Problem beim Zoll

Am 23.03.19 um 12:25 schrieb Hergen Lehmann:

In meinem Fall hätte das genau gar nichts gebracht, denn als die Beamtin
feststellte, daß genau gar nichts zu zahlen war -- es ging um einen
antiquarisch von Privat erworbenen Bildband -- war der ganze teure
Aufwand längst geschehen.

Was schlägst du als Alternative vor?

Hab ich bereits beschrieben: *Einmal* ging eine Sendung an eine
Packstation, Einfuhrumsatzsteuer konnte ich an der Packstation bezahlen
- das empfand ich als optimal, weil ich den Scheiss auch noch Nachts um
22:00 bekommen konnte. Oder die rufen mich an und diskutieren das mit
mir aus, ich Ăźberweise die Kohle, die schicken das weiter. Oder die
schicken mir eine email. Oder einen Link auf eine Webseite. Oder
IRGENDWAS ANDERES, das nicht von der Vorgehensweise ein Relikt von vor
50 Jahren ist und nicht meine Zeit sinnlos verballert. Das ist ein
einfacher Vorgang des Informationsaustauschs mit ggf. noch einer
Zahlung, das ist heutzutage problemlos Ăźbers Internet abbildbar. Wenn
denn der politische Wille dazu da wäre.

Aber der politische Wille geht eher in die andere Richtung - da wird
dann CE auf historische Computer aus der Zeit vor CE verlangt, oder
Krempel wegen fehlender deutscher Bedienungsanleitung oder fehlendem
deutschen Aufdruck verschrottet.

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 23.03.19 um 14:51 schrieb Marte Schwarz:

Nichts fĂźr ungut, aber ich bin niemand, der vor der Obrigkeit so
buckelt, daß er jegliche Schikane unwidersprochen hinnimmt.

Du tust Dir damit nichts Gutes, wenn Du alles, was Dir zuwider läuft
gleich als Schikane interpretierst und entsprechend reagierst.

Wer sagt dir, daß ich entsprechend reagiere? Da ist einer in einer
Machtposition mir gegenüber, und als Deutscher weiß man, wie
kleinkarierte DurchschnittsbĂźrger in Machtpositionen reagieren:
NatĂźrlich provoziert man die nicht unnĂśtig. Aber ich werde dennoch
widersprechen, wenn man mich fragt, ob man jetzt meinen Krempel
wegwerfen dĂźrfe.

Ein
bisschen Gelassenheit und Freundlichkeit im Umgangmit den Menschen fĂźhrt
oft genug zum Ziel. DafĂźr muss ich nicht buckeln und mich auch nicht
unterordnen.

Hat man bei dir schon Kram am Zoll entsorgen wollen? Und da warst du
dann freundlich und gelassen und hast gesagt: Ja prima, macht das bitte!

Führe dir vor Augen, daß ich lediglich die Unsymmetrie bemängele und
nicht die Symmetrie. Führe dir vor Augen, daß es durchaus Unterschiede
gibt, mit wie viel Augenmaß die verschiedenen Zollämter handeln.

DarĂźber kannst Du Dich aufregen oder bleiben lassen. Eins ist sicher: Je
mehr Aufstand Du machst, desto schwieriger wird Deine
Verhandlungsposition werden.

Äh? Es ist vielmehr sicher, daß man mit mir macht, was man will, wenn
ich nicht widerspreche. Allerdings: Wer sich nicht bewegt, spĂźrt seine
Ketten nicht, insofern kann es schon sein, daß du das noch nicht so
wahrgenommen hast.

Es ist KEINE Lotterie. Waren mit einem deklarierten Wert Ăźber 22 EUR
gehen NIE durch. Sendungen aus dem außereuropäischen Ausland größer
als ein (gepolsterter) Briefumschlag gehen NIE durch (egal was
draufsteht).

Wenn man das doch schon weiß, worin lag noch gleich das Problem?

Daß ich da immer noch 1,5 Stunden meiner Zeit verballern muß, um da
hinzufahren, und ich mir obendrein nicht mal mehr sicher sein kann, daß
nicht irgendwer in der Zwischenzeit irgendwelche Regeln erfunden hat,
nach denen ich den Kram nicht bekommen darf - DA kommt dann tatsächlich
ein Lotterieaspekt ins Spiel.

Und natürlich, daß Leute an anderen Wohnorten wesentlich weniger
Probleme haben. Womit es Rechtssicherheit auch nicht mehr gibt.

Und ganz offensichtlich nicht Ăźber das Zollamt Essen. Du redest hier
wie ein Blinder von der Farbe.

Warum wirst Du jetzt ausfällig?

Warum glaubst du, daß ich bei Tatsachenbeschreibungen ausfällig werde?
Du solltest dich nicht immer gleich angegriffen fĂźhlen. Ein wenig mehr
Gelassenheit und Freundlichkeit im Umgang mit den Menschen kĂśnnte dir
gut tun und bei der Kommunikation hilfreich sein.

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 23.03.19 um 14:43 schrieb Marte Schwarz:

Ist aber relativ egal, ob ich Fahr- und Wartezeit nur fĂźrs Abholen,
fĂźrs Abholen und Rechnung vorzeigen, oder fĂźr Abholen, Rechnung
vorzeigen und Einfuhrumsatzsteuer bezahlen verbrate: Ohne daß ich da
auf der Matte stehe bekomm ich das Teil in keinem Fall. Und deswegen
brauch ich auch in meinem Fall nichts hinschicken: Es spart mir keine
Zeit, eher im Gegenteil.

Hat sich anders angehĂśrt: Du warst doch dort und bist unverrichteter
Dinge wieder abgereist und mĂźsstest jetzt noch mal hinfahren.

Das war jetzt das erste Mal. Normalerweise fahr ich da hin, bezahle
entweder ein paar Euro Einfuhrumsatzsteuer (oder auch nicht), nehm die
Sendung mit und gut ist. Ob ich richtig reagiert hätte, wenn die mir
gesagt hätten "da ist kein CE drauf" ist fraglich. Aber ok, wäre eine
Chance gewesen.

Andererseits darf ich bei denen das Paket immer selber auspacken - keine
Ahnung, ob aus haftungsrechtlichen GrĂźnden, weil die zu faul dazu sind
oder weil die Gefahrgut oder Bomben vermuten. Insofern hätten die mir
auch nicht vorher sagen können, daß CE ein Problem ist. Und *wenn* so
ein Problem klar ist, dann kann man das auch gleich im Anschreiben
erwähnen, dafßr brauch ich da dann auch nicht mehr extra anrufen mßssen.

