Berufsunfähigkeit b ei Elektronikern w as: Layouts, Freela

Am 27.06.2012 21:06, schrieb Joerg:
Einer in NL hatte ich Consulting Hilfe angeboten. Brauche man nicht hiess es, und das war damals leider eine recht typische Einstellung bei EU-Firmen. Long story short, die Firma ging kaputt, an einem Problem das ich denen eindeutig haette loesen koennen.
Kommt mir doch irgendwie bekannt vor (in etwas kleinerem Maßstab, aber
immerhin). Der Anschiss war nur, dass ich da angestellt war::

http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=54&pk=630115

(Eskalationen waren an der Tagesordnung. In der Software waren Fehler,
die dazu führten, dass manchmal beim Kunden die Produktion stand. Die
Fehler durfte man natürlich nicht zugeben - das ging nur noch nach der
Methode "der Kunde ist König, und ein König hat Geld, aber keine Ahnung.")

Aber schon auf dem "absteigenden Ast" haben sie's noch geschafft, sich
an die Amis zu verkaufen - warum nicht mal so 'rum:

http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=54&pk=630115
 
Am 27.06.2012 22:53, schrieb Hartmut Kraus:
Am 27.06.2012 21:06, schrieb Joerg:
Einer in NL hatte ich Consulting Hilfe angeboten. Brauche man nicht
hiess es, und das war damals leider eine recht typische Einstellung
bei EU-Firmen. Long story short, die Firma ging kaputt, an einem
Problem das ich denen eindeutig haette loesen koennen.
Kommt mir doch irgendwie bekannt vor (in etwas kleinerem Maßstab, aber
immerhin). Der Anschiss war nur, dass ich da angestellt war::

http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=54&pk=630115
Sorry, falschen Link in der Zwischenablage gehabt, hier der richtige:

http://www.channelpartner.de/forum/kommentare-unseren-nachrichten/1936-microsoft-schiebt-apertum-abstellgleis-software-geschichte.html#post6880
 
Am 27.06.2012 21:06, schrieb Joerg:

Moselwein mochte ich nie recht, zu suess, lieber einen Cote du Rhone.
1,5 bis 3g Restzucker pro Liter findest Du süß? Bei einer Säure unter
7g/l? Da schau Dir mal an, was die Côtes_du_Rhône haben. Die liegen auch
in dem Bereich. Die größten Kunden von dem Winzer sind übrigens
Franzosen. Der 2009er SH Pinot Noir hat 1,5g/l Restsüsse.

Und hier gibt es nichts mehr mit Medizintechnik? Wo macht denn Siemens
oder Philips das?


Per "Frischzellentherapie". Philips Medical hat meinen ersten
Arbeitgeber in Washington State gekauft wo jetzt deren
Ultraschallgeraete entwickelt werden. Siemens hat Acuson gekauft, gut
100 Meilen von hier entfernt.
Die Frage war eigentlich, ob die beiden in der EU gar nichts mehr im
Bereich Medizintechnik entwickeln. Ich habe da wenig Ahnung von, ist
absolut nicht mein Bereich.

73, Tom
--
DL7BJ * DL-QRP-AG #1186 * AGCW-DL #2737 * DARC OV I19 *
http://www.dl7bj.de https://twitter.com/#!/dl7bj
Do you know http://www.radiocaroline.co.uk?
 
Hartmut Kraus wrote:
Am 27.06.2012 21:06, schrieb Joerg:
Einer in NL hatte ich Consulting Hilfe angeboten. Brauche man nicht
hiess es, und das war damals leider eine recht typische Einstellung
bei EU-Firmen. Long story short, die Firma ging kaputt, an einem
Problem das ich denen eindeutig haette loesen koennen.
Kommt mir doch irgendwie bekannt vor (in etwas kleinerem Maßstab, aber
immerhin). Der Anschiss war nur, dass ich da angestellt war::

http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=54&pk=630115

(Eskalationen waren an der Tagesordnung. In der Software waren Fehler,
die dazu führten, dass manchmal beim Kunden die Produktion stand. Die
Fehler durfte man natürlich nicht zugeben - das ging nur noch nach der
Methode "der Kunde ist König, und ein König hat Geld, aber keine Ahnung.")
Wir standen Ende der 90er vor der Situation uns fuer ein neues ERP
System entscheiden zu muessen nachdem die Firma aus dem alten
rausgewachsen war. Da haben wir aus diesen Gruenden nur Anbieter ins
Auge gefasst die das schon ewig machen und keine grossen anderen
Geschaeftszeige unterhalten. Weil sonst die Gefahr bestuende dass sie es
eines Tages alles fallenlassen so wie in Deinem Link geschildert. Wir
sind bei Agile gelandet, haben es nicht bereut.


Aber schon auf dem "absteigenden Ast" haben sie's noch geschafft, sich
an die Amis zu verkaufen - warum nicht mal so 'rum:

http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=54&pk=630115
Ist der gleiche Link wie oben. Kaeufe werden manchmal nur fuer die
Namensrechte gemacht. So wie die Jungs z.B. den Grundig Satellit wieder
aufleben liessen den viele hier noch kennen, waehrend die alte Grundig
AG schon laengst weg ist:

http://www.etoncorp.com/product_card/?p_ProductDbId=351064

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Thomas 'tom' Malkus wrote:
Am 27.06.2012 21:06, schrieb Joerg:

Moselwein mochte ich nie recht, zu suess, lieber einen Cote du Rhone.

1,5 bis 3g Restzucker pro Liter findest Du süß? Bei einer Säure unter
7g/l? Da schau Dir mal an, was die Côtes_du_Rhône haben. Die liegen auch
in dem Bereich. Die größten Kunden von dem Winzer sind übrigens
Franzosen. Der 2009er SH Pinot Noir hat 1,5g/l Restsüsse.
Ja, es gibt dort sicher auch Perlen. Und ich muss auch vorsichtig sein
da etliche meiner Studienkollegen Winzer aus der Gegend in der
unmittelbaren Familie haben. Aber es ist eben so dass mir viele Weiss-
und auch Rotweine aus der Gegend nicht gut geschmeckt haben, waehrend
franzoesische beinahe immer gut schmeckten.

Hier bei Raymond Morin haben wir frueher eingekauft:

http://www.domaine-du-landreau.com/vins/15/95/Anjou-rouge-Les-Subileaux


Und hier gibt es nichts mehr mit Medizintechnik? Wo macht denn Siemens
oder Philips das?


Per "Frischzellentherapie". Philips Medical hat meinen ersten
Arbeitgeber in Washington State gekauft wo jetzt deren
Ultraschallgeraete entwickelt werden. Siemens hat Acuson gekauft, gut
100 Meilen von hier entfernt.

Die Frage war eigentlich, ob die beiden in der EU gar nichts mehr im
Bereich Medizintechnik entwickeln. Ich habe da wenig Ahnung von, ist
absolut nicht mein Bereich.
Ich kann es nicht fuer alle Bereiche sagen. Einiges laeuft da schon
noch, aber mein Bereich (Ultraschall) ist in EU einfach immer weiter
weggebroeckelt. Das VingMed Team in Norwegen verblieb als bedeutende
Gruppe und vor denen ziehe ich den Hut, die koennen was. Das sage ich
jetzt nur nur weil ich mit denen schonmal zusammengearbeitet habe.
Jedoch gehoeren die inzwischen zu General Electric. Denn es ist auch
umgekehrt so, auch in den USA entsteht richtige High-Tech gewoehnlich
nicht in Grosskonzernen sondern eher in kleinen spritzigen Teams. Diese
koennen ueberall auf der Welt sein, es haengt fast nur davon ab was man
ihnen fuer Standortbedingungen bietet.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 27.06.2012 23:18, schrieb Joerg:
Wir standen Ende der 90er vor der Situation uns fuer ein neues ERP
System entscheiden zu muessen nachdem die Firma aus dem alten
rausgewachsen war. Da haben wir aus diesen Gruenden nur Anbieter ins
Auge gefasst die das schon ewig machen und keine grossen anderen
Geschaeftszeige unterhalten.
Hehe, für die SCI / BTK war "Apertum" von Anfang an bis zum bitteren
Ende der einzige Geschäftszweig. Kurz nachdem ich dazukam (extra
deswegen nach Gilching gezogen, seitdem hänge ich in diesem Scheißkaff
hier fest), haben die gesamte Projektabteilung und der beste Entwickler
geschlossen gekündigt - die hatten die Zeichen der Zeit erkannt, das
tolle "Management" offensichtlich nicht.

