Mit Tachyonen und Gold-Chip gegen Handystrahlen...

Dirk Ruth meinte:
Also ich habe mich vor vielleicht 10 Jahren mal selbst mit LaTex
beschäftigt. Das waren noch Versionen, die man auf Linux selbst
compilieren mußte. Möglich das heute die LaTex-Welt etwas besser
aussieht, damals fand ich das alles sehr unkomfortabel.
Hmm, vor 10 Jahren gab es schon Distributionen und die hatten TeX
eigentlich immer mit an Board. Beim S.u.S.E. Linux 4.2 von 1996
war es jedenfalls dabei.

LaTex hab ich in der Praxis, also in einer Firma die Geld verdient,
noch nie im Einsatz gesehen. Ich hatte eher den Eindruck, dass das
mehr im "universitären Umfeld" eingesetzt wird.
Ich erwäge jetzt nach meinen ersten Spielereien damit es für Handbücher
einzusetzen. Einen ASCII Text ohne jedliche Formatierung mit ein paar
Schlüsselwörtern habe ich wesentlich schneller geschrieben als mit
Word ein Handbuch vernünftig erstellt. Mal schauen, Grafiken und
Tabellen muss ich noch testen.

Wer es sich mal unter Windows anschaufen möchte:

http://www.texniccenter.org/
http://www.miktex.org/

73 de Tom
--
Thomas 'Tom' Malkus, DL7BJ
Locator JO43GC * DL-QRP-AG #1186 * AGCW-DL #2737 * DARC OV I19
 
Dirk Ruth meinte:
So ähnlich ist das mit der Doku schreiben. In der Regel macht man das
am Ende des Projektes, wo keiner mmehr weiß, was und warum vor einem
halben Jahr diese oder jene Änderung an die eine oder andere Stelle
hingekommen ist und wie der Code dort genau funktioniert, denn dazu
müßte man sich wieder in den Code einarbeiten.
Subversion und Trac sind bereits erfunden. Bis auf die Tatsache das
Infos direkt mit Deiner beschriebenen Funktion im Quelltext erscheinen
kannst Du damit alles erledigen. Mit einem guten Macro-Editor könnte
man aber über die Referenz im Quelltext als Kommentar direkt in den
Tracker springen, wo dann die weitere Info mit Bildern, PDF, E-Mail
usw. hingehört.

73 de Tom
--
Thomas 'Tom' Malkus, DL7BJ
Locator JO43GC * DL-QRP-AG #1186 * AGCW-DL #2737 * DARC OV I19
 
Dirk Ruth schrieb:
Also ich habe mich vor vielleicht 10 Jahren mal selbst mit LaTex
beschäftigt. Das waren noch Versionen, die man auf Linux selbst
compilieren mußte. Möglich das heute die LaTex-Welt etwas besser
aussieht, damals fand ich das alles sehr unkomfortabel.
Leider habe ich dafür 6 Wochen gebraucht, um halbwegs brauchbare
Dokumente zu erstellen. Jede neue Schrift mußte man erstmal in allen
Größen compilieren und zum anschauen gab es nur einen DVI-Viewer. Nix
mit WYSIWYG. Tabellen und Grafiken waren eine Qual. Ein vernünftiges
Firmenlogo und eine Fußzeile mit Bankverbindung, Handelsregister usw.
war nur unter Schmerzen hinzubiegen. Die Styles, die es fertig gab
waren ein sehr enges Korsett.
Heute ist das wirklich nicht mehr so. LaTeX läßt sich leicht in 'jedem'
Betriebssystem installieren, und die Schriften werden selbständig
installiert. Für Tabellen und Grafiken gibt es mächtige Pakete, die viel
Arbeit abnehmen. Und es gibt hinreichend viele Ingenieurbüros, die
entweder mit LaTeX allein oder unter Benutzung von LaTeX Geld verdienen.
Ein Blick auf

http://www.dante.de

lohnt. Von dort kann sich auch ein vollständiges System kostenlos
abholen und eine Menge Hinweise auf weiterführende Doku einsehen. Zu
LaTeX gibt es viele kostenlose Anleitungen, Bücher und die _sehr_
hilfreiche Gruppe

de.comp.text.tex

A. Mehl

--
Albrecht Mehl |eBriefe an:mehl bei freundePUNKTtu-darmstadtPUNKTde
Schorlemmerstr. 33 |Tel. (06151) 37 39 92
D-64291 Darmstadt, Germany|sehenswert - ungefähr 'Wir einsam im All'
http://www.phrenopolis.com/perspective/solarsystem/index.html
 
