OT: Bewerbung mit Nennung der Gehaltsvorstellung

Wenn dich frührt deine mutter aus der wohnung "geworfen" hat,
a) es gab Großeltern.
b) es gab genügend gleichaltrige Kinder in der Umgebung.
c) Wohngebiete waren nicht so verkehrsfreundlich ausgebaut, daß Kinder
sofort unter die Räder gekommen wären.
Keine Frage, daß die Gegebenheiten heute besonders in Städten
extrem kinderfeindlich sind. Weshalb in Städten ja auch die
Geburtenquote
sehr niedrig ist. Das war überigens anno Kaiser Wilhelm bereits schon
so.
Ein angepappter "Kindergarten" als Pseudo-Idylle ist nur erfolgloses
Rumdoktern am Symptom.
Was ist ein Kindergarten konkret ? 30 Kinder mit 2-3 Frauen
Wachpersonal auf engem Raum. Daß eine zu hohe Packungsdichte
Aggression fördert wird bei Legehennen anerkannt, bei Kindern
eher weniger. Spielzeug nicht sehr reichlich und heruntergekommen,
denn bereits in frühem Alter entwickeln Kinder einen soliden
Eigentumsbegriff ( nur eigenes Spielzeug wird sorgsam behandelt ).
Insellösung irgendwo weit weg von zu Hause, die Kinder werden werden
von Mutter mit Auto gebracht und rücktransportiert. Deshalb ist
der Garten der Verwahranstalt auch mit hohem Zaun und passenenden
für Kleinkinder ausbruchssicheren Pforten versehen.

Politiker und vor allem die kommunen sind blank. Freiwillig richten
die keine kindergärten ein.
Politiker suchen ununterbrochen nach Möglichkeiten mehr staatliche
Aufgaben einzuführen. Bis zum finanziellen Exitus.

In diesem zusammenhang interessiert mal, warum kindergärten
(arsch)teuer sind,
Weil der Kunde hier noch "Leistung" direkt bezahlt ?
Ansonsten zahlt man ja die Rente an der Tankstelle. Und die
Eier sind so billig, weil die Bauern nicht von der Produktion
sondern der Subvention leben.
Wenn der Kunde "Leistung" direkt bezahlt, hat er allerdings
Einfluß. Und der ist unerwünscht, denn staatliche Leistungen
sind meist so inneffizient daß sie nur als Monopol blühen
können. Wir werden in dem Bereich also auch bald ein "Bürger-
Versicherung" haben.

das zeitfenster zwischen 1-4 jahren eminent wichtig
Guter Grund Politiker und Beamte fernzuhalten.
Das bestehende Bildungsystem ist kein Erfolgsmodell,
jegliche Erweiterung auf Kleinkinder würde nichts
ausser Kosten bringen.

MfG JRD
 
Hallo Rafael,

Rafael Deliano schrieb:
wer soll die Hochtechnologie entwickeln,

"Hochtechnologie" ist eine Politiker/Journalistenphrase.
Mit Halbleitern und "gentechnologischen" Medikamenten hält
man kein Land der Grösse Deutschlands am Laufen. Was derzeit
exportiert wird sind Automobile, Werkzeugmaschinen, Luft&
Raumfahrt ( Airbus usw. ), selbst hochwertige Haushalts-
geräte ( Waschmaschinen ) usw..
Gut, dass das entscheidende Wort vor Dir kommt: "derzeit"!

Und was ist in 10, 20, 50, 100 Jahren. Denkst Du, die momentan
noch weniger entwickelten Länder holen nicht auf im Laufe der
Zeit. Ich glaube hingegen nicht, dass wir uns mit Autos und
Werkzeugmaschinen in 50 Jahren noch den Lebensstandard leisten
können wie heute. Wir müssen diejenigen Techniken entwickeln,
die man nicht so einfach in einer Hinterhofgarage baut.

[...]

die Schüler müssen nicht weniger, sondern mehr lernen,

Wird auch von den Politikern behauptet und ist wie üblich Unsinn.
Stichwort Pisa! Unser Problem: Es wird alles immer einfacher gehalten,
so dass irgendwann auch der größte Trottel noch das Abi mit Bravour besteht.
Wieso können die Leute heutzutage nicht mehr akzeptieren, dass zum
Erfolg auch eine gewisse Anstrenung gehört? (mein Gott, ich klinge ja,
als stünde ich kurz vor der Rente...)

