Bodenmikrofon bauen...

Hi Michael,
Vor allem dürfte mein Aufbau die mechanische Resonanzfrequenz massiv
nach unten verschoben haben, schließlich habe ich die schwingende
Masse um Faktor 100..10000 erhöht.

Das ist in erster Linie eine Vermutung.

Sag mir Gründe, warum es anders sein soll.
Die Resonanzfrequenz einer (Piezo)-Scheibe wird im Wesentlichen durch
die schwingende Masse und die Geometrie bzw. Federkonstante der Scheibe
beeinflusst.
Letztere hat sich nur leicht verändert, die Masse stark. Ich sehe keinen
Grund, an meiner Aussage zu zweifeln.

Die Impedanz einer Piezoscheibe ist nicht unwesentlich von ihrer
akustischen Umgebung abhängig. Wenn Du den Rand fixierst oder
meinetwegen auch die Mitte, dann wirst Du völlig andere
Resonanzfrequenzen erhalten. Insofern ist eine Angabe zu irgendeiner
Resonanz ohne Referenz so sinnvoll, wie \"nachts ist es kälter als draußen\"

Die Einkopplung von Körperschall anstelle von Luftschall allein ändert
die Verhältnisse noch viel mehr. Da ist die Resonanz der Lufteinkopplung
mit deren Resonanzgeschehen noch schlimmer, weil ein Störeffekt.
Deswegen hätte ich diesen Einkopplungspfad mechanisch begrenzt, statt
befördert, wie es bei Deiner Anordnung passiert.

Habe ich doch gar nicht. Das Thema mit der Resonanzfrequenz kam von
Helmut. Er hatte von der Resonanzfrequenz der nackten Scheibe
geschrieben, die in meinem Aufbau ganz sicher keine Rolle mehr spielt.

Da sind wir uns sehr einig.

Aber wenn wir schon dabei sind: beim Aufsetzen und Abheben des Mikrofons
kann ich ein Nachschwingen hören.

Klar. Das hast Du regelrecht provoziert ;-)

Marte
 
Enrik Berkhan schrieb:
Kann ich auch bestätigen. Wenn man die Tonspur vom Video in Audacity
wirft und sich die einfache Spektraldarstellung ansieht, dann ist in dem
Bereich, in dem man wohl den Rohrbruch hört, ein deutlicher Streifen um
500 oder 600Hz.

Das gilt halt für diesen Rohrbruch ;-)

Oder es ist halt ein Resonanzgebiet des Sensors/µkrofons.

--
mfg Rolf Bombach
 
Am 19.07.2023 um 08:59 schrieb Marte Schwarz:
Hallo Michael,

Körperschall ist auch jenseits der Schallgeschwindigkelit eine ganz
andere Baustelle.

Enthält dieser Satz nicht einen Widerspruch in sich?

Der da wäre?

Der Widerspruch ist für mich, dass Köperschall jenseits der
Schallgeschwindigkeit zumindest mit meinem Wissen, nicht vereinbar ist.
Genauso wie Licht jenseits der Lichtgeschwindigkeit keinen Sinn macht.

unter https://de.wikipedia.org/wiki/Schallkennimpedanz

ist klar, dass die Schallgeschwindigkeit zwar ein Parameter der Impedanz
ist, die Dichte aber ein Zweiter. Das wird oft vergessen. Gerade wenn
man Impedanzen in Gasen mit denen von Festkörpern vergleicht, ist die
alleinige Betrachtung der Schallgeschwindigkeit sehr irreführend.

Luft liegt in der Größenordnung von 420 Ns/m³, Messing liegt eher bei
40.000.000 Ns/m³. Steine, Erdreich und Asphalt dürften mehr oder weniger
zwischen 10.MNs/m³ und 40 MNs/m³ liegen.
Der Unterschied in der Schallgeschwindigkeit ist dagegen fast
vernachlässigbar.

Aber was hat das mit Körperschall jenseits der Schallgeschwindigkeit =
Überschallgschwindigkeit zu tun.

Oder wars nur unglücklich formuliert und ich verstehe gerade was ganz
falsch?