Thomas 'Tom' Malkus schrieb:
Ich erwäge jetzt nach meinen ersten Spielereien damit es für Handbücher
einzusetzen. Einen ASCII Text ohne jedliche Formatierung mit ein paar
Schlüsselwörtern habe ich wesentlich schneller geschrieben als mit
Word ein Handbuch vernünftig erstellt. Mal schauen, Grafiken und
Tabellen muss ich noch testen.

Wer es sich mal unter Windows anschaufen möchte:

http://www.texniccenter.org/
http://www.miktex.org/
und

http://www.dante.de

A. Mehl

--
Albrecht Mehl |eBriefe an:mehl bei freundePUNKTtu-darmstadtPUNKTde
Schorlemmerstr. 33 |Tel. (06151) 37 39 92
D-64291 Darmstadt, Germany|sehenswert - ungefähr 'Wir einsam im All'
http://www.phrenopolis.com/perspective/solarsystem/index.html
 
Dirk Ruth <d.ruth@itecnet.de> wrote:
Rainer Buchtyschrieb:

Wenn diese Leute 6 Wochen brauchen, um die Grundzüge von LaTeX zu erlernen,
dann wäre es höchste Zeit, sich von ihnen zu trennen.

Es geht hier nicht um das Schreiben von Templates in TeX, sondern das
Verfassen von Dokumenten. Da braucht es weder esoterisches Wissen noch
langjährige Geek-Erfahrung.

Also ich habe mich vor vielleicht 10 Jahren mal selbst mit LaTex
beschäftigt. Das waren noch Versionen, die man auf Linux selbst
compilieren mußte.
Oh. Mein. Gott.
Selbst kompilieren! Wie schrecklich!!!1!

Wieso wird eigentlich das "selber compilieren" immer als ultimatives
Hindernis für den Einsatz einer Software dargestellt? Und das in einer
*.sci.* Gruppe? Das ist ein bisschen wie "Ein GPS-Modul! Aber Hilfe,
das muß ich ja selber einlöten! Grusel!!!1!"

Möglich das heute die LaTex-Welt etwas besser
aussieht, damals fand ich das alles sehr unkomfortabel.
Es gab schon vor 10 Jahren (La)TeX Distributionen, die man einfach
installiert hat. Sogar Linux gabs damals schon mit Paketen. IIRC ist
meine LaTeX-Anfängerphase auf SuSE-Linux jetzt ca. 15 Jahre her.
Da hat man in YaST bei

[ ] tetex

ein X gemacht und fertig die Laube!

Leider habe ich dafür 6 Wochen gebraucht, um halbwegs brauchbare
Dokumente zu erstellen.
Mein Mitleid zu deiner Lernbehinderung! Ich hab mir damals den Kopka
(Latex Einführung) gekauft und meine Diplomarbeit geschrieben. Ein
Jahr zuvor bin in an der Praktikumsarbeit fast gescheitert. Weil
Word und Excel schon mit ~30 Seiten Text überfordert waren.

Exakt damals habe ich auch den unendlichen Vorteil von Linux gegen-
über Windows schätzen gelernt. tetex unter Linux war einfach viel
besser als emTeX unter Windows. Kein DOS-Extender-Bullshit mehr
nötig, echtes Multitasking, etc.

Jede neue Schrift mußte man erstmal in allen
Größen compilieren und zum anschauen gab es nur einen DVI-Viewer.
Ja. Und? Bitmaps zu den Fonts rechnet der DVI-Viewer wenn er sie
braucht. Und was meinst du mit "nur einen DVI-Viewer"? Was sonst?

Nix mit WYSIWYG.
Ja! Zum Glück. Lenkt nur ab.

Tabellen und Grafiken waren eine Qual.
Damals vielleicht. Aber zumindest bei Grafik hat sich eine Menge
getan. Spätestens mit pdflatex ist das gar kein Thema mehr.