Da die Ausbildungszeiten ohnehin bereits zu lang sind ( das erkennen
Wieso bitte zu lang? Willst Du immer mehr Leute mit immer weniger Wissen
immer einfachere Tätigkeiten verrichten lassen? Wie gesagt, meiner Meinung
nach der völlig falsche Ansatz für unser Land.


[...]
Man muß nicht "mehr" lernen, im Gegensatz zum 19.Jh kann man
nämlich nichtmehr "alles" wissen. Man muß nur einen breiten Überblick
haben und wissen wie man sich gezielt in ein bestimmtes Thema schnell
tief einarbeiten kann.
Da stimme ich zu. Das was Du verlangst geht jedoch nicht ohne lernen.

Lernen kann nicht immer Spaß machen,

Wo die Motivation fehlt wird der Erfolg ausbleiben. Jemand der für
Ich könnte mir nicht vorstellen, mit welchen Mitteln man mich dazu
animieren können sollte, französische Vokabeln zu lernen ;-)

Und außerdem: wie sieht es dann später im Beruf aus? Soll dort dann
auch alles nur Spaß machen. OK, dann freue ich mich schon mal auf
die Spaßgesellschaft der Zukunft.

z.B. Jugend Forscht selber was untersucht wird mehr lernen als jemand
dem man per Notendruck Papierwissen reinwürgt. Letzteres ist aber
Das was Du ansprichst sind Hobbies. Kein Mensch wird sich allerdings
für mehrere Fächer ebenso engagieren wie für sein Hobby.
[...]


ciao
Marcus
 
Marcus Woletz wrote:
Stichwort Pisa! Unser Problem: Es wird alles immer einfacher gehalten,
so dass irgendwann auch der größte Trottel noch das Abi mit Bravour besteht.
Kommt mir bekannt vor... Ich konnte damals nach der 1. Klasse
lesen und schreiben. Ok, nicht perfekt, aber der Rest war
Uebung. Jetzt hoerte ich neulich, dass Eltern verlangen,
man sollte in der 1. Klasse doch nicht das ganze Alphabet
durchnehmen, das wuerde die Kinder ueberfordern... Aeh, was?

Dann die Lehrerin in der 3. und 4. Klasse. Die war ueber
60, machte den Job seit 40 Jahren und liess sich nichts
vormachen (weder von Eltern noch von Schuelern). Sie wusste
wie man Mathe und Deutsch lehrt.

Ebenso musste ich in Mathe und Deutsch Abiturpruefungen
schreiben, abwaehlen war nicht moeglich.



Ich könnte mir nicht vorstellen, mit welchen Mitteln man mich dazu
animieren können sollte, französische Vokabeln zu lernen ;-)
Hehe, ich schon... Verguck dich einfach mal in eine Franzoesin.
Oder monetaerer, jemand macht dir ein Angebot: Lerne Franzoesisch
und in 2 Jahren bekommst du (nach Nachweis der Kenntnisse)
2 Millionen Euro... Ich wette das wuerde motivieren, oder?

Gerrit
 
MaWin wrote:
Horst-D. Winzler <hdw@meditechniker.com> schrieb im Beitrag <bp8j2h$qo8$02$1@news.t-online.com>...

Politiker und vor allem die kommunen sind blank.


Njet. Sie haben [Zahlen von 2002] noch nie in der Geschichte der
Bundesrepublik so viel Geld wie heute im Staatshaushalt eingenommen,
(aber natuerlich dennoch mehr Geld ausgegeben als eingenommen, aber das
tun sie seit 50 Jahren immer, noch nie wurde ein Pfennig zureuckbezahlt).
Die örtliche tageszeitung veröffentlichte vor einiger zeit eine
graphik der ein- und ausgaben unserer kommune. Ausgaben und einnahmen
laufen seit einigen jahren konstant auseinander. Spiegelsymmentrisch.
Ich habe mir überlegt, ob man dem stadtrat nicht ein kurs in
mathematik an der örtlichen VHS spendieren sollte. Nach besuch einiger
öffentlicher ratssitzungen habe ich von der idee abstand genommen.
Ich bin inzwischen der ansicht, das es rausgeworfenes geld wäre.

Und das gesparte Geld massive (teure) Spaetschaden nach sich zieht,
Spaetschaeden die heute schon eintreten wegen der katastrophalen
Politiker der 80er und 90er.
Hier in der nähe befindet sich eine jugentstrafanstalt.
Das hauptkontigent der zwangsgäste kommt aus der ehemaligen UdSSR.
Gefolgt von leuten türkischer herkunft.

