Verständnisfragen zu optischer Audioendstufe

J

Jan Bruns

Guest
Hallo,

da hier jüngst wer was von Audioenstufe schrieb, hatte ich die Idee, mal
nach dem Service-Manual meines guten alten Verstärkes zu gurgeln.

Beim Lesen des Schlatplans fiel folgender Schaltungsteil auf:

http://abnuto.de/jan/code/pma_optical_classA.png (Typ: "PMA-860")

Der soll offensichtlich dazu dienen, den Strom durch die Leuchtdioden der
Optokoppler zu generieren, die wiederum wohl irgendwelche Arbeitspunkte
der Endstufen beeinflussen.

Ich tue mich noch schwer, erstmal diesen Schaltungsteil zu verstehen.

Zunächst mal erscheint mir komplett unlogisch, daß die beiden Kanäle
schon am Eingang addiert werden (denn was, wenn die mal exakt gegenphasig
kommen?). Soll wohl ein Sparfuchs so gefordert haben (nunja, ich konnte
das Gerät ja auch als jugendlicher erwerben, und bereue das bis heute
nicht).

Gut, und IC401.1 ist ein einfacher (Null-)Spannungfolger, der letzlich
auch den LED-Strom aufnimmt.

Und IC401.2 wohl ein Differentiator, oder? Und der arbeitet auf einem
etwa unverstärken Eingangssignal? Und warum ein Differentiator? Und wie
kann da trotz der geringen Signalspannung (?, das meinte *ich*) noch an
den Dioden etwas (ebenfalls irgendwie unlogisch aussehendes) passieren?

Gruss

Jan Bruns
 
Am 05.12.19 um 04:56 schrieb Jan Bruns:
Hallo,

da hier jüngst wer was von Audioenstufe schrieb, hatte ich die Idee, mal
nach dem Service-Manual meines guten alten Verstärkes zu gurgeln.

Beim Lesen des Schlatplans fiel folgender Schaltungsteil auf:

http://abnuto.de/jan/code/pma_optical_classA.png (Typ: "PMA-860")

Der soll offensichtlich dazu dienen, den Strom durch die Leuchtdioden der
Optokoppler zu generieren, die wiederum wohl irgendwelche Arbeitspunkte
der Endstufen beeinflussen.

Ich tue mich noch schwer, erstmal diesen Schaltungsteil zu verstehen.

Zunächst mal erscheint mir komplett unlogisch, daß die beiden Kanäle
schon am Eingang addiert werden (denn was, wenn die mal exakt gegenphasig
kommen?). Soll wohl ein Sparfuchs so gefordert haben (nunja, ich konnte
das Gerät ja auch als jugendlicher erwerben, und bereue das bis heute
nicht).

Gut, und IC401.1 ist ein einfacher (Null-)Spannungfolger, der letzlich
auch den LED-Strom aufnimmt.

Und IC401.2 wohl ein Differentiator, oder? Und der arbeitet auf einem
etwa unverstärken Eingangssignal? Und warum ein Differentiator? Und wie
kann da trotz der geringen Signalspannung (?, das meinte *ich*) noch an
den Dioden etwas (ebenfalls irgendwie unlogisch aussehendes) passieren?

Hallo,

den Ausdruck "optische Audioendstufe" habe ich noch nie gehört.

Zum Verständnis des verlinkten Schaltungsauschnittes benötigt man schon
den gesamten Schaltplan, ich sehe da auf die Schnelle keinen Optokoppler
und was der genau bewirkt.

Vermutlich ist das ein Teil der Schutzschaltungen. Es wird wohl
Gleichspannung am Ausgang detektiert. Die meisten Audioverstärker
arbeiten ja mit Wechselspannung im Audiobereich. Wenn am Ausgang
Gleichspannung anliegt, dann ist das ein sicheres Zeichen für einen
Defekt, entweder im Netzteil oder in der Endstufe. Diese Gleichspannung
kann auch Lautsprecher zerstören, diese sind ja auch für Wechselspannung
im Audiobereich gebaut. Es gibt ja auch wertvolle Lautsprecher. Daher
greifen bei Gleichspannung am Ausgang Schutzschaltungen die versuchen
Folgeschäden zu verhindern.

