Der blaue Klaus...

Am 20.04.2022 um 10:23 schrieb Michael Schwingen:
On 2022-04-20, Holger Schieferdecker <spamless@gmx.de> wrote:
Ein Manko bei Reichelt ist aber, daß man in den Filtern je Kategorie nur
einen einzigen Wert auswählen kann und nicht mehrere Gleichzeitig.

Hm - das geht bei mir, es ist nur langsam und mühsam, weil nach jedem Klick
die Seite komplett neu geladen wird. Gerade hier ausprobiert:

https://www.reichelt.de/drucktaster-druckschalter-c7586.html

Oh, das geht ja tatsächlich. Nachdem man z.B. einen Hersteller
ausgewählt hat, werden die anderen ja ausgegraut dargestellt und mit (0)
versehen. Daher habe ich nie versucht, noch einen weiteren Wert
anzuklicken. Danke für den Hinweis!

Langsam ist es noch dazu, aber bei RS habe ich den Eindruck, daß die
Filterung auch immer zäher wird.

Das Problem sind eher die vorhandenen Kategorien und Bauteile, die nicht
korrekt kategorisiert sind, so daß eigentlich passende Bauteile bei der
Filterung aussortiert werden.

Ja, das ist wirklich ein Problem. Manchmal ist es auch nur die
Schreibweise. Bei den Drucktastern oben gibt es zum Beispiel die Farben
mit kleinem und großem Anfangsbuchstaben.

Digikey zeigt, wie das richtig geht - ja, das ist (viel) Aufwand, das
ordentlich zu pflegen. Bei Reichelt bleibt dann häufig nur die Möglichkeit,
sehr vorsichtig zu filtern und die lange Ergebnisliste von Hand
durchzusehen.

Stimmt, Digi-Key hat wirklich eine sehr gute Suche.

Holger
 
On Wed, 20 Apr 2022 10:36:30 +0200, Hanno Foest wrote:
das [Xiaomi] Note 5A hat nur inoffiziellen Support und daher
wenige Updates, das Note 5 ist ebenfalls gut supportet - aber die
Freischaltung des Bootloaders war ein Krampf, mit Account erstellen bei
Xiaomi, Wartezeit, und einem nichtfunktionierenden Freischaltetool, für
das es Ersatz auf Github gab, der aber auch nicht mehr gewartet war und
daher gepatcht werden mußte

Habe ich auch gelesen (BTW: für den Account müßte man sogar noch eine
Telefonnummer angeben - wie bescheuert kann die Datensammelei eigentlich
noch ausarten?) und den Plan fürs mir in Obhut gegebene Redmi 9 verworfen.

Ich kriege zwar jetzt nicht gleich Schaum vorm Mund wie Louis Rossmann,
wenn er von unreparierbaren, fernüberwachten, verdongelten oder sonstwie
zugekorkten Produkten der Elektronikmafia spricht, aber sagen wir so: Das
o. g. Redmi war sicher das letzte Telefon dieses Herstellers, das mir
unter die Finger gekommen ist.

Volker
 
Am 20.04.22 um 12:37 schrieb Volker Bartheld:

das [Xiaomi] Note 5A hat nur inoffiziellen Support und daher
wenige Updates, das Note 5 ist ebenfalls gut supportet - aber die
Freischaltung des Bootloaders war ein Krampf, mit Account erstellen bei
Xiaomi, Wartezeit, und einem nichtfunktionierenden Freischaltetool, für
das es Ersatz auf Github gab, der aber auch nicht mehr gewartet war und
daher gepatcht werden mußte

Habe ich auch gelesen (BTW: für den Account müßte man sogar noch eine
Telefonnummer angeben - wie bescheuert kann die Datensammelei eigentlich
noch ausarten?) und den Plan fürs mir in Obhut gegebene Redmi 9 verworfen.

Na ja... man muß es nur einmal machen, und ich hatte eine SIM-Karte zur
Verfügung, die nicht mit mir in Verbindung stand, daher war der Teil
nicht das große Problem. Alternativ kann man wohl auch im EDL Modus den
Bootloader entsperren, das ist aber unsupportet, die Informationen
darüber sind widersprüchlich, und es wird davon abgeraten. (Beim Note 5A
hab ich das so gemacht, da war die Informationslage klarer.)

Ich kriege zwar jetzt nicht gleich Schaum vorm Mund wie Louis Rossmann,
wenn er von unreparierbaren, fernüberwachten, verdongelten oder sonstwie
zugekorkten Produkten der Elektronikmafia spricht, aber sagen wir so: Das
o. g. Redmi war sicher das letzte Telefon dieses Herstellers, das mir
unter die Finger gekommen ist.

Geht so, ist halt kein Google - aber zumindest auch kein Huawei, wo der
Bootloader gar nicht mehr zu entsperren ist.

Hintergrund ist übrigens Marktaufteilung: Es gibt die gleiche Hardware
auch günstig mit (Spar? Spyware?) OS für den chinesischen und indischen
Markt, und mit Rundum-Glücklich-Android für den Westen. Nachdem in
Indien Leute angefangen haben, massenweise Geräte auf
Rundum-Glücklich-Android umzuflashen, hat Xiaomi im Gegenzug mit ihrem
Bootloader-Entsperr-Parcours diese Kunden ausgebremst. Muß man nicht gut
finden, aber das ist zumindest ein Kompromiß.

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
On Wed, 20 Apr 2022 12:57:54 +0200, Hanno Foest wrote:
Am 20.04.22 um 12:37 schrieb Volker Bartheld:
Ich kriege zwar jetzt nicht gleich Schaum vorm Mund wie Louis Rossmann,
wenn er von unreparierbaren, fernüberwachten, verdongelten oder sonstwie
zugekorkten Produkten der Elektronikmafia spricht, aber sagen wir so: Das
o. g. Redmi war sicher das letzte Telefon dieses Herstellers, das mir
unter die Finger gekommen ist.
Geht so, ist halt kein Google - aber zumindest auch kein Huawei, wo der
Bootloader gar nicht mehr zu entsperren ist.
Hintergrund ist übrigens Marktaufteilung: Es gibt die gleiche Hardware
auch günstig mit (Spar? Spyware?) OS für den chinesischen und indischen
Markt, und mit Rundum-Glücklich-Android für den Westen. Nachdem in
Indien Leute angefangen haben, massenweise Geräte auf
Rundum-Glücklich-Android umzuflashen, hat Xiaomi im Gegenzug mit ihrem
Bootloader-Entsperr-Parcours diese Kunden ausgebremst. Muß man nicht gut
finden, aber das ist zumindest ein Kompromiß.

