Wie gefährlich ist Isopropylalkohol?

Am 28.11.19 um 10:49 schrieb Hartmut Kraus:
> Berlin ("Sonderkommando Palast der Republik")

http://hkraus.eu/palast.jpg

Das war Ăźbrigens eine architektoniche und technische Meisterleistung,
damit das mal klar ist.

Für die Elektroakustiker hier: Die Beschallungsanlage im großen Saal war
etwa vergleichbar mit der im ICC im Westberlin (die Zuordnung der
Intensitäten und Laufzeiten zu den einzelnen Lautsprechergruppen oblag
einem Prozessrechner). Interessanter Standpunkt der Autoren des schlauen
Buches, aus dem ich das weiß: "Eine gute Beschallungsanlage zeichnet
sich dadurch aus, dass der uneingeweihte ZuhĂśrer von ihr gar nichts
merkt, sondern die gute Verständlichkeit an seinem Platz allein den
agierenden KĂźnstlern und der guten Raumakustik zuschreibt." Soviel
nochmal zu eurer "HighEnd" - Spinne, Helmut und Leo. ;)

Und von wegen "Asbest" - da hätten sie im Westen ganz andere Bauten
plattmachen mĂźssen. Manche von uns haben das Zeugs gespritzt, mit
leichten Atemmasken, und die haben's alle Ăźberlebt. Nee, aber ins neue
"freie" Deutschland passte der "Kommunistenkasten" nun mal nicht, der
musste weg, koste es, was es wolle.

--

http://hkraus.eu/
 
Am 28.11.19 um 11:41 schrieb Hartmut Kraus:

Und von wegen "Asbest" - da hätten sie im Westen ganz andere Bauten
plattmachen mĂźssen. Manche von uns haben das Zeugs gespritzt, mit
leichten Atemmasken, und die haben's alle Ăźberlebt. Nee, aber ins neue
"freie" Deutschland passte der "Kommunistenkasten" nun mal nicht, der
musste weg, koste es, was es wolle.

Das ist ein wenig arg vereinfacht...

Die Asbestsanierung war unvermeidlich, ohne hätte das Gebäude nach den
geltenden Vorschriften nicht genutzt werden dĂźrfen. Und der Bedarf an
derartigen Säälen war im vereinten Berlin einfach zu klein, um den
immensen Aufwand gleich in doppelter AusfĂźhrung refinanzieren zu kĂśnnen.
Bereits das ICC litt immer unter mangelnder Auslastung.

Nach den Regeln der Vernunft hätten beide abgerissen und durch EINEN
modernen, bedarfsgerechten Neubau ersetzt werden mĂźssen.

Das das ICC aus klĂźngelpolitischen GrĂźnden immer noch steht (und bis
heute fraglich ist, ob ein wirtschaftlicher Betrieb Ăźberhaupt mĂśglich
ist), ist der eigentliche Skandal.
 
Hartmut Kraus wrote:
> Na, na, Unsummen. Das waren hĂśchstens 25 DM -> 25 M am Tag,

Zwischen einer Woche und vierzehn Tagen waren das jedes Mal mehrere
hundert Mark. Damals war das für mich richtig viel Geld.

--
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Am 28.11.19 um 12:07 schrieb Axel Berger:
Hartmut Kraus wrote:
Na, na, Unsummen. Das waren hÜchstens 25 DM -> 25 M am Tag,

Zwischen einer Woche und vierzehn Tagen waren das jedes Mal mehrere
hundert Mark. Damals war das fĂźr mich richtig viel Geld.

Na, und fßr die armen Ossis erst. ;) Hättest du einem das mal gespendet
oder auch nur zum Ăźblichen Schwarzmarktkurs 1:10 umgetauscht - davon
hätte er sich ein gebrauchtes Westauto kaufen kÜnnen. ;)

--
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Am 28.11.19 um 12:16 schrieb Hergen Lehmann:
Am 28.11.19 um 11:41 schrieb Hartmut Kraus:

Und von wegen "Asbest" - da hätten sie im Westen ganz andere Bauten
plattmachen mĂźssen. Manche von uns haben das Zeugs gespritzt, mit
leichten Atemmasken, und die haben's alle Ăźberlebt. Nee, aber ins neue
"freie" Deutschland passte der "Kommunistenkasten" nun mal nicht, der
musste weg, koste es, was es wolle.