Da spielt das keine Rolle ob nur ein Kanal defekt ist, daher kann man
beide Ausgänge zur Schutzschaltung hin zusammenführen.


Bernd Mayer
 
Bernd Mayer:
Am 05.12.19 um 04:56 schrieb Jan Bruns:

da hier jüngst wer was von Audioenstufe schrieb, hatte ich die Idee,
mal nach dem Service-Manual meines guten alten Verstärkes zu gurgeln.

Beim Lesen des Schlatplans fiel folgender Schaltungsteil auf:

http://abnuto.de/jan/code/pma_optical_classA.png (Typ: "PMA-860")

den Ausdruck "optische Audioendstufe" habe ich noch nie gehört.

Naja, der namhafte Hersteller nannte das damals "new Optical Class A",
und warb damit, vermittels dieses einen Optokopplers pro Kanal eben
zwischen Klasse A und Gegentaktbetrieb überzuleiten.

Zum Verständnis des verlinkten Schaltungsauschnittes benötigt man schon
den gesamten Schaltplan, ich sehe da auf die Schnelle keinen Optokoppler
und was der genau bewirkt.

Hmja, aber ich sehe es so, daß mir das nicht zusteht, dieses Büchlein
hochzuladen. Diese zitierten Herstellerworte sind google aber bekannt...

> Vermutlich ist das ein Teil der Schutzschaltungen.

Nee, solche sind zwar auch derer mehrere verbaut, aber das hat nix mit
den Kopplern zu tun (im Bild geht die türkis markierte Leitung direkt an
die Koppler-LED, die ansonsten nur an +56V angeschlossen ist, daher auch
die Spannungsangabe ganz rechts im Bild).

> Es wird wohl Gleichspannung am Ausgang detektiert.

Neenee, ist so wie ich beschrieben habe: die mit L und R bezeichneten
Leitungen kommen *direkt* aus dem Lautstärkeregler, an dem ohne
irgendwelche Umschweife oder Vorverstärkungen ganz bar das Eingangssignal
(z.B. CD-Player) anliegt.

Gruss

Jan Bruns
 
Bernd Mayer <beam.bam.boom@knuut.de> writes:

Am 05.12.19 um 04:56 schrieb Jan Bruns:

http://abnuto.de/jan/code/pma_optical_classA.png (Typ: "PMA-860")

Und IC401.2 wohl ein Differentiator, oder?

Zum Verständnis des verlinkten Schaltungsauschnittes benötigt man
schon den gesamten Schaltplan, ich sehe da auf die Schnelle keinen
Optokoppler und was der genau bewirkt.

Der Optokoppler erhöht den Ruhestrom der Endstufe. Was auch immer das
bringen soll.

Vermutlich ist das ein Teil der Schutzschaltungen. Es wird wohl
Gleichspannung am Ausgang detektiert.

Mit Sicherheit nicht. IC401.2 bildet einen Hochpass (strenggenommen
Bandpass), da kommt Gleichspannung nicht durch.

Stattdessen wird der Signalpegel detektiert und der Ausgangstransistor
TR402 in einem gewissen Bereich leitend.

--
Stefan
 
Am 05.12.19 um 08:50 schrieb Stefan Wiens:
Bernd Mayer <beam.bam.boom@knuut.de> writes:

Am 05.12.19 um 04:56 schrieb Jan Bruns:

http://abnuto.de/jan/code/pma_optical_classA.png (Typ: "PMA-860")

Und IC401.2 wohl ein Differentiator, oder?

Zum Verständnis des verlinkten Schaltungsauschnittes benÜtigt man
schon den gesamten Schaltplan, ich sehe da auf die Schnelle keinen
Optokoppler und was der genau bewirkt.

Der Optokoppler erhĂśht den Ruhestrom der Endstufe. Was auch immer das
bringen soll.

Vermutlich ist das ein Teil der Schutzschaltungen. Es wird wohl
Gleichspannung am Ausgang detektiert.

Mit Sicherheit nicht. IC401.2 bildet einen Hochpass (strenggenommen
Bandpass), da kommt Gleichspannung nicht durch.

Stattdessen wird der Signalpegel detektiert und der Ausgangstransistor
TR402 in einem gewissen Bereich leitend.

