Neutralleiterunterbrechung: Schaden von Versicherung gedeckt

J

Johannes Bauer

Guest
Hallo Gruppe,

das ist nicht so wirklich OT, aber ich bin mir ausgesprochen sicher,
dass hier die richtigen Leute mitlesen.

Folgende Situation: In einer Wohnung bei uns im Haus (Mehrfamilienhaus)
kam es durch einen unterbrochenen Neutralleiter zu einem großflächigen
Schaden an Elektrogeräten. Die Hausinstallation ist alt (60er, evtl 70er
Jahre, TN-C).

Das ist jetzt natürlich eine bescheuerte Situation für die betreffenden
Mieter. Bei mir ist die Verunsicherung jetzt auch groß -- wenn es meine
Wohnung getroffen hätte, wäre der Schaden vermutlich noch erheblich
größer geworden.

Darum habe ich mich jetzt bei Hausratversicherungen schlau gelesen,
damit wir nicht möglicherweise in einem halben Jahr in derselben
Situation sind. Die Hausratsversicherungen zahlen aber wohl nur bei
Blitzschlag.

Gibt es da Tipps, wie man mit einer (möglicherweise) vor sich hin
gammelnden Elektroinstallation aus den 70ern am geschicktesten umgeht?
Bringen Überspannungsschutz-Steckdosen bei Ausfall des Neutralleiters
etwas (d.h. sichern die WIRKLICH oder ist das nur Placebo)? Was für
Hersteller von Überspannungsschutzequipment sind empfehlenswert? Und
welche Versicherung würde einen solchen Schaden decken?

Würde mich über eure Tipps freuen.

Viele Grüße,
Johannes
 
"Johannes Bauer" <dfnsonfsduifb@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:b9ua9vF40btU1@mid.dfncis.de...

Folgende Situation: In einer Wohnung bei uns im Haus (Mehrfamilienhaus)
kam es durch einen unterbrochenen Neutralleiter zu einem großflächigen
Schaden an Elektrogeräten. Die Hausinstallation ist alt (60er, evtl 70er
Jahre, TN-C).

Das ist jetzt natürlich eine bescheuerte Situation für die betreffenden
Mieter. Bei mir ist die Verunsicherung jetzt auch groß -- wenn es meine
Wohnung getroffen hätte, wäre der Schaden vermutlich noch erheblich
größer geworden.

Darum habe ich mich jetzt bei Hausratversicherungen schlau gelesen,
damit wir nicht möglicherweise in einem halben Jahr in derselben
Situation sind. Die Hausratsversicherungen zahlen aber wohl nur bei
Blitzschlag.

Gibt es da Tipps, wie man mit einer (möglicherweise) vor sich hin
gammelnden Elektroinstallation aus den 70ern am geschicktesten umgeht?
Bringen Überspannungsschutz-Steckdosen bei Ausfall des Neutralleiters
etwas (d.h. sichern die WIRKLICH oder ist das nur Placebo)? Was für
Hersteller von Überspannungsschutzequipment sind empfehlenswert? Und
welche Versicherung würde einen solchen Schaden decken?

Würde mich über eure Tipps freuen.

Hi,
Meldung an den Eigtentümer wegen der maroden Elektroinstallation.
Schriftlich. Der muß das sanieren. Ansonsten "hilft", sich für einige
Bereiche eine USV hinzustellen. Bei unserem Haus ist nämlich die Sanierung
nach der "hypschen" Schaltschrankerneuerung ins Stocken geraten. Als es
kürzlich zu ähnlichen Effekten kam, etwa rottenden Kabeln, Kurzen unterm
Putz, Wacklern an Erde etc, starben bei Nachbarn sämtliche
Komsumelektroniken, bei mir gabs nichtmal Internetabbruch :)
Aber der Leidensdruck ist noch zu gering, die kauften sich erstmal neue
Fernseher und sitzen es aus.
Komplett neue Verkabelung bedeutet bei Mehrfamilienhäusern eine wochenlang
unbewohnbare Bude...oder man braucht ein sehr fähiges Handwerksunternehmen.
Sowas ist im Rheinland nicht zu finden. Hierzulande gilt bereits ein
Handwerker, der sich im vereinbarten Monat einfindet, als "überpünktlich".
Wenns nicht so dreckig wäre, ich hätte längst meine eigene Bude
saniert...der Eigentümer spielt da mit. Aber die "letzten Meter" sind nur
gemeinsam machbar. Und bis sich genug Leute dazu bereit finden, wird auch
das Dach ein Sanierungsfall. Rate mal was dann wichtiger ist...