--
Michael
 
Am 18.07.2023 um 07:55 schrieb Marte Schwarz:
Hi Michael,
[...]
Habe ich doch gar nicht. Das Thema mit der Resonanzfrequenz kam von Helmut. Er hatte von der
Resonanzfrequenz der nackten Scheibe geschrieben, die in meinem Aufbau ganz sicher keine Rolle
mehr spielt.

+1

Gibst Du hier ein gute Note für eine falsche Aussage? (Helmut -> Resonanzfrequenz)


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong
 
Am 19.07.2023 um 08:31 schrieb Marte Schwarz:
Hallo Helmut,

Generell macht man gar nichts. Man macht etwas, weil man etwas
erreichen will.

Nein, man macht sehr vieles generell.
Es ist absolut üblich (>95%), bei OPV auf Vcc/2 einzustellen.

Das ist abgesehen bei R2R OPs meistens eine schlechte Idee. Wer den verbreiteten LM324 bei 5 V
einsetzt, kann z. B. Spannungen unter 0,6 V nur in speziellen Situationen sicher ausgeben und
oberhalb 3,8 V (laut Datenblatt 3,5 V) willst Du auch nichts mehr verarbeiten. Demnach wäre es
sinnlos, den Arbeitspunkt symmetrisch bei 2,5 V zu setzen, der wird bei ca. 2 V deutlich besser
aufgehoben sein.

Es ist ein ganz schwaches Argument, mit einem OPV für +-15V mit Single 5V aufzutreten.
Das ist ein sehr alter OPV, der nicht Rail-to-Rail Input und Output hat.
Bei 5V einzeln wird es halt unsymmetrisch.

Dem folgend sind bei +-Doppelspannungen die Spannungen gleich, in fast allen Fällen.

fast nie, sofern man nicht symmetrisch arbeitende OPs nutzt.

Geschätzt >99% aller Doppelspannungs-Transformatoren haben 2 gleiche Ausgangs-Spannungen.
Ob es nun Block, Sedlbauer, ... ist - 100% gleiche Doppelspannungen.

\"Sedlbauer 825053 Ringkerntransformator 2 x 115V 2 x 30 V/AC 300 VA 5A\"
Etwa 200 verschiedene Trafos - zu 100% gleiche Doppelspannungen.
Ich weiß echt nicht, wovon Du träumst.

Hunderte Schaltungsbeispiele habe ich in OPV-Datenblättern gesehen.
Wenn es kein ausdrücklicher Einzelspannungs-OPV war: zu 100% gleiche Doppelspannungen.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong
 
Hi Michael,
Aber was hat das mit Körperschall jenseits der Schallgeschwindigkeit =
Überschallgschwindigkeit zu tun.

Dann trennt uns der Gebrauch des Begriffs \"jenseits\" ;-)
Ich bin ganz bei Dir, was die Ausbreitungsgeschwindigkeit betrifft, das
wäre ja in der Tat komisch. Ich hatte das \"jenseits\" im Sinne von
\"darüber hinaus\" thematisch gemeint, wie meine jüngeren Kommentare zeigen.

Oder wars nur unglücklich formuliert und ich verstehe gerade was ganz
falsch?

Sonst hätte ich es ja nicht erklären müssen ;-)

Marte
 
Am 19.07.2023 um 09:07 schrieb Marte Schwarz:
Hi Michael,
Vor allem dürfte mein Aufbau die mechanische Resonanzfrequenz massiv
nach unten verschoben haben, schließlich habe ich die schwingende
Masse um Faktor 100..10000 erhöht.

Das ist in erster Linie eine Vermutung.

Sag mir Gründe, warum es anders sein soll.
Die Resonanzfrequenz einer (Piezo)-Scheibe wird im Wesentlichen durch
die schwingende Masse und die Geometrie bzw. Federkonstante der
Scheibe beeinflusst.
Letztere hat sich nur leicht verändert, die Masse stark. Ich sehe
keinen Grund, an meiner Aussage zu zweifeln.