Das ist ein wenig arg vereinfacht...

Die Asbestsanierung war unvermeidlich, ohne hätte das Gebäude nach den
geltenden Vorschriften nicht genutzt werden dĂźrfen. Und der Bedarf an
derartigen Säälen war im vereinten Berlin einfach zu klein, um den
immensen Aufwand gleich in doppelter AusfĂźhrung refinanzieren zu kĂśnnen.
Bereits das ICC litt immer unter mangelnder Auslastung.

Nun, der Ballast der Republik nicht immer. Jedenfalls nicht bei den
Veranstaltungen, die ich so kenne:

- "Arbeiterfestspiele" - ok, fĂźr staatlich subventionierte Preise, etwa
wie "Brot und Spiele" im alten Rom, ;)

- ein Rockfestival - Konzert und Tanz in allen Säälen, nicht nur im
großen, und da wurde alles aufgeboten, was in der DDR-"Szene" Rang und
Namen hatte,

- und last not least natürlich die erste geplante große Veranstaltung
nach der ErĂśffnung: Der IX. Parteitag der SED. ;) Aber haben wir heute
nicht genug andere Parteien, oder haben die nur kein Geld mehr ... ;)

--
http://hkraus.eu/
 
Am 28.11.19 um 12:16 schrieb Hergen Lehmann:
Am 28.11.19 um 11:41 schrieb Hartmut Kraus:

Und von wegen "Asbest" - da hätten sie im Westen ganz andere Bauten
plattmachen mĂźssen. Manche von uns haben das Zeugs gespritzt, mit
leichten Atemmasken, und die haben's alle Ăźberlebt. Nee, aber ins neue
"freie" Deutschland passte der "Kommunistenkasten" nun mal nicht, der
musste weg, koste es, was es wolle.

Das ist ein wenig arg vereinfacht...

Die Asbestsanierung war unvermeidlich,

Abriss + "Rekultivierung" der Fläche aber schon eher. ;) Und was war
wohl teurer?

--
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Am 28.11.19 um 13:14 schrieb Hartmut Kraus:

Nun, der Ballast der Republik nicht immer. Jedenfalls nicht bei den
Veranstaltungen, die ich so kenne:

- "Arbeiterfestspiele" - ok, fĂźr staatlich subventionierte Preise, etwa
wie "Brot und Spiele" im alten Rom, ;)

Bedarf entfallen. ;-)

- ein Rockfestival - Konzert und Tanz in allen Säälen, nicht nur im
großen, und da wurde alles aufgeboten, was in der DDR-"Szene" Rang und
Namen hatte,

Viel zu klein für die Großkonzerte der größer gewordenen Welt!
Mit Auftritten "von Rang und Namen" fĂźllt man heute Arenen - welche in
den Pausen zwischen den Mega-Events mit allerlei sportlichen
Veranstaltungen ausgelastet werden und damit sehr viel wirtschaftlicher
arbeiten kĂśnnen.

- und last not least natürlich die erste geplante große Veranstaltung
nach der ErĂśffnung: Der IX. Parteitag der SED. ;)

Bedarf entfallen.

> Aber haben wir heute nicht genug andere Parteien, oder haben die nur kein Geld mehr ... ;)

Zu groß für regionale Parteitage, zu viel alternative Standorte für
Bundes-Parteitage. Wenn man GlĂźck hat, holt man maximal einen, und dazu
zwei oder drei Aktionärsversammlungen großer Konzerne. Das lastet eine
solche Halle nicht aus.
 
Am 28.11.19 um 13:14 schrieb Hartmut Kraus:
Nun, der Ballast der Republik nicht immer. Jedenfalls nicht bei den
Veranstaltungen, die ich so kenne:

- "Arbeiterfestspiele" - ok, fĂźr staatlich subventionierte Preise, etwa
wie "Brot und Spiele" im alten Rom, ;)

- ein Rockfestival - Konzert und Tanz in allen Säälen, nicht nur im
großen, und da wurde alles aufgeboten, was in der DDR-"Szene" Rang und
Namen hatte,

- und last not least natürlich die erste geplante große Veranstaltung
nach der ErÜffnung: Der IX. Parteitag der SED. ;)  Aber haben wir heute
nicht genug andere Parteien, oder haben die nur kein Geld mehr ... ;)

Da kĂśnnten doch von mir aus SPD und Linke im Osten parteitagen und die
anderen im Westen oder umgekehrt, ist doch wurscht, ist doch heute eh'
alles ein "demokratischer" Einheitsbrei. Und der Bundestag kĂśnnte
fraktionsweise aufgeteilt in den Tagungspausen auftreten, der wird sich
eh' im Leben nicht einig.

