cool:

Ich habe die Auswanderung keine Minute bereut. Ok, ausser was Brot,
Leberkaese und Mett angeht.

--
Gruesse, Joerg

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On 2019-05-11 11:16, Wolf gang P u f f e wrote:
Am 11.05.2019 um 18:16 schrieb Gerrit Heitsch:
On 5/11/19 9:23 AM, Wolf gang P u f f e wrote:
Am 05.04.2019 um 19:22 schrieb Gerrit Heitsch:
On 4/5/19 7:13 PM, Karl Meisenkaiser wrote:
Am 04.04.2019 um 11:00 schrieb Ole Jansen:
Moin,

Es gibt ja den 7805 und den 7905 Spannungsregler...

Apropo 7805. Gibts eigentlich solche Dinger auch fĂźr 13,8V?

Nein, kann man aber aus einem 7812 machen wenn man dessen GND-Pin per
Spannungsteiler um 1.8V anhebt. Braucht 2 Widerstände.


Alternativ mit 1 oder 2 Si-Dioden den GND-Pin "hÜher hängen".
Alternativ 7815 verwenden und mit 1 oder 2 Si-Dioden mit ausreichender
Stromfestigkeit am Ausgang des Reglers die 15V wieder "fallen lassen".

Im Bezug auf den Wirkungsgrad ist ein angehobener 7812 aber besser als
ein ausgebremster 7815.

Warum?
Ich bin der Meinung, wenn ich von angenommen 24V auf 13,8V runter will,
muss ich fĂźr 10,2V Spannungsabfall sorgen.
Um es Ăźbersichtlich zu halten, bei angenommen 1A Strom sind das 10,2W
zu entsorgende Verlustleistung.
Und das in jedem der beiden Fälle.
Beim ausgebremsten 7815 teilen sich die 10,2W aber zwischen Regler und
Dioden entsprechend der einzelnen Spannungsabfälle geringfßgig auf.
In Grenzfällen vielleicht ein Vorteil, wenn der Regler so thermisch
ein wenig entlastet wĂźrde.
Was habe ich Ăźbersehen?

Der Ruhestrom ueber den GND Pin liegt in einem recht engen zu
erwartenden Bereich. Der Laststrom einer angeschlossenen Schaltung kann
hingegen stark schwanken und dann hast Du mit der 7815 "Abfackelmethode"
hoehere Schwankungen der Ausgangsspannung.

--
Gruesse, Joerg

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Am 16.05.19 um 16:47 schrieb Joerg:
Gerade in der Entwicklung sollte man davon ausgehen duerfen, dass die
Leute wissen, wie [...]

Genau das ist der Denkfehler in Kugelgrillistan.

Im QM geht es darum, sich nicht auf die zu verlassen, die es wissen.
Sondern im Umkehrschluss dafĂźr zu sorgen, dass die, die es nicht wissen,
keinen Schaden anrichten kĂśnnen.

Lies bitte mal bspw. im Abschnitt 7.1.4 der DIN ISO 9001:2015 nach. Wenn
ein Unternehmen es bestimmt hat, dass in Entwicklerlaboren bei der
Durchführung von Entwicklungsprozessen ESD-Schutzmaßnahmen anzuwenden
sind, dann gehÜrt dieser ESD-Schutz selbstverständlich zu den Dingen,
die im Rahmen eines zertifizierten QMS "bereitgestellt" und
"aufrechterhalten" werden mĂźssen. D.h., es muss diesen Schutz realiter
geben, er wird regelmäßig auf Anforderungskonformität geprüft, die
Prßfungen werden dokumentiert und es werden Mängel behoben, die
Mitarbeitenden werden instruiert und ĂźberprĂźft und bei Abweichungen
gibts einen auf die MĂźtze. Da gibt es doch Ăźberhaupt nix zu diskutieren.

Nun hab ich aber genug auf den Kiesweg eingeredet...
 
On 2019-05-16 09:03, Volker Staben wrote:
Am 16.05.19 um 16:47 schrieb Joerg:
Gerade in der Entwicklung sollte man davon ausgehen duerfen, dass die
Leute wissen, wie [...]

Genau das ist der Denkfehler in Kugelgrillistan.