Für die Zielgruppe mit GUI-Fixierung gibts aber auch einiges.
Z.B. ist Scientific Word ein GUI für LaTeX (kommerziell). Aus dem
OpenSource Lager kommt LyX. Zumindest Tabellen werden damit zum
Kinderspiel.

Ein vernünftiges
Firmenlogo und eine Fußzeile mit Bankverbindung, Handelsregister usw.
war nur unter Schmerzen hinzubiegen.
Ja. *Das* ist wirklich höhere Magie. Das muß aber nicht jeder
Angestellte können. Es reicht wenn das *einer* einmal macht. Und
notfalls läßt man das extern machen. Ist bei Corporate Design
Geschichten ohnehin gängige Praxis, das extern machen zu lassen.

Mir persönlich reicht, was g-brief bietet. Firmen haben in der
Regel fertig bedrucktes Briefpapier.

LaTex hab ich in der Praxis, also in einer Firma die Geld verdient,
noch nie im Einsatz gesehen. Ich hatte eher den Eindruck, dass das
mehr im "universitären Umfeld" eingesetzt wird.
Leider ist die Microsoft-Monokultur sehr weit verbreitet. Es gibt
aber auch Firmen, die LaTeX produktiv verwenden. Ein Kumpel hat
mal ein paar Jahre bei Ericsson gearbeitet. Da gabs für Papier-
Kommunikation eigene LaTeX Pakete.


XL
 
Axel Schwenke wrote:

Dirk Ruth <d.ruth@itecnet.de> wrote:
Also ich habe mich vor vielleicht 10 Jahren mal selbst mit LaTex
beschäftigt. Das waren noch Versionen, die man auf Linux selbst
compilieren mußte.

Oh. Mein. Gott.
Selbst kompilieren! Wie schrecklich!!!1!

Wieso wird eigentlich das "selber compilieren" immer als ultimatives
Hindernis für den Einsatz einer Software dargestellt? Und das in einer
*.sci.* Gruppe? Das ist ein bisschen wie "Ein GPS-Modul! Aber Hilfe,
das muß ich ja selber einlöten! Grusel!!!1!"
Ich versteh es auch nicht, wie viele Fans diskreter Lösungen hier auf
proprietäre, vergossene, unflexible, Single-Source-Baugruppen abfahren.
Weil man bei deren Einsatz ja nicht zu denken braucht.

Gruß
Henning
 
On Tue, 6 Jan 2009 11:38:45 +0100, Axel Schwenke
<axel.schwenke@gmx.de> wrote:
Oh. Mein. Gott.
Selbst kompilieren! Wie schrecklich!!!1!

Wieso wird eigentlich das "selber compilieren" immer als ultimatives
Hindernis für den Einsatz einer Software dargestellt? Und das in einer
*.sci.* Gruppe? Das ist ein bisschen wie "Ein GPS-Modul! Aber Hilfe,
das muß ich ja selber einlöten! Grusel!!!1!"
Vermutlich weil es doch nicht soviele Leute gibt, die
Elektronik und Informatik gleichermassen beherrschen.

Warum hat ein 8051 hier noch so viele Fans:
- Weil er überschaubar ist.
( ... und zwar auch für den Hersteller ;-/

Bei den modernen CPU's muss man ja erst mal einen
MMU Deskriptor bauen, um auf den Speicher zugreifen
zu dürfen => "Grusel!"

Bei den üblichen GNU/Linux Programmen kommt hinzu,
dass da ein autoconf und make werkelt, das zwar im
Normalfall recht bequem ist (es wird die Systemumgebung
vor dem Übersetzungslauf geprüft), aber häufig auch
recht unverstanden ist, was das genau geschieht ...

Dto. bei Halbleitern:
Benutzen: Gerne, aber selber entwickeln: Oh nein ...

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
 
Hallo Frank,

Was ich noch nicht herausgefunden habe ist, wie man die Liniendicke
z.B. von Rechtecken gleich behält, wenn man die skaliert, aber man
kann zumindest alle Eigenschaften eines anderen Rechtecks per Ctrl-C
und dann mit Ctrl-Shift-V auf ein Rechteck übertragen.
http://en.flossmanuals.net/floss/publish/Inkscape/rsrc/Inkscape/_index/Manual/Manual_fr/.resized_600x466_interface.png

ganz rechts, der erste Button neben "Affect"

Gruß
Michael
 
On Tue, 06 Jan 2009 08:24:07 +0100, Horst-D.Winzler wrote:

"Perfektion ist erreicht, nicht, wenn sich nichts mehr hinzufĂźgen
lässt, sondern, wenn man nichts mehr wegnehmen kann."

