Welches *bleifreie* Lot?

Am 04.01.20 um 12:00 schrieb Heinz Schmitz:
Fritz wrote:

Cd60/Sn40 wäre fßr Anwendungen in denen man Thermoelemente auf
Leiterplatte minimieren will immer noch das Objekt der Begierde.
Gibt aber wohl keine Bezugsquellen mehr.

Es gibt Alternativen.
https://www.haines-maassen.com/de/nleg
Wie steht es mit der Toxizität all dieser Zusatzstoffe?
Willst Du damit lĂśten, oder willst Du es essen?

Blei und Cadmium wurden auch nicht grundlos verboten.
Beim Handling (angreifen, lĂśten) bekommt man davon etwas ab!

Aber das ist dir ja fremd!

--
Fritz
'Prosit Neujahr!'
Allen die Guten Willens sind!
 
Hanno Foest schrieb:
Den großen Brockhaus mußte man früher auch mit Vorsicht benutzen (ja, ich erinnere mich an faktisch inkorrekte Dinge, ist aber zu lange her für Details). Hat man damals aber eher selten dazugesagt.
Der kleinformatige Einbäder der Brockhaus vorm Krieche:
Hitler, Adolf, Kulissenmaler.

Später, grosser Brockhaus: Warst du bekannt oder verwandt
mit der Familie Gruner-Brockhaus-usw., stiegen deine Chancen
erwähnt zu werden um GrÜssenordnungen.

--
mfg Rolf Bombach
 
On 1/4/20 6:11 PM, Fritz wrote:

Blei und Cadmium wurden auch nicht grundlos verboten.
Beim Handling (angreifen, lĂśten) bekommt man davon etwas ab!

Solange du nicht nebenher was isst und dir nach der Arbeit die Hände
wäschst ist das nicht wirklich ein Problem.

Gerrit
 
Am 04.01.20 um 21:45 schrieb Hans-Peter Diettrich:
Am 04.01.2020 um 18:11 schrieb Fritz:

Blei und Cadmium wurden auch nicht grundlos verboten.
Beim Handling (angreifen, lĂśten) bekommt man davon etwas ab!

Und deshalb sind alle SportschĂźtzen mit ihren Bleikugeln ausgestorben :-(

DoDi

Stimmt die SelbslÜter, also die die ihre Geräte selbst basteln, werden
auch immer weniger.

--
---hdw---
 
Am 04.01.2020 um 18:11 schrieb Fritz:

Blei und Cadmium wurden auch nicht grundlos verboten.
Beim Handling (angreifen, lĂśten) bekommt man davon etwas ab!

Und deshalb sind alle SportschĂźtzen mit ihren Bleikugeln ausgestorben :-(

DoDi
 
Am 04.01.2020 um 21:55 schrieb Gerrit Heitsch:
On 1/4/20 6:11 PM, Fritz wrote:

Blei und Cadmium wurden auch nicht grundlos verboten.
Beim Handling (angreifen, lĂśten) bekommt man davon etwas ab!

Solange du nicht nebenher was isst und dir nach der Arbeit die Hände
wäschst ist das nicht wirklich ein Problem.
Jep,
bei CdSn wäre ich allerdings vorsichtiger...


Butzo
 
On 03.01.20 18:38, Martin Pochert wrote:
Gibt
es eigentlich tatsächlich Studien, die eine genaue Belastung des LÜters
mit Pb messen? Und wie gesundheitsschädlich das dann ist?

Nicht das ich wĂźsste.

Wie ich letztens meine Edelstahlwolle, die nach einigen Jahren gebrauch
etwas klumpig geworden ist, Ăźber einem Eimer etwas vom LĂśtzinn befreit
habe war ich aber etwas besorgt wie ich beim UmschĂźtten in ein kleineres
Sammelgefäß gesehen habe was für feiner Lötzinn-Staub da dabei ist. Das
Blei macht das Zeug schwer. Sollte also hoffentlich nicht in größerer
Menge in der Raumluft rumfliegen, aber richtig toll wäre es sicher nicht
wenn man LĂśtzinn-Staub einatmet.

Unabhängig davon geht es mir aber auch hauptsächlich darum nach all den
Jahren, wo bleihaltiges LĂśtzinn schon weitgehend verboten ist, mal zu
sehen was sich da getan hat und wie sich ein nicht ganz billiges
bleifreies so verarbeiten lässt.

