OT: Bewerbung mit Nennung der Gehaltsvorstellung

Tobias Aurand wrote:
Denk daran, das du in der Branche nur bis 40 oder 45 Jahren Arbeit
findest, und bis dahin deine Rente zusammensparen musst.

musst du Tatsachen immer so hart aussprechen?? *G*
Das ist für einen Studi extrem demotivierend.....
Das mit den 40 .. 45 Jahren gilt nur für diejenigen, die jetzt bald in das
fragliche Alter kommen. Heutige Studenten werden wohl bis 67 (oder noch
länger) arbeiten müssen ... Du hast also keinen Grund, unmotiviert zu sein
;-)

Gruß

Klaus
--
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"Klaus P. Pieper" <me@privacy.net> wrote in message
news:bmlgqe$o0juv$1@ID-178928.news.uni-berlin.de...
Tobias Aurand wrote:
Denk daran, das du in der Branche nur bis 40 oder 45 Jahren
Arbeit
findest, und bis dahin deine Rente zusammensparen musst.
schrieb das nicht MaWin ?

musst du Tatsachen immer so hart aussprechen?? *G*
Das ist für einen Studi extrem demotivierend.....

Das mit den 40 .. 45 Jahren gilt nur für diejenigen, die jetzt bald
in das
fragliche Alter kommen. Heutige Studenten werden wohl bis 67 (oder
noch
länger) arbeiten müssen ... Du hast also keinen Grund, unmotiviert
zu sein

....aber ob sie bis 67 in der Branche arbeiten (dürfen/können)?
das ist doch der Knackpunkt.

IMHO ist es doch wohl illusorisch, anzunehmen, dass die Anzahl der
Arbeitsplätze
in D substantiv steigen wird. Ich fürchte, wir müssen uns mit dieser
Zahl von
Arbeitslosen "anfreunden" - wo sollen die Jobs auch herkommen ?
....schliesslich sind "wir" mit unserem Automatisierungswahn ja auch
ein
bisschen schuld daran....

....und ob das mit dem Rentenalter so kommt.....es ist ja schon eine
problematische
Rechnenaufgabe, ob die "Jungen" so lange in Ausbildung gehalten werden
können
bis der Arbeitsmarkt sie aufnehmen kann, oder die Jungen gleich
arbeitslos werden,
weil die "Alten" die Stellen nicht für "jungdynamische" freimachen
ODER
ob es vielliecht doch keine so gute Idee ist, die "Alten" mit 45
rauszusetzen oder
nicht mehr einzustellen und damit eine Menge an Erfahrung zu
verlieren.
Erst kürzlich hörte ich von einer Studie, dass es wohl eher
unzutreffend ist,
den "Alten" mangelnde Leistungsbereitschaft zuzuschreiben (wenn ich an
meine letzte, ~80Stunden Woche
denke - und das mit 38 -heul-).
Meine "Jungen" Kollegen - die ich z.T. fachlich ausbilde
(Fachinformatiker und BAler),
sind auch leistungsbereit, aber eher sehr selektiv für Dinge, die sie
interessieren oder n.D. :) .....

In unserer Company lösen wir das Problem der Arbeitsplätz übrigens
durch Schaffung von
zahlreichen Managerposten, dann kann man viele Junge/Dynamische mit
umfangreichen PPT-Kenntnissen
einstellen und die wirkliche Arbeit bleibt bei den "Alten" hängen ;-))

Viele sportive Grüsse,
Stephan
 
Klaus P. Pieper (Thu, 16 Oct 2003 09:16:19 +0200) wrote:
Mark Henning wrote:
Ack. Aber das ist auch das, was ich meinte. Und die Häufigkeit der
Reisetätigkeit ist idR in Stellenausschreibungen nicht beziffert - wie
soll ich also mit lauter Unbekannten einen Preis ermitteln?

