Probleme mit älterem Schaltnetzteil

H

Hanno Foest

Guest
Hallo,

ich fummel immer noch, bzw. schon wieder, an dem hier schon mehrfach
erwähnten alten (> 30 Jahre) Schaltnetzteil herum und brauche mal einen
Tip, nachdem das Teil so ca. 2 Stunden gelaufen ist und dann wieder
kaputtging.

Schaltplan http://tigress.com/hurga/Elco_SWS60.png

Symptom: Die markierten Bauteile waren kaputt. Vermutung: Die rot
markierte Diode (S5295J, danke nochmal an Dieter) ist kaputtgegangen,
die restlichen Bauteile sind Folgefehler.

Alles ersetzt, die S5295J (600V, 0,5A, 1,5us) durch eine UF4006 (800V,
1A, 75ns) und den 2SC495 durch einen BD139. Funktioniert. Ins
Arkaden-Spiel eingebaut, so 2 Stunden betrieben, abgeschaltet, wieder
eingeschaltet, kaputt. Wieder die gleichen Bauteile.

Wieder alle Bauteile ersetzt, diesmal mit 1N4937 (600V, 1A, 200ns)
statt der problematischen (?) UF4006. Geht, die 1N4937 wird jedoch bei
mäßiger Last deutlich spürbar warm, aber immer noch gut anfaßbar,
vielleicht 60 Grad? Mein IR-Thermometer meint 80 Grad, aber das mißt
gerne Müll. Ich fänd das so OK, wenn ich das Netzteil nicht schon mal
zurückbekommen hätte, und die Ersatzdioden nicht beide deutlich mehr
abkönnen sollten als die Originalbestückung.

Also überdimensionieren wir weiter. RGP30M (1000V, 3A, 500ns) rein.
Resultat: Rauchzeichen, RGP30M kaputt (restliche Bauteile haben
überraschenderweise überlebt). Huch? War vielleicht schon vorher kaputt.
Nächste rein. Netzteil geht, RGP30M ist aber nach Sekunden auf > 100°C,
also schnell abschalten. WTF?

Das versteh ich jetzt so gar nicht. Alle eingesetzten Dioden sind
schneller und können mehr ab als die originale, aber die dickste ist am
schnellsten kaputt? Sind die 60pF Kapazität zu viel? Schaltfrequenz des
Netzteil ist so 66 kHz.

Kann mir einer vielleicht mal einen Tip geben, was die Diode da tut und
warum sie vielleicht überlastet sein könnte? Den Rest der Schaltung
verstehe ich größtenteils, aber der Teil ist mir unklar. Irgendwie
Betriebsspeisung / Rückkopplung...

Hanno
 
"Hanno Foest" <hurga-news2@tigress.com> schrieb im Newsbeitrag
news:bhhcj7Ff1crU1@mid.individual.net...


Kann mir einer vielleicht mal einen Tip geben, was die Diode da tut und
warum sie vielleicht überlastet sein könnte? Den Rest der Schaltung
verstehe ich größtenteils, aber der Teil ist mir unklar. Irgendwie
Betriebsspeisung / Rückkopplung...

Hi,
die Werte der Teile sind mir meist unleserlich. Aber egal, versuch doch mal,
dem Dicken Otto einen Widerstand vorzuschalten. So 1 Ohm vielleicht. Wenns
eine interne Schwingung ist, ziehst Du die Energie raus.


--
mfg,
gUnther
 
Am 20.12.2013 07:41 schrieb gUnther nanonüm:

> die Werte der Teile sind mir meist unleserlich.

Ja, der Schaltplan ist nicht so toll, aber ich bin froh, daß ich
überhaupt einen habe. Der ist schon etwas überarbeitet auf
Leserlichkeit. Muß ich mal neu zeichnen.

Aber egal, versuch doch mal,
dem Dicken Otto einen Widerstand vorzuschalten. So 1 Ohm vielleicht. Wenns
eine interne Schwingung ist, ziehst Du die Energie raus.

Hm. Also das, was ich mit dem Osko sehe, sieht jetzt nicht anders aus
als erwartet. Aber danke, das könnte schon, die Belastung verringern, ja.

Hanno
 
Am 20.12.2013 00:08 schrieb Hanno Foest:
Kann mir einer vielleicht mal einen Tip geben, was die Diode da tut und
warum sie vielleicht überlastet sein könnte? Den Rest der Schaltung
verstehe ich größtenteils, aber der Teil ist mir unklar. Irgendwie
Betriebsspeisung / Rückkopplung...

