Rechenaufgaben für EE-Befürworter

Marcel Mueller wrote:
> M.E. ist das Thema Elektromobilität auf der Langstrecke eine Totgeburt.

Warten wir ab, was Brennstoffzellen und ähnliche Ansätze bringen. Auf
jeden Fall wird die chemische Energiespeicherung der in Benzintanks
ähnlicher werden müssen.

Und die, die nachher die Straße neu machen
müssen, mutmaßlich auch. ;-)

Harmlos. In Köln hatten wir ein abbrennendes Wohnmobil unter einer
Straßenbahnbrücke. Da kommt richtig Freude auf.

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Am 08.02.19 um 16:31 schrieb Peter BĂźsche:
Hi,

- Der größte jemals gebaute Drehstromgenerator leistet ~ 2GVA.
- ein Li-Akku kostet minimal 10.000€ pro 100kWh.

Was wĂźrden solche Akkus kosten, wenn sie obigen Generator fĂźr 24h
ersetzen sollten?

Wie viele solcher Akkucluster wären nÜtig, um den deutschen
Leistungsbedart von 610GWh/a / 365*24h/a = 69MWh
fĂźr 24h abzudecken?

Wieviel wĂźrden diese Akkucluster kosten, wenn sie den deutschen Bedarf
an Elektroenergie fĂźr drei Tage Dunkelflaute abdecken sollen?

Peter

Den Wirkungsgrad der gesamten Speichertechnik nehme ich mal zu 100% an.

Bei einem Li-Akkupreis von 100_€/kWh käme man dann auf einen Invest von
€_200_Millionen für einen Akku mit 2_GWh.

Für 24h bräuchte man dann eine Kapazität von 48_GWh. Preis des Akkus: €_
4,8_Milliarden.

FĂźr 10 Tage Flaute und 16_TWh Strom wird ein Li-Akku benĂśtigt fĂźr den
€_1600_Milliarden investiert werden müssen.

Ich hoffe ich habe mich mit den vielen "0" nicht vertan?
--
---hdw---
 
Am 10.02.2019 um 01:04 schrieb Sieghard Schicktanz:
Hallo Rupert,

Du schriebst am Sat, 09 Feb 2019 22:30:09 +0100:

die Sache in großindustriellem Maßstab realisierbar wäre, müsste sich
erweisen, wobei man zweifellos eine andere Technologie als Akkus, egal in
welcher Art von Chemie, anwenden mĂźsste

Ich meine, daß man zusehen sollte, weitgehend ohne (aktive) Chemie
auszukommen.

...
Abgesehen von eher unrealistischen und recht exotischen Ideen wie
unterseeischen Druckspeichern oder Lageenergiespeichern, ja gar
ausgebeuteten Bergwerken als Druckluftspeicher und dergl. bleiben auf
absehbare Zeit wohl allenfalls Pumpspeicherkraftwerke fĂźr den Zweck der
Speicherung in großem Maßstab.

Genau, und da die auf dem sog. "festen Boden" schon weitestgehend die
"nutzbaren", d.h. nicht fĂźr anderweitige Nutzung der BevĂślkerung, zur
Verfßgung stehenden Flächen belegt sind, wird es nahezu unumgänglich, auf
die riesigen vom Meer bedeckten Flächen ßberzugehen, die noch weitestgehend
ungenutzt liegen. Und um die Sache einfach zu machen brauchen da auch nur
die Flachwassergebiete am Rand genutzt werden, indem man halt Teilflächen
mit Wällen eindeicht und zur Speicherung auspumpt und zur Entnahme der
Energie durch Turbinen wieder einlaufen läßt.
Die Flächen wären in Relation zur verfßgbaren Fläche ßberschaubar;
fßr einen Tagesbedarf von 1,5TWh wären zwar - bei 30m AuspumphÜhe mit 80%
Nutzungsgrad - ca. 1500km² nÜtig (ein Ringwall mit ca. 25km Durchmesser
bzw. 160km Länge). Aufteilung in kleinere Einheiten ist natßrlich auch
mÜglich, braucht aber halt mehr Deichlänge. Der Platz wäre z.B. in der
Ostsee ohne weiteres vorhanden.
Die nötige Technik gibt's schon länger, das Ausmaß müßte in den Griff zu
kriegen sein, schließlich haben die Araber bei ihrer Ferieninsel ähnlichen
Aufwand fertiggebracht.