Noe. Es bleibt jedem Unternehmen selbst ueberlassen, ob es den Bereich
miterfassen moechte oder nicht. Stichwort Standard Operating Procedure
oder SOP.


Im QM geht es darum, sich nicht auf die zu verlassen, die es wissen.
Sondern im Umkehrschluss dafĂźr zu sorgen, dass die, die es nicht wissen,
keinen Schaden anrichten kĂśnnen.

Und die Leute immer weiter einzuschraenken, bis der Fortschritt zum
Erliegen kommt?


Lies bitte mal bspw. im Abschnitt 7.1.4 der DIN ISO 9001:2015 nach.

Brauche ich nicht. Denn etwas weiter erklaerst Du es Dir selbst:


... Wenn
ein Unternehmen es bestimmt hat, ...
^^^^^^^^^^^^ ^^^^^^^^


Ist es jetzt klar?


... dass in Entwicklerlaboren bei der
Durchführung von Entwicklungsprozessen ESD-Schutzmaßnahmen anzuwenden
sind, dann gehÜrt dieser ESD-Schutz selbstverständlich zu den Dingen,
die im Rahmen eines zertifizierten QMS "bereitgestellt" und
"aufrechterhalten" werden mĂźssen. D.h., es muss diesen Schutz realiter
geben, er wird regelmäßig auf Anforderungskonformität geprüft, die
Prßfungen werden dokumentiert und es werden Mängel behoben, die
Mitarbeitenden werden instruiert und ĂźberprĂźft und bei Abweichungen
gibts einen auf die MĂźtze. Da gibt es doch Ăźberhaupt nix zu diskutieren.

Doch. Man kann dort zum Beispiel kuendigen und zu einem spritzigeren AG
wechseln, der weniger bevormundet und wo das Peterprinzip nicht gar so
ausgepraegt ist.


Nun hab ich aber genug auf den Kiesweg eingeredet...

Fragt sich nur, wer der Kiesweg ist :)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 16.05.2019 um 19:43 schrieb Joerg:

                                                       ... Wenn
ein Unternehmen es bestimmt hat, ...
     ^^^^^^^^^^^^    ^^^^^^^^


Ist es jetzt klar?

Uns ja, denn es ist die ganze Zeit die Rede davon, daß Industriekunden
die dies fordern nicht mit anekdotischen "Et is noch immer jot gegange"
der Kunstflokati evaluiert werden kann.

Bei "uns" wird es Ede auch schwer haben, das wegen der Bankenlizenz
notwendige FĂźhrungszeugnis durch die Beleumundung seines Kumpels
Killer-Kralle zu ersetzen.

Bernd
 
Am 16.05.19 um 18:03 schrieb Volker Staben:

Lies bitte mal bspw. im Abschnitt 7.1.4 der DIN ISO 9001:2015 nach. Wenn
ein Unternehmen es bestimmt hat, dass in Entwicklerlaboren bei der
Durchführung von Entwicklungsprozessen ESD-Schutzmaßnahmen anzuwenden
sind, dann gehÜrt dieser ESD-Schutz selbstverständlich zu den Dingen,
die im Rahmen eines zertifizierten QMS "bereitgestellt" und
"aufrechterhalten" werden mĂźssen.

Ja, wenn. Wenn meine Katze ein Pferd wäre, kÜnnte ich nen Baum
raufreiten. Und wenn eine Firma bestimmt hat, daß in Entwicklerlaboren
keine ESD-Schutzmaßnahmen nötig sind, dann kann man das genauso
selbstverständlich bleiben lassen.

ISO 9001 ist nun wirklich das schlechtest denkbare Argument in diesem
Kontext: Es geht dabei lediglich um Einhaltung von Prozessen und
Dokumentation - wie die konkret aussehen mußt im Einzelfall definiert
werden. Theoretisch wäre es nach ISO 9001 zertifizierbar, wenn
dokumentiert und transparent auditierbar ist, daß in einer Firma
nirgendwo irgendwelche Qualitätssicherungsmaßnahmen stattfinden...