Mei. Diese Herangehensweise hat ja bei Macrovision und DVD/Blu-ray
Regionalcodes schon supi funktioniert, beim Geofencing von Content, bei
(de)CSS, UOPs, der HD+ Timeshift-/Aufnahmesperre, HDCP, der
30-Minuten-Aufnahmebeschränkung von Nicht-Camcordern, der GEMA-Abgabe für
Rohlinge, durch Verbrauchsmaterial querfinanzierte Geräte, Grauimporten und
Auto-Gleichteilepolitik mit in Software freischaltbaren Features. Was läge
da näher, als dieses Erfolgskonzept auch bei Smartphones durchzuziehen?

Vol\"kann Spuren von Ironie enthalten!\"ker
 
Am 20.04.22 um 13:46 schrieb Volker Bartheld:

Geht so, ist halt kein Google - aber zumindest auch kein Huawei, wo der
Bootloader gar nicht mehr zu entsperren ist.
Hintergrund ist übrigens Marktaufteilung: Es gibt die gleiche Hardware
auch günstig mit (Spar? Spyware?) OS für den chinesischen und indischen
Markt, und mit Rundum-Glücklich-Android für den Westen. Nachdem in
Indien Leute angefangen haben, massenweise Geräte auf
Rundum-Glücklich-Android umzuflashen, hat Xiaomi im Gegenzug mit ihrem
Bootloader-Entsperr-Parcours diese Kunden ausgebremst. Muß man nicht gut
finden, aber das ist zumindest ein Kompromiß.

Mei. Diese Herangehensweise hat ja bei Macrovision und DVD/Blu-ray
Regionalcodes schon supi funktioniert, beim Geofencing von Content, bei
(de)CSS, UOPs, der HD+ Timeshift-/Aufnahmesperre, HDCP, der
30-Minuten-Aufnahmebeschränkung von Nicht-Camcordern, der GEMA-Abgabe für
Rohlinge, durch Verbrauchsmaterial querfinanzierte Geräte, Grauimporten und
Auto-Gleichteilepolitik mit in Software freischaltbaren Features. Was läge
da näher, als dieses Erfolgskonzept auch bei Smartphones durchzuziehen?

Gewisse Unterschiede existieren... da es nur um Ausbremsen und nicht
komplette Verhinderung geht, ist der Leidensdruck hws. nicht hoch genug,
um mit der vollen Macht der Community nach Exploits zu suchen. Ich fühl
mich davon ja auch nicht sonderlich gestört. Und andererseits gibt es
ja genug Alternativen - auch wenn die Huawei-Modelle ganz brauchbar zu
sein scheinen.

(War da nicht mal was, daß Huawei keine ARM Chips mehr bekommen sollte?
Hat sich das schon irgendwie bemerkbar gemacht?)

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
On Wed, 20 Apr 2022 14:00:31 +0200, Hanno Foest wrote:
Am 20.04.22 um 13:46 schrieb Volker Bartheld:
Geht so, ist halt kein Google - aber zumindest auch kein Huawei, wo der
Bootloader gar nicht mehr zu entsperren ist.
Hintergrund ist übrigens Marktaufteilung: Es gibt die gleiche Hardware
auch günstig
Diese Herangehensweise hat ja bei Macrovision und DVD/Blu-ray
Regionalcodes schon supi funktioniert, beim Geofencing von Content, bei
(de)CSS, UOPs, der HD+ Timeshift-/Aufnahmesperre, HDCP, der
30-Minuten-Aufnahmebeschränkung von Nicht-Camcordern, der GEMA-Abgabe für
Rohlinge, durch Verbrauchsmaterial querfinanzierte Geräte, Grauimporten und
Auto-Gleichteilepolitik mit in Software freischaltbaren Features. Was läge
da näher, als dieses Erfolgskonzept auch bei Smartphones durchzuziehen?
Gewisse Unterschiede existieren... da es nur um Ausbremsen und nicht
komplette Verhinderung geht, ist der Leidensdruck hws. nicht hoch genug,
[...] Ich fühl mich davon ja auch nicht sonderlich gestört.

Ich finde es - ehrlich gesagt - befremdlich, wenn mir als rechtmäßigem
Eigentümer ein Computer, mit dem man praktischerweise auch telefonieren
kann, Administratorrechte verweigert um ihm diverse Gängelungsmaßnahmen und
Unzulänglichkeiten auszutreiben, die der Hersteller entweder vorsätzlich
oder versehentlich einprogrammiert hat.

Natürlich gibt es dazu die unendliche Stammtischdiskussion, daß ich das
(meist \"zu meiner eigenen Sicherheit\") ja mit dem Microcode auf der CPU,
dem BIOS, der Steuergerätesoftware des Airbagmoduls oder dem
Microcontroller in meinem Mikrowellen- oder Induktionsherd ja auch nicht
dürfe.

Und dann landen wir recht schnell beim Grundsatzthema \"Freiheit vs.
Sicherheit\" (wo bei mir die Erwartung - offenbar vollkommen diametral zum
aktuellen gesellschaftlichen Konsens - klar zugunsten der Freiheit geht)
und daß heutzutage jegliche Bevormundung oder gar semikriminelle
Aktivitäten zur Profitmaximierung mit Sicherheitsaspekten schöngeredet
werden.

Da ist es dann plötzlich kein Problem mehr, wenn mich der
Spectre/Meltdown-Patch signifikant mit sauer verdientem Geld bezahlte
Prozessorperformance kostet oder ein AEG-Mikrowellenherd nach OTA-Update
meint, ein Dampfgarer zu sein und sich für Wochen bis Monate in einen mäßg
dekorativen Küchenschrank verwandelt.