Hallo Hanno,

so ganz blicke ich zwar auch noch nicht durch, ich könnte mir aber
vorstellen, dass die Diode verhindern soll, dass Tr1 in die Sättigung gerät.

Als mögliche Ausfallursache könnte ich mir vorstellen:
- ausgetrocknete Elkos auf der Sekundärseite (zwischen T2 und T3) (hätte
eine erhöhte Rückschlagspannung auf der Primärseite zur Folge)
- irgendein Defekt im Snubber

Halte mal den Oszi an die Kathode der besagten Diode (spannungsfesten
Tastkopf verwenden!) und prüfe mal die Spitzenspannung dort!

Viele Grüße
Markus
 
Am 20.12.2013 10:21 schrieb Markus Faust:

Als mögliche Ausfallursache könnte ich mir vorstellen:
- ausgetrocknete Elkos auf der Sekundärseite (zwischen T2 und T3) (hätte
eine erhöhte Rückschlagspannung auf der Primärseite zur Folge)

Da sah eigentlich alles gut aus, die Regelung funktioniert, mit und ohne
Last.

> - irgendein Defekt im Snubber

Die Teile in der Umgebung des Schalttransistors hab ich alle durchgemessen.

Halte mal den Oszi an die Kathode der besagten Diode (spannungsfesten
Tastkopf verwenden!) und prüfe mal die Spitzenspannung dort!

Hab ich schon gemessen, 300 Volt. Sieht auch nicht ungewöhnlich aus.

Hanno
 
Am 20.12.2013 00:08, schrieb Hanno Foest:

> Kann mir einer vielleicht mal einen Tip geben, was die Diode da tut

Wie Markus richtig vermutet hat soll sie Sättigung des Schalttransistors
verhindern.


> und warum sie vielleicht überlastet sein könnte?

Da grüble ich auch noch.

Hast du mal die Werte der Widerstände rechts neben der markierten Z-Diode?

Und den Elko im Basiszweig des Schalttransitors hast du schon ersetzt?


Gruß Dieter
 
Am 20.12.2013 12:23 schrieb Dieter Wiedmann:

Wie Markus richtig vermutet hat soll sie Sättigung des Schalttransistors
verhindern.

Hmm ja, das könnte Sinn ergeben.

und warum sie vielleicht überlastet sein könnte?

Da grüble ich auch noch.

Ich wunder mich eh, was über den Schaltungszweig für eine Leistung geht,
mit den mollig warm werdenden 2 x 22 Ohm / je 2 Watt an der Anode der Diode.

> Hast du mal die Werte der Widerstände rechts neben der markierten Z-Diode?

Oben 36k / 2 Watt und unten 10k. Die 4 in Reihe an der Primärspule haben
IIRC je 1,2k und 4 W. Werden ziemlich heiß, aber nach der Platinenfarbe
zu urteilen war das schon immer so.

> Und den Elko im Basiszweig des Schalttransitors hast du schon ersetzt?

War IIRC meßtechnisch in Ordnung. Ich teste später noch mal, oder
ersetze auf Verdacht.

Hanno
 
Am 20.12.2013 12:23, schrieb Dieter Wiedmann:

Am 20.12.2013 00:08, schrieb Hanno Foest:

Kann mir einer vielleicht mal einen Tip geben, was die Diode da tut

Wie Markus richtig vermutet hat soll sie Sättigung des Schalttransistors
verhindern.

Hmm, erschliesst sich mir nicht, aber ich bin ja kein SNT-Spezialist.

> Hast du mal die Werte der Widerstände rechts neben der markierten Z-Diode?

Du meinst R3 mit 56k 2W? Dadrunter R7? mit 10k.

Ich schreibe mal meine Gedanken:

Das Abrauchen von R1 bedeutet ja, daß das SNT nicht schwingt und damit der
Softstart über R1 durch SCR1 nicht abgeschaltet wird, ist also vermutlich
einfach ein Folgefehler. Bedingt aber auch, daß im nicht schwingenden Zustand
Strom aus dem Zwischenkreis gezogen wird, Der 5W Widerling ist ja schon mal
ordentlich. Wenn das nicht schwingt, wie kommt der Strom dann zustande? Doch
nur über TR1, D10, R69 oder?

