Welches *bleifreie* Lot?

M

Manuel Reimer

Guest
Hallo,

Es ist wohl soweit das man auch "privat" immer schwerer noch an
bleihaltigen Nachschub kommt. Bei Reichelt gibt es z.B. keine einzige
Rolle mehr die Blei in der Legierung hat.

Andererseits gibt es bleifreies Lot auch schon eine ganze Weile. Man
sollte also meinen es gibt mittlerweile halbwegs brauchbaren Ersatz. Ich
mĂśchte das auf jeden Fall als Anlass nehmen bleihaltigem Lot mal eine
Chance zu geben.

Auf den ersten Blick scheint es vor allem zwei Typen von Legierung zu
geben. SnCu und SnAgCu.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann senkt das Silber den
Schmelzpunkt. Also besser das etwas teurere Lot mit Silber in der
Legierung nehmen? Bei meinem Bedarf kommt es auf den Preis auf jeden
Fall nicht wirklich an.

Welches Flussmittel ist empfehlenswert? Kann man das "No Clean" Zeug
nehmen oder besser doch Kolophonium?

Ich nehme gerne auch direkt Reichelt-Bestellnummern falls jemand mit
einem LĂśtzinn schon gute Erfahrungen gemacht hat.

Gruß

Manuel
 
On 02.01.20 19:17, Helmut Schellong wrote:
Andererseits gibt es bleifreies Lot auch schon eine ganze Weile. Man
sollte also meinen es gibt mittlerweile halbwegs brauchbaren Ersatz.
Ich mĂśchte das auf jeden Fall als Anlass nehmen bleihaltigem Lot mal
eine Chance zu geben.

"bleihaltigem"?

Ja. Habe das dann mit einem weiteren Posting "korrigiert" :p

https://de.wikipedia.org/wiki/Lot_(Metall)#Eigenschaften_der_Lotbestandteile


Ich habe mir schon vor ßber 10 Jahren bleifreien LÜtdraht 0,35Ø Ag
beschafft.

Das wäre nach aktueller Recherche auch mein Favorit. Besser als
silberhaltiges Lot scheint nicht zu gehen.

Welches Flussmittel ist empfehlenswert? Kann man das "No Clean" Zeug
nehmen oder besser doch Kolophonium?

Wozu das?
Flußmittel ist doch in Lötdraht enthalten.

Eben. Und Reichelt kennt mindestens zwei Varianten die man im LĂśtdraht
haben kann. "No Clean" und "Kolophonium". Ich tendiere aber zum "No
Clean". Kolophonium kenne ich als braune Sauerei die man nur mit MĂźhe
wieder von der Platine bekommt.

Es wird also wohl das hier werden:
https://www.reichelt.de/-p141703.html

Gruß

Manuel
 
On 01/02/2020 18:46, Manuel Reimer wrote:
Hallo,

Es ist wohl soweit das man auch "privat" immer schwerer noch an bleihaltigen
Nachschub kommt. Bei Reichelt gibt es z.B. keine einzige Rolle mehr die Blei
in der Legierung hat.

Andererseits gibt es bleifreies Lot auch schon eine ganze Weile. Man sollte
also meinen es gibt mittlerweile halbwegs brauchbaren Ersatz. Ich mĂśchte das
auf jeden Fall als Anlass nehmen bleihaltigem Lot mal eine Chance zu geben.

"bleihaltigem"?

Auf den ersten Blick scheint es vor allem zwei Typen von Legierung zu geben.
SnCu und SnAgCu.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann senkt das Silber den Schmelzpunkt.
Also besser das etwas teurere Lot mit Silber in der Legierung nehmen? Bei
meinem Bedarf kommt es auf den Preis auf jeden Fall nicht wirklich an.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lot_(Metall)#Eigenschaften_der_Lotbestandteile

Ich habe mir schon vor ßber 10 Jahren bleifreien LÜtdraht 0,35Ø Ag beschafft.

Welches Flussmittel ist empfehlenswert? Kann man das "No Clean" Zeug nehmen
oder besser doch Kolophonium?

Wozu das?
Flußmittel ist doch in Lötdraht enthalten.

Ich verwende 'LÜthonig' in schwierigen Fällen.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm
http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm
 
On 02.01.20 18:46, Manuel Reimer wrote:
Andererseits gibt es bleifreies Lot auch schon eine ganze Weile. Man
sollte also meinen es gibt mittlerweile halbwegs brauchbaren Ersatz. Ich
mĂśchte das auf jeden Fall als Anlass nehmen bleihaltigem Lot mal eine
Chance zu geben.