Das blĂśde daran ist:
Es gibt:
- UmweltschĂźtzer
- KlimaschĂźtzer
- NaturschĂźtzer
- LandschaftsschĂźtzer
- TierschĂźtzer
- DenkmalschĂźtzer
- BĂźrgerinitiativen
- Wutvolk

So ein Ding in der Ostsee oder Nordsee zu bauen, käme bei den
KlimaschĂźtzern wohl gut an, nicht aber bei den TierschĂźtzern,
LandschaftsschĂźtzern, ...

Gleiches hier im Nordschwarzwald. Es ist trotz grĂźner Landesregierung
unmĂśglich, auf den HĂśhen Windkraftanlagen oder neue Oberbecken fĂźr
Pumpspeicher zu bauen. Irgendeine BĂźrgerinitiative ist immer dagegen und
verzĂśgert solche Projekte ganz leicht im Jahrzehnte.
Das mit den Oberbecken hat sich jetzt erledigt. Es wäre aus dem gleichen
Grunde nicht wirtschaftlich, weshalb auch neue Gaskraftwerke nicht
wirtschaftlich sind. Teurer Spitzenlaststrom wird bei derzeitigen
Energiemix einfach viel zu selten benĂśtigt.

Man kĂśnnte ja auch in Norwegen einen Fjord leerpumpen, z.B. den
Sognefjord. Die Speicherkapazität wäre bei ßberschaubarem Bauaufwand
gigantisch.
Oder noch gigantischer: Ostsee von Nordsee abtrennen.
Mittelmeer von Atlantik abtrennen.

Technisch wäre das alles machbar, politisch unmÜglich.

Michael
 
Am 10.02.2019 um 19:39 schrieb Horst-Dieter Winzler:

Bei einem Li-Akkupreis von 100_€/kWh käme man dann auf einen Invest von
€_200_Millionen für einen Akku mit 2_GWh.

Für 24h bräuchte man dann eine Kapazität von 48_GWh. Preis des Akkus: €_
4,8_Milliarden.

Zum Vergleich (auch wenn er hinkt):
Die drei derzeitig im Bau befindlichen EPRs (Flamanville, Hinkley Point,
Olkiluoto) kosten jeweils ca. 10 Milliarden fĂźr jeweils ca. 1200MW Leistung.

FĂźr 10 Tage Flaute und 16_TWh Strom wird ein Li-Akku benĂśtigt fĂźr den
€_1600_Milliarden investiert werden müssen.

Hmm.
Oben fĂźr einen Tag 4,8 Milliarden.
Fßr 10 Tage hätte ich dann 48 Milliarden angesetzt. So viel wie 5 EPRs.

Michael
 
Am 10.02.19 um 19:42 schrieb Michael S.:
Am 10.02.2019 um 01:04 schrieb Sieghard Schicktanz:
Hallo Rupert,

Das blĂśde daran ist:
Es gibt:
- UmweltschĂźtzer
- KlimaschĂźtzer
- NaturschĂźtzer
- LandschaftsschĂźtzer
- TierschĂźtzer
- DenkmalschĂźtzer
- BĂźrgerinitiativen
- Wutvolk

So ein Ding in der Ostsee oder Nordsee zu bauen, käme bei den
KlimaschĂźtzern wohl gut an, nicht aber bei den TierschĂźtzern,
LandschaftsschĂźtzern, ...

Wer schĂźtzt die Menschen?
Wer schĂźtzt deren, oft nur bescheidenen, Wohlstand?

--
---hdw---
 
Am 10.02.19 um 19:08 schrieb Marcel Mueller:

Bei Verbrennungsmotoren haben die Redoxpartner ebenfalls direkten
Kontakt (spätestens bei einem entsprechenden Unfall).

Nein, der Brennstoff kann nicht schneller verbrannt werden, als
Sauerstoff aus der Luft nachstrĂśmen kann. Es ist vĂśllig unmĂśglich die im
Benzin gespeicherte (erhebliche) Energie /in kurzer Zeit/ frei zu
setzen. LĂśschen mit Schaum ist durchaus wirksam.

