1 Hz Signal mit variablem Tastverhältnis

Johannes Bauer <dfnsonfsduifb@gmx.de> schrieb im Beitrag <blf0vq$dcv$03$1@news.t-online.com>...
Aber schließlich ist doch Deutschland laut dir "klar
ueberdurchschnittlich...

Man sieht wieder das Problem nationalistisch denkender Menschen.
Sie LESEN noch nicht mal richtig. P.I.S.A. laesst gruessen.
Sogar in ihrer eigenen Sprache.
Da stand "Europa bremst sich aus", nicht "Deutschland", aber
Nationalisten wie dir passiert so ein freudscher Verleser ohne das
sie es merken.
In Europa sind mehr Leute als die U.S.A., nur erkennt man das es
offenbar ausgebremst wird. Das liegt an den vielen Sprachen, und
Nationalisten wie dir.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
On 1 Oct 2003 23:21:33 GMT, "MaWin" <me@privacy.net> wrote:

Johannes Bauer <dfnsonfsduifb@gmx.de> schrieb im Beitrag <blf0vq$dcv$03$1@news.t-online.com>...

Aber schließlich ist doch Deutschland laut dir "klar
ueberdurchschnittlich...

Man sieht wieder das Problem nationalistisch denkender Menschen.
Sie LESEN noch nicht mal richtig. P.I.S.A. laesst gruessen.
Sogar in ihrer eigenen Sprache.
Da stand "Europa bremst sich aus", nicht "Deutschland", aber
Nationalisten wie dir passiert so ein freudscher Verleser ohne das
sie es merken.
In Europa sind mehr Leute als die U.S.A., nur erkennt man das es
offenbar ausgebremst wird. Das liegt an den vielen Sprachen, und
Nationalisten wie dir.
Wirklich ein starkes Stück, mich hier als Nationalist zu diffamieren.
Offensichtlich ist es schon ein bischen spät für dich. So extrem
arrogante, ignorante und beleidigende Postings kriegst du sonst
nämlich nicht hin.

Nur zur Info: Deutschland Mitglied der europäischen Union. Sind deine
Argumente wirklich so erbärmlich dürftig, dass du hier so offensiv
werden musst? Andscheinend schon. Traurig.

MfG
Johannes
 
MaWin wrote:

In Europa sind mehr Leute als die U.S.A., nur erkennt man das es
offenbar ausgebremst wird. Das liegt an den vielen Sprachen, und
OK, dann also Französich. Schliesslich spricht nur eine Minderheit
Englisch als Muttersprache.

Bernd
 
Hallo Igor (spricht man das "eigor"?)
Nee. Einfach so, wie es geschrieben steht, in deutscher Transliteration.

Ich habe schon oft Deine Beiträge gelesen. Du schreibst ein gutes
Deutsch. zumindäst bässa alz mains am tun iss. :)
Dat isch töll zu hör'n ;-)

Gruss,
Igor
 
Am 1 Oct 2003 23:21:33 GMT, meinte "MaWin" <me@privacy.net>:

Da stand "Europa bremst sich aus", nicht "Deutschland", aber
Nationalisten wie dir passiert so ein freudscher Verleser ohne das
MaWin es reicht! Ich empffinde das als starkes Stück und reichlich
unpassend (und ausgesprochen arrogant), jemanden, der gerne seine
Muttersprache behalten möchte, als "Nationalisten" zu diffamieren.
Wen Du jemand als Nationalisten anpinkeln willst, dann such´ Dir mal
die Franzosen raus (oder auch die Amis).

Beste Grüße

Dr. Michael König
--
RA Dr. M. Michael König * Anwaltskanzlei Dr. König & Coll.
D-65843 Sulzbach/Ts. * Antoniter-Weg 11
D-65929 Frankfurt a.M. * Dalbergstraße 4
nospam@drkoenig.de [ersetze "nospam" durch "info"] * www.drkoenig.de
 
Bernd Laengerich wrote:

OK, dann also Französich. Schliesslich spricht nur eine Minderheit
Englisch als Muttersprache.
Hm? Wozu gerade französisch? Ein Sprachwissenschaftler (ich glaube, er
hieß Charles Berlitz und das Buch "Die wundervolle Welt der Sprachen")
hat einmal eine Aufstellung der weltweit meist gesprochenen Sprachen
gemacht. Dort war Deutsch zwei Plätze vor Französisch.

