Kalibrierzertifikat Metex M-4630 ist gekommen...

Am 25.09.2022 um 12:25 schrieb Olaf Schultz:
Am 25.09.22 um 12:11 schrieb Leo Baumann:
Am 25.09.2022 um 12:04 schrieb Helmut Schellong:
Die Brymen sind preiswert und sicher das wert, was sie kosten.

Jedoch aufgrund des Datenblattes sanken meine Mundwinkel doch
ziemlich herab.
Ich erschrak - das war ja wie bei der Merkel!

Auflösung 500000.
Da ist die DC-Spannung zunächst mit 0,02%.
In höheren Meßbereichen dann mit 0,05%.

Da ist die AC-Spannung mit 4% ab 20 kHz.
Bei Gossen 0,2% bis 100 kHz.

Das kann ich dann doch nicht tolerieren.

Ja, das Gossen Metrahit M248A ist besser als das Brymen MB 859s.-

Aber, tut mir leid, 803 € + im Vergleich zu 170 € + kann ich nicht
akzeptieren.

Bei Gossen ist das Kal.-Zertifikat gleich mit dabei... bei Deinen 170
Euro für das Bryman IIRC nicht...

Ja ok, dann müssen wir auch genau sein ...

Gossen Metrahit M248A mit DAkkS-Kalibrierung: 803 € + MwSt.
Brymen MB 859s mit DAkkS-Kalibrierung: 259 € + MwSt.

Grüße
 
On 09/24/2022 23:53, Leo Baumann wrote:
Am 24.09.2022 um 23:25 schrieb Hergen Lehmann:
Da das alte Metex eh out-of-spec ist, erscheinen mit die konkreten Anforderungen maßgeblicher.

Ich habe das relativ genaue Metex M-4630 am 20.10.1986 gekauft, damit ich zumindest eine Digitalanzeige für DCV und DCA in der Werkstatt habe. Mit einem genauen DMM kann man ja auf Spannungs- u. Stromnormale verzichten. Die Anzeigen von Labornetzgeräten und ähnlichem sind ja mehr oder weniger nur ungefähr.

Meine DKD-Plakette ist von 03.2004 mit 8-seitigem Zertifikat.
Ich hatte etwa 1200 EUR per Nachnahme bezahlt.
Allerdings inklusive Gossen-Steckernetzteil, RS232-Modul, Windows-Software
und 2 x 2 Original-Ersatzsicherungen.

Ich wollte auch Widerstände (0,05%) und Kondensatoren (1%) selektieren können.
Weiterhin dB, Leistungen, Energie, Frequenzen und Temperaturen messen können.
Und Spannung+Strom TRMS mit Crestfaktor 5.
Ich wollte mir insgesamt auch die Mitnahme eines Oszilloskops möglichst sparen.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/math87.htm http://www.schellong.de/htm/dragon.c.html
 
Am 25.09.2022 um 12:37 schrieb Helmut Schellong:
Meine DKD-Plakette ist von 03.2004 mit 8-seitigem Zertifikat.
Ich hatte etwa 1200 EUR per Nachnahme bezahlt.
Allerdings inklusive Gossen-Steckernetzteil, RS232-Modul, Windows-Software
und 2 x 2 Original-Ersatzsicherungen.

Ich wollte auch Widerstände (0,05%) und Kondensatoren (1%) selektieren
können.
Weiterhin dB, Leistungen, Energie, Frequenzen und Temperaturen messen
können.
Und Spannung+Strom TRMS mit Crestfaktor 5.
Ich wollte mir insgesamt auch die Mitnahme eines Oszilloskops möglichst
sparen.