--
mfg,
gUnther
 
On Wed, 18 Sep 2013 21:43:41 +0200, "gUnther nanonüm" <g-h-w@gmx.de>
wrote:

"Johannes Bauer" <dfnsonfsduifb@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:b9ua9vF40btU1@mid.dfncis.de...

Folgende Situation: In einer Wohnung bei uns im Haus (Mehrfamilienhaus)
kam es durch einen unterbrochenen Neutralleiter zu einem großflächigen
Schaden an Elektrogeräten. Die Hausinstallation ist alt (60er, evtl 70er
Jahre, TN-C).

Das ist jetzt natürlich eine bescheuerte Situation für die betreffenden
Mieter. Bei mir ist die Verunsicherung jetzt auch groß -- wenn es meine
Wohnung getroffen hätte, wäre der Schaden vermutlich noch erheblich
größer geworden.

Darum habe ich mich jetzt bei Hausratversicherungen schlau gelesen,
damit wir nicht möglicherweise in einem halben Jahr in derselben
Situation sind. Die Hausratsversicherungen zahlen aber wohl nur bei
Blitzschlag.

Gibt es da Tipps, wie man mit einer (möglicherweise) vor sich hin
gammelnden Elektroinstallation aus den 70ern am geschicktesten umgeht?
Bringen Überspannungsschutz-Steckdosen bei Ausfall des Neutralleiters
etwas (d.h. sichern die WIRKLICH oder ist das nur Placebo)? Was für
Hersteller von Überspannungsschutzequipment sind empfehlenswert? Und
welche Versicherung würde einen solchen Schaden decken?

Würde mich über eure Tipps freuen.

Hi,
Meldung an den Eigtentümer wegen der maroden Elektroinstallation.
Schriftlich. Der muß das sanieren. Ansonsten "hilft", sich für einige
Bereiche eine USV hinzustellen. Bei unserem Haus ist nämlich die Sanierung
nach der "hypschen" Schaltschrankerneuerung ins Stocken geraten. Als es
kürzlich zu ähnlichen Effekten kam, etwa rottenden Kabeln, Kurzen unterm
Putz, Wacklern an Erde etc, starben bei Nachbarn sämtliche
Komsumelektroniken, bei mir gabs nichtmal Internetabbruch :)
Aber der Leidensdruck ist noch zu gering, die kauften sich erstmal neue
Fernseher und sitzen es aus.
Komplett neue Verkabelung bedeutet bei Mehrfamilienhäusern eine wochenlang
unbewohnbare Bude...oder man braucht ein sehr fähiges Handwerksunternehmen.
Sowas ist im Rheinland nicht zu finden. Hierzulande gilt bereits ein
Handwerker, der sich im vereinbarten Monat einfindet, als "überpünktlich".
Wenns nicht so dreckig wäre, ich hätte längst meine eigene Bude
saniert...der Eigentümer spielt da mit. Aber die "letzten Meter" sind nur
gemeinsam machbar. Und bis sich genug Leute dazu bereit finden, wird auch
das Dach ein Sanierungsfall. Rate mal was dann wichtiger ist...

Alte Elektroinstallationen haben (hier in OE) noch die
Nulleitersicherung, d.h. Phase und Nulleiter sind separat abgesichert
mit Schmelzsicherungen.
Rate was passiert wenn in einem Kreis die Nulleitersicherung geht.
Genau das was oben beschrieben ist.