Antoine de Saint-ExupĂŠry: Terre des Hommes, III: L'Avion, p. 60 (1939)


Die ultimative Perfektion in diesem Sinn wäre dann der absolute
Stillstand oder biologisch gesehen der Tod?
Da ein paar Äste weiter oben gerade von tex die Rede ist: Da ist die
Vorstellung des Autors tatsächlich, dass die Entwicklung nach einer
Annäherung an die Perfektion zum Stillstand kaommt. Die Versionsnummer
nähert sich asymptotisch der Zahl \pi. Im Moment ist sie bei 3.141592
Wenn D. Knuth stirbt, wird sie posthum und endgĂźltig auf exakt \pi
gesetzt.

---<(kaimartin)>---
 
On Tue, 06 Jan 2009 11:22:39 +0100, Albrecht Mehl wrote:

Heute ist das wirklich nicht mehr so. LaTeX läßt sich leicht in 'jedem'
Betriebssystem installieren, und die Schriften werden selbständig
installiert. Fßr Tabellen und Grafiken gibt es mächtige Pakete, die viel
Arbeit abnehmen. Und es gibt hinreichend viele IngenieurbĂźros, die
entweder mit LaTeX allein oder unter Benutzung von LaTeX Geld verdienen.
Ein Blick auf

http://www.dante.de

lohnt. Von dort kann sich auch ein vollständiges System kostenlos
abholen und eine Menge Hinweise auf weiterfĂźhrende Doku einsehen. Zu
LaTeX gibt es viele kostenlose Anleitungen, BĂźcher und die _sehr_
hilfreiche Gruppe

de.comp.text.tex
Volle Zustimmung. Ich ergänze, dass das alles auch schon vor zehn Jahren
der Fall war. IMHO, ist gerade die Nachhaltigkeit einer der großen
Vorteile dieser Art vernĂźnftig gesetzte Dokumente zu erzeugen. Tricks und
Tipps, die man einmal gelernt hat, kann man eins zu eins auf andere OS
und zehn Jahre später ßbertragen. Fßr Textverarbeitung ist das ziemlich
einmalig.

---<(kaimartin)>---
 
Hallo Martin,

Martin Laabs schrieb:
Hallo,
Bernd Laengerich <Bernd.Laengerich@web.de> wrote:

Hrhr :)
Ich kenne das auch, diese Sessions "muß noch heute fertig werden"
enden dann frühestens um Mitternacht, nachdem man schon >6h nach einem
hartnäckigen Fehler sucht. Am nächsten morgen ist das Problem in einer
halben Stunde gelöst.
in solchen Fällen versuche ich inzwischen vom Problem abzulassen und
mich anderen, weniger anspruchsvollen Aufgaben zuzuwenden. Später
(sinnvollerweise dann am nächsten Morgen) kann man sich dann wieder dem
zurückgelegten Problem widmen. Wenn man sich nicht zu schade ist, kann
man das Problem auch kurz einem Kollegen schildern, selbst wenn diesem
das notwendige Spezialwissen fehlt. Denn oft finde ich den Fehler dann
bereits, wenn ich das Problem erläutere, und wenn nicht, hat evtl. der
Kollege eine Idee. Leider ist das in der heutigen Arbeitswelt, gerade
bei Ingenieuren, nicht so einfach. Ein Problem mit Kollegen zu
besprechen erweckt schnell den Anschein von Schwäche. Das kann man sich
in der aktuellen Konkurrenzsituation eigentlich nicht erlauben. Ich tu's
trotzdem, und bin bislang gut damit gefahren.