Hallo,

danke fĂźr die Korrektur.

Vorm FrĂźhstĂźck sollte ich wohl besser keine Schaltungen analysieren und
dazu posten.

Die Gesamtschaltung inklusive Optokopplerteil und das Schaltungskonzept
des Herstellers aus den Unterlagen wäre sicherlich auch hilfreich
gewesen. Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile.

Ein ErhĂśhung des Ruhestromes kĂśnnte geringere Verzerrungen bei kleinen
Signalpegeln bewirken.

Da sind ja etliche Zeitkonstanten in dem Schaltungsteil wirksam, die mag
ich jetzt aber nicht alle durchrechnen.

Die Spannungsangaben (besonders die 0 V) sind auch leicht verwirrend.
Das sind offenbar Messwerte im Ruhezustand und nicht der Masseanschluß.

Der gleichgerichtete Signalpegel geht auch an TR 401 und der regelt den
TT 402 ja wieder herunter. Die jeweiligen Zeitkonstanten sind dabei
ziemlich wichtig fĂźr das Verhalten und letzenendes fĂźr den Klang.

Mir erscheint solch ein Konzept eher ein wenig ominĂśs.


Bernd Mayer
 
Am 05.12.2019 um 04:56 schrieb Jan Bruns:
Hallo,

da hier jüngst wer was von Audioenstufe schrieb, hatte ich die Idee, mal
nach dem Service-Manual meines guten alten Verstärkes zu gurgeln.

Beim Lesen des Schlatplans fiel folgender Schaltungsteil auf:

http://abnuto.de/jan/code/pma_optical_classA.png (Typ: "PMA-860")

Der soll offensichtlich dazu dienen, den Strom durch die Leuchtdioden der
Optokoppler zu generieren, die wiederum wohl irgendwelche Arbeitspunkte
der Endstufen beeinflussen.

Ich tue mich noch schwer, erstmal diesen Schaltungsteil zu verstehen.

Guckst Du hier:

https://old-fidelity.de/thread-13531.html

Gruß Andreas
 
Bernd Mayer:

Ein link zum gesamten Servicemanual und den Namen des "namhaften
Herstellers" zu posten ist sicherlich erlaubt - oder? Du hattest das
Servicemanual ja offenbar selbst ergoogelt.

Naja, ich habe mal mühevoll den Schaltplan (für PMA-1060) aus dem pdf
rauskopiert, und lasse die Datei mal 'nen Tag online:

http://abnuto.de/jan/code/pma_1060_circuit.png

Der Hinweis dass L und R nicht vom Lautsprecherausgang kommen hab ich
auch vermisst.

Macht sich diese Schaltung für Dich denn bemerkbar beim Anhören? Hört
man da ein Pumpen bei der Regelung?

Nein. Der Verstärker hat halt für ein consumer-Gerät der damaligen Zeit
wenig Klirr und macht auch sonst keine Geräusche (ausser Relais-Klicken
beim Anschalten). Stromverrbrauch ist mit (ich meine) 25W im Leerlauf
zwar hoch, aber noch tragbar.

Das erscheint mir schon ein exotisches Schaltungskonzept zu sein und
offenbar hat sich das nicht bewährt sonst wäre das sicherlich mehr
verbreitet.

Ich weiss es nicht. Die Endstufe verstehe ich auch noch nicht so ganz,
speziell da in der Gegend, wo der Optokoppler rumwirkt. Aber vllt. ist
das jetzt auch nicht das Schaltungskonzept, das man sich gleich als
erstes mal ansehen will, so ganz ohne sich so richtig damit auszukennen,
was man an Endstufenschaltungen so allles verkehrt machen kann, und wo
die ganzen Detailteufel sich verstecken.

Gruss

Jan Bruns
 
Am 05.12.19 um 08:33 schrieb Jan Bruns:
Bernd Mayer:
Am 05.12.19 um 04:56 schrieb Jan Bruns:

da hier jüngst wer was von Audioenstufe schrieb, hatte ich die Idee,
mal nach dem Service-Manual meines guten alten Verstärkes zu gurgeln.