Natürlich gibt es bei all dem nur die Optionen \"Love It\" (viele
Apple-User), \"Change It\" (man hackt sich die Sache hart am Rande der
Legalität zurecht) oder \"Leave it\", d. h. man versucht sein Glück mit
anderen Müttern, die vielleicht auch schöne Töchter haben. Oder eben mit
Konsumverzicht. Auch ein Grund, warum ich so eine olle Karre fahre. Die
nervt wenigstens nicht tausende Kilometer *bevor* die Beläge lt.
Belagverschleißsensoren objektiv abgefahren sind, mit irgendwelchen
Hypothesen, daß es jetzt schon langsam an der Zeit für einen proaktiven
Bremsenservice sei.

JEDES VERFICKTE MAL, WENN ES EINEN KLEMMENWECHSEL GIBT UND MIT EINEM
MODALEN DIALOG, DER AKTIV WEGGEKLICKT WERDEN WILL, BEVOR MAN DAS FIS WIEDER
BEDIENEN KANN.

Mei. O. Mei. Aber mir ist schon klar: 90% der wichtigen Premiumkunden
heulen sonst rum, daß ihnen das Metall-auf-Metall-Thema jetzt gar nicht
gelegen kommt, nun da sie über tausende Kilometer die Wartung haben
schleifen lassen, zu blöd für den gelegentlichen Blick hinter die
¤¤¤-Magnesiumfelgen waren und jede Menge Wichtige-Premium-Kunden-Dinge
machen müssen, die es ihnen verwehren, innerhalb einer schlappen Stunde
Werkstattaufenthalt neue Klötze und Scheiben einbauen zu lassen.

Dann sagt sich die Autoindustrie halt: \"Na gut.\". Und löst das Problem auf
ihre Art. So wie diese Dinge immer gelöst werden: Mit Bevormundung.

Und andererseits gibt es ja genug Alternativen - auch wenn die
Huawei-Modelle ganz brauchbar zu sein scheinen.

Ja, ein paar nichtschrottige Smartphones scheinen noch auf dem Markt zu
sein. Wenn man keinen großen Wert auf Robustheit, lange
Betriebsbereitschaft, kompakte Abmaße und einen ohne fancy Toolz
wechselbaren Akku legt.

Volker

P.S.: Schau Dich mal im Profisegment um, ob da am WIG-Schweißgerät, der
Oberfräse, dem Preßlufttacker, dem Reifenmontiergerät oder der
Industriespülmaschine ein Belehrungsdialog hochpoppt, wo der User erstmal
durch einen mehrseitigen Haftungsverzicht durchscrollen und ihn per Button
abnicken muß. Für solche Mißgeburten zahlt niemand aus der Branche auch
nur einen Cent und auch den Anbietern ist klar, daß sowas ein Ladenhüter
mit Ansage ist. Nur im B2C-Umfeld scheint das überhaupt kein Problem zu
sein.
 
Am 20.04.22 um 15:29 schrieb Volker Bartheld:

Gewisse Unterschiede existieren... da es nur um Ausbremsen und nicht
komplette Verhinderung geht, ist der Leidensdruck hws. nicht hoch genug,
[...] Ich fühl mich davon ja auch nicht sonderlich gestört.

Ich finde es - ehrlich gesagt - befremdlich, wenn mir als rechtmäßigem
Eigentümer ein Computer, mit dem man praktischerweise auch telefonieren
kann, Administratorrechte verweigert um ihm diverse Gängelungsmaßnahmen und
Unzulänglichkeiten auszutreiben, die der Hersteller entweder vorsätzlich
oder versehentlich einprogrammiert hat.

Natürlich. Aber die Administratorrechte werden mir ja gar nicht verwehrt
- es ist lediglich etwas umständlich, sie zu bekommen. Ob diese
Umständlichkeit jetzt darin liegt, daß ich mit Hackertoolz den
Bootloader aufmachen muß, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit,
hinterher einen hübschen Briefbeschwerer zu haben, oder weitgehend
gefahrlos durch ein bis drei Reifen zu springen, die mir der Hersteller
hinhält: Da bin ich nicht fundamentalistisch genug, unbedingt die erste
Variante wählen zu wollen.

Klar, ich kann auch einfach Google mit ab Werk einfachst entsperrbarem
Bootloader kaufen, hab ich ja auch. Aber auf Dauer ist das etwas
Monokultur und auch langweilig.

P.S.: Schau Dich mal im Profisegment um, ob da am WIG-Schweißgerät, der
Oberfräse, dem Preßlufttacker, dem Reifenmontiergerät oder der
Industriespülmaschine ein Belehrungsdialog hochpoppt, wo der User erstmal
durch einen mehrseitigen Haftungsverzicht durchscrollen und ihn per Button
abnicken muß. Für solche Mißgeburten zahlt niemand aus der Branche auch
nur einen Cent und auch den Anbietern ist klar, daß sowas ein Ladenhüter
mit Ansage ist. Nur im B2C-Umfeld scheint das überhaupt kein Problem zu
sein.

YGWYPF. Siehe Google. - Klar, hochpreisige Bondage & Domination
Sicherheitsmodelle wie bei Apple gibt es auch, aber solange es
Alternativen gibt...

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Stefan Wiens:

Arno Welzel <usenet@arnowelzel.de> writes:
[...]
Korrektur: auf Suchen kann man wohl nicht verlinken, aber wenn auf
https://www.reichelt.de> als Suchbegriff \"Schalter rot 60V\" eingibt,
findet man durchaus rote Schalter, die für 60V ausgelegt sind.

Auch welche für 65V?

Nein - wieso sollte bei Suche nach \"60V\" auch welche für \"65V\" kommen?

Man kann aber eine konkrete Schalterkategorie öffnen und da dann jede
verfügbare Belastungsgrenze als Filter setzen bzw. da sieht man dann
anhan der möglichen Filter auch, was es überhaupt gibt.


--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
 
Volker Bartheld:

[...]
Ich finde es - ehrlich gesagt - befremdlich, wenn mir als rechtmäßigem
Eigentümer ein Computer, mit dem man praktischerweise auch telefonieren
kann, Administratorrechte verweigert um ihm diverse Gängelungsmaßnahmen und
Unzulänglichkeiten auszutreiben, die der Hersteller entweder vorsätzlich
oder versehentlich einprogrammiert hat.

Du darfst auch als Eigentümer eines Autos nicht beliebige Dinge damit
anstellen, sondern musst Umbauten ggf. beim TÜV anmelden und musst damit
rechnen, dass die Betriebserlaubnis erlischt, wenn Du das Fahrzeug all
zu kreativ modifizierst.