Anhaltspunkte gibt schon die Stellenbezeichnung, z.B.:

Produktionsingenieur = sehr wenig Reisetätigkeit
Entwicklungsingenieur = wenig Reisetätigkeit
Anwendungsingenieur = mehr Reisetätigkeit
Anwendungsingenieur für Schlüsselkunden / key customers = viel
Reisetätigkeit
Vertriebsingenieur = sehr viel Reisetätigkeit
Da ist durchaus was dran. Obwohl man sich mit solchen Anhaltspunkten
auch ganz schön verreiten kann - aber das dürften dann verschmerzbare
Ausnahmefälle sein.

Bis dann,

- Mark

--
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http://www.anamark.de/
 
Stephan wrote:
IMHO ist es doch wohl illusorisch, anzunehmen, dass die Anzahl der
Arbeitsplätze
in D substantiv steigen wird. Ich fürchte, wir müssen uns mit dieser
Zahl von
Arbeitslosen "anfreunden" - wo sollen die Jobs auch herkommen ?
Naja, irgendwann liegen die Arbeitslosen von heute im Altersheim
und scheissen in die Bettpfanne.
Das Problem ist eher, dass keine Leute nachkommen, die den Pfleger
bezahlen, der die Bettpfanne ausleert.
Wir werden bald damit anfangen müssen, Fachkräfte zu importieren,
damit
1. noch jemand da ist, der genügend Arbeit für ungelernte Arbeiter
generiert, von denen wir auch dann noch genügend haben werden
und
2. die High-Tech in D nicht komplett den Bach runter geht
3. genügend Erfahrungsträger für die Ausbildung des Nachwuchses
da sind.

Also gewöhnt euch schon mal daran, dass es in der Betriebskantine
bald nur noch Suschi, Curry, Tacos und Borschtsch gibt und Schnitzel
nur noch auf Bestellung :).
(D)Englisch wird zur offiziellen Verkehrssprache und Russich erste
Fremdsprache.
 
On Thu, 16 Oct 2003 09:19:41 +0200, "Klaus P. Pieper" <me@privacy.net>
wrote:

Tobias Aurand wrote:
Denk daran, das du in der Branche nur bis 40 oder 45 Jahren Arbeit
findest, und bis dahin deine Rente zusammensparen musst.

musst du Tatsachen immer so hart aussprechen?? *G*
Das ist für einen Studi extrem demotivierend.....

Das mit den 40 .. 45 Jahren gilt nur für diejenigen, die jetzt bald in das
fragliche Alter kommen. Heutige Studenten werden wohl bis 67 (oder noch
länger) arbeiten müssen ... Du hast also keinen Grund, unmotiviert zu sein
Moin.
Tjaaaa - fragt sich nur, in welcher Branche man dann die restlichen
22Jahre rumwerkelt ;-)

Gruß,
Markus
(noch einen Schein vor sich...)
 
Mark Henning <n1234w5678s@homolog.de> wrote:
Eins fällt mir noch ein:

Klaus P. Pieper (Wed, 15 Oct 2003 15:51:06 +0200) wrote:
Die Frage nach der
Gehaltsvorstellung dient bei den Firmen in erster Linie dazu, zu teure
Bewerber (die eben nicht ins Schema passen und daher sowieso nicht
eingestellt würden) erst gar nicht einzuladen. Das spart beiden Seiten Zeit
und Kosten.

Warum schreiben die Firmen dann nicht einfach in ihre Stellenanzeige,
wieviel sie bezahlen? Das würde Zeit und Kosten noch viel effektiver
sparen.
Wenn sie einen (gemessen am aktuellen Niveau in der Belegschaft) zu
hohen Wert angeben, vergraulen sie alle die, die im Betrieb weniger
bekommen, wenn sie einen zu niedrigen Wert angeben, dann wird der
Neuling erst mal nicht ernst genommen, und als drittklassiger Fussabtreter
benutzt. Es gibt, vom oeffentlichen Dienst abgesehen, keinen Laden,
in dem jeder, bei aehnlicher Taetigkeit, dasselbe verdient (so dass da
Gleiche unter Gleichen sind - wir sprechen nicht von Arbeitern mit
festen Tarifloehnen). Irgendjemand fuehlt sich immer bei einer
konkreten Zahl ueber den Tisch gezogen, deshalb gibt man keine Zahl
in der Stellenanzeige an. Ist natuerlich Selbstbetrueg, denn ueber den
Tisch gezogen wird auf jeden Fall immer irgendeiner. Der soll bloss dann
nicht mit der Nase drauf gestossen werden.

