-20°C...

Thomas Prufer wrote:

Ein Angreifer kann dann die Pläne mit den Satellitenbildern vergleichen,
die
während des Einbaus der Kabel aufgenommen wurden.

Hier hätte Russland wohl gewisse Probleme.

Die Russen waren eine längere Zeit fast völlig blind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bars_(Satellit)

Im Rahmen \"Open Skies\" ging da noch was. Sind die Russen aber inzwischen
wohl auch raus.

Hat er dieses da und dort
versäumt, wird sich der ehemalige Graben am Bewuchs abzeichnen...

Gelegentlich auch schwierig.

Sichtbarkeit im Bewuchs erfordert i.d.R. eine längere Zeit naturbelassene
Fläche. Landwirtschaftlich genutzte Flächen, z.B. Salat, zeigen oft
nichts.

Bei Verlegung im Wald gibt es meist eine Schneise, die aber heutzutage
sehr breit ist, um auch dem Brandschutz zu dienen. Inklusive unbefestigter
Fahrweg.

Peter
 
Peter Heirich <talk.usenet@info21.heirich.name> wrote:
Alexander Schreiber wrote:

Und wenn man dabei ein paar Staudämme knackt, dann
gibt es brutale Überflutungen (und viel Zerstörung) als Bonus.

Weswegen das inzwischen völkerrechtlich ein Kriegsverbrechen ist.

Das ist so wie mit dem Spruch auf dem Grabstein: \"Er hatte Vorfahrt\".

Den Opfern hilft das wenig und bei manch kriegführerender Nation (gerade
Russland) gewinnt man durchaus den Eindruck das Kriegsverbrechen der
eigentliche Zweck des Krieges ist und das Gewinnen eher ein Nebenziel
darstellt.

Moderne zivile Infrastruktur ist nicht darauf ausgelegt, mutwilliger
Zerstörung standzuhalten, dass will schlicht keiner bezahlen.

Was aber früher im \"Kalten Krieg\" eben doch mitgedacht wurde. Den
Menschen in Kiew hat geholfen, dass die Metro in Kiew bombensicher ist.

Ok, die Arsenalna Station ist (allerdings aus geographischen Gründen)
105m tief unter der Erde, das wird schwierig. Aber alles bis ca. 35m
tief ist (je nach Geologie) per GBU-28 erreichbar. Ja, die ist nicht
im russischen Arsenal, aber die haben mit der KAB-1500LG-Pr-E auch
einen Bunkerbrecher speziell für besonders harte Ziele.

Von daher ist es tendenziell einfacher, den Krieg vom eigenen Boden
fernzuhalten. NATO Mitgliedschaft hilft da (Artikel 5).


Ja, sicher.

Trotzdem macht es Sinn, unter neuen Bedingungen neu zu denken. Und sei es
nur, um zu erkennen, dass Fluchtmöglichkeiten notwendig sind.

Sicher. Aber trotzdem gilt auch bei Krieg: Vorbeugen und vermeiden ist
besser als heilen.

Man liest sich,
Alex.
--
\"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work.\" -- Thomas A. Edison
 
Gerald Eіscher <Spamer@fahr-zur-Hoelle.org> wrote:
Am 04.05.23 um 23:29 schrieb Peter Heirich:
Alexander Schreiber wrote:

Da die unterirdischen Stromleitungen: ...

Schon klar. Es ist kein sicherer Schutz.

Die Errichtung eines Ersatzmasten dürfte aufwändiger sein, als 10 m
Ersatzkabel notfalls behelfsmäßig einzubauen.

Kann es sein, dass du keine Vorstellung davon hast, wie ein
Hochspannungskabel aufgebaut ist?

Scheint so. Zudem ist Tiefbau im Vergleich zu Masten geradezu wider-
wärtig teuer (und wird _noch_ teurer wenn man zur Reparatur oder anderen
Zwecken später ans Kabel muss), deswegen macht man das ja auch nur, wenn es
nicht anders geht.

Ein neuer Mast steht in ein paar Tagen, die Reparatur eines
Hochspannungskabels dauert hingegen ein paar Monate!
https://kurier.at/chronik/wien/kabel-defekt-teilsperre-der-linken-wienzeile/401078445
https://www.youtube.com/watch?v=6VYRfZJfeIA

Natürlich pustet man so einen Windpark locker um, große PV-Anlagen auch.

