Daten fuer alten AEG \"BTY C\" Thyristor?...

On 2/1/23 1:25 PM, Renee Rober wrote:
Am 31.01.2023 um 23:02 schrieb Joerg:
On 1/31/23 1:45 PM, Leo Baumann wrote:
Am 31.01.2023 um 22:15 schrieb Helmut Schellong:
Und woher sollen die 1.x mal 50 Ampere Dauerstrom kommen, um die
Sicherung dann nach x Stunden auszuloesen?


Aus dem Starter-Akku des Fahrzeugs.

Fahrzeug? Bist Du dement? Es geht um eine private Solaranlage.

:)

Es ist schon ein fetter Akku vorhanden, in diesem Fall LiFePO4. Er
kann 100A Dauerstrom und 300A Spitze liefern. Da der ein BMS hat, muss
auch der Fall abgedeckt werden, wo z.B. der FET im MPPT-Regler
durchlegiert. Dann geht die PV Spannung 1:1 durch an den Akku, dessen
Spannung steigt nun zwar langsamer als sonst, hoert aber bei der
gewaehlten Ladeendspannung nicht auf, zu steigen. Irgendwann macht
dann das BMS auf und die Spannung auf dem 12V Bus schnellt auf 75V
oder was immer ... *POFF* ... und danach koennen einige Tausender an
Elektronik verloren sein.

Dieses \"Single-Fault\" Risiko ist nur wenigen Hobby-Solaristen bewusst
und auch Ingenieuren in der Industrie nur selten. Hinzu kommt
schludriges Design vieler MPPT-Regler, die z.B. beim Abklemmen des
Akkus (loser kontakt etc.) spektakular abrauchen koennen. Wenn man
danach wieder anklemmt, koennen dessen FETs kurzgeschlossen sein und
dann ist es auch fuer neu angeschlossene Verbraucher wie eine Zeitbombe.


Ja, genau das Szenario beschäftigt mich auch gerade. Am 24 V Akku hängen
einige 24/7 Verbraucher mit DC/DC Wandlern, die eingangsseitig 18-36 V
erwarten. Wenn die die PV-Leerlaufspannung auf die Mütze kriegen - gute
Nacht!

Wenn das Buck-Regler sind, dann muss man mit fatalem Blattschuss der
daranhaengenden Verbaucher rechnen. Falls es Push-Pull mit Ferrittrafo
ist, kann es gutgehen, dann stirbt meist nur der DC/DC Wandler auf
dessen Primaerseite und die Reparatur ist nicht teuer.


Ich schwanke noch zwischen Crowbar und einem \"Längsregler\" für den
Überspannungsfall, der dann meinetwegen auf +32 V begrenzt oder so.

Laengsregler ist unguenstig, da der dann u.U. ueber lange Zeit im
linearen Regelmodus verharrt und erhebliche Verlustleistung loswerden
muss. Auch muessten dessen Transistoren ueber eine grosszuegige SOA
verfuegen. Ich ueberlege, ob nicht eine solar-seitige Abschaltung besser
ist. Diese muesste aber so erfolgen, dass die Abschaltung einrastet,
also nicht von selbst wieder einschaltet, sondern nur durch bewussten
Benutzereingriff. Eine Art automatischer Not-Aus-Pilztaster.

Bei den meisten Anlagen ist ja Minus der Panels auf Masse und das
koennte man mit einem kernigen N-Kanal FET ausreichender
Spannungsfestigkeit abschalten. BMS schaltet ab-> Power-Bus Spannung
beginnt rasch anzusteigen -> das Gate dieses FET wird ueber eine
Kippschaltung rasant auf Masse gezogen -> Power-Bus Spannung sackt auf
null -> FET bleibt abgeschaltet. Damit koennte der Benutzer die Chose
ohne vorhandene Akuspannung auch gar nicht einschalten.