Gruß

Manuel
 
Andreas Fecht schrieb:
Am 05.01.2020 um 14:26 schrieb Manuel Reimer:

Unabhängig davon geht es mir aber auch hauptsächlich darum nach all den Jahren, wo bleihaltiges LÜtzinn schon weitgehend verboten ist, mal zu

Blei ist nicht verboten, es gibt jede Menge Ausnahmen.
Am lustigsten finde ich auf Seite 16:

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32011L0065&from=DE

7a.
Blei in hochschmelzenden Loten (d. h. LĂśtlegierungen auf Bleibasis mit einem Massenanteil von mindestens 85 % Blei)

"Bleilegierungen als Lote fĂźr Wandler in leistungsstarken
Lautsprechern (fĂźr mehrstĂźndigen Betrieb bei einem Schalldruck
von 125 dB/SPL und darĂźber)"

.... lässt auch aufhorchen.

--
mfg Rolf Bombach
 
Am 05.01.2020 um 14:26 schrieb Manuel Reimer:
Unabhängig davon geht es mir aber auch hauptsächlich darum nach all den
Jahren, wo bleihaltiges LĂśtzinn schon weitgehend verboten ist, mal zu

Blei ist nicht verboten, es gibt jede Menge Ausnahmen.
Am lustigsten finde ich auf Seite 16:

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32011L0065&from=DE

7a.
Blei in hochschmelzenden Loten (d. h. LĂśtlegierungen auf Bleibasis mit
einem Massenanteil von mindestens 85 % Blei)

Gruß Andreas
 
Hinzu kommen unvermeidlich auch die nÜtigen hÜheren Temperaturen. Gibt es eigentlich tatsächlich Studien, die eine
genaue Belastung des LÜters mit Pb messen? Und wie gesundheitsschädlich das dann ist?
https://www.bgetem.de/redaktion/arbeitssicherheit-gesundheitsschutz/dokumente-und-dateien/themen-von-a-z/gefahrstoffe/fachveroeffentlichungen/loetrauch-emissionen-beim-einsatz-von-absauggeraeten-weichloeten-bgia-projekt-3060
 
Am 04.01.20 um 21:55 schrieb Gerrit Heitsch:
On 1/4/20 6:11 PM, Fritz wrote:

Blei und Cadmium wurden auch nicht grundlos verboten.
Beim Handling (angreifen, lĂśten) bekommt man davon etwas ab!
Solange du nicht nebenher was isst und dir nach der Arbeit die Hände
wäschst ist das nicht wirklich ein Problem.

Ich habe in meinen Leben vermutlich schon mehr LĂśtstellen gelĂśtet als
hier alle zusammen - und das hauptsächlich mit PbSnCu Lot.
Ich kam ursprĂźnglich aus der Steuerungstechnik, die der alten
Telefontechnik (Telefon-Vermittlung) sehr ähnlich war.

--
Fritz
'Prosit Neujahr!'
Allen die Guten Willens sind!
 
Am 05.01.2020 um 15:41 schrieb Rolf Bombach:
Andreas Fecht schrieb:
Am 05.01.2020 um 14:26 schrieb Manuel Reimer:

Unabhängig davon geht es mir aber auch hauptsächlich darum nach all
den Jahren, wo bleihaltiges LĂśtzinn schon weitgehend verboten ist,
mal zu

Blei ist nicht verboten, es gibt jede Menge Ausnahmen.
Am lustigsten finde ich auf Seite 16:

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32011L0065&from=DE


7a.
Blei in hochschmelzenden Loten (d. h. LĂśtlegierungen auf Bleibasis mit
einem Massenanteil von mindestens 85 % Blei)

"Bleilegierungen als Lote fĂźr Wandler in leistungsstarken
Lautsprechern (fĂźr mehrstĂźndigen Betrieb bei einem Schalldruck
von 125 dB/SPL und darĂźber)"

... lässt auch aufhorchen.

Diese Ausnahme ist aber bereits abgelaufen.

Wir lĂśten unsere Piezoelemente immer noch mit bleihaltigem Lot,
diese Ausnahme (Seite 19, Punkt 15) ist unbegrenzt gĂźltig.