Aber was machen wir dann mit dem Reichstag? Ach richtig, mal wieder
ankokeln - was die Nazis ja den Kommunisten in die Schuhe schieben
wollten ...

--
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Am 28.11.19 um 13:50 schrieb Hergen Lehmann:
Am 28.11.19 um 13:14 schrieb Hartmut Kraus:

Nun, der Ballast der Republik nicht immer. Jedenfalls nicht bei den
Veranstaltungen, die ich so kenne:

- "Arbeiterfestspiele" - ok, fĂźr staatlich subventionierte Preise,
etwa wie "Brot und Spiele" im alten Rom, ;)

Bedarf entfallen. ;-)

Das denkst aber auch nur du. So ein Event hatten wir schon hier im
reichen Westen (gleich nebenan am Baggersee), und zwar kostenlos, nur
auf Marken wie nach dem Krieg, ausgegeben vom Sozialamt. Und das war gut
besucht - hätte vielleicht noch mehr Zuspruch gehabt, wenn nicht das
Blasorchester gespielt hätte (wohl ebenso staatlich gesponsert) ;)

- ein Rockfestival - Konzert und Tanz in allen Säälen, nicht nur im
großen, und da wurde alles aufgeboten, was in der DDR-"Szene" Rang und
Namen hatte,

Viel zu klein für die Großkonzerte der größer gewordenen Welt!
Mit Auftritten "von Rang und Namen" fĂźllt man heute Arenen - welche in
den Pausen zwischen den Mega-Events mit allerlei sportlichen
Veranstaltungen ausgelastet werden und damit sehr viel wirtschaftlicher
arbeiten kĂśnnen.

Meine GĂźte, nun gib' doch den "Kleinen" auch mal eine Chance! Die hab'
ich z.B. in den Weimarer Studentenclubs erlebt - meistens Amateure, aber
was so dreimal täglich als "Hits" von "Stars" und Sternchen aus dem
Radio drÜhnte, haben die erst mal "zur Erwärmung" nachgespielt, aber
pieksauber und ohne mit der Wimper zu zucken, und dann ging's richtig
los, mit ihrem eigenen Repertoire. Nur Wahnsinn, in diesen Räumen ßber
eine PA zu spielen, was mache ja auch draufhatten, da wussten die
Techniker nicht, was sie noch zudrehen sollten, da brauchte man keine
Verstärker, eher Dämpfer. ;)

- und last not least natürlich die erste geplante große Veranstaltung
nach der ErĂśffnung: Der IX. Parteitag der SED. ;)

Bedarf entfallen.

Aber haben wir heute nicht genug andere Parteien, oder haben die nur
kein Geld mehr ... ;)

Zu groß für regionale Parteitage, zu viel alternative Standorte für
Bundes-Parteitage.  Wenn man Glßck hat, holt man maximal einen, und dazu
zwei oder drei Aktionärsversammlungen großer Konzerne. Das lastet eine
solche Halle nicht aus.

Denkst du. ;)

--
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Am 28.11.19 um 14:15 schrieb Hartmut Kraus:
Wenn man GlĂźck hat, holt man maximal einen, und
dazu zwei oder drei Aktionärsversammlungen großer Konzerne. Das lastet
eine solche Halle nicht aus.

Denkst du. ;)

Nur mal alle zusammengetrommelt, die sich mit den Telekom-Aktien so
schÜn angeschissen hatten, das wäre wohl zum Volkstribunal ausgeartet,
und die Telekom inzwischen Volkseigentum. ;)

--
http://hkraus.eu/
 
Am 28.11.19 um 14:15 schrieb Hartmut Kraus:
Am 28.11.19 um 13:50 schrieb Hergen Lehmann:
Viel zu klein für die Großkonzerte der größer gewordenen Welt!
Mit Auftritten "von Rang und Namen" fĂźllt man heute Arenen - welche in
den Pausen zwischen den Mega-Events mit allerlei sportlichen
Veranstaltungen ausgelastet werden und damit sehr viel
wirtschaftlicher arbeiten kĂśnnen.

