Welches *bleifreie* Lot?

Spam@Berger-Odenthal.De (Axel Berger) am 10.03.20:

Rainer Knaepper wrote:
maximal quälen und frustrieren muß, wenn man ihr
Interesse für ein Thema wecken will?

Wie kommst Du auf das schmale Brett? Die Erfahrung, Dinge nicht
immer (halb-)fertig kaufen zu müssen sondern aus einfachsten
Zutaten selbst herzustellen,

Du solltest weniger selektiv lesen und zitieren. Mir ging es
ausschließlich um das im Vorposting empfohlene minderwertige Werkzeug.

> lebte vom Anreiz, was andere fertig kaufen mußten selbst herstellen

Das würde ich bei einem Elektronik- und Lötkurs für selbstverständlich
oder geradezu als Sinn der Übung ansehen. Aber muß man dafür
Lötspitzen selber klöppeln und sich mit einem Billigbräter
herumärgern, der gerade bei Ungeübten stets entweder zu kalt oder
(meistens) zu heiß ist? Oder vll. noch vom Stangenzinn Lot abschaben
und mit Flußmittel anrühren?

Computerkurse für Mittelstufenschüler macht man sicherlich auch mit
x86-Assembler zum Einstieg, oder?

> mit einem mindestens symbolischen Kostenbeitrag

Materialkostendeckung würde ich ebenfalls als selbstverständlich
ansehen, wenn man als Veranstalter nicht anderweitig gesponsort wird.

Rainer

--
'Problem' ist im Neusprech ein Tabuwort. Man hat nur 'Lösungen'. Und
wenn die nicht zu den 'Themen' passen, hat man ein 'Projekt'. Die
'Herausforderung' besteht meist darin, das 'Thema' zur 'Lösung' passend
zu machen. (Benedict Mangelsdorff in ger.ct)
 
Rainer Knaepper wrote:
und sich mit einem Billigbräter
herumärgern, der gerade bei Ungeübten stets entweder zu kalt oder
(meistens) zu heiß ist?

Ich habe dabei natürlich denselben verwendet und er war für die
anstehende Aufgabe vollkommen angemessen und ausreichend. Natürlich
erforderte die Spitze immer etwas Pflege und Zuwendung, aber genau das
wollte ich vermitteln. Grober Pfusch geht immer, aber nur Sorgfalt
bringt Ergebnisse, die stolz machen und nicht nach kurzer Zeit ohne
Helfer für die Fehlersuche ausfallen.

Computerkurse für Mittelstufenschüler macht man sicherlich auch mit
x86-Assembler zum Einstieg, oder?

Nein wie Harry Potter. Man muß den richtigen Zauberspruch ganz genau
auswendiglernen und bei kleinen Abweichungen passiert vollkommen
unvorhersehbares. Ein wenig Grundwissen, was ein Prozessor eigentlich
ist und tut und was auf der untersten Ebene wirklich passiert, ist
mindestens für mich unverzichtbar.

Ich verwende auch keine Funktion im Spreadsheet an hunderten von Werten
die ich nicht genauso an drei oder vier von Hand vollziehen könnte. Sie
erst von Hand mit tausend Einzelwerten durchzurechnen ist unnötig.

Mein Mitschüler im Fahrschulunterricht für LKW: "Wie funktioniert die
Einkreis-Druckluftbremse?" "Das geht alles automatisch." Die Antwort war
richtig aber aus gutem Grund für die Prüfung nicht ausreichend.

Materialkostendeckung würde ich ebenfalls als selbstverständlich
ansehen, wenn man als Veranstalter nicht anderweitig gesponsort wird.

Du scheinst keine Erfahrung damit zu haben, wie aus Steuergeldern
besoldete hauptberufliche Gutmenschen mit dem Geld anderer Leute
umgehen. Das einzige meßbare Erfolgskriterium ist Köpfezählen und wie
erreicht man das besser als mit Bestechung? Das war nicht meine Welt,
der Hauptgrund warum ich dort nicht lange durchgehalten habe. (Nein, die
wollten gern, daß ich bliebe, auch wenn Du das jetzt nicht glaubst.)