Wird kein Militär machen, viel zu aufwändig. Das zugehörige Umspannwerk
bombardieren, ist viel einfacher.

Eben.

Man liest sich,
Alex.
--
\"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work.\" -- Thomas A. Edison
 
Peter Heirich <talk.usenet@info21.heirich.name> wrote:
Gerald Eіscher wrote:


Kann es sein, dass du keine Vorstellung davon hast, wie ein
Hochspannungskabel aufgebaut ist?

Nicht wirklich. Leiterseile mit Isolation und mechanschem Schutz außen
drumrum.

Ein neuer Mast steht in ein paar Tagen, die Reparatur eines
Hochspannungskabels dauert hingegen ein paar Monate!

Dass im Frieden Freileitungen preiswerter sind und erhebliche Vorteile
haben, ist klar.

Natürlich pustet man so einen Windpark locker um, große PV-Anlagen auch.

Wird kein Militär machen, viel zu aufwändig. Das zugehörige Umspannwerk
bombardieren, ist viel einfacher.

5 kt taktische Kernwaffe gegen Off-Shore Windpark ist vom Aufwand ähnlich
erträglich.

Haha, klar. Ersteinsatz von Nuklearwaffen mal so eben.

Erfolgreiche militärische Verteidigung funktioniert nur, wenn die
Industrie Munition und Ersatzbedarf und Versorgung an Lebensmitteln
produziert. Ohne strom geht das nicht.

Eine hohe Luftdetonation um 100 kt dürfte PV-Anlagen in der Fläche von
z.B. 50x50 qkm einfach brechen lassen, was zur Funktionsunfähigkeit führt.

Kann man machen, klar. Muss man aber weiter runter, sollte nicht höher
als 2km sein laut Nukemap (\"light blast damage\").

Die Zerstörungen und Strahlungen durch \"saubere\" 2F-Kernwaffen sind bei
hohen Detonationen in z.B. 20 km Höhe eher gering. D.h. das Gelände kann
vom \"Feind\" weiter genutzt werden.

Kann es sein, dass Du _etwas_ unrealistische Vorstellungen von Waffenwirkung,
speziell bei Nuklearwaffen hast? Ein 100kt airburst in 20km Höhe ist relativ
harmlos, das gibt ausser etwas Lärm wenig Effekte am Boden - das gibt weder
wirksame Druckwellen- noch thermische Effekte.

Mal ganz abgesehen davon: Ersteinsatz von Nuklearwaffen (wovon Russland
gerade gern mal dumm rumschwadroniert[0]) dürfte eine der zuverlässigsten
Methoden sein, als kriegsführende Nation _gründlich_ die Zähne gezogen
zu bekommen. Den Einsatz auch nur \"kleiner\" taktischer Nuklearwaffen
normalisieren will will keiner der auch nur halbwegs bei Verstand ist
(und einen funktionierenden Selbsterhaltungstrieb besitzt), weil das
eine _extrem_ gut geschmierte Rampe in die Hölle ist.

Oder um es anders auszudrücken: \"Do you want FREEDOM brought to your
country? Because that is how you get FREEDOM brought to your country.
At very high speed.\" Und eine rein konventionelle Reaktion reicht völlig,
um das Täterland gründlich zu deindustrialisieren.

Man liest sich,
Alex.
[0] Sollte man so einordnen wie die hunderte von \"Finalen Warnungen\" von
Nordkorea. Propaganda primär fürs Inland und ansonsten einmal Augen
rollen.
--
\"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work.\" -- Thomas A. Edison
 
Peter Heirich wrote:
Thomas Prufer wrote:

Ein Angreifer kann dann die Pläne mit den Satellitenbildern vergleichen,
die
während des Einbaus der Kabel aufgenommen wurden.

Hier hätte Russland wohl gewisse Probleme.

Die Russen waren eine längere Zeit fast völlig blind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bars_(Satellit)

Im Rahmen \"Open Skies\" ging da noch was. Sind die Russen aber inzwischen
wohl auch raus.

Hat er dieses da und dort
versäumt, wird sich der ehemalige Graben am Bewuchs abzeichnen...

Gelegentlich auch schwierig.

Sichtbarkeit im Bewuchs erfordert i.d.R. eine längere Zeit naturbelassene
Fläche. Landwirtschaftlich genutzte Flächen, z.B. Salat, zeigen oft
nichts.