Meine GĂźte, nun gib' doch den "Kleinen" auch mal eine Chance! Die hab'
ich z.B. in den Weimarer Studentenclubs erlebt - meistens Amateure, aber
was so dreimal täglich als "Hits" von "Stars" und Sternchen aus dem
Radio drÜhnte, haben die erst mal "zur Erwärmung" nachgespielt, aber
pieksauber und ohne mit der Wimper zu zucken, und dann ging's richtig
los, mit ihrem eigenen Repertoire.

Mit ihrem eigenen "Equipment" selbstredend - gerade mal ein Hemd auf dem
A, ... aber Instrumente und Technik zu Schwarzmarktpreisen - ein
abgerockter RĂśhren-Marshall war da etwa soviel "wert" wie ein Trabant
.... Und fĂźr einen Auftritt gab's, wenn's gut ging, 50 Ostmark auf die
Hand ...

Und 30 Jahre später lerne ich im freien Westen einen Rockmusiker kennen,
und erfahre von dem, dass die Jungs heute etwa dieselben "Probleme" mit
der "marktĂźblichen" Technik haben wie damals ... Womit wieder mal ein
eleganter Bogen dazu gespannt wäre:

http://hkraus.eu/

;)
 
Am 28.11.19 um 14:15 schrieb Hartmut Kraus:

- "Arbeiterfestspiele" - ok, fĂźr staatlich subventionierte Preise,
etwa wie "Brot und Spiele" im alten Rom, ;)

Bedarf entfallen. ;-)

Das denkst aber auch nur du. So ein Event hatten wir schon hier im
reichen Westen (gleich nebenan am Baggersee), und zwar kostenlos, nur
auf Marken wie nach dem Krieg, ausgegeben vom Sozialamt. Und das war gut

Und du meinst, mit den Einnahmen aus einer kostenlosen Gaudi hätte man
statt dem Baggersee auch eine Hightech-Halle anmieten kĂśnnen, die nach
milliardenschwerer Asbestsanierung dringend Umsatz generieren muss? Und
der Betreiber der Halle hätte sowas (mit hohem Verschmutzungspotenzial
und Risiko fĂźr die teure Technik) Ăźberhaupt gewollt?

> Meine GĂźte, nun gib' doch den "Kleinen" auch mal eine Chance! Die hab'

Nochmal: Du glaubst, die "Kleinen" kĂśnnten eine topmodern ausgestattete
Riesenhalle mitten im Stadtzentrum anmieten?
Nein, die gehen natĂźrlich in die Clubs oder die zahlreichen kleineren
Hallen der Stadt.

Zu groß für regionale Parteitage, zu viel alternative Standorte für
Bundes-Parteitage.  Wenn man Glßck hat, holt man maximal einen, und
dazu zwei oder drei Aktionärsversammlungen großer Konzerne. Das lastet
eine solche Halle nicht aus.

Denkst du. ;)

Nein, das ist ein Faktum. Es gibt zu viel Konkurrenz. Die Handvoll
Großveranstaltungen pro Jahr, die der Betreiber einer solchen Halle
realistisch anlocken kann, decken nicht die Kosten. Das 70er Jahre
Konzept "Hightech-Kongresshalle" hat sich Ăźberlebt, die Dinger werden
Ăźberall auf der Welt abgerissen oder mit tiefroten Zahlen (siehe ICC)
von der Politik durchgeschleppt.

Heute will man Vielzweckhallen, die heute ein Großkonzert, morgen ein
Fussballspiel, und Ăźbermorgen eine Messe mit sperrigen Exponaten
beherbergen kĂśnnen. Und dazu kleinere Locations mit direkt
angeschlossener Hotellerie fĂźr die vielen geschlossenen
Firmenveranstaltungen.

Hergen
 
Hartmut Kraus wrote:
Am 28.11.19 um 10:49 schrieb Hartmut Kraus:
Am 28.11.19 um 10:13 schrieb Chr. Maercker:
Volksmarine?