Die Impedanz einer Piezoscheibe ist nicht unwesentlich von ihrer
akustischen Umgebung abhängig. Wenn Du den Rand fixierst oder
meinetwegen auch die Mitte, dann wirst Du völlig andere
Resonanzfrequenzen erhalten. Insofern ist eine Angabe zu irgendeiner
Resonanz ohne Referenz so sinnvoll, wie \"nachts ist es kälter als draußen\"

Stimmt. Allerdings scheint das in den Datenblättern Usus zu sein:
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/B400/EKULIT-190050.pdf

Im Beispiel steht nichtmal drin, dass das die Resonanzfrequenz ist.

nicht viel besser:
https://www.farnell.com/datasheets/360633.pdf

Aber hier ist das Messverfahren beschrieben:
https://www.cuidevices.com/product/resource/ceb-27d44.pdf

Die Einkopplung von Körperschall anstelle von Luftschall allein ändert
die Verhältnisse noch viel mehr. Da ist die Resonanz der Lufteinkopplung
mit deren Resonanzgeschehen noch schlimmer, weil ein Störeffekt.
Deswegen hätte ich diesen Einkopplungspfad mechanisch begrenzt, statt
befördert, wie es bei Deiner Anordnung passiert.

Wie hättest Du das gemacht (Einkopplung von Luftschall begrenzt)?

Aber wenn wir schon dabei sind: beim Aufsetzen und Abheben des
Mikrofons kann ich ein Nachschwingen hören.

Klar. Das hast Du regelrecht provoziert ;-)

Ist halt kein gedämpftes System.
Ich könnte jetzt natürlich von oben Schaumstoff oder so
auflegen/draufdrücken.

Aber letztlich will ich damit Rohrbrüche hören und offensichtlich muss
man sich dafür nicht viel Mühe im mechanischen Aufbau geben.


--
Michael
 
Am 18.07.2023 um 20:47 schrieb Helmut Schellong:
Am 18.07.2023 um 16:56 schrieb Michael S.:
[...]
https://magentacloud.de/s/Eg8idByd7BA4EJy
Da ist eine Datei ``loetenM8.jpg´´.

Vorstehend ist nach Ankündigung vor Tagen nun das Resultat vorhanden.

Wichtigste Aussagen:
Die Schraube ist fest verlötet, obwohl dies wegen der besonderen
Lötmethode nicht danach aussehen mag.
Der Piezo hat keinen Schaden genommen, auch nicht ein wenig.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong
 
Am 19.07.2023 um 08:37 schrieb Marte Schwarz:
Hi Michael,

Stelle ich den Arbeitspunkt auf Vcc/2, dann wird jedes mV
Versorgungsrippel mit 0,5mV auf den Verstärkereingang übertragen.
Mache ich das aber 1:10, dann werden aus 1mV Vcc-Rippel eben nur noch
100µV Verstärkereingangsrippel.

Dann lieber den Ripple bekämpfen, statt den Aussteuerbereich begrenzen.

Im Grenzbereich braucht man vielleicht auch beides

Ansonsten sehe ich keine Nachteile dieser Umsetzung. Ihr?

Ggf. der begrenzte Aussteuerbereich.

Spielt bei meiner Dimensionierung und Anwendung keine Rolle.
Schlimmer ist die zweifache Einstellung eines Arbeitsbereiches, wo Du
deren Toleranz voll verstärkst. Das geht bei einer Verstärkung von 6
wahrscheinlich noch gut, bei 1000 ziemlich sicher nicht.

Das war mit klar und hatte ich im Blick.

Die von mir umgesetzte Schaltung war ein Versuch, auf der vorhandenen
kleinen Lochraster-Leiterplatte mit möglichst wenigen Bauteilen nochmal
was rauszuholen.
Damit bin ich an Grenzen gestoßen. Beliebig oft umlöten geht auch nicht
und deshalb habe ich das dann auch abgebrochen.

Will man es richtig machen, würde ich auch ganz anders ansetzen, z.B. mit:
- stabilisierter Vcc/2 als Referenz für den kompletten Audio-Pfad
- Abblocken von Vcc und Vss jeweils gegen Vcc/2
- Niederimpedante Erzeugung von Vcc und Vss mit ordentlich Kapazität dran
- Jegliche Arbeitspunkteinstellung nicht mit Widerständen direkt gegen
Vcc/Vss sondern mit T-Filter oder Ähnlichem.
- Den Verstärkerstufen einen sinnvollen Frequenzgang spendieren und
DC-Verstärkung auf 1 oder kleiner setzen.
- Der MAX würde rausfliegen
- Ein Kopfhörertreiber mit entkoppelter Versorgung würde reinkommen
- Ich müsste die ganzen Rauschthemen aus dem Studium mal wieder
aufwärmen. Habe ich in den 20 Jahren danach nie wirklich gebraucht.
- ...