Den ersten
weg hätte man sich entsprechend vorbereitet durch ein Telefonat mit ggfs
Emailwechsel eintauschen kĂśnnen. Das hab ich schon ein paarmal so gemacht.

Anderes Zollamt offenbar, aber jetzt bin ich neugierig: Was genau
(Beispiel?) hast du klären kÜnnen, was dir Wege erspart hat? Rechnung
vorab klären und "nur noch" abholen, oder abholen fahren und Rechnung
vor Ort klären tut sich in meinem Fall nichts.

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 23.03.19 um 17:44 schrieb Hanno Foest:

Am 23.03.19 um 12:25 schrieb Hergen Lehmann:
Was schlägst du als Alternative vor?

Hab ich bereits beschrieben: *Einmal* ging eine Sendung an eine
Packstation, Einfuhrumsatzsteuer konnte ich an der Packstation bezahlen
- das empfand ich als optimal, weil ich den Scheiss auch noch Nachts um
22:00 bekommen konnte.

Das funktioniert nach wie vor - sofern der Händler die Rechnung außen am
Paket anbringt. Geeignete Dokumententaschen gibts im Schreibwarenhandel.
Die Zollbeamten dĂźrfen aus haftungsrechtlichen GrĂźnden das Paket aber
nicht eigenmächtig Üffnen, das dßrfen nur der Empfänger oder der Spediteur.

Fehlte die Rechnung und hast du selbst keine Zeit fĂźr einen Ortsbesuch,
kannst du die Post beauftragen, die Verzollung fĂźr dich vorzunehmen
("nachträgliche Postverzollung"). Ein entsprechendes Merkblatt legt
zumindest das hiesige Zollamt immer bei. Den Service lässt sich die Post
neuerdings allerdings wahrhaft fĂźrstlich (28 Eur) bezahlen. Es lebe die
Privatisierung!

Oder die rufen mich an und diskutieren das mit
mir aus, ich Ăźberweise die Kohle, die schicken das weiter. Oder die
schicken mir eine email.

Nun hat der Zoll aber weder deine Telefonnummer noch deine
eMail-Adresse, sondern nur deine Anschrift, so wie sie auf dem Paket
steht. Außerdem ist der Transport einer Postsendung bis vor deine
HaustĂźr bei der Post schon bezahlt. Der altmodische Brief bietet sich
also durchaus an.

Niemand hindert dich, anschließend dort anzurufen oder eine eMail zu
schreiben. Die sind sogar dazu verpflichtet, dich zu beraten!

> Oder einen Link auf eine Webseite.

"zoll.de" existiert und gibt au viele Fragen Antwort.

Aber der politische Wille geht eher in die andere Richtung - da wird
dann CE auf historische Computer aus der Zeit vor CE verlangt, oder

Ja, das ist schräg, und scheint tatsächlich stark vom Zollamt abzuhängen.

Die ZĂśllner hier fragen bei irgendwelchen Baugruppen immer nur "ist das
ein Computerteil?" und wenn man dann nicht vehement widerspricht, sind
sie froh, keine passende Zolltarifnummer heraus suchen zu mĂźssen.

Krempel wegen fehlender deutscher Bedienungsanleitung oder fehlendem
deutschen Aufdruck verschrottet.

Außer bei Fälschungen und Straftatbeständen (Waffen/Drogen/etc) hast du
immer auch die MĂśglichkeit, die Ware zurĂźcksenden zu lassen, und dich
dann mit dem Händler auf eine Erstattung zu einigen.

Hergen
 
Hergen Lehmann wrote:
Den Service lässt sich die Post
neuerdings allerdings wahrhaft fĂźrstlich (28 Eur) bezahlen.

Nicht daß ich das jetzt besonders billig fände, aber gegen 3 Stunden
plus 50 km aufgerechnet ist es so unattraktiv gar nicht. Bei mir war die
Möglichkeit damals entweder nicht gegeben oder so verklausuliert und
versteckt, daß ich sie nicht gesehen habe.

--
/Ż\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
 
Hi Hanno,

Andererseits darf ich bei denen das Paket immer selber auspacken - keine
Ahnung, ob aus haftungsrechtlichen GrĂźnden,

Genau deswegen. Auspacken tun die leider nichts fĂźr einen.

weil die zu faul dazu sind
oder weil die Gefahrgut oder Bomben vermuten.

Viel weniger spektakulär. Aber falls dann was fehlen täte, sähe man sich
ansonsten Ăźblen VorwĂźrfen ausgesetzt. Den Schuh ziehen sich die Leute
nicht mal an, wenn auf dem Paket vermerkt ist, dass der Zoll zu
PrĂźfzwecken Ăśffnen darf.

Insofern hätten die mir
auch nicht vorher sagen können, daß CE ein Problem ist.

Da hast Du wieder recht.

Anderes Zollamt offenbar, aber jetzt bin ich neugierig: Was genau
(Beispiel?) hast du klären kÜnnen, was dir Wege erspart hat? Rechnung
vorab klären und "nur noch" abholen, oder abholen fahren und Rechnung
vor Ort klären tut sich in meinem Fall nichts.

Meist Rechnung. Ich hab angerufen, bekam ein Foto vom Paket anhand
dessen ich dann ermitteln konnte, was drin sein muss und die dazu
gehÜrende Paypal Transaktion und Bestellbestätigung mitbringen konnte.

Wenn man mehrere Sachen bestellt hatte, ist es sonst schnell mal
unĂźbersichtlich, was da gerade kommen soll.

Marte
 
Am 22.03.2019 um 22:51 schrieb Axel Berger:

DAS ist der Punkt. Selbst wenn ich und alle anderen, die da so rumsaßen,
hätte zahlen mßssen, dann ware das bei dem erkennbaren Gebäude- und
Personalaufwand immer noch ein Riesenverlustgeschäft fßr den Fiskus
geblieben. Das Geld anderer Importeure und Steuerzahler wird verbraten,
nur um mir lästig zu fallen, und ohne einen erkennbaren Vorteil fßr
irgendwen zu erzielen. On die anderen DAFÜR ihre Steuern abdrücken
wollen?