Theoretisch ja. Ich hab schon mehrfach lichterloh brennende Autos
gesehen, allerdings war da nie einer, der mit Schaum hätte lÜschen
kĂśnnen, zur Stelle. Insofern ist dann wohl das Fazit: Wenn ein Auto
brennt, dann brennt es ab, scheissegal ob Elektro oder Benzin.
MĂśglicherweise haben Benziner einen kleinen Vorteil, wenn sie in
direkter Reichweite einer Feuerwehrwache anfangen zu brennen. Wie häufig
das vorkommt mag sich jeder selber ausmalen.

> M.E. ist das Thema Elektromobilität auf der Langstrecke eine Totgeburt.

Jaja.

Wenig Ăźberraschend brennen Autos gar nicht mal so selten.

Ja, die brennen ja auch nur. Sie explodieren seltenst (außer bei Cobra
11).

Wenig Ăźberraschend explodieren Elektroautos genausowenig.

Hanno
 
Am 10.02.19 um 19:33 schrieb Axel Berger:

Bei Verbrennungsmotoren haben die Redoxpartner ebenfalls direkten
Kontakt

Nein. Du hast einen Kern von verdampfendem Benzin und Sauerstoff, der
mit endlicher Rate von außen zugeführt wird. Eine Batterie kommt näher
an ein Gefäß, einen geschlossenen Raum, mit Knallgasmischung oder an
einen ausgelaufenen Tank bei warmem Wetter, der nicht brennt.

Und? Beides brennt nicht ohne nĂśtige Aktivierungsenergie.

Sowas ist explosiv. Batterien nicht, aber deren mĂśgliche
Reaktionsgeschwindigkeit liegt weit Ăźber der einer Verbrennung.

DafĂźr sind sie zellenweise gekapselt.

Unterm Strich brennt beides schneller ab, als die Feuerwehr kommen kann,
und nicht so schnell, als daß man sich nicht retten könnte, sofern man
noch laufen kann. Von daher alles kein Unterschied.

Hanno
 
"Michael S." wrote:
> [AKW] kosten jeweils ca. 10 Milliarden fĂźr jeweils ca. 1200MW Leistung.

Gut vergleichen wir einmal. Ein Solarakku werde 4 h am Tag geladen und
20 h entladen. Das sind dann 24 GWh für die gleiche Leistung oder 2.4
GEur.

Das AKW hat eine projektierte (und praktisch nachgewiesene)
Lebenserwartung von 40 a. Der Akku hält vielleicht 3000 Zyklen, sagen
wir 10 a.

Wir haben dann in etwa Gleichstand. Allerdings hat das AKW eine
Jahresverfügbarkeit von mehr als 80 % und die Ausfallszeit ist sehr gut
von der Nachfrageseite her planbar. Wie sieht das bei der Alternative
aus?

Bei AKW fehlen Brennstoff und Betriebskosten, bei der PV ist es die
reine Speicherung und es fehlt die gesamte Erzeugung.

--
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Hallo Marcel,

Du schriebst am Sun, 10 Feb 2019 16:42:50 +0100:

Das mit der Energiedichte ist sowieso ein unlĂśsbares Problem bei allen
Akkus, wenn die beiden Redoxpartner im selben Behältnis aufbewahrt

Nicht unlĂśsbar, aber natĂźrlich ein Problem. Halt etwa so wie bei Dynamit
oder anderen Sprengstoffen.

werden. Das bekommt man m.E. nie wirklich in den Griff - wie auch? Bei
mechanischer oder elektrischer Beschädigung brennen die Dinger eben ab
und setzen mindestens mal die gespeicherte Energie frei. Entweder kommt

Das muß durchaus nicht sein - die gespeicherte Energie freizusetzen
verlangt entweder einen chemischen Reaktionsweg oder einen elektrischen
Entladeweg (aka Kurzschluß). Die Brennbarkeit läßt sich durchaus soweit
reduzieren, daß auch bei stärksten Beschädigungen nicht viel passiert.
Ein wesentlicher Punkt dabei ist fĂźr Li-Ionen-Akkus: _kein_ Kobalt im
System! Alle - bekannten - Typen mit Kobaltanteil sind thermisch stark
instabil. Ihr Vorteil bisher war eine hĂśhere Energiedichte, aber mit
neueren Entwicklungen ist nicht mal mehr das gegeben. Die stabilsten
Li-Ionen-Akkus in der Hinsicht sind nach wie vor die Titanat- und Phosphat-
Typen, insbes. LiFePO4 (Lithium-Eisen-Phosphat) ist hier gut, und es hat
eine sehr gute Leistungs-, aber leider keine so große Energiedichte.
Nur letzteres ist - leider - der Grund, daß alle Autohersteller bei
Elektofahrzeugen lieber die Kobalt-haltigen Fackeln einsetzen.