--
Michael
 
Am 19.07.2023 um 08:31 schrieb Marte Schwarz:
Hallo Helmut,

Generell macht man gar nichts. Man macht etwas, weil man etwas
erreichen will.

Nein, man macht sehr vieles generell.
Es ist absolut üblich (>95%), bei OPV auf Vcc/2 einzustellen.

Das ist abgesehen bei R2R OPs meistens eine schlechte Idee. Wer den
verbreiteten LM324 bei 5 V einsetzt, kann z. B. Spannungen unter 0,6 V
nur in speziellen Situationen sicher ausgeben und oberhalb 3,8 V (laut
Datenblatt 3,5 V) willst Du auch nichts mehr verarbeiten. Demnach wäre
es sinnlos, den Arbeitspunkt symmetrisch bei 2,5 V zu setzen, der wird
bei ca. 2 V deutlich besser aufgehoben sein.

Dem folgend sind bei +-Doppelspannungen die Spannungen gleich, in fast
allen Fällen.

fast nie, sofern man nicht symmetrisch arbeitende OPs nutzt.

Bei R2R-OPVs sollte man auch den Crossover-Bereich meiden. In dem
Bereich sind die meist deutlich schlechter und vor allem auch schlecht
spezifiziert.

--
Michael
 
Am 19.07.2023 um 10:08 schrieb Helmut Schellong:

Dem folgend sind bei +-Doppelspannungen die Spannungen gleich, in
fast allen Fällen.

fast nie, sofern man nicht symmetrisch arbeitende OPs nutzt.

Geschätzt >99% aller Doppelspannungs-Transformatoren haben 2 gleiche
Ausgangs-Spannungen.
Ob es nun Block, Sedlbauer, ... ist - 100% gleiche Doppelspannungen.

\"Sedlbauer 825053 Ringkerntransformator 2 x 115V 2 x 30 V/AC 300 VA 5A\"
Etwa 200 verschiedene Trafos - zu 100% gleiche Doppelspannungen.

Nur dass der professionelle Entwickler es heute aus Kostengründen meist
vermeidet, symmetrische Versorgung einzusetzen. Das geht mit modernen
OPVs und cleverer Schaltungstechnik meist problemlos ohne.

Vermutlich gibt es nur noch sehr wenige Anwendungen, in denen man um die
symmetrische Versorgung nicht drumrumkommt.

--
Michael
 
Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:
Enrik Berkhan schrieb:

Kann ich auch bestätigen. Wenn man die Tonspur vom Video in Audacity
wirft und sich die einfache Spektraldarstellung ansieht, dann ist in dem
Bereich, in dem man wohl den Rohrbruch hört, ein deutlicher Streifen um
500 oder 600Hz.

Das gilt halt für diesen Rohrbruch ;-)

Oder es ist halt ein Resonanzgebiet des Sensors/µkrofons.

Da hast du natürlich vollkommen Recht: es gilt für dieses Experiment
\"mit allem und scharf\".

Gruß,
Enrik
 
Am 19.07.2023 um 10:44 schrieb Michael S.:
Am 19.07.2023 um 08:31 schrieb Marte Schwarz:
[...]
Bei R2R-OPVs sollte man auch den Crossover-Bereich meiden. In dem Bereich sind die meist deutlich
schlechter und vor allem auch schlecht spezifiziert.

Das sind doch Maximum Ratings, im Bereich der Clamping-Dioden.
Wegen Ripple sollte da noch ein Sicherheitsabstand gehalten werden.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong
 
Am 19.07.2023 um 10:47 schrieb Michael S.:
Am 19.07.2023 um 10:08 schrieb Helmut Schellong:

Dem folgend sind bei +-Doppelspannungen die Spannungen gleich, in fast allen Fällen.

fast nie, sofern man nicht symmetrisch arbeitende OPs nutzt.

Geschätzt >99% aller Doppelspannungs-Transformatoren haben 2 gleiche Ausgangs-Spannungen.
Ob es nun Block, Sedlbauer, ... ist - 100% gleiche Doppelspannungen.