Auf den Covern unserer Installations - CDs war übrigens das WTC zu sehen
- muss wohl ein Zeichen einer bösen Vorahnung gewesen sein, ha, ha...

Aber schon auf dem "absteigenden Ast" haben sie's noch geschafft, sich
an die Amis zu verkaufen - warum nicht mal so 'rum:

http://www.channelpartner.de/index.cfm?pid=54&pk=630115
Ist der gleiche Link wie oben.
Ja doch, hatte einen falschen in der Zwischenablage, hier der richtige:

http://www.channelpartner.de/forum/kommentare-unseren-nachrichten/1936-microsoft-schiebt-apertum-abstellgleis-software-geschichte.html#post6880


Kaeufe werden manchmal nur fuer die Namensrechte gemacht.
Auf diese Rechte war aber gesch... Winzigweich hat wohl nur zu spät
erkannt, was für eine Kröte sie da in ihrer unermesslichen Gier
geschluckt hatten - gönne es ihnen echt.
 
Am 27.06.2012 23:32, schrieb Joerg:

Ja, es gibt dort sicher auch Perlen. Und ich muss auch vorsichtig sein
da etliche meiner Studienkollegen Winzer aus der Gegend in der
unmittelbaren Familie haben. Aber es ist eben so dass mir viele Weiss-
und auch Rotweine aus der Gegend nicht gut geschmeckt haben, waehrend
franzoesische beinahe immer gut schmeckten.
Man muss auch sagen, dass Rotweine von der Mosel nicht so alt sind. Erst
seit 1986 dürfen die dort wieder angebaut werden. Da mussten sicher auch
viele Erfahrungen gemacht werden. Unser Winzer ist da modern
eingestellt und baut die Weine auch ziemlich untypisch für die Mosel
aus. Allgemein hat gerade dort ein Umdenken eingesetzt, mehr hin zu
Qualität und auch mal neue Wege gehen. Du kennst es sicherlich
überwiegend nur, wie es zu Deiner Zeit in DL war.

Hier bei Raymond Morin haben wir frueher eingekauft:
http://www.domaine-du-landreau.com/vins/15/95/Anjou-rouge-Les-Subileaux
Ah, sieht auch nach Familienbetrieb aus. Vor allem die sind ja bestrebt
wirkliche Qualität zu erzeugen, egal aus welchem Gebiet.

Ich kann es nicht fuer alle Bereiche sagen. Einiges laeuft da schon
noch, aber mein Bereich (Ultraschall) ist in EU einfach immer weiter
weggebroeckelt. Das VingMed Team in Norwegen verblieb als bedeutende
Gruppe und vor denen ziehe ich den Hut, die koennen was. Das sage ich
Das gibt es in Skandinavien häufiger. Ich hatte mal ein Großprojekt über
eine Laufzeit von 2 Jahren mitgemacht, alles im Bereich Logistik. Mit
den Leuten konnte man sehr entspannt und ganz hervorragend arbeiten.
Nur die Leute von Valmet (Finnen) hatten echt einen seltsamen Dialekt,
wenn sie Englisch sprachen ;-)

Jedoch gehoeren die inzwischen zu General Electric. Denn es ist auch
umgekehrt so, auch in den USA entsteht richtige High-Tech gewoehnlich
nicht in Grosskonzernen sondern eher in kleinen spritzigen Teams. Diese
koennen ueberall auf der Welt sein, es haengt fast nur davon ab was man
ihnen fuer Standortbedingungen bietet.
Wie bei einem guten Wein ;-)

73, Tom
--
DL7BJ * DL-QRP-AG #1186 * AGCW-DL #2737 * DARC OV I19 *
http://www.dl7bj.de https://twitter.com/#!/dl7bj
Do you know http://www.radiocaroline.co.uk?
 
Axel Berger wrote:
Joerg wrote on Wed, 12-06-27 16:54:
Dann muesstest Du schon fast in Rente sein :)
Die Leute von Halbleitertechnik nebenan hatten etliche CAD
Arbeitsplaetze damals,

Andere Fakultät offenbar. Ich habe mit Lochkarten programmieren gelernt
und ein wichtiger Rat war, obwohl das eigentlich unnötig ist und
Mehrarbeit macht, oben rechts eine laufende Nummer hinzuschreiben.
Ich habe in Aachen auch mit Lochkarten gelernt, Terminals gab es nur in
Instituten, und auch nur in den edleren.

Die IBM Stanzer waren immer besetzt, die von Juki fast immer kaputt.
Daher kam ich stets mit Werkzeugkoefferchen und Oelflaeschchen. War zwar
offiziell nicht erlaubt, aber 10min Juki flicken und dann einhacken war
besser als 1-2h auf den Sitz vor einer IBM zu warten.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Joerg <invalid@invalid.invalid> wrote:
Thomas 'tom' Malkus wrote:
Am 27.06.2012 18:38, schrieb Joerg:
Thomas 'tom' Malkus wrote:
Am 26.06.2012 23:20, schrieb Joerg:

Mach mal. Medizintechnik wurde aber ganz unten bei dem Link auch
erwähnt.


Antwort kam: Is nich. Nur Leute mit Wohnsitz in Deutschland oder
Oesterreich :-(

Ja, hier gibt es halt leckeres Bier, Graubrot, Schwarzbrot,
Nougatschokolade, Marzipan, tollen Käse und Versicherungen ;-)


lechz

Immerhin gibt es bei uns jetzt auch Graubrot und mit viel Glueck findet
man einen aus Frankreich importierten Camembert oder Brie. Die hier
produzierten ... baeh.
Brot kann man auch selber backen ;-)

Nachdem ich hier von Angebot der Bäcker nicht so beeindruckt war werden
mittlerweile Brot (Roggensauerteigbrot, Baguette, ..) und BrĂśtchen selber
gebacken ;-)

Man liest sich,
Alex.
--
"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work." -- Thomas A. Edison
 
Joerg <invalid@invalid.invalid> wrote:

Moselwein mochte ich nie recht, zu suess,
Dsa zeigt den Banausen :) Natürlich nicht die Billigplüre aus'm
Discounter, und auch nicht das Zeug, was Pierrot damals verkauft hat,
aber von der Mosel gibt es hervorragende Weine.

Und man höre und Staune, es soll sogar aus Griechenland gute Weine
geben! Glaube ich allerdings erst, wenn ich mal einen gekostet habe...


-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
 
Am 27.06.2012 13:52, schrieb Hartmut Kraus:
Am 26.06.2012 11:36, schrieb Heinz Schmitz:
Hartmut Kraus wrote:

Der schlechte Witz - man darf nicht drüber nachdenken: Ausgerechnet die
Leute, die am ehesten an meiner Arbeitsaufnahme und damit an der
Beendigung meines Leistungsbezugs interessiert sein müssten, wissen das
bislang am wirksamsten zu verhindern (egal, ob angestellt oder
selbstständig). Die könnten mich schon lange los sein - aber mal etwas
weiter zu denken als bis zum eigenen Tellerrand, ist von denen
entschieden zuviel verlangt.
Du siehst das vermutlich völlig falsch. Versetz dich mal in die Lage der
Leute im Jobcenter. Stell dir vor, da kommen jeden Tag neue Kunden,
denen du erst einmal erklären musst, die der Laden läuft. Und wenn die
endlich begriffen haben, wie die sich zu verhalten haben, finden die
einen Job und sind weg und du musst dich mit neuen Arbeitslosen rumärgern.

