Mit Tachyonen und Gold-Chip gegen Handystrahlen...

Am 12.06.2015 um 14:37 schrieb Gerrit Heitsch:
On 06/12/2015 02:22 PM, Christoph Müller wrote:
Am 12.06.2015 um 11:23 schrieb Gerrit Heitsch:

Ein wirklich freier Markt existiert nicht.

Trotzdem funktionieren selbst solche Märkte. Sie sind robust genug, was
du allerdings in Abrede stellst.

Es gibt keinen freien Markt.

Habe ich auch nicht behauptet.

> Irgendwelche Regeln und Vorschriften gibt es immer.

Ja.

Ausserdem hast du nie alle nötigen Informationen die du für
deine Entscheidung brauchst.

Welche fehlen?

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
 
On 06/12/2015 03:54 PM, Christoph Müller wrote:
Am 12.06.2015 um 14:37 schrieb Gerrit Heitsch:

Ausserdem hast du nie alle nötigen Informationen die du für
deine Entscheidung brauchst.

Welche fehlen?

Einfaches Beispiel auf dem Wochenmarkt. Hat der Bauer von dem du dein
Gemüse kaufst Pestizide benutzt oder nicht und wenn ja dann korrekt? Du
kannst natürlich fragen, aber wer sagt, daß du die korrekte Antwort
bekommst? Rausfinden kannst du es auch nicht selbst.

Gerrit
 
Am 12.06.2015 um 07:09 schrieb Reinhardt Behm:

Freie Märkte scheinen fast alle zu Instabilität zu neigen. Die Märchen
mit der Laffer-Kurve (auch Laugher-Kurve genannt) sind genau das - Märchen.

Die menschliche gier gehört eben zu den eigenschaften, von denen manche
menschen nicht genug haben können.
--
mfg hdw
 
Am 12.06.2015 um 07:09 schrieb Reinhardt Behm:

Es sind beliebig viele Kollapse bekannt, ob das die Tulpen in Holland
vor Jahrhunderten waren oder aktuell Banken und Börsen und da ganz
speziell High-Speed-Trading. Ein Marktteilnehmer, der sich nicht passend
verhält und das System kippt evtl dramatisch. Gerade bei automatischem
Handel gerne mit riesigen Ausschlägen und das dann auch richtig schnell.
Beispiele sind genügend bekannt.

Sowas passiert, wenn es nur noch um das Goldene Kalb - sprich puren
finanziellen Gewinn - geht. Das Goldene Kalb ist menschenverachtend. Es
existiert nur um seiner selbst willen und fordert von allen Tribut.

Mit ASTROHS soll der Strompreis Angebot und Nachfrage zum Ausgleich
bringen. Die Wertermittlungsmodule (WEMs) in den Haushalten, Fabriken
usw. haben PRIMÄR die Aufgaben, überall zur richtigen Zeit die richtige
Energieform in der richtigen Menge zur Verfügung zu stellen. Die
SEKUNDÄRE Aufgabe ist es, das finanziell möglichst günstig hin zu bekommen.

Die ganzen Marktkatastrophen zeichnen sich dadurch aus, dass die
PRIMÄREN Marktaufgaben durch Sekundäre ersetzt wurden. Nutzen und Geld
wurden als identisch betrachtet. Es ging NICHT mehr darum, was die
Menschen brauchen und wie man ihren Bedarf befriedigen könnte. DAS ist
die eigentliche Katastrophe! Dieser Mechanismus ist auch seit
Jahrtausenden bekannt.

Mit ASTROHS kann man davon aus gehen, dass es pro Zählstelle nur um
relativ wenig Geld gehen wird. Da lohnt es sich nicht, alles nur auf's
Geld reduzieren zu wollen. Macht man das, bekommt man eine Reihe
Unannehmlichkeiten zu spüren. Dann läuft die Waschmaschine z.B. morgens
um 2:30 an und weckt mit ihrem Radau die Leute auf. Will man sich
waschen, kommt nur kaltes Wasser. Die Klimaanlage wird ausgeschaltet,
wenn man sie am nötigsten bräuchte. Die Heizung wird ausgeschaltet,
wenn's kalt ist. Das kann zwar den Gewinn maximieren. Würde mich aber
ernsthaft wundern, wenn sein WEM absichtlich derart deppert
programmieren würde. Für eine Wirtschaftskatastrophe müssten solche
Fehlprogrammierungen dann auch noch MASSENHAFT auftreten. Wie
wahrscheinlich wird sowas wohl sein?

Zudem hat das ganze Konzept ein Problem, das hier noch gar nicht
betrachtet wurde. Als Energie-Konsument habe ich überhaupt keine
Kontrolle mehr über meine Energiekosten.

Wenn's dich stört, wirst du ganz einfach keinen ASTROHS-Vertrag
unterschreiben. Stattdessen wirst du irgend einen anderen wählen. Wenn's
dir auch NUR um den KONSUM geht, dann kann ein Privatmensch mit ASTROHS
normalerweise nur Kühl- und Gefrierschränke, Wasch- und Spülmaschinen
sinnvoll damit bedienen. Manuell Bedientes muss laufen, wenn der Chef es
will. Unabhängig vom aktuellen Strompreis. Sollte der aber trotzdem
interessant sein - könnte mit jedem Radio (per RDS-Signal oder per DAB)
angezeigt werden.

Das mag im Privathaushalt ja
noch gehen, aber in der Industrie, wo evtl ein Prozess zu starten ist,
der viel braucht und lange läuft, weiß ich nicht, was der mich Kosten wird.