Das haette einen weiteren Vorteil. Die meisten MPPT-Laderegler haben
einen harten Fehler im Design. Sie gehen gruendlich kaputt, wenn die
Akkuseite oeffnet und damit ausfaellt. Warum das so ist, ist mir
schleierhaft. Ich habe beruflich zwar nur einen MPPT-Laderegler
entwickelt, doch der hatte so einen Bug natuerlich nicht. Der FET im
Massezweig der Panels wuerde (hoffentlich) schnell genug oeffnen, um
bleibenden Schaden bei den FETs und deren Treibern oder gar dem
Controller bei suboptimal entwickelten MPPT-Ladereglern zu vermeiden.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 2/7/23 3:17 PM, Wolfgang Martens wrote:
Am Di.,31.01.23 um 01:10 schrieb Joerg:
Ich brauche fuer eine private Solar-Chose eine kernige Crowbar
und haette noch einen etwas antiken AEG Thyristor mit dem
simplen Aufdruck \"BTY C\".
Ich wuesste nur gern, wieviel Strom er aushaelt, denn ich muss
damit eine traege 50A Auto-Sicherung zuverlaessig zerschiessen. Die
Spannung wird er koennen, das sind weniger als 16V. Es darf nie
darueber hinausgehen, sonst geht mir teures Equipment kaputt.
Ich habe mal in die Datenblätter von 50A Netzspannungssicherungen
gesehen. Die Schmelzintegrale liegen im Bereich 6000-25000 A²s. (25A
1500-4000A²s, 10A 250-700A²s, da könnten also mehrere parallele
Sicherungen besser sein). Ist was zur Autosicherung bekannt?

Die brennen rasch durch. Ist mir vorgestern passiert. Strom 30%
ueberschritten und nach zwei Sekunden war sie durch.


Auch wenn es der dicke Thyristor bei genügend Zündstrom können sollte,
wäre es nicht einfacher statt dem Akku die Solarzellen kurzzuschließen?

Kurzschliessen waere nicht zuverlaessig, weil man dann bei
Wolkendurchzug u.U. nicht genug Haltestrom uebrig hat. Aber ich
ueberlege, die Solar Panels stattdessen im Massezweig mit einem fetten
N-Kanal FET abzuschalten. Inklusive einer Kippschaltung, sodass er nur
noch vom Benutzer durch Druecken eines Reset-Tasters wieder in den
leitenden Zustand versetzt werden kann und auch das nur, wenn die
Akku-Spannung wieder vorhanden ist.


Da ist der Strom begrenzt und die Akkuspannung kann dann nicht mehr
ansteigen. Wie sind die Solardaten, V, A, kW?

Maximalwerte: 78V, 16A, 0.5kW.


Ein billiger Milliohm-Mosfet sollte dauerkurzgeschlossen <<1V bleiben,
da ist dann kaum Kühlung nötig.

Aber nur, solange in der Anlage noch irgendwo eine ausreichende Spannung
fuer dessen Gate vorhanden ist und das waere sie dann nicht mehr. Danach
ist ja alles mausetot.


Notfalls eine Sicherung zur MPP Seite, falls dieser im Versagensfall, um
den es ja geht, rückwärts durchlässt.

Eine Sicherung liesse sich in diesem Szenario nur zerstoeren, solange
der Akku am Power Bus haengt und dessen BMS noch nicht abgeschaltet hat.
Das war mein Plan, aber vielleicht ist eine Panel-Abschaltung in Serie
zu den Solar Panels sinnvoller.

--
Gruesse, Joerg

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Hallo Joerg,

Du schriebst am Wed, 8 Feb 2023 10:47:50 -0800:

Ok, wobei der Strom aufgrund des ESR der MPPT-Ausgangselkos und des
danach in Serie befindlichen Kabels nicht weit ueber 100A rausgehen
sollte und das muesste so ein Kawenzmann aushalten.

Sollte nach Deiner Beschreibung so sein.

....
Macht nichts, da die Ausgangselkos im MPPT-Regler nicht beliebig
schnell nachtanken, denn die Solarzellen koennen laut Datenblatt
nicht mehr als 16A liefern.

Da müßtest Du Dich eher fragen, ob die _Sicherung_ das nicht auch
\"ohne mit der Wimper zu zucken\" verkraftet - der Kurzschlußstrom der
Solarzellen ist fpr die doch nur ein Schwachlastfall. Schaffen die PV-
Ausgangselkos die Sicherung? Sonst ist Deine Brechstange nur ein
Kurzschlußschalter, das kann man auch machen, aber dann sollte da wohl
noch ein manueller Ausschalter nachgelagert sein.