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
On 16 May 19 at group /de/sci/electronics in article gk65qgFohieU1@mid.individual.net
<hurga-news2@tigress.com> (Hanno Foest) wrote:

Am 16.05.19 um 18:03 schrieb Volker Staben:

Lies bitte mal bspw. im Abschnitt 7.1.4 der DIN ISO 9001:2015 nach. Wenn
ein Unternehmen es bestimmt hat, dass in Entwicklerlaboren bei der
Durchführung von Entwicklungsprozessen ESD-Schutzmaßnahmen anzuwenden
sind, dann gehört dieser ESD-Schutz selbstverständlich zu den Dingen,
die im Rahmen eines zertifizierten QMS "bereitgestellt" und
"aufrechterhalten" werden müssen.

Ja, wenn. Wenn meine Katze ein Pferd wäre, könnte ich nen Baum
raufreiten.

Der gefällt mir, bin Katzenfan :)

Und wenn eine Firma bestimmt hat, daß in Entwicklerlaboren
keine ESD-Schutzmaßnahmen nötig sind, dann kann man das genauso
selbstverständlich bleiben lassen.

ISO 9001 ist nun wirklich das schlechtest denkbare Argument in diesem
Kontext: Es geht dabei lediglich um Einhaltung von Prozessen und
Dokumentation - wie die konkret aussehen mußt im Einzelfall definiert
werden. Theoretisch wäre es nach ISO 9001 zertifizierbar, wenn
dokumentiert und transparent auditierbar ist, daß in einer Firma
nirgendwo irgendwelche Qualitätssicherungsmaßnahmen stattfinden...

ACK und wenn drin steht, dass schlechte Ware ausgeliefert und gute Ware
vernichtet wird, geht das ebenfalls lt. ISO 9xxx

Auch mit Mikrometerschraube messen, mit Kreide markieren und mit der Axt
abhauen geht auch durch.

Hauptsache aufgeschrieben, auditiert und protokolliert.

Ich glaube, ISO 9000 wurde von den Engländern erfunden um die dt.
Industrie bis zur völligen Tintenpisserei zu sabotieren. Wohl wissend,
dass die Deutschen alles peinlichst genau excercieren. Nachdem die Made in
Germany ein Flopp war, haben sie mit der ISO den vollen Erfolg erzielt.

Im Ausland kümmert das keine Sau und in Palermo kannste garantiert jedes
Audit und Bapperl kaufen.



Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
On 2019-05-16 14:16, Bernd Laengerich wrote:
Am 16.05.2019 um 19:43 schrieb Joerg:

... Wenn
ein Unternehmen es bestimmt hat, ...
^^^^^^^^^^^^ ^^^^^^^^


Ist es jetzt klar?

Uns ja, denn es ist die ganze Zeit die Rede davon, daß Industriekunden
die dies fordern nicht mit anekdotischen "Et is noch immer jot gegange"
der Kunstflokati evaluiert werden kann.

Der Pfiff ist, dass Industriekunden dies nicht fordern. In meiner ganzen
Karriere nicht. Die zieht sich ueber mehr als drei Jahrzehnte hin und es
waren viele Dutzend Firmen dabei, inklusive sehr grossen.


Bei "uns" wird es Ede auch schwer haben, das wegen der Bankenlizenz
notwendige FĂźhrungszeugnis durch die Beleumundung seines Kumpels
Killer-Kralle zu ersetzen.

Kannst ja mal die Jungs von der Deutschen Bank zum Thema fragen, die
duerften derzeit im Damage Control Mode sein :)

https://www.theguardian.com/business/2019/apr/17/deutsche-bank-faces-action-over-20bn-russian-money-laundering-scheme

Bei Danske hat es bereits personelle Veraenderungen ganz oben gegeben.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 17.05.19 um 01:09 schrieb Joerg:

Kannst ja mal die Jungs von der Deutschen Bank zum Thema fragen, die
duerften derzeit im Damage Control Mode sein :)

https://www.theguardian.com/business/2019/apr/17/deutsche-bank-faces-action-over-20bn-russian-money-laundering-scheme


Bei Danske hat es bereits personelle Veraenderungen ganz oben gegeben.