R,L,C-Messung brauche ich nicht im DMM, weil ich dafür dieses
hochwertige R, L, C-Messgerät habe, was nahe an das HM8118 von R&S
herankommt ...

https://www.sourcetronic.com/shop/de/lcr-meter-st2822d.html

TRMS, dB und AC-Messung bis 100 kHz brauche ich auch nicht im DMM, weil
ich dafür diesen selbstgebauten TRMS-Pegelmesser habe ...

www.leobaumann.de/newsgroups/TRMSPM.jpg

Frequenzmessung brauche ich auch nicht im DMM, weil ich gerade meinen
alten Frequenzzähler mit einem Präzisionsquarz gepimpt habe, und in den
nächsten Wochen diesen hier bekomme ...

https://www.conrad.de/de/p/aim-tti-tf930-frequenzzaehler-kalibriert-dakks-akkreditiertes-labor-0-001-hz-3-ghz-2256781.html#productDownloads

Darum habe ich mich entschieden mein 36 Jahre altes Metex M-4630
kalibrieren zu lassen. Die Kalibriertabelle schmückt seit Gestern meine
Werkstattwand :)

Grüße
 
Am 25.09.22 um 12:04 schrieb Helmut Schellong:

Auflösung 500000.
Da ist die DC-Spannung zunächst mit 0,02%.
In höheren Meßbereichen dann mit 0,05%.

Da ist die AC-Spannung mit 4% ab 20 kHz.
Bei Gossen 0,2% bis 100 kHz.

Das kann ich dann doch nicht tolerieren.

Das hängt davon ab, ob du jemals hochgenaue Messungen in diesen
Messbereichen vornehmen musst, ob das unbedingt mit einem Handmultimeter
geschehen muss, und last-but-not-least, wie viel Geld du dafür ausgeben
willst.

- Spannungsmessungen im 500V-Bereich (erst da wird das Brymen \"ungenau\")
finden zumeist im Kontext Netzspannung statt. Was willst du da mit zig
Nachkommastellen?

- AC-Messungen im Bereich 20-100kHz sind eine extreme Nische. Für Audio
zu hoch, für Funk und Schaltwandler viel zu niedrig. Ja, ein
True-RMS-Multimeter darf Oberwellen nicht unter den Tisch fallen lassen,
aber wann hast du zuletzt eine Wechselspannung in diesem Frequenzbereich
GENAU messen müssen?

- Ein Handmultimeter muss mechanisch und thermisch einiges aushalten.
Das beißt sich ein wenig mit der Forderung nach extremen Genauigkeiten.
Für die meisten Anwender dürfte es zweckmäßiger sein, beim Handgerät den
Fokus auf Robustheit zu legen. Das gesparte Geld kann in ein gutes
Bench-Multimeter investieren werden, WENN man es überhaupt genau braucht.


> Wenn ich neu kaufe, will ich mich gewiß nicht (insgesamt) verschlechtern.

Wenn *ICH* neu kaufe, evaluiere ich meine konkreten Anforderungen in
diesem Augenblick und runde diese moderat auf.

Der Wunsch, sich mit jedem Neukauf immer wieder zu verbessern, geht
irgendwann sehr massiv und völlig unnötig ins Geld... ^_-
 
On 25.09.22 01:03, Gregor Szaktilla wrote:
Am 24.09.22 um 22:42 schrieb Bernd Laengerich:
...
Eine Justierung kann eine zu große Abweichung wieder in die gewünschte
Genauigkeitsklasse bringen. Aber man verliert dabei die Historie der
Kalibrierungen.

Was heißt „verlieren“? Ist die Historie der Kalibrierungen denn
irgendwie wichtig? Und warum sollte man die verlieren, wenn man die
Unterlagen/Korrespondenz vorheriger Kalibrierungen nicht weggeworfen hat?
Kalibrierungen sind insbesondere dann wertvoll, wenn man aus den
Abweichungen vergangener Kalibrierungen zuverlässig auf das Verhalten in
der Zukunft schließen kann. Denn wenn man die inhärente Drift des
Gerätes kennt, und gegebenenfalls auch die Auswirkungen von
Umgebungseinflüssen auf die Anzeigewerte *des konkret vorliegenden
Gerätes* ermittelt hat, dann kann man viel präziser voraussagen, wie
groß die systematische Abweichung dieses Gerätes zum Zeitpunkt X unter
Umgebungsbedingungen Y sein wird, als dies nur mit den im Datenblatt
angegebenen Unsicherheiten möglich wäre.
Zwischenzeitliche Justagen - welche quasi Sprungstellen in der
Abweichungsfunktion darstellen - machen diese Vorhersagen mindestens
erheblich schwieriger. Darüber hinaus gibt es auch Berichte, daß solche
Justagen auch die systematischen Abweichungen des Gerätes ändern können,
womit Vorhersagen zukünftigen Verhaltens basierend auf der Vergangenheit
vollständig unmöglich werden.