....
... Solange Du oberhalb der Akkuspannung zündest, müsste also
eine Spannungsbegrenzung ausreichen. Die ließe sich hier durch
kräftig gekühlte MOSFET oder IGBT auch lösen. Erst wenn die warm
werden, dann kann man die Solarpanels gemütlich via Relais abwerfen.

Das wäre dann evtl. sogar besser - ein Reed-Schalter neben der Leitung
zum Thyristor oder Spannungsbegrenzer (1A), der das Hauptschaltrelais
abwirft?

Da faengt die Schaltung an, komplex zu werden. I want to keep it
simple.

Ja, der Thyristor-Zündkreis ist da schon aufwendig. Vielleicht kann ja
das Abwurf-Relais auch den Zündkreis-Vorwiderstand spielen?

--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Hi Joerg,

Macht nichts, da die Ausgangselkos im MPPT-Regler nicht beliebig schnell
nachtanken, denn die Solarzellen koennen laut Datenblatt nicht mehr als
16A liefern.

Dann bleibt die Frage offen, warum Du überhaupt eine 50 A Sicherung
einsetzen willst.

Marte
 
Hi Joerg,

Die Akkus haben ein BMS und gute Akkus wie meiner halten bei
abgeschaltetem BMS recht viel aus. M.W. 60V im Normalfall, aber abs max
ist hoeher. Der Akku geht also nicht kaputt. Die angeschlossenen Geraete
jedoch schon und die sind weit teurer als der Akku.

Und was sagt Dein BMS dazu, wenn die Quelle durch die Crowbar
kurzgeschlossen wird? Ich würde wohl eher die Crowbar vor den
MPPT-Regler setzen. Wenn der MPPT durchgeht, dann schließt der Thyristor
die Solarmodule kurz. jetzt müsste die Batterie daran gehindert werden,
sich via defektem Buck-MOSFET rückwärts zu entladen. Da würde ich eine
Diode zwischen Solarzelle und Regler vorsehen. Die Schottky-Diode macht
in dem Setup bei fast 40 V kaum was aus.

Marte
 
Hi Joerg,

Eine Sicherung liesse sich in diesem Szenario nur zerstoeren, solange
der Akku am Power Bus haengt und dessen BMS noch nicht abgeschaltet hat.
Das war mein Plan, aber vielleicht ist eine Panel-Abschaltung in Serie
zu den Solar Panels sinnvoller.

Klingt nach gutem Plan.
Marte
 
On 08 Feb 23 at group /de/sci/electronics in article ts168q$6ski$3@gwaiyur.mb-net.net
<marte.schwarz@gmx.de> (Marte Schwarz) wrote:

Hi Joerg,

Macht nichts, da die Ausgangselkos im MPPT-Regler nicht beliebig schnell
nachtanken, denn die Solarzellen koennen laut Datenblatt nicht mehr als
16A liefern.

Dann bleibt die Frage offen, warum Du überhaupt eine 50 A Sicherung
einsetzen willst.

Weil er höhere Ströme aus dem Akku nuckeln möchte?



Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
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ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
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Am 08.02.2023 um 23:16 schrieb Marte Schwarz:
Hi Joerg,

Eine Sicherung liesse sich in diesem Szenario nur zerstoeren, solange
der Akku am Power Bus haengt und dessen BMS noch nicht abgeschaltet
hat. Das war mein Plan, aber vielleicht ist eine Panel-Abschaltung in
Serie zu den Solar Panels sinnvoller.

Klingt nach gutem Plan.
Marte
Ja, da bin ich auch angekommen.
Grüße, Renee
 
Joerg schrieb:
[Auch wenn es der dicke Thyristor bei genügend Zündstrom können sollte, wäre es nicht einfacher statt dem Akku die Solarzellen kurzzuschließen?]


Kurzschliessen waere nicht zuverlaessig, weil man dann bei Wolkendurchzug u.U. nicht genug Haltestrom uebrig hat. Aber ich ueberlege, die Solar Panels stattdessen im Massezweig mit einem fetten
N-Kanal FET abzuschalten. Inklusive einer Kippschaltung, sodass er nur noch vom Benutzer durch Druecken eines Reset-Tasters wieder in den leitenden Zustand versetzt werden kann und auch das nur, wenn
die Akku-Spannung wieder vorhanden ist.