Gruß Lars
 
Lars Mueller wrote:

hat einmal eine Aufstellung der weltweit meist gesprochenen Sprachen
gemacht. Dort war Deutsch zwei Plätze vor Französisch.
Es ging "nur" um Europa, dort liegt IMHO Frankreich vorn. Wie Deutsch
allerdings weltweit so einen Zulauf erhalten kann (gerade ggü. Franz.), ist
mir rätselhaft.

Bernd
 
RA Dr.M.Michael König wrote:

Ich empffinde das als starkes Stück und reichlich
unpassend (und ausgesprochen arrogant), jemanden, der gerne seine
Muttersprache behalten möchte, als "Nationalisten" zu diffamieren.
Ich nicht. Das Gewese dieser Bewahrer der Reinen Deutschen Sprache geht
mir auch furchtbar auf den Zünder.

Inbesondere, weil es in diesem Personenkreis etliche Leute gibt, die
schon rein von Berufs wegen wissen müßten (und die es sicher auch
wissen), daß es sowas wie eine "reine" Sprache garnicht gibt, daß
Sprache schon immer etwas war, was ständigem Wandel unterliegt und daß
die Übernahme von Fremdworten dabei ein ganz normaler Vorgang ist. Man
möge ich einfach mal nur ein Lexikon greifen und den Anteil von Worten
mit einen Verweis auf einen fremdsprachlichen Stamm anschauen.

Wenn sie das wissen, aber trotzdem diesen blühenden Unsinn von der
Reinheitsbewahrung verzapfen, dann fragt man sich doch, wo die
Motivation dafür herkommt. Da bleibt eigentlich nicht viel außer der
Annahme nationalistischer Beweggründe.

Im übrigen gibt es ja nichtmal "die" deutsche Sprache wirklich. Gerade
du als Jurist müßtest das wissen, ihr habt euch da im Laufe der
Geschichte auch ein hübsches eigenes Kauderwelsch geschaffen, was mit
der deutschen Umgangssprache auch nicht gerade sehr viel zu tun hat. ;o)
 
Heiko Nocon wrote:
RA Dr.M.Michael König wrote:

Ich empffinde das als starkes Stück und reichlich
unpassend (und ausgesprochen arrogant), jemanden, der gerne seine
Muttersprache behalten möchte, als "Nationalisten" zu diffamieren.

Ich nicht. Das Gewese dieser Bewahrer der Reinen Deutschen Sprache geht
mir auch furchtbar auf den Zünder.
Ob dir etwas auf den "Zünder" geht oder nicht und ob du gerne Denglisch
oder lieber Türkisch-Deutsch ala "Was guckst du" hättest, kann den
Nationalistenvorwurf in keiner Weise rechtfertigen oder begründen!

Manchmal habe ich das Gefühl, mit dieser Oppositionshaltung gegen die
Deutsche Sprache wird nur eine gewisse Lernununwilligkeit betreffend
einer korrekten und allgemeinverständlichen Artikulierung versteckt und
gleichzeitig unterstützt.

Gruß Lars
 
Lars Mueller wrote:

Ob dir etwas auf den "Zünder" geht oder nicht und ob du gerne Denglisch
oder lieber Türkisch-Deutsch ala "Was guckst du" hättest, kann den
Nationalistenvorwurf in keiner Weise rechtfertigen oder begründen!
Die Begründung folgte in dem Teil des Textes, den du nicht gequotet
hast.

Hast du ihn wenigstens gelesen?

Und auch verstanden?

Gegenargumente?

Oder gibt es am Ende garkeine logisch nachvollziehbaren Gegenargumente
und du mußtest deswegen den gehaltvollen Teil des Postings unterdrücken
und auf Polemik ausweichen?

Fragen über Fragen...
 
Heiko Nocon wrote:

Die Begründung folgte in dem Teil des Textes, den du nicht gequotet
hast.
[x] Du wünscht Fullquotes?

Hast du ihn wenigstens gelesen?
Ja, leider.

Und auch verstanden?
Eventuell habe ich deine Motivation besser verstanden, als du selbst.

Gegenargumente?
Zu was? Zu argumenten wie "blühendem Unsinn" oder der Wiederholung des
Nazi-Vorwurfs? Das disqualifiziert einen Text eher, insofern hättest du
dich über das Übergehen dieses Teils eigentlich auch freuen können.