\"Sedlbauer 825053 Ringkerntransformator 2 x 115V 2 x 30 V/AC 300 VA 5A\"
Etwa 200 verschiedene Trafos - zu 100% gleiche Doppelspannungen.

Nur dass der professionelle Entwickler es heute aus Kostengründen meist vermeidet, symmetrische
Versorgung einzusetzen. Das geht mit modernen OPVs und cleverer Schaltungstechnik meist problemlos
ohne.

Vermutlich gibt es nur noch sehr wenige Anwendungen, in denen man um die symmetrische Versorgung
nicht drumrumkommt.

Ja - bei professionellen Anwendungen kommt man nicht drumrum.
Was Du in Deinem Posting von 10:42 skizzierst, ist aufwendiger als eine
symmetrische Doppelspannung.
Auch bei 2 x (n Batterien), beispielsweise 2 x 3 Batterien, 2 x 1 Knopfzelle 3V.

Das Thema lautet \'Vcc/2\'.
Das ist doch analog zu 2 gleichen Versorgungsspannungen.
Die 200 Trafos oben sind doch nur ein Beispiel für _ausnahmlos_ 2 gleiche Spannungen.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong
 
Am 19.07.2023 um 10:42 schrieb Michael S.:
Am 19.07.2023 um 08:37 schrieb Marte Schwarz:
[...]
Die von mir umgesetzte Schaltung war ein Versuch, auf der vorhandenen kleinen
Lochraster-Leiterplatte mit möglichst wenigen Bauteilen nochmal was rauszuholen.
Damit bin ich an Grenzen gestoßen. Beliebig oft umlöten geht auch nicht und deshalb habe ich das
dann auch abgebrochen.

Will man es richtig machen, würde ich auch ganz anders ansetzen, z.B. mit:
- stabilisierter Vcc/2 als Referenz für den kompletten Audio-Pfad
- Abblocken von Vcc und Vss jeweils gegen Vcc/2
- Niederimpedante Erzeugung von Vcc und Vss mit ordentlich Kapazität dran
- Jegliche Arbeitspunkteinstellung nicht mit Widerständen direkt gegen Vcc/Vss sondern mit T-Filter
oder Ähnlichem.
- Den Verstärkerstufen einen sinnvollen Frequenzgang spendieren und DC-Verstärkung auf 1 oder
kleiner setzen.
- Der MAX würde rausfliegen
- Ein Kopfhörertreiber mit entkoppelter Versorgung würde reinkommen
- Ich müsste die ganzen Rauschthemen aus dem Studium mal wieder aufwärmen. Habe ich in den 20
Jahren danach nie wirklich gebraucht.
- ...

Dir fehlt noch der richtige Blick auf Vcc/2 als virtuelle Masse.
Die virtuelle Masse ist der (neue) Bezugspunkt für _alle_ Betrachtungen!
Es ist egal, welcher Ripple da drauf ist! (Von welchem Bezugspunkt aus denn auch?)
Der OPV (OPA365) selbst unterdrückt die Wirkung von Ripple um 100 dB! Das ist 100000.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong
 
Am 19.07.2023 um 15:17 schrieb Helmut Schellong:
Am 19.07.2023 um 10:44 schrieb Michael S.:
Am 19.07.2023 um 08:31 schrieb Marte Schwarz:
[...]
Bei R2R-OPVs sollte man auch den Crossover-Bereich meiden. In dem
Bereich sind die meist deutlich schlechter und vor allem auch schlecht
spezifiziert.

Das sind doch Maximum Ratings, im Bereich der Clamping-Dioden.
Wegen Ripple sollte da noch ein Sicherheitsabstand gehalten werden.

Mach Dich mal schlau, was mit Crossover gemeint ist. Hat mit
Clamping-Dioden nämlich absolut gar nichts gemein.
Suchbegriffe z.B.:
operational amplifier zero crossover

--
Michael
 
Am 19.07.2023 um 15:19 schrieb Helmut Schellong:

Vermutlich gibt es nur noch sehr wenige Anwendungen, in denen man um
die symmetrische Versorgung nicht drumrumkommt.

Ja - bei professionellen Anwendungen kommt man nicht drumrum.

Ich entwickle seit 20 Jahren Automobilelektronik* und kann mich nicht
erinnern, dort jemals eine symmetrische Versorgung gebraucht zu haben.
OPVs habe ich aber massig verwendet.