Damit die ganze Geschichte aber irgendwie lohnenswert ist, muß schon
etwas Aufwand getrieben werden, was für ein \"einfaches\" Handmultimeter
und die damit erzielbaren Verbesserungen kaum sinnvoll scheint. Für
metrologische Anwendungen mit entsprechend gut kalibrierten Geräten
hingegen gibt es durchaus eine signifikante Menge an Nutzern, die solche
Justagen kategorisch ablehnen, selbst wenn das Gerät die spezifizierten
Bereiche weit verlassen hat. Ob man Korrekturen für bekannte Effekte
durch Justage im Gerät vornimmt oder aber hinterher bei der Auswertung
numerisch in die Messwerte einarbeitet, ist nämlich für das Endergebnis
irrelevant.

Gruß,
Florian
 
On 09/25/2022 14:07, Hergen Lehmann wrote:
Am 25.09.22 um 12:04 schrieb Helmut Schellong:

Auflösung 500000.
Da ist die DC-Spannung zunächst mit 0,02%.
In höheren Meßbereichen dann mit 0,05%.

Da ist die AC-Spannung mit 4% ab 20 kHz.
Bei Gossen 0,2% bis 100 kHz.

Das kann ich dann doch nicht tolerieren.

Das hängt davon ab, ob du jemals hochgenaue Messungen in diesen Messbereichen vornehmen musst, ob das unbedingt mit einem Handmultimeter geschehen muss, und last-but-not-least, wie viel Geld du dafür ausgeben willst.

Ich will AC-Spannungen mit besserer Genauigkeit als 4% messen können (bei 20 kHz).

> - Spannungsmessungen im 500V-Bereich (erst da wird das Brymen \"ungenau\") finden zumeist im Kontext Netzspannung statt. Was willst du da mit zig Nachkommastellen?

51 Volt werden auch in diesem Meßbereich gemessen.
Beispielsweise Labornetzteile gehen recht oft bis 80V.

> - AC-Messungen im Bereich 20-100kHz sind eine extreme Nische. Für Audio zu hoch, für Funk und Schaltwandler viel zu niedrig. Ja, ein True-RMS-Multimeter darf Oberwellen nicht unter den Tisch fallen lassen, aber wann hast du zuletzt eine Wechselspannung in diesem Frequenzbereich GENAU messen müssen?

4% Fehler möchte ich da nicht haben.

Premium-Audio reicht bis mindestens 200 kHz, HighEnd bis 1 MHz.
Es geht hier gar nicht um den Frequenzgang des Ohres.
Man muß solche Geräte auch ausmessen können.

> - Ein Handmultimeter muss mechanisch und thermisch einiges aushalten. Das beißt sich ein wenig mit der Forderung nach extremen Genauigkeiten. Für die meisten Anwender dürfte es zweckmäßiger sein, beim Handgerät den Fokus auf Robustheit zu legen. Das gesparte Geld kann in ein gutes Bench-Multimeter investieren werden, WENN man es überhaupt genau braucht.

Ich habe mich damals deshalb auch gegen das Handgerät Gossen_MetraHit30M
mit Auflösung 1200000, 0,003% Abweichung und Crest=10 entschieden.

Die Handgeräte von Gossen haben zwecks Robustheit u.a. eine dicke Gummihülle
und zwei Schmelzsicherungen bis 10mm Dicke.

Wenn ich neu kaufe, will ich mich gewiß nicht (insgesamt) verschlechtern.