Beim Lesen des Schlatplans fiel folgender Schaltungsteil auf:

http://abnuto.de/jan/code/pma_optical_classA.png (Typ: "PMA-860")

den Ausdruck "optische Audioendstufe" habe ich noch nie gehört.

Naja, der namhafte Hersteller nannte das damals "new Optical Class A",
und warb damit, vermittels dieses einen Optokopplers pro Kanal eben
zwischen Klasse A und Gegentaktbetrieb überzuleiten.

Zum Verständnis des verlinkten Schaltungsauschnittes benötigt man schon
den gesamten Schaltplan, ich sehe da auf die Schnelle keinen Optokoppler
und was der genau bewirkt.

Hmja, aber ich sehe es so, daß mir das nicht zusteht, dieses Büchlein
hochzuladen. Diese zitierten Herstellerworte sind google aber bekannt...

Vermutlich ist das ein Teil der Schutzschaltungen.

Nee, solche sind zwar auch derer mehrere verbaut, aber das hat nix mit
den Kopplern zu tun (im Bild geht die türkis markierte Leitung direkt an
die Koppler-LED, die ansonsten nur an +56V angeschlossen ist, daher auch
die Spannungsangabe ganz rechts im Bild).

Es wird wohl Gleichspannung am Ausgang detektiert.

Neenee, ist so wie ich beschrieben habe: die mit L und R bezeichneten
Leitungen kommen *direkt* aus dem Lautstärkeregler, an dem ohne
irgendwelche Umschweife oder Vorverstärkungen ganz bar das Eingangssignal
(z.B. CD-Player) anliegt.

Hallo,

nach "optischer Audioendstufe" hatte ich schon recherchiert, da kam aber
auf den ersten Seite der Suchergebnisse nix zielführendes.

Ein link zum gesamten Servicemanual und den Namen des "namhaften
Herstellers" zu posten ist sicherlich erlaubt - oder? Du hattest das
Servicemanual ja offenbar selbst ergoogelt.

Der Hinweis dass L und R nicht vom Lautsprecherausgang kommen hab ich
auch vermisst.

Macht sich diese Schaltung für Dich denn bemerkbar beim Anhören?
Hört man da ein Pumpen bei der Regelung?

Das erscheint mir schon ein exotisches Schaltungskonzept zu sein und
offenbar hat sich das nicht bewährt sonst wäre das sicherlich mehr
verbreitet.


Bernd Mayer
 
Am 05.12.19 um 11:27 schrieb Andreas Fecht:
Am 05.12.2019 um 04:56 schrieb Jan Bruns:
Hallo,

da hier jüngst wer was von Audioenstufe schrieb, hatte ich die Idee, mal
nach dem Service-Manual meines guten alten Verstärkes zu gurgeln.

Beim Lesen des Schlatplans fiel folgender Schaltungsteil auf:

http://abnuto.de/jan/code/pma_optical_classA.png (Typ: "PMA-860")

Der soll offensichtlich dazu dienen, den Strom durch die Leuchtdioden der
Optokoppler zu generieren, die wiederum wohl irgendwelche Arbeitspunkte
der Endstufen beeinflussen.

Ich tue mich noch schwer, erstmal diesen Schaltungsteil zu verstehen.


Guckst Du hier:

https://old-fidelity.de/thread-13531.html

Hallo,

danke - ja, was da steht das hatte ich auch schon vermutet, daß man das
schwer messen oder hören kann und auch das mit der Verzögerung und das
sich dieses Konzept offenbar nicht bewährt hat.

Optical Class A (OCA) erscheint mir im Wesentlichen ein Werbeslogan zu
sein. Ähnlich wie vermutlich wohl auch "Signal Level Divided
Construction (SLDC)" auf den Seiten von Denon.

Oder?


Bernd Mayer
 
Am 05.12.19 um 11:05 schrieb Jan Bruns:
Bernd Mayer:

Ein link zum gesamten Servicemanual und den Namen des "namhaften
Herstellers" zu posten ist sicherlich erlaubt - oder? Du hattest das
Servicemanual ja offenbar selbst ergoogelt.