NatĂźrlich bleifreiem Lot...
 
Am 02.01.2020 um 20:04 schrieb Andreas Bockelmann:
Manuel Reimer schrieb:
Hallo,

Es ist wohl soweit das man auch "privat" immer schwerer noch an
bleihaltigen Nachschub kommt. Bei Reichelt gibt es z.B. keine einzige
Rolle mehr die Blei in der Legierung hat.

Danke fĂźr die WachrĂźttelung. Habe soeben 4 Rollen ĂĄ 500g Ăźber ebay
geordert. Das wird mich wohl deutlich Ăźberleben :)

Bestellung ging eben raus... ;-)
 
On 1/2/20 8:04 PM, Andreas Bockelmann wrote:
Manuel Reimer schrieb:
Hallo,

Es ist wohl soweit das man auch "privat" immer schwerer noch an
bleihaltigen Nachschub kommt. Bei Reichelt gibt es z.B. keine einzige
Rolle mehr die Blei in der Legierung hat.

Danke fĂźr die WachrĂźttelung. Habe soeben 4 Rollen ĂĄ 500g Ăźber ebay
geordert. Das wird mich wohl deutlich Ăźberleben :)

Oh? Kleiner Hinweis welches? Sollte ich auch tun.

Gerrit
 
> https://www.reichelt.de/-p141703.html

Geben sie 217°C an.

Sn60Pb40 wäre 183°C/190°C. Gibts durchaus
weiterhin bei ebay. Sehr kleine Durchmesser
allerdings eben nicht.

Ich habe beide Sorten. Bleifrei fĂźr Arbeiten
an (SMD-)Produktionsleiterplatten die an
Kunden gehen denen man ja auch ROHS
zusichert. Alles andere ( Breadboards,
Fertigungsgeräte ) in alter Technik. Die
bei mir ja typisch bedrahtet ist.

Man kann komplett auf bleifrei umstellen,
wenn man am LĂśtkolben aufrĂźstet.
D.h. sich von alter Weller-LĂśtstation
trennen und z.B. Metcal kaufen. Vertrieb
wäre z.B. Distrelec. Kommen schnell mal
900 EUR zusammen wenn man sich auch
LĂśtpinzette, diverse Spitzen mitkauft.

MfG JRD
 
Manuel Reimer <manuel.nulldevice@nurfuerspam.de> wrote:


Auf den ersten Blick scheint es vor allem zwei Typen von Legierung zu
geben. SnCu und SnAgCu.

Es gibt auch noch welches mit geringen Beigaben von Nickel. Gab es
urspruenglich nur von einer japanischen Firma, aber mittlerweile haben
das wohl mehrere im Programm. Das fliesst deutlich besser als die
anderen bleifreifreien.

Such mal nach SN100NI


Olaf
 
Manuel Reimer schrieb:
Hallo,

Es ist wohl soweit das man auch "privat" immer schwerer noch an bleihaltigen
Nachschub kommt. Bei Reichelt gibt es z.B. keine einzige Rolle mehr die Blei
in der Legierung hat.

Danke fĂźr die WachrĂźttelung. Habe soeben 4 Rollen ĂĄ 500g Ăźber ebay geordert.
Das wird mich wohl deutlich Ăźberleben :)


--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
 
Am 02.01.2020 um 20:01 schrieb olaf:
Manuel Reimer <manuel.nulldevice@nurfuerspam.de> wrote:


Auf den ersten Blick scheint es vor allem zwei Typen von Legierung zu
geben. SnCu und SnAgCu.

Es gibt auch noch welches mit geringen Beigaben von Nickel. Gab es
urspruenglich nur von einer japanischen Firma, aber mittlerweile haben
das wohl mehrere im Programm. Das fliesst deutlich besser als die
anderen bleifreifreien.

Such mal nach SN100NI

Kann ich bestätigen!
Die Lötstellen sehen damit auch nicht so häßlich aus.

Das teuerste an bleifreiem Lot ist,
dass die LĂśtspitzen immer sehr schnell hinĂźber sind.

Gruß Andreas
 
"olaf" schrieb:
Manuel Reimer <manuel.nulldevice@nurfuerspam.de> wrote:

Auf den ersten Blick scheint es vor allem zwei Typen von Legierung zu
geben. SnCu und SnAgCu.