Gruß Andreas
 
Am 05.01.20 um 14:59 schrieb Andreas Fecht:
Am 05.01.2020 um 14:26 schrieb Manuel Reimer:
Unabhängig davon geht es mir aber auch hauptsächlich darum nach all den
Jahren, wo bleihaltiges LĂśtzinn schon weitgehend verboten ist, mal zu
Blei ist nicht verboten, es gibt jede Menge Ausnahmen.
Am lustigsten finde ich auf Seite 16:

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32011L0065&from=DE

7a.
Blei in hochschmelzenden Loten (d. h. LĂśtlegierungen auf Bleibasis mit
einem Massenanteil von mindestens 85 % Blei)

AFAIK wird Lot mit Bleianteil in der Militärtechnik nach wie vor
eingesetzt. So gesehen, vermutlich auch bei LĂśtstellen in der Weltraumfahrt.

--
Fritz
'Prosit Neujahr!'
Allen die Guten Willens sind!
 
Moin,

Am 05.01.2020 um 14:59 schrieb Andreas Fecht:
> https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32011L0065&from=DE

das ist die Ursprungsfassung der RoHS2 ohne die inzwischen 45 Änderungen
und drei Berichtigungen. Die aktuelle konsolidierte Fassung findet sich
z.B. hier:

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:02011L0065-20190722&from=DE


FĂźr "frisches" bleihaltiges Lot ist die RoHS(2) nicht relevant, da diese
sich effektiv nur auf Geräte bzw. die darin enthaltenen LÜtstellen
bezieht. Bleihaltiges Lot wird aufgrund der entsprechenden Beschränkung
in der REACH-Verordnung (1907/2006), Anhang XVII, Nr. 63, Absatz 7 nicht
mehr an die breite Öffentlichkeit verkauft.

Seite 236ff hier:
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:02006R1907-20191030&from=de


Gruß
Claas
 
In message <qulaai$kmg$1@dont-email.me>
Manuel Reimer <manuel.nulldevice@nurfuerspam.de> wrote:



Ich nehme gerne auch direkt Reichelt-Bestellnummern falls jemand mit
einem Lötzinn schon gute Erfahrungen gemacht hat.

Ich komme mit Edsyn SAC5250 ganz gut klar.

Übung macht den Meister - geht nicht ganz so gut wie mit Blei -
ich kann damit aber alles SMD löten, was so anfällt.
Ansonsten halt die Fluxkeule draufgeben.
Gegen das Verzundern helfen Lötstationen, die den Kolben in der
Schale automatisch abschalten.

Bleifreie Paste für Hot Air habe ich auch, die geht sehr gut, kein
Grund also Panikkäufe zu tätigen ;-)


--
mit freundlichen Gruessen/ best regards Joerg Niggemeyer Dipl.Physiker
WEB: http://www.nucon.de https://www.led-temperature-protection.com
Nucon GbR Steinbecker Muehlenweg 95, 21244 Buchholz idN, Germany
UST-IDNR.: DE 231373311, phone: +49 4181 290913, fax: +49 4181 350504
WEEE-Reg.-Nr.:DE 31372201
 
Am 05.01.2020 um 14:57 schrieb Arne Pagel:

> https://www.bgetem.de/redaktion/arbeitssicherheit-gesundheitsschutz/dokumente-und-dateien/themen-von-a-z/gefahrstoffe/fachveroeffentlichungen/loetrauch-emissionen-beim-einsatz-von-absauggeraeten-weichloeten-bgia-projekt-3060

Interessant, danke.

--
Wer fehl erfindet darf Siebe halten
 
horst-d.winzler schrieb:
Am 04.01.20 um 18:09 schrieb Rolf Bombach:

Polemik:
Weniger als 1 mg Kupfer täglich ist auf Dauer (Jahr oder so)
tĂśdlich.


Kupfer als Spurenelement dann wieder Lebensnotwendig.

https://www.centrosan.com/Wissen/Naehrstoff-Lexikon/Spurenelemente/Kupfer.php

Meine Bemerkung war etwas extrem wĂśrtlich gemeint.

--
mfg Rolf Bombach
 
Martin Pochert schrieb:
Am 03.01.2020 um 17:01 schrieb Helmut Schellong:

Wer beschichtete Lötspitzen hat (z.B. ERSADUR), muß nicht
befürchten, daß solche Lötspitzen schneller verschleißen,
durch Verwendung von bleifreiem LĂśtzinn.
Die hĂśhere Temperatur kann bei billigen LĂśtspitzen
einem höheren Verschleiß bewirken.