Wenn *ICH* neu kaufe, evaluiere ich meine konkreten Anforderungen in diesem Augenblick und runde diese moderat auf.

Der Wunsch, sich mit jedem Neukauf immer wieder zu verbessern, geht irgendwann sehr massiv und völlig unnötig ins Geld... ^_-

Man muß genau lesen, was ich schrieb!: \"nicht (insgesamt) verschlechtern\"
Das bedeutet nicht, daß ich mich (unbedingt) verbessern will.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
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http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/math87.htm http://www.schellong.de/htm/dragon.c.html
 
Hi Leo,
Bis auf Weiteres nehme ich das Metex M-4630 und rechne den 0.2 % Fehler
bei Bedarf heraus.

Den Schaltplan gibts doch. Die Abweichungen kennst Du. Jetzt setz doch
Deine Rechenkünste ein, um die erforderlichen parallel- und
Reihenwiderstände zu errechnen, die Du ergänzen musst, um dann die
Fehler zu eliminieren.

Die Frage, die sich mir stellt: Wozu braucht man solche Genauigkeiten?

Marte
 
Am 26.09.2022 um 11:43 schrieb Marte Schwarz:
Hi Leo,
Bis auf Weiteres nehme ich das Metex M-4630 und rechne den 0.2 %
Fehler bei Bedarf heraus.

Den Schaltplan gibts doch. Die Abweichungen kennst Du. Jetzt setz doch
Deine Rechenkünste ein, um die erforderlichen parallel- und
Reihenwiderstände zu errechnen, die Du ergänzen musst, um dann die
Fehler zu eliminieren.

Die Frage, die sich mir stellt: Wozu braucht man solche Genauigkeiten?

Die Widerstände für die Messbereiche sind teilweise integriert. Ich
werde da nicht dran herumlöten.

Ich habe das relativ genaue Metex M-4630 am 20.10.1986 gekauft, damit
ich zumindest eine Digitalanzeige für DCV und DCA in der Werkstatt habe.
Mit einem genauen DMM kann man ja auf Spannungs- u. Stromnormale
verzichten. Die Anzeigen von Labornetzgeräten und ähnlichem sind ja mehr
oder weniger nur ungefähr.

Ein neues DMM in der Genauiglkeitsklasse des Metex M-4630 ist teurer als
eine Kalibrierung. Darum habe ich es erstmal eingeschickt.

Habe mir die Kalibriertabelle aufgehängt und rechne die Fehler bei
Bedarf weg.

Nächstes Jahr reinige ich die Kontakte des Messbereichsschalter und
lasse das dann nochmal kalibrieren.

Grüße
 
Marte Schwarz wrote:

> Die Frage, die sich mir stellt: Wozu braucht man solche Genauigkeiten?

Du hast meinen Beitrag vom 23. nicht gesehen. Naja, kann ja mal vorkommen.
 
On 09/26/2022 11:43, Marte Schwarz wrote:
Hi Leo,
Bis auf Weiteres nehme ich das Metex M-4630 und rechne den 0.2 % Fehler bei Bedarf heraus.

Den Schaltplan gibts doch. Die Abweichungen kennst Du. Jetzt setz doch Deine Rechenkünste ein, um die erforderlichen parallel- und Reihenwiderstände zu errechnen, die Du ergänzen musst, um dann die Fehler zu eliminieren.

Die Frage, die sich mir stellt: Wozu braucht man solche Genauigkeiten?

Beispielsweise zum Selektieren von Bauelementen.