Maximalwerte: 78V, 16A, 0.5kW.

Wenn ein winziges Wölkchen die Sonnenscheibe abdeckt, geht der
Kurzschlussstrom auf etwa 20% zurück. Bei Wolkendecke vielleicht
auf 10%. Bei sehr finsteren Wolken an einem sehr finsteren Tag
im finsteren Winter kurz vor Finsternis dann halt auf 1%. Das
wären dann 160 mA. Maximum holding current ist meist 150 mA.

Kühlung wäre eventuell problematisch, man müsste mit 16 A * 1.5 V,
also so um 25 W rechnen. Bei einem Mosfet müsste man einen 100 V
Typ nehmen, da wüsste ich jetzt nicht wie millig die Millohm wären;
auch dort hat man schnell mal mehrere Watt Verlustleistung.

--
mfg Rolf Bombach
 
On 02/09/2023 14:50, Rolf Bombach wrote:
Joerg schrieb:

[...]
Maximalwerte: 78V, 16A, 0.5kW.

Wenn ein winziges Wölkchen die Sonnenscheibe abdeckt, geht der
Kurzschlussstrom auf etwa 20% zurück. Bei Wolkendecke vielleicht
auf 10%. Bei sehr finsteren Wolken an einem sehr finsteren Tag
im finsteren Winter kurz vor Finsternis dann halt auf 1%. Das
wären dann 160 mA. Maximum holding current ist meist 150 mA.

Kühlung wäre eventuell problematisch, man müsste mit 16 A * 1.5 V,
also so um 25 W rechnen. Bei einem Mosfet müsste man einen 100 V
Typ nehmen, da wüsste ich jetzt nicht wie millig die Millohm wären;
auch dort hat man schnell mal mehrere Watt Verlustleistung.

Der IRFP2907, bei Reichelt 4,30 EUR, hat 4,5 mOhm, 209 A, 470 W, tr=190ns, Ciss=13000p.

IXTA380N036T4-7 (IXYS), 4,47 EUR, <= 1 mOhm, 380 A, 480 W, tr=78ns, 13400 pF.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
 
[Auch wenn es der dicke Thyristor bei genügend Zündstrom können
sollte, wäre es nicht einfacher statt dem Akku die Solarzellen
kurzzuschließen?]
Kurzschliessen waere nicht zuverlaessig, weil man dann bei
Wolkendurchzug u.U. nicht genug Haltestrom uebrig hat. Aber ich
ueberlege, die Solar Panels stattdessen im Massezweig mit einem
fetten N-Kanal FET abzuschalten. Inklusive einer Kippschaltung,
sodass er nur noch vom Benutzer durch Druecken eines
Reset-Tasters wieder in den leitenden Zustand versetzt werden
kann und auch das nur, wenn die Akku-Spannung wieder vorhanden
ist.

Maximalwerte: 78V, 16A, 0.5kW.
Wie wäre es, das Panel mittels federvorgespanntem mechanischen
Öffnerkontakt mit magnetischer Auslösung abzuschalten?
In einem alten FI (RCD) ist alles nötige drin, man müsste nur die
Anschlüsse der Auslösespule rauslegen.
 
Am 09.02.2023 um 17:12 schrieb Wolfgang Martens:
[Auch wenn es der dicke Thyristor bei genügend Zündstrom können
sollte, wäre es nicht einfacher statt dem Akku die Solarzellen
kurzzuschließen?]
Kurzschliessen waere nicht zuverlaessig, weil man dann bei
Wolkendurchzug u.U. nicht genug Haltestrom uebrig hat. Aber ich
ueberlege, die Solar Panels stattdessen im Massezweig mit einem
fetten N-Kanal FET abzuschalten. Inklusive einer Kippschaltung,
sodass er nur noch vom Benutzer durch Druecken eines
Reset-Tasters wieder in den leitenden Zustand versetzt werden
kann und auch das nur, wenn die Akku-Spannung wieder vorhanden
ist.

Maximalwerte: 78V, 16A, 0.5kW.
Wie wäre es, das Panel mittels federvorgespanntem mechanischen
Öffnerkontakt mit magnetischer Auslösung abzuschalten?
In einem alten FI (RCD) ist alles nötige drin, man müsste nur die
Anschlüsse der Auslösespule rauslegen.