--
/Ż\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
 
In message <87sgigmtkj.fsf@eswe.dd-dns.de>
Stefan Wiens <s.wi@gmx.net> wrote:



So ein Murks führt halt zu Frust. Es kommt auf optimalen Wärmeübergang
zwischen Heizelement und Spitze sowie auf die dickstmögliche Spitze an.
Und dann auf Geschwindigkeit.

Hat jemand Erfahrung mit der PS-900 von Metcal fur 217 EUR ?

Bezüglich der Geschwindigkeit scheint mir Metcal hier das schnellste
Prinzip zu sein (verhindert jegliches thermisches Überschwingen), habe
jedoch selber noch nie damit gelötet.

Angeblich soll man deutlich einen Unterschied bemerken, welches die
Anwender allerdings erst dann glauben, wenn Sie es ausprobieren.

Kann jemand hier diesen Vorteil von Metcal bestätigen?

VG Jörg


--
 
Joerg Niggemeyer <joerg.niggemeyer@nucon.de> wrote:


>Hat jemand Erfahrung mit der PS-900 von Metcal fur 217 EUR ?

Nein, genau damit nicht. Ich kenne nur die grossen Stationen. (MX500?)

>Kann jemand hier diesen Vorteil von Metcal bestätigen?

Nein, kann ich nicht. Wie gesagt das gilt jetzt nicht fuer die PS900.
Ich finde die grossen Stationen grauselig. Umstaendlicher
Spitzenwechsel, Temperatur der Spitze raetzelhaft. Spitzen teuer und
zumindest die 5-10S Spitzen die wir in der Firma rumliegen haben sind auch
alle irgendwie kacke. Damit loete ich am wenigsten gerne!

Andererseits auch Weller hat sowohl gutes wie auch kacke im
Programm. Von daher solltest du sie dir vor dem Kauf vielleicht selber
anschauen. Ich finde allerdings Metcal in Deutschland eher
exotisch. Da wirst du vermutlich nicht bei der naechsten Bestellung
bei deinem Lieblingshaendler eine Ersatzspitze bekommen oder?

Olaf
 
On 2020-03-11, Joerg Niggemeyer <joerg.niggemeyer@nucon.de> wrote:
Hat jemand Erfahrung mit der PS-900 von Metcal fur 217 EUR ?

Ich kenne die PS-800 (das ist der Vorgänger, IIRC mit etwas weniger
Leistung) und die MX500/MX5000. Ich arbeite selber gerne mit den MX500 und
habe im Club/Bekanntenkreis mehrere PS-800.

Die PS-800 kommt nicht ganz an die MX500 'ran, ist aber IMHO deutlich
besser als klassische Ersa/Weller-Stationen (und ich meine schon die
elektronisch geregelten).

BezĂźglich der Geschwindigkeit scheint mir Metcal hier das schnellste
Prinzip zu sein (verhindert jegliches thermisches Überschwingen), habe
jedoch selber noch nie damit gelĂśtet.

Angeblich soll man deutlich einen Unterschied bemerken, welches die
Anwender allerdings erst dann glauben, wenn Sie es ausprobieren.

Man gewĂśhnt sich 'dran ;-)
Ich bin erstaunt, wenn Fremde mir beim Löten zusehen und staunen, daß ich
10s nach dem Einschalten der Station loslege.

Die Geschwindigkeit ist aber weniger das Argument: interessanter ist, daß im
Betrieb schnell nachgeheizt wird, wenn man an Masseflächen etc. viel Wärme
braucht.

Es gibt andere moderne LĂśtstationen, die das auch kĂśnnen - die PS-800/PS-900
haben aber ein gutes Preis/Leistungsverhältnis.