damit klar oder man verwendet keine Akkus. Das dĂźrfte im Zusammenhang mit
Elektroautos mit erwähnenswerter Reichweite (und nicht nur
Power-Point-Reichweite) noch ein ernstes Problem bei Unfällen werden.

Und damit _ist_ diese Gefahr leider bereits ein ernstes Problem - _wenn_
bei einem Unfall ein Elektro-Auto in Brand gerät, dann kann man es
praktisch nur noch ausbrennen lassen und die Umgebung schĂźtzen.
Naja, aber bei Autobränden ist es ja eh fast nie so, daß einer ohne größere
Schäden gelÜscht werden kann. Das zu verhindern ist bestenfalls direkt bei
Entstehung noch mĂśglich.

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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Hallo Marcel,

Du schriebst am Sun, 10 Feb 2019 19:08:58 +0100:

Bei Verbrennungsmotoren haben die Redoxpartner ebenfalls direkten
Kontakt (spätestens bei einem entsprechenden Unfall).

Nein, der Brennstoff kann nicht schneller verbrannt werden, als
Sauerstoff aus der Luft nachstrĂśmen kann. Es ist vĂśllig unmĂśglich die im
Benzin gespeicherte (erhebliche) Energie /in kurzer Zeit/ frei zu setzen.
LĂśschen mit Schaum ist durchaus wirksam.

Dummerweise ist dann das Zeug aber aufgrund seiner FlĂźssigkeit gleich weit
verteilt und versickert, wenn nicht in der kanalisation, dann einfach im
Boden. Weil es dann aber in der Wasserversorgung wieder erscheint, und weil
es da garnicht recht hingehĂśrt und nebenbei auch nicht so gesund ist, ist
dann halt ein gewisser Aufwand zur Beseitigung nötig. Beim Einfließen in
die Kanalisation sind auch noch weitere nette Randerscheinungen mĂśglich,
z.B. kleine Verpuffungen weit weg vom Unfallort. Und auch am Unfallort
besteht einige Zeit lang eine erhĂśhte Brand- und Explosionsgefahr (auch
wenn es aich da ebenfalls "nur" um Verpuffungen handelt).

Bei einem Akku hingegen ist die Reaktion, einmal gezĂźndet, nicht mehr
aufzuhalten. Die gespeicherte Energie wird immer frei und das durchaus in

Wie zuvor schon geschrieben - nicht in _jedem_ Fall, sondern nur bei
thermisch instabilen Systemen, wie sie aber leider derzeit in der Mehrzahl
eingesetzt werden. Das Problem bei Samsung hat leider nicht gereicht, die
Industrie - und die Kunden - dazu zu bringen, etwas mehr auf Sicherheit zu
achten. Angesichts dessen muß man sich eigentlich eher wundern, daß _so
wenig_ mit diesen Akkus passiert.

....
> Es ist nur eine Frage der Zeit, bis eklatante Sicherheitsauflagen kommen.

Nein, das ist es nicht - die eklatanten Sicherheitsauflagen _existieren
schon_. Man kĂśnnte sie auch "hysterische Sicherheitsauflagen" nennen, z.T.
reichlich ßberzogen, wenn man das sorglose Hantieren mit Akkugeräten
anderweitig sieht. Aber sowas gibt es ja auch sonst - jeder Pkw fährt mit
soviel Gefahrstoffen beladen herum, daß er eigentlich mit Gefahrgutzetteln
zugepflastert sein und der Fahrer ein halbes Jahr Schulungen hinter sich
gebracht haben müßte.

Ob man mit einem E-Auto dann noch auf den Eurostar oder durch den Brenner
Basistunnel darf, wird sich zeigen. Parkhäuser kÜnnten auch nervÜs werden.

Das wird so gehandhabt wie die Mitnahme von Li-Ionen-Akku-betriebenen
"Händies" in Bahn, Bus und Flugzeug.