Wie viel einfacher ist es da, wenn man es mit gelernten Arbeitslosen zu
tun hat, die wissen, wo man die Nummer zieht, die brav und ohne zu
murren warten und die immer alle Papiere die du für deine Arbeit
benötigst parat haben.

Wieso sollte man so einen guten Kunden verlieren wollen? ;-)

Analog dazu: Ein Bekannter von mir arbeitet hier im Landkreis für eine
Bildungsinstitution die benachteiligten Jugendlichen zu einem Einstieg
in den Arbeitsmarkt verhelfen soll. Auf die Frage, ob die die
Problemjugendlichen in Jobs vermitteln antwortete er:

"Das ist so, bei der Klientel die wir haben, da sind einige, die kommen
einfach nicht mehr wieder und keiner weiss warum, andere kommen nicht
wieder, weil sie eingebuchtet werden, andere, weil sie sich mit dem Auto
zu Tode fahren. Wenn wir da noch welche in Jobs vermitteln würden, dann
hätten wir bald gar keine Problemjugendliche mehr, die wir betreuen
könnten."

Gruß

Stefan
 
Am 28.06.2012 09:13, schrieb Stefan:
Am 27.06.2012 13:52, schrieb Hartmut Kraus:
Am 26.06.2012 11:36, schrieb Heinz Schmitz:
Hartmut Kraus wrote:

Der schlechte Witz - man darf nicht drüber nachdenken: Ausgerechnet die
Leute, die am ehesten an meiner Arbeitsaufnahme und damit an der
Beendigung meines Leistungsbezugs interessiert sein müssten, wissen das
bislang am wirksamsten zu verhindern (egal, ob angestellt oder
selbstständig). Die könnten mich schon lange los sein - aber mal etwas
weiter zu denken als bis zum eigenen Tellerrand, ist von denen
entschieden zuviel verlangt.

Du siehst das vermutlich völlig falsch. Versetz dich mal in die Lage
der Leute im Jobcenter. Stell dir vor, da kommen jeden Tag neue
Kunden, denen du erst einmal erklären musst, die der Laden läuft. Und
wenn die endlich begriffen haben, wie die sich zu verhalten haben,
finden die einen Job und sind weg und du musst dich mit neuen
Arbeitslosen rumärgern.

Wie viel einfacher ist es da, wenn man es mit gelernten Arbeitslosen
zu tun hat, die wissen, wo man die Nummer zieht, die brav und ohne zu
murren warten und die immer alle Papiere die du für deine Arbeit
benötigst parat haben.

Wieso sollte man so einen guten Kunden verlieren wollen? ;-)

Analog dazu: Ein Bekannter von mir arbeitet hier im Landkreis für eine
Bildungsinstitution die benachteiligten Jugendlichen zu einem Einstieg
in den Arbeitsmarkt verhelfen soll. Auf die Frage, ob die die
Problemjugendlichen in Jobs vermitteln antwortete er:

"Das ist so, bei der Klientel die wir haben, da sind einige, die
kommen einfach nicht mehr wieder und keiner weiss warum, andere kommen
nicht wieder, weil sie eingebuchtet werden, andere, weil sie sich mit
dem Auto zu Tode fahren. Wenn wir da noch welche in Jobs vermitteln
würden, dann hätten wir bald gar keine Problemjugendliche mehr, die
wir betreuen könnten."

Gruß

Stefan
Das würde ich einsehen, wenn ich so ein Problemfall wäre und wenn die
Leute nicht auch ohne mich mehr als genug zu tun hätten. Einerseits mit
den Leistungszahlungen (Bearbeitungszeit eines einzigen Antrags so um
die 4 Wochen), andererseits damit, die Leute aus dem Leistungsbezug
'rauszukriegen. Mit effektiver Arbeitsvermittlung sind sie nämlich
hoffnungslos überfordert, sobald das Niveau (sowohl der Qualifikation
und Erfahrung der Arbeitssuchenden als auch der Anforderungsprofile der
Firmen) über das von "Hofkehrern" hinausgeht. Jedenfalls die Leute, mit
denen ich seit Jahren zu tun habe.

In all den Jahren konnten die mir nicht einzige Stelle vermitteln, die
auch nur zumutbar wäre (von einer auch nur annähernd
qualifikationsgerechten ganz zu schweigen). Und seit ich ihnen
nachdrücklich klargemacht habe, dass ich auch nicht zu der Sorte Mäuse
gehöre, die sie stattdessen an solche Leute wie deinen Bekannten
verkaufen können (ich hab nämlich die Jahre nicht 'rumgesessen, sondern
auf der Basis meiner "Vorbelastung" meine einzige ganbare Alternative
entwickelt, also mein Projekt als Selbstständigkeitsvorhaben), spielen
sie erst recht verrückt. Nicht den Unterschied zwischen analog und
digital oder Röhre und Transistor kapiert haben (vielleicht gerade so
den zwischen Oszilloskop und Nähmaschine) - aber mich wegen meiner
"Spinne" schonmal zu einem Psychiater geschickt. Wie gesagt: Den Fez hab
ich natürlich mitgemacht - mit dem Mann wurde ich mir ganz schnell
einig, dass er mal diese Leute untersuchen müsste.
 
Am 28.06.2012 12:51, schrieb Hartmut Kraus:


Hallo Hartmut,

mein Beitrag war eher humoristisch gedacht, auch wenn das Zitat so
zutrifft. Jedenfalls habe ich den Thread nicht weiter verfolgt und kenne
auch deine Situation und deinen Hintergrund nicht.

Gruß

Stefan
 
Alexander Schreiber wrote:
Joerg <invalid@invalid.invalid> wrote:
Thomas 'tom' Malkus wrote:
Am 27.06.2012 18:38, schrieb Joerg:
Thomas 'tom' Malkus wrote:
Am 26.06.2012 23:20, schrieb Joerg:

Mach mal. Medizintechnik wurde aber ganz unten bei dem Link auch
erwähnt.

Antwort kam: Is nich. Nur Leute mit Wohnsitz in Deutschland oder
Oesterreich :-(
Ja, hier gibt es halt leckeres Bier, Graubrot, Schwarzbrot,
Nougatschokolade, Marzipan, tollen Käse und Versicherungen ;-)

lechz

Immerhin gibt es bei uns jetzt auch Graubrot und mit viel Glueck findet
man einen aus Frankreich importierten Camembert oder Brie. Die hier
produzierten ... baeh.