Es wird Erfahrungswerte geben. Wenn du heute an die Tanke fährst, weißt
du üblicherweise auch nicht, was der Sprit GENAU kostet. Ungefähr aber
schon. Wenn du vom Fest- ins Mobilnetz telefonierst, weißt du vorher
auch nicht, was dich das Gespräch kostet. Das Gespräch kann kurz oder
lang werden und es wird nach Zeit abgerechnet. Aber ungefähr wirst du
wissen, was es kostet. Ungefähr ist i.d.R. genau genug. Das war eine
meiner großen Überraschungen im Ingenieurstudium. Angetreten mit der
Auffassung "ich mache alles besser und rechne bis auf die 10 Stelle
genau!". Mit dem Abschluss des Studiums machte sich die Erkenntnis breit
"basst scho.". Gerechnet wird dann, wenn man das Gefühl hat, dass es eng
werden könnte. Oder wenn Quadrat, Kubik (oder höhere Potenzen), Wurzel,
Tangens o.ä. ins Spiel kommen. Da versagt die Schätzerei über den dicken
Daumen oft kläglich.

Nur mal so als Beispiel: ich weiß von der Fertigung der Ceran-felder bei
Schott, dass die nach einem Stillstand ca. einen tag Schrott fahren, bis
die Strecke wieder eingelaufen ist.
Das zeigt, dass gerade die großen Verbaucher eben gar nicht so flexibel
und schon gar nicht schnell reagieren können.

Was wird eine solche Firma in einem Umfeld mit hoch volatilen
Strompreisen machen?
o große Wärmekapazitäten aufbauen
o selber Stromerzeuger betreiben
o vorausschauend planen
o Wärmerückgewinnung
o Heizung mit Verbrennungsprozessen statt elektrisch (oder beides)
o ...

Auch kann ich kaum meine Mitarbeiter heimschicken, weil Energie gerade
teuer ist und ihnen sagen, kommt wieder, wenn's billiger ist, wann weiß
ich aber nicht.

Wäre schlechtes Management. Wenn der Betrieb mit so viel elektrischer
Leistung hantiert, dass der Strompreis darüber entscheidet, ob
gearbeitet wird oder nicht, dann wird er SELBER Strom aus
Energiespeichern (Brennstoffen) produzieren. Mit Rohstoffen, deren
Preise er kennt. Diese Anlage wird abgeschaltet, sobald genug Sonnen-
und Windstrom im Netz ist, weil das dann billiger ist. Dann wird
elektrisch geheizt. Gleichzeitig bleibt die Energie in den
Energiespeichern, was teure Speicherkraftwerke erspart.

Und jetzt zu sagen, das ist nicht so schlimm, wenn ich selbst Energie
erzeuge, passt auch nicht. Die selbst erzeugte Energie würde ich bei
hohen Preisen auch viel lieber verkaufen.

Mit Energie meinst du wahrscheinlich elektrischen Strom. Aber wie gesagt
- es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Möglichkeiten, darauf zu
reagieren. Eine Möglichkeit wäre übrigens noch, gar keinen
ASTROHS-Vertrag zu unterschreiben. Dann muss man eben einen Lieferanten
finden, der einem den Strom zu besseren Konditionen liefert.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
 
Am 12.06.2015 um 07:51 schrieb Axel Berger:
=?windows-1252?Q?Christoph_M=FCller?= wrote on Thu, 15-06-11 14:34:

Sie produzieren diesen Verlust fnr teures Geld NOCHMAL.

Als ganz grobe Vereinfachung mag das ja fast durchgehen, aber mit
Abwärme von 20 Cel kannst Du in hiesigen Wintern die bude vielleicht
gerade frostfrei halten.

Die Kraftwerke haben riesige Mengen Wasser zur Verfügung. Gleichzeitig
wollen sie wenig Geld für Wärmetauscher ausgeben. Also braucht man große
Temperaturdifferenzen. Dann werden sie kleiner und damit billiger.

Sieht man sich den thermodynamischen Prozess im Kraftwerk an, stellt man
fest, dass es nicht sehr sinnvoll ist, den Dampf auf 20°C herunter zu
kühlen. Er sollte so gerade noch kondensieren, damit er als Flüssigkeit
weiter behandelt werden können. Damit reden wir aber von Temperaturen um
100°C und nicht 20°C. Mach' also den Wärmetauscher größer und die
Kühlwassermenge kleiner und schon kannst du 60°C oder 80°C abzapfen,
ohne dass sich das nennenswert auf den elektrischen Wirkungsgrad der
Anlage auswirken würde. Mit Fernwärme sieht's etwas anders aus. Diese
wird meist mit 120°C gefahren.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
 
Am 12.06.2015 um 16:06 schrieb Gerrit Heitsch:
On 06/12/2015 03:54 PM, Christoph Müller wrote:
Am 12.06.2015 um 14:37 schrieb Gerrit Heitsch:

Ausserdem hast du nie alle nötigen Informationen die du für
deine Entscheidung brauchst.

Welche fehlen?

Einfaches Beispiel auf dem Wochenmarkt. Hat der Bauer von dem du dein
Gemüse kaufst Pestizide benutzt oder nicht und wenn ja dann korrekt? Du
kannst natürlich fragen, aber wer sagt, daß du die korrekte Antwort
bekommst? Rausfinden kannst du es auch nicht selbst.

Was machst du also?

Mit ASTROHS wird man diese Frage gar nicht stellen. Das gehört in die
Zuständigkeit Anderer. Wäre z.B. was für die Kaminkehrer. Weil sie
öfters vor Ort sind, können sie überprüfen, ob alles sauber abläuft oder
nicht. Wenn nicht, wird die Kiste stillgelegt. Ist auch heute schon so.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
 
On 06/12/2015 04:45 PM, Christoph Müller wrote:
Sieht man sich den thermodynamischen Prozess im Kraftwerk an, stellt man
fest, dass es nicht sehr sinnvoll ist, den Dampf auf 20°C herunter zu
kühlen. Er sollte so gerade noch kondensieren, damit er als Flüssigkeit
weiter behandelt werden können. Damit reden wir aber von Temperaturen um
100°C und nicht 20°C. Mach' also den Wärmetauscher größer und die
Kühlwassermenge kleiner und schon kannst du 60°C oder 80°C abzapfen,
ohne dass sich das nennenswert auf den elektrischen Wirkungsgrad der
Anlage auswirken würde. Mit Fernwärme sieht's etwas anders aus. Diese
wird meist mit 120°C gefahren.

