Wald- und Wiesen-Bastlertransistoren: BC547/BC548/...

Am 20.10.2019 um 11:51 schrieb Ralph Aichinger:

Z.B. ein paar LEDs ansteuern, die der Controller-Output
grade nicht mehr hinkriegt, oder ähnliche Dinge.

Diese Familie da:

https://en.wikipedia.org/wiki/BC108_family

wäre ein mÜglicher Kandidat. Oder hab ihr was
anderes "auf Vorrat" in eurer Bastelkiste?
BC807/817, BC846/856, BCP53/56, SMBTA42/92,
und Feinkost
BCX70K/71K, BCX41/42, BFR92, BFT92, BCM847/857, ZTX851/951


Butzo
 
Am 20.10.2019 um 15:52 schrieb Hanno Foest:

> Hat das Metall-Gehäuse eigentlich irgendwelche Vorteile?

Man kann es aufsägen und hat dann einen Phototransistor. So habe ich
meine ersten Optokoppler gebaut :)

DoDi
 
Am 20.10.2019 um 15:54 schrieb Ralph Aichinger:
Hanno Foest <hurga-news2@tigress.com> wrote:
Hat das Metall-Gehäuse eigentlich irgendwelche Vorteile?

Schaut cooler aus ;)

Ich kann mir vorstellen, daß ein Teil der Nachfrage aus
Leuten besteht, die Schaltungen aus den 60er-Jahren nachbauen,
die sie in irgendwelchen BĂźchern gefunden haben.

Das dĂźrften dann [60er] aber eher Ge-Transistoren gewesen sein,
erschwingliches Si kam AFAIR erst später.

DoDi
 
Am 20.10.2019 um 16:30 schrieb Eric Bruecklmeier:

Du fragtest nach dem Vorteil des Metallgehäuses: Dort kann man einen
KßhlkÜrper montieren am Kunststoffgehäuse nicht - Punkt.

Es gab durchaus Kßhlklipse fßr Plastikgehäuse. Zur Wirksamkeit kann ich
nichts sagen, auch nicht bei den einfachen Metallgehäusen. Muß man wohl
fĂźr jeden Typ einzeln im Datenblatt nachschauen.

DoDi
 
Am 20.10.2019 um 16:40 schrieb Bernd Mayer:
Am 20.10.19 um 15:52 schrieb Hanno Foest:

Hat das Metall-Gehäuse eigentlich irgendwelche Vorteile?

Abschirmung und es gibt auch KĂźhlkĂśrper dafĂźr.

Richtige Abschirmung gab es eigentlich nur bei den alten vierbeinigen
AFxxx Transistoren.

DoDi
 
Am 20.10.2019 um 23:31 schrieb Klaus Butzmann:
und Feinkost
BCX70K/71K, BCX41/42, BFR92, BFT92, BCM847/857, ZTX851/951

Der BFR92/BFT92 sieht schon nicht schlecht aus. Bislang habe ich den
BFR93/BFT93 des Öfteren gebraucht, der ist aber jetzt abgesagt. Was
nimmt man dafĂźr?

Gruß
 
Am 20.10.2019 um 21:02 schrieb horst-d.winzler:
Am 20.10.19 um 20:48 schrieb Martin Gerdes:
Hanno Foest <hurga-news2@tigress.com> schrieb:

Hat das Metall-Gehäuse eigentlich irgendwelche Vorteile?

Bei einem saftigen Kurzschluß kann auch schonmal der Deckel einem um die
Ohren fliegen. :)

Eher nicht, die Plastikgehäuse eignen sich besser fßr Popcorn ;-)

Die BD130 haben ab und an ihre Deckel verloren, wenn sie ausreichend
gequält wurden. Ein Kumpel hat etliche Fabrikate im Backofen
"aufgebacken", und ein schĂśnes Display fĂźr seinen Elektronikladen
gebastelt. Ich war tatsächlich sehr beeindruckt von den verschiedenen
Chips und Anschlußmöglichkeiten. Da kam vom dünnen
(Sicherungs?)Drähtchen bis zur mehrkralligen Pratze alles vor.

DoDi
 
Am 20.10.2019 um 18:52 schrieb Hanno Foest:
Am 20.10.19 um 16:30 schrieb Eric Bruecklmeier:

Hat das Metall-Gehäuse eigentlich irgendwelche Vorteile?

KĂźhlkĂśrper!

Ja, prinzipiell vielleicht... aber benutzt irgendwer diesen
Transistor bei Leistungen, bei denen man kühlen muß? Hab ich auch
frĂźher nie gesehen.