Brot kann man auch selber backen ;-)

Nachdem ich hier von Angebot der Bäcker nicht so beeindruckt war werden
mittlerweile Brot (Roggensauerteigbrot, Baguette, ..) und BrĂśtchen selber
gebacken ;-)
Das tun wir hier regelmaessig. Teig mischen, in einer Brotmaschine bei
abgeschalteter Backfunktion kneten lassen, in den Kuehlschrank, vor dem
Backen draussen noch ein wenig gehen lassen und dann wird das
abgebacken. Im Kugelgrill natuerlich :)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 28.06.2012 16:47, schrieb Stefan:
Hallo Hartmut,

mein Beitrag war eher humoristisch gedacht,
Schon klar, Stefan - nur kannst du dir vielleicht auch vorstellen, dass
einem in 9 Jahren Kampf um Selbstverständlichkeiten gegen geballten
Schwachsinn mit Methode manchmal jeglicher Humor abhanden kommen kann. <:-/

Jedenfalls habe ich den Thread nicht weiter verfolgt und kenne auch
deine Situation und deinen Hintergrund nicht.
Jo, also mal wieder mein "Standard-Schock" - Text. Weiß ja nicht, was
daran "unprofessionell" oder unglaubwürdig sein soll. Klar - hätte mir
einer vorausgesagt, was alles so abging, als ich mich arbeitssuchend
gemeldet habe - und dann erst seit Ende '04 (als ich zum ersten Mal was
von meiner Geschäftsidee gelallt habe) - den hätte ich auch für verrückt
erklärt. Wen man das in 10 Jahren einem erzählt, der's nicht selbst
erlebt hat, kann der einen mit gutem Recht in die Klapsmühle einweisen
lassen. <:)

Also zu meinem Projekt als einzige gangbare (und zukunftsträchtige)
Alternative zu meiner Arbeitslosigkeit (das seit Jahren durch's Netz
geistert) - zuletzt hier (Achtung, starker Tobak - wie gesagt: Ich
kämpfe seit Jahren um Selbstverständlichkeiten gegen geballten
Schwachsinn mit Methode, deshalb ist mein Ton nicht immer der feinste):

http://www.gratisrecht.de/aktuelles-zeitgeschehen-in-der-diskussion/13370-deutsche-wertarbeit-vs-china-ramsch.html


(Etwas 'runterblättern, und macht euch nichts aus dem Werbungsschnulli
drumrum, damit muss man in solchen "Foren" leben. Dass man dumm
angepflaumt und dann gesperrt wird, damit kann man leben.) <:)
Komischerweise kam meine Sperre dort prompt, nachdem ich den
"Gitarristen" Schlappeseppel mal gefragt habe, was er denn eigentlich so
spielt. Wenn ihr mich fragt. Nicht mal eine Rolle - die Wahrheit über
ihn, die er mir in PNs offenbart hat, behalte ich aus Diskretionsgründen
für mich. <:)

Und nein, lieber Joerg - das ist nicht damit getan, irgendeinen
abgerockten Röhrenamp vom Schrott zu klauben, ein paar Drähte umzulöten
und ein paar Widerstandswerte zu ändern, und schon würden sich die
Investoren um mich reißen. <:) Bis da was Vorführreifes vor mir steht,
ist einiges zu investieren! Leute überzeugen zu wollen, die in
Deutschland über Fördermittel entscheiden (wie mein "Jobcenter"), habe
ich nach den Jahren aufgegeben - denen macht man ja wie gesagt eher
plausibel, man hat endlich das perpetuum mobile erfunden, als den
Unterschied zwischen Röhre und Transistor. Und der schlechteste Witz -
der ganz einfach aus der Welt zu schaffen wäre, mit einem kleinen
Geschäft zum gegenseitigen Vorteil: Dass mir als Hartzler regelmäßig
vergleichsweise Peanuts fehlen, um an meine eigenen Investitionsmittel
'ranzukommen (und da geht's um sechsstellige Beträge):

Zur Anschubfinanzierung will ich mein Grundstück zu Geld machen (4.000
m˛ Sondererholungsgebeit, erschlossen, bebaut, 10min vor der Thüringer
Landeshauptstadt). Das gehört nach (nicht ganz einfacher, aber
eindeutiger) Sach- und Rechtslage mir - aber es genügt halt nicht, das
Recht auf seiner Seite zu haben, man muss auch mit der Justiz rechnen.
<:) Aber glaubt mir - mit ein paar Jährchen Prozesserfahrung (und
daraus mehr oder weniger "zwangsläufig" resultierender Gesetzeskenntnis)
ist auch die für mich inzwischen berechenbar - sind alles nur Menschen,
und Menschen machen Fehler. Eine bestimmte Spezies "Berufsjuristen" (je
unfähiger, desto leichter korrumpierbar) zuverlässig immer denselben -
tja, man darf halt auch "kraft seines Amtes" andere nie für dümmer
halten, als man selber ist. Das kann bestenfalls die Karriere kosten,
wenn man mal an den Richtigen gerät. Der z.B. auch diese Seite kennt und
mit ihr umzugehen weiß - Ihr glaubt gar nicht, was die mir an Anwalts-
und sonstigen Prozesskosten schon erspart hat:

http://dejure.org

Die "Front" in meinem Papierkrieg verläuft seit Jahren über Hunderte
Seiten quer durch die deutsche Bürokratie, überschaubar nur für mich -
mein weiterer unschätzbarer Vorteil meinen Gegnern gegenüber. Da weiß
manchmal innerhalb einer Behörde von einem Zimmer zum anderen einer
nicht, was der andere tut - wenn's nicht gar "Konkurrenten" sind. Aber
seit kurzem weiß ich erstmalig seit Jahren ein Gericht auf meiner Seite
- und die Leute dort wissen, wo's langgeht. Auf diesen Weg musste ich
nur erst mal kommen. Der "Endsieg" in meinem Papierkrieg ist also jetzt
sicherer als das Amen in der Kirche. Leider sind Attachements hier
unerwünscht, sonst würde ich die entsprechenden Belege mal dranhängen.
Kann sie aber jedem ernsthaft Interessierten gerne 'rüberschieben.

Das Problem ist nur, dass ich in meinem Papierkrieg regelmäßig "die
Waffen ruhen lassen" muss - immer dann, wenn am Ende des ALG II noch
Monat übrig ist, was immer schon am Monatsanfang abzusehen ist. (Selbst
meine Einkaufsliste für "Kleinvieh, das auch Mist macht", ohne das es in
meinem "Elektroniklabor" aber nun mal nicht weitergeht, ich also "zur
Untätigkeit verurteilt" bin, wird auch seit Monaten nur immer länger)
.... Ich muss einfach mal "den Kopf freikriegen" von diesem "Druck" (der
einen dreimal täglich kurz vor dem Verrücktwerden stehen lässt - sicher
nachvollziehbar) - die vergleichsweise Peanuts, die mir dazu fehlen,
gibt's mit Sicherheit schön verzinst zurück, wenn das geklärt ist, also
spätestens in ein paar Monaten. (Bis 10% Verzinsung würde ich mitgehen,
unabhängig von der Laufzeit.)

Der Worte sind genug gewechselt - lasst uns endlich Taten sehen! Aber
bitte jetzt nicht: "Geh' doch einfach mal was arbeiten" - wenn's in
meiner erreichbaren Umgebung "irgendwas" gäbe, was ich mit meinen
Voraussetzungen "eben mal so" machen könnte (und wo nicht hinter jedem
Job einige Arbeitslose stehen, die dafür besser geeignet sind, aber
wiederum von meiner Sache keine Ahnung haben), hätte ich's längst
gemacht. Aber in dieser Beziehung bin ich nur einer von Millionen in
diesem Land - was wohl aus dem bisherigen Verlauf der Diskussion klar
hervoging. (Die übrigens seit Jahren auf ...zillionen politischen
Plattformen fast wörtlich genau so abläuft, ohne dass je ein Ergebnis
abzusehen ist.)

Gruß Hartmut
 
Am 28.06.2012 18:32, schrieb Hartmut Kraus:
Am 28.06.2012 16:47, schrieb Stefan:

Schon klar, Stefan - nur kannst du dir vielleicht auch vorstellen, dass
einem in 9 Jahren Kampf um Selbstverständlichkeiten gegen geballten
Schwachsinn mit Methode manchmal jeglicher Humor abhanden kommen kann. <:-/
Nun, ich habe mir auch nicht deinen kompletten Text durchgelesen und nur
überflogen. Ich denke nicht, dass das wirklich etwas bringt.