Oder gibt es am Ende garkeine logisch nachvollziehbaren Gegenargumente
Gegen was? Gegen die Vorurteile, die du anscheinend allen
gegenüberstellst, die sich um die Sprache bemühen wollen? ("Gewese
dieser Bewahrer", "Reinheitsbewahrung".) Wo hast du diesen Begriff, den
du anscheinend allen unterstellst, eigentlich her? Frei erfunden? Mit
Google kann ich ihn in diesem Zusammenhang jedenfalls nicht finden. Also
wird es wohl kaum das Hauptargument aller befürworter sein.

und du mußtest deswegen den gehaltvollen Teil des Postings unterdrücken
und auf Polemik ausweichen?
Du machst den Polemik-Vorwurf? Nach _diesen_ "Argumenten"? Ich empfinde
das als etwas seltsam. Rhetorische Frage: Was war noch gleich der Gehalt
dieses Teils?

Fragen über Fragen...
Allerdings.

Gruß Lars

PS: Ich glaube, das führt hier zu nichts und ist OT: EOD. F'up2p
 
In article <1494846.xLFjPd9BMV@laengerich.com>,
Bernd Laengerich <Bernd.Laengerich@web.de> writes:
|> Es ging "nur" um Europa, dort liegt IMHO Frankreich vorn. Wie Deutsch
|> allerdings weltweit so einen Zulauf erhalten kann (gerade ggü. Franz.), ist
|> mir rätselhaft.

Wie meinen?

Frankreich: 59.85 Mio Einwohner
Belgien: 10.17 Mio Einwohner
-----
70.02 Mio Einwohner

Deutschland: 82.15 Mio Einwohner
Österreich: 8.03 Mio Einwohner
-----
90.18 Mio Einwohner

Und da haben wir nun die Schweiz als Nicht-EU-Land mit 7.2 Mio Einwohnern noch
gar nicht hinzugerechnet.

Rainer
 
In article <8u5unv4pf7k4c4i5bdpbn0jlkr472amim4@4ax.com>,
Heiko Nocon <Heiko.Nocon@gmx.net> writes:
|> Ich nicht. Das Gewese dieser Bewahrer der Reinen Deutschen Sprache geht
|> mir auch furchtbar auf den Zünder.

Mir gehen dafür die ganzen Werbehanseln mit ihrer ach so "hippen" Anglisierung
ganz furchtbar auf den Zünder.

Warum man sich zu etwas "committen" muß, anstatt sich einfach dazu zu bekennen,
vermag ich ebensowenig zu erklären, wie den Umstand einen Rucksack neuerdings
als "body bag" (sic!) bewerben zu müssen. Da wird's dann doch recht lächerlich.
Auch der Sinn eines "TV events" erschließt sich mir nicht wirklich, wo es doch
ebensowenig ein Fernsehereignis sein könnte.

Der französische Weg hingegen ist mindestens ebenso beknackt, denn gewisse
Begriffe sind dann eben doch Fachsprache und ein Megabyte versteht man überall
auf der Welt -- nur noch dort, wo man "megaoctets" verschickt. Am besten als
"courriel".

|> Inbesondere, weil es in diesem Personenkreis etliche Leute gibt, die
|> schon rein von Berufs wegen wissen müßten (und die es sicher auch
|> wissen), daß es sowas wie eine "reine" Sprache garnicht gibt, daß
|> Sprache schon immer etwas war, was ständigem Wandel unterliegt und daß
|> die Übernahme von Fremdworten dabei ein ganz normaler Vorgang ist. Man
|> möge ich einfach mal nur ein Lexikon greifen und den Anteil von Worten
|> mit einen Verweis auf einen fremdsprachlichen Stamm anschauen.

Ja, das sind aber Sachen, die tatsächlich über Jahre gewachsen sind. So wie sich
beispielsweise auch Wortbedeutungen im Laufe der Zeit ändern: Deine Großmutter,
so sie noch lebt, bekommt vermutlich immer noch einen Blutsturz, wenn sie
jemanden das Wort "geil" verwenden hört -- und fand auch "cool" nicht wirklich
toll.

Wenn aber eine Fremdsprache nur deshalb immer und überall reingepreßt wird,
weil jemand glaubt, das klänge dann frisch und jung-dynamisch, bekomme (nicht
nur) ich dabei schlicht Magenschmerzen.