Du nimmst Dich dabei offenbar fĂźr zu wichtig. Den Zollapparat schert es
nicht, ob Du eine oder eine Million GlĂźhbirnen importierst, der
Verwaltungsakt ist derselbe und die gesetzliche Grundlage ebenso. Und so
bekomme ich fĂźr die Einfuhr eines kleinen Elektromotors aus CN ebenso
eine siebenseitige Zollerklärung wie der Großimporteur. Und nach einer
viertel Stunde in der er im Buch geblättert hat erklärt der Beamte mir
freudig, daß der anzusetzende Zollsatz 0% beträgt.

Bernd
 
Hi Hanno,

> Hat man bei dir schon Kram am Zoll entsorgen wollen?

Ja, einmal ein PalmOS-Händi, lange her. Wurde via Paypal
rßckabgewickelt. War nur lästig.

Und da warst du
dann freundlich und gelassen

Klar. Der Typ hinterm Tresen ist daran nicht schuld.
Ein andermal war es ein Epson Beamer, den ich in USA ersteigert hatte.
Angeblich war das ein Modell, das Epson nicht fĂźr den deutschen Markt
bestimmt hatte. Ich hatte daraufhin ein paar Emails hin und her mit der
Rechtsabteilung von Epson und ein Telefonat mit dem Rechtsverdreher von
denen und dann ging das Paket doch letztendlich an mich. Ich musste
letztendlich lediglich eine Erklärung unterschreiben, dass ich das Teil
nicht weiterverkaufe. Irgendwie musste da einer das Gesicht wahren.
Wenn's weiter nichts ist...

Äh? Es ist vielmehr sicher, daß man mit mir macht, was man will, wenn
ich nicht widerspreche.

Widersprechen kann man auf die eine oder andere Weise. Der Ton macht
hier die Musik.

Und ganz offensichtlich nicht Ăźber das Zollamt Essen. Du redest hier
wie ein Blinder von der Farbe.

Warum wirst Du jetzt ausfällig?

Warum glaubst du, daß ich bei Tatsachenbeschreibungen ausfällig werde?

Ich war nicht betroffen, empfinde Deinen oben zitierten Spruch aber
schlicht als ausfällig und unkonstruktiv. Wenn Du das nicht so siehst,
kĂśnnte es daran liegen, wenn Du das GefĂźhl hast, dass Dich andere schneiden.

Marte
 
On 2019-03-22 05:45, Hanno Foest wrote:
Hallo,

ich hab mir auf ebay irgendwo in China ein Mainboard Supermicro H8SCM-F
geschossen, als Ersatzteil bzw. Reservekomponete fĂźr einen Server, in
dem genau das verbaut ist. Das will man mir beim Zollamt Essen aber
nicht aushändigen. Grund: Fehlende CE Kennzeichung. Bei historischem
Computerkram hätte ich das auf dem Schirm gehabt (obgleich noch
sinnloser - da kam das aber schon mal zur Sprache), aber in diesem Fall
aber nicht.

Das Problem ist wohl EMVG §3 2c:

https://www.gesetze-im-internet.de/emvg_2016/__3.html

"ein Bauteil, das dazu bestimmt ist, vom Endnutzer in ein Gerät
eingebaut zu werden und das elektromagnetische StĂśrungen verursachen
kann oder dessen Betrieb durch elektromagnetische StĂśrungen
beeinträchtigt werden kann"

Ich hätte jetzt gesagt, so ein Serverboard ist ein Ersatzteil, damit
haben Endnutzer nichts zu schaffen. (Man kann aber nicht von der Hand
weisen, daß es Mainboards durchaus auch im Einzelhandel zu kaufen gibt.)
Außerdem meinte der Zoll-Hoschi, daß wenn ich kein Endnutzer bin, ich
mich als gewerblicher Händler behandeln lassen mßsse und dann die
entsprechenden Unterlagen bräuchte.

Die Sache geht jetzt zur Prüfung an die Bundesnetzagentur. Außerdem hab
ich mal an Supermicro geschrieben, ob sie Konformitätsunterlagen fßr
genau dieses Board haben - auf der Website findet man leider nur eine
allgemeine FAQ, wo seht, daß man nach CE fertigt. Ich hab aber nicht
viel Hoffnung, da eine Antwort zu bekommen.

Hat jemand schon ähnliche Probleme gehabt? Ich wäre fßr Tips dankbar.

Nein, aber koenntest Du nicht sagen, dass das fuer Amateurfunk ist und
Basteleien in dem Metier (hoffentlich immer noch) vom EMVG ausgenommen
seien? Wenn Du selbst keine Lizenz hast, vielleicht jemanden mitbringen,
der eine hat und das Board gebrauchen koennte.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
 
Am 23.03.19 um 20:18 schrieb Marte Schwarz:

Viel weniger spektakulär. Aber falls dann was fehlen täte, sähe man sich
ansonsten Ăźblen VorwĂźrfen ausgesetzt. Den Schuh ziehen sich die Leute
nicht mal an, wenn auf dem Paket vermerkt ist, dass der Zoll zu
PrĂźfzwecken Ăśffnen darf.

Aus meiner Perspektive nicht nachvollziehbar. Die Post darf Ăśffnen, der
Zoll nicht - wenn irgendwas fehlt, kann ich bei der Post genausowenig
dagegen unternehmen wie beim Zoll. "Sendung war beschädigt, dabei isses
wohl rausgefallen", hatte ich schon. OK, ist ne Weile her. Damals wurden
fĂźr einige Jahre *alle* meine Sendungen aus dem Ausland geĂśffnet,
nachdem ich mal fragwĂźrdige BĂźcher (bei Loompanics Unlimited, kennt die
noch einer?) bestellt hatte.

Anderes Zollamt offenbar, aber jetzt bin ich neugierig: Was genau
(Beispiel?) hast du klären kÜnnen, was dir Wege erspart hat? Rechnung
vorab klären und "nur noch" abholen, oder abholen fahren und Rechnung
vor Ort klären tut sich in meinem Fall nichts.

Meist Rechnung. Ich hab angerufen, bekam ein Foto vom Paket anhand
dessen ich dann ermitteln konnte, was drin sein muss und die dazu
gehÜrende Paypal Transaktion und Bestellbestätigung mitbringen konnte.

"Mitbringen" impliziert, daß du da nach wie vor antanzen mußtest,
insofern seh ich gerade nicht, inwieweit das den Aufwand verringert.

Wenn man mehrere Sachen bestellt hatte, ist es sonst schnell mal
unĂźbersichtlich, was da gerade kommen soll.