Was mir nicht ganz klar ist das Abrauchen von ZD3, die hängt doch zum Anlauf
nur über R3 an der Gleichrichterspannung. Dann kann die noch über D8, R19 mit
Strom beaufschlagt werden, solange PC2 nicht kurzschliesst. Bedeutet dann aber
auch daß TR1 dann an der Basis ordentlich was abbekommt. Vielleicht versucht
in dem Falle Tr3 das ganze herunterzuknüppeln und stirbt als Held, aber warum
dann nicht Tr1?

Ist das über Tr13, PC2 eine Ausgangs-Überspannungsabschaltung?

Gibt es bei der Schaltung eigentlich eine Ausgangs-Überstrombegrenzung?

Bernd
--
Meine Glaskugel ist mir leider unvorhersehbarerweise vom Balkon gefallen.
P.Liedermann in defa
 
Am 20.12.2013 14:18 schrieb Bernd Laengerich:

Hast du mal die Werte der Widerstände rechts neben der markierten
Z-Diode?

Du meinst R3 mit 56k 2W? Dadrunter R7? mit 10k.

Ups, 56k könnte auch sein. Hab das Teil gerade nicht zur Hand und muß
aus Erinnerung und Plan extrapolieren.

Ich schreibe mal meine Gedanken:

Das Abrauchen von R1 bedeutet ja, daß das SNT nicht schwingt und damit
der Softstart über R1 durch SCR1 nicht abgeschaltet wird, ist also
vermutlich einfach ein Folgefehler.

Ja.

Was mir nicht ganz klar ist das Abrauchen von ZD3, die hängt doch zum
Anlauf nur über R3 an der Gleichrichterspannung. Dann kann die noch über
D8, R19 mit Strom beaufschlagt werden, solange PC2 nicht kurzschliesst.

Meiner Meinung nach ist ursächlich ein Kurzer in der markierten Diode.
Dann hängt die volle gleichgerichtete Netzspannung über die von dir
genannten Bauteile an der Z-Diode, was sie nicht mag. (Interessant, daß
PC2 das aushält.)

Bedeutet dann aber auch daß TR1 dann an der Basis ordentlich was
abbekommt. Vielleicht versucht in dem Falle Tr3 das ganze
herunterzuknüppeln und stirbt als Held, aber warum dann nicht Tr1?

Guter Punkt, war mir bislang noch nicht aufgefallen. Ich war bislang von
Kollektor-Emitter Überspannung wg. der ausgefallenen Diode ausgegangen,
aber du hast recht, das kann eigentlich nicht wegen Tr1. Ich hoff mal,
daß Tr1 und D10 keinen Wackelkontakt haben. (Der würde aber wiederum den
Ausfall der markierten Diode nicht erklären, und zwei unabhängige Fehler
gleichzeitig... glaub ich nicht.)

> Ist das über Tr13, PC2 eine Ausgangs-Überspannungsabschaltung?

Ich denke ja, der würgt ja die Schaltstufe ab.

> Gibt es bei der Schaltung eigentlich eine Ausgangs-Überstrombegrenzung?

Ich seh keine...

Hanno
 
Am 20.12.2013 14:45, schrieb Hanno Foest:
Am 20.12.2013 14:18 schrieb Bernd Laengerich:

Hast du mal die Werte der Widerstände rechts neben der markierten
Z-Diode?

Du meinst R3 mit 56k 2W? Dadrunter R7? mit 10k.

Ups, 56k könnte auch sein. Hab das Teil gerade nicht zur Hand und muß
aus Erinnerung und Plan extrapolieren.

Ich schreibe mal meine Gedanken:

Das Abrauchen von R1 bedeutet ja, daß das SNT nicht schwingt und damit
der Softstart Ăźber R1 durch SCR1 nicht abgeschaltet wird, ist also
vermutlich einfach ein Folgefehler.

Ja.

Was mir nicht ganz klar ist das Abrauchen von ZD3, die hängt doch zum
Anlauf nur Ăźber R3 an der Gleichrichterspannung. Dann kann die noch Ăźber
D8, R19 mit Strom beaufschlagt werden, solange PC2 nicht kurzschliesst.

Nur wenn die Strecke Tr1 - D10 - R19 einen Wackler hat.

Meiner Meinung nach ist ursächlich ein Kurzer in der markierten Diode.
Dann hängt die volle gleichgerichtete Netzspannung ßber die von dir
genannten Bauteile an der Z-Diode, was sie nicht mag. (Interessant, daß
PC2 das aushält.)