Ein weiteres großes kontigent rekrutiert sich aus den dort
beschäftigten psychologen. Sie bergründen ihre anwesenheit mit dem
glauben an resozialisierung. ich bin mir nicht sicher, ob die
psychologen, die durchweg gutbürgerlicher herkunft sind, überhaupt die
knasties verstehen. Umgekehrt scheinen die knasties jedenfalls mit
ihren resozialisierer sehr gut umgehen zu können.

--
mfg horst-dieter

antworten bitte in die rubrik.
anschreiben auf diese adresse gehen wg. spam ins nirvana/dev0.sorry
 
Rafael Deliano wrote:

Ein angepappter "Kindergarten" als Pseudo-Idylle ist nur erfolgloses
Rumdoktern am Symptom.
Was ist ein Kindergarten konkret ? 30 Kinder mit 2-3 Frauen
Wachpersonal auf engem Raum. Daß eine zu hohe Packungsdichte
Aggression fördert wird bei Legehennen anerkannt, bei Kindern
eher weniger.
Deine einschätzung erinnert mich an einen vortrag kirchlicherseitz zur
behandlung von alten durch die derzeitigen "leistungserbringer". Man
kritisierte, das man nur soviel an "zeit+ leistung" aufbringe, um die
"derzeitigen" alten ruhig zu stellen.
Mein eindruck ist, das man die zielgruppe "alte" doch problemlos durch
die gruppe "kinder" ersätzen kann. Nur, das kinder, also im weiten
sinn, unsere zukunft, offensichtlich nicht so mächtige fürsprecher auf
ihrer seite haben wie die "ehemaligen eltern + erzieher".


Spielzeug nicht sehr reichlich und heruntergekommen,
denn bereits in frühem Alter entwickeln Kinder einen soliden
Eigentumsbegriff ( nur eigenes Spielzeug wird sorgsam behandelt ).
Es gibt aus jüngster zeit ein versuch in einem kindergarten, der
selbst die angestellten des kindergartens überraschte. Man schloß für
einige zeit sämtliches spielzeug weg. Die kinder mußten also ihre
phantasie "aktivieren". Mit außerordentlich positiven ergebnis.

Das läßt vermuten, das spielzeug vermutlich mehr die vorstellung +
bedürfnisse erwachsener widerspiegeln als das reale bedürfnis von kindern.

Diese erfahrung widerspricht nicht, das auch kinder an dem spielzeug
erwachsener ihre gefallen finden. Wie zB internet und auto ;-)


Politiker suchen ununterbrochen nach Möglichkeiten mehr staatliche
Aufgaben einzuführen. Bis zum finanziellen Exitus.
Sie stehen auch in der verantwortung für eine entwicklung, die "Das
Arbeiten" zunehmend erschwert. Sie scheinen auch "arbeit" mit dem was
sie tun, also aktionismuß zu verwechseln.


In diesem zusammenhang interessiert mal, warum kindergärten
(arsch)teuer sind,

Weil der Kunde hier noch "Leistung" direkt bezahlt ?
Bei schulen, unis bezahlt der kunde leistung in der regel ja nicht
direkt. Aber dort haben wir es ja mit beamtentum zu tun.

Die professoren, die unisono als allheimittel für die derzeitige
misere uns noch mehr arbeit empfehlen, stehen im beamtenverhältnis.
Angestellte wissenschaftler sehen das durchaus differenzierter. Denn
derzeit täglich 10h außerhaus für arbeit ist eigentlich normal und,
wie ich finde, auch genug. Danach mangelt es oft sogar am interesse an
den produkten der schönen konsumwelt. Geht aber nicht nur mir so.


Wenn der Kunde "Leistung" direkt bezahlt, hat er allerdings
Einfluß. Und der ist unerwünscht, denn staatliche Leistungen
sind meist so inneffizient daß sie nur als Monopol blühen
können.
Vielleicht ist das ja der eigentliche grund, das sich beamtentum noch
immer hält?

das zeitfenster zwischen 1-4 jahren eminent wichtig

Guter Grund Politiker und Beamte fernzuhalten.
Selbstverständlich, denn politiker sind per se verantwortungslos. Und
genau das, soll ja nicht das vorbild für unsere zukunft sein.
Verantwortungslosigkeit.