Es gibt noch eine Anwendung für Abwärme aus dem Kraftwerk... Man kann
damit z.B. das benachbarte Freibad oder Hallenbad beheizen. Hier und
dort wird das gemacht, für eine solche Anwendung braucht man nicht
einmal 60 Grad.

Gerrit
 
On 06/12/2015 05:18 PM, Christoph Müller wrote:
Am 12.06.2015 um 16:06 schrieb Gerrit Heitsch:
On 06/12/2015 03:54 PM, Christoph Müller wrote:
Am 12.06.2015 um 14:37 schrieb Gerrit Heitsch:

Ausserdem hast du nie alle nötigen Informationen die du für
deine Entscheidung brauchst.

Welche fehlen?

Einfaches Beispiel auf dem Wochenmarkt. Hat der Bauer von dem du dein
Gemüse kaufst Pestizide benutzt oder nicht und wenn ja dann korrekt? Du
kannst natürlich fragen, aber wer sagt, daß du die korrekte Antwort
bekommst? Rausfinden kannst du es auch nicht selbst.

Was machst du also?

Nun, ich habe nicht alle Informationen um eine rationale Entscheidung zu
treffen, also kommen irrationale Faktoren ins Spiel. Traue ich dem
Bauern? Damit ist das aber eben nicht mehr der freie Markt der reinen Lehre.

Gerrit
 
Christoph Müller wrote:
Mit ASTROHS soll der Strompreis Angebot und Nachfrage zum Ausgleich
bringen. Die Wertermittlungsmodule (WEMs) in den Haushalten, Fabriken
usw. haben PRIMÄR die Aufgaben, überall zur richtigen Zeit die richtige
Energieform in der richtigen Menge zur Verfügung zu stellen. Die
SEKUNDÄRE Aufgabe ist es, das finanziell möglichst günstig hin zu bekommen.

Die ganzen Marktkatastrophen zeichnen sich dadurch aus, dass die
PRIMÄREN Marktaufgaben durch Sekundäre ersetzt wurden. Nutzen und Geld
wurden als identisch betrachtet. Es ging NICHT mehr darum, was die
Menschen brauchen und wie man ihren Bedarf befriedigen könnte. DAS ist
die eigentliche Katastrophe! Dieser Mechanismus ist auch seit
Jahrtausenden bekannt.

Mit ASTROHS kann man davon aus gehen, dass es pro Zählstelle nur um
relativ wenig Geld gehen wird. Da lohnt es sich nicht, alles nur auf's
Geld reduzieren zu wollen. Macht man das, bekommt man eine Reihe
Unannehmlichkeiten zu spüren.

Eine Stromrechnung hat die gleiche Größenordnung wie eine Telefon-
rechnung. Es geht da also nur um "relativ wenig Geld". Trotzdem haben
die Leute die Unannehmlichkeiten ("Sparvorwahl wählen") auf sich
genommen. Es sind neue Produktkategorien entstanden ("Least-Cost
Router"), um die Unannehmlichkeiten zu mindern. Es war notwendig, in den
Markt stark regulierend einzugreifen, um die Auswüchse zu mildern
("verpflichtende Tarifansage zum Schutz vor überraschenden Preis-
änderungen"). Und bereits vorher haben die Menschen Unannehmlichkeiten
auf sich genommen, um beim Telefonat mit Oma ein paar Groschen zu sparen
("nach 21 Uhr anrufen", "DFÜ nur nachts").

Und du glaubst, dass all das nicht passiert, wenn wir über Strom reden?

Dann läuft die Waschmaschine z.B. morgens
um 2:30 an und weckt mit ihrem Radau die Leute auf. Will man sich
waschen, kommt nur kaltes Wasser. Die Klimaanlage wird ausgeschaltet,
wenn man sie am nötigsten bräuchte. Die Heizung wird ausgeschaltet,
wenn's kalt ist. Das kann zwar den Gewinn maximieren. Würde mich aber
ernsthaft wundern, wenn sein WEM absichtlich derart deppert
programmieren würde. Für eine Wirtschaftskatastrophe müssten solche
Fehlprogrammierungen dann auch noch MASSENHAFT auftreten. Wie
wahrscheinlich wird sowas wohl sein?

Dann entstehen eben neue Produkt-/Gütekategorien. Waschmaschinen kommen
in den Keller, damit sie nachts nicht nerven (schon heute in vielen
Häusern der Fall). Das Warmwasser kommt in einen Speicher. Wenn der
Strompreis gerade besonders gut ist, zieht man halt noch nen Pullover
mehr an.

Das mag im Privathaushalt ja
noch gehen, aber in der Industrie, wo evtl ein Prozess zu starten ist,
der viel braucht und lange läuft, weiß ich nicht, was der mich Kosten wird.

Es wird Erfahrungswerte geben. Wenn du heute an die Tanke fährst, weißt
du üblicherweise auch nicht, was der Sprit GENAU kostet. Ungefähr aber
schon.

Und weil das alle Benzinverbraucher so nervte, haben manche Länder schon
Gesetze erlassen wie "Benzinpreise dürfen nur einmal am Tag geändert
werden".


Stefan
 
Christoph Müller wrote:
Am 12.06.2015 um 16:06 schrieb Gerrit Heitsch:
On 06/12/2015 03:54 PM, Christoph Müller wrote:
Am 12.06.2015 um 14:37 schrieb Gerrit Heitsch:
Ausserdem hast du nie alle nötigen Informationen die du für
deine Entscheidung brauchst.

Welche fehlen?

Einfaches Beispiel auf dem Wochenmarkt. Hat der Bauer von dem du dein
Gemüse kaufst Pestizide benutzt oder nicht und wenn ja dann korrekt? Du
kannst natürlich fragen, aber wer sagt, daß du die korrekte Antwort
bekommst? Rausfinden kannst du es auch nicht selbst.

Was machst du also?

Mit ASTROHS wird man diese Frage gar nicht stellen. Das gehört in die
Zuständigkeit Anderer. Wäre z.B. was für die Kaminkehrer. Weil sie
öfters vor Ort sind, können sie überprüfen, ob alles sauber abläuft oder
nicht. Wenn nicht, wird die Kiste stillgelegt. Ist auch heute schon so.