Naja, ich habe mal mühevoll den Schaltplan (für PMA-1060) aus dem pdf
rauskopiert, und lasse die Datei mal 'nen Tag online:

Hallo,

zum extrahieren von Graphiken aus PDFs verwende ich unter Linux gerne
pdfimages: https://linux.die.net/man/1/pdfimages

Das empfinde ich eher als einfach, man muss die Bilder halt noch
durchsehen (etwa mit geeqie) falls das mehrere sind und kann das dann
mit einem Grafikprogramm beschneiden.

Ich habe mittlerweile auch etliche Servicemanuals zum Amp im Netz gefunden.

Linkes und rechtes Signal wird addiert und gepuffert und dazu passend
gefiltert in mehreren Stufen und gleichgerichtet. Der Gleichrichter hat
diverse Zeitkonstanten fürs Aufladen und Entladen der Kondensatoren und
das bestimmt dann die dynamische Regelung für den Ruhestrom.


Bernd Mayer
 
On 05 Dec 19 at group /de/sci/electronics in article qsao5n$3j4$1@news.dns-netz.com
<beam.bam.boom@knuut.de> (Bernd Mayer) wrote:

Am 05.12.19 um 11:05 schrieb Jan Bruns:

Bernd Mayer:

Ein link zum gesamten Servicemanual und den Namen des "namhaften
Herstellers" zu posten ist sicherlich erlaubt - oder? Du hattest das
Servicemanual ja offenbar selbst ergoogelt.

Naja, ich habe mal mühevoll den Schaltplan (für PMA-1060) aus dem pdf
rauskopiert, und lasse die Datei mal 'nen Tag online:

Ich habe mittlerweile auch etliche Servicemanuals zum Amp im Netz gefunden.

Linkes und rechtes Signal wird addiert und gepuffert und dazu passend
gefiltert in mehreren Stufen und gleichgerichtet. Der Gleichrichter hat
diverse Zeitkonstanten fürs Aufladen und Entladen der Kondensatoren und
das bestimmt dann die dynamische Regelung für den Ruhestrom.

ACK, so sehe ich das auch bei dem fraglichen DENON PMA_1060.
Vermutlich bei kleinem Pegel mehr Ruhestrom, das senkt die IIRC die
Übernahmeverzerrungen.

Ich hab nen Yamaha (5x55W?), der macht Gegentakt AB Betrieb, also A bei
kleinen Pegeln und Richtung B bei grossen. Aber IMHO machen die das nicht
per Optoklopper. Den hört man auch nicht, ausser die Relais beim
Einschalten :)

Irgendwo hab ich die Service Unterlagen, keine Lust das jetzt zu
recherieren.





Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
"Wolfgang Allinger" <all2001@spambog.com> writes:

On 05 Dec 19 at group /de/sci/electronics in article qsao5n$3j4$1@news.dns-netz.com
beam.bam.boom@knuut.de> (Bernd Mayer) wrote:

Am 05.12.19 um 11:05 schrieb Jan Bruns:

Bernd Mayer:

Ein link zum gesamten Servicemanual und den Namen des "namhaften
Herstellers" zu posten ist sicherlich erlaubt - oder? Du hattest das
Servicemanual ja offenbar selbst ergoogelt.

Naja, ich habe mal mühevoll den Schaltplan (für PMA-1060) aus dem pdf
rauskopiert, und lasse die Datei mal 'nen Tag online:

Ich habe mittlerweile auch etliche Servicemanuals zum Amp im Netz gefunden.

Linkes und rechtes Signal wird addiert und gepuffert und dazu passend
gefiltert in mehreren Stufen und gleichgerichtet. Der Gleichrichter hat
diverse Zeitkonstanten fürs Aufladen und Entladen der Kondensatoren und
das bestimmt dann die dynamische Regelung für den Ruhestrom.

ACK, so sehe ich das auch bei dem fraglichen DENON PMA_1060.
Vermutlich bei kleinem Pegel mehr Ruhestrom, das senkt die IIRC die
Übernahmeverzerrungen.

Eben nicht. Ohne Signal beträgt der Ruhestrom nur 1/6 dessen bei
10mV/1kHz Eingangssignal. 5mV vs. 30mV an 0.22R.