Aber bitte einen allstromsensitiven FI Typ B!
 
Am 09.02.2023 um 17:12 schrieb Wolfgang Martens:
Wie wäre es, das Panel mittels federvorgespanntem mechanischen
Öffnerkontakt mit magnetischer Auslösung abzuschalten?
In einem alten FI (RCD) ist alles nötige drin, man müsste nur die
Anschlüsse der Auslösespule rauslegen.

Das wäre die wiedereinschaltbare \"deutsche\" Lösung. Aber Jörg hat ja
Angst vor Spikes.

:)
 
On 2/9/23 12:37 AM, Wolfgang Allinger wrote:
On 08 Feb 23 at group /de/sci/electronics in article ts168q$6ski$3@gwaiyur.mb-net.net
marte.schwarz@gmx.de> (Marte Schwarz) wrote:

Hi Joerg,

Macht nichts, da die Ausgangselkos im MPPT-Regler nicht beliebig schnell
nachtanken, denn die Solarzellen koennen laut Datenblatt nicht mehr als
16A liefern.

Dann bleibt die Frage offen, warum Du überhaupt eine 50 A Sicherung
einsetzen willst.

Weil er höhere Ströme aus dem Akku nuckeln möchte?

Exactamente.

--
Cordialmente, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 2/9/23 8:12 AM, Wolfgang Martens wrote:
[Auch wenn es der dicke Thyristor bei genügend Zündstrom können
sollte, wäre es nicht einfacher statt dem Akku die Solarzellen
kurzzuschließen?]
Kurzschliessen waere nicht zuverlaessig, weil man dann bei
Wolkendurchzug u.U. nicht genug Haltestrom uebrig hat. Aber ich
ueberlege, die Solar Panels stattdessen im Massezweig mit einem
fetten N-Kanal FET abzuschalten. Inklusive einer Kippschaltung,
sodass er nur noch vom Benutzer durch Druecken eines
Reset-Tasters wieder in den leitenden Zustand versetzt werden
kann und auch das nur, wenn die Akku-Spannung wieder vorhanden
ist.

Maximalwerte: 78V, 16A, 0.5kW.
Wie wäre es, das Panel mittels federvorgespanntem mechanischen
Öffnerkontakt mit magnetischer Auslösung abzuschalten?
In einem alten FI (RCD) ist alles nötige drin, man müsste nur die
Anschlüsse der Auslösespule rauslegen.

Das koennte in der Ausloesung zu langsam sein. Die Elkos in
MPPT-Ladereglern sind sparsam dimensioniert, die halten die Spannung nur
wenige Millisekunden tief genug, wenn die FETs darin durchlegieren.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 2/8/23 2:11 PM, Marte Schwarz wrote:
Hi Joerg,

Die Akkus haben ein BMS und gute Akkus wie meiner halten bei
abgeschaltetem BMS recht viel aus. M.W. 60V im Normalfall, aber abs
max ist hoeher. Der Akku geht also nicht kaputt. Die angeschlossenen
Geraete jedoch schon und die sind weit teurer als der Akku.

Und was sagt Dein BMS dazu, wenn die Quelle durch die Crowbar
kurzgeschlossen wird? ...

Nichts, weil es im Single Fault Fehlerfall (Kurzschluss der FETs im
MPPT-Laderegler) ja dann bereits abgeschaltet hat und damit hochohmig ist.


... Ich würde wohl eher die Crowbar vor den
MPPT-Regler setzen. Wenn der MPPT durchgeht, dann schließt der Thyristor
die Solarmodule kurz. jetzt müsste die Batterie daran gehindert werden,
sich via defektem Buck-MOSFET rückwärts zu entladen. Da würde ich eine
Diode zwischen Solarzelle und Regler vorsehen. Die Schottky-Diode macht
in dem Setup bei fast 40 V kaum was aus.

Kann man machen, aber der Thyristor braet dann bei Sonnenschein konstant
mehr als 20W ab. Wird heiss. Jetzt noch ein Gehaeuse mit isoliertem
Kuehlkorper (ist ja leider auf Plus), das wird mir zu aufwendig.