[...]
Viele Grüße,
Martin L.
ciao

Marcus
 
Henning Paul schrieb:

Beim Rechnerbasteln zuhause kenne ich den o.a. Effekt allerdings nur zu
gut, da komme ich häufiger mal in diese Situation:
http://www.xkcd.com/349/
Dann machst du was falsch. Wenn der Rechner dermaßen zerlegt aussieht
wie in diesem Comic, ist in der Regel etwas faul, was du beim Softwerken
nicht siehst. Aus meiner Erfahrung kann ich schildern, daß elektrische
Defekte vor Softwarefehlern kommen. Je häufiger die Steckverbinder
auseinandergezogen und wieder zusammengedrückt werden, desto schlechter
werden die Verbindungen bis hin zu Ausfällen und Bad Blocks auf der
Festplatte. Wenn Linux plötzlich nicht mehr bootet, nachdem du dem
Rechner doch nur mal eben jedes oder solches neues Teil spendiert hast,
weißt du sogar, wo der Bad Block liegt. Im Verzeichnis /boot. Meist ist
dann aber auch noch mehr zerschossen worden...

Grüße, Holger
 
In article <etc5m4dpffpak84mebfksh94jcj350h6l4@4ax.com>,
Dirk Ruth <d.ruth@itecnet.de> writes:
|>
|> Also ich habe mich vor vielleicht 10 Jahren mal selbst mit LaTeX
|> beschäftigt. Das waren noch Versionen, die man auf Linux selbst
|> compilieren mußte.

Das klingt mir eher wie 15 Jahre. Und damals mußte man auf Linux
*alles* selbst compilieren...

*Gerade* LaTeX war so ziemlich das erste Paket neben gcc/binutils, was alle
Distributionen mit im Programm hatten.

|> Leider habe ich dafür 6 Wochen gebraucht, um halbwegs brauchbare
|> Dokumente zu erstellen. Jede neue Schrift mußte man erstmal in allen
|> Größen compilieren

Nö, das hat MetaFont schon damals von alleine gemacht.

Übrigens auch schon vor 20 Jahren auf dem Amiga mit PasTeX.

Hat da nur entsprechend länger gedauert.

|> und zum anschauen gab es nur einen DVI-Viewer

Natürlich gibt es zum Ansehen von DVI-Dateien ("device independent") nur
einen DVI-Viewer. Es hat einen aber auch niemand daran gehindert, das nach
PostScript zu wandeln und mit einem PostScript-Viewer der Wahl zu betrachten.

|> Nix mit WYSIWYG.

War auch nie Ziel von (La)TeX.

|> Tabellen und Grafiken waren eine Qual.

Ich weiß jetzt nicht so ganz, was an

\includegraphics[skalierung,rotation]{pfad}
bzw. (für die Puristen)
\epsfig{file=pfad,optionen...}

so eine Qual ist, aber wenn Du meinst...

Tabellen eine Qual? Zeig mir mal, wie Du in Word o.ä. eine Tabelle
hinbekommst, in der Meßwerte auf das Dezimalkomma hin formatiert werden.

Und bei 08/15-Tabellen bin ich mir nicht unbedingt sicher, ob die Verwendung
von & und \\ anstatt TAB und RETURN so viel Komplexität hinzufügt.

|> LaTex hab ich in der Praxis, also in einer Firma die Geld verdient,
|> noch nie im Einsatz gesehen. Ich hatte eher den Eindruck, dass das
|> mehr im "universitären Umfeld" eingesetzt wird.

Daß das Erstellen von Formatvorlagen eine gewisse Kunst für sich ist,
möchte ich nicht leugnen... Zumal man hier sich in aller Regel auf
TeX-Ebene herunterbegibt.

Was das "universitäre Umfeld" anbelangt -- überall dort, wo Du es mit
Formeln und Gleichungen zu tun hast, wo Du mit Referenzierungen arbeitest,
sei es nun innerhalb des Dokuments oder die Einbindung und Auflistung externer
Referenzen, mit einer Schlagwortlisten- und Inhaltsangabenerstellung ist so
ziemlich jeder andere Ansatz in der letztendlichen Handhabung problematischer
als die Kombination LaTeX/BibTeX.

Auch die verteilte Erstellung von Dokumenten ist mit LaTeX weit einfacher
per favorisiertem Versionierungssystem handhabbar als die Binärwüste genannt
DOC. Ich finde das immer ganz erstaunlich, wie andere da lieber annotierte
DOC-Dateien durch die Gegend schieben und irgendein armer Wicht muß daraus
dann die Endversion backen.

