Daten fuer alten AEG \"BTY C\" Thyristor?...

On 1/31/23 1:45 PM, Leo Baumann wrote:
Am 31.01.2023 um 22:15 schrieb Helmut Schellong:
Und woher sollen die 1.x mal 50 Ampere Dauerstrom kommen, um die
Sicherung dann nach x Stunden auszuloesen?


Aus dem Starter-Akku des Fahrzeugs.

Fahrzeug? Bist Du dement? Es geht um eine private Solaranlage.

:)

Es ist schon ein fetter Akku vorhanden, in diesem Fall LiFePO4. Er kann
100A Dauerstrom und 300A Spitze liefern. Da der ein BMS hat, muss auch
der Fall abgedeckt werden, wo z.B. der FET im MPPT-Regler durchlegiert.
Dann geht die PV Spannung 1:1 durch an den Akku, dessen Spannung steigt
nun zwar langsamer als sonst, hoert aber bei der gewaehlten
Ladeendspannung nicht auf, zu steigen. Irgendwann macht dann das BMS auf
und die Spannung auf dem 12V Bus schnellt auf 75V oder was immer ...
*POFF* ... und danach koennen einige Tausender an Elektronik verloren sein.

Dieses \"Single-Fault\" Risiko ist nur wenigen Hobby-Solaristen bewusst
und auch Ingenieuren in der Industrie nur selten. Hinzu kommt
schludriges Design vieler MPPT-Regler, die z.B. beim Abklemmen des Akkus
(loser kontakt etc.) spektakular abrauchen koennen. Wenn man danach
wieder anklemmt, koennen dessen FETs kurzgeschlossen sein und dann ist
es auch fuer neu angeschlossene Verbraucher wie eine Zeitbombe.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 31.01.2023 um 23:02 schrieb Joerg:
On 1/31/23 1:45 PM, Leo Baumann wrote:
Am 31.01.2023 um 22:15 schrieb Helmut Schellong:
Und woher sollen die 1.x mal 50 Ampere Dauerstrom kommen, um die
Sicherung dann nach x Stunden auszuloesen?


Aus dem Starter-Akku des Fahrzeugs.

Fahrzeug? Bist Du dement? Es geht um eine private Solaranlage.

:)

Es ist schon ein fetter Akku vorhanden, in diesem Fall LiFePO4. Er kann
100A Dauerstrom und 300A Spitze liefern. Da der ein BMS hat, muss auch
der Fall abgedeckt werden, wo z.B. der FET im MPPT-Regler durchlegiert.
Dann geht die PV Spannung 1:1 durch an den Akku, dessen Spannung steigt
nun zwar langsamer als sonst, hoert aber bei der gewaehlten
Ladeendspannung nicht auf, zu steigen. Irgendwann macht dann das BMS auf
und die Spannung auf dem 12V Bus schnellt auf 75V oder was immer ...
*POFF* ... und danach koennen einige Tausender an Elektronik verloren sein.

Dieses \"Single-Fault\" Risiko ist nur wenigen Hobby-Solaristen bewusst
und auch Ingenieuren in der Industrie nur selten. Hinzu kommt
schludriges Design vieler MPPT-Regler, die z.B. beim Abklemmen des Akkus
(loser kontakt etc.) spektakular abrauchen koennen. Wenn man danach
wieder anklemmt, koennen dessen FETs kurzgeschlossen sein und dann ist
es auch fuer neu angeschlossene Verbraucher wie eine Zeitbombe.

In der Zeit bis die 50A-träge durch ist kannst Du auch ein Relais
abschalten.

Ihr Muricans seid brutal - Crowbar :)

Grüße
 
Joerg schrieb:
Danke, dann sollte das Dingen gehen. Es ist wohl aehnlicher der zweiteren Serie, denn mit 80mA Gate Strom zuendet er nicht zuverlaessig. Mit >100mA dann schon. Steht da noch was von Leckstrom drin?
Da braeuchte ich wenig, weil Akku.

Auf alle Fälle den minimalen Gatestrom einhalten. Und der
ist eben nicht 80 mA, sondern sicher so was wie 250 mA
bei diesem Kaliber, ev noch mehr. Sonst zündet er nicht bei
andern Temperaturen (Kaltstartprobleme...), oder er zündet
langsam und/oder lokal, sodass er eben kaputt geht.
BBC (1971) empfiehlt 50 us Zündimpuls, RCA(1978), äh, da
kapiere ich die Datenblattwerte nicht.
Jedenfalls für kürzere Zündimpulse deutlich mehr
Gatestrom anwenden.
Für sicheren Kaltstart 4 V Gatespannung einplanen.

