Optische Nachrichtenübertragung

TASI
Wird auch in frühen 70er Jahren noch in AT&T
Handbüchern als ursprünglich für Seekabel
entwickelt und später für Satelliten-
verbindungen verwendet besprochen.
Lange Laufzeit im Kanal behindert den Dialog
und sorgt für saftige Pausen.
Insofern wäre das Verfahren für normales
Telefonsystem a la Trägerfrequenzsysteme
innerhalb Deutschlands unwirksam gewesen,
weil mangels Laufzeit nicht genügend
Pausen sind.

MfG JRD
 
horst-d.winzler schrieb:
Rafael Deliano schrieb:

Denksportaufgabe: Wann wurde das erste
Transatlantik-Telefon-Seekabel gelegt (TAT1)?


Das ist eher ein google-Job.
Erstaunlich eher dass das Ding bis 1978 gehalten haben soll: ich
dachte die Repeater damals waren Röhren.


Das waren sie auch. Drei Röhren pro Verstärker. Röhrensteilheit mW 6mA/V.
Habe mal etwas recherchiert.
Die haben für das TAT 1 zwei Röhrentypen eingesetzt.

Daten Eingangsröhren Endröhren

Uh 18,2v 18,4V
Ih 0,22A 0,217A
-Ug1 1,3V 1,4V
Ug2 38V 40V
Ua 32V 51V
Ig 0,3mA 0,3mA
Ia 1,3mA 1,3mA
S 1 mA/V 1 mA/V

Damals erhoffte Lebensdauer über 20 Jahre.
In den Endstellen wird das Kabel mit jeweils 1950V versorgt.
Pro Kabel je 51 Verstärker. Bei Heizfadenbruch sichert eine Glimmlampe
die Überbrückung. Normalweise ist sie außer Betrieb.
Kabel und Verstärkerfrequenzgang differieren pro Vertstärkerfeld um
höchstens +/- 0,00575 N.

Um ein Maximum an Betriebssicherheit zu erreichen, ist bewußt auf
Miniaturteile verzichtet worden.

Für jemanden der sich eingehender damit befassen möchte:
The Bell System Technical Journal. Sonderheft über die Entwicklung,
Fertigung, Inbetriebnahme von Geräten, Kabeln, Röhren- und Verstärkern
für Transozean TF-Linien. Jan. 1957

--
gruß horst-dieter
 
horst-d.winzler wrote:
Das waren sie auch. Drei Röhren pro Verstärker. Röhrensteilheit mW 6mA/V.
....
Daten Eingangsröhren Endröhren

Uh 18,2v 18,4V
Ih 0,22A 0,217A
-Ug1 1,3V 1,4V
Ug2 38V 40V
Ua 32V 51V
Ig 0,3mA 0,3mA
Ia 1,3mA 1,3mA
S 1 mA/V 1 mA/V

Damals erhoffte Lebensdauer über 20 Jahre.
In den Endstellen wird das Kabel mit jeweils 1950V versorgt.
Das gab sicher diplomatische Verwicklungen, wer jetzt plus
und wer jetzt minus einspeisen darf ;-).

Pro Kabel je 51 Verstärker. Bei Heizfadenbruch sichert eine Glimmlampe
die Überbrückung. Normalweise ist sie außer Betrieb.
Kabel und Verstärkerfrequenzgang differieren pro Vertstärkerfeld um
höchstens +/- 0,00575 N.
Mich erstaunt die "Steilheit" von 1 mA/V für eine _Schirmgitterröhre_.
Um ein Maximum an Betriebssicherheit zu erreichen, ist bewußt auf
Miniaturteile verzichtet worden.
Hast du gelesen, mit welcher Substanz bei einer Charge die
Kathoden verunreinigt waren? ;-)

--
mfg Rolf Bombach
 
Röhren
Damals erhoffte Lebensdauer über 20 Jahre.
Üppig, das traute man anfangs nichtmal
Halbleitern zu. Aus einem Siemens-Vortrag zu
TAT1 und folgenden Seekabeln von 1967:
"Erfahrungen über die Lebenserwartung und
Zuverlässigkeit der Bauelemente hatte man gerade
während des Krieges und bei Landverbindungen
gesammelt. Technische Röhren mit 10000 Stunden
Brenndauer-Garantie waren schon vorhanden und
durch besondere Dimensionierung und besonders
sorgfältige Fertigung traute man sich zu,
diese Lebenserwartung auf das zunächst 2-3 fache
steigern zu können.

MfG JRD
 
R. Bombach schrieb:
horst-d.winzler wrote:


Das waren sie auch. Drei Röhren pro Verstärker. Röhrensteilheit mW
6mA/V.

...