Konferenzbände zu erstellen, ist mit (pdf)LaTeX samt pdfpages-Paket übrigens
auch ein Klacks. (Falls jemand mal in die Verlegenheit kommt -> PM an meine
private oder Karlsruher Adresse.)

|> Da ich keine Bücher schreiben muss, habe ich dann entschieden, daß
|> Word reichen muss. Die Einarbeitungszeit in Word ist zwar auch ganz
|> erheblich, wenn man es richtig nutzen will, da ich aber auch viel mit
|> Excel-Importen nach Word, Dialogsteuerelementen in Word- und
|> Exceldokumenten und VBA arbeite, kann ich inzwischen damit besser
|> umgehen, solange die Dokumente nicht zu lang werden. MS hat da einiges
|> getan, so dass ich praktisch das gesamte Betriebssystem nutzen kann,
|> einschließlich hinunter auf die Win32-Funktionen.

Es gibt sicherlich Domänen, da hat das integrierte Office-Konzept eindeutige
Vorteile. Gerade die Kombination Meßwerterfassung->grafische Aufbereitung ist
da sehr schön gelöst -- weit schöner, als alles, was mir spontan als
Alternative mit gnuplot samt Füll- und Kolorierskripten einfiele.

Sowas sind dann auch tatsächlich die Fälle, wo wir die Daten dann eben in
OO hauen und grafisch aufbereiten lassen.

[Inkscape]
|> Wenn es ein Vektorprogramm mit Files im Textformat ist, dann gefällt
|> mir sowas immer.

Ist es.

xfig übrigens auch, aber das ist Dir vermutlich zu rudimentär :)

Rainer
 
In article <luob36-7ci.ln1@xl.homelinux.org>,
Axel Schwenke <axel.schwenke@gmx.de> writes:

|> Ist bei Corporate Design Geschichten ohnehin gängige Praxis, das extern
|> machen zu lassen.

Oder sollte es zumindest. Es hat ja einen Grund, wieso es eigenständige
Ausbildungszweige für grafische Gestaltung und neudeutsch "Design" gibt.

Leider sehen zu viele CD-Geschichten danach aus, als wäre das selbst und ohne
grundsätzlichen grafischen Sachverstand in Word hingefrickelt worden.

Mit einem entsprechenden Resultat.

Rainer
 
Kai-Martin Knaak <kmk@lilalaser.de> wrote:
On Tue, 06 Jan 2009 02:57:11 +0100, Dirk Ruth wrote:
[...]

Möglich das heute die LaTex-Welt etwas besser
aussieht, damals fand ich das alles sehr unkomfortabel. Leider habe ich
dafür 6 Wochen gebraucht, um halbwegs brauchbare Dokumente zu erstellen.

Du hast darauf verzichtet, einen Blick in eins der Latex-Lehrbücher zu
werfen? Der Kopka erschien zum ersten Mal 1992.
Er hätte sich einfach mal einen (!) Tag mit Lyx abgeben sollen...
....Latex wäre dann einfacher geworden.

Servus,
Dietrich
 
Holger Bruns wrote:

Henning Paul schrieb:

Beim Rechnerbasteln zuhause kenne ich den o.a. Effekt allerdings nur
zu gut, da komme ich häufiger mal in diese Situation:
http://www.xkcd.com/349/

Dann machst du was falsch. Wenn der Rechner dermaßen zerlegt aussieht
wie in diesem Comic, ist in der Regel etwas faul, was du beim
Softwerken nicht siehst. Aus meiner Erfahrung kann ich schildern, daß
elektrische Defekte vor Softwarefehlern kommen. Je häufiger die
Steckverbinder auseinandergezogen und wieder zusammengedrückt werden,
desto schlechter werden die Verbindungen bis hin zu Ausfällen und Bad
Blocks auf der Festplatte. Wenn Linux plötzlich nicht mehr bootet,
nachdem du dem Rechner doch nur mal eben jedes oder solches neues Teil
spendiert hast, weißt du sogar, wo der Bad Block liegt. Im Verzeichnis
/boot. Meist ist dann aber auch noch mehr zerschossen worden...
Ich hatte gerade am Wochenende ein System, bei dem das DVD-Laufwerk beim
Hochdrehen reproduzierbar einen Reboot ausgelöst hat, egal ob beim
Booten von CD oder im von HDD gebooteten System und bei dem der
DSL-Router, an den die Onboard-NIC dieses Rechners angeschlossen war
(um genau zu sein, vermutlich der Switch-Chip in besagtem Router) einen
Schluckauf hat und regelmäßig den Link verliert. Da muss man erst
einmal drauf kommen.