Ich kenne eine Bahnstrom-Freileitung die wurde erst vor ein paar Jahren in den Wald gebaut,
weil nur dort Platz war, die haengt an so hohen Masten dass keine Schneise erforderlich war.
Die schoene Aussicht ist dadurch natuerlich beeintraechtigt, fuer die wenigen die
sie ueberhaupt haben.

Bei Verlegung im Wald gibt es meist eine Schneise, die aber heutzutage
sehr breit ist, um auch dem Brandschutz zu dienen. Inklusive unbefestigter
Fahrweg.
 
Alexander Schreiber wrote:

Den Opfern hilft das wenig und bei manch kriegführerender Nation (gerade
Russland) gewinnt man durchaus den Eindruck das Kriegsverbrechen der
eigentliche Zweck des Krieges ist und das Gewinnen eher ein Nebenziel
darstellt.

Sicher wird es u.U. noch Jahrzehnte oder länger dauern.

Aber grundsätzlich gibt es einen Zusammenhang zwischen
Restmenschlichkeit, auch im Kriege, und Ehre.

Peter
 
Alexander Schreiber wrote:

Kann es sein, dass Du etwas unrealistische Vorstellungen von Waffenwirkung,
speziell bei Nuklearwaffen hast?

Ehrlich, ich war einfach zu faul, in meine Fachliteratur zu sehen.

Gleichwohl sollte jedem, der mal Bilder von Atomtests gesehen hat, klar
sein, dass eine Druckwelle PV-Elemente ähnlich Glasscheiben zerknackt.


Peter
 
Peter Heirich <talk.usenet@info21.heirich.name> wrote:
Alexander Schreiber wrote:

Den Opfern hilft das wenig und bei manch kriegführerender Nation (gerade
Russland) gewinnt man durchaus den Eindruck das Kriegsverbrechen der
eigentliche Zweck des Krieges ist und das Gewinnen eher ein Nebenziel
darstellt.

Sicher wird es u.U. noch Jahrzehnte oder länger dauern.

Aber grundsätzlich gibt es einen Zusammenhang zwischen
Restmenschlichkeit, auch im Kriege, und Ehre.

Tja, schau Dir mal die Geschichte Russlands, der Sowjetunion und
Russlands an. Speziell:
- Umgang mit den eigenen Leuten
- Umgang mit Minderheiten
- Verhalten im Kriege

Es gibt (leider) eine ganz solide Kontinuität zum aktuellen Verhalten.

Man liest sich,
Alex.
--
\"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work.\" -- Thomas A. Edison
 
Peter Heirich <talk.usenet@info21.heirich.name> wrote:
Alexander Schreiber wrote:


Kann es sein, dass Du etwas unrealistische Vorstellungen von Waffenwirkung,
speziell bei Nuklearwaffen hast?

Ehrlich, ich war einfach zu faul, in meine Fachliteratur zu sehen.

Gleichwohl sollte jedem, der mal Bilder von Atomtests gesehen hat, klar
sein, dass eine Druckwelle PV-Elemente ähnlich Glasscheiben zerknackt.

Jain. Wenn die \"Druckwelle\" aufgrund hinreichendem Abstands von der
Detonation nur noch als laues Lüftchen ankommt, reicht es unter Umständen
nicht mal, um den allfälligen Staub von den Flächen zu pusten ;-)

Man liest sich,
Alex.
--
\"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work.\" -- Thomas A. Edison
 
Alexander Schreiber wrote:

Tja, schau Dir mal die Geschichte Russlands, der Sowjetunion und
Russlands an. Speziell:
- Umgang mit den eigenen Leuten
- Umgang mit Minderheiten
- Verhalten im Kriege

Es gibt (leider) eine ganz solide Kontinuität zum aktuellen Verhalten.

Ich muss dir da leider zustimmen, es macht diesen Eindruck.

Unter dem Zaren noch erwartbarer Standard, auch die Leibeigenschaft sprich Sklaverei fiel da spät, war in der Theorie der Mensch im Sozialismus eine Persönlichkeit.

In Russland ist der Bürger Staatsbürger und in der Theorie ist die russische Verfassung eine Verfassung, die gleichwertig zum Rest der Welt mit einer Präsidialverfassung ist.

Leider wird da wenig tatsächlich von gelebt.

Die Hoffnung stirbt zuletzt und ich hätte gedacht, dass Gorbatschow größere Spuren hinterlassen hätte.