Nur mal ein paar Anmerkungen: Ich selbst bin Elektroingenieur und habe
vor knapp 20 Jahren promoviert. Als ich damit fertig war, war die
Arbeitsplatzsituation für Elektroingenieure nicht gut, also habe ich
mich selbstständig gemacht. Dazu war aber kein sechsstelliger Betrag
nötig. Zugute kam mir allerdings, dass ich bereits während des Studiums
und danach das ein oder andere Projekt bei Kunden realisiert habe.

Zwischendurch war ich auch mal für ein Jahr arbeitslos gemeldet, das
hatte aber mit den Besonderheiten eines Promotionsjobs zu tun.
Arbeitslosenhilfe kam wegen zwischenzeitlich aufgelaufener Ersparnisse
nicht in Frage.

Inzwischen habe ich einige Mitarbeiter und bin ganz gut zufrieden, auch
wenn ich in den vergangenen Jahren meistens weniger verdient habe, als
das, was man so als angestellter Dr.-Ing. bekommt. Ich würde heute auch
nicht mehr als Angestellter arbeiten wollen.

Ich hatte in den vergangenen Jahren auch einige Praktikanten in der
Firma die mit Hilfe des Arbeitsamtes Umschulungen machten. Was ich dabei
erlebt habe, war ziemlich ernüchternd.

Da gab es zum einen Leute, die für die jeweilige Umschulung absolut
ungeeignet waren, z.B. ein ehemaliger Fabrikarbeiter, der mit 40 eine
Umschulung zum Fachinformatiker machen wollte, oder Leute, die von einer
Maßnahme in die andere geschoben wurden und durch die Umschulungen nur
Zeit verloren haben.

Solche Leute würde ich als professionelle Arbeitslose bezeichnen. Man
merkt im Gespräch, dass sich die gesamte Vorstellungswelt dieser Leute
um die Themen Arbeitsamt, Sozialamt, Anträge etc. dreht.

Diese Menschen befinden sich in einem Teufelskreis, der sie zwingt, sich
dem System anzupassen, aber je mehr sich sich dem System anpassen, desto
weiter entfernen sie sich von einer Erwerbstätigkeit.

Hinzu kommt eine enorme Unflexibilität in Bezug auf die eigenen
Möglichkeiten, insbesondere bei Menschen mit einer akademischen Vorbildung.

Es hat überhaupt keinen Zweck, einem bestimmten Plan hinterherzulaufen,
den man doch nicht realisieren kann. Man muss schauen, was man in der
jeweiligen Situation machen kann und sich so schrittweise weiterentwickeln.

Dabei darf man sich nicht auf seine Ausbildung oder seinen Status
versteifen und alle Möglichkeiten als entweder nicht angemessen,
schlechte Jobs, unmoralisch oder sonstwas abtun.

Wenn es als E-Techniker nicht klappt, kann man vieleicht Gebrauchtwagen
verkaufen, einen Puff aufmachen oder vieleicht sogar Versicherungen oder
Energieausweise verkaufen.

Das Arbeitsamt hilft einem da nicht, obwohl, ein Bekannter von mir hat
vom Arbeitsamt Zuschüsse bekommen, als er einen Puff aufgemacht hat ;-)
.. Damit ist er allerdings auch nach einiger Zeit gescheitert, aber ich
kann mich nicht daran erinnern, dass der jemals über seine Situation
gejammert hätte.



Gruß

Stefan
 
Am 28.06.2012 20:32, schrieb Stefan:

Ich hatte in den vergangenen Jahren auch einige Praktikanten in der
Firma die mit Hilfe des Arbeitsamtes Umschulungen machten. Was ich
dabei erlebt habe, war ziemlich ernüchternd.

Da gab es zum einen Leute, die für die jeweilige Umschulung absolut
ungeeignet waren, z.B. ein ehemaliger Fabrikarbeiter, der mit 40 eine
Umschulung zum Fachinformatiker machen wollte, oder Leute, die von
einer Maßnahme in die andere geschoben wurden und durch die
Umschulungen nur Zeit verloren haben.
Genau. Der einzige Sinn und Zweck der Sache: Damit fallen sie aus der
Arbeitslosenstatistik 'raus. Und wenn sie sich weigern, kriegen sie 'ne
Sperre (und sind damit auch 'raus). <:-/ Nur so kommen die geschönten
bis getürkten "offiziellen" Arbeitslosenzahlen zustande (und die
blühenden Geschäfte mit der Arbeitslosigkeit). In unserem Landkreis
(Starnberg) gegenwärtig angeblich so 3 oder 4% Arbeitslose - wer sowas
wohl noch glaubt. Wohl nicht mal mehr die Politiker selber, die sowas
veranlassen. Zur realen Situation: Ich sehe hier an diversen Läden immer
mal Zettel hängen: "Hilfe, wir ersticken in Arbeit, brauchen
Verstärkung" - ha, ha, auf 400-¤-Basis. Aber nicht etwa irgendwelche
Ungelernten, sondern qualifizierte Kräfte mit Berufserfahrung möchten es
schon sein. Und die finden sie auch, wetten? Solche Frechheiten können
sie sich inzwischen leisten - aber nicht irgendwelche Läden, die am
Hungertuch nagen, sondern sagenhhafte Umsätze machen, wie z.B. große
Tankstellen. Mit kräftiger Unterstützung der "Jobcenter", versteht sich.
Die solche "Arbeitgeber" noch subventionieren, wenn sie Leute für'n
Appel und'n Ei beschäftigen - "arm durch Arbeit": "Was, du willst eine
zumutbare Tätigkeit nicht annehmen? Bitte, dann gibt's eben gar kein
Geld mehr."

Zur Zumutbarkeit einer Arbeit sagt die Sozialgesetzgebung übrigens
eindeutig: Zumutbar ist alles, was deinen physischen, geistigen und
psychischen Voraussetzungen entspricht. Außerdem nichts, was dich als
Beschäftigten noch schlechter stellt als einen arbeitslosen
Stützeempfänger (also wie's schon lange praktiziert wird - nicht nur
Schwachsinn mit Methode also, sondern eindeutig gesetzwidrig). Punkt.
Damit können sie mich also (an Hand des umfangreichen Materials, das
ihnen inzwischen über meine "Vorbelastung" und mein Vorhaben vorliegt)
mit "irgendwelchen" Jobs (s.o.) nicht meinen (was sie aber auch gar
nicht erst versucht haben). Aber mich schonmal überraschend besucht, um
sich zu vergewissern, dass ich auch ja nicht (bezahlt) arbeite. Was ich
denen hinterhergebrüllt habe, kannst du dir vielleicht vorstellen. < :)

Oder quatschte mich da nicht schonmal eine auf der Straße an: Ob ich
nicht ein bisschen Geld für sie hätte, sie würde auch bei mir putzen.
Sorry, die konnte ich nur freundlich dahin verweisen, wo ich gerade
herkam, also an's "Jobcenter". Die tat mir nur leid - eine andere nun
weniger: Quatscht mich doch vor dem Sozialamt an, ob ich nicht mal 'ne
Zigarette für sie hätte. Ich Rindvieh geb' sie ihr auch noch - dann sehe
ich sie in einen 7er BMW einsteigen. <:)

Und zu solchen Arbeitsvereitelungsmaßnahmen, wie du sie ansprichst,
wollten sie mich auch schon öfters verkaufen. (Nicht persönlich nehmen:
Das waren keine Firmen wie deine, wo mit ziemlicher Sicherheit ein
"Klebeeffekt" gegriffen hätte, sondern eben irgendwelche
Herunterqualifizierungs - GmbHs.) Ich war noch nicht richtig arbeitslos
(Kündigungsfrist lief noch), als ich mich zum ersten Mal meldete. Aber
gleich mit der Maßgabe: Ich will ihnen nicht auf der Tasche liegen,
sondern mich selbstständig machen. Erste blöde Frage: "Machen Sie schon
waaaas?" "Nein, in Deutschland würde Bill Gates heute noch in seiner
Garage hocken." "Das verstehe ich jetzt nicht." War wohl auch besser für
die gute Frau - die hatte natürlich gleich die erste "Maßnahme" parat:
Ein Vierteljahres-Seminar "PR-Recruitment" (für so einen Schnullipips
mit Anfassen haben sie immer Geld). Was war da drin:
"Bewerbungstraining", "Motivationstraining", "Teamtraining" - und da
war's endgültig aus: "PC - Training". Das einem alten (u.a.) Dipl.-Ing.
f. Informationstechnik und Softwareentwickler. Da hätte aber der
"Hilfe-wo-ist-dieTaste-any-Key" - "Trainer" aufpassen müssen, dass er
nichts von mir lernt.