Gruß
Henning
 
On Tue, 06 Jan 2009 16:44:40 +0100, Dietrich Schaffer wrote:

Er hätte sich einfach mal einen (!) Tag mit Lyx abgeben sollen...
...Latex wäre dann einfacher geworden.
Na ja, er redete von vor zehn Jahren, Also Anfang 1999. Da steckte Lyx
noch in den Kinderschuhen. FĂźr heute hast Du meine volle Zustimmung.

---<(kaimartin)>---
 
Axel Schwenke wrote:
Dirk Ruth <d.ruth@itecnet.de> wrote:
Rainer Buchtyschrieb:
Wenn diese Leute 6 Wochen brauchen, um die Grundzüge von LaTeX zu erlernen,
dann wäre es höchste Zeit, sich von ihnen zu trennen.

Es geht hier nicht um das Schreiben von Templates in TeX, sondern das
Verfassen von Dokumenten. Da braucht es weder esoterisches Wissen noch
langjährige Geek-Erfahrung.
Also ich habe mich vor vielleicht 10 Jahren mal selbst mit LaTex
beschäftigt. Das waren noch Versionen, die man auf Linux selbst
compilieren mußte.

Oh. Mein. Gott.
Selbst kompilieren! Wie schrecklich!!!1!

Wieso wird eigentlich das "selber compilieren" immer als ultimatives
Hindernis für den Einsatz einer Software dargestellt? Und das in einer
*.sci.* Gruppe? Das ist ein bisschen wie "Ein GPS-Modul! Aber Hilfe,
das muß ich ja selber einlöten! Grusel!!!1!"

Möglich das heute die LaTex-Welt etwas besser
aussieht, damals fand ich das alles sehr unkomfortabel.

Es gab schon vor 10 Jahren (La)TeX Distributionen, die man einfach
installiert hat. Sogar Linux gabs damals schon mit Paketen. IIRC ist
meine LaTeX-Anfängerphase auf SuSE-Linux jetzt ca. 15 Jahre her.
Da hat man in YaST bei

[ ] tetex

ein X gemacht und fertig die Laube!

Leider habe ich dafür 6 Wochen gebraucht, um halbwegs brauchbare
Dokumente zu erstellen.

Mein Mitleid zu deiner Lernbehinderung! Ich hab mir damals den Kopka
(Latex Einführung) gekauft und meine Diplomarbeit geschrieben. Ein
Jahr zuvor bin in an der Praktikumsarbeit fast gescheitert. Weil
Word und Excel schon mit ~30 Seiten Text überfordert waren.
Dann habt Ihr was falsch gemacht. " ... ca 15 Jahre ..." deutet auf
Anfang der 90er. Schon Ende der 80er haben wir fette Handbuecher fuer
Ultraschallgeraete damit geschrieben. Umfang in etwa ein Leitz-Ordner in
Normgroesse, mit Bunti-Bildi, Graphiken und allem Pi Pa Po. Pro Handbuch
zischte laessig ein kompletter Packen Letter-A Papier durch den Drucker.
Wir mussten dafuer extra einen mit genug Ausdauer besorgen, so einen mit
Tonergefaess in der Groesse einer Propangasflasche. Nix ueberfordert.

Wobei IMHO erst Word 5.0 der echte Durchbruch war. Kam zum Glueck gerade
heraus als ich mit selbststaendig machte. Damit wurde die Erstellung von
Module Specs beinahe zum Kinderspiel.


Exakt damals habe ich auch den unendlichen Vorteil von Linux gegen-
über Windows schätzen gelernt. tetex unter Linux war einfach viel
besser als emTeX unter Windows. Kein DOS-Extender-Bullshit mehr
nötig, echtes Multitasking, etc.
DOS mit 5-8MB RAM und Multitasker war herrlich. Word, OrCad SDT und
Works Database, alles gleichzeitig und immer noch Reserven. Heute
braucht selbst Linux mit einige wenigen Apps schon mindestens
dreistellig, von Windows ganz zu schweigen.