Geht so. Im Zweifelsfall bring ich halt fĂźr allen Kram der noch
unterwegs ist, die Rechnungen mit, Ausdrucken ist ja nicht so der Aufwand.

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 23.03.19 um 20:17 schrieb Bernd Laengerich:

Du nimmst Dich dabei offenbar fĂźr zu wichtig. Den Zollapparat schert es
nicht, ob Du eine oder eine Million GlĂźhbirnen importierst, der
Verwaltungsakt ist derselbe und die gesetzliche Grundlage ebenso. Und so
bekomme ich fĂźr die Einfuhr eines kleinen Elektromotors aus CN ebenso
eine siebenseitige Zollerklärung wie der Großimporteur.

Und genau das ist falsch - es seid denn, der kleine Elektromotor aus CN
kostet ßber 150 EUR, das ist nämlich die Freigrenze.

Und genau das ist der Punkt: Freigrenzen. Aber halt nicht nur fĂźr Zoll
sondern auch fßr Einfuhrumsatzsteuer in ähnlicher HÜhe. Ansonsten ändert
sich weder der Aufwand fĂźr den Besteller (Abholung) noch fĂźr den Zoll
(Verwaltungsakt).

Und nach einer
viertel Stunde in der er im Buch geblättert hat erklärt der Beamte mir
freudig, daß der anzusetzende Zollsatz 0% beträgt.

Daß jemand beim Zoll Bücher gewälzt hab ich das letzte Mal so um 2000
gesehen, danach hatten die auch da Computer. Kann es sein, daß deine
Erfahrungen mit dem Zoll ein wenig her sind?

Hanno
--
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moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 23.03.19 um 18:32 schrieb Hergen Lehmann:

Hab ich bereits beschrieben: *Einmal* ging eine Sendung an eine
Packstation, Einfuhrumsatzsteuer konnte ich an der Packstation
bezahlen - das empfand ich als optimal, weil ich den Scheiss auch noch
Nachts um 22:00 bekommen konnte.

Das funktioniert nach wie vor - sofern der Händler die Rechnung außen am
Paket anbringt. Geeignete Dokumententaschen gibts im Schreibwarenhandel.

Das Teil besteht z.B. bei Amis aus einem drangeklebten grĂźnen Zettel,
auf dem der Wert steht. Was in anderen Ländern als "geeignet" gilt
interessiert die eher wenig - wenn es zu aufwendig wird, verkauft man
halt nicht nach Europa. Schließen auf ebay bereits viele aus.

Wird regelmäßig angezweifelt und es wird nur der ebay / Paypal-Rechnung,
die ich mitbringe, geglaubt. Ja, frĂźher klappte das manchmal. Ist ne
Weile her, mehr als 5 Jahre mindestens.

Besonders lustig war der Fall, wo mir jemand aus den USA ein Geschenk
machen wollte (ehrlich). Der Wertdeklaration "Gift" wurde natĂźrlich
nicht geglaubt. Rechnung hatte ich logischerweise nicht... wir haben uns
auf irgendeinen geschätzten Wert geeinigt, IIRC.

Die Zollbeamten dßrfen aus haftungsrechtlichen Grßnden das Paket > aber nicht eigenmächtig Üffnen, das dßrfen nur der Empfänger oder
der Spediteur.

Was auch ganz toll ist. Die Post kann meine Sendung aufmachen und
prĂźfen, neu verpacken, umverpacken, oder zerstĂśren (alles schon
gehabt...) aber der Zoll kann das nicht? Weil das ja praktisch fĂźr mich
sein kĂśnnte?

Fehlte die Rechnung und hast du selbst keine Zeit fĂźr einen Ortsbesuch,
kannst du die Post beauftragen, die Verzollung fĂźr dich vorzunehmen
("nachträgliche Postverzollung"). Ein entsprechendes Merkblatt legt
zumindest das hiesige Zollamt immer bei. Den Service lässt sich die Post
neuerdings allerdings wahrhaft fĂźrstlich (28 Eur) bezahlen. Es lebe die
Privatisierung!

Ja, weiß ich. Das wäre in dem CE-Fall sicher ganz toll gewesen. 28 Euro
und Teil entsorgt, oder so.

Oder die rufen mich an und diskutieren das mit mir aus, ich Ăźberweise
die Kohle, die schicken das weiter. Oder die schicken mir eine email.

Nun hat der Zoll aber weder deine Telefonnummer noch deine
eMail-Adresse, sondern nur deine Anschrift, so wie sie auf dem Paket
steht

Ich steh im Telefonbuch, und diverse Chinesen nehmen meine Telefonnummer
bei der Bestellung mit auf und schreiben die zur Adresse auf dem Paket.
Ansonsten können die mir schreiben, daß ich mich per email melden soll,
und insbesondere wegen was. Die nehmen ja eh Kontakt mit mir auf, indem
sie mir schreiben - dann kĂśnnen die auch sinnvolle Informationen
reinschreiben.

Außerdem ist der Transport einer Postsendung bis vor deine
HaustĂźr bei der Post schon bezahlt. Der altmodische Brief bietet sich
also durchaus an.

Sieht der Zoll leider anders. Laut den "wichtigen Hinweisen" kann ich,
sobald das Paket mal beim Zoll lagert, da entweder selber antreten,
einen Vertreter antreten lassen, oder die Post fĂźr 28 EUR beauftragen.
Oder die Annahme verweigern. Ende der Liste. Nach 14 Tagen geht die
Sendung automatisch zurĂźck, und in der Zwischenzeit kostet die Lagerung
50ct. pro Tag.

Niemand hindert dich, anschließend dort anzurufen oder eine eMail zu
schreiben. Die sind sogar dazu verpflichtet, dich zu beraten!

email geht gar nicht, weil ich (Punkt 1) "Rechnung, Bestellbestätigung,
PalPal-Beleg *nur in ausgedruckter Form*" (fett im Anschreiben) vorlegen
muß.

Oder einen Link auf eine Webseite.

"zoll.de" existiert und gibt au viele Fragen Antwort.

Ich kann da dennoch nicht die Einfuhrumsatzsteuer Ăźberweisen - selbst
wenn der Fall klar sein sollte.

Krempel wegen fehlender deutscher Bedienungsanleitung oder fehlendem
deutschen Aufdruck verschrottet.

Außer bei Fälschungen und Straftatbeständen (Waffen/Drogen/etc) hast du
immer auch die MĂśglichkeit, die Ware zurĂźcksenden zu lassen, und dich
dann mit dem Händler auf eine Erstattung zu einigen.