Korrekt, 6. Flotille, Bug (Dranske) auf Rßgen, Rßckwärtige Dienste,
KfZ - Kompanie.

Da wollte ich mich auch mal "verpissen" (wie meine "Genossen" täglich an
den Strand, wenn's irgendwie ging) ;) - aber mit meinem guten alten W50.
(Ein Reservist, der vielleicht 10 Jahre vorher mal da gedient hatte,
sagte: "Weißt du, dass du mein Auto hast?" Noch mit dem alten 110PS -
Motor - einen lahmeren Bock gab's wohl kaum.) ;)

d.h. um 1965? Hatte die NVA damals nicht noch G5 statt W50? Wobei der G5
hatte wohl auch den Ruf, eine lahme Ente zu sein.

--


CU Chr. Maercker.
 
Hartmut Kraus wrote:
[Ausgang/Urlaub bei der NVA]
> Richtig, nicht allzuviel. Aber der wurde grĂźndlich genutzt, wie gesagt.

Dito, aber das reichte nicht.

;) Auch wenn wie bei mir ein Urlaubstag fĂźr An- und Abreise draufging.
Von Erfurt nach Dranske auf RĂźgen mit der Deutschen Reichsbahn, kannst
dich reindenken. Aber man hat es sich halt was kosten lassen, den Feind
irrezufĂźhren. ;)

Ob das der Grund war, ist die Frage. Die DB-Verbindung dĂźrfte heute kaum
besser sein, falls man mit der Ăźberhaupt noch bis Dranske kommt.
Vermutlich war die letzte Meile aber schon zu DDR-Zeiten Buslinie. Im
Bereich Wiek ist mir nur eine Kleinbahn aus den 1960ern in Erinnerung.

ACK, *wenn* $Soldat denn mal Ausgang bekam, ging er schnurstracks in die
nächste Kneipe. Oder wenn Urlaub, in'n Konsum, Buddel kaufen. Anders war
der Laden kaum zu ertragen.

Nun, das sehe ich auch ein bisschen anders. Ich hatte ja vorher auch
Bedenken, ich würde mehr Zeit im Bau verbringen als draußen, bei meinem
ewigen Widerspruchsgeist, in diesem Verein, wo "der Geist machtlos und
die Macht geistlos" war. ;) Aber das lief in der Realität auch ein
bisschen anders.

Viel Widerspruchsgeist war nicht nĂśtig, um bei der Truppe anzuecken. Ich
hab größtenteils Dienst nach Vorschrift gemacht, das genügte. ;-)
Bau war im Ăźbrigen nicht wirklich abschreckend, im Vergleich zu Schwedt,
aber auch manchen Diensten war das die reine Erholung.

Volksmarine?

Korrekt, 6. Flotille, Bug (Dranske) auf Rßgen, Rßckwärtige Dienste, KfZ
- Kompanie.

Und warum verweigert?

Befehl zum Landgang verweigert, wie gesagt. Warum, hab' ich schon
begrĂźndet. ;)

Dafßr wäre mir nicht mal ein guter Schnapsvorrat an Bord Grund genug
gewesen. Es sei denn, Landgang != Ausgang. Zum seemännischen Personal
hast Du ja eh kaum gehĂśrt, in einer KfzTK.

120,-mtl. M (Soldat), davon hab ich bis zu 80,- M gespart. Als Gefreiter
bekam ich 180,- M, die waren regelmäßig zum Ersten alle.

Dann hast du wohl etwas später gedient als ich (Nov. 1973 - Mai 1975).

Das hieße, es hätte exakt 1975 eine Erhöhung gegeben.

Nee, ich meinte, aus dem Militärknast Schwedt haben sie nichts erzählt.
Sie hatten wohl ihre GrĂźnde.

Das meinte ich ebenfalls. Der Tote von der BrĂźcke war nur das
Kontrastprogramm dazu.
--


CU Chr. Maercker.
 
Am 28.11.19 um 15:24 schrieb Hergen Lehmann:
Und dazu kleinere Locations mit direkt
angeschlossener Hotellerie fĂźr die vielen geschlossenen
Firmenveranstaltungen.