Du fragtest nach dem Vorteil des Metallgehäuses: Dort kann man einen
KßhlkÜrper montieren am Kunststoffgehäuse nicht - Punkt.

OK, das war dann zu unscharf von mir formuliert. Ich meine jetzt konkret
auf BC108 (TO-18) vs. BC238 / BC548 (TO-92) ("diesen Transistor")
bezogen...

Ich hab hier gerade Datenblätter von Philips vor der Nase.

BC107; BC108; BC109
NPN general purpose transistors

P tot total power dissipation T amb ≤ 25 °C 300 mW

BC546; BC547
NPN general purpose transistors

P tot total power dissipation T amb ≤ 25 °C 500 mW

Das heißt offenbar, daß das Stück Plastik mehr abkann als die
Metallkanne, wenn man mal davon ausgeht, daß der Chip vergleichbar ist.
Irgendwie unintuitiv. Könnte damit zu tun haben, daß "thermal resistance
from junction to ambient" fĂźr BC108 bei 0.5 K/mW liegt, und fĂźr BC547
bei 0.25 K/mW - ebenfalls leicht unintuitiv wg. Metall vs. Plastik. OK,
das Plastik umschließt den Chip komplett, während er beim Metallgehäuse
lediglich auf einer Platte montiert ist, vielleicht hat die
RundumkĂźhlung trotz schlechterer Materialeigenschaften ja hier einen
Vorteil.

Da muß ich leider passen. Man müßte sich mal ansehen, was wirklich drin
ist/war...

Und ja, BlechkĂźhlkĂśrper am TO 18 waren weit verbreitet...

Ich hab in meinem Fundus durchaus ein paar BlechkĂźhlkĂśrper fĂźr derlei
Transistoren, aus meiner Jugend, wo man mangels anderer
(erschwinglicher) Quellen ausgeschlachtet hat, insofern ist mir klar,
daß sowas existiert. Aber angesichts oben genannter Daten tu ich mich
schwer damit, einen Einsatzbereich fĂźr gekĂźhlte BC108 zu erdenken -
daher meine Frage.

Ich kann Dir nur aus der Erinnerung sagen, daß Siemens Elektronik fast
durchgehend mit diesen KĂźhlkĂśrpern bestĂźckt war. Kann aber auch einfach
Tradition gewesen sein - das wĂźrde mich jetzt nicht wirklich wundern...


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On 10/21/19 2:32 AM, Hans-Peter Diettrich wrote:
Am 20.10.2019 um 16:30 schrieb Eric Bruecklmeier:

Du fragtest nach dem Vorteil des Metallgehäuses: Dort kann man einen
KßhlkÜrper montieren am Kunststoffgehäuse nicht - Punkt.

Es gab durchaus Kßhlklipse fßr Plastikgehäuse.

Es gab auch Schaltungen in denen man zwei Transistoren in TO-92 mittels
einer Metallklammer thermisch gekoppelt hat.

Ein Beispiel findet sich hier unter 'The op amps':

http://www.righto.com/2019/09/reverse-engineering-precision-op-amps.html

So schlecht kann das thermische Verhalten von TO-92 also nicht sein.

Gerrit
 
Am 21.10.19 um 09:27 schrieb Gerrit Heitsch:
On 10/21/19 2:32 AM, Hans-Peter Diettrich wrote:
Am 20.10.2019 um 16:30 schrieb Eric Bruecklmeier:

Du fragtest nach dem Vorteil des Metallgehäuses: Dort kann man einen
KßhlkÜrper montieren am Kunststoffgehäuse nicht - Punkt.

Es gab durchaus Kßhlklipse fßr Plastikgehäuse.

Es gab auch Schaltungen in denen man zwei Transistoren in TO-92 mittels
einer Metallklammer thermisch gekoppelt hat.

Ein Beispiel findet sich hier unter 'The op amps':

http://www.righto.com/2019/09/reverse-engineering-precision-op-amps.html

So schlecht kann das thermische Verhalten von TO-92 also nicht sein.

Hallo,

ich hatte da auch schon selektierte TO-92-Transistoren mit der
Frontseite zusammengeklebt mit Sekundenkleber zur besseren thermischen
Kopplung fßr diskrete Opampseingangsstufen und ähnliche Geschichten.

Offenbar ist bei TO-92 der Die ganz eingebettet in das Epoxyd, bei TO-18
liegt der Oberteil des Chips in der Luft.


Bernd Mayer
 
Am 21.10.2019 um 12:27 schrieb Bernd Mayer:

Offenbar ist bei TO-92 der Die ganz eingebettet in das Epoxyd, bei TO-18
liegt der Oberteil des Chips in der Luft.