Holger
 
Holger Veit wrote:
[...]
Warum schreiben die Firmen dann nicht einfach in ihre Stellenanzeige,
wieviel sie bezahlen? Das würde Zeit und Kosten noch viel effektiver
sparen.
Z.B. wegen der Konkurrenz, die die Stellenanzeigen ja auch sieht.

Wenn sie einen (gemessen am aktuellen Niveau in der Belegschaft) zu
hohen Wert angeben, vergraulen sie alle die, die im Betrieb weniger
bekommen, wenn sie einen zu niedrigen Wert angeben, dann wird der
Neuling erst mal nicht ernst genommen, und als drittklassiger
Fussabtreter benutzt. Es gibt, vom oeffentlichen Dienst abgesehen,
keinen Laden,
in dem jeder, bei aehnlicher Taetigkeit, dasselbe verdient (so dass da
Gleiche unter Gleichen sind - wir sprechen nicht von Arbeitern mit
festen Tarifloehnen).
Tarife gibt es nicht nur für gewerbliche Arbeitnehmer (Du nennt sie
"Arbeiter" - Angestellte arbeiten also nicht? ;-) ). Bei großen Firmen
werden die meisten Ingenieure, die als Sachbearbeiter angestellt sind
(Sachbearbeiter ist eine Beschreibung für eine Tätigkeit ohne
*Personal*verantwortung, keine Wertung), nach Tarifen bezahlt. Teilweise
schließt das Tarifsystem auch noch die Gruppenleiterebene ein.

[...]

Gruß

Klaus

--
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Das Gehalt haengt ganz deutlich von der Unternehmensgroesse aber auch
von der Region und natuerlich von Deiner Qualitfikation ab. Ich kann
nicht beurteilen wie Dipl.-Inf mit Dipl.-Ing. in E-Technik
vergleichbar ist, aber ich weiss, dass unser Unternehmen sich in
Universitaeten vorstellt und Graduates (Dipl.-Ing. E-Technik) eine
Gehalt von EUR 44.500 jaehrlich bekommen (Region Muenchen).

Die Leute werden dafuer aber auch gut ausgesucht. Es wird jemand eher
weggeschickt als unpassend eingestellt. Und das macht Sinn, denn der
Frust ist ja auf beiden Seiten gross, wenn es am Ende nicht so laeuft
wie erwartet.

Aus meiner Sicht wuerde ich schon denken, dass Du mit min. EUR 50.000
pro Jahr rangehen solltest, sonst widerspricht das Deiner Ausbildung
und langjaehrigen Berufserfahrung.

Ich wuensche Dir viel Glueck.
Gruss Ralf
 
Ralf Wagner wrote:
Universitaeten vorstellt und Graduates (Dipl.-Ing. E-Technik) eine
Gehalt von EUR 44.500 jaehrlich bekommen (Region Muenchen).
Eher armselig, oder? So wie ich die Mieten im Münchner Raum kenne,
bleibt davon nicht viel übrig.
Da würde ich lieber auf's Land ziehen, da kann ich mir selbst mit
niedrigerem Gehalt ein Haus bauen.
 