Peter
 
Am 07.05.23 um 12:59 schrieb Peter Heirich:

[...]
In Russland ist der Bürger Staatsbürger und in der Theorie ist die russische Verfassung eine Verfassung, die gleichwertig zum Rest der Welt mit einer Präsidialverfassung ist.

Leider wird da wenig tatsächlich von gelebt.

Die Hoffnung stirbt zuletzt und ich hätte gedacht, dass Gorbatschow größere Spuren hinterlassen hätte.

Gorbatschow hat durchaus Spuren hinterlassen - allerdings bei den Russen
andere als im Westen.

https://www.mdr.de/heute-im-osten/gorbatschow-augustputsch-102.html

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Peter Heirich schrieb:
Alexander Schreiber wrote:

Den Opfern hilft das wenig und bei manch kriegführerender Nation (gerade
Russland) gewinnt man durchaus den Eindruck das Kriegsverbrechen der
eigentliche Zweck des Krieges ist und das Gewinnen eher ein Nebenziel
darstellt.

Sicher wird es u.U. noch Jahrzehnte oder länger dauern.

Aber grundsätzlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Restmenschlichkeit, auch im Kriege, und Ehre.

Sieht aber anders aus.
Face it: Im ersten Weltkrieg gab es 20% zivile Opfer. Dabei war es
durchaus ein Kriegsziel, dass möglichst viel Menschen umkommen, da
man eine globale Nahrungsmittelknappheit fürchtete.

Im Zweiten Weltkrieg gab es etwa 50% zivile Opfer.

In allen folgenden \"Spezialoperationen\" dann 80% und mehr.

Im modernen Krieg ist es offenbar nicht mehr das Ziel, zu siegen,
sondern den Gegner gänzlich physisch auszurotten.

Der russische Vernichtungskrieg gegen die Ukraine ist da nicht
viel anders als der Amerikanische gegen den Irak. Man denke
etwa an die amerikanische Hinderung der humanitären Werke, die
im Südirak die Wasserversorgung wieder aufbauen wollten. Ziel
war es, ist ja rausgeleakt, dass möglichst viele irakische Kinder
an Seuchen sterben.

--
mfg Rolf Bombach
 
Am 05.05.2023 um 21:37 schrieb Sieghard Schicktanz:
Hallo Christoph, Du schriebst am Fri, 5 May 2023 09:06:29 +0200:

[Strompreise]
den Strom in dieser Spannung unsubventioniert unter 10 ct/kWh?

Keiner, der ihn nicht selber gleich so produziert, weil die
ganzen zwischengeschalteten Gerätschaften halt auch was kosten
und deren Betreiber sich das bezahlen lassen wollen.

Wäre es dann nicht sinnvoll, eben diese zwischengeschalteten
Gerätschaften zu minimieren? Mit einer dezentralen Stromproduktion
könnten wir doch genau das erreichen!

Ja... aber _nur_, wenn jede dieser Anlagen völlig für sich allein
läuft.

Man kann auch Bilanzkreise definieren.

...
Biomasse besteht im Wesentlichen aus Kohlenstoff und
Wasserstoff, die
...
unter nicht ganz unerheblicher Energiezufuhr (als
_Heiz_-_Leistung_)

Eben diese Energie soll doch gespeichert werden.

Die dafür _aufzuwendende_ Energie? Wie?

Heizwiderstand macht Hitze. Diese zerlegt die Biomasse. Ein Teil des
Inputstroms wird zum Zerlegen von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff
zerlegt. Die offenen Enden der gecrackten Kohlenwasserstoffe können mit
Wasserstoff \"verschlossen\" werden.

Zum Heizen kann man überschüssige Prozesswärme dann nutzen, wenn
sich entsprechende Verbraucher finden. Das muss man nicht dem
Zufall

Richtig. Wenn man da keine hat, hat man leider nur _Ab_wärme.

Bei schlechtem Wirkungsgrad wäre das eine schlechte Standortwahl.

überlassen. Man kann auch planmäßig vorgehen und die Anlagen dort
betreiben, wo man mit dieser Wärme zeitlich passend auch noch was
anfangen kann. Das könnte u.a. auch zu massenhafter Kleintechnik
führen.

Kleintechnik bei Bio-Konvertern?

Biotonne haben wir doch auch. Könnte man vielleicht auch \"etwas speziell
konfigurieren\".

> Nicht in den nächsten Jahrzehnten, schätze ich da mal.