Die Händler haben aber typischerweise wenig Verständnis, wegen der
Kapriolen des deutschen Zolls sinnfrei entstandene Versandkosten zu
Ăźbernehmen. Einige schreiben das auch genau so in ihre Bestellbedingungen...

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 23.03.19 um 21:03 schrieb Hanno Foest:

Am 23.03.19 um 18:32 schrieb Hergen Lehmann:
Das funktioniert nach wie vor - sofern der Händler die Rechnung außen
am Paket anbringt. Geeignete Dokumententaschen gibts im
Schreibwarenhandel.

Das Teil besteht z.B. bei Amis aus einem drangeklebten grĂźnen Zettel,
auf dem der Wert steht.

Der grßne Zettel (CN22) ist die Zollinhaltserklärung.
Eine Rechnung wird zusätzlich benÜtigt, da aus der Zollinhaltserklärung
weder der exakte Warenwert, noch die Versandkosten hervor gehen.

Besonders lustig war der Fall, wo mir jemand aus den USA ein Geschenk
machen wollte (ehrlich). Der Wertdeklaration "Gift" wurde natĂźrlich
nicht geglaubt. Rechnung hatte ich logischerweise nicht... wir haben uns
auf irgendeinen geschätzten Wert geeinigt, IIRC.

Geglaubt oder nicht - auch Geschenke Ăźber einem gewissen Wert sind
zollpflichtig, und dazu braucht der Zoll eine Wertangabe.

Die Zollbeamten dĂźrfen aus haftungsrechtlichen GrĂźnden das Paket
aber nicht eigenmächtig Üffnen, das dßrfen nur der Empfänger oder
der Spediteur.

Was auch ganz toll ist. Die Post kann meine Sendung aufmachen und
prĂźfen, neu verpacken, umverpacken, oder zerstĂśren (alles schon
gehabt...) aber der Zoll kann das nicht? Weil das ja praktisch fĂźr mich
sein kĂśnnte?

Die Post ist Vertragspartner des Absenders und haftet (je nach gewählter
Versandart) dafßr, das die Ware den Empfänger erreicht. Genau deswegen
darf ein Dritter sich daran nicht zu schaffen machen.

Frßher hat die Post tatsächlich die Pakete fßr den Zoll geÜffnet, in
Zeiten der Privatisierung muss aber selbstverständlich alles
wirtschaftlich sein und jeder zusätzliche Handgriff gewinnbringend in
Rechnung gestellt werden kĂśnnen.

Nun hat der Zoll aber weder deine Telefonnummer noch deine
eMail-Adresse, sondern nur deine Anschrift, so wie sie auf dem Paket
steht

Ich steh im Telefonbuch, und diverse Chinesen nehmen meine Telefonnummer
bei der Bestellung mit auf und schreiben die zur Adresse auf dem Paket.
Ansonsten können die mir schreiben, daß ich mich per email melden soll,

Und das WohlfĂźhlpaket mit Massage nehmen wir auch noch gratis dazu?

und insbesondere wegen was. Die nehmen ja eh Kontakt mit mir auf, indem
sie mir schreiben - dann kĂśnnen die auch sinnvolle Informationen
reinschreiben.

Tun sie doch. Auf dem Anschreiben stehen diverse KontaktmĂśglichkeiten,
Öffnungszeiten, der Hinweis auf die mögliche Postverzollung, und was man
sonst noch braucht.

Niemand hindert dich, anschließend dort anzurufen oder eine eMail zu
schreiben. Die sind sogar dazu verpflichtet, dich zu beraten!

email geht gar nicht, weil ich (Punkt 1) "Rechnung, Bestellbestätigung,
PalPal-Beleg *nur in ausgedruckter Form*" (fett im Anschreiben) vorlegen
muß.

Nicht immer alles wĂśrtlich nehmen. Wenn es ihnen Arbeit erspart, sind
die Jungs flexibler, als man denkt.

Als ich vor ~30 Jahren mit dem Selbstimport anfing, wurde sogar noch
fettgedruckt eine deutschsprachige Rechnung (ggf. in beglaubigter
Übersetzung) gefordert. Hat nie jemanden interessiert. NATÜRLICH ging
immer auch englisch, und ab und zu sogar japanisch, wenn ich mit dem
Finger auf die Endsumme zeigen konnte.

"zoll.de" existiert und gibt au viele Fragen Antwort.

Ich kann da dennoch nicht die Einfuhrumsatzsteuer Ăźberweisen - selbst
wenn der Fall klar sein sollte.

Wozu soll das gut sein?
Letztlich musst eh du oder ein von dir beauftragter Vertreter das Paket
abholen. Das bezahlte Porto ist mit der Zustellung ans Zollamt
verbraucht, da rĂźhrt die Post keinen Finger mehr ohne die Hand aufzuhalten.

Die Händler haben aber typischerweise wenig Verständnis, wegen der
Kapriolen des deutschen Zolls sinnfrei entstandene Versandkosten zu
Ăźbernehmen. Einige schreiben das auch genau so in ihre
Bestellbedingungen...

Dann lass es vernichten und schreib', es sei nicht angekommen. Wer sich
fĂźr Kundenservice zu fein ist, muss eben leiden.

EIGENTLICH ist es nämlich Aufgabe des Absenders, die fßr die Verzollung
notwendigen Frachtpapiere beizufĂźgen. Dann bekommst du das auch bequem
an die HaustĂźr geliefert und kannst dort beim Postboten zahlen.

Hergen
 
Am 23.03.19 um 20:30 schrieb Marte Schwarz:

Hat man bei dir schon Kram am Zoll entsorgen wollen?

Ja, einmal ein PalmOS-Händi, lange her. Wurde via Paypal
rßckabgewickelt. War nur lästig.

Das heißt, du hast den Händler auf dem Schaden, der durch die Kapriolen
des deutschen Zolls entstanden ist, sitzen lassen? Wie nett. Ich muß
zugeben, daß mir diese Option bislang noch nicht mal in den Sinn
gekommen ist. Kein Wunder, daß manche Händler inzwischen kategorisch
ausschließen, nach Deutschland zu liefern.

Und da warst du dann freundlich und gelassen

Klar. Der Typ hinterm Tresen ist daran nicht schuld.