Alte Häuser unterliegen dem Bestandschutz, d.h. sie müssen nicht
neu verkabelt werden. Ich habe klammheimlich die Nulleitersicherungen
überbrückt, aber drinnengelassen :)
Außerdem hab ich den Null mit Erde verbunden im Sicherungskasten
hatte nämlich vorher 25 m Erdungsband verlegen müssen wegen des
Telefons!

w.
 
Am 18.09.2013 20:38, schrieb Johannes Bauer:

Darum habe ich mich jetzt bei Hausratversicherungen schlau gelesen,
damit wir nicht möglicherweise in einem halben Jahr in derselben
Situation sind. Die Hausratsversicherungen zahlen aber wohl nur bei
Blitzschlag.
Die dürfte sowieso draußen sein, die Schadensursache liegt im
Einflußbereich des Vermieters, oder haben die Mieter selbst die
Elektroleitungen gezogen?
Ist der Vermieter seinen Sorgfaltspflichten nachgekommen?
Wann war die letzte Überprüfung der Anlage?

Ich sehe die Haftpflichtversicherung / Gebäudeversicherung des
Vermieters in der Pflicht.
Direkt zum Anwalt und einen Schadengutachter einschalten, alles Andere
führt zu Verdruß.


Butzo
 
Johannes Bauer wrote on Wed, 13-09-18 20:38:
Das ist jetzt natnrlich eine bescheuerte Situation fnr die betreffenden
Mieter.

Nö, der Mieter ist fein raus. Eigentümer der Installation und damit
verantwortlich und haftpflichtig ist der Vermieter. Für den kommt es
darauf an, ob die schadhafte Leitung Teil des Sonder- oder
Gemeinschaftseigentums ist.
 
Johannes Bauer <dfnsonfsduifb@gmx.de> wrote:

> das ist nicht so wirklich OT,

Doch, Elektrotechnik ist nebenan.

Lutz
 
Johannes Bauer wrote:

Darum habe ich mich jetzt bei Hausratversicherungen schlau gelesen,
damit wir nicht möglicherweise in einem halben Jahr in derselben
Situation sind. Die Hausratsversicherungen zahlen aber wohl nur bei
Blitzschlag.

Als Mieter kann dir das völlig egal sein, da brauchst du keine eigene
Versicherung für diesen Fall, denn der Vermieter ist dafür voll haftbar.
Es obliegt seiner Verantwortung, die Mietsache in einem gebrauchsfähigen
Zustand zu halten und insbesondere auch Gefahrenabwehr zu betreiben.

Als Vermieter sieht das natürlich anders aus. Aber da trägt solche
Schäden der Mieter die Gebäudehaftpflichtversicherung. Und das ist eine
Pflichtvericherung, die sowieso jeder haben muß.

Allerdings: Auch die Existenz dieser Versicherung schützt nicht immer
davor, daß am Ende der eigene Geldbeutel belastet wird. Zwar reguliert
die Versicherung erstmal die Schäden der Mieter, aber sie versucht, sich
die Kohle vom Vermieter zurückzuholen, z.B. indem sie ihm mangelhafte
Anlagenwartung nachweist.

Ach so: Schäden des Vermieter reguliert sie ebenfalls nicht, das ist ja
kein Haftpflichtfall.
 
Klaus Butzmann <k.butzmann.deletethis.@butzo.de>:

Ich sehe die Haftpflichtversicherung / Geb„udeversicherung des
Vermieters in der Pflicht.

Jup. Aber Überspannung ist standardmässig in den Verträgen oft nicht mit
drin. Da muesste der Eigentümer die Schäden dann aus eigener Tasche
bezahlen...

M.
--
 
Am Thu, 19 Sep 2013 04:31:46 +0200 schrieb Heiko Nocon:

Gebäudehaftpflichtversicherung. Und das ist eine
Pflichtvericherung, die sowieso jeder haben muß.