So wie hier [1]:
"In einem Brainstorming-Meeting kamen wir zur Conclusion, die
Reception mancher Claims mal zu researchen. Der Approach der
Survey war, den Consumer View einem Feedback-Check zu unterziehen,
was den Marketing Value mancher Expressions angeht."

Das ist dann wirklich nur eins: Bullshit.

[1] http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,265536,00.html

Und wie selbiger (sehr lesenswerte) Artikel zeigt, versteht die Zielgruppe
dann sogar nicht mal mehr die tollen Werbespots.

|> Wenn sie das wissen, aber trotzdem diesen blühenden Unsinn von der
|> Reinheitsbewahrung verzapfen, dann fragt man sich doch, wo die
|> Motivation dafür herkommt. Da bleibt eigentlich nicht viel außer der
|> Annahme nationalistischer Beweggründe.

Wobei Du den Reinheitsbewahrern (im übertragenen Sinne) "französische Motive"
unterstellst, nämlich jedes Wort zwangszuverdeutschen. Da darf man dann
sicherlich gewisse nationalistische Beweggründe unterstellen -- die gelten aber
noch längst nicht für jeden, der gegen die "Zwangsanglisierung" durch die
Werbewirtschaft wettert.

|> Im übrigen gibt es ja nichtmal "die" deutsche Sprache wirklich. Gerade
|> du als Jurist müßtest das wissen, ihr habt euch da im Laufe der
|> Geschichte auch ein hübsches eigenes Kauderwelsch geschaffen, was mit
|> der deutschen Umgangssprache auch nicht gerade sehr viel zu tun hat. ;o)

Das gilt ja für jede Berufsgruppe... Wenn Dir ein Mathematiker was von "fast
alle" erzählt, meint er damit ja auch nicht "fast alle" nach üblichem
Verständnis sondern das davon doch ziemlich differierende "alle bis auf
endlich viele". Juristen- und Behördenkauderwelsch hat eben nur eine längere
Tradition :)

Rainer
 
Rainer Buchty wrote:

"In einem Brainstorming-Meeting kamen wir zur Conclusion, die
[...]

Das ist dann wirklich nur eins: Bullshit.
Uneingeschränkte Zustimmung. Sowas ist einfach nur krank.

Aber genauso krank ist die zwanghafte Eindeutschung gebräuchlicher
Fachbegriffe, nur weil es Anglizismen sind. Die führt nämlich am Ende zu
ähnlich unverständlichen Texten.
 
In article <4l10ovg65a3ogebs2buuchirq42v93poe7@4ax.com>,
Heiko Nocon <Heiko.Nocon@gmx.net> writes:

|> Aber genauso krank ist die zwanghafte Eindeutschung gebräuchlicher
|> Fachbegriffe, nur weil es Anglizismen sind. Die führt nämlich am Ende zu
|> ähnlich unverständlichen Texten.

Wobei man da in der Informatik auch noch trennen muss zwischen Begriffen, die
tatsächlich in D von Deutschen geprägt wurden und Worten, die erst nachträglich
reingekommen sind. Ich denke bei ersterem zB. an Worte wie Keller, Rechnerkern
und Seiten-Kachel-Übersetzungstabelle, bei letzterem eher an "serielle
Zeigereinheit". Da aber die Leute, die die "ur-deutschen" Begriffe samt den
dazugehörigen Bauteilen erfunden haben, langsam aussterben, wird sich das wohl
ändern.

BTW: Gerade von einem Kollegen auf Suse-Linux mit deutscher Sprache produziert:

$ cat /boot/vmlinux > /dev/snd/pcmC1D0p
cat: Schreibfehler: Die Dateizugriffsnummer ist ein schlechter Verfassung

Soll noch einer sagen, Unix wäre was todernstes...
--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://wwwbode.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 
"Rainer Buchty" <buchty@atbode100.informatik.tu-muenchen.de> schrieb im
Newsbeitrag news:blnk6c$2dr7v$1@sunsystem5.informatik.tu-muenchen.de...
Warum man sich zu etwas "committen" muß, anstatt sich einfach dazu zu
bekennen,
vermag ich ebensowenig zu erklären, wie den Umstand einen Rucksack
neuerdings
als "body bag" (sic!) bewerben zu müssen. Da wird's dann doch recht
lächerlich.

