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Volker Bartheld
Guest
On Sat, 8 Jul 2023 15:32:47 +0200, Michael S. wrote:
U. A. die Einleitung könnte und sollte man m. M. n. deutlich straffen.
Hast Du den Text aufgeschrieben und liest ihn runter (was Du problemlso
könntest, s. u.) oder sprichst Du frei während der Aufnahme?
\"Wir sind ein Verein im Schwarzwald mit einer privaten Wasserquelle und
wollen ein Leck suchen. Profis setzen dazu Bodenmikrofone ein. Um Geld
zu sparen und unabhängig zu sein, bauen wir uns eines selbst. Der
Wasserverlust beträgt 3L/Minute - das ist recht wenig und die
Strömungsgeräusch daher leise. Los gehts!\"
Den Aufmacher am besten mit dem Gerät selbst machen, Drohnenflüge über
den Wald sind nett, aber generisch. Außerdem pickt sich YouTube das
ggfs. als Indexbild(er) raus, was die Zuseher dann langweilt oder
verwirrt. Das daher gerne weiter nach hinten, zusammen mit der Quelle
selbst.
\"Für das Mikro brauchen wir eine Piezoscheibe, Durchmesser 25mm reicht.
Die Scheibe habe ich mit Sekundenkleber am Rand auf eine Messinghhülse
geklebt und in die Mitte noch das Gegengewicht, z. B. eine flachgefeilte
M8-Innensechskantschraube. Falls nötig können noch weitere M8-Muttern
angebracht werden.\"
Ich würde wohl eher eine Gewindestange nehmen. Denn sobald die Schraube
aufgeklebt ist, kommt man an die Muttern doch gar nicht mehr ran.
Vielleicht auch nicht den Gewindestumpf der Schraube, sondern eher den
Schraubenkopf planfeilen - am Bandschleifer, dann hat man auch mehr
Auflagefläche. Warum Sekundenkleber? Ginge 2K-Epoxy oder 2K-PU auch
oder ist das kontraproduktiv, weil zu elastisch?
\"Wichtig ist, daß die Schraube frei hängt, also den Boden nicht
berührt.\".
\"Dazu brauchen wir einen Mikrofonverstärker. Den kann man als Modul mit
dem MAX9814-IC für wenig Geld fertig kaufen. Die Verstärkung reicht bis
60dB, die Versorgungsspannung darf zwischen 2.7 und 5.5V liegen. Zum
Betrieb reichen also drei Primörzellen mit 1.5V aus. Für den Anschluß
muß die Electretmikrofonkapsel von der Platine runter und durch
Leitungen zur Piezoscheibe ersetzt werden.\"
Hier könnte man z. B. das Datenblatt vom MAX9814 einblenden und/oder die
Referenzschaltung.
\"Masse auf der Platine kommt an Batterie-Minus, Versorgungsspannung an
Plus, mit einem Schalter und Schutzdiode dazwischen, hier die 1N4001.
Am G-Pin stellt man die Verstärkung ein, ich habe ihn offengelassen.
Das gibt dann maximale Verstärkung. An Out kommt der Kopfhörer,
allerdings braucht es noch einen Kondensator, um den
Gleichspannungsanteil wegzufiltern. Um die 4uF sollte er haben, zu
große Werte beschneiden die niedrigen Frquenzen.\"
\"Der Pin AR dient der automatischen Verstärkungsregelung. Wenn man den
direkt mit Masser verbindet, regelt die Schaltung nach lauten
Geräuschen innerhalb von 500ms wieder hoch.\"
Zum 3D-Drucker hast Du doch bestimmt ein CAD-Modell, das könnte man
zumindest kurz einblenden (https://camstudio.org/), vielleicht eine
Montage/einen Zeitraffer dazu, wie das Modell entstanden ist und dem
3D-Drucker bei der Arbeit zusehen. Macht sich immer gut. Die CAD-Daten
könntest Du auf https://www.thingiverse.com/ hochladen und im
Begleittext verlinken.
Falls Du vorhast, mehr mit Videos/YouTube zu machen, rate ich Dir zur
Anschaffung eines halbwegs brauchbaren Mikros und/oder einem portabler
Audiorekorder. Die Mic-Eingänge im Computer sind oft grottenschlecht.