Das hängt vor allem am Geld/Fördermitteln...

> Deine Phantasie geht mit Dir durch.

Im Studium hatten wir u.a. auch professionelle Ideenfindung. Hat mir
sehr gut gefallen. Merkt man wohl noch immer.

--
Servus
Christoph Müller
www.astrail.de
 
Am 05.05.2023 um 15:27 schrieb Alexander Schreiber:
Christoph Müller <chrnewsgroup@astrail.de> wrote:
Am 03.05.2023 um 13:49 schrieb Harald Klotz:
Am 27.04.2023 um 07:40 schrieb Christoph Müller:

Biomasse besteht zu wesentlichen Teilen bereits aus Kohlenwasserstoffen.

LOL, nein, tut sie nicht. Betanke mal Dein Auto mit z.B. Hühnerblut oder
frischgepresstem Fruchtsaft und berichte, wie weit Du damit fahren konntest.

Freut mich, wenn ich dich zum Lachen gebracht habe.

Dann muss ich mich halt korrigieren und von Trockenmasse schreiben.


--
Servus
Christoph Müller
www.astrail.de
 
Am 05.05.2023 um 15:12 schrieb Alexander Schreiber:
Christoph Müller <chrnewsgroup@astrail.de> wrote:
Am 04.05.2023 um 16:51 schrieb Alexander Schreiber:
Christoph Müller <chrnewsgroup@astrail.de> wrote:
Am 04.05.2023 um 08:56 schrieb Thomas Prufer:
On Thu, 4 May 2023 08:20:49 +0200, Christoph Müller
chrnewsgroup@astrail.de> wrote:

Ja, _grundsätzlich_ kann man aus Wasser, Kohlendioxid und (sehr
viel) elektrischer Energie jede beliebige Kohlenwasserstoff-
mixtur zusammenkochen. Aber das ist weder wirtschaftlich sinnvoll
(es sei denn, man kann sich entweder von zahlungswilligen Kunden
die Preise vergolden lassen oder kassiert fett Subventionen) noch
sinnvoller Umgang mit Resourcen.

Wenn zu BEGINN eines Projektes die Kosten hoch sind, ist das erst
mal ganz normal. Leider lassen sich nicht Wenige davon ganz schnell
ins Boxhorn jagen. Die meinen dann, dass die edlen Prototypen ja
nicht mal richtig funktionieren (Kunststück - daran wird ja noch
herum probiert) und aufgrund der Personalkosten irre teuer wären,
was selbstverständlich abzulehnen ist. Diese Leute übersehen
allerdings, dass zwischen Prototyp/Kleinserie und Massenproduktion
ein riesengroßer Unterschied liegt. Produkte, die in die
Massenproduktion überführt werden, haben bereits gezeigt, dass sie
funktionieren und dass daran nicht mehr viel herumprobiert werden
muss. Da geht\'s dann mehr um die Fertigungstechnik und weniger um
das Funktionieren. Das Funktionieren darf man für solche Produkte
voraussetzen. Damit geht\'s dann gerne schon mal um Bruchteile eines
Cents. Ein halber Cent eine Million mal macht schon 5.000,- Euro.

Man kann am Prozess optimieren wie man will, aber um zwei Punkte
kommt man nicht drumrum: - die Energie, die man beim Verbrennen der
eFuels freisetzen will, muss man bei deren Synthese erstmal
hineinstecken, - Umwandlungsprozesse dieser Art haben prinzipbedingt
einen Wirkungs- grad < 100%, es wird also Prozessverluste geben,

An einem geeigneten Standort sind die Umwandlungsverluste allerdings
Nutzwärme. Sind sie dann tatsächlich noch Verluste? Nur, weil sie nicht
in den chemischen Verbindungen ankommen?

Ein Erdgasnetz existiert bereits. Methan könnte eine Form der
eFuels sein, das dann genau durch dieses bereits vorhandene
Netz transportiert werden kann. Die hohe Volatilität der
Windstromproduktion sollte damit kein nennenswertes Problem
sein.

Kann man machen, wenn man bereit ist, die Umformungsverluste zu
akzeptieren.

Verluste gibt\'s vor allem dort, wo die e-Fuels produziert werden.
Geschieht das in großen Fabriken, dann kann man die Abwärme ggf.
ins Fernwärmenetz einspeisen. Die Fabrik kann man ganz gezielt dort
bauen, wo es ein Fernwärme- UND Gasnetz gibt.