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Hallo Hanno,

Du schriebst am Sun, 10 Feb 2019 14:53:05 +0100:

> Ein Pumpspeicherkraftwerk ist ein Lageenergiespeicher. Was daran exotisch

Kann man durchaus so sehen.

sein soll sehe ich gerade nicht. Mechanische Energie in elektrische
überführen und umgekehrt ist ein bewährter und verlustarmer Prozeß - man

Das sind ja auch beides nicht-thermische Energieformen, solche sind
prinzipiell, d.h. theoretisch, verlustfrei ineinander umwandelbar.

muß ihn "nur" hochskalieren. Ob man dazu jetzt Flüssigkeiten durch die
Gegend pumpt, oder großen Massen hoch- und runterfährt ist lediglich ein
ingenieurtechnisch zu lĂśsendes Problem. Prinzipiell ist das Technik von
der Stange.

Nnjaa... Das "durch die Gegend pump"en von Flüssigkeiten ist großtechnisch
beherrscht und leicht skalierbar - man nimmt halt _mehr_ Pumpen. Oder
Turbinen.
Bei Lagespeichern aus Feststoffen ("Bergspeicher") liegen die Probleme
darin, daß das ganze Ding weitgehend "am Stück" zu manipulieren ist. Das
wäre an sich nicht so schlimm, aber was als handlicher Stein recht stabil
und unverformbar aussieht, kann als riesiger Brocken schon recht fragil,
sprĂśde und zerbrechlich, werden. Bei Gesteinen ist die Druckfestigkeit halt
um einiges hĂśher als die Zugfestigkeit, weswegen Berge ja auch meistens
schräge Seitenflächen haben. Wenn da die Erosion ein Loch oder einen
Überhang erzeugt hat, dann bricht das eben bald mal zusammen - das darf bei
einem Speicherblock aber keinesfalls passieren, der muß sehr genau und
reproduzierbar geführt werden. Deshalb bin ich recht skeptisch, daß sich
ein solches System "einfach" und mit "Technik von der Stange" realisieren
läßt.

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Hallo Michael,

Du schriebst am Sun, 10 Feb 2019 19:42:16 +0100:

[Pumpspeicherkraftwerke im Meer]
Das blĂśde daran ist:
Es gibt:
- UmweltschĂźtzer
- KlimaschĂźtzer
- NaturschĂźtzer
- LandschaftsschĂźtzer
- TierschĂźtzer
- DenkmalschĂźtzer
- BĂźrgerinitiativen
- Wutvolk

Und das sind leider alles Menschen, _die_ Menschen, die dabei sind, sich
ihren Lebensraum langfristig so ungemĂźtlich wie mĂśglich zu machen.

So ein Ding in der Ostsee oder Nordsee zu bauen, käme bei den
KlimaschĂźtzern wohl gut an, nicht aber bei den TierschĂźtzern,
LandschaftsschĂźtzern, ...

Wobei die "Landschaftsschßtzer" davon eher nicht viel sähen. Abgesehen
davon schĂźtzen die sowieso nur eine Umgebung, die zu nahezu 100% von
menschlichen Aktivitäten geprägt ist. Allenfalls bei der Topographie sind
die menschlichen Einflßsse vernachlässigbar. Fauna und Flora sind
allenfalls noch hoch im Gebirge weitgehend in natĂźrlichem Zustand.

> Gleiches hier im Nordschwarzwald. Es ist trotz grĂźner Landesregierung

Jaja, bekannt...

....
Man kĂśnnte ja auch in Norwegen einen Fjord leerpumpen, z.B. den
Sognefjord. Die Speicherkapazität wäre bei ßberschaubarem Bauaufwand

Dasselbe ginge auch mit einem ostdeutschen Haff oder ähnlichem.
....
> Technisch wäre das alles machbar, politisch unmÜglich.

Irgendwann wird es nicht mehr anders gehen. Oder es geht garnicht mehr.

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Am 10.02.19 um 22:59 schrieb Sieghard Schicktanz:

Ob man dazu jetzt FlĂźssigkeiten durch die
Gegend pumpt, oder großen Massen hoch- und runterfährt ist lediglich ein
ingenieurtechnisch zu lĂśsendes Problem. Prinzipiell ist das Technik von
der Stange.