Es gibt auch noch welches mit geringen Beigaben von Nickel.

Es gibt da einige Legierungen, ich habe hier eine mit 5% Antimon.
Das verarbeitet sich wie Blei-Zinn, sieht nur etwas gelblicher
aus und glänzt nicht ganz so. Wäre dann z.B. dieses:
https://www.pollin.de/p/loetzinn-bleifrei-840078

Frank
 
Am 02.01.20 um 20:01 schrieb olaf:
Manuel Reimer <manuel.nulldevice@nurfuerspam.de> wrote:


Auf den ersten Blick scheint es vor allem zwei Typen von Legierung zu
geben. SnCu und SnAgCu.

Es gibt auch noch welches mit geringen Beigaben von Nickel. Gab es
urspruenglich nur von einer japanischen Firma, aber mittlerweile haben
das wohl mehrere im Programm. Das fliesst deutlich besser als die
anderen bleifreifreien.

Such mal nach SN100NI

Angegebene LÜttemperatur 227°C.

Bei Sn60PbAg liegt das Eutektikum bei 180°C.

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0705261.htm

Neben dem Eutektikum wäre ja noch die Benetzung wichtig.

--
---hdw---
 
Gerrit Heitsch schrieb:
On 1/2/20 8:04 PM, Andreas Bockelmann wrote:
Manuel Reimer schrieb:
Hallo,

Es ist wohl soweit das man auch "privat" immer schwerer noch an
bleihaltigen Nachschub kommt. Bei Reichelt gibt es z.B. keine einzige
Rolle mehr die Blei in der Legierung hat.

Danke fĂźr die WachrĂźttelung. Habe soeben 4 Rollen ĂĄ 500g Ăźber ebay
geordert. Das wird mich wohl deutlich Ăźberleben :)

Oh? Kleiner Hinweis welches? Sollte ich auch tun.

 Gerrit

<https://www.ebay.de/itm/163088605791>
Ich habe wahllos einfach den ersten passenden Treffer genommen.
Irgendwann werde ich dann mal die RÜhrengeräte reparieren, die ich
engebunkert habe :)


--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
 
Manuel Reimer wrote:
Es ist wohl soweit das man auch "privat" immer schwerer noch an
bleihaltigen Nachschub kommt. Bei Reichelt gibt es z.B. keine einzige
Rolle mehr die Blei in der Legierung hat.

Mein ziemlich ßppiger Vorrat aus DDR-Zeiten enthält noch reichlich Blei.
Ich wĂźrde mich von einem Teil dieser Altlast trennen, ich werde sie zu
meinen Lebzeiten nicht mehr verbrauchen. Interesse?

Andererseits gibt es bleifreies Lot auch schon eine ganze Weile. Man
sollte also meinen es gibt mittlerweile halbwegs brauchbaren Ersatz.
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Gut formuliert. Die einstige Pb/Sn-Legierung hatte WIMRE den niedrigst
mĂśglichen Schmelzpunkt. Von der Zusammensetzung her mĂźsste das Zeug
freilich Lötblei heißen, der Zinnanteil liegt meines Wissens deutlich
unter 50%.

mĂśchte das auf jeden Fall als Anlass nehmen bleihaltigem Lot mal eine
Chance zu geben.

Also willst Du bleihaltiges haben oder hab ich das mist-verstanden?

Auf den ersten Blick scheint es vor allem zwei Typen von Legierung zu
geben. SnCu und SnAgCu.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann senkt das Silber den
Schmelzpunkt. Also besser das etwas teurere Lot mit Silber in der
Legierung nehmen? Bei meinem Bedarf kommt es auf den Preis auf jeden
Fall nicht wirklich an.

Welches Flussmittel ist empfehlenswert? Kann man das "No Clean" Zeug
nehmen oder besser doch Kolophonium?

Ich nehm nach wie vor Kolophonium, auch davon hab ich noch ganz gut
Vorrat. Fßr Härtefälle darf es auch mal LÜtfett sein, allerdings nur fßr
Verkabelung, nicht auf Leiterplatten etc.

--


CU Chr. Maercker.
 
Am 03.01.2020 um 10:52 schrieb Fritz:
Ich habe noch ein paar 500 Gramm Rollen SnPb Industrielot (AFAIK mit 2%
Cu Anteil), 1mmDM, Flussmittel intern, liegen, kĂśnnte ich abgeben.