Bei Smartphones gibt es andere Regularien, wie maximale Sendeleistung,
Lizenzen für die Nutzung bestimmter Dienste, das Verhalten des Geräts im
Mobilfunknetz usw. - würde man pauschal jedem Nutzer alle Rechte
einräumen - also auch denen, die technisch wenig bis gar keine Ahnung
daovn haben, was sie damit anrichten können, auf dem Gerät beliebig
Dinge zu verändern - wäre das nicht wirklich gut zu kontrollieren.

Weiterhin hat auch kaum ein Hersteller und Mobilfunkanbieter große Lust
auf den Support, wenn Kunden sich ihre Geräte so vermurkst haben, dass
bestimmte Dienste nicht mehr nutzbar sind oder das Ding komplett
\"gebrickt\" ist und nur noch Sondermüll darstellt.

[....]
Und dann landen wir recht schnell beim Grundsatzthema \"Freiheit vs.
Sicherheit\" (wo bei mir die Erwartung - offenbar vollkommen diametral zum
aktuellen gesellschaftlichen Konsens - klar zugunsten der Freiheit geht)
und daß heutzutage jegliche Bevormundung oder gar semikriminelle
Aktivitäten zur Profitmaximierung mit Sicherheitsaspekten schöngeredet
werden.

Da ist es dann plötzlich kein Problem mehr, wenn mich der
Spectre/Meltdown-Patch signifikant mit sauer verdientem Geld bezahlte
Prozessorperformance kostet oder ein AEG-Mikrowellenherd nach OTA-Update
meint, ein Dampfgarer zu sein und sich für Wochen bis Monate in einen mäßg
dekorativen Küchenschrank verwandelt.

Doch - das *ist* ein Problem. Die Frage ist eher, in wie weit Hersteller
gesetzlich verpflichtet sind, in solchen Fällen nachzubessern oder den
Schaden zu ersetzen.

[...]
P.S.: Schau Dich mal im Profisegment um, ob da am WIG-Schweißgerät, der
Oberfräse, dem Preßlufttacker, dem Reifenmontiergerät oder der
Industriespülmaschine ein Belehrungsdialog hochpoppt, wo der User erstmal
durch einen mehrseitigen Haftungsverzicht durchscrollen und ihn per Button
abnicken muß. Für solche Mißgeburten zahlt niemand aus der Branche auch
nur einen Cent und auch den Anbietern ist klar, daß sowas ein Ladenhüter
mit Ansage ist. Nur im B2C-Umfeld scheint das überhaupt kein Problem zu
sein.

B2B ist halt auch für Kunden, die selber Profis sind und nicht für
Hobbybastler, die im Schadensfall mit Verbraucherschutz oder Anwalt
drohen. Das 14-tägige Rückgaberecht im Versandhandel gilt für
gewerbliche Kunden ja in er Regel auch nicht.


--
Arno Welzel
https://arnowelzel.de
 
Am 20.04.22 um 17:20 schrieb Arno Welzel:

Korrektur: auf Suchen kann man wohl nicht verlinken, aber wenn auf
https://www.reichelt.de> als Suchbegriff \"Schalter rot 60V\" eingibt,
findet man durchaus rote Schalter, die für 60V ausgelegt sind.

Auch welche für 65V?

Nein - wieso sollte bei Suche nach \"60V\" auch welche für \"65V\" kommen?

Weil Schalter für 65V auch für 60V taugen - umgekehrt aber eher nicht.

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 20.04.22 um 17:33 schrieb Arno Welzel:

Ich finde es - ehrlich gesagt - befremdlich, wenn mir als rechtmäßigem
Eigentümer ein Computer, mit dem man praktischerweise auch telefonieren
kann, Administratorrechte verweigert um ihm diverse Gängelungsmaßnahmen und
Unzulänglichkeiten auszutreiben, die der Hersteller entweder vorsätzlich
oder versehentlich einprogrammiert hat.

Du darfst auch als Eigentümer eines Autos nicht beliebige Dinge damit
anstellen, sondern musst Umbauten ggf. beim TÜV anmelden und musst damit
rechnen, dass die Betriebserlaubnis erlischt, wenn Du das Fahrzeug all
zu kreativ modifizierst.

Bei Smartphones gibt es andere Regularien, wie maximale Sendeleistung,
Lizenzen für die Nutzung bestimmter Dienste, das Verhalten des Geräts im
Mobilfunknetz usw. - würde man pauschal jedem Nutzer alle Rechte
einräumen - also auch denen, die technisch wenig bis gar keine Ahnung
daovn haben, was sie damit anrichten können, auf dem Gerät beliebig
Dinge zu verändern - wäre das nicht wirklich gut zu kontrollieren.

Völlig anderes Thema. Der Nutzer möchte typischerweise gerne das
Betriebssystem des Geräts ändern oder austauschen, typischerweise
Android und Verwandte. Das gesamte Funkgedöns (baseband device) ist ein
eigenständiges Gerät, aus der Sicht des Betriebssystems so was wie ein
Modem, dem man Befehle gibt wie \"Verbindung aufbauen\" etc., was es
eigenständig im Rahmen der Specs und nationalen Regularien tut.
Theoretisch kann man auch an der baseband firmware rumfummeln, das tun
aber die wenigsten. Und selbst wenn, ist das eine komplett andere
Baustelle als Bootloader und OS.

Weiterhin hat auch kaum ein Hersteller und Mobilfunkanbieter große Lust
auf den Support, wenn Kunden sich ihre Geräte so vermurkst haben, dass
bestimmte Dienste nicht mehr nutzbar sind oder das Ding komplett
\"gebrickt\" ist und nur noch Sondermüll darstellt.

Hab ich noch nicht gehört, daß das irgendwo ein Thema wäre. Wenn du dein
Gerät versaubeutelt hast, wird dir der Hersteller dir sicherlich gerne
es kostenpflichtig reparieren, es in den Werkszustand zurückversetzen,
oder dir ein neues verkaufen.

Es ist natürlich theoretisch *denkbar*, daß bei einem Hersteller viele
Kunden mit gebricktem Gerät während der Garantiezeit auflaufen,
behaupten von nichts zu wissen, und der Hersteller hat darauf keinen
Bock. Dann hätte der Hersteller aber vielleicht besser seine Energie auf
einen zuverlässigen recovery mode im bootloader verwenden sollen -
andere schaffen das ja auch.