Daten Eingangsröhren Endröhren

Uh 18,2v 18,4V
Ih 0,22A 0,217A
-Ug1 1,3V 1,4V
Ug2 38V 40V
Ua 32V 51V
Ig 0,3mA 0,3mA
Ia 1,3mA 1,3mA
S 1 mA/V 1 mA/V

Damals erhoffte Lebensdauer über 20 Jahre.
In den Endstellen wird das Kabel mit jeweils 1950V versorgt.

Das gab sicher diplomatische Verwicklungen, wer jetzt plus
und wer jetzt minus einspeisen darf ;-).
Konnte keine diplomatischen Verwicklungen geben, denn es gab ja zwei
Kabel. Für jede Richtung eines. Auch gibt es keine npn/pnp Röhren. Anode
brauch halt immer den positiven Pol.

Pro Kabel je 51 Verstärker. Bei Heizfadenbruch sichert eine Glimmlampe
die Überbrückung. Normalweise ist sie außer Betrieb.
Kabel und Verstärkerfrequenzgang differieren pro Vertstärkerfeld um
höchstens +/- 0,00575 N.

Mich erstaunt die "Steilheit" von 1 mA/V für eine _Schirmgitterröhre_.
1mA/V ist bei Schirmgitterröhren nicht ungewöhlich. Spanngittertechnik
gabs erst so Mitte der 50ern. Vorteil des größeren Abstands
Katode-Gitter ist, das sich kein Katodenmaterial auf den Gitterdrähten
niederschlagen kann.

BTW ich glaubte ja, das die Steilheit so um 6mA/V lag. So kann man sich
täuschen.

Um ein Maximum an Betriebssicherheit zu erreichen, ist bewußt auf
Miniaturteile verzichtet worden.


Hast du gelesen, mit welcher Substanz bei einer Charge die
Kathoden verunreinigt waren? ;-)
Danach zu suchen bin ich zu faul. Kannst du es nicht sagen?

--
gruß horst-dieter
 
Rafael Deliano schrieb:
Röhren

Damals erhoffte Lebensdauer über 20 Jahre.

Üppig, das traute man anfangs nichtmal
Halbleitern zu. Aus einem Siemens-Vortrag zu
TAT1 und folgenden Seekabeln von 1967:
"Erfahrungen über die Lebenserwartung und
Zuverlässigkeit der Bauelemente hatte man gerade
während des Krieges und bei Landverbindungen
gesammelt. Technische Röhren mit 10000 Stunden
Brenndauer-Garantie waren schon vorhanden und
durch besondere Dimensionierung und besonders
sorgfältige Fertigung traute man sich zu,
diese Lebenserwartung auf das zunächst 2-3 fache
steigern zu können.
Na ja, der vortragende Ing. war 1967 nicht so recht auf dem Stand der
technik. Denn bevor das TAT1 gebaut wurde, brannten Versuchsmuster
dieser Röhren bereits 120.000_h also ca. 13 Jahre.
Selbst die olle P2000 aus Vorkriegsproduktion sollte min. 3000_h halten.
Vorkriegsmodelle mit mattem Glaskolben arbeiteten aber locker 13.000_h.
Nachkriegsprodukte waren von schlechterer Qualität.

Die Amis bedienten sich auf ihrer Tiefseehstrecke einer ähnlichen
Technik wie beim 220_km langem und bis 1600_m tiefen Fernsprechkabel
zwischen Key West und Cuba. Wurde 1950 verlegt.

Die Engländer setzten Ausführungen von Verstärkern ein, wie sie zwischen
Holland und Dänemark Dienst taten.

Erfahrungen lagen damals schon vor. Mit ihrer Prognose von über
20_Jahren Lebensdauer bewegten sie sich schon auf "erprobtem" Gebiet.

Die Verstärker hatten einen Durchmesser von 51mm. Konnten also mit
aufgewickelt werde. Pro Einheit war die Verstärkung 7,5_N.

Ps. Ich suchen ein Schraube M4x15 aus Kupfer. Die will ich auf einen
AD9858 wg. besserer Kühlung löten.
--
gruß horst-dieter
 
Schön, dass sich mein Beitrag und die darauf folgenden Antworten langsam zur
Tauschbörse für alte Röhrensammler entwickelt hat. Beabsichtigt war das
allesdings so nicht. Daher nochmal zurück zum Anfang:


Hallo liebe Gemeinde,

ich benötige dringend Informationen über die immer häufiger betonte "optical
interconnect" Technologie, die die elektrische Nachrichtenübertragung früher
oder später verdrängen wird, im board-to-board Bereich und auch im
inter-components und inter-chip Segment.


Dazu die Fragen: Wie ist der gegenwärtige Stand der Technik? Gibt es
Abhandlungen über die optische Übertragung digitaler Signale im Allgemeinen?
Wie sind die physikalischen Grundlagen und wo liegt der Unetrschied zwischen
CMOS und III-V-Technologien?