Bei beamten ist es etwas anders. Im beamtengesetz steht an vorderster
stelle die treue zu ihrem dienstherren. Das ist - im übertragenden
sinn - das parlament. Also eine versammlung der politiker.

Wir favorisieren in unserem gesellschaftsmodell doch eigentlich
selbstverantwortung also zivilcourage und authentizität der person?

Ich lass mich aber durchaus eines besseren belehren.


Das bestehende Bildungsystem ist kein Erfolgsmodell,
jegliche Erweiterung auf Kleinkinder würde nichts
ausser Kosten bringen.
Deshalb schicken die "führungseliten" ihre kinder ja auch auf
internate. Ein ansinnen, sie würden ihre kinder "lediglich abschieben"
würde harschen protest erzeugen.
Ich denke, sie wissen genau um ihr handeln.

--
mfg horst-dieter

antworten bitte in die rubrik.
anschreiben auf diese adresse gehen wg. spam ins nirvana/dev0.sorry
 
Horst-D. Winzler wrote:

Die örtliche tageszeitung veröffentlichte vor einiger zeit eine
graphik der ein- und ausgaben unserer kommune. Ausgaben und einnahmen
laufen seit einigen jahren konstant auseinander. Spiegelsymmentrisch.
Ich habe mir überlegt, ob man dem stadtrat nicht ein kurs in
mathematik an der örtlichen VHS spendieren sollte. Nach besuch einiger
öffentlicher ratssitzungen habe ich von der idee abstand genommen.
Ich bin inzwischen der ansicht, das es rausgeworfenes geld wäre.
Wobei man das etwas differenzierter sehen muß, da etliche (hohe) Ausgaben
der Kommunen nicht freiwillig sind, sondern von Bund und Ländern den
Kommunen und Städten auferlegt werden. Statt Erhöhungen der Mittel werden
die Einnahmen zusätzlich beschnitten, dann kann der Kämmerer noch so graue
Harre kriegen.

Bernd
 
Bernd Laengerich <Bernd.Laengerich@web.de> schrieb im Beitrag <1135893.qyS3tVlPzV@laengerich.com>...
Wobei man das etwas differenzierter sehen muß, da etliche (hohe) Ausgaben
der Kommunen nicht freiwillig sind, sondern von Bund und Ländern den
Kommunen und Städten auferlegt werden. Statt Erhöhungen der Mittel werden
die Einnahmen zusätzlich beschnitten, dann kann der Kämmerer noch so graue
Harre kriegen.

Es bestreitet niemand, das es im Verteilungskampf Bund/Land/Kommune bei
rueckgratlosen Politikern in der Kommune auch Verlierer gibt, schliesslich
pruegeln Politiker auch gegenseitig aufeinander ein.
Aber in der Summe schwimmen die im Geld.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Mein eindruck ist, das man die zielgruppe "alte" doch problemlos durch
die gruppe "kinder" ersätzen kann. Nur, das kinder, also im weiten
sinn, unsere zukunft, offensichtlich nicht so mächtige fürsprecher auf
ihrer seite haben wie die "ehemaligen eltern + erzieher".
So senil kann ein Rentner kaum sein, daß ihm das Wahlrecht entzogen
wird. Nichtwähler ( vgl auch unsere fast 10% Ausländer ) & Minderheiten
sind in einer Demokratie ( = Herrschaft der Mehrheit ) macht & rechtlos.
Soweit sie nicht per Lobby im Untergrund wühlen können.
Vgl. auch den Vorschlag der schon seit den 70er Jahren kursiert,
Kindern ab Geburt das Wahlrecht zu geben, das dann bis sie volljährig
sind
von den Eltern ausgeübt wird. Hätte sicherlich deutlichere Wirkung
auf Politiker bezüglich Familienpolitik als die derzeitige Parolen a
la "wir erhöhen Kindergeld um 10 EUR im Monat".

MfG JRD
 
Mit Halbleitern und "gentechnologischen" Medikamenten hält
man kein Land der Grösse Deutschlands am Laufen. Was derzeit
exportiert wird
Gut, dass das entscheidende Wort vor Dir kommt: "derzeit"!
Und was ist in 10, 20, 50, 100 Jahren.
Vor 100 Jahren gab es bereits Flugzeug a la Wright und Automobile,
experimentell zumindest. Dito Werkzeugzeugmaschinen. Vgl.
auch dampfbetriebene Webstühle. Es wird sich in den nächsten
50 Jahren wenig an diesen industriellen Schwerpunkten ändern.
Eine gezielte Produktplanung für einen Zeitraum >10 Jahren ist
Fiktion. Vgl Produkte die nicht kamen: Videotelefone ( Einsatz-
reif: Ende 60er ), Überschallverkehrsflugzeuge ( Einsatzreif:
Mitte 70er ), Magnetschwebebahn ( Einsatzreif Mitte 80er ), ...