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:
Helmut Schellong schrieb:

Conrad hat die Absicht, weitere B2B-Filialen zu eröffnen, eben mitgeteilt.

Nunja, Statements mit \"Absicht\" kennen wir ja.

Eins hat mit einer offenbar unabsichtlich/unbeabsichtigt gebauten Mauer geendet.

Ja, das halt mal passieren: Da lagen Steine rum und Kalk, den Maurern war
langweilig und das Bier war auch alle. Tja, schon passiert eine Mauer.

SCNR,
Alex.
--
\"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work.\" -- Thomas A. Edison
 
Volker Bartheld wrote:
> Nur im B2C-Umfeld scheint das überhaupt kein Problem zu sein.

Ja. Leider nicht ohne Grund. Bedanke Dich beim amerikanischen
Konsumentenrecht und den dortigen Anwaltshyänen. (Nicht daß die hiesigen
Aasgeier besser wären, man beschränkt nur ein kleines Wenig mehr ihre
immer noch reichhaltigen Möglichkeiten für Plünderungstouren.)


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \\ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
 
On 20 Apr 22 at group /de/sci/electronics in article jcatv3FprchU1@mid.individual.net
<hurga-news2@tigress.com> (Hanno Foest) wrote:

Am 20.04.22 um 17:20 schrieb Arno Welzel:

Korrektur: auf Suchen kann man wohl nicht verlinken, aber wenn auf
https://www.reichelt.de> als Suchbegriff \"Schalter rot 60V\" eingibt,
findet man durchaus rote Schalter, die für 60V ausgelegt sind.

Auch welche für 65V?

Nein - wieso sollte bei Suche nach \"60V\" auch welche für \"65V\" kommen?

Weil Schalter für 65V auch für 60V taugen - umgekehrt aber eher nicht.

So genau fickt kein Edelmann!


Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
Am 20.04.22 um 19:45 schrieb Hanno Foest:

Am 20.04.22 um 17:33 schrieb Arno Welzel:
Bei Smartphones gibt es andere Regularien, wie maximale Sendeleistung,
Lizenzen für die Nutzung bestimmter Dienste, das Verhalten des Geräts im
Mobilfunknetz usw. [...]

Völlig anderes Thema. Der Nutzer möchte typischerweise gerne das
Betriebssystem des Geräts ändern oder austauschen, typischerweise
Android und Verwandte. Das gesamte Funkgedöns (baseband device) ist ein
eigenständiges Gerät, aus der Sicht des Betriebssystems so was wie ein
Modem, dem man Befehle gibt wie \"Verbindung aufbauen\" etc., was es
eigenständig im Rahmen der Specs und nationalen Regularien tut.
Theoretisch kann man auch an der baseband firmware rumfummeln, das tun
aber die wenigsten. Und selbst wenn, ist das eine komplett andere
Baustelle als Bootloader und OS.

So theoretisch ist das auch wieder nicht. Viele Custom-ROMs empfehlen
ganz ausdrücklich ein Update der Modem-Firmware, und dann stellt sich
schon die Frage, ob die zumeist angebotene China-Firmware in deutschen
Mobilfunknetzen wirklich ganz frei von Nebenwirkungen ist.


Weiterhin hat auch kaum ein Hersteller und Mobilfunkanbieter große Lust
auf den Support, wenn Kunden sich ihre Geräte so vermurkst haben, dass
bestimmte Dienste nicht mehr nutzbar sind oder das Ding komplett
\"gebrickt\" ist und nur noch Sondermüll darstellt.

Hab ich noch nicht gehört, daß das irgendwo ein Thema wäre. Wenn du dein
Gerät versaubeutelt hast, wird dir der Hersteller dir sicherlich gerne
es kostenpflichtig reparieren, es in den Werkszustand zurückversetzen,
oder dir ein neues verkaufen.

Was Änderungen durch den Endkunden angeht, ja.

Problematischer wird es, wenn Zwischenhändler systematisch veränderte
Firmware aufspielen und damit Schadsoftware in Umlauf bringen oder durch
Änderungen an den vorinstallierten Apps Sponsoring-Verträge unterlaufen.
Der Shitstorm fällt dann auf den Hersteller zurück.

Das dürfte der primäre Grund sein, warum z.B. Xiaomi bei der
Bootloader-Freischaltung den Aufriß mit Kundenaccount und Wartezeit macht.
 
On Wed, 20 Apr 2022 19:45:09 +0200, Hanno Foest wrote:
Am 20.04.22 um 17:33 schrieb Arno Welzel:
Ich finde es - ehrlich gesagt - befremdlich, wenn mir als rechtmäßigem
Eigentümer ein Computer, mit dem man praktischerweise auch telefonieren
kann, Administratorrechte verweigert um ihm diverse Gängelungsmaßnahmen und
Unzulänglichkeiten auszutreiben, die der Hersteller entweder vorsätzlich
oder versehentlich einprogrammiert hat.
Du darfst auch als Eigentümer eines Autos nicht beliebige Dinge damit
anstellen, sondern musst Umbauten ggf. beim TÜV anmelden

Ich wüßte aber kein Gesetz in der Straßenverkehrs- oder -zulassungsordnung,
das mir oder sonst einem qualifizierten Mechaniker verbietet, originale
oder originalidentische Ersatzteile einzubauen. Außerdem gibt es (aus
gutem Grund) nur eine Handvoll von Dingen, die die Betriebserlaubnis
erlöschen lassen, meist handelt es sich da um sicherheits- oder
emissionsrelevante Teile. Wenn ich also entscheide, den Dachhimmel mit
Alcantara zu beziehen, dann ist mir das durchaus erlaubt. Ich darf auch
den rechten Seitenspiegel ersatzlos abbauen *) oder statt der
Nebelscheinwerfer einen Stöpsel reinstecken.

und musst damit rechnen, dass die Betriebserlaubnis erlischt, wenn Du
das Fahrzeug all zu kreativ modifizierst.

Was dennoch kein Grund ist, von mir ein polizeiliches Führungszeugnis oder
einen Meisterbrief zu verlangen, Alcantarastoffe nur an zertifizierte
Unternehmen der KFZ-Industrie abzugeben oder den rechten Seitenspiegel mit
Sicherheitsschrauben zu befestigen, weil es ja sein könnte, daß wer macht,
was er nicht machen darf.