Deshalb eignen sich Transistoren im Metallgehäuse und IC im
Keramikgehäuse nicht fßr heftige Erschßtterungen oder Fliehkräfte - da
reißt es bald die Bonddrähtchen ab. Plastikgehäuse haben wir mal bis
50000g getestet, fĂźr einen rotierenden Multiplexer.

DoDi
 
Am 21.10.2019 um 12:27 schrieb Bernd Mayer:
Am 21.10.19 um 09:27 schrieb Gerrit Heitsch:
On 10/21/19 2:32 AM, Hans-Peter Diettrich wrote:
Am 20.10.2019 um 16:30 schrieb Eric Bruecklmeier:

Du fragtest nach dem Vorteil des Metallgehäuses: Dort kann man einen
KßhlkÜrper montieren am Kunststoffgehäuse nicht - Punkt.

Es gab durchaus Kßhlklipse fßr Plastikgehäuse.

Es gab auch Schaltungen in denen man zwei Transistoren in TO-92
mittels einer Metallklammer thermisch gekoppelt hat.

Ein Beispiel findet sich hier unter 'The op amps':

http://www.righto.com/2019/09/reverse-engineering-precision-op-amps.html

So schlecht kann das thermische Verhalten von TO-92 also nicht sein.

Hallo,

ich hatte da auch schon selektierte TO-92-Transistoren mit der
Frontseite zusammengeklebt mit Sekundenkleber zur besseren thermischen
Kopplung fßr diskrete Opampseingangsstufen und ähnliche Geschichten.

Offenbar ist bei TO-92 der Die ganz eingebettet in das Epoxyd, bei TO-18
liegt der Oberteil des Chips in der Luft.

Dafßr sind die Metallgehäuse Wasserdicht, die Kunststoffgehäuse nicht...
 
On 10/21/2019 12:27, Bernd Mayer wrote:

ich hatte da auch schon selektierte TO-92-Transistoren mit der Frontseite
zusammengeklebt mit Sekundenkleber zur besseren thermischen Kopplung fĂźr
diskrete Opampseingangsstufen und ähnliche Geschichten.

Offenbar ist bei TO-92 der Die ganz eingebettet in das Epoxyd, bei TO-18
liegt der Oberteil des Chips in der Luft.

Bei Metall-Gehäuse leitet ja das Metall sehr gut die Wärme.
Der Die ist im Metall-Gehäuse mit einer transparenten
Paste abgedeckt, damit die Luft abgehalten wird.

Das nennt man wohl Passivierung.
Manche Bauelemente sind durch Glas passiviert
und haben deshalb eine wesentlich größere Leistung.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
 
On 20.10.19 12:20, Bernd Mayer wrote:
Am 20.10.19 um 11:51 schrieb Ralph Aichinger:
Was ist euer Standard-Basteltransistor, wenn ihr keine
besonderen Anforderungen in irgendeine Richtung habt?

Z.B. ein paar LEDs ansteuern, die der Controller-Output
grade nicht mehr hinkriegt, oder ähnliche Dinge.

Diese Familie da:

https://en.wikipedia.org/wiki/BC108_family


Oder anders gesagt: Wenn man euch die MĂśglichkeit
gibt 2-3 Transistortypen "auf Verdacht" auf Lager
zu legen, wenn ihr die genaue Aufgabe noch nicht
kennt, was wäre das dann?


Hallo,

ja - diese Transistoren sind immer noch aktuell und Standardtypen.

BC547 kostet bei Pollin 2 cent pro StĂźck.
BC337 4 cent.

Warum findest Du es sinnvoll ausgerechnet die Preise eines
Restpostenhändlers als Referenz anzugeben? Die Dinger sind da vÜllig
Ăźberteuert :)

Bei TME.eu gibts die Dinger neu, BC547 0,035 Cent Netto, BC337-25
0,05905 Cent Netto.

BD135er Reihe sind auch noch aktuell fĂźr bessere KĂźhlung und etwas
hĂśhere Leistung.

BD139 12 cent.

0.13909 Cent Netto
Manchmal braucht man NPN/PNP Komplementärpaare.

Die Preise bei Reichelt usw. sind vermutlich ähnlich.


Bernd Mayer

Bei Pollin richten sich die Preise danach wie die Dinger im Lager
drĂźcken, ansonsten nach dem was dem Kunden aus der Tasche zu holen ist.

Gruß,
Holm
 
On 20.10.19 15:52, Hanno Foest wrote:
Am 20.10.19 um 12:32 schrieb Patrick Schaefer:

Du bekommst den gleichen Chip auch im Kunststoffgehäuse unter dem
Namen BC547 und als SMD mit der Bezeichnung BC847.