--
mfg Rolf Bombach
 
On 30 Jan 23 at group /de/sci/electronics in article k3r4kaF5oaaU1@mid.individual.net
<news@analogconsultants.com> (Joerg) wrote:

On 1/30/23 3:31 PM, Wolfgang Allinger wrote:

On 30 Jan 23 at group /de/sci/electronics in article
k3qv4pF4vekU1@mid.individual.net <news@analogconsultants.com> (Joerg)
wrote:

Ich brauche fuer eine private Solar-Chose eine kernige Crowbar und
haette noch einen etwas antiken AEG Thyristor mit dem simplen Aufdruck
\"BTY C\". Er ist monstroes und wiegt vermutlich ein Pfund, sieht nach
Kilo-Ampere Kategorie aus :)

Ansonsten steht unten am Sockelfuss \"h6 1171\" drauf, was aber vermutlich
nur November 1971 bedeutet. Der Fuss hat immerhin 55mm Durchmesser und
oben aus dem Thyristor kommt ein fast fingerdickes Kabel raus.

Hat jemand Daten zu diesem Ding oder einen Hinweis, wo ich etwas dazu
finden koennte?

Laut AEG Hilfsbuch 2 (1971) liegt die Kathode bei AEG Thyristoren am
beweglichen Anschluß.

Habe ich auch bemerkt, was was abgerieben. Er sass zuerst falsch herum
und blieb \"untaetig\".

Mehr steht da leider nicht drin :(
Alle Referenzen in der dicken Schwarte für Thyristor nachgesucht.


Danke. Ich habe ein wenig mit rumprobiert. Er braucht satte 100mA
Gatestrom, aber das waere kein Problem. Werde ich lieber 200mA nehmen,
damit er auch immer zuendet. Ich wuesste nur gern, wieviel Strom er
aushaelt, denn ich muss damit eine traege 50A Auto-Sicherung
zuverlaessig zerschiessen. Die Spannung wird er koennen, das sind
weniger als 16V. Es darf nie darueber hinausgehen, sonst geht mir teures
Equipment kaputt.

Um ne Sicherung zu zerlegen ist der Strom und die Spannung nicht so
wirklich wichtig. I²t des Thyristors muss nur größer sein, als das der
Sicherung. Auch Kühlkörper ist nicht wichtig, in den paar ms kommt die
Wärme eh nicht weit. Mussu in den jeweiligen Datenblättern nachlesen.
Mach den Thyr 2x (I²t) so stark wie die Sicherung, dann sollte alles gut
sein.

40A Sicherungen hab ich seinerzeit mit Thyristoren in der 16A klasse
zuverlässig zerlegt :)

Vollgesteuerte kreisstrombehaftete 12pulsige Brücke, da waren jedesmal 12
Silized Sicherungen hin, als ich Versuche zur Bestimmung der
Wechselrichtertrittgrenze gefahren hab. Son Satz kostete in den 70er
locker in die mehrere hundert DM. Die Thyristoren gingen im 2kDM über die
Theke. Der Lagermuffel wurde schier wahnsinnig. Ich musste extra einen
Schrieb von meinem AL anschleppen, dass das alles seine Richtigkeit hatte.

Die ermittelte WRTG wurde dann mit etwas Sicherheit in die Specs
geschrieben.

Lange her :)






Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
On 1/31/23 2:19 PM, Leo Baumann wrote:
Am 31.01.2023 um 23:02 schrieb Joerg:
On 1/31/23 1:45 PM, Leo Baumann wrote:
Am 31.01.2023 um 22:15 schrieb Helmut Schellong:
Und woher sollen die 1.x mal 50 Ampere Dauerstrom kommen, um die
Sicherung dann nach x Stunden auszuloesen?


Aus dem Starter-Akku des Fahrzeugs.

Fahrzeug? Bist Du dement? Es geht um eine private Solaranlage.