Bei Smartphones gibt es andere Regularien, wie maximale Sendeleistung,
Lizenzen für die Nutzung bestimmter Dienste, das Verhalten des Geräts im
Mobilfunknetz usw.

.... welche vom Layer des Betriebssystems nahezu vollständig entkoppelt
sind. Vielleicht gelegentlich anschauen, wie man mit den Basebandservices
oder der SIM-Karte kommuniziert. Da kaufst Du eine Platine oder auch nur
einen Chip **) und ab gehts - ganz ohne Tatsch und Wisch und Bunt.

>> würde man pauschal jedem Nutzer alle Rechte einräumen

Darum geht es nicht. Zumindest mir nicht. Mir geht es darum, daß ich nicht
im Handstand durch 10 brennende Ringe hüpfen, einen Privacy-Striptease
machen und 1001 Warnungsdialoge abnicken will, wenn Dinge zu tun sind, für
die ich unglücklicherweise root sein muß. Eine Warnung ist OK, man kann es
aber sicher auch übertreiben.

Völlig anderes Thema. Der Nutzer möchte typischerweise gerne das
Betriebssystem des Geräts ändern oder austauschen, typischerweise
Android und Verwandte. Das gesamte Funkgedöns (baseband device) ist ein
eigenständiges Gerät, aus der Sicht des Betriebssystems so was wie ein
Modem, dem man Befehle gibt wie \"Verbindung aufbauen\" etc., was es
eigenständig im Rahmen der Specs und nationalen Regularien tut.

So siehts aus.

Weiterhin hat auch kaum ein Hersteller und Mobilfunkanbieter große Lust
auf den Support

Je nun. Niemand zwingt den Hersteller, für gerootete Geräte mit entsperrtem
Bootloader irgendwelchen (kostenlosen!) Support zu übernehmen. Sonst ist
man doch auch nicht so einfallslos, wenn es um die automatische Klärung
der Frage \"Haste dran rumgespielt?\" geht.

Wenn du dein Gerät versaubeutelt hast, wird es dir der Hersteller
sicherlich gerne kostenpflichtig reparieren, es in den Werkszustand
zurückversetzen, oder dir ein neues verkaufen.

Sehe ich auch so.

Es ist natürlich theoretisch *denkbar*, daß bei einem Hersteller viele
Kunden mit gebricktem Gerät während der Garantiezeit auflaufen,
behaupten von nichts zu wissen, und der Hersteller hat darauf keinen
Bock. Dann hätte der Hersteller aber vielleicht besser seine Energie auf
einen zuverlässigen recovery mode im bootloader verwenden sollen -
andere schaffen das ja auch.

Oder er brennt irgendeine Softfuse durch, was sich in der angezeigten
Geräte-ID manifestiert, die man zur Eröffnung eines Supporttickets
benötigt. Ey, wie schwer kann das wohl sein, wenn ein Festplatten- oder
Digitalkamerahersteller anhand der Seriennummer herausfinden kann, daß das
fragliche Produkt grauimportiert wurde oder sich schon außerhalb der für
diese Region gültigen Gewährleistungsfristen befindet?

Volker

*) Ja, es gibt hier wieder Finessen, die mit der uneingeschränkten Sicht
nach hinten durch den Innenspiegel zusammenhängen. Aber wir wollen das
Thema vielleicht auch nicht überstrapazieren.

**) https://www.engineersgarage.com/gsm-gprs-module-all-you-need-to-know/
https://electroslab.com/products/wireless-module-a7-gsm-gprs-gps-3-in-1-module
 
On Thu, 21 Apr 2022 10:52:01 +0200, Hergen Lehmann wrote:
Viele Custom-ROMs empfehlen ganz ausdrücklich ein Update der
Modem-Firmware, und dann stellt sich schon die Frage, ob die zumeist
angebotene China-Firmware in deutschen Mobilfunknetzen wirklich ganz
frei von Nebenwirkungen ist.
[...]
Problematischer wird es, wenn Zwischenhändler systematisch veränderte
Firmware aufspielen [...] Der Shitstorm fällt dann auf den Hersteller
zurück.

Das sind natürlich alles vollkommen valide Punkte und für mich bereits
ausschlaggebend, kein bis oben hin mit Schnüffel-Apps verseuchtes
Bloatware-Smartphone zu kaufen und den Plan zu hegen, darauf dann umgehend
das Betriebssystem zu ersetzen. Der Plunder darf wegen mir gerne im Regal
verschimmeln.

Noch gibt es ja Optionen. Man sagte mir z. B. das Nokia 2.4 sei ganz
brauchbar für den Pragmatiker. Keine Ahnung, ob das G10 auch taugt, mich
stößt eigentlich schon das Kamerageschwür ab. Wenn aber ein Rezensent sagt
\"Für meine Mutti gekauft, bis jetzt keine Beschwerden\", dann wirds wohl
auch für den Papi taugen.

Volker
 
Am 21.04.22 um 10:52 schrieb Hergen Lehmann:

Bei Smartphones gibt es andere Regularien, wie maximale Sendeleistung,
Lizenzen für die Nutzung bestimmter Dienste, das Verhalten des Geräts im
Mobilfunknetz usw. [...]

Völlig anderes Thema. Der Nutzer möchte typischerweise gerne das
Betriebssystem des Geräts ändern oder austauschen, typischerweise
Android und Verwandte. Das gesamte Funkgedöns (baseband device) ist
ein eigenständiges Gerät, aus der Sicht des Betriebssystems so was wie
ein Modem, dem man Befehle gibt wie \"Verbindung aufbauen\" etc., was es
eigenständig im Rahmen der Specs und nationalen Regularien tut.
Theoretisch kann man auch an der baseband firmware rumfummeln, das tun
aber die wenigsten. Und selbst wenn, ist das eine komplett andere
Baustelle als Bootloader und OS.

So theoretisch ist das auch wieder nicht. Viele Custom-ROMs empfehlen
ganz ausdrücklich ein Update der Modem-Firmware, und dann stellt sich
schon die Frage, ob die zumeist angebotene China-Firmware in deutschen
Mobilfunknetzen wirklich ganz frei von Nebenwirkungen ist.