Anscheinend gibt es noch genug Leute, die die Blechdose kaufen wollen.
Daher lässt man die Package-Linie halt weiterlaufen.

Hat das Metall-Gehäuse eigentlich irgendwelche Vorteile?

Hanno

Es ist im Gegensatz zu Plastikgehäusen gasdicht und zieht keine
Feuchtigkeit.

Gruß,
Holm
 
On 20.10.19 15:54, Ralph Aichinger wrote:
Hanno Foest <hurga-news2@tigress.com> wrote:
Hat das Metall-Gehäuse eigentlich irgendwelche Vorteile?

Schaut cooler aus ;)

Ich kann mir vorstellen, daß ein Teil der Nachfrage aus
Leuten besteht, die Schaltungen aus den 60er-Jahren nachbauen,
die sie in irgendwelchen BĂźchern gefunden haben.

/ralph

Unfug. Sehr oft ist das eher Ware die aus der Produktion militärischer
Devices durch Ausmessen aussortiert wurde.

Gruß,
Holm
 
On 21.10.19 09:27, Gerrit Heitsch wrote:
On 10/21/19 2:32 AM, Hans-Peter Diettrich wrote:
Am 20.10.2019 um 16:30 schrieb Eric Bruecklmeier:

Du fragtest nach dem Vorteil des Metallgehäuses: Dort kann man einen
KßhlkÜrper montieren am Kunststoffgehäuse nicht - Punkt.

Es gab durchaus Kßhlklipse fßr Plastikgehäuse.

Es gab auch Schaltungen in denen man zwei Transistoren in TO-92 mittels
einer Metallklammer thermisch gekoppelt hat.

Ein Beispiel findet sich hier unter 'The op amps':

http://www.righto.com/2019/09/reverse-engineering-precision-op-amps.html

So schlecht kann das thermische Verhalten von TO-92 also nicht sein.

 Gerrit

Hier geht es aber um die thermische Kopplung eines Transistorpaares in
einem Differenzverstärker um keine unterschiedlichen Temperaturen in
beiden Tr. zu haben, das hat nichts mit der Abfßhrbarkeit von Wärme zu
tun. Billiger Pfriem beleibt es allemal, dazu verwendet man besser
entweder Transitorpaare in TO99 oder TO100 Gehäusen oder aber
Transistorarrays.

Gruß,
Holm
 
On 21.10.19 18:39, Helmut Schellong wrote:
On 10/21/2019 12:27, Bernd Mayer wrote:

ich hatte da auch schon selektierte TO-92-Transistoren mit der
Frontseite zusammengeklebt mit Sekundenkleber zur besseren thermischen
Kopplung fßr diskrete Opampseingangsstufen und ähnliche Geschichten.

Offenbar ist bei TO-92 der Die ganz eingebettet in das Epoxyd, bei
TO-18 liegt der Oberteil des Chips in der Luft.

Bei Metall-Gehäuse leitet ja das Metall sehr gut die Wärme.
Der Die ist im Metall-Gehäuse mit einer transparenten
Paste abgedeckt, damit die Luft abgehalten wird.

Das nennt man wohl Passivierung.
Manche Bauelemente sind durch Glas passiviert
und haben deshalb eine wesentlich größere Leistung.
....nein. Glaspassivierung ist der Überzug des Siliziumchips mit einer
SIO2 Schicht. Mit der Leistung hat das eher gar Nichts zu tun.

Gruß,
Holm
 
On 10/21/19 7:24 PM, Holm Tiffe wrote:
On 20.10.19 15:52, Hanno Foest wrote:
Am 20.10.19 um 12:32 schrieb Patrick Schaefer:

Du bekommst den gleichen Chip auch im Kunststoffgehäuse unter dem
Namen BC547 und als SMD mit der Bezeichnung BC847.

Anscheinend gibt es noch genug Leute, die die Blechdose kaufen
wollen. Daher lässt man die Package-Linie halt weiterlaufen.

Hat das Metall-Gehäuse eigentlich irgendwelche Vorteile?

Hanno

Es ist im Gegensatz zu Plastikgehäusen gasdicht und zieht keine
Feuchtigkeit.

Die Metallkappe ist ziemlich sicher gasdicht, aber was ist mit der
Unterseite? Das dĂźrfte stark von der Vergussmasse und deren Verarbeitung
abhängen.

Gerrit
 
Holm Tiffe <holm@freibergnet.de> wrote:
Unfug. Sehr oft ist das eher Ware die aus der Produktion militärischer
Devices durch Ausmessen aussortiert wurde.

Warum verwendet man das in militärischen Devices? Heute noch, mein
ich.

/ralph
--
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