Das kann nicht sein, denn nach der Schaltung wĂźrde die
Basis-Emitterstrecke von Tr1 + D10 + R19 (1,5||1,5 Ohm) die Spannung
begrenzen.

Bedeutet dann aber auch daß TR1 dann an der Basis ordentlich was
abbekommt. Vielleicht versucht in dem Falle Tr3 das ganze
herunterzuknĂźppeln und stirbt als Held, aber warum dann nicht Tr1?

Tr3 kann eigentlich nur sterben, wenn die Strecke D10-R19 (1,5||1,5 Ohm)
zeitweise Kontaktprobleme hat.


Guter Punkt, war mir bislang noch nicht aufgefallen. Ich war bislang von
Kollektor-Emitter Überspannung wg. der ausgefallenen Diode ausgegangen,
aber du hast recht, das kann eigentlich nicht wegen Tr1. Ich hoff mal,
daß Tr1 und D10 keinen Wackelkontakt haben. (Der würde aber wiederum den
Ausfall der markierten Diode nicht erklären, und zwei unabhängige Fehler
gleichzeitig... glaub ich nicht.)

Ist das über Tr13, PC2 eine Ausgangs-Überspannungsabschaltung?

Ich denke ja, der wĂźrgt ja die Schaltstufe ab.

Gibt es bei der Schaltung eigentlich eine Ausgangs-Überstrombegrenzung?

Ich seh keine...

Sehe keine Strombegrenzung. Ist die Last zu hoch, bricht offensichtlich
die RĂźckkopplungsspannung zusammen und R1 raucht ab. ;-)

Was mich etwas wundert, ist das D9 abgeraucht ist. Vermutlich war sie
durchlegiert und ist dann bedingt durch den hohen Strom abgeraucht?
Dafßr sehe ich eigentlich nur zwei Ursachen. Entweder "Altersschwäche"
oder die Schutzschaltung C6 + beide Dioden D9 + der 4 Rs tuns nicht?
--
mfg hdw
 
Hanno Foest wrote:
Hallo,

ich fummel immer noch, bzw. schon wieder, an dem hier schon mehrfach
erwähnten alten (> 30 Jahre) Schaltnetzteil herum und brauche mal einen
Tip, nachdem das Teil so ca. 2 Stunden gelaufen ist und dann wieder
kaputtging.

Schaltplan http://tigress.com/hurga/Elco_SWS60.png

Symptom: Die markierten Bauteile waren kaputt. Vermutung: Die rot
markierte Diode (S5295J, danke nochmal an Dieter) ist kaputtgegangen,
die restlichen Bauteile sind Folgefehler.

Alles ersetzt, die S5295J (600V, 0,5A, 1,5us) durch eine UF4006 (800V,
1A, 75ns) und den 2SC495 durch einen BD139. Funktioniert. Ins
Arkaden-Spiel eingebaut, so 2 Stunden betrieben, abgeschaltet, wieder
eingeschaltet, kaputt. Wieder die gleichen Bauteile.

Wieder alle Bauteile ersetzt, diesmal mit 1N4937 (600V, 1A, 200ns) statt
der problematischen (?) UF4006. Geht, die 1N4937 wird jedoch bei mäßiger
Last deutlich spürbar warm, aber immer noch gut anfaßbar, vielleicht 60
Grad? Mein IR-Thermometer meint 80 Grad, aber das mißt gerne Müll. Ich
fänd das so OK, wenn ich das Netzteil nicht schon mal zurückbekommen
hätte, und die Ersatzdioden nicht beide deutlich mehr abkönnen sollten
als die Originalbestückung.

Also überdimensionieren wir weiter. RGP30M (1000V, 3A, 500ns) rein.
Resultat: Rauchzeichen, RGP30M kaputt (restliche Bauteile haben
überraschenderweise überlebt). Huch? War vielleicht schon vorher kaputt.
Nächste rein. Netzteil geht, RGP30M ist aber nach Sekunden auf > 100°C,
also schnell abschalten. WTF?

Das versteh ich jetzt so gar nicht. Alle eingesetzten Dioden sind
schneller und können mehr ab als die originale, aber die dickste ist am
schnellsten kaputt? Sind die 60pF Kapazität zu viel? Schaltfrequenz des
Netzteil ist so 66 kHz.

Kann mir einer vielleicht mal einen Tip geben, was die Diode da tut und
warum sie vielleicht überlastet sein könnte? Den Rest der Schaltung
verstehe ich größtenteils, aber der Teil ist mir unklar. Irgendwie
Betriebsspeisung / Rückkopplung...