Komplexes Thema. Der Falle, den ich meinte, und der IMO der Normalfall
ist, besteht darin, daß sich jemand in D ein regulär in den Handel
gekommenes Gerät besorgt (im Laden gekauft, auf Amazon, gebraucht auf
ebay...) und dann ein alternatives OS aufspielt, weil es keine regulären
Updates mehr gibt, oder weil er einfach einen besonderen Geschmack hat.
Das betrifft die Baseband-Firmware nicht die Bohne - die bleibt die
gleiche, als ob er das alte OS weiterbenutzt hätte.

Bei China-Direktimporten magst du recht haben. Das ist aber dann kein
fundamental anderes Thema, als wenn die Chinesen auf alles CE
draufstempeln, was nicht bei drei aufm Baum ist: Das juckt die Wenigsten
dort, und ich halte es für eher unwahrscheinlich, daß es ein Versuch
chinesischer Firmen ist, durch gesperrte Bootloader proaktiv im Sinne
deutscher Regulierungsbehörden zu handeln. Zumal es die Situation nicht
verbessert, wenn das Importhandy mit gurkiger Firmware mangels
Änderungsmöglichkeit im Ursprungszustand benutzt wird.

Wobei ich nicht weiß, inwiefern Regulierungsbehörden Baseband-Firmware
überhaupt auf dem Schirm haben. Ich kann mir kaum vorstellen, daß die
Personal und Wissen haben, da irgendeine Art von Abnahme oder gar
Zertifizierung durchzuführen. Die werden höchstens irgendwem auf die
Finger hauen, wenn es Probleme gibt. Oder? Weiß jemand mehr?

Updates werden immer empfohlen, egal ob Firmware oder sonstwas. Ist
typischerweise auch richtig, denn meist hat das Update ja einen Grund.
Andererseits gibt es viele Leute, die ihre Handies nie updaten. OK,
dürfte mit OTA Updates besser geworden sein. Aber auch da ist irgendwann
Schluß. Und wenn die letzte verfügbare Firmware nicht so gut war...

Problematischer wird es, wenn Zwischenhändler systematisch veränderte
Firmware aufspielen und damit Schadsoftware in Umlauf bringen oder durch
Änderungen an den vorinstallierten Apps Sponsoring-Verträge unterlaufen.
Der Shitstorm fällt dann auf den Hersteller zurück.

Das dürfte der primäre Grund sein, warum z.B. Xiaomi bei der
Bootloader-Freischaltung den Aufriß mit Kundenaccount und Wartezeit macht.

OK, ich hatte jetzt nur an OS Tausch gedacht, aber klar, sowas geht
natürlich noch obendrein. Wobei ich mir kaum vorstellen kann, daß
angesichts der ganzen Grütze, die Xiaomi ab Werk installiert,
irgendwelche Extra-Malware noch auffällt. Ich würde da eher in der
Richtung denken, daß die Subventionierung von China-Handies durch den
ganzen datensammelnden Schießdreck, der da standardmäßig installiert
ist, nicht mehr funktioniert, wenn Zwischenhändler stattdessen was
neutrales installieren.

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 21.04.22 um 11:58 schrieb Hanno Foest:

Am 21.04.22 um 10:52 schrieb Hergen Lehmann:
So theoretisch ist das auch wieder nicht. Viele Custom-ROMs empfehlen
ganz ausdrücklich ein Update der Modem-Firmware, und dann stellt sich
schon die Frage, ob die zumeist angebotene China-Firmware in deutschen
Mobilfunknetzen wirklich ganz frei von Nebenwirkungen ist.

Komplexes Thema. Der Falle, den ich meinte, und der IMO der Normalfall
ist, besteht darin, daß sich jemand in D ein regulär in den Handel
gekommenes Gerät besorgt (im Laden gekauft, auf Amazon, gebraucht auf
ebay...) und dann ein alternatives OS aufspielt, weil es keine regulären

Der Normalfall ist, das das Gerät mit dem Betriebssystem benutzt wird,
mit dem es verkauft wurde. Mit viel Glück gibt es noch ein OTA-Update
durch den Hersteller.
Danach betreibt der ONU das Gerät mit veralteter Software so lange
weiter, bis es zu Bruch geht, der Speicher voll ist, oder das soziale
Umfeld nach einer neuen Schwanzverlängerung verlangt.


Updates mehr gibt, oder weil er einfach einen besonderen Geschmack hat.
Das betrifft die Baseband-Firmware nicht die Bohne - die bleibt die
gleiche, als ob er das alte OS weiterbenutzt hätte.

Wie gesagt: Oft steht in der Installationsanleitung für alternative
Betriebssysteme, man möge doch bitte auch die neueste Baseband-Firmware
von <Link> aufspielen.


draufstempeln, was nicht bei drei aufm Baum ist: Das juckt die Wenigsten
dort, und ich halte es für eher unwahrscheinlich, daß es ein Versuch
chinesischer Firmen ist, durch gesperrte Bootloader proaktiv im Sinne
deutscher Regulierungsbehörden zu handeln.

Nein, die handeln proaktiv zu ihrem eigenen Schutz.
Auch den namhaften chinesischen Marken tut es weh, wenn Gerüchte über ab
Handel vorinstallierte Schadsoftware in Umlauf geraten oder wenn
Sponsoren aussteigen, weil ihre Software-Beigaben nicht zum Endkunden
gelangen.


Wobei ich nicht weiß, inwiefern Regulierungsbehörden Baseband-Firmware
überhaupt auf dem Schirm haben. Ich kann mir kaum vorstellen, daß die
Personal und Wissen haben, da irgendeine Art von Abnahme oder gar
Zertifizierung durchzuführen. Die werden höchstens irgendwem auf die
Finger hauen, wenn es Probleme gibt. Oder? Weiß jemand mehr?

Die Behörde wird normalerweise erst aktiv, wenn es Störungen gibt.
Das ist 4G/5G-Netzen unwahrscheinlich, da Endgeräte grundsätzlich erst
nach Aufforderung durch die Basisstation mit der durch diese
zugewiesenen Frequenz und Sendeleistung senden.
Wahrscheinlicher ist, das man mit der falschen Baseband-Firmware
vermehrt Funklöcher beobachtet, da die konfigurieren Frequenzbänder für
den Basisstations-Suchlauf nicht stimmen.