Naja, irgendwann liegen die Arbeitslosen von heute im Altersheim
Das Problem ist eher, dass keine Leute nachkommen, die den Pfleger
bezahlen,
a) im Zuge des wirtschaftlichen Zusammenbruchs löst sich das Problem
für sehr alte Personen weitgehend, da diese ja heute nur durch
das kostspielige Gesundheitssystem künstlich am Leben erhalten
werden. Vgl. auch die Entwicklung der Lebenserwartung in Rußland
in den letzten Jahrzehnten.

b) wenn jemand heute arbeitslos ist und nicht ins "Sozialsystem"
einzahlt schädigt er bestenfalls die heutigen Rentner.
Welche Leistungen anno 2025 erbracht werden, hängt letztlich
von den wirtschaftlichen Gegebenheiten 2025 ab. "Erworbene
Ansprüche" sind zwar dann auch beim Verfassungsgericht einklagbar,
aber trotzdem Fiktion wenn das System dann nichtmal
mehr Sozialhilfe zahlen kann.

Wir werden bald damit anfangen müssen, Fachkräfte zu importieren,
Die "Lösung" ist wie alles was von Medien/Politikern propagiert wird
unsinnig. Es gibt hierzulande Massen von unqualifizierten
Arbeitskräften und zunehmend auch qualifizierten Arbeitslosen.
Es ist nur unmöglich sie bei den vom System erzwungenen Kosten
zu beschäftigen. Das gilt auch für "Gastarbeiter", es sei
denn man definiert sie per se als Unterschicht die unterhalb
üblichen Löhnen arbeitet, zwar Steuer zahlen aber nicht an den
Leistungen partizipieren darf und bei Erreichung des Rentenalters
wieder nach Anatolien abgeschoben werden.

MfG JRD
 
Universitaeten vorstellt und Graduates (Dipl.-Ing. E-Technik) eine
Gehalt von EUR 44.500 jaehrlich bekommen (Region Muenchen).
Eher armselig, oder? So wie ich die Mieten im Münchner Raum kenne,
a) ich glaube die Nummer ist für Studienabgänger eher selten gezahlte
Obergrenze.
b) es gab bezüglich Lebenshaltungskosten/Lebensqualität in Bayern
kürzlich einen Vergleich wo z.B. Passau gut abschneidet. Da ist
aber abgesehen von Zahnrad & Vogt kaum Industrie, also
wenig Jobs und für Bayern rekordverdächtige Arbeitslosenquote.
Es hilft also nicht ein Loblied auf die Provinz zu singen.

MfG JRD
 
Rainer Buchty <buchty@atbode100.informatik.tu-muenchen.de> schrieb im Beitrag
<bmmgs3$2qlu7$1@sunsystem5.informatik.tu-muenchen.de>...
Bleiben noch 1000 zum Leben.

Falsch gerechnet Rainer.

Wie geschildert muss der Absolvent darauf achten,
das er das Geld fuer die Rente bereits in der kurzen Zeit anspart,
die ihm bleibt, bevor sich Firmen erlauben wollen, ihn aus Altersgruenden
(sicher nicht fachlichen Gruenden) auszusondern, und, wenn er dem
von der Regierung vorgesehenen Lebenslauf in Deutschland gefolgt ist,
hat er Bafoeg-Schulden aus dem Studium die er zurueckzahlen muss und,
wenn er der Familienpolitik der CDU folgt, hat er eine Frau die hinter
dem Herd steht und ein Kind fuettert, und muss fuer Kindergarten,
Vorschule und zumindest das Schulmaterial und den Schulbus zahlen,
den sein Kind kostet,
und, wenn er Eltern hat, muss er aus seinem Einkommen die Eltern
durchfuettern, obwohl die ihr ganzes Leben in die Rentenkasse einbezahlt
haben.

Dafuer reichen keine 1000 EUR. Nicht vorne und nicht hinten.

Also zahlt der Arbeitgeber zu wenig zum Leben.
Warum sollte man dann sein Leben dem Arbeitgeber widmen ?
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
In article <obfsov0vd38l0c7uegl0q8uah6dstpe649@4ax.com>,
Mark Henning <n1234w5678s@homolog.de> writes:
|> Warum schreiben die Firmen dann nicht einfach in ihre Stellenanzeige,
|> wieviel sie bezahlen? Das w=FCrde Zeit und Kosten noch viel effektiver
|> sparen.