Fernwärmenetze sind AFAIK keine konstanten Abnehmer - im Sommer ist
der Heizbedarf für Gebäude tendenziell eher niedrig, im Winter eher
hoch, da kann man nicht endlos Abwärme reinkippen. Solange man da
nicht ganz bewusst Bedarf stimuliert (Stichwort Tropenhaus Frutigen &
Wolhusen) ist selbiger doch eher endlich.

Wer regenerativ denkt, MUSS in VIELFALT denken! Mit Einfalt kommen wir
nicht weit.

Die Erfahrung lehrt, dass selbst im Sommer Wärmebedarf herrscht. Nur
halt nicht so viel wie im Winter. Also kann man auch im Sommer
anfallende Wärme verwerten.

Mit dem Projekt des KIT kriegt man allerdings 70%...80% der Inputenergie
in das Methan und dieses ist im Erdgasnetz auch über längere Zeit hinweg
lagerbar.

Wenn das Methan dann allerdings am anderen Ende des Landes an
Gasturbinen oder Gasmotoren zwecks Stromerzeugung verfüttert
wird, dann darf man sich für diesen Geniestreich eine schöne
Narrenkappe aufsetzen.

Was aber, wenn die Abwärme wertvollem Nutzen zugeführt wird? Mit
ASTROHS stehen die Chancen, dass das auch tatsächlich so gemacht
wird, ausgesprochen gut. Wo ist dann also die große Verschwendung?
Die gibt es doch nur dann, wenn man AUSSCHLIESSLICH den Strom
betrachtet und sonst nichts. Eine solche Sichtweise ist allerdings
etwas zu eng, um damit der Umweltschadensanreicherung Herr zu
werden.

Und die Verschwendung beim Strom gibt es auch nur, weil der
notwendige Infrastrukturausbau u.a. aus persönlicher Gier sabotiert
wird. Und um den Ausbau werden wir nicht drumrum kommen wenn in
absehbarer Zeit ein signifikanter Teil des Strassenverkehrs
elektrifiziert sein soll.

Damit geht es um mobile Stromspeicherung. Dieser Strom kann auch z.B.
per PV produziert werden. Dafür braucht nicht unbedingt teure
Stromfernleitungen. Was in Norddeutschland der Wind ist, ist im Süden
des Landes die PV. Jedenfalls könnte es so laufen. Statt der
Stromfernleitungen kann man dann bereits vorhandene Erdgasleitungen
verwenden.

--
Servus
Christoph Müller
www.astrail.de
 
Am 05.05.2023 um 21:55 schrieb Sieghard Schicktanz:
Hallo Christoph, Du schriebst am Fri, 5 May 2023 08:42:01 +0200:

Wenn die Abwärme zu nützlichen Zwecken verwendet wird - wie steht
es dann um die \"marginale Effizienz\"? Dann wird wird doch die
KOMPLETTE Energie genutzt. Also 100%.

Schön, Du wilst also die gesamte Heiz_leistung_ der \"eFuel\"-
(\"e-fool\"-) Produktion im deutschen Norden abkippen?

???
Wenn es im Norden zu viel Windstrom gibt, sollte man die Windräder nicht
aus dem Wind drehen, sondern Sinnvolles aus dieser Energie machen. Z.B.
Methan, weil dieses in das vorhandene Erdgasnetz problemlos eingespeist
werden kann. Die Methanproduktion sollte bevorzugt dort stattfinden, wo
auch die dabei anfallende Abwärme sinnvollen Zwecken zugeführt werden kann.

Also vielleicht etwa soviel, wie derzeit in ganz Deutschland im
Winter verheizt wird? Mal\' Dir die Szenarien selber aus. Außerdem, Du
wirst dann im Süden frieren dürfen.

Wie schon 1000 Mal erklärt: Wer regenerativ denken will, MUSS in
VIELFALT denken, weil man mit Einfalt nicht weit kommt. Damit kommt man
i.d.R. nur auf unbrauchbare Ideen.

Vielfalt heißt hier, dass Methan nur EIN Aspekt des Ganzen ist und NICHT
ALLES nur auf Methan aufbaut. Es gibt ja auch noch PV und Wind,
Wasserkraft und Geothermie...

[Erdgasnetz]
Hast Du Dir aber dazu auch überlegt, ob _dieses_ Netz den
Transport der benötigten Mengen (und da ist das nicht nur
\"Energie\", sondern _Masse_) bewältigen kann?