Die beschichteten LĂśtspitzen soll man nicht zu hohen Temperaturwechseln aussetzen, weswegen man dann afaik zum reinigen Edelstahlwolle verwenden soll, anstatt nassem Schwamm. Aber dieser Abrieb beim
reinigen bewirkt dann doch wieder einen höheren Verschleiß. Wenn die Spitzen einmal dunkel angelaufen sind, ist's auch schon vorbei mit ordentlichem löten.

Hat jemand einen Kommentar zu Stannol Tippy?

https://www.stannol.de/produkte/zubehoer/zubehoer-reinigung/

Wird beworben mit Verlängerung der Lebensdauer der Spitze.
Ich nehme das zur Zeit fĂźr bleihaltige Lote, obwohl "bleifrei"
draufsteht. Es scheint mir recht aggressiv, aber die Spitze
lebt noch. Das Zeug wirkt auch Wunder bei verzinnungsunwilligen
Bauteilen, aber in "elektronischer Umgebung" mĂśchte ich es
nicht haben.

--
mfg Rolf Bombach
 
On 01/11/2020 17:53, Rolf Bombach wrote:
Martin Pochert schrieb:
Am 03.01.2020 um 17:01 schrieb Helmut Schellong:

Wer beschichtete Lötspitzen hat (z.B. ERSADUR), muß nicht
befürchten, daß solche Lötspitzen schneller verschleißen,
durch Verwendung von bleifreiem LĂśtzinn.
Die hĂśhere Temperatur kann bei billigen LĂśtspitzen
einem höheren Verschleiß bewirken.

Die beschichteten LĂśtspitzen soll man nicht zu hohen Temperaturwechseln
aussetzen, weswegen man dann afaik zum reinigen Edelstahlwolle verwenden
soll, anstatt nassem Schwamm. Aber dieser Abrieb beim reinigen bewirkt dann
doch wieder einen höheren Verschleiß. Wenn die Spitzen einmal dunkel
angelaufen sind, ist's auch schon vorbei mit ordentlichem lĂśten.

Hat jemand einen Kommentar zu Stannol Tippy?

https://www.stannol.de/produkte/zubehoer/zubehoer-reinigung/

Wird beworben mit Verlängerung der Lebensdauer der Spitze.
Ich nehme das zur Zeit fĂźr bleihaltige Lote, obwohl "bleifrei"
draufsteht. Es scheint mir recht aggressiv, aber die Spitze
lebt noch. Das Zeug wirkt auch Wunder bei verzinnungsunwilligen
Bauteilen, aber in "elektronischer Umgebung" mĂśchte ich es
nicht haben.

Ich bemerke hier in der Gruppe verwundert archaische Verwendungen, wie
aus den 1960er Jahren.

Ich verwende seit den 1970er Jahren beschichtete DauerlĂśtspitzen,
die mechanisch gar nicht gereinigt werden _dĂźrfen_.
Reinigung erfolgt durch Abwischen am Schwamm - ausnahmslos.
Auch 20 Jahre lang - mit ein und derselben LĂśtspitze.

Ich verwende nichts dazu, außer:
http://www.loethonig.de/index.html

Sinnvoll ist noch der SENO-Polierklotz.

Auch habe ich Ende der 1960er zum letzten Mal Selen-Gleichrichter
oder Kupferoxidul-Gleichrichter in Anwendung gesehen.
Etc.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm
 
Am 11.01.20 um 19:12 schrieb Helmut Schellong:

Ich bemerke hier in der Gruppe verwundert archaische Verwendungen, wie
aus den 1960er Jahren.

Ich verwende seit den 1970er Jahren beschichtete DauerlĂśtspitzen,
die mechanisch gar nicht gereinigt werden _dĂźrfen_.
Reinigung erfolgt durch Abwischen am Schwamm - ausnahmslos.

Heutzutage gilt der Schwamm als archaisch - der (feuchte) Schwamm war
frĂźher mal dazu da, die Spitzentemperatur von ungeregelten Brateisen auf
für die Lötung und Flußmittel erträgliche Temperatur zu bekommen. Für
DauerlĂśtspitzen gilt das "Abschrecken" als problematisch, wegen
möglicher Rißbildung der Dauerlötschicht. Mag übertrieben sein... ich
hab dennoch meinen Schwamm schon vor längerer Zeit gegen ein Knäuel nach
Messingspan aussehender Metallwolle ausgetauscht. Zumindest das
Anfeuchten des Schwamms erspart mir das :)

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 

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