:)

Es ist schon ein fetter Akku vorhanden, in diesem Fall LiFePO4. Er
kann 100A Dauerstrom und 300A Spitze liefern. Da der ein BMS hat, muss
auch der Fall abgedeckt werden, wo z.B. der FET im MPPT-Regler
durchlegiert. Dann geht die PV Spannung 1:1 durch an den Akku, dessen
Spannung steigt nun zwar langsamer als sonst, hoert aber bei der
gewaehlten Ladeendspannung nicht auf, zu steigen. Irgendwann macht
dann das BMS auf und die Spannung auf dem 12V Bus schnellt auf 75V
oder was immer ... *POFF* ... und danach koennen einige Tausender an
Elektronik verloren sein.

Dieses \"Single-Fault\" Risiko ist nur wenigen Hobby-Solaristen bewusst
und auch Ingenieuren in der Industrie nur selten. Hinzu kommt
schludriges Design vieler MPPT-Regler, die z.B. beim Abklemmen des
Akkus (loser kontakt etc.) spektakular abrauchen koennen. Wenn man
danach wieder anklemmt, koennen dessen FETs kurzgeschlossen sein und
dann ist es auch fuer neu angeschlossene Verbraucher wie eine Zeitbombe.

In der Zeit bis die 50A-träge durch ist kannst Du auch ein Relais
abschalten.

Das ist zu langsam, es kann den Spike nicht unterdruecken. Der dicke
Thyristor schon.


Ihr Muricans seid brutal - Crowbar :)

But it works :)

--
Regards, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 1/31/23 3:02 PM, Wolfgang Allinger wrote:
On 30 Jan 23 at group /de/sci/electronics in article k3r4kaF5oaaU1@mid.individual.net
news@analogconsultants.com> (Joerg) wrote:

On 1/30/23 3:31 PM, Wolfgang Allinger wrote:

On 30 Jan 23 at group /de/sci/electronics in article
k3qv4pF4vekU1@mid.individual.net <news@analogconsultants.com> (Joerg)
wrote:

Ich brauche fuer eine private Solar-Chose eine kernige Crowbar und
haette noch einen etwas antiken AEG Thyristor mit dem simplen Aufdruck
\"BTY C\". Er ist monstroes und wiegt vermutlich ein Pfund, sieht nach
Kilo-Ampere Kategorie aus :)

Ansonsten steht unten am Sockelfuss \"h6 1171\" drauf, was aber vermutlich
nur November 1971 bedeutet. Der Fuss hat immerhin 55mm Durchmesser und
oben aus dem Thyristor kommt ein fast fingerdickes Kabel raus.

Hat jemand Daten zu diesem Ding oder einen Hinweis, wo ich etwas dazu
finden koennte?

Laut AEG Hilfsbuch 2 (1971) liegt die Kathode bei AEG Thyristoren am
beweglichen Anschluß.


Habe ich auch bemerkt, was was abgerieben. Er sass zuerst falsch herum
und blieb \"untaetig\".

Mehr steht da leider nicht drin :(
Alle Referenzen in der dicken Schwarte für Thyristor nachgesucht.


Danke. Ich habe ein wenig mit rumprobiert. Er braucht satte 100mA
Gatestrom, aber das waere kein Problem. Werde ich lieber 200mA nehmen,
damit er auch immer zuendet. Ich wuesste nur gern, wieviel Strom er
aushaelt, denn ich muss damit eine traege 50A Auto-Sicherung
zuverlaessig zerschiessen. Die Spannung wird er koennen, das sind
weniger als 16V. Es darf nie darueber hinausgehen, sonst geht mir teures
Equipment kaputt.

Um ne Sicherung zu zerlegen ist der Strom und die Spannung nicht so
wirklich wichtig. I²t des Thyristors muss nur größer sein, als das der
Sicherung. Auch Kühlkörper ist nicht wichtig, in den paar ms kommt die
Wärme eh nicht weit. Mussu in den jeweiligen Datenblättern nachlesen.

Mussu Datenblatt haben, und genau das ist hier das Problem :)


Mach den Thyr 2x (I²t) so stark wie die Sicherung, dann sollte alles gut
sein.

40A Sicherungen hab ich seinerzeit mit Thyristoren in der 16A klasse
zuverlässig zerlegt :)

Dieser AEG Thyristor hat fast die Groesse einer Kinderfaust, der sollte
das auch schaffen. Ich muss das Monster nur irgendwo HF-fest und
beruehrungssicher unterbringen. Danische Butterkeksdose oder so, aber
der urspruengliche Inhalt dieser Dinger produziert eine Wampe und
schmeckt auch was zu zuckerig.