Ich kenn die Umstände des konkreten Falls jetzt nicht, aber wenn ich
bedenke, daß die gleiche Sachen je nach Zollamt mal funktionieren und
mal nicht, wüßte ich jetzt nicht, wer *außer* dem Typ hinter den Tresen
daran schuld sein sollte.

Äh? Es ist vielmehr sicher, daß man mit mir macht, was man will, wenn
ich nicht widerspreche.

Widersprechen kann man auf die eine oder andere Weise. Der Ton macht
hier die Musik.

Du kennst meinen Ton nicht. *Hier* mache ich meinem Unmut Luft. Daß ich
sich an meiner Hilflosigkeit aufgeilenden MĂśchtegernpotentaten hĂśchstens
Befriedigung verschaffe, wenn ich ausfällig werde, weiß ich selber. Da
nehm ich denn eher Geld in die Hand und sag meinem Anwalt, er solle
denen einen reinwĂźrgen. BTDT.

Und ganz offensichtlich nicht Ăźber das Zollamt Essen. Du redest hier
wie ein Blinder von der Farbe.

Warum wirst Du jetzt ausfällig?

Warum glaubst du, daß ich bei Tatsachenbeschreibungen ausfällig werde?

Ich war nicht betroffen, empfinde Deinen oben zitierten Spruch aber
schlicht als ausfällig und unkonstruktiv.
Und du kennst lediglich die Zustände an dem fßr dich zuständigen
Zollamt, verallgemeinerst sie und glaubst mir dadurch meine Erfahrungen
absprechen zu kĂśnnen. DAS empfinde *ich* als unkonstruktiv und beleidigend.

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 23.03.2019 um 21:17 schrieb Hanno Foest:

Und genau das ist der Punkt: Freigrenzen. Aber halt nicht nur fĂźr Zoll
sondern auch fßr Einfuhrumsatzsteuer in ähnlicher HÜhe. Ansonsten ändert
sich weder der Aufwand fĂźr den Besteller (Abholung) noch fĂźr den Zoll
(Verwaltungsakt).

Die Freigrenze für die Einfuhrumsatzsteuer ist aber nun mal nicht €150,-
Da kann der Zoll ja nichts dafĂźr, erwirke also Ăźber Deine politischen
Interessensvertreter eine Änderung, hier § 1a
Einfuhrumsatzsteuer-Befreiungsverordnung.

Daß jemand beim Zoll Bücher gewälzt hab ich das letzte Mal so um 2000
gesehen, danach hatten die auch da Computer. Kann es sein, daß deine
Erfahrungen mit dem Zoll ein wenig her sind?

Nun habe ich zu fraglichem Vorgang kein Video gedreht und ggf. wäre mir
das auch von den Beamten untersagt worden, Du musst mir also glauben daß
auch am 26.03.2009 noch tatsächlich Bßcher im Zollamt MÜlln vorhanden
waren und auch genutzt wurden. Die Zollerklärung wurde dann tatsächlich
mit Hilfe der elektronischen Datenverarbeitung erstellt.

Ich muß mich korrigieren, die Zollanmeldung ist nur 5 Seiten zzgl. der
Quittung, davon 2 Seiten Einzelzollanmeldung, 2 Seiten Befund zur
Anmeldung und eine Seite Information über die Überlassung von Positionen
und eine Quittung, ich habe mit 7 also maßlos überzogen. Der Zollwert
betrug €148,12, der Abgabensatz für Warennummer 9503 0079 00 0 betrug 0%
mit der Fußnote 21: Berechnungshinweis "Abgaben nicht erheben für diese
Abgabengruppe (außertarifliche Abgabenfreiheit)"

Der Kleinkram in Versandtaschen in den letzten Jahren kam immer mit dem
grĂźnen Befreiungsaufkleber so durch.

Bernd
 
Hanno Foest <hurga-news2@tigress.com> wrote:
Andererseits darf ich bei denen das Paket immer selber auspacken - keine
Ahnung, ob aus haftungsrechtlichen GrĂźnden, weil die zu faul dazu sind
oder weil die Gefahrgut oder Bomben vermuten.

Vermutlich Haftung "Wir ham's nicht kaputt gemacht". Beim Zoll Erfurt
(denen war wohl auch den ganzen Tag langweilig) kamen zu solchen
Gelegenheiten immer alle 3-4 Mitarbeiter an, haben sich drumrumgestellt
und neugierig zugeschaut, was denn da wieder interessantes im Paket ist.

Ich war da mehrfach _sehr_ versucht, einfach irgendwo beim Chinamann den
grĂśsstmĂśglichen Dildo und eine Monsterpackung Gleitgel zu bestellen, nur
um deren Gesichter beim Auspacken (gewĂźrzt mit ein paar passenden Kommentaren
meinerseits) zu sehen. Die Tatsache, dass ich damals arg knapp bei Kasse war
hat mir leider den Spass verhindert.

Der deutsche Zoll hat schon arg genervt.

Man liest sich,
Alex.
--
"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work." -- Thomas A. Edison
 
Am 23.03.19 um 22:43 schrieb Bernd Laengerich:

Die Freigrenze für die Einfuhrumsatzsteuer ist aber nun mal nicht €150,-
Da kann der Zoll ja nichts dafĂźr, erwirke also Ăźber Deine politischen
Interessensvertreter eine Änderung, hier § 1a
Einfuhrumsatzsteuer-Befreiungsverordnung.

Ja, eben. ich schrieb ja schon mehrfach, daß die Schikanen beim Zoll
offenbar politisch gewollt sind.

Daß jemand beim Zoll Bücher gewälzt hab ich das letzte Mal so um 2000
gesehen, danach hatten die auch da Computer. Kann es sein, daß deine
Erfahrungen mit dem Zoll ein wenig her sind?

Nun habe ich zu fraglichem Vorgang kein Video gedreht und ggf. wäre mir
das auch von den Beamten untersagt worden, Du musst mir also glauben daß
auch am 26.03.2009 noch tatsächlich Bßcher im Zollamt MÜlln vorhanden
waren und auch genutzt wurden.

Das ist zwar länger als ich dachte, aber fast genau 10 Jahre wßrde ich
durchaus unter "ein wenig her" fallen lassen :)

Der Kleinkram in Versandtaschen in den letzten Jahren kam immer mit dem
grĂźnen Befreiungsaufkleber so durch.

Stimmt. Eine Garantie gibt es dafĂźr aber auch nicht, und da die
bürokratischen Hürden immer nur höher wurden, gehe ich davon aus, daß
auch dieser Luxus mal zuende sein wird.