Weil...

- sie dadurch der Konkurrenz ggf. Anhaltspunkte über ihre finanzielle Situation
geben würden bzw. diese die Zahlen nach Belieben interpretiert ("die zahlen aber
wenig, denen muß es echt schlecht gehen" / "kuck mal, wieviel die zahlen, jetzt
weiß ich auch, warum die Produkte so teuer sind")

- sie damit ggf. potentielle Bewerber von vorneherein abschrecken ("die zahlen
aber wenig, da antworte ich erst gar nicht drauf"); ist bei der momentanen
Marktlage vermutlich eher sekundär, war aber möglicherweise in den Hype-Zeiten
tatsächlich ausschlaggebend

- sie einen "Fliegen am Honigtopf"-Effekt vermeiden möchten ("die zahlen aber
viel, ich bewerb' mich einfach mal und schau dann weiter")

Weiterhin besteht ja immer die Möglichkeit, daß sich ein unerfahrener aber
durchaus sehr begabter Jobsuchender findet, der sich aus Unwissenheit oder
falscher Bescheidenheit/Angst viel zu billig verkauft. So spart die Firma
Geld und bei entsprechend klugem Einsatz der Ressource Arbeitnehmer ist
dieser zum Ende der Projektlaufzeit -- wenn er dann erkannt hat, was er
wert ist, und sich umorientiert -- ohnehin ausgebrannt ("die Höhe des Gehalts
rechtfertigt anfallende Überstunden"), so daß sein freiwilliger Wechsel
der Firma nur nützt.

Rainer
 
In article <bmmcue$m1p$01$1@news.t-online.com>,
Erik Hermann <erikhermann@amacando.de> writes:
|> Ralf Wagner wrote:
|> > Universitaeten vorstellt und Graduates (Dipl.-Ing. E-Technik) eine
|> > Gehalt von EUR 44.500 jaehrlich bekommen (Region Muenchen).
|>
|> Eher armselig, oder? So wie ich die Mieten im Münchner Raum kenne,
|> bleibt davon nicht viel übrig.

Von 44500 bleiben überschlägig nach Abzug der Steuern und Sozialabgaben
22250 übrig oder ~1855/Monat übrig. Für 855/Monat spuckt immoscout24.de
doch schon sehr attraktive Angebote aus, es geht sogar günstiger.

Bleiben noch 1000 zum Leben.

|> Da würde ich lieber auf's Land ziehen, da kann ich mir selbst mit
|> niedrigerem Gehalt ein Haus bauen.

Aber nicht im Münchner Umland... Da mußt Du schon arg weit in den Westen, Osten
oder Norden raus fahren (im Süden kommt ja gleich die Seen- und
Voralpenlandschaft -> noch teurer). Und alles, was S-Bahn-Reichweite ist,
kommt immer noch auf ~1000EUR/qm Baugrund.

Klar kannst Du ultraweit rausziehen, aber dann zahlst Du die Differenz eben
über Fahrzeit und -kosten.

Rainer
 
Also zahlt der Arbeitgeber zu wenig zum Leben.
Alles nicht Probleme für die der Arbeitgeber verantwortlich ist,
wiewohl plumpe Gewerkschaftspropaganda das natürlich immer
behaupten wird.
Höhere Löhne lösen hier überhauptnichts, denn der Arbeitnehmer
muß diese Löhne plus Mehrwert a la Marx ja wieder einspielen.
Also viele Überstunden und Leistungsdruck.
Warum wird der Angestellte also wohl mit 50 rausgeschmissen ?
Er kommt mit dem Leistungsdruck nichtmehr so klar und sein
Gehalt ist im Lauf der Jahre durch die üblichen Lohnerhöhungen
so weit angestiegen, daß er sich nichtmehr rechnet.