*Grins*

Für alle, die noch ihrer primitiven Muttersprache verfallen sind und das
Englische nicht in seinen Feinheiten kennen....

Ich verstehe unter "body bag" einen Leichensack. Backpack ist wohl eher die
richtige Übersetzung für Rücksack. Hauptsache es kling Neudeutsch.
Werbefuzzis!

Andreas

--

=============================================
Andreas Tönne @ home
mailto:atoenne@t-online.de * http://www.atoenne.de
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Dipl.Inform. Andreas Tönne * Prokurist
Georg Heeg eK * Informatikleitung
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phone x49 231 9 75 99 0/36 * fax x49 231 9 75 99 20
 
Am Sat, 04 Oct 2003 21:11:12 +0200, meinte Heiko Nocon
<Heiko.Nocon@gmx.net>:

Ich nicht. Das Gewese dieser Bewahrer der Reinen Deutschen Sprache geht
mir auch furchtbar auf den Zünder.
Sie scheinen mit Deutsch, Deutschen und Deutschland ein Problem zu
haben. Vor allem, wenn man bedenkt, daß sich bei uns praktisch niemand
um unsere Sprache (das Wort "Reinerhaltung" möchte ich absichtlich
nicht verwenden) sorgt und kümmert, hingegen die Franzosen (natürlich,
denn wenn man im westlichen Festlandeuropa an Nationalisten,
Nationalismus und Patriotismus denkt, dann steht Frankreich einsam an
allererster Stelle) natürlich ein Gesetz für die Reinerhaltung (hoer
ist das Wort angebracht) ihrer Sprache besitzen, das die Verwendung
fremdsprachiger Wort verbietet bzw. reglementiert und stark
einschränkt. Ein Zustand wie unser "Denglisch" (ich werde wohl mein
Lebtag nicht vergessen, wie im Rahmen von Verhandlungen der absolut
coole und auf der Höhe der Sprach-Zeit befindliche Sprecher der
Gegenseite meinte, über diese und jende Details werde man sich noch
"committen" ...) ist in Frankreich absolut undenkbar - und
wohlgemerkt, das ist kein Merkmal irgendeiner eleitären oder
verquasteten Literaten, oder Sprachen-Clique sondern ganz offziell und
von Staats wegen.
Sprache schon immer etwas war, was ständigem Wandel unterliegt und daß
die Übernahme von Fremdworten dabei ein ganz normaler Vorgang ist. Man
Wir reden hier nicht über die Übernahme von Fremdworten, gegen das
sicher nur Fanatiker und Naitionalisten wie die Franzosen etwas haben,
sofern es vernünftig ist und im Rahmen bleibt (der aber hierzulande
schon lange überschritten ist - denn beispielsweise gibt es überhaupt
keinen Grund, von "committen" zu sprechen, wenn man auch
"verständigen" oder "einigen" sagen kann - von dem groben Unfug, der
in der Werbebranche o.ä. verbrochen wird, mal ganz abgesehen).

Wenn sie das wissen, aber trotzdem diesen blühenden Unsinn von der
Reinheitsbewahrung verzapfen, dann fragt man sich doch, wo die
Motivation dafür herkommt. Da bleibt eigentlich nicht viel außer der
Annahme nationalistischer Beweggründe.
Eigentlich müßte ich mich jetzt ja furchtbar aufregen, denn ich habe
ja bekanntlich nicht von "Reinerhaltung" gesagt sondern nur davon, daß
jemand, der seine Muttersprache behalten möchte, kein Nationalist ist.
Aber im Laufe der Jahre habe ich gelernt, daß ich Sie (und ein paar,
glücklicherweise nur wenige andere) im nicht-elektronischen Bereich
nicht ernst nehmen darf - ganz im Sinne von "Vergib Ihnen, denn sie
wissen nicht, was sie sagen/schreiben". Oder anders gesagt: Sich über
Ihre Geschreibe aufzuregen wäre dasselbe, wenn man sich über einen
Sechsjährigen aufregen würde, der irgendwelche dummen Sprüche von sich
gibt.