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 23.03.19 um 22:13 schrieb Hergen Lehmann:

Das Teil besteht z.B. bei Amis aus einem drangeklebten grĂźnen Zettel,
auf dem der Wert steht.

Der grßne Zettel (CN22) ist die Zollinhaltserklärung.
Eine Rechnung wird zusätzlich benÜtigt, da aus der Zollinhaltserklärung
weder der exakte Warenwert, noch die Versandkosten hervor gehen.

Die Zollinhaltserklärung *sollte* dem Warenwert entsprechen und die
Versandkosten sollten draufstehen. Und frßher hat das tatsächlich
gereicht - frĂźher waren die Herren Zollbeamten sich nicht zu fein zum
addieren.

Eine vorschriftsmäßig (glaub ich zumindest) dranklebende Rechnung ist
auch schon mehr als einmal angezweifelt worden. Entweder der
prinzipielle Wert, oder weil das in Dollar und nicht in Euro angegeben
war - kein Wunder, wenn das Paket aus den USA kommt. Ist vermutlich
alles total korrekt, weil in den exakten Warenwert der Umrechnungskurs
zum Bestellzeitpunkt eingeht, aber unterm Strich ist die Konsequenz fĂźr
mich, daß ich in einfach absolut JEDEM Fall beim Zoll antanzen muß.

Besonders lustig war der Fall, wo mir jemand aus den USA ein Geschenk
machen wollte (ehrlich). Der Wertdeklaration "Gift" wurde natĂźrlich
nicht geglaubt. Rechnung hatte ich logischerweise nicht... wir haben
uns auf irgendeinen geschätzten Wert geeinigt, IIRC.

Geglaubt oder nicht - auch Geschenke Ăźber einem gewissen Wert sind
zollpflichtig, und dazu braucht der Zoll eine Wertangabe.

Ja, natĂźrlich. Aber auch hier kann man sich Freigrenzen etc. komplett in
die Haare schmieren, wenn einfach alles angezweifelt wird.

Nun hat der Zoll aber weder deine Telefonnummer noch deine
eMail-Adresse, sondern nur deine Anschrift, so wie sie auf dem Paket
steht

Ich steh im Telefonbuch, und diverse Chinesen nehmen meine
Telefonnummer bei der Bestellung mit auf und schreiben die zur Adresse
auf dem Paket.
Ansonsten können die mir schreiben, daß ich mich per email melden soll,

Und das WohlfĂźhlpaket mit Massage nehmen wir auch noch gratis dazu?

HĂśr mal, die Pissnelken da sind Beamte im Staatsdienst und arbeiten fĂźr
mich, und da verlange ich etwas mehr Einsatz als mir Arbeit zu machen,
indem man einfach blind alle Pakete lagert und schreibt "kommense
vorbei", ohne mir eine nichtkostenpflichtige Alternative anzubieten. DAS
kann ich nämlich auch noch ohne jede Ausbildung.

und insbesondere wegen was. Die nehmen ja eh Kontakt mit mir auf,
indem sie mir schreiben - dann kĂśnnen die auch sinnvolle Informationen
reinschreiben.

Tun sie doch. Auf dem Anschreiben stehen diverse KontaktmĂśglichkeiten,
Öffnungszeiten, der Hinweis auf die mögliche Postverzollung, und was man
sonst noch braucht.

Das ist Ăźbrigens ein Anschreiben von der "Deutsche Post AG Zentrale".
Insofern muß ich mich korrigieren: Der Zoll tut bzgl. Kontaktaufnahme
GAR NICHTS. Sollte er vielleicht aber.

Nicht immer alles wĂśrtlich nehmen. Wenn es ihnen Arbeit erspart, sind
die Jungs flexibler, als man denkt.

FrĂźher war das mal der Fall. Vor 30 Jahren in Braunschweig hab ich noch
mit denen diskutieren können, ob für Comics der ermäßigte Steuersatz für
BĂźcher gilt, oder der normale fĂźr allgemeine Waren (letzteres ist der
Fall). Und man gab mir den Tip, doch den Kram erst nächste Woche
abzuholen, weil ab dann der Zoll mit einem angepaßten und für mich
gĂźnstigeren Dollarkurs rechnet. Wir haben uns dann darauf einigen
können, daß ich gleich mitnehme, für den ungünstigeren Dollarkurs - aber
zum gĂźnstigeren Steuersatz fĂźr BĂźcher.

Heute wĂźrde man die vermutlich wegen fehlendem CE Zeichens,
Altersdeklaration oder SONSTWAS verbrennen.

Heute sind die (hier) so flexibel wie ein Amboß. Und ich weiß auch
nicht, ob es einfacher ist, sein bĂźrokratisches Ritual durchzuziehen,
oder einfach nein zu sagen wg. bĂźrokratischem Firlefanz des Tages, den
Otto NormalbĂźrger nicht erfĂźllen kann.

Als ich vor ~30 Jahren mit dem Selbstimport anfing, wurde sogar noch
fettgedruckt eine deutschsprachige Rechnung (ggf. in beglaubigter
Übersetzung) gefordert.

Als ich vor ~30 Jahren mit dem Selbstimport anfing, blieben nicht mal
Bßchersendungen fßr 450 DM im Zoll hängen. (Dafßr aber bei der
Staatsanwaltschaft, aber das ist ein anderes Thema.) Die Comics später
schon... ich glaub nicht, daß da jemals eine Rechnung dabei war.

Hat nie jemanden interessiert. NATÜRLICH ging
immer auch englisch, und ab und zu sogar japanisch, wenn ich mit dem
Finger auf die Endsumme zeigen konnte.

Bis vor 10 Jahren oder so hat der grĂźne Zettel auch (fast) immer gereicht...

Ich kann da dennoch nicht die Einfuhrumsatzsteuer Ăźberweisen - selbst
wenn der Fall klar sein sollte.

Wozu soll das gut sein?
Letztlich musst eh du oder ein von dir beauftragter Vertreter das Paket
abholen. Das bezahlte Porto ist mit der Zustellung ans Zollamt
verbraucht, da rĂźhrt die Post keinen Finger mehr ohne die Hand aufzuhalten.

Vorher schriebst du noch "Außerdem ist der Transport einer Postsendung
bis vor deine HaustĂźr bei der Post schon bezahlt." Ja was denn nun?