Gute Erfahrungen habe ich mit dem Zoom H4n Pro gemacht:
https://www.amazon.de/dp/B07XPFX2MS
https://www.thomann.de/de/zoom_h4n_pro_black.htm
Das Teil eignet sich auch als USB-Audiointerface am Computer, besonders
für Offkommentar und zur Nachvertonung. Die eingebauten Mikros sind
passabel und man müßte schon ein paar Scheinchen mehr für Sennheiser
MKE 600, Rode NT 1, NTG 2, AKG C1000s, & Co in die Hand nehmen, um das
zu toppen.
Tip: Nachdem Dein Gesicht sowieso nicht im Bild ist, kannst Du
problemlos https://www.audacityteam.org/ nehmen und die ganzen Ähs und
Sprechpausen rausschneiden um das Material zu straffen und bei der
Gelegenheit auch gleich einen Rauschfilter und Kompressor anwenden,
denn, die alte Weisheit gilt auch hier: 3/4 vom Film sind der Ton.
Deine Videoschnittsoftware kenne ich nicht, nutze selbst
https://lwks.com/, da ist das Meiste schon fixfertig eingebaut und bis
720p kann man ohne Abo usw. gratis exportieren.
Gut ist das Material zur tatsächlichen Suche, denn darum geht es ja
schließlich: Dem Zuschauer zu zeigen, was man damit machen kann und wie
man es benutzt. In dem Zusammenhang sind die Geräusche auch wieder sehr
wichtig. Vielleicht kann man sogar anhand von ein-zwei Beispielen
(undichter Wasserschlauch, Strömungsgeräusche in der Nähe des
Sperrschiebers wenn man ihn öffnet/schließt) noch weiter illustrieren.
Ich finds ziemlich cool, daß das DIY-Projekt geklappt hat und noch dazu
mit überschaubarem finanziellen Aufwand. Jetzt noch die Extrameile mit
ein wenig Feintuning, gestrafftem Material, ein paar erläuternde
Texteinblendungen, GEMA-freier Mucke z. B. bei den Kameraflügen
(https://filmmusic.io/) und die Teileliste im Abspann. Dann wird das
ein ziemlich lässiges Video.
2ct,
Volker
Am 27.06.2023 um 20:02 schrieb Michael S.:
zur Ortung von Lecks in Wasserleitungen im Boden gibts im
professionellen Bereich solche Dinger:
https://www.hawle-service.at/produkte/leckortungsgeraete/bodenmikrofone
Da ich im Netz keine Quellen zum Bau eines Bodenmikrofons für diesen
Zweck gefunden habe, möchte ich es anderen einfacher machen, weshalb ich
mein Vorgehen in einem Video verewigt habe:
https://www.youtube.com/watch?v=nrbYF5Y240E
Ist es zu langatmig?
U. A. die Einleitung könnte und sollte man m. M. n. deutlich straffen.
Hast Du den Text aufgeschrieben und liest ihn runter (was Du problemlso
könntest, s. u.) oder sprichst Du frei während der Aufnahme?
\"Wir sind ein Verein im Schwarzwald mit einer privaten Wasserquelle und
wollen ein Leck suchen. Profis setzen dazu Bodenmikrofone ein. Um Geld
zu sparen und unabhängig zu sein, bauen wir uns eines selbst. Der
Wasserverlust beträgt 3L/Minute - das ist recht wenig und die
Strömungsgeräusch daher leise. Los gehts!\"
Den Aufmacher am besten mit dem Gerät selbst machen, Drohnenflüge über
den Wald sind nett, aber generisch. Außerdem pickt sich YouTube das
ggfs. als Indexbild(er) raus, was die Zuseher dann langweilt oder
verwirrt. Das daher gerne weiter nach hinten, zusammen mit der Quelle
selbst.
\"Für das Mikro brauchen wir eine Piezoscheibe, Durchmesser 25mm reicht.
Die Scheibe habe ich mit Sekundenkleber am Rand auf eine Messinghhülse
geklebt und in die Mitte noch das Gegengewicht, z. B. eine flachgefeilte
M8-Innensechskantschraube. Falls nötig können noch weitere M8-Muttern
angebracht werden.\"
Ich würde wohl eher eine Gewindestange nehmen. Denn sobald die Schraube
aufgeklebt ist, kommt man an die Muttern doch gar nicht mehr ran.
Vielleicht auch nicht den Gewindestumpf der Schraube, sondern eher den
Schraubenkopf planfeilen - am Bandschleifer, dann hat man auch mehr
Auflagefläche. Warum Sekundenkleber? Ginge 2K-Epoxy oder 2K-PU auch
oder ist das kontraproduktiv, weil zu elastisch?