Da ich Elektroniker bin und kein Photoniker, hoffe ich, daß ich nicht zu
dumme Fragen gestellt habe und hoffe auf ein paar nützliche Tips. Vielen
Dank im voraus und viele Grüße Jens




"horst-d.winzler" <horst.d.winzler@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:ddaadi$to2$00$1@news.t-online.com...
R. Bombach schrieb:
horst-d.winzler wrote:


Das waren sie auch. Drei Röhren pro Verstärker. Röhrensteilheit mW
6mA/V.

...

Daten Eingangsröhren Endröhren

Uh 18,2v 18,4V
Ih 0,22A 0,217A
-Ug1 1,3V 1,4V
Ug2 38V 40V
Ua 32V 51V
Ig 0,3mA 0,3mA
Ia 1,3mA 1,3mA
S 1 mA/V 1 mA/V

Damals erhoffte Lebensdauer über 20 Jahre.
In den Endstellen wird das Kabel mit jeweils 1950V versorgt.

Das gab sicher diplomatische Verwicklungen, wer jetzt plus
und wer jetzt minus einspeisen darf ;-).

Konnte keine diplomatischen Verwicklungen geben, denn es gab ja zwei
Kabel. Für jede Richtung eines. Auch gibt es keine npn/pnp Röhren. Anode
brauch halt immer den positiven Pol.

Pro Kabel je 51 Verstärker. Bei Heizfadenbruch sichert eine Glimmlampe
die Überbrückung. Normalweise ist sie außer Betrieb.
Kabel und Verstärkerfrequenzgang differieren pro Vertstärkerfeld um
höchstens +/- 0,00575 N.

Mich erstaunt die "Steilheit" von 1 mA/V für eine _Schirmgitterröhre_.

1mA/V ist bei Schirmgitterröhren nicht ungewöhlich. Spanngittertechnik
gabs erst so Mitte der 50ern. Vorteil des größeren Abstands Katode-Gitter
ist, das sich kein Katodenmaterial auf den Gitterdrähten niederschlagen
kann.

BTW ich glaubte ja, das die Steilheit so um 6mA/V lag. So kann man sich
täuschen.

Um ein Maximum an Betriebssicherheit zu erreichen, ist bewußt auf
Miniaturteile verzichtet worden.


Hast du gelesen, mit welcher Substanz bei einer Charge die
Kathoden verunreinigt waren? ;-)


Danach zu suchen bin ich zu faul. Kannst du es nicht sagen?

--
gruß horst-dieter
 
R. Bombach schrieb:
Das gab sicher diplomatische Verwicklungen, wer jetzt plus
und wer jetzt minus einspeisen darf ;-).

Hallo,

aus einem alten Artikel habe ich es noch so in Erinnerung das da auf
beiden Seiten gespeist wurde, wenn eine Speisung ausfiel hat die andere
komplett übernommen. Die Speisung musste auch beträchtliche Unterschiede
durch induzierte Spannungen von erdmagnetischen Stürmen ausregeln.

Bye
 
Jens Mander schrieb:
ich benötige dringend Informationen über die immer häufiger betonte "optical
interconnect" Technologie, die die elektrische Nachrichtenübertragung früher
oder später verdrängen wird,
Das kann ich mir, abgesehen von einigen Spezialfällen, nicht
vorstellen.
Der Aufwand ist ganz einfach deutlich grösser.

im board-to-board Bereich und auch im
inter-components und inter-chip Segment.


Dazu die Fragen: Wie ist der gegenwärtige Stand der Technik? Gibt es
Abhandlungen über die optische Übertragung digitaler Signale im Allgemeinen?
Wie sind die physikalischen Grundlagen und wo liegt der Unetrschied zwischen
CMOS und III-V-Technologien?
Das sind typische Fragen, die man am besten durch eine längere Google-
Recherche klärt. Man sollte dabei aber deutlich unterscheiden, ob die
Aussagen von Technikern oder Nichttechnikern gemacht werden.
Ein Vergleich CMOS und III-V ist übrigens nicht möglich. Das eine
ist eine Form der Schaltung und das andere ein Halbleitermaterial.
Die Aussage, das III-V-Materialien einmal das Silizium ablösen werden,
wurde übrigens schon vor zwanzig Jahren gemacht. Bis auf wenige
Spezialfälle ist davon heute nichts zu merken. Eher gibt es eine
Rückkehr zum Germanium für hohe Frequenzen...
Gruss
Harald
PS: Das es innerhalb von Threads Abweichungen vom Thema gibt,
ist eher typisch, als unnormal. Schliesslich gibt es im Usenet
ja auch kein einklagbares Recht auf brauchbare und richtige
Antworten...
Gerade diese Agbweichungen machen es für mich immer wieder
interessant,
hier zu lesen.
 

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