Was nährt deine Zweifel? Macht das Netz doch jetzt auch schon.
Früher mit Russengas. Jetzt mit LNG. LNG könnte auch durch e-Methan
ersetzt werden. Dann kann man auf LNG verzichten.

AFAIK macht das \"das Netz\" aber nicht einfach so, sondern weil da
mehrere Einspeiseleitungen mit hoher Kapazität an passenden Stellen
münden. Ob die für Deine geplanten Werke passen?

Wo ist das Problem? Das Ganze soll ja mit \"Überschuss\"strom betrieben
werden. Deshalb wird man die Anlagen sinnvollerweise dort errichten, wo
man einen entsprechenden Strom- und Gasanschluss hat und wo es
vielleicht auch noch hohen Wärmebedarf (z.B. Fernwärmeleitung, Trocknung
von Futtermitteln...) gibt.

...
Meines Wissens haben wir ein hervorragend ausgebautes Erdgasnetz.
Wenn es tatsächlich Leitungsengpässe zwischen Nord und Süd gibt,
dann sollten diese mit kurzen Leitungen schnell zu beheben sein.

Und wenn deren Bau genauso schnell geht wie der der Stromtrassen?

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit der Einsprüche? Kann man vermutlich
in Einsprüche pro Kilometer ausdrücken. Resultat: Kurze Strecken ->
wenig Einsprüche. Große Strecken -> viele Einsprüche. Jeder Einspruch
kann das gesamte Projekt verzögern.

--
Servus
Christoph Müller
www.astrail.de
 
Am 08.05.23 um 12:53 schrieb Christoph Müller:

Man kann am Prozess optimieren wie man will, aber um zwei Punkte
kommt man nicht drumrum: - die Energie, die man beim Verbrennen der
eFuels freisetzen will, muss man bei deren Synthese erstmal
hineinstecken, - Umwandlungsprozesse dieser Art haben prinzipbedingt
einen Wirkungs- grad < 100%, es wird also Prozessverluste geben,

An einem geeigneten Standort sind die Umwandlungsverluste allerdings
Nutzwärme. Sind sie dann tatsächlich noch Verluste? Nur, weil sie nicht
in den chemischen Verbindungen ankommen?

Ja. Was du immer wieder ignorierst sind die (insbesondere, aber nicht
nur) energetischen Systemkosten. Irgendwelches Gerät, das die
Umwandlungsverluste aka Abwärme nutzbar macht, hat erstens selber einen
begrenzten Wirkungsgrad, und zweitens kostet seine Konstruktion (plus
Betrieb, Wartung, Entsorgung etc.) selber Energie. Macht das Gerät über
seine Lebensdauer weniger Energie nutzbar, als man reingesteckt hat,
macht man Verluste, und die Angelegenheit wird komplett sinnlos. Und
dann gibt es halt noch so Feinheiten wie die, daß Energie nicht gleich
Energie ist, sondern daß man elektrische Energie mit der Arbeitszahl
einer geeigneten Wärmepumpe multiplizieren kann, falls man nur Wärme
braucht.

Und mit sehr viel Wärme, aber geringerer Temperaturdifferenz, kann man
dann trotzdem nicht allzuviel anfangen. Am ehesten Fernwärme - aber nur,
wenn die Leitungen nicht zu lang werden.

> Wer regenerativ denkt, MUSS in VIELFALT denken!

Eine Vielfalt an Systemen bedeutet auch eine Vielfalt an Systemkosten.
Man muß im Einzelfall genau hinschauen, um zu sehen, ob bzw. wo es sich
lohnt.

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Christoph Müller wrote:
Wenn es im Norden zu viel Windstrom gibt, sollte man die Windräder nicht
aus dem Wind drehen, sondern Sinnvolles aus dieser Energie machen. Z.B.
Methan,

Richtig, sollte man. bis jetzt geht es nicht. Wegen der v^3-Abhängigkeit
kommen große Teile des Jahresertrags in kurzen hohen Spitzen. Ich kenne
aus der Literatur nur einen Versuch, Windenergie zu speichern. Die
verwenden gerade nicht die Spitzen sondern ausschließlich den Teil der
Grundlast, der mehr als 6 kh/a ansteht. Die Fluktuation auf der
Stromleitung nimmt also keineswegs dadurch ab sondern wird im Gegenteil
massiv gesteigert.