Vollgesteuerte kreisstrombehaftete 12pulsige Brücke, da waren jedesmal 12
Silized Sicherungen hin, als ich Versuche zur Bestimmung der
Wechselrichtertrittgrenze gefahren hab. Son Satz kostete in den 70er
locker in die mehrere hundert DM. Die Thyristoren gingen im 2kDM über die
Theke. Der Lagermuffel wurde schier wahnsinnig. Ich musste extra einen
Schrieb von meinem AL anschleppen, dass das alles seine Richtigkeit hatte.

Die ermittelte WRTG wurde dann mit etwas Sicherheit in die Specs
geschrieben.

Lange her :)

In dem Bereich habe ich nur selten gearbeitet. Wenn, dann war es meist
RF Power.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
On 1/31/23 2:20 PM, Rolf Bombach wrote:
Joerg schrieb:

Danke, dann sollte das Dingen gehen. Es ist wohl aehnlicher der
zweiteren Serie, denn mit 80mA Gate Strom zuendet er nicht
zuverlaessig. Mit >100mA dann schon. Steht da noch was von Leckstrom
drin? Da braeuchte ich wenig, weil Akku.

Auf alle Fälle den minimalen Gatestrom einhalten. Und der
ist eben nicht 80 mA, sondern sicher so was wie 250 mA
bei diesem Kaliber, ev noch mehr. Sonst zündet er nicht bei
andern Temperaturen (Kaltstartprobleme...), oder er zündet
langsam und/oder lokal, sodass er eben kaputt geht.
BBC (1971) empfiehlt 50 us Zündimpuls, RCA(1978), äh, da
kapiere ich die Datenblattwerte nicht.
Jedenfalls für kürzere Zündimpulse deutlich mehr
Gatestrom anwenden.
Für sicheren Kaltstart 4 V Gatespannung einplanen.

Kein Problem, aber wieviel Gatestrom halten solche fetten Thyristoren
denn maximal aus?

4V waere schlecht, dann kann ich wohl nicht einfach eine dicke
Zenerdiode von V+ zum Gate benutzen. Mist, schon wieder eine TL431 Chose.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Joerg <news@analogconsultants.com> writes:

On 1/31/23 2:20 PM, Rolf Bombach wrote:
Joerg schrieb:

Danke, dann sollte das Dingen gehen. Es ist wohl aehnlicher der
zweiteren Serie, denn mit 80mA Gate Strom zuendet er nicht
zuverlaessig. Mit >100mA dann schon. Steht da noch was von
Leckstrom drin? Da braeuchte ich wenig, weil Akku.

Auf alle Fälle den minimalen Gatestrom einhalten. Und der
ist eben nicht 80 mA, sondern sicher so was wie 250 mA
bei diesem Kaliber, ev noch mehr. Sonst zündet er nicht bei
andern Temperaturen (Kaltstartprobleme...), oder er zündet
langsam und/oder lokal, sodass er eben kaputt geht.
BBC (1971) empfiehlt 50 us Zündimpuls, RCA(1978), äh, da
kapiere ich die Datenblattwerte nicht.
Jedenfalls für kürzere Zündimpulse deutlich mehr
Gatestrom anwenden.
Für sicheren Kaltstart 4 V Gatespannung einplanen.


Kein Problem, aber wieviel Gatestrom halten solche fetten Thyristoren
denn maximal aus?

Der Thyristor ist nicht fett. Diese Dinger mit
Seilanschluss gehen bis ca. 500 A. Und Anode am Gehäuse
ist Standard, ich habe noch keine R-Type gesehen.
Im Bereich von kA (wie du anderswo vermutet hattest)
gibt es nur Scheibenthyristoren.

4V waere schlecht, dann kann ich wohl nicht einfach eine dicke
Zenerdiode von V+ zum Gate benutzen. Mist, schon wieder eine TL431
Chose.

Langsamen Anstieg des Zündimpulses mögen die Teile nicht,
aber bei der niedrigen Anodenspannung ist die Bildung von
Hotspots eher unwahrscheinlich.