Also macht man das dann ungefähr so wie bei den Moppeds, wo man die
Anbauteile vor dem TÜV-Termin de- und den Schalldämpfer -montiert, und
danach wieder zurück.


Stefan
 
On 12.06.2015 22:33, Christoph Müller wrote:
Am 12.06.2015 um 07:09 schrieb Reinhardt Behm:

....
Die ganzen Marktkatastrophen zeichnen sich dadurch aus, dass die
PRIMÄREN Marktaufgaben durch Sekundäre ersetzt wurden. Nutzen und Geld
wurden als identisch betrachtet. Es ging NICHT mehr darum, was die
Menschen brauchen und wie man ihren Bedarf befriedigen könnte. DAS ist
die eigentliche Katastrophe! Dieser Mechanismus ist auch seit
Jahrtausenden bekannt.

Sie zeichnen sich im wesentlichen dadurch aus, das da _Menschen_
agieren, die nunmal keine Engel sind, sondern alle ihre eigenen
Interessen verfolgen.

Mit ASTROHS kann man davon aus gehen, dass es pro Zählstelle nur um
relativ wenig Geld gehen wird. Da lohnt es sich nicht, alles nur auf's
Geld reduzieren zu wollen. Macht man das, bekommt man eine Reihe
Unannehmlichkeiten zu spüren. Dann läuft die Waschmaschine z.B. morgens
um 2:30 an und weckt mit ihrem Radau die Leute auf. Will man sich
waschen, kommt nur kaltes Wasser. Die Klimaanlage wird ausgeschaltet,
wenn man sie am nötigsten bräuchte. Die Heizung wird ausgeschaltet,
wenn's kalt ist. Das kann zwar den Gewinn maximieren. Würde mich aber
ernsthaft wundern, wenn sein WEM absichtlich derart deppert
programmieren würde. Für eine Wirtschaftskatastrophe müssten solche
Fehlprogrammierungen dann auch noch MASSENHAFT auftreten. Wie
wahrscheinlich wird sowas wohl sein?

Für das MASSENHAFT reichen einige Großverbraucher, um das ganze umzukippen.

Zudem hat das ganze Konzept ein Problem, das hier noch gar nicht
betrachtet wurde. Als Energie-Konsument habe ich überhaupt keine
Kontrolle mehr über meine Energiekosten.

Wenn's dich stört, wirst du ganz einfach keinen ASTROHS-Vertrag
unterschreiben. Stattdessen wirst du irgend einen anderen wählen. Wenn's
dir auch NUR um den KONSUM geht, dann kann ein Privatmensch mit ASTROHS
normalerweise nur Kühl- und Gefrierschränke, Wasch- und Spülmaschinen
sinnvoll damit bedienen. Manuell Bedientes muss laufen, wenn der Chef es
will. Unabhängig vom aktuellen Strompreis. Sollte der aber trotzdem
interessant sein - könnte mit jedem Radio (per RDS-Signal oder per DAB)
angezeigt werden.

Es geht nicht nur um ein paar Kühlschränke. Wenn Anlagen viel Strom
brauchen und auch lange laufen müssen, muss ich mich auf stabile Preise
verlassen können. Es nutzt mich gar nichts, wenn aktuell der Preis gut
aussieht aber nach kurzer Zeit in die Höhe schießt und dort bleibt.

Das mag im Privathaushalt ja
noch gehen, aber in der Industrie, wo evtl ein Prozess zu starten ist,
der viel braucht und lange läuft, weiß ich nicht, was der mich Kosten wird.

Es wird Erfahrungswerte geben. Wenn du heute an die Tanke fährst, weißt
du üblicherweise auch nicht, was der Sprit GENAU kostet. Ungefähr aber
schon. Wenn du vom Fest- ins Mobilnetz telefonierst, weißt du vorher
auch nicht, was dich das Gespräch kostet. Das Gespräch kann kurz oder
lang werden und es wird nach Zeit abgerechnet. Aber ungefähr wirst du
wissen, was es kostet. Ungefähr ist i.d.R. genau genug. Das war eine
meiner großen Überraschungen im Ingenieurstudium. Angetreten mit der
Auffassung "ich mache alles besser und rechne bis auf die 10 Stelle
genau!". Mit dem Abschluss des Studiums machte sich die Erkenntnis breit
"basst scho.". Gerechnet wird dann, wenn man das Gefühl hat, dass es eng
werden könnte. Oder wenn Quadrat, Kubik (oder höhere Potenzen), Wurzel,
Tangens o.ä. ins Spiel kommen. Da versagt die Schätzerei über den dicken
Daumen oft kläglich.

Dein Beispiel mit dem Telefongespräch hinkt. Die Kosten sind von Anfang
an transparent. Ich weiß schon vorher was mich ein Gespräch von einer
Stunde kostet, kann lange Gespräche in billigere Zeiten verlegen. Bei
Deinem System gibt es aber keine billigeren Zeiten. Es kann mir
passieren, dass nach einer Minute plötzlich alles wesentlich teurer
wird. Und stell Dir das mal für einen industriellen Prozess vor. Ich
habe keinen Einfluss mehr auf meinen Kostenstruktur.

Warum machen Firmen bei Auslandsgeschäften denn per Optionen Absicherung
gegen Währungsschwankungen? Nur so kann man in einem volatilen Markt mit
heftiger Preiskonkurrenz überhaupt eingermaßen sicher Geschäfte machen.
Nur bei Deinem System kann man das nicht. Oder es entsteht irgendeine
Art von Optionshandel. Damit sind wieder Tür und Tor für Spekulation und
die bekannten Katastrophen geöffnet.
Und Dein tolles Marktkonzept hat genau dies erforderlich gemacht.
Nur mal so als Beispiel: ich weiß von der Fertigung der Ceran-felder bei
Schott, dass die nach einem Stillstand ca. einen tag Schrott fahren, bis
die Strecke wieder eingelaufen ist.
Das zeigt, dass gerade die großen Verbaucher eben gar nicht so flexibel
und schon gar nicht schnell reagieren können.