MfG JRD
 
Marco Budde (Wed, 15 Oct 2003 17:28:48 +0200) wrote:
Mathias Weierganz wrote:
Mein derzeitiges Gehalt betraegt xxkEur p.a.") Jeder wird verstehen,
dass man sich spaetestens nach der Einarbeitungszeit etwa dort
wiederfinden moechte.

Sicher, nur als Bewerber möchte ich mich dort nicht wiederfinden.
Warum sollte ich das Unternehmen wechseln, wenn sich das finanziell
nicht lohnt?
Ich halte es für eine sehr unrealistische Sichtweise, dass für den
Arbeitnehmer nur der finanzielle Aspekt von Interesse ist. Ich könnte
mir sogar vorstellen, dass so mancher sogar mit einem niedrigeren
Gehalt vorlieb nehmen würde, wenn er (im Vergleich zu seiner jetzigen
Position) z.B.

- Eine (für ihn) interessantere Aufgabe bekommt
- Einen sichereren Arbeitsplatz bekommt
- Ein angenehmeres Arbeitsumfeld findet

Das Reduzieren auf die Geldfrage mag Buchhalterisch O.K. sein, aber
die unreflektierte Übertragung auf den Menschen ist definitiv daneben.
Ich weiß, dass die meisten Haushälter (steht in der Tat als
Übersetzung für "Manager" im Wörterbuch :) ) das anscheinend nicht
kapieren. Brot kann man kaufen, Glück nicht.

Bis dann,

- Mark

--
AnaMark V2.11 - The VST-Synthesizer
http://www.anamark.de/
 
Rainer Buchty schrieb:

kommt immer noch auf ~1000EUR/qm Baugrund.
Uff. Da hatte ich im Schwarzwald vor 1,5 Jahren mit 100 Eur/qm ja noch
Glück und das war einer der höchsten Preise im Dorf.

Marc, Gewerbelehrer
--
Serien, bei denen ich mich aufrege, gibts genug, z.B.
Verbotene Liebe oder Marienhof.
Tagesschau ist irgendwie anders, das ist
Aufregen auf hohem Niveau. (Manfred Dösl)
 
Rafael Deliano wrote:
Warum wird der Angestellte also wohl mit 50 rausgeschmissen ?
Er kommt mit dem Leistungsdruck nichtmehr so klar und sein
Gehalt ist im Lauf der Jahre durch die üblichen Lohnerhöhungen
so weit angestiegen, daß er sich nichtmehr rechnet.
Das wird bald nicht mehr der Fall sein. Schau Dir mal an, was an
Ingeniersnachwuchs kommt. Jetzt schon sehr wenig und bald noch
weniger. Erstens weil die Jahrgänge immer kleiner werden und
zweitens weil kaum noch jemand Lust auf ein Ingenieursstudium hat,
angesichts des hohen Zeit- und Geldaufwands für das Studium und
des hinterher nur marginal höheren Einkommens.
Es ist immer der gleiche Mist, abwechselnd werden keine Ingenieure
gebraucht und anschliessend händeringend gesucht.
Nur das Gejammer des VDI ist immer gleich laut, entweder weil
keine Fachkräfte da sind oder weil sie angeblich zu teuer sind.
Sollen sie doch direkt alle nach China verschwinden, da ist doch
angeblich alles so toll.
(Ich wette dass es in China in den nächsten Jahren mal wieder kräftig
kracht, wenn nicht in China, dann zwischen China und Taiwan)
 
Mark Henning <n1234w5678s@homolog.de> wrote:
Marco Budde (Wed, 15 Oct 2003 17:28:48 +0200) wrote:
Mathias Weierganz wrote:
Mein derzeitiges Gehalt betraegt xxkEur p.a.") Jeder wird verstehen,
dass man sich spaetestens nach der Einarbeitungszeit etwa dort
wiederfinden moechte.

Sicher, nur als Bewerber möchte ich mich dort nicht wiederfinden.
Warum sollte ich das Unternehmen wechseln, wenn sich das finanziell
nicht lohnt?