\"Wichtig ist, daß die Schraube frei hängt, also den Boden nicht
berührt.\".
\"Dazu brauchen wir einen Mikrofonverstärker. Den kann man als Modul mit
dem MAX9814-IC für wenig Geld fertig kaufen. Die Verstärkung reicht bis
60dB, die Versorgungsspannung darf zwischen 2.7 und 5.5V liegen. Zum
Betrieb reichen also drei Primörzellen mit 1.5V aus. Für den Anschluß
muß die Electretmikrofonkapsel von der Platine runter und durch
Leitungen zur Piezoscheibe ersetzt werden.\"
Hier könnte man z. B. das Datenblatt vom MAX9814 einblenden und/oder die
Referenzschaltung.
\"Masse auf der Platine kommt an Batterie-Minus, Versorgungsspannung an
Plus, mit einem Schalter und Schutzdiode dazwischen, hier die 1N4001.
Am G-Pin stellt man die Verstärkung ein, ich habe ihn offengelassen.
Das gibt dann maximale Verstärkung. An Out kommt der Kopfhörer,
allerdings braucht es noch einen Kondensator, um den
Gleichspannungsanteil wegzufiltern. Um die 4uF sollte er haben, zu
große Werte beschneiden die niedrigen Frquenzen.\"
\"Der Pin AR dient der automatischen Verstärkungsregelung. Wenn man den
direkt mit Masser verbindet, regelt die Schaltung nach lauten
Geräuschen innerhalb von 500ms wieder hoch.\"
Zum 3D-Drucker hast Du doch bestimmt ein CAD-Modell, das könnte man
zumindest kurz einblenden (https://camstudio.org/), vielleicht eine
Montage/einen Zeitraffer dazu, wie das Modell entstanden ist und dem
3D-Drucker bei der Arbeit zusehen. Macht sich immer gut. Die CAD-Daten
könntest Du auf https://www.thingiverse.com/ hochladen und im
Begleittext verlinken.
Falls Du vorhast, mehr mit Videos/YouTube zu machen, rate ich Dir zur
Anschaffung eines halbwegs brauchbaren Mikros und/oder einem portabler
Audiorekorder. Die Mic-Eingänge im Computer sind oft grottenschlecht.
Gute Erfahrungen habe ich mit dem Zoom H4n Pro gemacht:
https://www.amazon.de/dp/B07XPFX2MS
https://www.thomann.de/de/zoom_h4n_pro_black.htm
Das Teil eignet sich auch als USB-Audiointerface am Computer, besonders
für Offkommentar und zur Nachvertonung. Die eingebauten Mikros sind
passabel und man müßte schon ein paar Scheinchen mehr für Sennheiser
MKE 600, Rode NT 1, NTG 2, AKG C1000s, & Co in die Hand nehmen, um das
zu toppen.
Tip: Nachdem Dein Gesicht sowieso nicht im Bild ist, kannst Du
problemlos https://www.audacityteam.org/ nehmen und die ganzen Ähs und
Sprechpausen rausschneiden um das Material zu straffen und bei der
Gelegenheit auch gleich einen Rauschfilter und Kompressor anwenden,
denn, die alte Weisheit gilt auch hier: 3/4 vom Film sind der Ton.
Deine Videoschnittsoftware kenne ich nicht, nutze selbst
https://lwks.com/, da ist das Meiste schon fixfertig eingebaut und bis
720p kann man ohne Abo usw. gratis exportieren.
Gut ist das Material zur tatsächlichen Suche, denn darum geht es ja
schließlich: Dem Zuschauer zu zeigen, was man damit machen kann und wie
man es benutzt. In dem Zusammenhang sind die Geräusche auch wieder sehr
wichtig. Vielleicht kann man sogar anhand von ein-zwei Beispielen
(undichter Wasserschlauch, Strömungsgeräusche in der Nähe des
Sperrschiebers wenn man ihn öffnet/schließt) noch weiter illustrieren.
Ich finds ziemlich cool, daß das DIY-Projekt geklappt hat und noch dazu
mit überschaubarem finanziellen Aufwand. Jetzt noch die Extrameile mit
ein wenig Feintuning, gestrafftem Material, ein paar erläuternde
Texteinblendungen, GEMA-freier Mucke z. B. bei den Kameraflügen
(https://filmmusic.io/) und die Teileliste im Abspann. Dann wird das
ein ziemlich lässiges Video.
2ct,
Volker