Die Händler haben aber typischerweise wenig Verständnis, wegen der
Kapriolen des deutschen Zolls sinnfrei entstandene Versandkosten zu
Ăźbernehmen. Einige schreiben das auch genau so in ihre
Bestellbedingungen...

Dann lass es vernichten und schreib', es sei nicht angekommen. Wer sich
fĂźr Kundenservice zu fein ist, muss eben leiden.

Wie gesagt, so asozial bin ich nicht. Solange ich nicht den Eindruck
habe, daß man mich bescheißen will, versuche ich kooperativ zu sein und
insbesondere nicht ausländische Händler mit den Konsequenzen der
Unflexibilität des hiesigen Zolls zu belasten.

EIGENTLICH ist es nämlich Aufgabe des Absenders, die fßr die Verzollung
notwendigen Frachtpapiere beizufĂźgen. Dann bekommst du das auch bequem
an die HaustĂźr geliefert und kannst dort beim Postboten zahlen.

SchĂśne Theorie, die in deinem begrenzten Erfahrungsbereich vielleicht
sogar stimmen mag.

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Hanno Foest <hurga-news2@tigress.com> wrote:
Aber der politische Wille geht eher in die andere Richtung - da wird
dann CE auf historische Computer aus der Zeit vor CE verlangt, oder
Krempel wegen fehlender deutscher Bedienungsanleitung oder fehlendem
deutschen Aufdruck verschrottet.

Wegen fehlendem deutschem Aufdruck Hardware verschrotten? Ernsthaft?
Hat denen schonmal jemand gesagt, dass Deutschland die beiden letzten
Weltkriege _verloren_ hat?

Entsetzt,
Alex.
--
"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work." -- Thomas A. Edison
 
Hergen Lehmann <hlehmann.expires.5-11@snafu.de> wrote:
Am 23.03.19 um 11:40 schrieb Axel Berger:

Hergen Lehmann wrote:
Vermutlich mßsste man diese Schwelle mindestens auf 20Eur anheben, um
unter dem Strich ein Plus zu erwirtschaften.

In meinem Fall hätte das genau gar nichts gebracht, denn als die Beamtin
feststellte, daß genau gar nichts zu zahlen war -- es ging um einen
antiquarisch von Privat erworbenen Bildband -- war der ganze teure
Aufwand längst geschehen.

Was schlägst du als Alternative vor?

Das so zu handhaben, wie beim Schweizer Zoll. Wenn alles ordentlich
deklariert ist und die Summe von Mehrwertsteuer + ZollgebĂźhren > 5 CHF,
dann wird eine Rechnung erstellt und der Transporteur (Schweizer Post,
DHL, etc.) kassiert diese Summe plus Bearbeitungsgebßhr vom Empfänger.
Ja, Ăźber die BearbeitungsgebĂźhr flucht man durchaus, aber nun ja.

Ist die Deklaration fehlend oder unklar, kriegt man Post vom Zoll,
man mĂśchte doch bitte den Wertnachweis (Warenwert + Porto) nachreichen,
per Post oder EMail. Ein paar Tage später liefert der Transporteur dann
die Sendung und treibt auf geeignete Weise (direkt oder spätere Rechnung
per Post) die GebĂźhren ein. In persona beim Zoll antanzen muss da keiner.

Die Variante mit "Post vom Zoll mit Bitte um Wertnachweis" passiert
ßblicherweise wenn der Versender fälschlicherweise meint, besonders
clever zu sein und Handelsware als Geschenk mit einem Wert von 0 USD
deklariert. Da der Schweizer Zoll nunmal nicht blĂśd ist, resultiert das
dann in (moderaten) Umtrieben fßr den Empfänger.

Aber ich bezahle lieber ein paar Franken extra, als wie in Deutschland
jedesmal ein paar Stunden fĂźr das Theater beim Zoll zu verbraten:
- je nach dem, wo man selbst und das Zollamt ist, 30-60 min Anfahrt
- gerne mal 1h Wartezeit, bis man dran ist
- dann erstmal vollständige Präsentation der Importware zur Befriedigung
der Neugierde aller anwesenden Zollmitarbeiter
- weitere 30 min dicke Bßcher wälzen um den passenden Zollcode zu
finden, mit allfälliger Konsultation der anwesenden Kollegen
- weiterreichen zur Zahlstelle, dort warten um seinen Obolus bezahlen zu
dĂźrfen und eine Quittung zu bekommen
- mit selbiger zurĂźck zur Ausgabestelle, warten
- endlich die Sendung ins Auto packen
- 30-60 min Heimfahrt

Da geht gerne mal ein Nachmittag komplett drauf. BlĂśd, wenn man fĂźr sein
Geld arbeiten muss und sich nicht mal eben auf Zuruf vom Zoll spontan fĂźr
einen halben Tag von der Arbeit verkrĂźmeln kann.

Wenn man die Grenze einfach aufmacht, und den deutschen Markt steuer-
und vorschriftenbefreit ausländischen Anbietern ßberlässt, kann der
deutsche Handel dicht machen. Vom Handel mit verbotenen GĂźtern ganz zu
schweigen.

LOL. Den Handel mit verbotenen GĂźtern per Zoll unterbinden zu wollen ist
allenfalls eine hĂśchst fromme Hoffnung. DafĂźr mĂźsste man _alle_ Einfuhren,
vom Briefchen bis zum 40 Fuss Container, im Detail ĂźberprĂźfen und das ist
schlichtweg unrealistisch. Mehr als ein paar Stichproben rausfischen ist
nicht drin.

Dann doch lieber ab und zu mal Besuch beim Zollamt, auch wenns lästig
ist. DarĂźber aufregen bringt nichts, damit macht man es sich selbst nur
schwerer.

Wie wäre es, den Besuch beim Zollamt - der IMHO reine Schikane ist - komplett
fallen zu lassen und einfach nur allfällige Gebßhren stressarm einzutreiben?
Es geht nämlich auch anders, aber dafßr mßsste man sich beim Zoll erstmal
von der Denkart lĂśsen, dass die Zeit des Untertanen^WGemeinen^WBĂźrgers
nichts wert ist.

Seit ich in der Schweiz lebe, habe ich nur ein einziges Mal den Fuß in ein
Zollamt gesetzt: als ich mein damaliges Auto selber offiziell in die Schweiz
importiert habe - und das war das Zollamt am GrenzĂźbergang. Der ganze
Prozess dort war in < 5min erledigt.

Man liest sich,
Alex.
--
"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work." -- Thomas A. Edison
 

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