Ha ha. Wen wundert's also, dass der echt gemĂźtliche Keller "Gutenbergs"
hier (mit KĂźche, Bar und allen Schikanen, auch "outdoor") in den letzten
Jahren 5 oder 6 Betreiber durch hat, die ihn trotz - oder gerade wegen -
mehrmaliger komplett neuer Einrichtung incl. sauteurer Elektronik auch
nicht aus den roten Zahlen gekriegt haben. Den größeren einstmals
nervtĂśtenden BrĂźllschuppen "Music Point" auch nicht, trotz inzwischen
moderater Lautstärke und weißnichtwievielen "neuen Kozepten". Dreimal
darfst du raten, warum.

--
http://hkraus.eu/
 
Am 28.11.19 um 15:24 schrieb Hergen Lehmann:
Am 28.11.19 um 14:15 schrieb Hartmut Kraus:

- "Arbeiterfestspiele" - ok, fĂźr staatlich subventionierte Preise,
etwa wie "Brot und Spiele" im alten Rom, ;)

Bedarf entfallen. ;-)

Das denkst aber auch nur du. So ein Event hatten wir schon hier im
reichen Westen (gleich nebenan am Baggersee), und zwar kostenlos, nur
auf Marken wie nach dem Krieg, ausgegeben vom Sozialamt. Und das war gut

Und du meinst, mit den Einnahmen aus einer kostenlosen Gaudi hätte man
statt dem Baggersee auch eine Hightech-Halle anmieten kĂśnnen, die nach
milliardenschwerer Asbestsanierung dringend Umsatz generieren muss? Und
der Betreiber der Halle hätte sowas (mit hohem Verschmutzungspotenzial
und Risiko fĂźr die teure Technik) Ăźberhaupt gewollt?

Sowas hätte die doch gar nicht gebraucht, s. meine Ausfßhrungen zu den
Studentenclubs und zu Beschallungsanlagen im Allgemeinen.

Der Ton macht die Musik, das ist heute nicht anders wie vor 2000 Jahren.
Merke: Eine Stardivari macht noch keinen Geigenvirtuosen, und ein
PA-Anlage mit ein paar kW Output noch lange keine Rockband. Das Ăźbliche
Klatschbumm-Bummbumklatsch (3 TĂśne, durch einen Zufallsgenerator erzeugt
und tausendmal mit ohrenbetäubender Lautstärke wiederholt) auch nicht. ;)

Höchstens Ärger mit den Nachbarn in ein paar km Umkreis - wir habe auch
schon mal die Polizei gerufen, und eine Viertelstunde später war Ruhe.
Absolute Ruhe, aber dass mustste nun auch nicht sein. ;)

Heute will man Vielzweckhallen, die heute ein Großkonzert, morgen ein
Fussballspiel, und Ăźbermorgen eine Messe mit sperrigen Exponaten
beherbergen kĂśnnen. Und dazu kleinere Locations mit direkt
angeschlossener Hotellerie fĂźr die vielen geschlossenen
Firmenveranstaltungen.

Die kĂśnnen mich als Kulturkonsument aber auch gerne haben - wenn ich
einen "stimmungsvollen" Abend erleben will, gehe ich doch nicht in eine
Großmarkthalle!

--
http://hkraus.eu/
 
Hartmut Kraus wrote:
Für die Elektroakustiker hier: Die Beschallungsanlage im großen Saal war
etwa vergleichbar mit der im ICC im Westberlin (die Zuordnung der
Intensitäten und Laufzeiten zu den einzelnen Lautsprechergruppen oblag
einem Prozessrechner).

K1520 oder sein Vorläufer, der PDP11-Nachbau?

Interessanter Standpunkt der Autoren des schlauen
Buches, aus dem ich das weiß:  "Eine gute Beschallungsanlage zeichnet
sich dadurch aus, dass der uneingeweihte ZuhĂśrer von ihr gar nichts
merkt, sondern die gute Verständlichkeit an seinem Platz allein den
agierenden KĂźnstlern und der guten Raumakustik zuschreibt."

In dieser Hinsicht habe ich Ende 1907er Ăźber die Anlage von Czeslav
Niemen gestaunt: Kristallklar im Vergleich zu dem dumpfen Krach, der aus
den Boxen vieler DDR-Bands kam.