Ein Kollege hat sich die KSGER T12 geholt:

https://www.aliexpress.com/item/32895617771.html

Nicht ganz vergleichbar mit Metcal, aber durchaus brauchbar und durch
Einsatz von Hakko-LĂśtspitzen flexibel und zukunftssicher - und immer noch
besser als eine Weller WECP oder Ersa MS-60.

cu
Michael
 
In message <slrnr6l0ff.80n.news-1513678000@a-tuin.ms.intern>
Michael Schwingen <news-1513678000@discworld.dascon.de> wrote:

On 2020-03-11, Joerg Niggemeyer <joerg.niggemeyer@nucon.de> wrote:

Die PS-800 kommt nicht ganz an die MX500 'ran, ist aber IMHO deutlich
besser als klassische Ersa/Weller-Stationen (und ich meine schon die
elektronisch geregelten).

Ich habe eine Weller digital Doppelstation, wohl den Vorgänger
von der WT2 , an der kann ich zwei WMRP Micro Lötkolben betreiben,
wobei diese mit 40W einzeln eher nominell eine geringe Leistung haben.

Habe deswegen auch noch ein paar stärkere Kolben.


Bezüglich der Geschwindigkeit scheint mir Metcal hier das schnellste
Prinzip zu sein (verhindert jegliches thermisches Überschwingen), habe
jedoch selber noch nie damit gelötet.

Angeblich soll man deutlich einen Unterschied bemerken, welches die
Anwender allerdings erst dann glauben, wenn Sie es ausprobieren.

Man gewöhnt sich 'dran ;-)
Ich bin erstaunt, wenn Fremde mir beim Löten zusehen und staunen, daß ich
10s nach dem Einschalten der Station loslege.

Die WMRP sind nach 3-4 s hochgeheizt, haben einen Magnetabschalter
in der Liegehalterung und verzundern deswegen nicht im Standby mit
den recht dünnen und teuren RT Spitzen - kennst Du diese
Kolben und würdest Du meinen, dass Metcal im Vergleich besser ist?


Die Geschwindigkeit ist aber weniger das Argument: interessanter ist, daß im
Betrieb schnell nachgeheizt wird, wenn man an Masseflächen etc. viel Wärme
braucht.

Ähm, das ist doch genau Regelspeed (an der Spitze), die wirkt immer in
beide Richtungen.


Es gibt andere moderne Lötstationen, die das auch können - die PS-800/PS-900
haben aber ein gutes Preis/Leistungsverhältnis.

Danke für das Feedback - das scheint mir auch so.

> besser als eine Weller WECP oder Ersa MS-60.

WECP scheint mir dieses uralte, geregelte Teil zu sein, das als geregelter
Standard gegenüber dem Magnastat fast überall früher zu finden war.
Die Dinger sind einfach grotig. Auch die Magnastats wurden schon vor
langer Zeit ausrangiert. Von denen hatte ich zwei Stück parallel an einem
großen Trafo direkt. Mithilfe eines Thyristors wurden die gepimmt, damit
die Kontakte nicht vorzeitig abzundern. Die Trägheit dieser Kolben war
aber trotzdem immer hörbar.


--
 
On 2020-03-13, Joerg Niggemeyer <joerg.niggemeyer@nucon.de> wrote:
Die WMRP sind nach 3-4 s hochgeheizt, haben einen Magnetabschalter
in der Liegehalterung und verzundern deswegen nicht im Standby mit
den recht dĂźnnen und teuren RT Spitzen - kennst Du diese
Kolben und wĂźrdest Du meinen, dass Metcal im Vergleich besser ist?

Nein. Ich kenne die WECP und (flĂźchtig) eine Generation danach, aber nicht
die aktuellen Weller.

WMRP sind die Spitzen mit Klinkenstecker? DafĂźr gibt es ja reichlich
Eigenbau-Elektronik ...

Die Geschwindigkeit ist aber weniger das Argument: interessanter ist, daß im
Betrieb schnell nachgeheizt wird, wenn man an Masseflächen etc. viel Wärme
braucht.

Ähm, das ist doch genau Regelspeed (an der Spitze), die wirkt immer in
beide Richtungen.

Das war unklar formuliert von mir: ich meinte, die Aufheizgeschwindigkeit
ist mir im Gebrauch eher egal (aber man gewĂśhnt sich dran). Klar, das
schnelle Nachheizen beim LĂśten ist wichtig, und das eine bedingt das andere.

cu
Michael
 

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