Ich habe hier 1 kg Sn60PbCu2, Flussmittel intern, 0.8 mm

Damit kann man wenigstens lĂśten mit dem Magnastaten.
 
Am 02.01.20 um 20:04 schrieb Andreas Bockelmann:
Manuel Reimer schrieb:
Hallo,

Es ist wohl soweit das man auch "privat" immer schwerer noch an bleihaltigen
Nachschub kommt. Bei Reichelt gibt es z.B. keine einzige Rolle mehr die Blei
in der Legierung hat.
Danke fĂźr die WachrĂźttelung. Habe soeben 4 Rollen ĂĄ 500g Ăźber ebay geordert.
Das wird mich wohl deutlich Ăźberleben :)

Ich habe noch ein paar 500 Gramm Rollen SnPb Industrielot (AFAIK mit 2%
Cu Anteil), 1mmDM, Flussmittel intern, liegen, kĂśnnte ich abgeben.

ebay wäre eine gute Idee, wie liegt dort der Preis fßr eine solche Rolle?

--
Fritz
'Prosit Neujahr!'
Allen die Guten Willens sind!
 
Am 02.01.20 um 21:44 schrieb Frank MĂźller:
"olaf" schrieb:
Manuel Reimer <manuel.nulldevice@nurfuerspam.de> wrote:

Auf den ersten Blick scheint es vor allem zwei Typen von Legierung zu
geben. SnCu und SnAgCu.
Es gibt auch noch welches mit geringen Beigaben von Nickel.
Es gibt da einige Legierungen, ich habe hier eine mit 5% Antimon.
Das verarbeitet sich wie Blei-Zinn, sieht nur etwas gelblicher
aus und glänzt nicht ganz so. Wäre dann z.B. dieses:
https://www.pollin.de/p/loetzinn-bleifrei-840078

Gibt es auch Antimon & Silber Anteile?

--
Fritz
'Prosit Neujahr!'
Allen die Guten Willens sind!
 
Am 02.01.20 um 20:01 schrieb olaf:
> Such mal nach SN100NI

Gibt es das auch mit einem Ag (2%) Anteil?

--
Fritz
'Prosit Neujahr!'
Allen die Guten Willens sind!
 
Am 02.01.20 um 20:21 schrieb Rafael Deliano:
https://www.reichelt.de/-p141703.html
Geben sie 217°C an.

Sn60Pb40 wäre 183°C/190°C. Gibts durchaus
weiterhin bei ebay. Sehr kleine Durchmesser
allerdings eben nicht.

Ich halte mein alten Spulen in Ehren:
Multicore 1mmDM, 60/40
Stannol 0,7mmDM, Sn62, Pb36, Ag2
Dazu noch einen alten Weller Magnetostaten mit etlichen Ersatzspitzen.

BenÜtigt man fßr alte Geräte.

Einen neuen LĂśtkolben fĂźr Bleifrei besitze ich (noch) nicht.

--
Fritz
'Prosit Neujahr!'
Allen die Guten Willens sind!
 
On 03.01.20 07:25, Chr. Maercker wrote:
Mein ziemlich ßppiger Vorrat aus DDR-Zeiten enthält noch reichlich Blei.
Ich wĂźrde mich von einem Teil dieser Altlast trennen, ich werde sie zu
meinen Lebzeiten nicht mehr verbrauchen. Interesse?

Ich habe selber noch etwas an Vorrat.

Es ist tatsächlich die Idee bleifreiem Material mal eine Chance zu
geben. Auch wenn die Gefahr einer Bleivergiftung äußerst niedrig ist
wäre es doch schÜn zu wissen das man nicht mit einem Schwermetall hantiert.

Außerdem ist es ein Hobby und dazu gehört auch hin und wieder mal etwas
neues zu probieren. Wenn ich später beruflich damit zu tun bekomme
(aktuell Student), dann habe ich ohnehin bleifreies Lot.

Aktuell sieht es so aus als wĂźrde man mit einer Legierung mit mĂśglichst
viel Silber am besten fahren.

Also versuche ich einmal das hier:

https://www.reichelt.de/-p47300.html

Ich werde zumindest versuchen das bei 300°C zu verlÜten. Bei LÜtstellen
ohne große Wärmekapazität dahinter sollte das eigentlich auch bleifrei
reichen (also z.B. bei Lochraster mit seinen kleinen LĂśtaugen) und bei
kritischen Stellen drehe ich auch heute schon hĂśher auf.

Gruß

Manuel
 

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