Nnjaa... Das "durch die Gegend pump"en von Flüssigkeiten ist großtechnisch
beherrscht und leicht skalierbar - man nimmt halt _mehr_ Pumpen. Oder
Turbinen.

Ähnliches wurde bei Lageenergiespeichern der Felsklotz-Sorte gesagt: Man
braucht Hydraulikstempel (von der Stange), und für größere Klötze halt
_mehr_ Hydraulikstempel. Danach gibts keinen prinzipiellen Unterschied
mehr zu den Speichern mit FlĂźssigkeiten - lediglich die DrĂźcke sind
hĂśher, und dafĂźr die Volumina kleiner.

Bei Lagespeichern aus Feststoffen ("Bergspeicher") liegen die Probleme
darin, daß das ganze Ding weitgehend "am Stück" zu manipulieren ist. Das
wäre an sich nicht so schlimm, aber was als handlicher Stein recht stabil
und unverformbar aussieht, kann als riesiger Brocken schon recht fragil,
sprĂśde und zerbrechlich, werden.

Ja nun, man muß den Felsklotz (Berggipfel, sonstwas) schon auf einen
ordentlichen Teller stellen. Und klar ist das ein ziemlicher Aufriß -
aber ich denke, daß das ein für Bauingenieure mit heutigem Wissen
absehbarer lĂśsbares Problem ist, als fĂźr andere die Erfindung einer
neuen, in großem Maßstab sinnvoll nutzbaren Batteriesorte.

Irgendwo müssen wir mal anfangen. Und es ist ja nun nicht so, daß es
zuhauf bessere (und in großem Maßstab realisierbare) Techniken zur
Auswahl gäbe. Der von dir skizzierte Ringwall von 30 Metern HÜhe und
160km Länge, der dauerhaft dicht sein muß, mit Turbinen, die
hunderttausende Kubikmeter Wasser pro Sekunde fĂśrdern kĂśnnen mĂźssen,
Ăźberzeugt mich jedenfalls weniger.

Hanno
 
Peter Thoms wrote:
Am 10.02.19 um 09:22 schrieb Carla Schneider:
Interessanter waere die Frage wieviel solche Akkus man braucht um
den Anteil von Verbrennungskraftwerken die man fuer laengere Dunkelflauten
immer noch braucht auf unter 10% des Gesamtstromverbrauchs zu druecken, bei
durchschnittlichem Wetter.
Hallo,

aber warum so?
Besser wäre zuerst zu minimieren, um viel GedÜns zu vermeiden.

Wenn die privaten Haushalten nur noch die Haelfte an Strom verbrauchen wuerde,
wuerde der Stromverbrauch trotzdem nur um 12.5% sinken, das macht also
nicht viel aus.
 
Am 11.02.2019 um 02:39 schrieb Hanno Foest:

Der von dir skizzierte Ringwall von 30 Metern HĂśhe und
160km Länge, der dauerhaft dicht sein muß, mit Turbinen, die
hunderttausende Kubikmeter Wasser pro Sekunde fĂśrdern kĂśnnen mĂźssen,
Ăźberzeugt mich jedenfalls weniger.

Ist aber mit verfĂźgbarer Technik relativ problemlos umsetzbar. Deiche
sind schon lange erfunden, Wasserturbinen auch. Skalierbar ist das auch
sehr leicht.
Langfristig kĂśnnte Versandung ein Problem sein.


--
Michael
 
Am 10.02.2019 um 19:08 schrieb Marcel Mueller:
Am 10.02.19 um 17:37 schrieb Hanno Foest:
Am 10.02.19 um 16:42 schrieb Marcel Mueller:

Das mit der Energiedichte ist sowieso ein unlĂśsbares Problem bei
allen Akkus, wenn die beiden Redoxpartner im selben Behältnis
aufbewahrt werden. Das bekommt man m.E. nie wirklich in den Griff -
wie auch?

Bei Verbrennungsmotoren haben die Redoxpartner ebenfalls direkten
Kontakt (spätestens bei einem entsprechenden Unfall).

Nein, der Brennstoff kann nicht schneller verbrannt werden, als
Sauerstoff aus der Luft nachstrĂśmen kann. Es ist vĂśllig unmĂśglich die im
Benzin gespeicherte (erhebliche) Energie /in kurzer Zeit/ frei zu
setzen. LĂśschen mit Schaum ist durchaus wirksam.