Markus hatte den richtigen Riecher. Das ist eine Art Selbstschwinger und
die rote Diode zieht das Rueckkopplungssignal und damit den Strom in die
Basis von TR1 weg, wenn TR1 unter ein halbes Volt Vce oder so ziehen
will. Denn solche alten BJT kommen aus einer Saettigung nur langsam
wieder heraus, muss man also vermeiden.

Ich bin ja fuer alle analogen Kniffe zu haben, aber das ist eine eklige
Loesung. Sie basiert u.a. auf einem bestimmten "Gleichgewicht" im
Verhalten der roten Diode und der rechts darunter (kann den Designator
nicht lesen). Wenn Du jetzt eine anderen Diodentyp nimmst, kann es
passieren, dass diese neue Diode einen weit groesseren Anteil am
Gesamtstrom aus der oberen Wicklung von T2 abbekommt, weil sie keine
S5295 ist .. wird heiss .. PFUFFF. Wenn sie dabei aufgeht, saust TR1 bei
jedem Zyklus in die Saettigung, der Wirkungsgrad des Wandler geht tief
in den Keller, und andere vielleicht ein wenig auf Kante genaehten
Bauteile wie R1 rauchen mit ab.

Ich wuerde versuchen, beide dieser Dioden durch modernere zu ersetzen,
aber beide vom gleichen Typ und moeglichst auch aus der gleichen
Fertigungs-Charge. Eine Doppeldiode mit gemeinsamer Anode waere auch was
feiner, die machen dann "Temperature Tracking". Dieses Tracking ist
wichtig, ich vermute die beiden Dioden sitzen eng beieinander. Waren sie
vorher mit einem Klacks irgendeiner Substanz verbunden? Oder per Lack?
Viel schneller als die alte Diode muessen sie nicht sein, TR1 ist ja
auch kein D-Zug. Gekuehlt waere aber gut. Das hat man frueher oft
ebenfalls durch einen Klacks "Goop" gemacht.

Kann auch nicht schaden, nach einer halben Stunde Volldampf mal mit dem
kontaklosen Thermometer die ueblichen Verdaechtigen zu pruefen. Mehr als
30-40C ueber Raumtemperatur sollten zumindest Halbleiter nicht gehen.
Auch wenn manch einer diese Vorsichtsmassnahme nicht versteht :)

Falls es troestet, ich hatte sowas mal bei einem Funkgeraet. Staendig
lief bei laengeren Kloens der Ruhestrom der 100W Endstufe weg, und nicht
nur bei meinem. Die hatten beim Design oder in der Fertigung den Klacks
"Temperature Goop" vergessen. Oder ein findiger Schlipstraeger "fand
heraus", dass die Geraete ja auch ohne durch den Endtest kamen und
sparte ein paar Cents.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 20.12.2013 14:45, schrieb Hanno Foest:

Meiner Meinung nach ist ursächlich ein Kurzer in der markierten Diode. Dann
hängt die volle gleichgerichtete Netzspannung über die von dir genannten
Bauteile an der Z-Diode, was sie nicht mag. (Interessant, daß PC2 das aushält.)

Vielleicht ist PC2 schon hin, der soll ja nur im anderen Fehlerfalle
abschalten. Aber das könntest Du ausprobieren, indem Du im laufenden Betrieb
mal die Z-Diode sekundärseitig kurzschliesst. Dann müsste das abschalten.

Bedeutet dann aber auch daß TR1 dann an der Basis ordentlich was
abbekommt. Vielleicht versucht in dem Falle Tr3 das ganze
herunterzuknüppeln und stirbt als Held, aber warum dann nicht Tr1?

Guter Punkt, war mir bislang noch nicht aufgefallen. Ich war bislang von
Kollektor-Emitter Überspannung wg. der ausgefallenen Diode ausgegangen, aber
du hast recht, das kann eigentlich nicht wegen Tr1. Ich hoff mal, daß Tr1 und
D10 keinen Wackelkontakt haben. (Der würde aber wiederum den Ausfall der
markierten Diode nicht erklären, und zwei unabhängige Fehler gleichzeitig...
glaub ich nicht.)

Sicher daß Tr1 keinen Schaden hat? Ich meine der müsste wenn der Fehler sich
so wie vermutet zuträgt (D3 erwärmt sich und legiert durch) ja ordentlich an
der BE-Strecke belastet worden sein. D10 wozu ist die eigentlich gut? Damit
der ganze Klumpatsch um Tr1 negativ werden kann? Dazu passt D24? über Tr3.