Wenn der Zündimpuls vorüber ist, muss der Anodenstrom den
Einraststrom überschreiten und darf anschließend den
Haltestron nicht unterschreiten, sonst bleibt bzw. geht
er aus. Ob das bei deiner obskuren Spannungsquelle mit
unbekannter Kapazität und Induktivität gewährleistet ist?

Die üblichen \"Autosicherungen\" können 1 kA abschalten.
Und auf die max. Spannung im Fehlerfall sollte man
auch achten.

Aber mit welchem Wert für Spannung, Strom und Leistung
der speisenden Fehlerquelle zu rechnen ist, hast du
bislang nicht verraten.

--
Stefan
 
Am 31.01.2023 um 15:58 schrieb Helmut Schellong:
On 01/31/2023 15:44, Eric Bruecklmeier wrote:
Am 31.01.2023 um 15:43 schrieb Helmut Schellong:
On 01/31/2023 13:44, Eric Bruecklmeier wrote:
Am 31.01.2023 um 13:17 schrieb Helmut Schellong:
On 01/30/2023 23:37, Joerg wrote:
Ich brauche fuer eine private Solar-Chose eine kernige Crowbar und
haette noch einen etwas antiken AEG Thyristor mit dem simplen
Aufdruck \"BTY C\". Er ist monstroes und wiegt vermutlich ein Pfund,
sieht nach Kilo-Ampere Kategorie aus :)

Ansonsten steht unten am Sockelfuss \"h6 1171\" drauf, was aber
vermutlich nur November 1971 bedeutet. Der Fuss hat immerhin 55mm
Durchmesser und oben aus dem Thyristor kommt ein fast fingerdickes
Kabel raus.

Hat jemand Daten zu diesem Ding oder einen Hinweis, wo ich etwas
dazu finden koennte?


Ich habe die Herstellung solcher Thyristoren im Halbleiterwerk in
Warburg beobachtet.
Mit Daten kann ich nicht aufwarten, da ich damals kein Datenbuch
von dort mitnahm.

Das war in DE das einzige Halbleiterwerk oberhalb von Bayern und
Baden-Württemberg;
jedenfalls im Norden Deutschlands.

Dann muß das vor 1953 gewesen sein...


Kann ja durchaus sein.
Warum?

Weil seit 53 in Hamburg Dioden und Transistoren hergestellt werden.


Das müßte dann Valvo sein, schätze ich.

Philips halt.
 
Am 31.01.2023 um 23:19 schrieb Leo Baumann:
Am 31.01.2023 um 23:02 schrieb Joerg:
On 1/31/23 1:45 PM, Leo Baumann wrote:
Am 31.01.2023 um 22:15 schrieb Helmut Schellong:
Und woher sollen die 1.x mal 50 Ampere Dauerstrom kommen, um die
Sicherung dann nach x Stunden auszuloesen?


Aus dem Starter-Akku des Fahrzeugs.

Fahrzeug? Bist Du dement? Es geht um eine private Solaranlage.

:)

Es ist schon ein fetter Akku vorhanden, in diesem Fall LiFePO4. Er
kann 100A Dauerstrom und 300A Spitze liefern. Da der ein BMS hat, muss
auch der Fall abgedeckt werden, wo z.B. der FET im MPPT-Regler
durchlegiert. Dann geht die PV Spannung 1:1 durch an den Akku, dessen
Spannung steigt nun zwar langsamer als sonst, hoert aber bei der
gewaehlten Ladeendspannung nicht auf, zu steigen. Irgendwann macht
dann das BMS auf und die Spannung auf dem 12V Bus schnellt auf 75V
oder was immer ... *POFF* ... und danach koennen einige Tausender an
Elektronik verloren sein.

Dieses \"Single-Fault\" Risiko ist nur wenigen Hobby-Solaristen bewusst
und auch Ingenieuren in der Industrie nur selten. Hinzu kommt
schludriges Design vieler MPPT-Regler, die z.B. beim Abklemmen des
Akkus (loser kontakt etc.) spektakular abrauchen koennen. Wenn man
danach wieder anklemmt, koennen dessen FETs kurzgeschlossen sein und
dann ist es auch fuer neu angeschlossene Verbraucher wie eine Zeitbombe.

In der Zeit bis die 50A-träge durch ist kannst Du auch ein Relais
abschalten.