Im übrigen gibt es ja nichtmal "die" deutsche Sprache wirklich. Gerade
du als Jurist müßtest das wissen, ihr habt euch da im Laufe der
Geschichte auch ein hübsches eigenes Kauderwelsch geschaffen, was mit
der deutschen Umgangssprache auch nicht gerade sehr viel zu tun hat. ;o)
Naja, auch hier haben Sie nicht die geringste Ahnung, sonst würden Sie
wissen, daß die Zahl der deutschen Worte, die im juristischen Bereich
eine eigene oder bestimmte oder eingegrenzte Bedeutung besitzen,
äußerst marginal ist - der Eindruck einer Fachsprache besteht darin,
daß es vergleichsweise viele lateinische Begriffe sind (aber weitaus
weniger als englische Begriffe im Deutschen verwendet werden), einige
deutsche Begriffe zum Sprachschatz des typischen Dummbeutels nicht
zählen und im übrigen die Ausdrucksweise möglichst präzise und exakt
ist und sich nicht am gesprochenen Umgangsdeutsch orientiert, was
gleichfalls dem normalen Schwachkopf Verständnisprobleme bereitet.
Allerdings würde er, etwas Mühe unterstellt, wesentlich mehr
verstehen, als wenn er Fachgesprächen von Physikern, Medizinern und
auch Elektronikern lauscht.

Dr. Michael König
--
RA Dr. M. Michael König * Anwaltskanzlei Dr. König & Coll.
D-65843 Sulzbach/Ts. * Antoniter-Weg 11
D-65929 Frankfurt a.M. * Dalbergstraße 4
nospam@drkoenig.de [ersetze "nospam" durch "info"] * www.drkoenig.de
 
Am Sat, 4 Oct 2003 23:13:16 +0000 (UTC), meinte
buchty@atbode100.informatik.tu-muenchen.de (Rainer Buchty):

Der französische Weg hingegen ist mindestens ebenso beknackt, denn gewisse
Begriffe sind dann eben doch Fachsprache und ein Megabyte versteht man überall
Noch beknackter. Dieses Denglisch versteht man zur Not noch und auch
dem "Was guckst Du"-Türksch kann man, wenn auch unter erheblichen
geistigen Verrenkungen und Schmerzen, in etwa entnehmen, was der
Sprecher sagen möchte (sofern man es überhaupt als notwenig erachtet,
mit so jemanden zu kommunizieren). Aber das Ersetzen von faktisch
weltweit akzeptierten und gängigen (Fach)Begriffen durch
muttersprachliche Begriffe (erst recht einer außerhalb der
Landesgrenzen vergleichsweise nicht verbreiteten Sprache) ist schlicht
nur doof - und extrem nationalistisch. Aber auch das ist natürlich
wieder mal typisch: Würden wir so einen Unug verzapfen, würde man
überall von "Nazis", "Nationalismus", "typisch Deusch" usw. geifern -
aber tun das die Franzosen, die keinen Deut weniger nationalistisch
sind als wir es jemals waren (tatsächlich waren wir bis 1870/71 keine
Nation und auch alles andere als nationalistisch) sondern gerade im
Gegenteil das Paradebeispiel des - zumindest für heutige Verhältnisse
- weit übertriebenen Nationalismus sind (und erkennbar für jeden, der
die Sache objektiv zu betrachten gewillt sind, insbesondere in der EU
seit jeher allein die Interessen der "Grande Nation" durchsetzen
wollen und es dank der überschäumenden Bereitschaft unserer Politiker,
dabei zu helfen, es auch hervorragend schaffen), so wird das
günstigstenfalls ignoriert.

:
"In einem Brainstorming-Meeting kamen wir zur Conclusion, die
Reception mancher Claims mal zu researchen. Der Approach der
Survey war, den Consumer View einem Feedback-Check zu unterziehen,
was den Marketing Value mancher Expressions angeht."
Köstlich! Aber es scheint ja genügend Leute zu geben., die so etwas
toll finden. Mein Gott, was muß in deren Köpfen ein Chaos herrschen
....
|> Wenn sie das wissen, aber trotzdem diesen blühenden Unsinn von der
|> Reinheitsbewahrung verzapfen, dann fragt man sich doch, wo die
|> Motivation dafür herkommt. Da bleibt eigentlich nicht viel außer der
|> Annahme nationalistischer Beweggründe.
unterstellst, nämlich jedes Wort zwangszuverdeutschen. Da darf man dann
sicherlich gewisse nationalistische Beweggründe unterstellen -- die gelten aber
Und genau dies trifft - und zwar ausschließlich - auf Frankreich zu.