Was wird eine solche Firma in einem Umfeld mit hoch volatilen
Strompreisen machen?
o große Wärmekapazitäten aufbauen
o selber Stromerzeuger betreiben
o vorausschauend planen
o Wärmerückgewinnung
o Heizung mit Verbrennungsprozessen statt elektrisch (oder beides)
o ...
Vorausschauend planen. Der war gut. Wie kann ich vorausschauend planen
bei einem volatilen Markt, den ich kaum beeinflussen kann - oder der
Versuch ihn zu beeinflussen ihn noch instabiler macht.
Die anderen Sachen werden eh schon gemacht.
Aber was nützen der Aluminium-Hütte Verbrennungsprozesse,
Wärmekapazitäten oder Wärmerückgewinnung?

Auch kann ich kaum meine Mitarbeiter heimschicken, weil Energie gerade
teuer ist und ihnen sagen, kommt wieder, wenn's billiger ist, wann weiß
ich aber nicht.

Wäre schlechtes Management. Wenn der Betrieb mit so viel elektrischer
Leistung hantiert, dass der Strompreis darüber entscheidet, ob
gearbeitet wird oder nicht, dann wird er SELBER Strom aus
Energiespeichern (Brennstoffen) produzieren. Mit Rohstoffen, deren
Preise er kennt. Diese Anlage wird abgeschaltet, sobald genug Sonnen-
und Windstrom im Netz ist, weil das dann billiger ist. Dann wird
elektrisch geheizt. Gleichzeitig bleibt die Energie in den
Energiespeichern, was teure Speicherkraftwerke erspart.

Also doch wieder volatile Preise.

Und jetzt zu sagen, das ist nicht so schlimm, wenn ich selbst Energie
erzeuge, passt auch nicht. Die selbst erzeugte Energie würde ich bei
hohen Preisen auch viel lieber verkaufen.

Mit Energie meinst du wahrscheinlich elektrischen Strom. Aber wie gesagt
- es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Möglichkeiten, darauf zu
reagieren.
Bei Dir gibt es immer "eine ganze Reihe weiterer Möglichkeiten". Nur nix
konkretes. Wie Deine Regler, die das halt irgendwie per magic machen.
Eine Möglichkeit wäre übrigens noch, gar keinen
ASTROHS-Vertrag zu unterschreiben. Dann muss man eben einen Lieferanten
finden, der einem den Strom zu besseren Konditionen liefert.
Toll. Genau das werden alle großen Verbraucher machen, weil sie sich
eine Teilnahme an ASTROHS nicht leisten können. Damit ist schon mal ein
Drittel aus deinem System draußen.

--
Reinhardt
 
Am 12.06.2015 um 18:13 schrieb Stefan Reuther:

Dann entstehen eben neue Produkt-/Gütekategorien. Waschmaschinen kommen
in den Keller, damit sie nachts nicht nerven (schon heute in vielen
Häusern der Fall). Das Warmwasser kommt in einen Speicher. Wenn der
Strompreis gerade besonders gut ist, zieht man halt noch nen Pullover
mehr an.

Und mittagessen gibst um 2:30h weil dann der strompreis gerade sein
minimum durchläuft.
Selbst der rundfunkwecker meint, auch er müsse sich nach dem
strompreisminimum richten...

--
mfg hdw
 
On 13.06.2015 00:34, horst-d.winzler wrote:
Am 12.06.2015 um 18:13 schrieb Stefan Reuther:


Dann entstehen eben neue Produkt-/Gütekategorien. Waschmaschinen kommen
in den Keller, damit sie nachts nicht nerven (schon heute in vielen
Häusern der Fall). Das Warmwasser kommt in einen Speicher. Wenn der
Strompreis gerade besonders gut ist, zieht man halt noch nen Pullover
mehr an.

Und mittagessen gibst um 2:30h weil dann der strompreis gerade sein
minimum durchläuft.
Selbst der rundfunkwecker meint, auch er müsse sich nach dem
strompreisminimum richten...

Das ist halt einer der Denkfehler in dem System. Es gibt wesentlich
weniger realistische Möglichkeiten, den Verbrauch zu ändern, als für
eine brauchbare Regelung notwendig wäre.

Also läuft alles darauf raus, die Erzeuger zu beeinflussen.
Nur, was ist dann der Unterschied zu jetzt?

Im wesentlichen sehe ich zwei:
- Für alle werden die Kosten nicht mehr überschaubar sein.
- Die Umstellung kostet richtig Geld. Denn selbst mit den erträumten
1000€ pro "stromproduzierendem Heizkessel" ist der noch lange nicht
installiert, die Leitungen nicht gelegt and angeschlossen, der Platz für
Speicher ist noch nicht gebaut. Da funktioniert auch keine Economics of
Scale, um die Preise der Handwerker plötzlich auf ein 10tel oder gar ein
100tel fallen zu lassen.
Die ganze nötige Infrastruktur muss auch noch vom Himmel fallen. Die
Radioempfänger müssen auch noch gebaut werden. Wenn dann RDS doch nicht
zuverlässig ist, bauen wir neue mit DAB, am Ende vielleicht doch noch
Leitungen.
Wenigstens mal per Simulation prüfen wollen wir auch nicht, weil man
damit ja doch nicht alles erfassen kann.

Und das ganze soll, um die Herstellkosten gering zu kriegen mit
zehnjähriger Garantie für die Hersteller eingeführt werden. Nur wer soll
denn die Garantie geben? Ob es funktioniert weiß keiner. Das soll dann
ja erst in dieser Zeit ermittelt werden.

Einen Investor für so was zu finden, dürfte schwierig sein.
Jemand der in solch windige Sachen investiert, hat wahrscheinlich sein
Geld schon längst verzockt.