Dem Vernehmen nach (sag ich extra dazu, denn ich habe keine Quelle
dafĂźr) gibt es bei einem sĂźddeutschen Autohersteller ausbetonierte
Becken/Gruben in die die selbstentzĂźndete Karre bugsiert wird und dann
schaut man halt zu, bis der Spaß vorbei ist...
 
Hallo Marcel,
werden. Das bekommt man m.E. nie wirklich in den Griff - wie auch? Bei
mechanischer oder elektrischer Beschädigung brennen die Dinger eben ab
und setzen mindestens mal die gespeicherte Energie frei. Entweder kommt
damit klar oder man verwendet keine Akkus.
Das dßrfte im Zusammenhang mit Elektroautos mit erwähnenswerter
Reichweite (und nicht nur Power-Point-Reichweite) noch ein ernstes
Problem bei Unfällen werden.

Das ist doch mit Benzin und Gasbetriebenen Autos auch nicht anders. War
das je ein Problem?

Marte
 
Hi Axel,
Nein. Du hast einen Kern von verdampfendem Benzin und Sauerstoff, der
mit endlicher Rate von außen zugeführt wird. Eine Batterie kommt näher
an ein Gefäß, einen geschlossenen Raum, mit Knallgasmischung oder an
einen ausgelaufenen Tank bei warmem Wetter, der nicht brennt.

Also wenn ich so vergleiche, was ich bisher an Gas/BEnzinbränden gesehen
habe, da waren Akkubrände doch eher langsamer als explosiver.
Sowas ist explosiv. Batterien nicht, aber deren mĂśgliche
Reaktionsgeschwindigkeit liegt weit Ăźber der einer Verbrennung.

Das scheint mir doch eher theoretisch zu sein. IN der Praxis brennen die
Akkus eher langsam.

Marte
 
On 11.02.19 09:37, Michael S. wrote:

Der von dir skizzierte Ringwall von 30 Metern HÜhe und 160km Länge,
der dauerhaft dicht sein muß, mit Turbinen, die hunderttausende
Kubikmeter Wasser pro Sekunde fĂśrdern kĂśnnen mĂźssen, Ăźberzeugt mich
jedenfalls weniger.

Ist aber mit verfĂźgbarer Technik relativ problemlos umsetzbar.

Hydraulisches Lastenlupfen auch.

Deiche
sind schon lange erfunden, Wasserturbinen auch. Skalierbar ist das auch
sehr leicht.
Langfristig kĂśnnte Versandung ein Problem sein.

Das auch. In dem Maßstab dürfte es außerdem ein paar unintuitive Effekte
bzgl. StrĂśmungen, und was sie so anrichten, geben - von der
Versaubeutelung eines Meeresbiotops mal ganz abgesehen (die Fischwelt
findet die Turbinen sicher nicht so doll).

Die Fehlerszenarien sind aber ein wenig unterschiedlich: Ein Loch im
Ringwall (Deiche, die 30 Meter Wasser halten mĂźssen, sind eher selten)
spĂźlt dir auf hunderte von Metern (wenn das mal reicht...) den
angrenzenden Wall weg, und was das Wasser auf dem Weg sonst noch
anrichtet kann ich mir gar nicht ausmalen - irgendwo muß die Energie ja
hin. Einen kaputten Hydraulikstempel unter Tausenden (?) tauscht man halt.

Hanno
 
Hi Horst-Dieter,

> Wer schĂźtzt die Menschen?

Wenn Landschaft, Klima etc vor die Hunde gehen?

> Wer schĂźtzt deren, oft nur bescheidenen, Wohlstand?

Das ist die eigentlich beschränkte Sichtweise, nämlich die, dass unser
Wohlstand ein "bescheidener" sei. Schau Dir diesen bescheidenen
Wohlstand mal im Internationalen Vergleich an und Du musst feststellen,
dass unser bescheidenster Wohlstand, selbst der unserer "Unterschicht"
so hoch Ăźber dem Durchschnitt der WeltbevĂślkerung ist, dass uns jegliche
Vorstellung von Armut verloren gegangen ist.
Das, was wir heute erleben ist egoistische Besitzstandswahrung, wie man
sie ausgeprägter und kurzsichtiger kaum denken kÜnnte.

Marte
 

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