Ich werde wohl eine masseseitige Abschaltung der Solar Panels per FET
machen. Da muss ich mir nur noch eine diskrete Ansteuerschaltung
ueberlegen, die schnell schaltet und das Gate des FET auf Masse haelt,
wenn die Spannung zu hoch oder zu niedrig ist. Letzteres, damit er nie
in einen linearen Modus geht. Also ein Window Comparator, aber
vorzugsweise ohne IC.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Hi Joerg,

Die Akkus haben ein BMS und gute Akkus wie meiner halten bei
abgeschaltetem BMS recht viel aus. M.W. 60V im Normalfall, aber abs
max ist hoeher. Der Akku geht also nicht kaputt. Die angeschlossenen
Geraete jedoch schon und die sind weit teurer als der Akku.

Und was sagt Dein BMS dazu, wenn die Quelle durch die Crowbar
kurzgeschlossen wird? ...

Nichts, weil es im Single Fault Fehlerfall (Kurzschluss der FETs im
MPPT-Laderegler) ja dann bereits abgeschaltet hat und damit hochohmig ist.

Und wie sollen dann die 50 A fließen? Das scheint mir noch nicht
wirklich konsistent zu sein. In mir wehrt sich auch etwas, dann den Akku
kurzschließen zu wollen, wenn doch eingentlich nur die relativ schwache
Quelle ausgebremst werden muss.

                         ... Ich würde wohl eher die Crowbar vor den
MPPT-Regler setzen. Wenn der MPPT durchgeht, dann schließt der
Thyristor die Solarmodule kurz. jetzt müsste die Batterie daran
gehindert werden, sich via defektem Buck-MOSFET rückwärts zu entladen.
Da würde ich eine Diode zwischen Solarzelle und Regler vorsehen. Die
Schottky-Diode macht in dem Setup bei fast 40 V kaum was aus.

Kann man machen, aber der Thyristor braet dann bei Sonnenschein konstant
mehr als 20W ab.

Wenn Du die Batterie nicht kurzschließen und vom Sytem trennen musst,
dann kannst Du einfach einen MOSFET zum Kurzschließen nutzen oder
parallel zum Thyristor ein Relais ziehen lassen.

Ich werde wohl eine masseseitige Abschaltung der Solar Panels per FET
machen. Da muss ich mir nur noch eine diskrete Ansteuerschaltung
ueberlegen, die schnell schaltet und das Gate des FET auf Masse haelt,
wenn die Spannung zu hoch oder zu niedrig ist. Letzteres, damit er nie
in einen linearen Modus geht. Also ein Window Comparator, aber
vorzugsweise ohne IC.

Was auch immer da mit einem Fensterkomparator gemacht werden sollen...
Ich sehe nur eine Schwellspannung.

Marte
 
On 2/9/23 9:58 AM, Marte Schwarz wrote:
Hi Joerg,

Die Akkus haben ein BMS und gute Akkus wie meiner halten bei
abgeschaltetem BMS recht viel aus. M.W. 60V im Normalfall, aber abs
max ist hoeher. Der Akku geht also nicht kaputt. Die angeschlossenen
Geraete jedoch schon und die sind weit teurer als der Akku.

Und was sagt Dein BMS dazu, wenn die Quelle durch die Crowbar
kurzgeschlossen wird? ...

Nichts, weil es im Single Fault Fehlerfall (Kurzschluss der FETs im
MPPT-Laderegler) ja dann bereits abgeschaltet hat und damit hochohmig
ist.

Und wie sollen dann die 50 A fließen? Das scheint mir noch nicht
wirklich konsistent zu sein. ...

Die Schaltung soll greifen, bevor das BMS abschaltet. Denn wenn es das
tut, ist man bereits recht tief in der Ueberladung. Ich halte meine
Li-basierten Akkus fuer Standby Betrieb eh gern bei 80-90% SOC, weil sie
dann laenger leben. Standby im Sinne von Akkus, die lange vollgeladen
stehen.


... In mir wehrt sich auch etwas, dann den Akku
kurzschließen zu wollen, wenn doch eingentlich nur die relativ schwache
Quelle ausgebremst werden muss.

Das haelt der aus. Dessen BMS schaltet bei 100A Dauerstrom ab, erlaubt
aber knapp 300A fuer bis zu 5sec. Darauf hatte ich bei Kauf extra
geachtet, vor allem weil es fuer den Start von Motoren, Kompressoren und
dergleichen noetig ist.