--
Reinhardt
 
horst-d.winzler wrote:
Am 12.06.2015 um 18:13 schrieb Stefan Reuther:
Dann entstehen eben neue Produkt-/Gütekategorien. Waschmaschinen kommen
in den Keller, damit sie nachts nicht nerven (schon heute in vielen
Häusern der Fall). Das Warmwasser kommt in einen Speicher. Wenn der
Strompreis gerade besonders gut ist, zieht man halt noch nen Pullover
mehr an.

Und mittagessen gibst um 2:30h weil dann der strompreis gerade sein
minimum durchläuft.

Nein, dann gibt's als neue Produktkategorie den Ofen, der die Teile
"garen" und "aufwärmen" trennen kann.


Stefan
 
On 13.06.2015 01:08, Stefan Reuther wrote:
horst-d.winzler wrote:
Am 12.06.2015 um 18:13 schrieb Stefan Reuther:
Dann entstehen eben neue Produkt-/Gütekategorien. Waschmaschinen kommen
in den Keller, damit sie nachts nicht nerven (schon heute in vielen
Häusern der Fall). Das Warmwasser kommt in einen Speicher. Wenn der
Strompreis gerade besonders gut ist, zieht man halt noch nen Pullover
mehr an.

Und mittagessen gibst um 2:30h weil dann der strompreis gerade sein
minimum durchläuft.

Nein, dann gibt's als neue Produktkategorie den Ofen, der die Teile
"garen" und "aufwärmen" trennen kann.


Stefan

Wird aber auch keine Gourmet-Küche.

Der Spruch "Es wird nichts so heiß gegessen, wie's gekocht wird." wird
dann auch wieder aktuell.

--
Reinhardt
 
Reinhardt Behm schrieb:

Einen Investor fĂźr so was zu finden, dĂźrfte schwierig sein.
Jemand der in solch windige Sachen investiert, hat wahrscheinlich sein
Geld schon längst verzockt.

Ist doch alles nicht so schlimm, wie du glauben magst. Immerhin hat
Christoph doch das wirtschaftliche Perpetuum Mobile erfunden. Alle verdienen
an seiner Idee, sofern sie denn umgesetzt wird, und alle konventionellen
Kraftwerke werden ĂźberflĂźssig, weil bei genĂźgend hohem Preis die Sonne auch
nachts scheinen wird

MfG
Rupert
 
Am 12.06.2015 um 18:13 schrieb Stefan Reuther:
Christoph Müller wrote:

Mit ASTROHS soll der Strompreis Angebot und Nachfrage zum Ausgleich
bringen. Die Wertermittlungsmodule (WEMs) in den Haushalten, Fabriken
usw. haben PRIMÄR die Aufgaben, überall zur richtigen Zeit die richtige
Energieform in der richtigen Menge zur Verfügung zu stellen. Die
SEKUNDÄRE Aufgabe ist es, das finanziell möglichst günstig hin zu bekommen.

Die ganzen Marktkatastrophen zeichnen sich dadurch aus, dass die
PRIMÄREN Marktaufgaben durch Sekundäre ersetzt wurden. Nutzen und Geld
wurden als identisch betrachtet. Es ging NICHT mehr darum, was die
Menschen brauchen und wie man ihren Bedarf befriedigen könnte. DAS ist
die eigentliche Katastrophe! Dieser Mechanismus ist auch seit
Jahrtausenden bekannt.

Mit ASTROHS kann man davon aus gehen, dass es pro Zählstelle nur um
relativ wenig Geld gehen wird. Da lohnt es sich nicht, alles nur auf's
Geld reduzieren zu wollen. Macht man das, bekommt man eine Reihe
Unannehmlichkeiten zu spüren.

Eine Stromrechnung hat die gleiche Größenordnung wie eine Telefon-
rechnung. Es geht da also nur um "relativ wenig Geld". Trotzdem haben
die Leute die Unannehmlichkeiten ("Sparvorwahl wählen") auf sich
genommen.

Ob sie das mit Wählscheibentelefonen auch machen würden? Mit modernen
Telefonen ist sowas doch nur noch ein Knopfdruck.

Es sind neue Produktkategorien entstanden ("Least-Cost
Router"), um die Unannehmlichkeiten zu mindern.

Richtig.

Es war notwendig, in den
Markt stark regulierend einzugreifen, um die Auswüchse zu mildern
("verpflichtende Tarifansage zum Schutz vor überraschenden Preis-
änderungen"). Und bereits vorher haben die Menschen Unannehmlichkeiten
auf sich genommen, um beim Telefonat mit Oma ein paar Groschen zu sparen
("nach 21 Uhr anrufen", "DFÜ nur nachts").

Und du glaubst, dass all das nicht passiert, wenn wir über Strom reden?

Vielleicht reden wir aneinander vorbei. Was du beschreibst, betrifft
einen Nutzen für Menschen, der lediglich möglichst günstig zur Verfügung
gestellt werden soll. Im Vordergrund steht aber noch immer der Nutzen
für die Menschen. Man möchte ja Telefonieren und Daten übertragen. Nur
halt möglichst günstig.

Mit den Wirtschaftskatastrophen geht es allerdings NICHT mehr um den
Nutzen. Da geht es NUR noch um GELD! Der Nutzen für die Menschen
verkommt zur absoluten Belanglosigkeit. Da werden einfach Wetten
abgeschlossen, die niemandem helfen außer dem zufälligen Gewinner. Aber
auf Kosten vieler Menschen, die diese Gewinne i.d.R. nicht freiwillig zu
erwirtschaften haben. Geld ruft nach seinen Dienern und vernichtet sie,
wenn sie kein Geld mehr bringen. Django Asyl ist gelernter Banker. Er
beschreibt das ziemlich treffend mit so Packerln, die da manche
Ex-Kollegen schnüren... Es gibt unter den Kabarettisten mindestens noch
einen, der das recht erklären kann. Leider fällt mir sein Name nicht ein.