Das wäre, zumindest im Sinne von Pflicht, neu.

Dass sie einem Vermieter zu empfehlen wäre ist eine andere Sache, als selbst
nutzender Eigentümer braucht man sie eher nicht.

Lutz

--
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Lutz Schulze wrote on Thu, 13-09-19 10:06:
>als selbst nutzender Eigentümer braucht man sie eher nicht.

Sag das, wenn sich im Winter der nächste Fußgänger auf die Nase
semmelt. Sie ist aber in besseren Privathaftpflichten enthalten.
 
On 09/18/2013 08:38 PM, Johannes Bauer wrote:
Gibt es da Tipps, wie man mit einer (möglicherweise) vor sich hin
gammelnden Elektroinstallation aus den 70ern am geschicktesten umgeht?

Ganz einfach: Modernisieren. Erst Recht dann, wenn sie vor sich
"hingammelt". Wenn bei einem Fehler nur Elektronik Schaden nimmt, dann
ist das noch der bessere Fall. Hier können durchaus auch Personen zu
Schaden kommen!

Gruß

Manuel
 
Am Mittwoch, 18. September 2013 20:38:54 UTC+2 schrieb Johannes Bauer:
Hallo Gruppe,



das ist nicht so wirklich OT, aber ich bin mir ausgesprochen sicher,

dass hier die richtigen Leute mitlesen.



Folgende Situation: In einer Wohnung bei uns im Haus (Mehrfamilienhaus)

kam es durch einen unterbrochenen Neutralleiter zu einem großflächigen

Schaden an Elektrogeräten. Die Hausinstallation ist alt (60er, evtl 70er

Jahre, TN-C).



Das ist jetzt natürlich eine bescheuerte Situation für die betreffenden

Mieter. Bei mir ist die Verunsicherung jetzt auch groß -- wenn es meine

Wohnung getroffen hätte, wäre der Schaden vermutlich noch erheblich

größer geworden.



Darum habe ich mich jetzt bei Hausratversicherungen schlau gelesen,

damit wir nicht möglicherweise in einem halben Jahr in derselben

Situation sind. Die Hausratsversicherungen zahlen aber wohl nur bei

Blitzschlag.



Gibt es da Tipps, wie man mit einer (möglicherweise) vor sich hin

gammelnden Elektroinstallation aus den 70ern am geschicktesten umgeht?

Bringen Überspannungsschutz-Steckdosen bei Ausfall des Neutralleiters

etwas (d.h. sichern die WIRKLICH oder ist das nur Placebo)? Was für

Hersteller von Überspannungsschutzequipment sind empfehlenswert? Und

welche Versicherung würde einen solchen Schaden decken?



Würde mich über eure Tipps freuen.



Viele Grüße,

Johannes

Ich habe einen Vertrag, der Überspannungsschäden ausdrücklich einschließt. Kostet nur wenig mehr.

Ralf
 
Vermurkste e-mail wrote:

Alte Elektroinstallationen haben (hier in OE) noch die
Nulleitersicherung, d.h. Phase und Nulleiter sind separat
abgesichert mit Schmelzsicherungen.
Rate was passiert wenn in einem Kreis die Nulleitersicherung geht.
Genau das was oben beschrieben ist.

Falsch, denn die Nulleiter-Sicherungen sind ja (hoffentlich) im
230-V-Abgang. Wenn die unterbricht, stehen beide Leitungen unter
Spannung 230 V gegen Erde und es fließt kein Strom.

Zur SpannungserhĂśhung kommt es nur, wenn der PEN im Dreiphasensystem
vor der Aufteilung unterbrochen ist.
--
Viele Grüße
Werner
 
Am 22.09.2013 17:55, schrieb Werner Holtfreter:
Vermurkste e-mail wrote:

Alte Elektroinstallationen haben (hier in OE) noch die
Nulleitersicherung, d.h. Phase und Nulleiter sind separat
abgesichert mit Schmelzsicherungen.
Rate was passiert wenn in einem Kreis die Nulleitersicherung geht.
Genau das was oben beschrieben ist.