--
Stefan
 
Hi Jan,

und warb damit, vermittels dieses einen Optokopplers pro Kanal eben
~~~~~~~~~~

Ich hab ein Problem: Ich versteh die Leute nicht mehr. In meiner Jugend
lernte ich, dass es sinnvoll sei, sich verständlich auszudrücken. Eine
einfache aber korrekte Ausdrucksweise sei diesbezüglich zielführend.

Irgendwann kam die Tendenz auf, anstatt "mit" eben "mittels" und
anhängender Genitivbildung zu verwenden. Lange Zeit war dies ein
sicheres Anzeichen, dass jemand schwurbelt. Mittlerweile ist dies aber
so verbreitet, dass man anscheinend dazu übergehen muss, "mittels" noch
aufzuschwurbeln, also "vermittels" zu sagen.

Nun tendiere ich ja schon zur zweiten Lebenshälfte und habe
möglicherweise ja wesentliches der neueren Sprachentwicklung verpasst.
Vielleicht brauche ich ja nur Nachhilfe:

Könntest Du mich in die höheren Weihen der deutschen Sprache einweisen
und mir erklären, welche sprachlieche Feinheit Du mit der Verwendung des
Wortes "vermittels" anstelle des altertümlichen "mittels " gegenüber dem
prähistorischen "mit" ausdrücken möchtest?

Herzlichen Dank im Voraus

Marte
 
Stefan Wiens:
"Wolfgang Allinger" <all2001@spambog.com> writes:

Linkes und rechtes Signal wird addiert und gepuffert und dazu passend
gefiltert in mehreren Stufen und gleichgerichtet. Der Gleichrichter
hat diverse Zeitkonstanten fürs Aufladen und Entladen der
Kondensatoren und das bestimmt dann die dynamische Regelung für den
Ruhestrom.

Ich habe da meinen Denkfehler gefunden: Der "Differentiator" IC402.2 ist
ja nicht nur ein Bandpass (die Kondensatoren C404 bzw. C405 haben bei 6Hz
bzw. 10KHz einen dem zugeörigen Widerstand entsprechenden
Blindwiderstand), sondern auch noch ein invertierender Verstärker (R404/
R405=55.5), so daß also die Dioden D401 und D402 nicht, wie ich das die
ganze Zeit dachte, permanent stromlos sein müssen.

Eine positive Halbwelle Ubp>0,7V am Ausgang des Bandpasses wird C406
zügig auf Ubp-0,7V aufladen. Interessant dürfte eine Spannung sein, bei
der IC402.2 am Ausgang noch Strom anbieten kann, also ca. 80mV an C406.
Dort ist Q/I=C*R=27ms. Also ist IC402.2 ein Schwellwertdetektor, der nach
Aktivierung noch eine Weile aktiv bleibt.

Keine Ahnung, C408 und R410 sind dann wohl einfach eine Art Tiefpass, bei
dem TR401 noch irgendwie das Verhalten bei starkem Input glattbügelt?
Müsste man vllt. erstmal simulieren, um da genaueres sagen zu können.

Also jedenfalls anscheinend insgesamtt eine digitale Schalter-Schaltung,
die "lautes Audiosignal" auf einer Halbwelle detektiert.

ACK, so sehe ich das auch bei dem fraglichen DENON PMA_1060.
Vermutlich bei kleinem Pegel mehr Ruhestrom, das senkt die IIRC die
Übernahmeverzerrungen.

Eben nicht. Ohne Signal beträgt der Ruhestrom nur 1/6 dessen bei
10mV/1kHz Eingangssignal. 5mV vs. 30mV an 0.22R.

Ja, stimmt, das sind:

Pro Kanal 2 mal 36mA (4W) Ruhestrom im Leerlauf (PMA-1060: 8mV), bzw.
2x136 mA (15W) Ruhestrom bei Lärm. Also noch deutlich weniger als volle
Leistung.

Gruss

Jan Bruns
 
Jan Bruns <ebay@abnuto.de> writes:

Eine positive Halbwelle Ubp>0,7V am Ausgang des Bandpasses wird C406
zügig auf Ubp-0,7V aufladen. Interessant dürfte eine Spannung sein, bei
der IC402.2 am Ausgang noch Strom anbieten kann, also ca. 80mV an C406.