Dann läuft die Waschmaschine z.B. morgens
um 2:30 an und weckt mit ihrem Radau die Leute auf. Will man sich
waschen, kommt nur kaltes Wasser. Die Klimaanlage wird ausgeschaltet,
wenn man sie am nötigsten bräuchte. Die Heizung wird ausgeschaltet,
wenn's kalt ist. Das kann zwar den Gewinn maximieren. Würde mich aber
ernsthaft wundern, wenn sein WEM absichtlich derart deppert
programmieren würde. Für eine Wirtschaftskatastrophe müssten solche
Fehlprogrammierungen dann auch noch MASSENHAFT auftreten. Wie
wahrscheinlich wird sowas wohl sein?

Dann entstehen eben neue Produkt-/Gütekategorien.

Wegen der paar Kröten?

> Waschmaschinen kommen in den Keller,

Vorausgesetzt, man hat überhaupt einen.

damit sie nachts nicht nerven (schon heute in vielen
Häusern der Fall).

Längst nicht überall. In Hochhäusern ist sowas eher selten.

> Das Warmwasser kommt in einen Speicher.

Klar. Wenn aber nach Geld statt nach Warmwasserverfügbarkeit optimiert
wird, dann ist nur dann warmes Wasser da, wenn besonders viel Geld damit
gemacht werden konnte. Wenn nicht, bleibt das Wasser kalt. Deshalb
glaube nicht, dass ein normal denkender Mensch sein WEM so programmieren
würde. Dass es Massen so machen, erst recht nicht.

Wenn der
Strompreis gerade besonders gut ist, zieht man halt noch nen Pullover
mehr an.

Du meinst ernsthaft, dass die Leute das MASSENHAFT so machen werden?

Das mag im Privathaushalt ja
noch gehen, aber in der Industrie, wo evtl ein Prozess zu starten ist,
der viel braucht und lange läuft, weiß ich nicht, was der mich Kosten wird.

Es wird Erfahrungswerte geben. Wenn du heute an die Tanke fährst, weißt
du üblicherweise auch nicht, was der Sprit GENAU kostet. Ungefähr aber
schon.

Und weil das alle Benzinverbraucher so nervte, haben manche Länder schon
Gesetze erlassen wie "Benzinpreise dürfen nur einmal am Tag geändert
werden".

Hat's was gebracht? Wie nervt man einen Automaten? Denke, einem WEM ist
es ziemlich egal, wie oft sich der Strompreis am Tag ändert.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
 
Hallo Christoph,

Du schriebst am Fri, 12 Jun 2015 11:23:48 +0200:

Das heißt nur, dass marktwirtschaftliche Mechanismen nicht
geeignet sind, technische System zu regeln.

Was unterscheidet Märkte gar so dramatisch von der Technik? Wie kann es

Das Hauptziel eines Markteilnehmers ist es, _seine eigenen_ Vorteile zu
maximieren und alle anderen unterzubuttern -> _De_stabilisierung.
Das Hauptziel eines Reglers ist es, das System mĂśglichst ruhig zu halten
und StĂśrungen auszugleichen -> Stabilisierung.
D.h. ein "Markt" ist in etwa das _Gegenteil_ eines "Reglers".

> sein, dass es Highspeed-Trading gibt? Ist das nicht Handel mit Technik?

Sicher ist das "Handel mit [UnterstĂźtzung durch] Technik" - aber es ist
eben _Handel_, der dem Nutzer Vorteile gegenĂźber anderen bringen soll,
anstatt zu versuchen, unter allen auszugleichen.

All die Händler in den Märkten rund um den Globus haben auch nicht die
Stabilisierung der Märkte im Sinn, sondern vor allem ihren Profit. Das

Genau, und deswegen muß an allen möglichen Stellen, teils sogar recht
massiv, mit strengen Bestrafungen, eingegriffen werden.

Ein Händler auf einem beliebigen Markt mÜchte einfach seine billig
erstandene Ware/Dienstleistung gewinnbringend los werden. WAS ist daran
denn so hoch komplex, dass es nicht mÜglich sein sollte? Welche Händler

Die Tatsache, daß der Händler daran etwas verdienen will, das danach im
System fehlt und nur durch 'reinpumpen von _neuer_ Ware oder Arbeit
nachgeliefert werden kann. (So gesehen kĂśnnte Dein System ggfs. noch
solange funktionieren, wie es billige fossile Energie_träger_ [_nicht_
"-speicher"!] noch gibt.)

oder sonst im Markt Involvierte muss das ganze System deterministisch
beschreiben kÜnnen? Ich kenne keinen. Trotzdem funktionieren die Märkte.
Ist schon irgendwie komisch. Oder?

Ein Markt ist, falls man hier "deterministisch" anwenden mĂśchte, allenfalls
ein System mit sog. "deterministischem Chaos" - gewisse Muster in einem
abstrakten Parameterraum lassen sich finden, die Einzelvorgänge laufen aber
mehr oder weniger stochastisch ab. Ein noch sehr einfaches System ist z.B.
das "Jäger-Beute-System", das relativ vorhersagbar abläuft. Es kennt aber -
"leider" - keinen stabilen Zustand außer dem trivialen "alle tot".

Märkte funktionieren aber. Jeden Tag. Seit Jahrtausenden. Rund um den
ganzen Globus. Wo ist der Denkfehler?

Daß Märkte _aus sich selbst heraus_ funktionierten. Sie "funktionieren"
irgendwie allein deshalb, weil sie Ăźberall und dauernd reglementiert und
reguliert werden - ja, _auch_ die "grauen" und Schwarzmärkte.

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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Hallo Christoph,

Du schriebst am Fri, 12 Jun 2015 14:06:26 +0200:

Stromnetze sind nicht mein Fachgebiet.

Da geht's halt um praktisch nicht haltbare Ware. Sozusagen "leicht
verderbliche Ware". Sowas kennt man beim Highspeed-Trading auch. Da ist
die Ware "verdorben", sobald der Preis ungĂźnstig ist.

Dann ist das mit Stromhandel nicht zu vergleichen, da geht's um eine Ware.
die "verdorben" ist, sobald "der Preis" ermittelt ist, egal welcher.