[Strombegrenzung njet]

Was ist mit Schweranlauf? Das Ding ist ja wieder beim Einschalten gestorben.
Andererseits ist die Zeit dann zu kurz um die thermische Belastung D3 zu töten.
Mysteriös. Aber in der Tat kommt auch mir der große Leistungsumsatz in D3
suspekt vor, das kann die altertümliche Diode ja nicht jahrelang mitgemacht
haben wenn die moderneren sterben wie die Fliegen.

Bernd
--
Meine Glaskugel ist mir leider unvorhersehbarerweise vom Balkon gefallen.
P.Liedermann in defa
 
Am 20.12.2013 16:21 schrieb Horst-D.Winzler:

Meiner Meinung nach ist ursächlich ein Kurzer in der markierten Diode.
Dann hängt die volle gleichgerichtete Netzspannung ßber die von dir
genannten Bauteile an der Z-Diode, was sie nicht mag. (Interessant, daß
PC2 das aushält.)

Das kann nicht sein, denn nach der Schaltung wĂźrde die
Basis-Emitterstrecke von Tr1 + D10 + R19 (1,5||1,5 Ohm) die Spannung
begrenzen.

Hast ja recht. Verdammt.

Bedeutet dann aber auch daß TR1 dann an der Basis ordentlich was
abbekommt. Vielleicht versucht in dem Falle Tr3 das ganze
herunterzuknĂźppeln und stirbt als Held, aber warum dann nicht Tr1?

Tr3 kann eigentlich nur sterben, wenn die Strecke D10-R19 (1,5||1,5 Ohm)
zeitweise Kontaktprobleme hat.

Mist. Das Zeug sieht alles ok aus und funktioniert ja auch meistens.
Vielleicht tausch ich mal die Diode auf Verdacht (wenn ich sie denn
identifizieren kann). Einen 2SC2555 hab ich eh nicht rumliegen...

Sehe keine Strombegrenzung. Ist die Last zu hoch, bricht offensichtlich
die RĂźckkopplungsspannung zusammen und R1 raucht ab. ;-)

Eigentlich sollte der Thyristor durchgeschaltet bleiben, wenn er es dann
einmal war.

Was mich etwas wundert, ist das D9 abgeraucht ist. Vermutlich war sie
durchlegiert und ist dann bedingt durch den hohen Strom abgeraucht?

Sie hatte einen Kurzen, ja.

Dafßr sehe ich eigentlich nur zwei Ursachen. Entweder "Altersschwäche"
oder die Schutzschaltung C6 + beide Dioden D9 + der 4 Rs tuns nicht?

Hm. Meßtechnisch war da alles OK, aber den Kondensator schau ich mir
noch mal an.

Danke jedenfalls.

Hanno
 
Am 20.12.2013 16:21, schrieb Horst-D.Winzler:

Am 20.12.2013 14:45, schrieb Hanno Foest:
Am 20.12.2013 14:18 schrieb Bernd Laengerich:

Was mir nicht ganz klar ist das Abrauchen von ZD3, die hängt doch zum
Anlauf nur Ăźber R3 an der Gleichrichterspannung. Dann kann die noch Ăźber
D8, R19 mit Strom beaufschlagt werden, solange PC2 nicht kurzschliesst.

Nur wenn die Strecke Tr1 - D10 - R19 einen Wackler hat.

Aber wie -ohne Wackler- kann ZD3 sonst noch abrauchen? Über den 56k-Widerling
doch kaum.

Tr3 kann eigentlich nur sterben, wenn die Strecke D10-R19 (1,5||1,5 Ohm)
zeitweise Kontaktprobleme hat.

Ja. Oder Tr1 B oder E-Beinchen.

Dafßr sehe ich eigentlich nur zwei Ursachen. Entweder "Altersschwäche" oder
die Schutzschaltung C6 + beide Dioden D9 + der 4 Rs tuns nicht?

Altersschwäche bei mehreren neuen Dioden? Mich wundert, daß die neuen Dioden
alle "sofort" abrauchen. Irgendwie wird da ja laut Hanno im "Normalbetrieb
"Leistung drin umgesetzt. Immerhin lief es aber mal 2h.

Wenn C6 weg ist kĂśnnte das doch auch ordentlich hochfrequent klingeln, oder?