Weiterhin sollte die Frage beantwortet werden, warum es viele hochgenaue DMM gibt.
Warum wurde z.B. Metrahit_30M mit Auflösung 1200000 und 0,003% Abweichung auf den Markt gebracht?
Jeder größere Hersteller hat auch Premium-Modelle im Angebot.
Gewiß nicht nur für\'s Renommee.

http://www.schellong.de/img/div/mess/gossen29sdb_d.pdf
http://www.schellong.de/img/div/mess/gossen29sba_d.pdf
http://www.schellong.de/img/div/mess/gossen30M_b.pdf
http://www.schellong.de/img/div/mess/gossen30M_a.pdf


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
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http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/math87.htm http://www.schellong.de/htm/dragon.c.html
 
Am 23.09.2022 um 15:01 schrieb Andreas Neumann:
Leo Baumann wrote:

[viele viele bunte Smarties]

Der Zahlenfetischist wieder. Isses nicht schön, wenn man den lieben langen
Tag spielen kann anstatt für seinen Lebensunterhalt arbeiten zu müssen?

Was ist daran falsch ein 36 Jahre altes Messgerät zum 1. Mal kalibrieren
zu lassen? Soll ich das wegschmeissen?
 
Am 26.09.22 um 11:43 schrieb Marte Schwarz:

Den Schaltplan gibts doch. Die Abweichungen kennst Du. Jetzt setz doch
Deine Rechenkünste ein, um die erforderlichen parallel- und
Reihenwiderstände zu errechnen, die Du ergänzen musst, um dann die
Fehler zu eliminieren.

Keine gute Idee. Jede Veränderung am Gerät hat zur Folge, das die teuer
bezahlte Kalibrierung hinfällig ist!

Besser, man lebt jetzt erst mal mit der genau bekannten Abweichung,
rechnet diese bei Bedarf heraus, und behält den mittelfristig
notwendigen Neukauf im Hinterkopf (so wie es Leo ja auch vorhat).


> Die Frage, die sich mir stellt: Wozu braucht man solche Genauigkeiten?

Selektieren von Bauteilen wurde schon genannt.

Manch einer muss Geräte abgleichen und braucht dafür eine
vertrauenswürdige Referenz.

Bei fast jedem, der sich mit Elektronik beschäftigt, sammeln sich mit
der Zeit zahlreiche Strom- und Spannungsmessgeräte an (Multimeter,
Zangenamperemeter, Messfunktion im Labornetzteil, Messfunktion im Scope,
USB-Tester, etc.). Alle zeigen leicht andere Werte an, alle zur
Kalibrierung einschicken wird teuer bzw. ist bei China-Gadgets gar nicht
möglich. Besser man hat EIN Gerät, das eine Genauigkeitsklasse besser
ist als der Rest, und kann mit dessen Hilfe dann selbst kalibrieren.

Mein Bench-Multimeter kann die erfassten Messwerte auch statistisch
auswerten (Histogramm, Mittelwert, Standardabweichung, etc). Das hat
sich als sehr nützlich für stark schwankende Messgrößen erwiesen. Ohne
eine gewisse Marge bei der Auflösung würde die Statistik nur das
Rauschen des A/D-Wandlers bewerten, nicht das Verhalten der Messgröße.
 
Hallo Andreas,
Die Frage, die sich mir stellt: Wozu braucht man solche Genauigkeiten?

Du hast meinen Beitrag vom 23. nicht gesehen. Naja, kann ja mal vorkommen.

Deinen Beitrag hab ich gelesen. Wir sind uns ja auch gar nicht so
uneins. Vielleicht hat Leo aber ja tatsächlich eine konkrete Anwendung,
bei der er mehr braucht. Das würde mich eben ernsthaft interessieren.

Marte
 
Hi Helmut,

Die Frage, die sich mir stellt: Wozu braucht man solche Genauigkeiten?
Beispielsweise zum Selektieren von Bauelementen.

Wozu dann eine Grundgenauigkeit von 0,0x%

Weiterhin sollte die Frage beantwortet werden, warum es viele hochgenaue
DMM gibt.
Warum wurde z.B. Metrahit_30M mit Auflösung 1200000 und 0,003%
Abweichung auf den Markt gebracht?

Genau diese Fragen stelle ich.

Jeder größere Hersteller hat auch Premium-Modelle im Angebot.
Gewiß nicht nur für\'s Renommee.