Denkst Du, die momentan noch weniger entwickelten Länder holen
nicht auf im Laufe der Zeit.
Wo liegt ihr Standortvorteil ?
Im 19. Jh wurde argumentiert man brauche Kolonien als sichere
Rohstofflieferanten. Aber einerseits wurden natürliche Rohstoffe
a la Kautschuk durch künstliche Ersatzstoffe verdrängt. Anderer-
seits hat sich ein Freihandelssystem ( a la US-"Neokolonialismus" )
in dem alle industrialisierten Länder auf alle Entwicklungsländer
Zugriff haben als billiger erwiesen. Wenn Belgien der Kongo als Kolonie
"gehört", dann ist Belgien auch verantwortlich und muß dort für
Ordnung sorgen.
Heute wird argumentiert: billige Arbeitskräfte. Das ist aber Fiktion,
weil nur noch wenige Bereiche ( Werften gerade noch ) wirklich personal-
intensiv sind. Eine Infineon-Chipfabrik in China ist dort wegen Steuer-
dumping. Dito Computerinder: natürlich kann SAP Indien zum zweitgrössten
Standort nach Deutschland aufbauen. Aber "gute" Software erzeugt man
nicht durch mongolische Horden unterbezahlter C-Coder.
Nicht die 3. Welt zieht die Industrie an, die Probleme hierzulande
( hohe Steuern, hohe Lebenshaltungskosten, bürokratische Gängelung,
unflexibler Arbeitsmarkt, Ineffizienz staatlicher Einrichtungen
( Bildung, Gesundheitssystem usw.) ) stösst sie ab.
Wirklich erfolgreich ( und damit eine Bedrohung für etablierte
industrialisierte Länder ) sind Schwellenländer wie Singapur die
marktwirtschaftlich organisiert sind. Nicht Indien, Russland oder
China oder das untere Ende der 3. Welt.

Stichwort Pisa!
Gern zitiert, Pisa selbst beweist aber wenig. Das gewünschte
Testergebnis ( wenn Deutschland gut abgeschnitten hätte, würde
den Test niemand kennen ) ist nur Kristallisationspunkt für das
latente Unbehagen am Bildungssystem.
Nur: es ist nicht zu sehen, daß konkret etwas geändert werden soll.
Man will schlechte "Bildung" nur durch mehr schlechte "Bildung"
aufpäppeln.

so dass irgendwann auch der größte Trottel noch das Abi mit Bravour besteht.
Solange man die Lerninhalte und Lernmethoden nicht verbessert ist es
unsinnig die Hürden höher zu setzen. Wer in die falsche Richtung läuft,
muß nicht schneller laufen, er erreicht das Ziel eh nicht.

Und außerdem: wie sieht es dann später im Beruf aus? Soll dort dann
auch alles nur Spaß machen.
Wer seine Arbeit nicht aus innerer Überzeugung tut, sondern nur
wegen Lebensunterhalt, wird weder zufrieden noch erfolgreich sein.
Das hiesige Schulsystem konditioniert seine Opfer auf passive
Befehlsempfänger. Es stammt aus einer Zeit wo es nützlich war a la
Napoleon Leute in Kolonnenformation zum Bajonetangriff antreten zu
lassen. Schon im 2. Weltkrieg überholt, wo man in Stoßtrupps und
Maschinengewehrnestern mehr Motivation beim Individuum fordern musste.
Auch die industrielle Landschaft hat sich seit dem 19 Jh. entsprechend
verändert.

MfG JRD
 
Rafael Deliano <Rafael_Deliano@t-online.de> schrieb im Beitrag <3FBB483C.219258B8@t-online.de>...

Demokratie
( = Diktatur der Mehrheit )

Allerdings diktiert nur eine Minderheit,

die Mehrheit jubelt ihnen bloss zu.

Massen sind so leicht zu lenken.

Freibier fuer Alle.