Bernd
--
Meine Glaskugel ist mir leider unvorhersehbarerweise vom Balkon gefallen.
P.Liedermann in defa
 
Am 20.12.2013 16:50 schrieb Bernd Laengerich:

Altersschwäche bei mehreren neuen Dioden? Mich wundert, daß die neuen
Dioden alle "sofort" abrauchen. Irgendwie wird da ja laut Hanno im
"Normalbetrieb "Leistung drin umgesetzt. Immerhin lief es aber mal 2h.

Es lief mit der UF4006 2h und mit der 1N4937 hab ich eigentlich auch
keine Bedenken, nur noch nicht so lange getestet, aber sicher schon mal
so ne knappe Stunde. (Ich wollte nicht bis zum Exitus warten, falls noch
woanders der Wurm drin ist, denn ich bin auf einen Satz Vorrat der
Ăźblicherweise versterbenden Bauteile runter.) Nur die RGP30M Ăźberhitzte
sofort.

Hanno
 
Am 20.12.2013 16:50, schrieb Bernd Laengerich:
Am 20.12.2013 16:21, schrieb Horst-D.Winzler:

Am 20.12.2013 14:45, schrieb Hanno Foest:
Am 20.12.2013 14:18 schrieb Bernd Laengerich:

Was mir nicht ganz klar ist das Abrauchen von ZD3, die hängt doch zum
Anlauf nur Ăźber R3 an der Gleichrichterspannung. Dann kann die noch
Ăźber
D8, R19 mit Strom beaufschlagt werden, solange PC2 nicht kurzschliesst.

Nur wenn die Strecke Tr1 - D10 - R19 einen Wackler hat.

Aber wie -ohne Wackler- kann ZD3 sonst noch abrauchen? Über den
56k-Widerling doch kaum.

Über den 56_k mit Sicherheit nicht. Vorausgesetzt die Schaltung stimmt,
kann ich mir das nur durch zeitweise Unterbrechung erklären.

Tr3 kann eigentlich nur sterben, wenn die Strecke D10-R19 (1,5||1,5 Ohm)
zeitweise Kontaktprobleme hat.

Ja. Oder Tr1 B oder E-Beinchen.

Auch das. Kontaktproblem in einem Transistor wären nichts Neues. Hatte
ich erst einmal. War ein AC117. Ist also schon lange her.

Dafßr sehe ich eigentlich nur zwei Ursachen. Entweder "Altersschwäche"
oder
die Schutzschaltung C6 + beide Dioden D9 + der 4 Rs tuns nicht?

Altersschwäche bei mehreren neuen Dioden? Mich wundert, daß die neuen
Dioden alle "sofort" abrauchen. Irgendwie wird da ja laut Hanno im
"Normalbetrieb "Leistung drin umgesetzt. Immerhin lief es aber mal 2h.

Wenn C6 weg ist kĂśnnte das doch auch ordentlich hochfrequent klingeln,
oder?

Die Wirkung von Streuinduktivitäten kÜnnen verdammt tßckisch sein!

--
mfg hdw
 
Am 20.12.2013 16:34 schrieb Joerg:

Ich bin ja fuer alle analogen Kniffe zu haben, aber das ist eine eklige
Loesung. Sie basiert u.a. auf einem bestimmten "Gleichgewicht" im
Verhalten der roten Diode und der rechts darunter (kann den Designator
nicht lesen).

Das sind bzw. waren beides S5295J.

Wenn Du jetzt eine anderen Diodentyp nimmst, kann es
passieren, dass diese neue Diode einen weit groesseren Anteil am
Gesamtstrom aus der oberen Wicklung von T2 abbekommt, weil sie keine
S5295 ist .. wird heiss .. PFUFFF. Wenn sie dabei aufgeht, saust TR1 bei
jedem Zyklus in die Saettigung, der Wirkungsgrad des Wandler geht tief
in den Keller, und andere vielleicht ein wenig auf Kante genaehten
Bauteile wie R1 rauchen mit ab.

Ahh, das ergibt Sinn. Allerdings hat die Diode einen Kurzschluß
entwickelt. Und mir ist noch nicht so ganz klar, warum dabei die anderen
grün markierten Bauteile (Z-Diode und Transistor) kaputtgehen.

Waren sie
vorher mit einem Klacks irgendeiner Substanz verbunden? Oder per Lack?

Nein, saßen in komplett unterschiedlichen Schaltungsabschnitten. Die
markierte Diode dicht beim Schalttransistor, die ihre Schwester fernab
bei der restlichen Kleinteilemimik.