Ich halte es für eine sehr unrealistische Sichtweise, dass für den
Arbeitnehmer nur der finanzielle Aspekt von Interesse ist. Ich könnte
mir sogar vorstellen, dass so mancher sogar mit einem niedrigeren
Gehalt vorlieb nehmen würde, wenn er (im Vergleich zu seiner jetzigen
Position) z.B.

- Eine (für ihn) interessantere Aufgabe bekommt
- Einen sichereren Arbeitsplatz bekommt
- Ein angenehmeres Arbeitsumfeld findet
Unrealistisch ist eher genau diese idealistische Sichtweise - natuerlich
geht es um das Geld, kann gar nicht anders laufen. Eine Vorstellung eines
tollen Umfeldes oder interessanten Jobs fuehrt bei der Gegenseite konsequent
dazu, genau dieses implizit in die Bezahlung einzurechnen. Motto: "wir
zahlen Ihnen weniger, aber dafuer ist unser Laden ja in Muenchen, und
da wissen Sie ja, was da an kulturellem und wirtschaftlichem Angebot
vorhanden ist." Wobei, und das sagt man natuerlich dann wiederum nicht,
der Opernbesuch am Abend in der ach so tollen Metropole entfaellt, weil
die Arbeitszeit selbstverstaendlich nicht die gewerkschaftlich hochgejubelten
38,5h sind, sondern man in dieser schlechten Arbeitsmarktsituation sich ja
doch schon ein bischen mehr engagieren sollte...

Oder noch drastischer ausgesprochen: warum sollte ein Arbeitgeber denn
ueberhaupt was bezahlen, wenn man ihm im Bewerbungsgespraech erzaehlt,
die Entwicklung von Schaltungen (als Beispiel) wuerde man ja sogar gerne
als Hobby betreiben, weil das soviel Spass macht?

Es ist nicht das Problem des Arbeitgebers, dass *Du* ueber Deine Runden
kommst, sondern allein *Deines*. Mit einer schoenen Aufgabe und einem
angenehmen Arbeitsumfeld bekommst Du beim Metzger keine Wurst fuers Brot.

Und "sichere Arbeitsplaetze" wird Dir bestenfalls noch die oeffentliche
Hand garantieren, wenn sie Dich zum Beamten ernennt - das kommt dank
leerer Kassen allerdings auch immer mehr aus der Mode.

Das Reduzieren auf die Geldfrage mag Buchhalterisch O.K. sein, aber
die unreflektierte Übertragung auf den Menschen ist definitiv daneben.
Ich weiß, dass die meisten Haushälter (steht in der Tat als
Übersetzung für "Manager" im Wörterbuch :) ) das anscheinend nicht
kapieren. Brot kann man kaufen, Glück nicht.
siehe oben. Brot kaufst Du nicht durch ein interessantes Arbeitsumfeld,
sondern mit Geld.

Die obigen idealistischen Wunschtraeume sind ueberhaupt nur dann irgendwie
relevant, wenn man sich um Geld keine Gedanken mehr zu machen braucht -
etwa keine Familie zu ernaehren hat, keine Immobilien zu bezahlen hat,
bereit ist, seinen eigenen Lebenstil bis zum "Oskar in der Muelltonne"-
Niveau runterzudrehen, oder andersrum eh genug Resourcen von anderswo her
hat, dass man es verschmerzen kann, statt des guten Beluga auch den
billigeren Kaviarerstz zu kaufen.

In solchen Faellen wird Arbeit zum netten Zeitvertreib, der keine Rolle
spielt. Auch wenn es jetzt wieder 5EUR fuer die Chauvikasse bedeutet:
das ist eher ein Selbstverwirklichungsmodell fuer die Ehefrau zu Hause,
dessen Mann die Kohle ranschafft - da basteln wird dann doch mal gerne
stundenweise im Blumenladen nette Ikebana-Arrangements, und kaufen uns
fuer den Erloes ein paar schicke Klamotten - so macht das Leben Spass!