Der nächste Kindergarten - da bin ich nach 10 Minuten aufgestanden: "SIE
wollen MIR erklären, wie man eine Bewerbung schreibt?" (Aber richtig,
wie man in der Grundschule schreiben lernt, mit bunten Bildchen und so.
Da saßen aber auch einige Leute, die sowas gebrauchen konnten.) "Sie
dürfen mit mir Kontakt aufnehmen, wenn Sie eine effektive
Arbeitsvermittlung für mich haben!"

Der letzte Verein, an den sie mich verkaufen wollten (so vor einem
Jahr), arbeitet mit eindeutig kriminellen Methoden (Anwesenheitsliste
fälschen und so) - und wenn man ihre "Wiedereingliederungsvereinbarung"
gutgläubig unterschreibt, hat man damit auf alle gesetzlichen Ansprüche
verzichtet ... Hat einiges an "Überzeugungsarbeit" gekostet, ihnen
solche Mätzchen abzugewöhnen, aber irgendwann haben sie's geschnallt.

Eine ihrer Spitzenleistungen: Sie haben's mal in 2 Monaten nicht
gepackt, meinen Fortzahlungsantrag zu bearbeiten, und der damit total
überforderte SB, der das versiebt hatte, brüllte mich an: Mit 48 wäre
ich nicht etwa nur noch "schwer vermittelbar", sondern "nicht mehr
tragbar". Ich habe also meinem "Berater" gemailt: "Grüßen Sie Ihren
Kollegen mal von mir und richten Sie ihm aus: Ich versorge ihn gerne für
den Rest seines Lebens mit Kondomen. Leute, die diesem hirnrissigen
Jugendwahn ('Wir nehmen nur 23jährige Diplomingenieure mit 23 Jahren
Berufserfahrung') in einer vergreisenden Bevölkerung (wo der
durchschnittliche Angestellte schon weit über 40 ist), nicht nur
unterliegen, sondern noch Vorschub leisten, sollen sich nicht noch
vermehren." Der gute Mann lief danach ein paar Wochen 'rum wie
Falschgeld, aber seitdem habe ich in dem Laden Narrenfreiheit, glaubste?
<:) Wie gesagt: Bei manchen Leuten in diesem Staat muss man immer erst
komisch werden, um mal ernst genommen zu werden.

Am 28.06.2012 20:32, schrieb Stefan:

Nun, ich habe mir auch nicht deinen kompletten Text durchgelesen und
nur überflogen. Ich denke nicht, dass das wirklich etwas bringt.
Ich weiß es, wart's ab. <:) Zunächst nochmal zu der landläufigen
Meinung, wer so lange arbeitslos ist wie ich, kann ja nur selber schuld
sein (unqualifiziert oder arbeitsunwillig oder beides):

Meine letzte Festanstellung (als Softwareentwickler) ließ sich super an
- mein Chef dreimal wöchentlich zu mir: "Gut, super, zufrieden mit dir!"
Probezeit vom üblichen halben Jahr auf 1/4 Jahr verkürzt,
Kündigungsfrist verlängert, Gehalt erhöht (etwas über 7.000 DM brutto -
aber sowas bezahlte diese Firma aus der Portokasse). Da konnte also
nichts mehr schiefgehen (hatte vorher als Arbeitsloser - mit der
unverschämter Miete und sonstigen "Lebenshaltungskosten" in dieser
Gegend hier, wo einmal Luftholen 5 E kostet <:) - schon meinen Dispo
voll ausgeschöpft, sollte also kein Problem sein, das in ein paar
Monaten auszugleichen) - dachte ich, typischer Fall von "Denkste".

Am zweiten Urlaubstag lag eine Kündigung im Briefkasten (natürlich
pünktlich vor Ablauf des halben Jahres, nach dem das
Kündigungsschutzgesetz gegriffen hätte). Unterschrieben vom
Geschäftsführer (den hatte ich zweimal gesehen - einmal zum
Vorstellungsgespräch und einmal: "Guten Tag, wie geht's?") - außerdem
hatte er nach seinen eigenen Worten keine Ahnung, was wir 4 Mann in der
EDV - Truppe eigentlich so machten. Der war angesichts seiner
Aktienkurse glücklich - die wir ihm natürlich bereitwillig aufs Display
gezaubert haben. Wir hatten als Programmierer schon mehr Einblicke in
die Vorgänge als er (und seitdem ich auf die Weise die Welt der
"Finanzmärkte" so richtig an der Basis kennen lernen konnte und weiß,
wie der Beschiss am Anleger funktioniert, kann ich jedem nur raten:
Lieber Russisch Roulette spielen als auch nur einen Cent in Aktien oder
sonstige Fonds anlegen. Wenn man sich nicht bestens auskennt, ist das
die sicherste Methode, sein Geld teuer loszuwerden. Hier übrigens zu
einem dieser Anleger:
http://www.gansel-rechtsanwaelte.de/meldungen/M570-Warum-das-LG-M%FCnchen-DBVI-Anlegern-%28Aktien-VWL%29-Schadenersatz-zuspricht-.php
- im Netz lassen sich noch Massen über die C&H Vermögensplan München -
Tochter der DBVI AG - finden, aber genug davon an dieser Stelle).

Jedenfalls konnte das also nur mein Chef gewesen sein, der mich beim GF
verleumdet hatte, und das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen
lassen - aber auch arbeitsrechtlich war gegen eine fristgemäße Kündigung
nichts zu machen. (Und einer beim Arbeitsamt meinte dazu nur lakonisch:
"Jaja, solche Sauereien gibt's öfters, besonders, wenn's um hohe
Gehälter geht.") Und seitdem ging das Rumgeeiere: Kein Geld, kein Job -
kein Job, kein Geld.

Irgendwann hörte ich auf zu zählen, wieviele Bewerbungen ich geschrieben
hatte und zu wievielen Vorstellungsgesprächen ich war. Die letzte Firma
sagte mir ins Gesicht gesagt, was ich schon lange ahnte. "Ihre Zeugnisse
interessieren uns nicht. Wir wollen einen, der auch die nötige 'soziale
Kompetenz' mitbringt." Klartext? "Was du brauchst Geld? Also kriegst du
den Job nicht!" Und dem Kunden dann vorgejammert: "Wir haben keine
Manpower, Fachkräftemangel, deshalb sind sie so teuer." Aber auf dem
Arbeitsamt stand die "Manpower" nicht mehr Schlange, die saß auf den
Gängen, wenn die Stühle nicht reichten. Aber vom Ungelernten bis zum
Doktor. (Übrigens zählte auch das Arbeitsamt zu den Auftraggebern dieser
Softwarefirma - und der Junior-GF war stolz auf seine Beziehungen dahin,
die ihm satte Aufträge einrachten - sindse nich niedlich?)

Soviel nochmal zu den Kopfständen / Standardlügen des Kapitalismus wie
"Waren sind knapp, also teuer" - und die Arbeitskraft ist auch nur eine
Ware. Und zwar DIE Ware auf dem Arbeitsmarkt, die die sog.
"Arbeitnehmer" anbieten und die sog. "Arbeitgeber" kaufen - oder auch
nicht. So läuft der Hase im Kapitalismus, aber nicht erst, seit Marx das
mal vom Kopf auf die Füße gestellt hat.