Viel schneller als die alte Diode muessen sie nicht sein, TR1 ist ja
auch kein D-Zug. Gekuehlt waere aber gut. Das hat man frueher oft
ebenfalls durch einen Klacks "Goop" gemacht.

Dieses Klebezeug, was manche Hersteller gerne in ihre Netzteile
mantschen, ist mir suspekt, seit ich kürzlich einen Samsung 24'' TFT
repariert habe, indem ich alles davon rausgekratzt habe. Es wurde
nämlich bräunlich und leitfähig und verursachte dadurch alle möglichen
seltsamen Fehler.

Kann auch nicht schaden, nach einer halben Stunde Volldampf mal mit dem
kontaklosen Thermometer die ueblichen Verdaechtigen zu pruefen. Mehr als
30-40C ueber Raumtemperatur sollten zumindest Halbleiter nicht gehen.
Auch wenn manch einer diese Vorsichtsmassnahme nicht versteht :)

Es ist dir Frage, ob dieser Hersteller auch nach dieser Philosophie
konstruiert hat... ich erinnere mich an ein Schaltnetzteil, an dessen
Kühlblech ich mich ein paar Mal verbrannt habe. Ich würde ein solchen
Problem im Nachhinein nur mit größeren Anstrengungen wegdesignt bekommen :)

Was für ein IR-Thermometer nimmst du? Mit dem, was ich habe, messe ich
meiner Meinung nach zu viel von der Umgebung mit.

Hanno
 
Am 20.12.2013 16:50, schrieb Hanno Foest:
Am 20.12.2013 16:21 schrieb Horst-D.Winzler:

Sehe keine Strombegrenzung. Ist die Last zu hoch, bricht offensichtlich
die RĂźckkopplungsspannung zusammen und R1 raucht ab. ;-)

Eigentlich sollte der Thyristor durchgeschaltet bleiben, wenn er es dann
einmal war.

Funktioniert nur, wenn der Sperrschwinger arbeitet.

Was mich etwas wundert, ist das D9 abgeraucht ist. Vermutlich war sie
durchlegiert und ist dann bedingt durch den hohen Strom abgeraucht?

Sie hatte einen Kurzen, ja.

Die kann eigentlich nur im Sperrmoment von Tr1 sterben. Wenn sie also zu
langsam reagiert.
Du schreibst, der Wandler arbeitet bei 66_kHz?. FĂźr mein "GefĂźhl" ist
diese Frequenz fĂźr 30 Jahre alt preiswerte Leistungswandler zu hoch?

Dafßr sehe ich eigentlich nur zwei Ursachen. Entweder "Altersschwäche"
oder die Schutzschaltung C6 + beide Dioden D9 + der 4 Rs tuns nicht?

Hm. Meßtechnisch war da alles OK, aber den Kondensator schau ich mir
noch mal an.

Schau dir auch gleich D4 - R8 an.
Meiner Ansicht müßte der Widerstand des Boucherot Gliedes rechts neben
Tr1 Spuren von Wärmebelastung zeigen. Prßfe mal den Widerstand
besonders aber den Kondensator.

--
mfg hdw
 
Am 20.12.2013 17:32, schrieb Horst-D.Winzler:

Du schreibst, der Wandler arbeitet bei 66_kHz?. FĂźr mein "GefĂźhl" ist
diese Frequenz fĂźr 30 Jahre alt preiswerte Leistungswandler zu hoch?

Preiswert kann mann gelten lassen, aber billig nicht. Und 66kHz passt
wirklich nicht zum verbauten Schaltransistor, und vor allem den Dioden.


Gruß Dieter
 
Am 20.12.2013 17:49, schrieb Dieter Wiedmann:
Am 20.12.2013 17:32, schrieb Horst-D.Winzler:

Du schreibst, der Wandler arbeitet bei 66_kHz?. FĂźr mein "GefĂźhl" ist
diese Frequenz fĂźr 30 Jahre alt preiswerte Leistungswandler zu hoch?

Preiswert kann mann gelten lassen, aber billig nicht. Und 66kHz passt
wirklich nicht zum verbauten Schaltransistor, und vor allem den Dioden.

Vorausgesetzt das Widerstände und Kondensatoren ihre Werte nicht
verändert haben, bleibt eigentlich nur der Trafo ßbrig. Der kÜnnte seine
Werte verändert haben wenn er einen Windungsschluß aufweist bzw der
Luftspalt sich vergrößert hat?

--
mfg hdw
 

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