Falsch, denn die Nulleiter-Sicherungen sind ja (hoffentlich) im
230-V-Abgang. Wenn die unterbricht, stehen beide Leitungen unter
Spannung 230 V gegen Erde und es fließt kein Strom.

Zwei Einzelsicherungen in Reihe erhöhen in Österreich also die Sicherheit?

Zur SpannungserhĂśhung kommt es nur, wenn der PEN im Dreiphasensystem
vor der Aufteilung unterbrochen ist.

Gegen SpannungsĂźberhĂśhungen dieser Art helfen nur Spannungsbegrenzer
nach 1ner Sicherung.

--
mfg hdw
 
On Sun, 22 Sep 2013 17:55:39 +0200, Werner Holtfreter
<Holtfreter@gmx.de> wrote:

Vermurkste e-mail wrote:

Alte Elektroinstallationen haben (hier in OE) noch die
Nulleitersicherung, d.h. Phase und Nulleiter sind separat
abgesichert mit Schmelzsicherungen.
Rate was passiert wenn in einem Kreis die Nulleitersicherung geht.
Genau das was oben beschrieben ist.

Falsch, denn die Nulleiter-Sicherungen sind ja (hoffentlich) im
230-V-Abgang. Wenn die unterbricht, stehen beide Leitungen unter
Spannung 230 V gegen Erde und es fließt kein Strom.

Zur Spannungserhöhung kommt es nur, wenn der PEN im Dreiphasensystem
vor der Aufteilung unterbrochen ist.

Magst recht haben.
Wird schon sowas gewesen sein.
Jedenfalls war der Herd hin und alle Lampen welche die Mieter
eingeschaltet haben, und eine Null-Sicherung.
Möglicherweise Sekundärschaden (die Sicherung).

w.
 
Horst-D.Winzler <horst.d.winzler@web.de> wrote:
> Zwei Einzelsicherungen in Reihe erhöhen in Österreich also die Sicherheit?

Ob sie das wirklich tun? Keine Ahnung. Ich hab jedenfalls bei
den drei letzten Installationen bei denen ich in den Zählerkasten
hab schauen mĂźssen, auch eine Unterbrechung des Nulleiters.

Mich wßrde auch interessieren, ob das tatsächlich was in
der Praxis bringt, oder ob das nur "overengineering" zu
Gunsten der Elektroindustrie ist.

Andererseits: Bei euch sind anscheinend FI-Schalter noch nicht so
lange Pflicht wie bei uns (ich hab noch nie eine Installation ohne
FI gesehen, auch nichts von kurz nach dem Krieg), und das ist
definitiv ein Sicherheitsfeature ohne das ich nicht auskommen
mĂśchte.

/ralph
 
Horst-D.Winzler wrote:

Zwei Einzelsicherungen in Reihe erhöhen in Österreich also die
Sicherheit?

Ich denke schon, blĂśd waren die Ingenieure damals ja auch nicht.

Ich vermute folgenden Grund fĂźr die Absicherung des Neutralleiters:
Das Netz ist nicht nullungsfähig. Unterbrechung des Neutralleiters
vor der Auftrennung wird berĂźcksichtig. Dabei fĂźhrt der
Neutralleiter Spannung. Wenn in einer Verbraucheranlage der
Neutralleiter irgendwo mit Erde verbunden ist (z.B. durch einen
Masseschluss in einem Gerät, was bei intaktem Netz gar nicht
auffiel) kĂśnnte Ăźber den Neutralleiter dann ein hoher
Ausgleichsstrom aus dem Netz fließen und einen Brand verursachen.
--
Viele Grüße
Werner
 
Am 22.09.2013 18:40, schrieb Werner Holtfreter:
Horst-D.Winzler wrote:

Zwei Einzelsicherungen in Reihe erhöhen in Österreich also die
Sicherheit?