Jede neue Schrift mußte man erstmal in allen
Größen compilieren und zum anschauen gab es nur einen DVI-Viewer.

Ja. Und? Bitmaps zu den Fonts rechnet der DVI-Viewer wenn er sie
braucht. Und was meinst du mit "nur einen DVI-Viewer"? Was sonst?

Nix mit WYSIWYG.

Ja! Zum Glück. Lenkt nur ab.
Aehm, mit dieser Meinung bist Du sicher ziemlich allein :)


Tabellen und Grafiken waren eine Qual.

Damals vielleicht. Aber zumindest bei Grafik hat sich eine Menge
getan. Spätestens mit pdflatex ist das gar kein Thema mehr.
Word konnte das schon damals. MS-Works auch so einigermassen. BTDT.


Für die Zielgruppe mit GUI-Fixierung gibts aber auch einiges.
Z.B. ist Scientific Word ein GUI für LaTeX (kommerziell). Aus dem
OpenSource Lager kommt LyX. Zumindest Tabellen werden damit zum
Kinderspiel.

Ein vernünftiges
Firmenlogo und eine Fußzeile mit Bankverbindung, Handelsregister usw.
war nur unter Schmerzen hinzubiegen.

Ja. *Das* ist wirklich höhere Magie. Das muß aber nicht jeder
Angestellte können. Es reicht wenn das *einer* einmal macht. Und
notfalls läßt man das extern machen. Ist bei Corporate Design
Geschichten ohnehin gängige Praxis, das extern machen zu lassen.
Einer? Und dann hat der einen Ski-Unfall oder so, nix geht mehr. Hier
muss das die ganze Marketingabteilung beherrschen. Sonst bekommst Du den
Job erst gar nicht.


Mir persönlich reicht, was g-brief bietet. Firmen haben in der
Regel fertig bedrucktes Briefpapier.
Das nutzt aber nichts, wenn man Module Specs, formale QS-Dokumente und
so erstellen muss.


LaTex hab ich in der Praxis, also in einer Firma die Geld verdient,
noch nie im Einsatz gesehen. Ich hatte eher den Eindruck, dass das
mehr im "universitären Umfeld" eingesetzt wird.

Leider ist die Microsoft-Monokultur sehr weit verbreitet. Es gibt
aber auch Firmen, die LaTeX produktiv verwenden. Ein Kumpel hat
mal ein paar Jahre bei Ericsson gearbeitet. Da gabs für Papier-
Kommunikation eigene LaTeX Pakete.
Machen die das heute noch so? Gibt es andere Firmen? Wir hatten letztens
mal das Thema, welche grossen Firmen OpenSoure wie etwa OpenOffice
verwenden. Kam nicht viel bei rum, aber vielleicht hat sich ja in 2008
was getan.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
 
Oliver Bartels wrote:
On Tue, 6 Jan 2009 11:38:45 +0100, Axel Schwenke
axel.schwenke@gmx.de> wrote:
Oh. Mein. Gott.
Selbst kompilieren! Wie schrecklich!!!1!

Wieso wird eigentlich das "selber compilieren" immer als ultimatives
Hindernis für den Einsatz einer Software dargestellt? Und das in einer
*.sci.* Gruppe? Das ist ein bisschen wie "Ein GPS-Modul! Aber Hilfe,
das muß ich ja selber einlöten! Grusel!!!1!"

Vermutlich weil es doch nicht soviele Leute gibt, die
Elektronik und Informatik gleichermassen beherrschen.

Warum hat ein 8051 hier noch so viele Fans:
- Weil er überschaubar ist.
( ... und zwar auch für den Hersteller ;-/
Nein: Weil etliche Versionen davon als 2nd Source erhaeltlich sind. Ich
kenne bis heute keine andere Architektur, wo das der Fall waere. Ergo ...

[...]

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
 
Kai-Martin Knaak <kmk@lilalaser.de> wrote:

[...]

Na ja, er redete von vor zehn Jahren, Also Anfang 1999. Da steckte Lyx
noch in den Kinderschuhen. FĂźr heute hast Du meine volle Zustimmung.
IIRC war Lyx auch damals schon brauchbar...

Servus,
Dietrich
 

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