Jedenfalls war das Ding für mich der letzte Auslöser, dass ich mir
sagte. "Ihr könnt mich doch alle mal wo. Habe ich das nötig,
irgendjemandem irgendwohin zu kriechen, um noch dankbar sein zu müssen,
dass ich für seinen Profit arbeiten darf? Das Nächste, was ich mache,
ist was, was viele wollen - wo mir keiner derart dämlich kommt, sondern
nur wissen will: 'Was kann die Kiste, was kostet sie, wann kann ich sie
haben?' Und so hab ich mein Projekt erfunden. <:) Nee, im Ernst. Das
war nicht so 'ne "Eingebung" (der größte Feind jedes Erfinders - "jetzt
hab ich doch was ganz Tolles erfunden, wieso kauft das nur keiner?"),
sondern da gingen etliche Jährchen Beschäftigung mit der Sache und ein
paar Jahre mit dem Markt voraus.
 
Am 28.06.2012 20:32, schrieb Stefan:

Diese Menschen befinden sich in einem Teufelskreis, der sie zwingt,
sich dem System anzupassen,
Aber nur scheinbar. In diesem "Teufelskreis" sah ich mich auch mal - der
ist gar keiner. Irgendwann hat's sogar in meinem Spatzenhirn geklingelt:
Den gaukelt nur das System vor - aber jedem, der aus irgendeinem Grund
nicht da 'rein passt (wenn's ihn nicht mit Gewalt "passend" kriegt, weil
er schon mit einigem Denkvermögen beschwert ist). Und der Hauptgrund:
Wenn er dem System (konkret: Dem Großkapital, nach dessen Pfeife nun mal
die Politik tanzt - wer die wirtschaftliche Macht hat, hat die
politische), keinen Profit (mehr) bringen kann oder will - dann ist er
effektiv als unnützer Fresser abgestempelt (und wenn er noch so viel für
andere tut - gemeinnützig, ehrenamtlich, familiär, ... wasweißich).

Ich habe 35 Jahre im anderen System gelebt - nein, ich will die DDR weiß
Gott nicht wiederhaben, man kann sich nur täglich aufs neue beölen, wenn
man sieht, wenn um irgendwas gekämpft oder als große Errungenschaft
gefeiert wird, was im "Realsozialismus" selbstverständlich war (auch
wenn der sich nur so nannte - Theorie: Marx, Praxis: Murks). Und was
dieser Staat hoffentlich kapiert, bevor es zu spät ist: Mit genau
solchen Zicken, wie er sie heute veranstaltet, ging's mit der DDR als
Staat zu Ende! War nur noch mit sich selber und mit dem Schutz vor den
eigenen Bürgern beschäftigt und wollte sich immer größere Unfähigkeit
immer teurer bezahlen lassen.

aber je mehr sich sich dem System anpassen, desto weiter entfernen sie
sich von einer Erwerbstätigkeit.
Eben. Indem man versucht, sich da irgendwie anzupassen, gibt man sich
der Illusion hin, das System müsste einem das doch mal irgendwie
"danken" - Pustekuchen, damit gräbt man sich auf Dauer selber das Wasser
ab. Ich weiß schon, warum ich weder "arbeitslos", "Arbeitgeber" noch
"Arbeitnehmer" sein will, sondern mein eigener Chef. <:)

Hinzu kommt eine enorme Unflexibilität in Bezug auf die eigenen
Möglichkeiten, insbesondere bei Menschen mit einer akademischen
Vorbildung.
Aber nur, wenn das "rein akademisches" Wissen ist, ohne den nötigen
Praxisbezug. Die Jacke muss ich mir nicht anziehen. Mein Studium hab ich
übrigens "parallel" zu meiner Berufstätigkeit gemacht (Fernstudium) -
also nicht so: "Gestern wusste ich nicht, wie man 'Inschenör' schreibt,
heute hab' ich einen. Aber meine Arbeit ist so geheim - ich habe selber
keine Ahnung, was ich überhaupt mache." Wie heißt es so schön: "Es
genügt nicht zu wissen, man muss auch anwenden."

Es hat überhaupt keinen Zweck, einem bestimmten Plan
hinterherzulaufen, den man doch nicht realisieren kann.
Genau - und im meinem Fall wäre das eben, um alles in der Welt zu
versuchen, mich irgendwie "anzupassen", um wieder "irgendeinen" Job zu
finden. (Statt der Arbeit, die ich nicht zu suchen brauche, die ich seit
Jahren vor der Nase habe.) Man kann immer nur das machen, wofür man
geeignet ist - klar, oder?

Man muss schauen, was man in der jeweiligen Situation machen kann und
sich so schrittweise weiterentwickeln.
Aber genau. Und in meinem Fall heißt die "schrittweise
Weiterentwicklung" eben: Ich baue auf dem gegenwärtigen Stand auf (der
sich über Jahrzehnte entwickelt hat) - das Umfassendste auf dem Gebiet,
was ich gefunden habe (und mich wieder mal bestätigt hat, dass ich mit
meinen weiterführendern Vorstellungen genau richtig liege - einer Transe
die "Unarten" der Röhrenschaltungen, die in ihrer Summe "den Sound"
ausmachen, mal richtig beizubringen, ohne die sattsam bekannten
Nachteile der Röhrengeräte eben, das IST eine Marktlücke):

http://homepages.fh-regensburg.de/~elektrogitarre/

("Physik der Elektrogitarre" - Kapitel 10 "Gitarrenverstärker", schlappe
280 Seiten). Dazu wäre zu bemerken, dass meine "schrittweise
Weiterentwicklung" darin bestehen wird, tiefer in die Theorie
einzudringen, als es bisher notwendig war. Aber immer mit der
Erfordernis den praktischen Anwendung im Hinterkopf.

Wenn es als E-Techniker nicht klappt, kann man vieleicht
Gebrauchtwagen verkaufen, einen Puff aufmachen oder vieleicht sogar
Versicherungen oder Energieausweise verkaufen.
Dein Humor gefällt mir, aber damit kommen wir nicht weiter. Übrigens
geht mir seit Wochen genau so eine AG täglich mehrmals auf den Geist -
ich gehe schon lange nicht mehr 'ran, wenn ich diese Nummer nur sehe:
0800 / 123005526. Die wollen mir doch "helfen", irgendeinen
"günstigeren" Stromanbieter zu finden. Obwohl ich ihnen schon mehrmals
klargemacht habe, dass das nichts bringen kann (um vergleichend rechnen
zu können, bräuchten wir meine letzte Jahresabrechnung, und die hab ich
nun mal nicht mehr, außerdem die Cents, die man vielleicht einsparen
könnte - und sobald der neue Anbieter genug Kunden am Haken hat, zieht
er die Preise genauso an wie alle anderen, die Spielchen kennen wir
doch, laberlaber) ... trozdem klingeln die mich immer wieder an, sogar
am Wochenende. Da möchte nicht am anderen Ende der Leitung sitzen! Also
unter einem derartigen "Erfolgsdruck" stehen, und wenn ich's nicht
bringe - danke, das war's dann. (Was ja wohl vorher abzusehen ist -
tausend Leute ruft man an, und mit einem kommt man vielleicht mal ins
Geschäft.)