Ich denke schon, blĂśd waren die Ingenieure damals ja auch nicht.

Was auch nicht behauptet wurde. Der Knackepunkt liegt woanders. Wenn
sich die ursprßnglich vorausgesetzten Randbedingungen ändern, kann eine,
einmal als richtig getroffenen Entscheidung sich als kontraproduktiv
erweisen.

Ich vermute folgenden Grund fĂźr die Absicherung des Neutralleiters:
Das Netz ist nicht nullungsfähig. Unterbrechung des Neutralleiters
vor der Auftrennung wird berĂźcksichtig. Dabei fĂźhrt der
Neutralleiter Spannung. Wenn in einer Verbraucheranlage der
Neutralleiter irgendwo mit Erde verbunden ist (z.B. durch einen
Masseschluss in einem Gerät, was bei intaktem Netz gar nicht
auffiel) kĂśnnte Ăźber den Neutralleiter dann ein hoher
Ausgleichsstrom aus dem Netz fließen und einen Brand verursachen.

Ich vermute das die Absicherung des Nullleiters mit Einzelsicherung aus
der Zeit von Gleichstrom & flächendeckender Freileitung stammt.
Bei Erdkabelnetzen macht dieses Absicherung keinen Sinn. Was dagegen den
Komfort erhĂśht, ist ein Mitabschalten des Nulls bei Anwendung von FIs.
--
mfg hdw
 
Am 22.09.2013 18:25, schrieb Ralph Aichinger:
Horst-D.Winzler <horst.d.winzler@web.de> wrote:
Zwei Einzelsicherungen in Reihe erhöhen in Österreich also die Sicherheit?

Ob sie das wirklich tun? Keine Ahnung. Ich hab jedenfalls bei
den drei letzten Installationen bei denen ich in den Zählerkasten
hab schauen mĂźssen, auch eine Unterbrechung des Nulleiters.

Beim Ansprechen nur der Nullsicherung liegt das Teilnetz unter Spannung.
Diesen Zustand will eigentlich keiner.

Mich wßrde auch interessieren, ob das tatsächlich was in
der Praxis bringt, oder ob das nur "overengineering" zu
Gunsten der Elektroindustrie ist.

Diese Einrichtung kĂśnnte aus der Zeit von Freileitung & DC stammen?
Ansonsten sehe in keinen sachlichen Grund fĂźr diese Einrichtung.

Andererseits: Bei euch sind anscheinend FI-Schalter noch nicht so
lange Pflicht wie bei uns (ich hab noch nie eine Installation ohne
FI gesehen, auch nichts von kurz nach dem Krieg), und das ist
definitiv ein Sicherheitsfeature ohne das ich nicht auskommen
mĂśchte.

/ralph

FIs sind erst weit nach WK_II eingefĂźhrt worden. Bei uns gibt es sogar
noch alte Netze mit Nullung in der Schukodose. ;-(

--
mfg hdw
 
Horst-D.Winzler wrote:

Wenn sich die ursprßnglich vorausgesetzten Randbedingungen ändern,
kann eine, einmal als richtig getroffenen Entscheidung sich als
kontraproduktiv erweisen.

So ist es. Im konkreten Fall ist es der Umstand, dass die Netze
nullungsfähig gemacht wurden. Dazu muss der Neutralleiter mehrfach
geerdet werden, was dessen SpannungserhĂśhung zunehmend
unwahrscheinlicher macht. Muss ja auch so sein, wenn er gleichzeitig
als Schutzleiter fungiert. Dadurch kann auf die Sicherung im
Neutralleiter verzichtet werden.

Wenn man klassisch nullt, muss die Sicherung im Neutralleiter sogar
weg. Bei der (sicherheitstechnisch wesentlich besseren) Auftrennung
in PE und N ist sie nur ĂźberflĂźssig.
--
Viele Grüße
Werner
 

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