Ihr Muricans seid brutal - Crowbar :)

Crowbar? Nennt man das echt so?
Ich hatte sowas einst als \"Überspannungsabbeißer\" bezeichnet, die ich
in meine Netzteile für die Funktechnik eingebaut hatte.
Wenn an den Netzteilen auf der Ausgangsseite (13,8V 20A) versehentlich
HF einkoppelte, wenn man eine Zimmerantenne oder Handfunke in der Nähe
betrieb, konnte es passieren, dass der Regler die Rohspannung vom
Gleichrichter nur noch 1:1 durchreichte.
Die angeschlossenen Geräte hätten das mit teuren Rauchzeichen quittiert.
Um das zu vermeiden \"biß\" ein gezündeter Thyristor zu und durch den
Kurzschluss sollte idealerweise eine Sicherung fliegen oder \"nur\" das
Netzteil sterben.
http://www.server-alpha.de/diverses/ueberspannungsschutz.jpg
 
Am 01.02.23 um 16:16 schrieb Wolf gang P u f f e:

Ihr Muricans seid brutal - Crowbar :)

Crowbar? Nennt man das echt so?

https://de.wikipedia.org/wiki/Klemmschaltung_(Stromversorgung)

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 01.02.2023 um 16:55 schrieb Hanno Foest:
Am 01.02.23 um 16:16 schrieb Wolf gang P u f f e:

Ihr Muricans seid brutal - Crowbar :)

Crowbar? Nennt man das echt so?

https://de.wikipedia.org/wiki/Klemmschaltung_(Stromversorgung)

Danke vielmals! Das ist ja im Prinzip die Schaltung.
Hätte ich in Google nur nach \"Crowbar\" gesucht, hätte ich das auch
gefunden und es wäre geklärt gewesen.
Mein Fehler war, ich hatte \"crowbar übersetzen\" eingetippt und mich
über die Brecheisen gewundert. Darum meine (blöde) Frage hier.
:-D
 
Wolf gang P u f f e <remail@gmx.com> wrote:
Mein Fehler war, ich hatte \"crowbar übersetzen\" eingetippt und mich
über die Brecheisen gewundert. Darum meine (blöde) Frage hier.
:-D
Naja, ein Brecheisen zwischen den beiden Leitern wirkt genauso
--
Uwe Bonnes bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik Schlossgartenstrasse 9 64289 Darmstadt
--------- Tel. 06151 1623569 ------- Fax. 06151 1623305 ---------
 
\"Wolfgang Allinger\" <all2001@spambog.com> writes:

On 30 Jan 23 at group /de/sci/electronics in article k3r4kaF5oaaU1@mid.individual.net
news@analogconsultants.com> (Joerg) wrote:

On 1/30/23 3:31 PM, Wolfgang Allinger wrote:

On 30 Jan 23 at group /de/sci/electronics in article
k3qv4pF4vekU1@mid.individual.net <news@analogconsultants.com> (Joerg)
wrote:

[...]

Danke. Ich habe ein wenig mit rumprobiert. Er braucht satte 100mA
Gatestrom, aber das waere kein Problem. Werde ich lieber 200mA nehmen,
damit er auch immer zuendet. Ich wuesste nur gern, wieviel Strom er
aushaelt, denn ich muss damit eine traege 50A Auto-Sicherung
zuverlaessig zerschiessen. Die Spannung wird er koennen, das sind
weniger als 16V. Es darf nie darueber hinausgehen, sonst geht mir teures
Equipment kaputt.

Um ne Sicherung zu zerlegen ist der Strom und die Spannung nicht so
wirklich wichtig. I²t des Thyristors muss nur größer sein, als das der
Sicherung. Auch Kühlkörper ist nicht wichtig, in den paar ms kommt die
Wärme eh nicht weit. Mussu in den jeweiligen Datenblättern nachlesen.
Mach den Thyr 2x (I²t) so stark wie die Sicherung, dann sollte alles gut
sein.

40A Sicherungen hab ich seinerzeit mit Thyristoren in der 16A klasse
zuverlässig zerlegt :)

Mit der Überlegung kann man den Thyristor wirklich viel kleiner
dimensionieren. Den Stoßstrom muss er natürlich auch aushalten.