Und von wegen "Asbest" - da hätten sie im Westen ganz andere Bauten
plattmachen mĂźssen. Manche von uns haben das Zeugs gespritzt, mit
leichten Atemmasken, und die haben's alle Ăźberlebt. Nee, aber ins neue
"freie" Deutschland passte der "Kommunistenkasten" nun mal nicht, der
musste weg, koste es, was es wolle.

Ich wollte es schon "MaWi" im Parallelthread "OT: Reinigungs-CD" am
23.11. antworten:
Wenn heute versucht wird, uns vor sämtlichen klitzekleinen Gefahren und
Gefahrstoffen (durch immer mehr BĂźrokratie u.a.m.) zu schĂźtzen, dann
wahrscheinlich deswegen, weil es in den Jahrzehnten davor doch verdammt
anders lief. Mit manchen Stoffen wurde jedenfalls recht lax umgegangen.
Salzsäure, Kaliumchlorat, Kali-Salpeter oder Schwefel bekam man z.B. in
jeder gut sortierten DDR-Drogerie, kilo- bzw. literweise, heute fast
undenkbar. Die winzigen Dosen mit Kalium-Permanganat waren nicht ganz so
einfach zu bekommen, da fragten die Apotheker schon mal, was wir damit
machen wollen. ;-)

Evtl. ist das auch ein Grund, weshalb heute der Iso-Alk ordentlichem
Spiritus vorgezogen wird. :)
--


CU Chr. Maercker.
 
Am 28.11.19 um 16:16 schrieb Chr. Maercker:
Hartmut Kraus wrote:
Am 28.11.19 um 10:49 schrieb Hartmut Kraus:
Am 28.11.19 um 10:13 schrieb Chr. Maercker:
Volksmarine?

Korrekt, 6. Flotille, Bug (Dranske) auf Rßgen, Rßckwärtige Dienste,
KfZ - Kompanie.

Da wollte ich mich auch mal "verpissen" (wie meine "Genossen" täglich an
den Strand, wenn's irgendwie ging) ;) - aber mit meinem guten alten W50.
(Ein Reservist, der vielleicht 10 Jahre vorher mal da gedient hatte,
sagte: "Weißt du, dass du mein Auto hast?" Noch mit dem alten 110PS -
Motor - einen lahmeren Bock gab's wohl kaum.) ;)

d.h. um 1965? Hatte die NVA damals nicht noch G5 statt W50?

Sowohl als auch. Das war wie gesagt einer der ersten W50

Wobei der G5
hatte wohl auch den Ruf, eine lahme Ente zu sein.

Noch lahmer, aber das ist ja wohl kein Maßstab. Das war eine auf
geländegängig gequälte Variante des H6, und der war der erste LKW
Ăźberhaupt, der in der SBZ / DDR produziert wurde.

Mit dem G5 hatte ich auch mal das VergnĂźgen. Da hatte man ein Riesen -
Lenkrad vor sich (mit Holzkranz) und musste ihm mit roher Kraft seinen
Willen aufzwingen. Auf der Straße - im Gelände sicher mehr. ;) Aber
einen Vorteil hatte er schon: Die Batterien waren im Fahrerhaus unter
den Sitzen untergebracht, also nicht so dämlich wie beim W50 außen.
Außerdem gab's als "Standheizung" zwei Schächte mit zwei Petroleumlampen
drin. ;) Damit konnte man die Batterien warmhalten, und im Fahrerhaus
war's beim Einsteigen nicht ganz so kalt. ;)

Ich durfte ihn nun auch zum und am "Ballast der Republik" bewegen - die
Hinfahrt von Stralsund: 4 G5 und zwei Busse (Ikarus 55). wir also erst
mal unsere gesitteten 50...60 gefahren. Bei der ersten Rast kam einer
der Offiziere vor: "Jungs, ihr mĂźsst entweder schneller oder langsamer
fahren. Die Busfahrer wissen nicht, welchen Gang sie nehmen sollen, die
hängen nur am Schaltknßppel."