Bei Audio oder Messtechnik im µV oder mV-Bereich mag es Anwendungen
geben, wo eine symmetrische Versorgung am Ende günstiger und besser ist.
In den meisten Fällen abseits dieser Anwendungen ist sie das aber nicht.

*Im beruflichen Umfeld gehe ich übrigens nicht so offensichtlich
dilletantisch an ein Projekt ran wie hier.
Hier stand die schnelle Umsetzung am Feierabend/Wochenende mit minimalem
Zeitaufwand und schnellem Erfolg im Vordergrund und nicht ein
ausgeklügeltes serienreifes Bodenmikrofon.

Es hat schon seinen Grund, warum professionelles Equipment so teuer ist.

--
Michael
 
Am 19.07.23 um 15:56 schrieb Michael S.:

*Im beruflichen Umfeld gehe ich übrigens nicht so offensichtlich
dilletantisch an ein Projekt ran wie hier.
Hier stand die schnelle Umsetzung am Feierabend/Wochenende mit minimalem
Zeitaufwand und schnellem Erfolg im Vordergrund und nicht ein
ausgeklügeltes serienreifes Bodenmikrofon.

\"dilettantisch\"im Sinne von \"nicht fachmännisch\" sicherlich, aber wer
ist schon Fachmann für Bodenmikrofone? :) Der Erfolg zeigt, daß der
Aufwand angemessen war - auf mehr kommt es nicht an, solange man kein
Geld damit verdienen möchte.

Ich hab auch schon mal einen Leitungssucher mit einem 5fach Darlington +
LED auf Lochraster improvisiert, tat auch...

Viel wichtiger, als das Projekt irgendwie fachmännischer zu machen,
finde ich die Dokumentation in Form des Videos. Die Anzahl der Leute,
die das interessiert, wird vermutlich überschaubar bleiben, aber gerade
darum wird es für diejenigen, die sich mit einem verwandten Problem
konfrontiert sehen, eine enorm wertvolle Ressource sein.

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 19.07.2023 um 15:40 schrieb Helmut Schellong:

> Dir fehlt noch der richtige Blick auf Vcc/2 als virtuelle Masse.

Nein

> Die virtuelle Masse ist der (neue) Bezugspunkt für _alle_ Betrachtungen!

Ja
Wenn Du die virtuelle Masse aber mit Spannungsteilern erzeugst ist es
eine maximal schlechte Masse. Genau deshalb habe ich es so nicht gemacht.
Und eine echte symmetrische Versorgung wollte ich auch nicht machen,
weil der der MAX hinter dem OPA365 damit nichts anfangen kann.

Es ist egal, welcher Ripple da drauf ist! (Von welchem Bezugspunkt aus
denn auch?)

Jeder Widerstand von Vcc oder Vss an einen OPV-Eingang überträgt
jegliche Spannungsschwankungen von Vcc oder Vss direkt in das Signal.

Da ist es egal, ob man Vcc/2 oder Vcc/10 nimmt. Das passiert einfach.
Da mein Bezugspunkt aber Vss und nicht Vcc/2 ist, wird durch den
Spannungsteiler 1:10 (1k:10k, bzw. 1Meg:10Meg) jegliche
Spannungsschwankung auf Vcc auf 1/10 runtergeteilt.

Bei Vcc/2 funktioniert das zumindest in meiner Einfachstschaltung
erstmal nicht.
In meiner Einfachstschaltung mit Gain 6 hat Vcc/2 gegenüber Vcc/10 als
Referenz keinerlei Vorteil, außer dass Vcc/2 im Lehrbuch steht.

Der OPV (OPA365) selbst unterdrückt die Wirkung von Ripple um 100 dB!
Das ist 100000.

Der OPV kann das, Deine externe Beschaltung kann das aber nicht.

Michael
 
Am 11.07.2023 um 17:02 schrieb Michael S.:
Am 04.07.2023 um 19:46 schrieb Michael S.:

Baufirma war auch schon da und hat sich das angeschaut. Termin für die
Grabungsarbeiten steht aber noch aus.

Kommender Dienstag ist angesetzt, sofern bis dahin alle Genehmigungen da
sind (ist ne öffentliche Straße)

Michael
 

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