Dort ist Q/I=C*R=27ms. Also ist IC402.2 ein Schwellwertdetektor, der nach
Aktivierung noch eine Weile aktiv bleibt.

Keine Ahnung, C408 und R410 sind dann wohl einfach eine Art Tiefpass, bei
dem TR401 noch irgendwie das Verhalten bei starkem Input glattbügelt?

Bei höherem Signalpegel wird irgendwann C407 so weit geladen, dass TR401
leitet und damit TR402 wieder sperrt. Bei den Zeitkonstanten muss man
auch noch an die Beschaltung der "einstellbaren Z-Diode" TR517 mit C531
und C535 denken. Das wirkt schon wie Voodoo, und in dem von Andreas
Fecht geposteten Link konnte keine Wirkung festgestellt werden (die
Schaltung ist dort nicht völlig identisch).


ACK, so sehe ich das auch bei dem fraglichen DENON PMA_1060.
Vermutlich bei kleinem Pegel mehr Ruhestrom, das senkt die IIRC die
Übernahmeverzerrungen.

Eben nicht. Ohne Signal beträgt der Ruhestrom nur 1/6 dessen bei
10mV/1kHz Eingangssignal. 5mV vs. 30mV an 0.22R.

Ja, stimmt, das sind:

Pro Kanal 2 mal 36mA (4W) Ruhestrom im Leerlauf (PMA-1060: 8mV), bzw.
2x136 mA (15W) Ruhestrom bei Lärm. Also noch deutlich weniger als volle
Leistung.

Meine Vorstellung von A-Betrieb ist etwas anders. (Nicht, dass ich den
hier sinnvoll fände.)

--
Stefan
 
Am 06.12.19 um 01:03 schrieb Jan Bruns:

[Optical Class A (OCA) in Denon Verstärker]
http://abnuto.de/jan/code/pma_optical_classA.png

Keine Ahnung, C408 und R410 sind dann wohl einfach eine Art Tiefpass, bei
dem TR401 noch irgendwie das Verhalten bei starkem Input glattbügelt?
Müsste man vllt. erstmal simulieren, um da genaueres sagen zu können.

Also jedenfalls anscheinend insgesamtt eine digitale Schalter-Schaltung,
die "lautes Audiosignal" auf einer Halbwelle detektiert.

Hallo,

da kommt eine weitere Zeitkonstante ins Spiel fürs Aufladen von C408.
Die Zeitkonstante fürs Entladen ist auch noch abhängig vom Pegel (leitet
TR402 oder sperrt er und was macht TR401). Dazu kommen noch weitere
Zeitkonstanten bei C407. Die fürs Aufladen wird durch R406 bestimmt und
die fürs Entladen durch R411.

Das ist schon eine recht komplexe Schaltung, da wäre eine Simulation mal
echt interessant. Man müsste halt auch passende dynamische Signale
verwenden.


Bernd Mayer
 
Der Plan ist möglicherweise, im Betrieb den Ruhestrom zu erhöhen und in
den signallosen Phasen des Betriebs abzusenken.

Ist doch im Grunde eine Signaladdition, Verstärkung und
Spitzenwertgleichrichtung mit nachfolgender Schaltstufe.

Gruß Udo
 
Jan Bruns <ebay@abnuto.de> writes:

Stefan Wiens:

Jan Bruns <ebay@abnuto.de> writes:

Eine positive Halbwelle Ubp>0,7V am Ausgang des Bandpasses wird C406
zügig auf Ubp-0,7V aufladen. Interessant dürfte eine Spannung sein, bei
der IC402.2 am Ausgang noch Strom anbieten kann, also ca. 80mV an C406.
Dort ist Q/I=C*R=27ms. Also ist IC402.2 ein Schwellwertdetektor, der
nach Aktivierung noch eine Weile aktiv bleibt.

Keine Ahnung, C408 und R410 sind dann wohl einfach eine Art Tiefpass,
bei dem TR401 noch irgendwie das Verhalten bei starkem Input
glattbügelt?

Bei höherem Signalpegel wird irgendwann C407 so weit geladen, dass TR401
leitet und damit TR402 wieder sperrt.

Glaube ich nicht:
Zum einen fehlt es dabei an TR401 doch an Kollektor-Emitter Spannung.
Wenn C408 um die 0.7V hat, ist der Stromfpfad über TR401 auch nicht