Beste Grüße

Dr. Michael König
--
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nospam@drkoenig.de [ersetze "nospam" durch "info"] * www.drkoenig.de
 
Am Sat, 4 Oct 2003 20:02:18 +0000 (UTC), meinte
buchty@atbode100.informatik.tu-muenchen.de (Rainer Buchty):

Frankreich: 59.85 Mio Einwohner
Belgien: 10.17 Mio Einwohner
-----
70.02 Mio Einwohner

Deutschland: 82.15 Mio Einwohner
Österreich: 8.03 Mio Einwohner
-----
90.18 Mio Einwohner

Und da haben wir nun die Schweiz als Nicht-EU-Land mit 7.2 Mio Einwohnern noch
gar nicht hinzugerechnet.
Genau so ist es. Außerdem muß man neben Südtriol (;-)) die Länder es
ehemaligen Ostblock berücksichtigen, denen Deutsch wesentlich näher
liegt als Franzözisch. Auch in Rußland kommt man, wie man des öfteren
hört, im Zweifel mit Deutsch weiter als mit Französisch.
Rein zahlenmäßig ist Franzözisch also weniger bedeutend. Und wenn man
Ausländern Glauben schenken darf, dann tun sie sich mit dem Erlernen
von Deutsch leichter als mit dem Lernen vorn Französisch - aber das
kann man als Deutscher nicht beurteilen.
Summa summarum ist daher die Vorherrschaft von Französisch in der EU
nicht gerechtfertigt und nur durch die um Klassen bessere
Interessenvertretung der französischen Politiker zu erklären (was
nicht nur an den Politikern liegt, auch wenn man hierzulande im
Gegensatz zu Frankreich früher gerne zu versorgende und/oder
gescheiterte Politiker in den EU-Bereich abgeschoben hat, sondern
primär an dem unbedingten Bekenntnis zur eigenen Nation und dem
unbedingten Willen, allein deren Interessen zu vertreten).
Jaja, wir Deutschen können von den Franzosen (und nicht nur von denen)
einiges lernen ....

Beste Grüße

Dr. Michael König
--
RA Dr. M. Michael König * Anwaltskanzlei Dr. König & Coll.
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Am Sat, 04 Oct 2003 20:59:07 +0200, meinte Bernd Laengerich
<Bernd.Laengerich@web.de>:

Es ging "nur" um Europa, dort liegt IMHO Frankreich vorn. Wie Deutsch
Wie bitte? Dann müßte bei den Franzosen in den letzten Jahren massiv
geclont worden seien ...

allerdings weltweit so einen Zulauf erhalten kann (gerade ggü. Franz.), ist
mir rätselhaft.
Mir nicht. Mir wurde wiederholt von Ausländern versichert, daß es
ihnen leichter falle, Deutsch zu lernen als Französisch. Aber für die
Verbreitung ist ja wohl "nur" maßgeblich, wo Französisch als
offizielle Sprache gesprochen wird. Als von der Bevölkerungszahl
bedeutendes Land fällt mir nur Frankreich ein - im Gegensatz zu
wenigstens drei Staaten im europäischen Raum.
Außerdem kann man sich durchaus auf den Standpunkt stellen, daß es für
die Bedeutung einer Sprache ohne Bedeutung ist, ob sie in 3.- oder
4.-Welt-Ländrn gesprochen wird bzw. in Ländern offizielle
Landessprache ist, in denen ohnehin die (weit überwigende) Mehrzahl
Analphabten sind. Das wird natürlich sofort als "chauvinistisch"
bezeichnet,ändert aber nichts an der Tatsache, daß diese
Betrachtungsweise in Hinblick auf die "Bedeutung" einer Sprache
zutreffend ist.

Letztlich ist dies aber nur eine theoretisch interessante Diskussion.
An der faktischen Vorherrschaft von Englisch aufgrund der
wirtschaftlichen und politischen Bedeutung der USA gibt es nichts zu
rütteln - auch wenn dies zu der paradoxen Situation führt, daß
weltweit Englisch dominiert obwohl in einigen Teilen der USA Spanisch
ebenso bedeutend ist wie Englisch.

Beste Grüße

Dr. Michael König

--
RA Dr. M. Michael König * Anwaltskanzlei Dr. König & Coll.
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