P.S.: Sozialdemokratie: Demokratie mit Nischen fuer Minderheiten ?
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Demokratie ( = Diktatur der Mehrheit )
Allerdings diktiert nur eine Minderheit,
Hängt mit der Realisierungsform der Demokratie als
parlamentarische Demokratie zusammen: das Volk wählt
"Volksvertreter" die dann tatsächlich aber das
Stimmvieh von Parteien / Lobbyisten sind.

MfG JRD
 
MaWin schrieb:
Horst-D. Winzler <hdw@meditechniker.com> schrieb im Beitrag <bp8j2h$qo8$02$1@news.t-online.com>...

Politiker und vor allem die kommunen sind blank.

Njet. Sie haben [Zahlen von 2002] noch nie in der Geschichte der
Bundesrepublik so viel Geld wie heute im Staatshaushalt eingenommen,
Da sagen die Zahlen, die Montag in der WELT standen aber was anderes aus.
Steuereinnahmen insgesamt in Mio. Euro:
1999 486 841
2000 502 425
2001 483 665
2002 479 416

(aber natuerlich dennoch mehr Geld ausgegeben als eingenommen, aber das
tun sie seit 50 Jahren immer, noch nie wurde ein Pfennig zureuckbezahlt).
Haben die nicht erst Anfang der 70er mit dem Schuldenmachen angefangen?

Krabbelgruppe, also Kindergarten < 3 Jahre in Braunschweig: 800 EUR /
Monat ! Die haben ja wohl den Arsch offen. Dafuer stellt man eine
Privaterzieherin ein ! Na gut, zumindest eine halbe.
Da kann man sich ja besser mit ein paar anderen Eltern zusammentun und davon
eine Erzieherin einstellen...

Hilko
 
Olaf Kaluza wrote:
Horst-D. Winzler <hdw@meditechniker.com> wrote:

deshalb werden "angelernte" (bäcker, schlachter) "fachkräfte"

Das erklaert die Qualitaet der Broetchen in den letzten Jahren. Ich
versteh nur nicht warum die ganzen Telekomiker alle unbedingt als
Baecker arbeiten wollten.
Weil sie den erfolg ihrer arbeit dann noch sehen. Ihr früherer
"brötchengeber" will ja offensichtlich nur noch verkaufen. Vielleicht ja
mal frühstücksbrötchen ;-)

--
mfg horst-dieter

antworten bitte in die rubrik.
anschreiben auf diese adresse gehen wg. spam ins nirvana/dev0.sorry
 
Georg Acher wrote:
In article <3F93B082.C319A437@t-online.de>,
Rafael Deliano <Rafael_Deliano@t-online.de> writes:

|> Wenn also Stoiber wieder kräht: "auch bei schlechter Kassenlage wird
|> Forschung & Entwicklung in Bayern nicht vernachlässigt" lächelt man
|> besser darüber.

Ich krieg da schon Lachkrämpfe. An der TUM wurde unser Lehrstuhletat für
Neuanschaffungen und Verbrauchsmaterial mehr als halbiert, Geld für studentische
Tutoren (das IMHO einzig taugliche Mittel, um Studis was beizubringen ;-) ) ist
auch nur noch für 5 statt für 10 Leute da. Und in ca. 5km Luftlinie werden 300Mio
EUR für die Arroganz-Arena verballert...
Ach ist bei euch humankapital auch nur noch ein kostenfaktor der sich
halt am schnellsten einsparen läßt ;-(
--
mfg horst-dieter

antworten bitte in die rubrik.
anschreiben auf diese adresse gehen wg. spam ins nirvana/dev0.sorry
 
In article <bpptbp$ts3$05$2@news.t-online.com>,
"Horst-D. Winzler" <hdw@meditechniker.com> writes:
<Stoiber&Bildung>
|> Ach ist bei euch humankapital auch nur noch ein kostenfaktor der sich
|> halt am schnellsten einsparen läßt ;-(

Interessanterweise sind Edes Vorstellungen zum Sparen natürlich nicht auf
seinem eigenen Mist gewachsen. Die Ideen stammen von ein paar Beratern aus der
Ecke der Wirtschaftswissenschaften der Ludwigs-Maximilians-Uni. Und jetzt
protestieren sie gegen ihre eigenen Ergebnisse...

BTW: An der TUM (ohne die Medizin) führen die angekündigten Einsparungen (wenn
sie so kommen) wohl zur Streichung von ca. 400-600 Stellen.

--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://wwwbode.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 

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