Wozu braucht man PKW mit >100 PS?
Ganz ehrlich, ich weiss es nicht. Ich hab zu Zivi-Zeiten einen VW-Bus
und einen Passat mit 54 PS gefahren. Mir hat nie etwas gefehlt. Mein
Astra hatte 71 PS, der 2CV6 27PS. Ok, beim 2CV hatte ich mir an manchem
Berg ein paar Pferde mehr gewünscht. Aber jenseits der 54 PS hab ich nie
wirklich was davon gebraucht. Trotzdem hat heute jeder Kleinwagen mehr.

Marte
 
Hi Hergen,

Die Frage, die sich mir stellt: Wozu braucht man solche Genauigkeiten?
Selektieren von Bauteilen wurde schon genannt.

Dafür reicht fast immer eine Reproduziergenauigkeit. Meinetwegen auch
eine Referenzmessung oder die Kenntnis der Abweichung eines Gerätes.

Manch einer muss Geräte abgleichen und braucht dafür eine
vertrauenswürdige Referenz.

In welcher Präzision? Wo konkret musstest Du mal was abgleichen, wo ein
derart genaues Messgerät \"wirklich\" erforderlich war?

Kalibrierung einschicken wird teuer bzw. ist bei China-Gadgets gar nicht
möglich.

Warum soll es nicht möglich sein? Kalibrierung ist nicht Justierung.

Besser man hat EIN Gerät, das eine Genauigkeitsklasse besser
ist als der Rest, und kann mit dessen Hilfe dann selbst kalibrieren.

Dafür habe ich meine AD584 Referenzquelle. Für meinen Bedarf ist die
genau genug.

Marte
 
On Tue, 27 Sep 2022 09:17:08 +0200, Marte Schwarz wrote:
> Wozu braucht man PKW mit >100 PS?

Für Tempi oberhalb von 200km/h? Falls Du mit 5 Personen und Reisegepäck
einen 2t-Wohnwagen mit 80km/h den Brenner raufziehen willst? Um am
Sonntag vor der Autowaschanlage der Held zu sein? Was braucht man
schon?

Ok, beim 2CV hatte ich mir an manchem Berg ein paar Pferde mehr
gewünscht. Aber jenseits der 54 PS hab ich nie wirklich was davon
gebraucht. Trotzdem hat heute jeder Kleinwagen mehr.

Das liegt daran, daß man aus zwangsbeatmeten Downsizetriebwerken
problemlos marketingwirksame 100PS/Liter Hubraum und mehr
rausquetschen, für die typische Kriechfahrt über Stadt und Land aber
dennoch mit halbwegs zivilem Durst aufwarten kann.

Die nach diesen Gesichtspunkten unter dem Rotstift des Controllers
hergestellten Kraftfahrzeuge sind nach 5-8 Jahren bei den aktuellen
Ersatzteil- und Werkstattpreisen nicht mehr sinnvoll instand zu setzen
(kapitale Schäden an Zylinderkopf incl. Injektoren, Ölverdünnung,
kaputte Turbolader mit Kollateralschäden am Kat, gefressene
Kurbelwellen- und Pleuellager, usw.), was aber fürs Clientel kein
Problem darstellt, weil deren Turnus deutlich darunter liegt.

Über den Rest freut sich der Schrotti oder die Schrauberbutze in
Osteuropa.

Volker
 
Am 27.09.22 um 09:22 schrieb Marte Schwarz:

Die Frage, die sich mir stellt: Wozu braucht man solche Genauigkeiten?
Selektieren von Bauteilen wurde schon genannt.

Dafür reicht fast immer eine Reproduziergenauigkeit. Meinetwegen auch
eine Referenzmessung oder die Kenntnis der Abweichung eines Gerätes.

Dafür brauchst du erst mal eine Referenz in der Nähe des gewünschten
Wertes und mit hinreichend genau bekannten Eigenschaften. Und kannst
damit dann genau einen Messbereich kalibrieren.