... obwohl, ein Bekannter von mir hat vom Arbeitsamt Zuschüsse
bekommen, als er einen Puff aufgemacht hat ;-) . Damit ist er
allerdings auch nach einiger Zeit gescheitert,
Und warum wohl? Und nicht nur der - so geht's ....zillionen
Existenzgründern täglich. Eiserne Regel, völlig branchenunabhängig: Wenn
man mit irgendwas auf dem Makt "ankommen" will, reicht persönliche und
fachliche Eignung noch lange nicht, auch kein Kapitaleinsatz - vor allem
muss man sich in den Kunden 'reinversetzen, die Markt und
Konkurrenzsituation kennen. So ist mein Projekt entstanden, nicht
umgekehrt, wie viele eben 'rangehen - das Misserfolgsgeheimnis Nr. 1.

aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass der jemals über seine
Situation gejammert hätte.
Das wäre ja auch noch schöner - das hat er sich ja wohl selber
zuzuschreiben. Und solchen Leuten hab ich's letztendlich auch zu
verdanken, dass mein Jobcenter (das auch oft genug auf solche Abzocker
'reingefallen ist, die ihnen irgendwann wieder auf der Tasche liegen),
mir den Gründungszuschuss mit konstanter Bosheit seit Jahren verweigert
(abgesehen davon, das sie von der Sache echt Null Kennung haben - sowohl
fachlich als auch, was den Markt betrifft).

Ich jammere übrigens nicht, sondern biete ein todsicheres Geschäft zum
gegenseitigen Vorteil an. Da geht's um einen Betrag, den mancher gar
nicht merken würde (ich als Hartzler schon), und den's mit Sicherheit
umgehend verzinst zurückgibt. Der mir ja nur noch fehlt, um den Engpass
zu überbrücken, bis ich über meine eigenen Mittel (im sechsstelligen
Bereich) verfügen kann.

Ich selbst bin Elektroingenieur und habe vor knapp 20 Jahren
promoviert. Als ich damit fertig war, war die Arbeitsplatzsituation
für Elektroingenieure nicht gut, also habe ich mich selbstständig
gemacht.
Hm, vielleicht könnte ich da mal auf Auftragsbasis was für dich tun?
Z.B. (was viele nicht gerne machen) <:) was programmieren ...

Gruß Hartmut
 
Am 21.06.2012 22:40, schrieb Rupert Haselbeck:

Ideen und Vorstellungen gipfelten dann schließlich in der
Perversion eines Staatswesens unter der Knute Stalins, Maos und dergl.
mehr.
Irrtum, das war nicht der Gipfel seiner Ideen, sondern genau das
Gegenteil. Weil eben - wie du richtig bemerktest - die Zeit noch lange
nicht reif dafür war. Nicht nur die Menschen, auch und vor allem die
nötige materiell - technische Basis noch lange nicht da. (Wie war das in
Russland: Vom ausgehungerten, vom Krieg gebeutelten Zarenreich direkt
zum Kommunismus zu wollen - aussichtslos. Das mit Gewalt durchsetzen
wollen - das hat dem Staliismus schön den Weg geebnet. Und wie war das
nach dem Krieg im ganzen Ostblock ...)

Jede Revolution hat zwei Seiten, und die schwierigere kommt nach der
leichteren: Ein überlebtes System stürzen ist vergleichsweise einfach
gegen den schwierigeren Teil - danach was besseres aufbauen. Woran
meines Wissens bislang alle Revolutionen in der Geschichte gescheitert
sind - oder sage mir einer eine, die denen zugute kam, die sie gemacht
haben.

Zurück zu Marx und dem einzigen (allerdings entscheidenden) Fehler in
seiner Theorie von einer besseren Welt (also dem einzigen, was im
"Realsozialismus" konsequent Praxis wurde): Die rigorose Abschaffung und
Verstaatlichung oder Vergenossenschaftung praktisch jeglichen
Privateigentums an Produktionsmitteln. Ergebnis bekannt - eine
Wirtschaft mit einer Gesamtproduktivität unter aller Kanone, mit der es
immer schwieriger wurde, das (wirklich vorbildliche) Bildungs- und
Sozialsystem zu finanzieren. Bis zum endgültigen Kollaps.

Eines der größten Probleme ist jenes, welches auch ein gewisser Herr
Marx schon hatte, nämlich die ungeeigneten Menschen zur Verwirklichung
seiner Ideen von einer neuen Gesellschaftsordnung.
Das war vor 150 Jahren. Heute ist die Menschheit 150 Jahre weiter. Und
Marx würde heute angesichts dieser Gesellschaftsordnung, die nur noch
von einer Krise in die nächste taumelt, sich nur noch mit immer
brutalerer Gewalt halten kann, nur schulterzuckend fragen: "Hab ich euch
das nicht vor 150 Jahren schon gesagt?"
 
Hartmut Kraus wrote:
Am 21.06.2012 22:40, schrieb Rupert Haselbeck:

[Marx'] Ideen und Vorstellungen gipfelten dann schließlich in der
Perversion eines Staatswesens unter der Knute Stalins, Maos und dergl.
mehr.

Irrtum, das war nicht der Gipfel seiner Ideen, sondern genau das
Gegenteil. Weil eben - wie du richtig bemerktest - die Zeit noch lange
nicht reif dafür war. Nicht nur die Menschen, auch und vor allem die
nötige materiell - technische Basis noch lange nicht da. (Wie war das in
Russland: Vom ausgehungerten, vom Krieg gebeutelten Zarenreich direkt
zum Kommunismus zu wollen - aussichtslos. Das mit Gewalt durchsetzen
wollen - das hat dem Staliismus schön den Weg geebnet. Und wie war das
nach dem Krieg im ganzen Ostblock ...)

Jede Revolution hat zwei Seiten, und die schwierigere kommt nach der
leichteren: Ein überlebtes System stürzen ist vergleichsweise einfach
gegen den schwierigeren Teil - danach was besseres aufbauen. Woran
meines Wissens bislang alle Revolutionen in der Geschichte gescheitert
sind - oder sage mir einer eine, die denen zugute kam, die sie gemacht
haben.
Bitteschoen:

http://en.wikipedia.org/wiki/American_Revolution


Zurück zu Marx und dem einzigen (allerdings entscheidenden) Fehler in
seiner Theorie von einer besseren Welt (also dem einzigen, was im
"Realsozialismus" konsequent Praxis wurde): Die rigorose Abschaffung und
Verstaatlichung oder Vergenossenschaftung praktisch jeglichen
Privateigentums an Produktionsmitteln. Ergebnis bekannt - eine
Wirtschaft mit einer Gesamtproduktivität unter aller Kanone, mit der es
immer schwieriger wurde, das (wirklich vorbildliche) Bildungs- und
Sozialsystem zu finanzieren. Bis zum endgültigen Kollaps.

Eines der größten Probleme ist jenes, welches auch ein gewisser Herr
Marx schon hatte, nämlich die ungeeigneten Menschen zur Verwirklichung
seiner Ideen von einer neuen Gesellschaftsordnung.

Das war vor 150 Jahren. Heute ist die Menschheit 150 Jahre weiter. Und
Marx würde heute angesichts dieser Gesellschaftsordnung, die nur noch
von einer Krise in die nächste taumelt, sich nur noch mit immer
brutalerer Gewalt halten kann, nur schulterzuckend fragen: "Hab ich euch
das nicht vor 150 Jahren schon gesagt?"

Nonsense. Bleiben wir mal auf dem Teppich. Heute jammern die Leute ueber
Hartz-IV und was nicht alles. Fakt ist, sie haben zu essen, sie haben
ein Dach ueber dem Kopf, sie haben eine Heizung, sie haben medizinische
Versorgung. Zu Marx' Zeiten: Alles Fehlanzeige, man landete in der Gosse
und verhungerte, erfror, oder starb an einer Krankheit. Letzteres sehr
oft nur aufgrund der Tatsache dass man die Behandlung nicht bezahlen
konnte. "Krise"? Wat'n Unsinn. Was die frueher hatten, das war Krise.

Manchmal sollten wir uns alle auf das besinnen was uns gegeben worden
ist und dankbar dafuer sein, anstatt die ganze Zeit zu jammern.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 

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