Holger







Bis dann,

- Mark
 
Rafael Deliano <Rafael_Deliano@t-online.de> schrieb im Beitrag <3F8F8961.8E221F8B@t-online.de>...

Also zahlt der Arbeitgeber zu wenig zum Leben.

Alles nicht Probleme für die der Arbeitgeber verantwortlich ist,
Jein. Auch der Arbeitsmarkt ist ein Markt.

Aber der einzige in dem Marktwirtschaft angeblich nicht gilt.

Wir haben reichlich Arbeitgeber, die jammern, das es angeblich in ihrer
Branche fuer ihren Job / Lehrstelle keine Mitarbeiter gaebe. Denen ist
noch nicht mal ansatzweise in den Sinn gekommen, das es an ihrer
katastrophal miesen Entlohnung liegt. Auch die Muellabfuhr (Problem der
70er Jahre) hat keine Nachwuchsprobleme mehr, seit dem sie ausreichend
zahlen.

Statt dessen wird ein 'zweiter Arbeitsmarkt' gefordert,
Unter-Tarif-Entlohnung, staatlich subventionierte Jobs, etc. pp.

Und auf der anderen Seite: Schoen das der Ingenieur heute lernt,
nicht fuer die Schule (Uni),
nicht fuer sich selbst,
nicht fuer das Leben lernt er (das sind alles bloss schoene Luegen),
sondern *aussschliesslich* fuer seinen spaeteren Arbeitgeber lernt er,

Sonst wuerde er wohl statt Maschinenbau lieber Aktzeichnen studieren,
statt sinnlosen Scheinen und Abschluessen lieber Bierdeckel sammeln,
statt dumpfen Mechanik-Theorie-Grundkursen lieber KFZ-Technik lernen,
denn das hilft ihm in seinem wirklichen Leben mehr.

Aber er lernt sein Fach,
er lernt eine Fremdsprache,
er lernt fachuebergreifend ein zweites Fach,
er lernt Teamarbeit und soziale Kompetenz und Praesentation.

So kann er in seinem Job glatt 5 Leute ersetzen.
Man braucht keinen Ubersetzer mehr,
man braucht keinen Teamleiter mehr,
man braucht keinen vom anderen Fach mehr,
man braucht keinen Werbegraphiker mehr,

bloss Lohn, den Lohn von den 5 Leuten die er darstellt, den bekommt er nicht.

Dabei haben die Unternehmen diese bessere Qualifikation gefordert.
Dann sollte ihnen auch klar sein, das sie sie bezahlen muessen.
Wenn nicht direkt (Kooperation mit Uni),
dann indirekt ueber die spaeter zu zahlenden Loehne,
in denen die Bafoeg-Raten und das entgangene Einkommen der n Jahre
Studium halt mit drin sein muessen.

Leider sind viele Arbeitnehmer dumm. Sie glauben, das das Geld reicht,
wenn es gerade so zum Leben reicht. Wenn sie was ueber haben, kaufen
sie sich lieber ein Motorrad. Anstatt darueber nachzudenken, das sie
bei der aktuellen Arbeitsmarktlage nur 10-20 Jahre Zeit haben, um ALLES
zu erwirtschaften, was sie in ihrem ganzen Leben verbraucht haben/
verbrauchen werden.

Die Struktur (der Staat sammelt Rentenbeitraege und sagt damit das er
sich um deine Altersvorsorge kuemmert, hinterher sagt er aetsch,
das System sammelt Arbeitslosenverscherung und Krankenversicherung,
damit du denkst nichts zuruecklegen zu muessen fuer die joblose Zeit
und die kranke Zeit - schliesslich waren die Beitraege exorbitant
hoch -, hinterher hoerst du nur 'aetsch') ist so beschaffen,
das der Arbeitnehmer mit immer weniger Lohn zufrieden ist,
und dabei nicht merkt, das es vorne und hinten nicht reicht,
das er ausgenommen wird wie eine Weihnachtsgans.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 

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