Ein Multimeter mit guter Genauigkeit ist sehr viel universeller und
kostet (wenn es keine Nobelmarke sein muss) nicht sooo dramatisch viel
mehr wie ein Schätzometer. Einen kompletten Satz Referenzen für alle
Messbereiche bekommst du für dieses Geld nicht.


Kalibrierung einschicken wird teuer bzw. ist bei China-Gadgets gar
nicht möglich.

Warum soll es nicht möglich sein? Kalibrierung ist nicht Justierung.

Weil die technischen Daten dieser Gadgets durch den Hersteller nicht
hinreichend genau spezifiziert sind, um eine qualifizierte
gut/schlecht-Aussage machen zu können. Weil sich kein professioneller
Dienstleister darauf einlässt, auf so vager Grundlage zu arbeiten.

Schön, wenn man Zugang zu einer hinreichend genauen Referenz hat, um
selbst eine Aussage treffen zu können - aber da sind wir wieder genau an
dem Punkt, das es hilfreich ist, wenigstens EIN genaues Multimeter im
Labor zu haben.


Besser man hat EIN Gerät, das eine Genauigkeitsklasse besser ist als
der Rest, und kann mit dessen Hilfe dann selbst kalibrieren.

Dafür habe ich meine AD584 Referenzquelle. Für meinen Bedarf ist die
genau genug.

Damit kannst du aber nur genau einen Spannungsmessbereich kalibrieren.
Und auch den meist nicht nach Herstellervorgabe.
 
Am 27.09.2022 um 10:27 schrieb Hergen Lehmann:
Dafür habe ich meine AD584 Referenzquelle. Für meinen Bedarf ist die
genau genug.

Damit kannst du aber nur genau einen Spannungsmessbereich kalibrieren.
Und auch den meist nicht nach Herstellervorgabe.

Ich denke, wenn man ein sehr genaues DMM im Labor hat, kann man auf
Referenzen für Spannung und Strom verzichten. Die sind sowieso teurer
als ein gutes DMM. Außerdem gibt es ja noch Wechselspannungen u. -Ströme.

Grüße
 
On 09/27/2022 09:12, Marte Schwarz wrote:
Hallo Andreas,
Die Frage, die sich mir stellt: Wozu braucht man solche Genauigkeiten?

Du hast meinen Beitrag vom 23. nicht gesehen. Naja, kann ja mal vorkommen.

Deinen Beitrag hab ich gelesen. Wir sind uns ja auch gar nicht so uneins. Vielleicht hat Leo aber ja tatsächlich eine konkrete Anwendung, bei der er mehr braucht. Das würde mich eben ernsthaft interessieren.

Aus meiner Sicht kann das eigentlich nur ein Quasi-Kalibrierdienst sein.
Ich sage das mangels ausdrücklicher Informationen.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/math87.htm http://www.schellong.de/htm/dragon.c.html
 
Am 27.09.22 um 09:17 schrieb Marte Schwarz:

Wozu braucht man PKW mit >100 PS?
Ganz ehrlich, ich weiss es nicht. Ich hab zu Zivi-Zeiten einen VW-Bus
und einen Passat mit 54 PS gefahren. Mir hat nie etwas gefehlt. Mein
Astra hatte 71 PS, der 2CV6 27PS. Ok, beim 2CV hatte ich mir an manchem
Berg ein paar Pferde mehr gewünscht. Aber jenseits der 54 PS hab ich nie
wirklich was davon gebraucht. Trotzdem hat heute jeder Kleinwagen mehr.

Hab ich auch nie so recht verstanden, aber Freunde aus der Schweiz
versicherten mir, daß man das brauche. Als wir dann mal mit meinem
Mitsubishi Colt (1,3l, 75PS), vollbesetzt mit 4 Personen und Gepäck,
tatsächlich in der Schweiz einen Berg nur mit Anlauf hochgekommen sind -
wir mußten halten wegen Gegenverkehr, und danach ging Anfahren nicht
mehr, wir mußten zurückrollen bis zu einer flacheren Stelle - war das
dann besser nachvollziehbar.

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 

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