Ja, da drängt sich doch glatt die Frage auf, wer wohl fßr die 300M$
des EichhĂśrnchens gebĂźrgt hat. Den anderen Banken war das schon damals
zu heiß. Der Spur des Geldes folgen, das hat schon bei Nixon funktioniert.



Bei dem Laden mit dem KĂźckendraht, da hatte die DB Ăźbrigens auch die
Finger drinnen. Bei einer AusgrĂźndung von einem TU-Prof, da ist doch
der konzentrierte Sachverstand garantiert, no risk, only fun!

Zu meiner VerblĂźffung, ich hab' gerade gegoogelt, gibt's den Laden
immer noch, wenn auch irgendwie unsichtbar. Nix mehr mit Hardware,
eher so Cloud, was halt gerade modisch ist.


Oh, nochne Anekdote: Systems in MĂźnchen. Standdienst. Ich sach mal,
ein Parallelprojekt fĂźttert ihren Demo-PC mit den gerade eingeflogenen
Karten der release 0.49 alle 10 Minuten mit einer Dose Kältespray, per
Plastikschlauch unterm Tisch. Ich sage, semi-gehässig: "Mein Beitrag
zum Ozonloch." Der Typ mit der Dose: "??? -v". Ich: "Da ist nur Treibgas
drin, nix sonst". Oh, das gab Krawall. Der war grĂźn-bewegt, so zu der
Zeit, als all unsere Wälder am sauren Regen gestorben sind. Es musste
umgehend ein anderer Kältespray-Sommelier gefunden werden.

Später ist Standdienst-Pause. Ich will mir den Rest der Systems
ansehen, Die extra-neuen schwarzen Schuhe drĂźcken, fĂźr's Inoffizielle
reichen auch die weißen Turnschuhe. Da laufe ich nun, commercial pretty,
aber mit Makel. Ich hätte nie gedacht, wie leicht man mit einfachsten
Mitteln Banker-Typen die Mundwinkel unter die AchselhĂśhle ziehen kann.

Die haben das als Affront genommen. Es ist gut, dass wir hier nicht so
ganz laxe Waffengesetze haben.

Es hat mich aber auch beeindruckt, wie leicht 2 Typen in AnzĂźgen und
mit 1.Klasse-Tickets die vergessene Seitenwand eines 19"-Schranks als
Handgepäck fßr Lufthansa Berlin-Mßnchen mitnehmen konnten.
Sicherheitsprobleme? NĂś.


Gruß, Gerhard
 
Am 16.05.19 um 19:43 schrieb Joerg:
On 2019-05-16 09:03, Volker Staben wrote:
Am 16.05.19 um 16:47 schrieb Joerg:
Gerade in der Entwicklung sollte man davon ausgehen duerfen, dass die
Leute wissen, wie [...]

Genau das ist der Denkfehler in Kugelgrillistan.


Noe. Es bleibt jedem Unternehmen selbst ueberlassen, ob es den Bereich
miterfassen moechte oder nicht.

Da ist doch trivial. Wir leben in einem freien Land, da darf man im
Rahmen von Gesetzen und Verordnungen tun, was man mĂśchte. Man muss nur
auch die Konsequenzen tragen.

Es ist keine Beliebigkeit zulässig, so wie Du es suggerierst. Ein
Unternehmen muss seine Entscheidung auf der Basis sachgerechter
Kriterien fällen. Und auch dabei wird ihm "ßber die Schulter gesehen",
denn diese Entscheidung muss fĂźr die Kunden und den Zertifizierer
nachvollziehbar sein.

Ein "unsere Jungs und Mädels wissen schon, was sie tun" oder "bisher ist
noch nie etwas passiert" genĂźgt diesen Kriterien in keinem Falle.

Nach meiner Wahrnehmung sind "Bastelbuden", die nicht auf
Produktionsniveau sind, in der industriellen Entwicklung eher selten.
Allein schon, weil man das keinem Kunden zeigen darf und auch deswegen,
weil die Entwickler so verwahrlost wären, dass man sie nicht mehr in
Produktionsumgebungen hereinlassen kann.

V.
 