--
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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Am 12.06.2015 um 18:56 schrieb Reinhardt Behm:
On 13.06.2015 00:34, horst-d.winzler wrote:
Am 12.06.2015 um 18:13 schrieb Stefan Reuther:

Und mittagessen gibst um 2:30h weil dann der strompreis gerade sein
minimum durchläuft.
Selbst der rundfunkwecker meint, auch er müsse sich nach dem
strompreisminimum richten...

Das ist halt einer der Denkfehler in dem System. Es gibt wesentlich
weniger realistische Möglichkeiten, den Verbrauch zu ändern, als für
eine brauchbare Regelung notwendig wäre.

Bislang haben allerdings alle realen Versuchen gezeigt, dass mit
marktähnlichen Modellen das Netz besser läuft als ohne. Aktuell läuft
wieder man was. Diesmal in Mannheim. Aber es gibt halt immer nur
Systeme, die sich auf den VERBRAUCH stürzen. Und wenn sie auch die
Produktion mit dabei haben, dann gibt's sicher keine Handelsspanne. Denn
damit ergäbe sich das Risiko, dass sich das System daraus selbst
finanziert und zum Selbstläufer wird. Dieses Risiko erscheint
offensichtlich nicht tragbar zu sein.

Also läuft alles darauf raus, die Erzeuger zu beeinflussen.
Nur, was ist dann der Unterschied zu jetzt?

Bis jetzt wird nur mit primitiven Mitteln versucht, den Verbrauch so zu
beeinflussen, dass die Großkraftwerke möglichst gleichmäßig ausgelastet
werden können.

Mit ASTROHS werden sowohl Verbraucher wie auch Einspeiser beeinflusst.
Nicht, um irgendwelche Anlagen gleichmäßig auslasten zu können, sondern
einfach, um Angebot und Nachfrage in der Waage zu halten. Egal, welche
Anlage da wie ausgelastet ist. Die Konsequenz daraus wird sein, dass man
mit flinken (und deshalb kleinen) Maschinchen bessere Karten hat als mit
superträgen Großanlagen.

Im wesentlichen sehe ich zwei:
- Für alle werden die Kosten nicht mehr überschaubar sein.

Warum nicht?

- Die Umstellung kostet richtig Geld. Denn selbst mit den erträumten
1000€ pro "stromproduzierendem Heizkessel" ist der noch lange nicht
installiert,

Ein Heizkessel auch nicht.

> die Leitungen nicht gelegt and angeschlossen,

ähem. Wir reden hier von der Größenordnung 3 kW. Das ist ganz normaler
Haushaltsstrom. Welche Leitungen sollen denn da EXTRA verlegt werden müssen?

> der Platz für Speicher ist noch nicht gebaut.

Welche Speicher meinst du? Für die Brennstoffe? Wenn's Gas ist - der
Speicher ist das Leitungsnetz selbst sowie diverse andere im Netz. Ist
es Öl, dann war vorher wahrscheinlich schon eine Ölheizung installiert.
Mitsamt Lagerplatz für eben dieses Öls. Genauso mit Pellets,
Hackschnitzel oder was auch immer.

Wenn du Wärmespeicher meinst - diese sind i.d.R. als Warmwasserspeicher
auch schon installiert. Dazu gibt's üblicherweise noch Mauerwerk und
Möbel. Zwar nur mit wenig Temperaturhub (z.B. zwischen 18°C und 23°C),
dafür aber mit viel Masse. Da kriegt man schon was unter.

Da funktioniert auch keine Economics of
Scale, um die Preise der Handwerker plötzlich auf ein 10tel oder gar ein
100tel fallen zu lassen.

Was erwartest du denn? So ein Mini-BHKW installiert der Heizungsbauer
genauso, wie er auch einen Heizkessel installiert. Der
Installationsaufwand ist der Gleiche. JETZT ist es allerdings so, dass
das Ding noch einen eigenen Zähler spendiert kriegen muss. Mit ASTROHS
würde sich dieser Aufwand erübrigen. Da gibt's einfach einen
Vorwärt-Rückwärts-Zähler, der ASTROHS kann.

> Die ganze nötige Infrastruktur muss auch noch vom Himmel fallen.

Woran denkst du da?

Die
Radioempfänger müssen auch noch gebaut werden.

Dafür gibt's fertige Chips.

Wenn dann RDS doch nicht
zuverlässig ist, bauen wir neue mit DAB, am Ende vielleicht doch noch
Leitungen.

DAB-Radios können üblicherweise auch UKW. Da dürfte RDS schon mit dabei
sein.

Wenigstens mal per Simulation prüfen wollen wir auch nicht, weil man
damit ja doch nicht alles erfassen kann.

Dazu habe ich vor Jahren schon mal aufgerufen. Warum hast du dich nicht
gemeldet? Warum hast du nichts beigetragen?

Und das ganze soll, um die Herstellkosten gering zu kriegen mit
zehnjähriger Garantie für die Hersteller eingeführt werden.

Du meinst, dass die Gerätschaften 10 Jahre Garantie haben müssen?
Vielleicht solltest du dich erst mal etwas genauer informieren.

> Nur wer soll denn die Garantie geben?

Der DLS-Betreiber muss seine DLS nur 10 Jahre laufen lassen. Er darf
auch jeden Tag einen neuen Computer dafür verwenden, wenn der alte aus
irgend welchen Gründen nicht mehr tut, was er soll.

> Ob es funktioniert weiß keiner.

Es gibt allerdings ähnliche Dinge, die seit tausenden von Jahren
funktionieren. ASTROHS ist für die Menschen nur etwas einfacher, weil
Automaten das Ganze unter sich ausmachen.

> Das soll dann ja erst in dieser Zeit ermittelt werden.

Man wird in der Tat Zeit haben, weil man NICHT davon aus gehen kann,
dass die DLS heute installiert ist und morgen nur doch ASTROHS-Verträge
bedient werden. Sowas braucht seine Zeit. Diese kann man zur Optimierung
nutzen.

> Einen Investor für so was zu finden, dürfte schwierig sein.

Das hat vor allem mit gesetzlichen Regelungen und Lobbyverbänden zu tun.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
 

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