In den Überschriften der Propaganda klingt das natürlich anders, man muß
immer ganz lesen und auf die Details achten.


--
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Am 03.05.2023 um 22:53 schrieb Christoph Müller:

Nur braucht das natürlich preisliche Regeln, es muss billiger
angeboten werden als fossile Energie.

Genau das soll ASTROHS leisten.

Und warum leistet es das nicht?

Strom wird heute dem Endverbraucher mit 40 Cent angerechnet.
Produziert wird er für deutlich unter 10 Cent, auch für unter 5 Cent.

Das mag unter Idealbedingungen ab Kraftwerkszaun im Höchstspannungsnetz
gelten. Gebraucht werden aber üblicherweise 230/400 Volt. Wer bekommt
den Strom in dieser Spannung unsubventioniert unter 10 ct/kWh?

Österreich, Norwegen.
Dabei muss Österreich gut ein Drittel seines Stroms zukaufen, weil sie
selbst zu wenig produzieren.

Das braucht unendliche Lagerkapazitäten und die Vorhaltung der
entsprechenden Anlagen.

Wie das, wenn doch der mit Abstand meiste Strom per PV und Wind
produziert wird? Gleichzeitig wird dem floatenden Strompreis von ASTROHS
nicht nur die Stromproduktion, sondern gleichzeitig auch der
Stromverbrauch beeinflusst.

Wie beeinflusst es den Stromverbrauch.
Weil mein Strom immer 40 Cent/kWh kostet, schalte ich meine
Waschmaschine ein wann es mir passt.
Ich erfahre ja nichts darüber ob Überangebot oder Mangel herrscht.

Mein Kühlschrank schaltet sich nach seinem Bedarf. Der könnte auch mal
etwas länger warten, wen Strom knapp ist, etwas tiefer kühlen, wen Strom
reichlich ist.

Strom aus Biomasse, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Wenn man damit den KOMPLETTEN Strom des Landes produzieren wollte. Warum
sollte man das wollen?

Weil man dann keine Rohstoffe importieren müsste.

Um das Lagerfähig zu machen muss man in Kohlenwasserstoffe wandeln.

Biomasse besteht zu wesentlichen Teilen bereits aus Kohlenwasserstoffen.

Und wo kommt die Biomasse her?
Ich meine in ausreichenden Mengen.

Das ergibt
dann u.a. z.B. Methan, das in das vorhandene Erdgasnetz problemlos
eingespeist werden kann.

Dafür braucht man die Lagekapazitäten.
Methan ist ein kompressibles Gas.

Klar.

Die Gasleitungen im Land haben ein
Volumen und sind somit bereits Gasspeicher.

Die Menge ist lächerlich. Im Verteilnetz kannst du nichts komprimieren,
der Druck muss konstant sein.

Zusätzlich gibt es aber auch
noch weitere Gasspeicher, die mit dem Gasnetz zusammen arbeiten.

In lächerlicher Größenordnung.

Aus Biomasse kann man aber nicht nur CH4 produzieren, sondern eigentlich
alle Kohlenwasserstoffe bis hin zu denen, die gar keinen Wasserstoff
mehr enthalten. Das ist dann Kohle/Holz- oder Pflanzenkohle, Graphit,
Diamant, Graphen usw. Kommt halt drauf an, was man draus machen will.
Können auch Flüssigtreibstoffe sein. Ihr Vorteil ist die einfache
Lagerung und Handhabung.

Und der Nachteil die aufwendige Produktion.

Grüße
Harald
 
Christoph Müller wrote:
> Also kann man auch im Sommer anfallende Wärme verwerten.

Und der Anteil nimmt zu. Früher mal war Warmwasser ein kleiner Anhängsel
des Wärmebedarfes. Heute sind Häuser immer besser gedämmt. Wir haben
hier 40 kWh/m2a zum Heizen und 30 m2/Person. Warmwasser ist im Jahr
ungefähr gleich viel wie Heizung, als Stromaufnahme der Wärmepumpe
gerechnet wegen der Arbeitszahl sogar deutlich mehr.

Aber der Warmwasserverbrauch ist gleichmäßig über\'s Jahr verteilt, im
Haupturlaubsmonat im Sommer allerdings auf die Hälfte verkleinert,
während sich die Heizwärme auf wenige Wochen konzentriert. Als
Tagesbedarf gerechnet bleibt da trotzdem ein erheblicher Jahresgang.


--
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