Am 17.05.19 um 00:16 schrieb Hanno Foest:
ISO 9001 ist nun wirklich das schlechtest denkbare Argument in diesem
Kontext: Es geht dabei lediglich um Einhaltung von Prozessen und
Dokumentation - wie die konkret aussehen mußt im Einzelfall definiert
werden. Theoretisch wäre es nach ISO 9001 zertifizierbar, wenn
dokumentiert und transparent auditierbar ist, daß in einer Firma
nirgendwo irgendwelche Qualitätssicherungsmaßnahmen stattfinden...

Das ist ein weit verbreiteter, aber nichtsdestotrotz grundlegender Irrtum.

Wie ich oben schon schrieb: alle Prozesse des QM - und das sind alle
qualitätsrelevanten, also so ungefähr alle - mßssen so geplant,
implementiert, aufrechterhalten und verbessert werden, dass sie und die
Produkte den Anforderungen entsprechen. Und das muss gegenĂźber dem
Zertifizierer auch nachgewiesen werden.

Das von Dir skizzierte Szenario ist also in keinem Falle
zertifizierungsfähig.

V.
 
Am 17.05.19 um 00:38 schrieb Wolfgang Allinger:
> Hauptsache aufgeschrieben, auditiert und protokolliert.

BlĂśdsinn.

V.
 
Am 16.05.2019 um 08:24 schrieb Eric Bruecklmeier:

Wenn er dokumentierbar die Vorgaben einhält, vermutlich schon. Was
aber nicht geht, ist zu sagen: "Es ist nie was passiert, also paßt
das schon..."
Klar,
Misstrauen gegenĂźber sich selbst halte ich fĂźr eine Grundvoraussetzung
zum sauberen arbeiten.
Ein "paßt scho" ist ok wenn es auf Nachfrage eine nachweisbare fundierte
BegrĂźndung gibt.

Wir haben Anfang der 90er den Boden selbst verklebt und uns
anschliessend erstmal in Messung Ableitfähigkeit, glaube Platte 30x30cm
mit 75 kg belastet, befasst.

Ich halte Entwickler mit ESD Problematik im Kopf und entsprechendem
Verhalten fĂźr eine ganz andere Nummer als angelerntes Personal in der
Fertigung.

Bei 750 VDC und 20 kV Ăźberlege ich mir sehr genau wie ich wo, mit was
messe, bei einer ÂľC Mimik kontrolliere ich den Zustand von Leitungen,
Messpitzen und Gerätegehäuse eher weniger.



Butzo
 
Am 17.05.2019 um 10:13 schrieb Klaus Butzmann:
Am 16.05.2019 um 08:24 schrieb Eric Bruecklmeier:

Wenn er dokumentierbar die Vorgaben einhält, vermutlich schon. Was
aber nicht geht, ist zu sagen: "Es ist nie was passiert, also paßt
das schon..."
Klar,
Misstrauen gegenĂźber sich selbst halte ich fĂźr eine Grundvoraussetzung
zum sauberen arbeiten.
Ein "paßt scho" ist ok wenn es auf Nachfrage eine nachweisbare fundierte
BegrĂźndung gibt.

Wir haben Anfang der 90er den Boden selbst verklebt und uns
anschliessend erstmal in Messung Ableitfähigkeit, glaube Platte 30x30cm
mit 75 kg belastet, befasst.

Ich halte Entwickler mit ESD Problematik im Kopf und entsprechendem
Verhalten fĂźr eine ganz andere Nummer als angelerntes Personal in der
Fertigung.

Das ist mit Sicherheit so, darum ging es aber in diesem ganzen Faden
nicht. Es ging darum, daß viele Kunden (belegbar!) sehen wollen, daß Du
z.B. ESD Vorgaben (und vieles andere) einhältst. Da hilft dann kein
Geeiere, keine Nebelkerzen und kein "ging immer gut" und da wird auch
nicht zwischen Entwicklung und Fertigung unterschieden, sondern der
Kunde möchte sehen(!), daß Du in allen Bereichen professionell arbeitest...

Abgesehen davon ist es einfach vernßnftig, sich grundsätzlich Gedanken
um Qualität zu machen - auch wenn gerade keiner zuschaut....

Aber ich denke, es ist alles dazu gesagt worden.

--
Ich muss nicht kultiviert *aussehen* - ich bin es.

Profiklaus in d.r.f.
 

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