anders als der über TR402.

U_ce kan aber deutlich niedriger werden als 0.7V. Stichwort Sättigung.

Weiter braucht TR401 eine Basis-Emitterspannung, damit Strom
durchfliessen kann. Wenn sich aber an C407 0,7V ergeben sollen,
muss IC401.2 wegen D401 schon eine ganze Weile mindestens 1,4V geliefert
haben. Das bedeutet abere auch mindestens 0,7V an C406, und somit >5V am
Ausgang von IC402.2. Die fällt grösstenteils an R410 ab, der Rest an den
beiden Transistoren.

Ich erkenne da keinen Widerspruch.

Bei den Zeitkonstanten muss man
auch noch an die Beschaltung der "einstellbaren Z-Diode" TR517 mit C531
und C535 denken. Das wirkt schon wie Voodoo,

Allerdings. TR517 scheint ja Emitterseitig gar nicht wirklich
angeschlossen zu sein. Wird da nur die Basis-Kollektor-Diode genutzt?

Das war mir noch gar nicht aufgefallen, so gängig wie der
Schaltungsteil ist. Ich vermute einen fehlenden Verbindungspunkt im
Schaltplan. Der Emitter von TR517 gehört m.E. an den Knoten mit dem
Kollektor von TR515.

--
Stefan
 
Stefan Wiens:

Jan Bruns <ebay@abnuto.de> writes:

Eine positive Halbwelle Ubp>0,7V am Ausgang des Bandpasses wird C406
zügig auf Ubp-0,7V aufladen. Interessant dürfte eine Spannung sein, bei
der IC402.2 am Ausgang noch Strom anbieten kann, also ca. 80mV an C406.
Dort ist Q/I=C*R=27ms. Also ist IC402.2 ein Schwellwertdetektor, der
nach Aktivierung noch eine Weile aktiv bleibt.

Keine Ahnung, C408 und R410 sind dann wohl einfach eine Art Tiefpass,
bei dem TR401 noch irgendwie das Verhalten bei starkem Input
glattbügelt?

Bei höherem Signalpegel wird irgendwann C407 so weit geladen, dass TR401
leitet und damit TR402 wieder sperrt.

Glaube ich nicht:
Zum einen fehlt es dabei an TR401 doch an Kollektor-Emitter Spannung.
Wenn C408 um die 0.7V hat, ist der Stromfpfad über TR401 auch nicht
anders als der über TR402.

Weiter braucht TR401 eine Basis-Emitterspannung, damit Strom
durchfliessen kann. Wenn sich aber an C407 0,7V ergeben sollen,
muss IC401.2 wegen D401 schon eine ganze Weile mindestens 1,4V geliefert
haben. Das bedeutet abere auch mindestens 0,7V an C406, und somit >5V am
Ausgang von IC402.2. Die fällt grösstenteils an R410 ab, der Rest an den
beiden Transistoren.

Bei den Zeitkonstanten muss man
auch noch an die Beschaltung der "einstellbaren Z-Diode" TR517 mit C531
und C535 denken. Das wirkt schon wie Voodoo,

Allerdings. TR517 scheint ja Emitterseitig gar nicht wirklich
angeschlossen zu sein. Wird da nur die Basis-Kollektor-Diode genutzt?

Gruss

Jan Bruns
 
[Optical Class A (OCA) in Denon Verstärker]
http://abnuto.de/jan/code/pma_optical_classA.png

Am 06.12.19 um 10:55 schrieb Jan Bruns:

Stefan Wiens:

Jan Bruns <ebay@abnuto.de> writes:

Bei höherem Signalpegel wird irgendwann C407 so weit geladen, dass TR401
leitet und damit TR402 wieder sperrt.

Glaube ich nicht:
Zum einen fehlt es dabei an TR401 doch an Kollektor-Emitter Spannung.
Wenn C408 um die 0.7V hat, ist der Stromfpfad über TR401 auch nicht
anders als der über TR402.

Hallo,

der Strompfad über TR401 ist anders - der schaltet den TR402 dynamisch
ab sobald aus dem Gleichrichter mehr als ca. 1,2 V kommen. Beim
Abschalten sind mehrere Zeitkonstanten wirksam.


Bernd Mayer
 

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