Vollgesteuerte kreisstrombehaftete 12pulsige Brücke, da waren jedesmal 12
Silized Sicherungen hin, als ich Versuche zur Bestimmung der
Wechselrichtertrittgrenze gefahren hab. Son Satz kostete in den 70er
locker in die mehrere hundert DM. Die Thyristoren gingen im 2kDM über die
Theke. Der Lagermuffel wurde schier wahnsinnig. Ich musste extra einen
Schrieb von meinem AL anschleppen, dass das alles seine Richtigkeit hatte.

Die ermittelte WRTG wurde dann mit etwas Sicherheit in die Specs
geschrieben.

Die Freiwerdezeit sollte eigentlich aus dem Datenblatt bekannt
sein; wenn die Grenze nahe ist, sollte man das am Oszilloskop
erkennen und Respektabstand halten. Auslösen einer
Silized-Sicherung beim Kunden ohne triftigen Grund will man
eher nicht.

--
Stefan
 
Uwe Bonnes wrote:
> Naja, ein Brecheisen zwischen den beiden Leitern wirkt genauso

Ein Bekannter von früher hatte Betriebselektriker gelernt. Er sollte an
einer \"garantiert spannungsfrei geschalteten\" Stromschiene arbeiten. Nur
aus Daffke schmiß er einen Schraubenschlüssel drüber. Mit dessen Resten
ging er dann zum Meister. Der sei sehr blaß geworden.


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \\ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
 
Axel Berger <Spam@Berger-Odenthal.De> writes:

Uwe Bonnes wrote:
Naja, ein Brecheisen zwischen den beiden Leitern wirkt genauso

Ein Bekannter von früher hatte Betriebselektriker gelernt. Er sollte an
einer \"garantiert spannungsfrei geschalteten\" Stromschiene arbeiten. Nur
aus Daffke schmiß er einen Schraubenschlüssel drüber. Mit dessen Resten
ging er dann zum Meister. Der sei sehr blaß geworden.

Die 5 Sicherheitsregeln hatte er offenbar nicht verinnerlicht.

--
Stefan
 
Am Mi.,01.02.23 um 19:39 schrieb Axel Berger:
Naja, ein Brecheisen zwischen den beiden Leitern wirkt genauso
Ein Bekannter von früher hatte Betriebselektriker gelernt. Er
sollte an einer \"garantiert spannungsfrei geschalteten\"
Stromschiene arbeiten. Nur aus Daffke schmiß er einen
Schraubenschlüssel drüber. Mit dessen Resten ging er dann zum
Meister. Der sei sehr blaß geworden.
Ja wer Regel 4 (erden und kurzschließen) vor Regel 3
(Spannungsfreiheit feststellen) anwendet sollte persönliche
Schutzausrüstung tragen. :)

Merke: wer die 5 Regeln einhält lebt länger!
 
On 02/01/2023 16:16, Wolf gang P u f f e wrote:
Am 31.01.2023 um 23:19 schrieb Leo Baumann:
Am 31.01.2023 um 23:02 schrieb Joerg:
On 1/31/23 1:45 PM, Leo Baumann wrote:
Am 31.01.2023 um 22:15 schrieb Helmut Schellong:
Und woher sollen die 1.x mal 50 Ampere Dauerstrom kommen, um die
Sicherung dann nach x Stunden auszuloesen?


Aus dem Starter-Akku des Fahrzeugs.

Fahrzeug? Bist Du dement? Es geht um eine private Solaranlage.

:)

Es ist schon ein fetter Akku vorhanden, in diesem Fall LiFePO4. Er kann 100A Dauerstrom und 300A Spitze liefern. Da der ein BMS hat, muss auch der Fall abgedeckt werden, wo z.B. der FET im MPPT-Regler durchlegiert. Dann geht die PV Spannung 1:1 durch an den Akku, dessen Spannung steigt nun zwar langsamer als sonst, hoert aber bei der gewaehlten Ladeendspannung nicht auf, zu steigen. Irgendwann macht dann das BMS auf und die Spannung auf dem 12V Bus schnellt auf 75V oder was immer ... *POFF* ... und danach koennen einige Tausender an Elektronik verloren sein.

Dieses \"Single-Fault\" Risiko ist nur wenigen Hobby-Solaristen bewusst und auch Ingenieuren in der Industrie nur selten. Hinzu kommt schludriges Design vieler MPPT-Regler, die z.B. beim Abklemmen des Akkus (loser kontakt etc.) spektakular abrauchen koennen. Wenn man danach wieder anklemmt, koennen dessen FETs kurzgeschlossen sein und dann ist es auch fuer neu angeschlossene Verbraucher wie eine Zeitbombe.