Na schĂśn, also dann auf der Autobahn nur noch steifes Bein, also >~70,
mehr war nicht 'rauszuholen, aber da hätte man schon GehÜrschßtzer
gebrauchen können, außerdem war's auf der DDR-Autobahn mehr ein Springen
als ein Fahren - aber was soll's, Befehl ist Befehl. ;)

In Berlin angekommen, brĂźllte der Verantwortliche: "Kraftahrer zu mir!"
Wir uns also vor ihm aufgebaut und den großen Anschiss erwartet -
denkste: "Ich mĂśchte mich bei Ihnen bedanken." Wir uns angeguckt - was
ist denn jetzt los ... "Ich habe noch nie eine Kolonne erlebt mit dieser
Marschgeschwindigkeit und Disziplin." Naja, wir waren ja gefahren wie an
einer Schnur aufgefädelt, aber da war ja wohl nichts dazu. ;)
 
Am 28.11.19 um 16:53 schrieb Chr. Maercker:
Hartmut Kraus wrote:
Für die Elektroakustiker hier: Die Beschallungsanlage im großen Saal war
etwa vergleichbar mit der im ICC im Westberlin (die Zuordnung der
Intensitäten und Laufzeiten zu den einzelnen Lautsprechergruppen oblag
einem Prozessrechner).

K1520 oder sein Vorläufer, der PDP11-Nachbau?

Quatsch, AEG wasweißich

Interessanter Standpunkt der Autoren des schlauen
Buches, aus dem ich das weiß:  "Eine gute Beschallungsanlage zeichnet
sich dadurch aus, dass der uneingeweihte ZuhĂśrer von ihr gar nichts
merkt, sondern die gute Verständlichkeit an seinem Platz allein den
agierenden KĂźnstlern und der guten Raumakustik zuschreibt."

In dieser Hinsicht habe ich Ende 1907er Ăźber die Anlage von Czeslav
Niemen gestaunt: Kristallklar im Vergleich zu dem dumpfen Krach, der aus
den Boxen vieler DDR-Bands kam.

Jaja, da war auch viel fauler Zauber am Werk bzw. "Techniker" die von
nichts Ahnung hatten als von Markennamen. Gugge mal, wie maches DDR -
Teil heute noch im Kurs steht, z.B. der legendäre "Regent 1000 H" mit
"ehrlichen" 100W ...
 
Am 28.11.19 um 17:20 schrieb Hartmut Kraus:
Am 28.11.19 um 16:53 schrieb Chr. Maercker:
Hartmut Kraus wrote:
Für die Elektroakustiker hier: Die Beschallungsanlage im großen Saal war
etwa vergleichbar mit der im ICC im Westberlin (die Zuordnung der
Intensitäten und Laufzeiten zu den einzelnen Lautsprechergruppen oblag
einem Prozessrechner).

K1520 oder sein Vorläufer, der PDP11-Nachbau?

Quatsch, AEG wasweißich

Interessanter Standpunkt der Autoren des schlauen
Buches, aus dem ich das weiß:  "Eine gute Beschallungsanlage zeichnet
sich dadurch aus, dass der uneingeweihte ZuhĂśrer von ihr gar nichts
merkt, sondern die gute Verständlichkeit an seinem Platz allein den
agierenden KĂźnstlern und der guten Raumakustik zuschreibt."

In dieser Hinsicht habe ich Ende 1907er Ăźber die Anlage von Czeslav
Niemen gestaunt: Kristallklar im Vergleich zu dem dumpfen Krach, der aus
den Boxen vieler DDR-Bands kam.

Jaja, da war auch viel fauler Zauber am Werk bzw. "Techniker" die von
nichts Ahnung hatten als von Markennamen. Gugge mal, wie maches DDR -
Teil heute noch im Kurs steht, z.B. der legendäre "Regent 1000 H" mit
"ehrlichen" 100W ...

Oder hier - die Puhdys (als sie noch jung und halbwegs ansehnlich waren,
singen konnten sie eh' nie, nur krächzen, aber instrumental hatte sie
schon bisschen was drauf) - gugge mal, was da ganz links hinten steht:

http://hkraus.eu/puhdys.jpg

Lass dir mal die Geschichte der Gitarrenamps "Lay Selection" von "D.
Lawnurg" - sprich (rßckwärts): "Grunwald" erzählen, do legst di nieder,
aber vor Lachen! ;)

https://picclick.de/%C2%A0-Gitarrenverst%C3%A4rker-Topteil-Lay-Selection-100-200-R%C3%B6hre-4xEL34-173223370204.html

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