Die Kompatibilität zum Netz wird meines Wissens von den Netzbetreibern
geprüft, und die namhaften Marken werden den Teufel tun, da Scheiße zu
liefern - sie wollen schließlich auch im nächsten Jahr noch im
lukrativen Geschäft mit Vertragshandies mitspielen.


Das dürfte der primäre Grund sein, warum z.B. Xiaomi bei der
Bootloader-Freischaltung den Aufriß mit Kundenaccount und Wartezeit
macht.

OK, ich hatte jetzt nur an OS Tausch gedacht, aber klar, sowas geht
natürlich noch obendrein. Wobei ich mir kaum vorstellen kann, daß
angesichts der ganzen Grütze, die Xiaomi ab Werk installiert,
irgendwelche Extra-Malware noch auffällt.

Ich besitze drei Xiaomi-Geräte und hatte in der Hinsicht nie Ärger. Das
MIUI ist halt gewöhnungsbedürftig (das ist Samsung auch!), und es war
der für Europa übliche Google-App-Rundumschlag drauf.
Allerdings hatte ich immer penibel darauf geachtet, eine für den
globalen Markt bestimmte Gerätevariante und nicht die Chinaversion zu
kaufen.


Ich würde da eher in der
Richtung denken, daß die Subventionierung von China-Handies durch den
ganzen datensammelnden Schießdreck, der da standardmäßig installiert
ist, nicht mehr funktioniert, wenn Zwischenhändler stattdessen was
neutrales installieren.

Ja. Wie gesagt, Selbstschutz. Das Freischalten muss zumindest so
umständlich sein, das ein Zwischenhändler die Idee, das zigtausendfach
zu machen, wieder verwirft.
 
On Thu, 21 Apr 2022 14:19:47 +0200, Hergen Lehmann wrote:
Wobei ich mir kaum vorstellen kann, daß
angesichts der ganzen Grütze, die Xiaomi ab Werk installiert,
irgendwelche Extra-Malware noch auffällt.
Ich besitze drei Xiaomi-Geräte und hatte in der Hinsicht nie Ärger. Das
MIUI ist halt gewöhnungsbedürftig (das ist Samsung auch!), und es war
der für Europa übliche Google-App-Rundumschlag drauf.
Allerdings hatte ich immer penibel darauf geachtet, eine für den
globalen Markt bestimmte Gerätevariante und nicht die Chinaversion zu
kaufen.

Ich hatte für meine namenlose Bekannte damals ein sog. \'Xiaomi Redmi 9
3+32GB/4+64GB Handy 6,53\" Dual SIM 5020mAh Smartphone EU Version\' als
günstigstes Smartphone nach 3G-Abschaltung und Ersatz ihres Nokia 3720
Classic für exakt 108¤ beim eBay-Verkäufer \"xiaomismartstore\"
(https://www.ebay.de/str/xiaomismartstore) gekauft.

Aus gutem Grund - und weil das Gerät via Amazon nicht verfügbar war.

Dennoch mußte ich danach die offensichtlichen Kackvögel rauskicken
(Youtube, Facebook, Tiktok, Bezahlfunktionen, Whatsapp, China-Only-Apps,
....) und es war das übliche Elend mit ADB und 1001 Foreneinträgen, welche
Xiaomi-Apps denn nun zum Betrieb unverzichtbar und welche verschmerzbar
seien.

Da hatte man dann die Qual der Wahl bei...

com.mi.android.globalminusscreen | App Vault
com.mi.android.globalFileexplorer| Mi File Manager
com.mi.android.globallauncher | POCO Launcher
com.mi.globalbrowser | Mi Browser
com.mipay.wallet.in | Mi Wallet (India)
com.miui.analytics | MIUI Analytics (spyware)
com.miui.backup | Backup app
com.miui.bugreport | Bug reporting app
com.miui.calculator | Mi Calculator
com.miui.cleanmaster | System Cleaner
com.miui.cloudbackup | Cloud Backup service
com.miui.cloudservice | Cloud service
com.miui.micloudsync | Cloud Sync
com.miui.cloudservice.sysbase | Cloud service
com.miui.compass | MIUI Compass
com.miui.fm | MIUI FM
com.miui.freeform | MIUI Picture in Picture service
com.miui.hybrid | Quick Apps (data mining app)
com.miui.hybrid.accessory | Quick Apps (data mining app)
com.miui.micloudsync
com.miui.miservice | Services & feedback
com.miui.mishare.connectivity | Mi Share
com.miui.miwallpaper | Wallpaper app (may not change lockscreen wallpaper after)
com.miui.msa.global | MSA or MIUI Ad Services
com.miui.notes | Notes
com.miui.phrase | Frequent phrases
com.miui.player | Music Player
com.xiaomi.payment
com.xiaomi.miplay_client | MiPlayClient
com.xiaomi.simactivate.service | Xiaomi SIM Activate Service (find my phone for xiaomi)
com.mipay.wallet.in | Mi Pay
com.miui.analytics | Analytics (spyware)

.... die besser erst investigativ deaktiviert und nur dann gelöscht werden
wollen, wenn es kein Fehlverhalten gibt. Auf [1] gibt es dazu auch noch
ein paar Hinweise.

Leider ist \"deaktiviert\" im Falle dieses komischen miui.daemon komplett
wirkungslos. Der schaltet sich einfach wieder an, wenn man ihn braucht.
Und manche Schnüffelsoftware sei sogar auf Treiberebene, d. h. unterhalb
der Apps versenkt.

Und dennoch kommt immer mal wieder ein Hinweis, den \"Cleaner\" zu benutzen
(com.miui.cleanmaster wieder auto-aktiviert?) und daß man doch dieses oder
jenes Update aufspielen soll. Mir war das dann nach fast zwei Tagen
Gehampel (incl. der Vergabe von Zugriffsrechten für Apps, der Suche nach
einem Kalender/Notiz-/Adreßbuch welches nicht irgendwelche Cloudfunktionen
nutzt aber dennoch zu Backupzwecken standardkonforme Dateien exportiert)
echt zu blöd.

Lesson learned: No Xiaomi for /me.

Volker

[1] https://gist.github.com/undefinedroot/89fb6f7f81f36d93844cf279961cde25
 

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