In der Zeit bis die 50A-träge durch ist kannst Du auch ein Relais abschalten.

Ihr Muricans seid brutal - Crowbar :)

Crowbar? Nennt man das echt so?
Ich hatte sowas einst als \"Überspannungsabbeißer\" bezeichnet, die ich
in meine Netzteile für die Funktechnik eingebaut hatte.
Wenn an den Netzteilen auf der Ausgangsseite (13,8V 20A) versehentlich
HF einkoppelte, wenn man eine Zimmerantenne oder Handfunke in der Nähe
betrieb, konnte es passieren, dass der Regler die Rohspannung vom
Gleichrichter nur noch 1:1 durchreichte.
Die angeschlossenen Geräte hätten das mit teuren Rauchzeichen quittiert.
Um das zu vermeiden \"biß\" ein gezündeter Thyristor zu und durch den
Kurzschluss sollte idealerweise eine Sicherung fliegen oder \"nur\" das
Netzteil sterben.
http://www.server-alpha.de/diverses/ueberspannungsschutz.jpg

Mir geht die Crowbar in gewisser Weise auf die Nerven.
Diese Schaltung wirkt heute altertümlich und unnötig brutal, als stamme sie von z.B. 1963.

Ist noch nie jemand auf den Gedanken gekommen, daß heutzutage eine sehr stark
erweiterte Welt von Bauelementen zur Verfügung steht?
Ich selbst würde jedenfalls keine Crowbar verwenden, sondern eine moderne, weit überlegene Schaltung.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/math87.htm http://www.schellong.de/htm/dragon.c.html
 
Am Di.,31.01.23 um 22:33 schrieb Joerg:
Daten für AEG Thyristor mit dem simplen Aufdruck \"BTY C\"
Im ECA Thyristordatenbuch 83/84 gibt es für BTY und AEG die Serie
BTY 20 bis 25 (50-600V). Die Grundplatte hat D54mm H10, Korpus
H45. Iav 90A, Stossstrom 1800A (50Hz Sinushalbwelle), Gatestrom
80mA, Ut 2V bei 200A

Dann gibt es für AEG noch die Serie BTY 10 bis 16 (50-600V) ohne
Gehäuseinformation. Iav 200A, Stossstrom 3600A (50Hz
Sinushalbwelle), Gatestrom <200mA, Ut 2V bei 600A
Danke, dann sollte das Dingen gehen. Es ist wohl aehnlicher der
zweiteren Serie, denn mit 80mA Gate Strom zuendet er nicht
zuverlaessig. Mit >100mA dann schon. Steht da noch was von
Leckstrom drin? Da braeuchte ich wenig, weil Akku.
In der ECA Liste steht nichts dazu. Im Semikron Datenbuch\'90 steht bei
vergleichbaren Typen 50mA, natürlich bei der max Sperrspannung.
Selber 15V anlegen und messen! Und, wie viel µA sind es?
 
Am Mi.,01.02.23 um 00:23 schrieb Joerg:
Auf alle Fälle den minimalen Gatestrom einhalten. Und der ist
eben nicht 80 mA, sondern sicher so was wie 250 mA bei diesem
Kaliber, ev noch mehr. Sonst zündet er nicht bei andern
Temperaturen (Kaltstartprobleme...), oder er zündet langsam
und/oder lokal, sodass er eben kaputt geht. BBC (1971) empfiehlt
50 us Zündimpuls, RCA(1978), äh, da kapiere ich die
Datenblattwerte nicht. Jedenfalls für kürzere Zündimpulse
deutlich mehr Gatestrom anwenden. Für sicheren Kaltstart 4 V
Gatespannung einplanen.
Kein Problem, aber wieviel Gatestrom halten solche fetten
Thyristoren denn maximal aus?
Semikron\'90 empfiehlt 4-5 mal den spezifizierten Gatestrom zu verwenden.
Bei einem SKE 160 (200mA Ig) erlaubt das Diagramm bei 5V (im Bereich
einer sicheren Zündung): 30A/100µs, 20A/500µs, 10A/8ms.
 

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