                         ... Ich würde wohl eher die Crowbar vor den
MPPT-Regler setzen. Wenn der MPPT durchgeht, dann schließt der
Thyristor die Solarmodule kurz. jetzt müsste die Batterie daran
gehindert werden, sich via defektem Buck-MOSFET rückwärts zu
entladen. Da würde ich eine Diode zwischen Solarzelle und Regler
vorsehen. Die Schottky-Diode macht in dem Setup bei fast 40 V kaum
was aus.

Kann man machen, aber der Thyristor braet dann bei Sonnenschein
konstant mehr als 20W ab.

Wenn Du die Batterie nicht kurzschließen und vom Sytem trennen musst,
dann kannst Du einfach einen MOSFET zum Kurzschließen nutzen oder
parallel zum Thyristor ein Relais ziehen lassen.

Wie schon anderswo im Thread geschrieben, habe ich mich entschlossen,
stattdessen einen FET in die Masseleitung der Panels zu setzen und
diesen im Fehlerfall einfach oeffnen zu lassen. Das kann auch den
MPPT-Laderegler schuetzen, weil die meist einen schweren Design-Fehler
haben. Sie rauchen bei Ausfall der Akkuspannung oft ab, wenn nicht
gleichzeitig die Solarseite abgeklemmt wird. Das ist einem Bekannten
letztens passiert (Klemme hatte sich gelockert -> poff).


Ich werde wohl eine masseseitige Abschaltung der Solar Panels per FET
machen. Da muss ich mir nur noch eine diskrete Ansteuerschaltung
ueberlegen, die schnell schaltet und das Gate des FET auf Masse haelt,
wenn die Spannung zu hoch oder zu niedrig ist. Letzteres, damit er nie
in einen linearen Modus geht. Also ein Window Comparator, aber
vorzugsweise ohne IC.

Was auch immer da mit einem Fensterkomparator gemacht werden sollen...
Ich sehe nur eine Schwellspannung.

1. Schwelle: Es muss bei Ueberschreiten einer Spannung abgeschaltet
werden, damit am 12V Power Bus haengende teure Elektronik nicht
abfackelt. Diese Schwelle liegt im Bereich 15-16V.

2. Schwelle: Es muss unterhalb der Vgs mit garantiertem niedrigem Rdson
abgeschaltet werden (und bleiben), damit der FET nicht in einen linearen
Modus uebergeht, wo er wegen Ueberschreitung der SOA oder wegen zu hoher
Verlustleistung durchlegieren koennte und damit nicht mehr schuetzen
wuerde. Diese Schwelle liegt meist bei 5-10V und in diesen
Spannungsbereich sollte ein 12V LiFePO4 Akkus nie heruntergenuckelt
werden. Jedenfalls werde ich das nicht tun. Hier koennte man zum Schutz
des Akkus auch noch per FET die Last abschalten lassen. Der ebenfalls
dranhaengende Inverter zur Erzeugung von Netzspannung tut dies bereits
von allein.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Hallo Joerg,

Du schriebst am Thu, 9 Feb 2023 09:35:01 -0800:

Macht nichts, da die Ausgangselkos im MPPT-Regler nicht beliebig
schnell nachtanken, denn die Solarzellen koennen laut Datenblatt
nicht mehr als 16A liefern.

Dann bleibt die Frage offen, warum Du überhaupt eine 50 A Sicherung
einsetzen willst.

Weil er höhere Ströme aus dem Akku nuckeln möchte?

Exactamente.

Ist das dann aber nicht widersinnig, die Crowbar _hinter_ der Sicherung
einzusetzen, die ja dann zwischen Akku und angeschlossenen Geräten
liegen müßte? Und wo ist dann der Solarregler angeschlossen? Direkt am
Akku? Direkt an den hochempfindlichen, teuren Geräten? Wäre da nicht
eine Trennsicherung zwischen PV und Akku sinnvoll, und die Crowbar
direkt am PV-Regler? Sonst zieht Dir die Crowbar auch den Akku leer,
und Du brauchst einen neuen, weil der die Tiefentladung nicht
verkraftet.

--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
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